DE4003259A1 - Verfahren und vorrichtung zum nachweis von ultraschallwellen bei festkoerpern - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum nachweis von ultraschallwellen bei festkoerpernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren entsprechend der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bezeichneten Art. Desweiteren be
zieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Laser-Ulraschall-Systeme sind schon erfolgreich zur Wanddickenmes
sung während des Warmwalzens verwendet worden. Dies ergibt sich
z. B. aus der Veröffentlichung von R. Keck, B. Krüger, G. Coen und
W. Häsing "Wanddickenmessung an 1230°C heißen Rohrluppen mit einem
neuartigen Laser-Ulraschallsystem", Stahl und Eisen, 1987, S. 1057
bis 1060. Dieses System sieht die Verwendung eines Laser-Interfero
meters vor, wobei die Oberflächenbewegungen des Prüfgutes eine Fre
quenzmodulation der Laserstrahlung hervorrufen, in welcher Frequenz
und Amplitude der Ultraschallwelle enthalten sind. Zur Demodulation
wird über eine Sammellinse ein Teil des zurückgestreuten Lichtes
einem Laufzeit-Interferometer zugeführt, in dem das empfangene
Licht an einem Strahlteiler aufgespalten und nach Durchlauf unter
schiedlich langer Wege zur Interferenz gebracht wird. Dabei inter
ferieren Teile von Wellenzügen miteinander, die zu unterschied
lichen Zeiten den Laser verlassen haben. Bei konstanter Frequenz
des empfangenen Laserlichts liegt eine gleichbleibende Phasenzu
ordnung im Interferometer vor, so daß sich am Detektor eine
konstante Helligkeit ergibt. Das Laserlicht erfährt eine sehr ge
ringe Frequenzänderung durch Ultraschall wegen des Doppelreffektes,
auf Grund welcher die Lichtwellen mit einem zeitlichen Versatz zur
Interferenz kommen. Sofern die Phasen einander nicht in ursprüng
licher Zuordnung überlagern, führen die geänderten Phasenzu
ordnungen zu unterschiedlichen Helligkeitswerten am Detektor. Die
durch Ultraschall bewirkte Frequenzdifferenz der interferierenden
Wellen ist ein Maß für die Verstimmung.
Die Verstimmung ist bei Interferenz derjenigen Wellen maximal, die
durch maximale Oberflächengeschwindigkeiten in entgegengesetzter
Richtung moduliert werden. Maximale Geschwindigkeit herrscht bei
den Nulldurchgängen der Ultraschallwelle. Wellen, deren zeitlicher
Abstand den Nulldurchgängen der Laufzeitdifferenz in den Interfero
meterarmen entspricht, werden am empfindlichsten wahrgenommen. Um
dieses hohe Maß an Empfindlichkeit sicherzustellen, bedarf die An
lage einer sehr aufwendigen Einrichtung und Nachregulierung, um die
entstehenden Signale in befriedigender Weise auswerten zu können.
So führen rauhe Oberflächen des Prüfgutes oder ein schräger Einfall
des Laserlichtes, welche beiden Erscheinungen gerade unter betrieb
lichen Bedingungen bestehen, zu den erwähnten Schwierigkeiten.
Dieses Verfahren läßt es zu, bei entsprechend aufwendig abge
stimmten und eingestellten Teilen der Einrichtung Abstände bis zu
etwa 5 Metern von der Prüfgutoberfläche zu wählen. Vor allem hat
dies Bedeutung für hocherhitzten Stahl während des Warmwalzens.
Nicht nur für die Anregung, sondern auch für den Empfang werden
demnach gepulste Laser mit verhältnismäßig hoher Pulsenergie von
0,5 Joule und einer Pulsdauer von 100 µs für den Empfang und 15 ns
für die Anregung vorgesehen. Auf diese Weise können die störenden
Einflüsse von Staub einerseits und von mechanischen Schwingungen
andererseits überwunden werden.
Demgegenüber soll die vorliegende Erfindung ein leicht durchführ
bares Verfahren und ein hierfür geeignetes Gerät schaffen, um mit
herkömmlichen HeNe-Lasern Doppler-Frequenzhübe an kalten und heißen
Festkörperproben aus einer Entfernung bis zu etwa 1 Meter, ge
gebenenfalls auch weniger, nachzuweisen. Damit soll zugleich eine
Entlastung der im Strahlengang des Lasers liegenden optischen Ge
räte erreicht werden, da letztere bei energiereichen Lasern der Ge
fahr der Zerstörung ausgesetzt sind.
Die erwähnte Aufgabenstellung wird erfindungsgemäß durch die in den
Patentansprüchen entwickelten Vorschläge gelöst.
Mit einer erfindungsgemäß gezielten Einkoppelung des rückgestreuten
Lichtes in den Resonator des Lasers kommt es zu einer sehr fein
fühligen Reaktion auf Phasen- bzw. Frequenzänderungen. Dies führt
zu deutlichen Amplitudenänderungen des ausgesandten Laserlichtes.
Die nur wenige Prozente, bevorzugt 1 bis 10%, betragende Auskoppe
lung eines Teilstrahls erlaubt es, die genannten Amplitudenände
rungen in bekannter Weise photoelektrisch nachzuweisen.
Ein erheblicher Vorteil besteht darin, daß verhältnismäßig leis
tungsschwache Laser für den Empfang verwendet werden können.
HeNe-Laser sowie Argon-Laser führen zu sehr gut verwertbaren Ergeb
nissen.
Die Abstandslage des Beleuchtungslasers kann bei kalten, polierten
Proben bis auf etwa 1 m ausgedehnt werden. Bei gut reflektierenden
rauhen Oberflächen gelingt der Nachweis noch aus einem Abstand von
20 bis 30 cm, und sogar bei dunklen und rauhen Oberflächen lassen
sich die Ultraschallwellen aus einem Abstand von etwa 5 cm nach
weisen. Diese Maßangaben gelten für einen handelsüblichen
HeNe-Laser mit einer unpolarisierten Dauerstrichleistung von 18 mW.
Ein derartiger Laser besitzt nicht nur den Vorteil der leichten
Verfügbarkeit. Er führt darüberhinaus auch noch nicht zu Schäden an
in seinem Strahlengang liegenden optischen Teilen, wie Strahlen
teilern bzw. Spiegeln oder Linsen.
Für die Vornahme der Messungen wird der Laserstrahl mit einer Optik
auf die Oberfläche des Prüfgutes fokussiert. Die selbe Optik leitet
einen Teil des rückgestrahlten Lichtes zurück in den Laser. Die
Rückstrahlung des Prüfgutes bildet in Abhängigkeit von seiner Ober
flächenbeschaffenheit eine Reflexionskeule aus, die den Winkel
festlegt, innerhalb dessen noch eine Einkoppelung von rückge
strahlter Strahlung in den Laser erfolgen kann. Dadurch ist auch
eine große Winkelabhängigkeit vorgegeben.
Zwischen der Fokussierungsoptik und dem Laser wird die Auskoppelung
der für den Detektor vorgesehenen Rückstrahlung vorgenommen. Diesem
Zweck dient eine (nicht teilverspiegelte) Planglasscheibe.
Im Gegensatz zur schwachen Leistung des Beleuchtungslasers findet
die Anregung des Prüfgutes zu Ultraschallwellen zweckmäßig mit
einem gepulsten Laser statt, dessen Pulsenergie etwa 1 Joule bei
einer Pulsdauer von etwa 15 ns beträgt.
Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wird auf die
schematische Zeichnung Bezug genommen.
Demgemäß erkennt man den für den Empfang vorgesehenen Laser 3 von
schwacher Leistung, dessen optische Achse 2 ohne Umlenkung auf die
Oberfläche 4 des Prüfgutes 5 im Bereich der Ultraschallstrahlung
ausgerichtet ist. Im Strahlengang liegt die Glasscheibe 1, die
nicht, wie sonst üblich, eine Teilverspiegelung aufweist. An diese
Glasscheibe 1 schließt sich zweckmäßig noch eine zeichnerisch nicht
wiedergegebene Fokussierungsoptik üblicher Bauart an, so daß die
Fokussierung auf den vorgesehenen Bereich der Oberfläche 4 möglich
ist.
Das Prüfgut 5 steht weiterhin unter der Anregungsenergie des Lasers
6, bei dem es sich z. B. um einen Excimer-Laser mit einer Puls
energie von etwa 1 Joule und einer Pulsdauer von etwa 15 ns
handelt.
Das von der Oberfläche 4 des Prüfgutes 5 rückgestrahlte Licht
trifft auf die Glasscheibe 1, die eine Rückstrahlung bis zu etwa 90%
zuläßt, so daß diese durchgelassene Rückstrahlung in den Beleuch
tungslaser zurückgeführt wird. Die übrige Strahlung (nur etwa 10%)
erfährt an der Glasscheibe 1 eine Umlenkung zum Detektor 7. Die
Strahlung beaufschlagt in diesem Detektor eine Avalanchediode, der
ein Verstärker nachgeschaltet ist. Dessen Ausgangssignal zeigt der
Monitor 8. Man erkennt zunächst eine größere Amplitüde bei Eintritt
der Ultraschallwellen in das Prüfgut, wohingegen die nächstfolgende
Amplitude das erste Echo der Ultraschallwelle ist.
Claims (9)
1. Verfahren zur interferometrischen Detektion von Oberflächenver
schiebungen bei Festkörpern, insbesondere von Ultraschall-Ereig
nissen auf Oberflächen von zu Ultraschall-Schwingungen ange
regtem Prüfgut, bei dem ein Beleuchtungslaser auf die Prüfgut
oberfläche einstrahlt und ein Teil der Rückstrahlung auf einen
Detektor trifft,
dadurch gekennzeichnet,
daß von der Rückstrahlung der Prüfgutoberfläche ein
Teilstrahl in den Resonator des sie beaufschlagenden
Beleuchtungslasesr eingestrahlt wird, während die übrige
Rückstrahlung auf den Detektor gerichtet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß von der Rückstrahlung 1 bis 10% als Teilstrahl in
den Resonator des Beleuchtungslasers eingestrahlt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die für den Detektor verbleibende Rückstrahlung eine
Avalanchediode beaufschlagt, deren Signal auf einen
nachgeschalteten Verstärker geschaltet ist.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstrahlung mittels einer unverspiegelten
Glasplatte aufgeteilt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anregung zu Ultraschall-Wellen im Prüfgut mit
tels eines gepulsten Lasers durchgeführt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 6, bei dem der Strahlengang eines Beleuchtungslasers über
einen Strahlenteiler auf die Prüfgutoberfläche im Bereich ihrer
Ultraschall-Anregung und die Rückstrahlung über den Strahlen
teiler auf den Detektor gerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strahlenteiler als unverspiegelte Glasplatte (1) ausgeführt ist,
und daß die optische Achse (2) des Empfangslasers (3) ohne Umlenkung auf die Prüfgutoberfläche (4) gerichtet ist, während die Stellung des Beleuchtungslasers (3) auf seiner optischen Achse (2) veränderbar ist.
daß der Strahlenteiler als unverspiegelte Glasplatte (1) ausgeführt ist,
und daß die optische Achse (2) des Empfangslasers (3) ohne Umlenkung auf die Prüfgutoberfläche (4) gerichtet ist, während die Stellung des Beleuchtungslasers (3) auf seiner optischen Achse (2) veränderbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Beleuchtungslaser (3) eine HeNe mit
mW-Dauerstrichleistung ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellstrecke des Beleuchtungslasers (3) von
der Oberflächenbeschaffenheit des Prüfgutes abhängig
zwischen etwa 1 m und 5 cm derart einstellbar ist, daß
blanken Oberflächen die größeren und rauhen, dunklen
Oberflächen die geringeren Einstellstrecken zugeordnet
sind.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Anregung des Prüfgutes (5) zu Ultra
schall-Wellen ein gepulster Laser (6) mit einer Puls
energie von etwa 1 Joule und einer Pulsdauer von etwa 15
ns vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904003259 DE4003259A1 (de) | 1990-02-03 | 1990-02-03 | Verfahren und vorrichtung zum nachweis von ultraschallwellen bei festkoerpern |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19904003259 DE4003259A1 (de) | 1990-02-03 | 1990-02-03 | Verfahren und vorrichtung zum nachweis von ultraschallwellen bei festkoerpern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4003259A1 true DE4003259A1 (de) | 1991-08-08 |
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ID=6399395
Family Applications (1)
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DE19904003259 Withdrawn DE4003259A1 (de) | 1990-02-03 | 1990-02-03 | Verfahren und vorrichtung zum nachweis von ultraschallwellen bei festkoerpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4003259A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN111735590A (zh) * | 2020-06-30 | 2020-10-02 | 联想(北京)有限公司 | 检测设备 |
-
1990
- 1990-02-03 DE DE19904003259 patent/DE4003259A1/de not_active Withdrawn
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