DE4000380A1 - Befestigungsflansch fuer einen katheter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Befestigungsflansch für einen Katheter.

Luftröhrenkatheter beispielsweise werden über einen Luft­ röhrenschnitt am Hals des Patienten in dessen Luftröhre eingesetzt und stellen auf diese Weise einen Luftweg zum Belüften der Lunge dar. Um den Luftröhrenkatheter zu stabi­ lisieren und um das Maß des Einführens des Katheters in die Luftröhre zu begrenzen, weisen diese Katheter nahe dem maschinenseitigen Ende einen Flansch auf, der zum Anliegen an die Haut des Patienten im Bereich des Einschnitts kommt. Dieser Flansch ist üblicherweise mit zwei einander gegen­ über liegenden Schlitzen versehen, über die ein Band am Flansch befestigbar ist, das um den Hals des Patienten ge­ führt ist und somit den Sitz des Luftröhrenkatheters sicher­ stellt. Infolge der unterschiedlichen anatomischen Verhält­ nisse bei den Patienten stehen eine Reihe von Kathetern unterschiedlicher Größe zur Verfügung. Trotzdem berücksich­ tigen diese verschiedenen Katheter nicht die unterschied­ lichen Verhältnisse in der Dicke des Gewebes zwischen der Halsoberfläche und der Luftröhre. Dies kann zu Problemen führen. Falls der Flansch im Abstand zur Halsoberfläche angeordnet ist und der Flansch anschließend wie vorbeschrie­ ben am Hals befestigt wird, dann tritt an der hinteren Ober­ fläche der Luftröhre ein Druck auf. Ist dagegen der Flansch zu nahe am patientenseitigen Ende des Katheters angeordnet, dann führt dies zu einem Zusammendrücken des Gewebes im Bereich des Luftröhrenschnitts.

Um diese Probleme zu verhindern, wurden verschiedene Vor­ schläge gemacht, wie beispielsweise die Verwendung eines Flanschs, der längs des Katheters einstellbar und dort be­ festigbar ist. Diese einstellbaren Flansche sind jedoch nicht gänzlich zufriedenstellend, da sie entweder kompli­ ziert aufgebaut sind, ihr Gebrauch schwierig ist oder es schwierig ist, diese einstellbaren Flansche sicher an der glatten Oberfläche des Katheters zu befestigen, welche üblicherweise naß und schlüpfrig ist.

Es besteht die Aufgabe, den Befestigungsflansch zu auszu­ bilden, daß er einstellbar sicher am Katheter befestigt werden kann.

Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.

Ein Ausführungsbeispiel, das einen Luftröhrenkatheter dar­ stellt, wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher er­ läutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht des Luftröhrenkatheters im Gebrauch;

Fig. 2 eine Ansicht in Pfeilrichtung II in Fig. 1;

Fig. 3 eine Seitenansicht auf den geöffneten Flansch des Katheters und

Fig. 4 eine Draufsicht auf den Flansch in Pfeilrich­ tung IV in Fig. 3.

Der Flansch weist eine flexible Platte 1 von länglicher Form aus Kunststoffmaterial auf, welche an jedem Ende mit einer Öffnung 2 versehen ist, in denen das Sicherungsband, das nicht dargestellt ist, befestigt wird. Die Platte ist außerdem mit einer kreisförmigen mittigen Öffnung 4 ver­ sehen, durch welche das maschinenseitige Ende eines Luft­ röhrenkatheters 5 verläuft. Verbunden mit der Flanschplatte 1 ist eine lösbare Befestigungsvorrichtung 10, die es ermög­ licht, den Flansch längs des Katheters zu verschieben bis der Flansch die gewünschte Stellung in Kontakt mit der Haut­ oberfläche am Hals des Patienten tritt, worauf sodann der Flansch in dieser Stellung am Katheter festlegbar ist.

Der Luftröhrenkatheter 5 ist konventionell aufgebaut und besteht aus einem deformierbaren elastischen Kunststoff­ material wie beispielsweise aus Polyvenylchlorid und weist einen ringförmigen Querschnitt auf. Das maschinenseitige Ende des Katheters 5 verläuft gerade und steht über den Luftröhrenschnitt über. Daran schließt sich ein gekrümmter, in die Luftröhre verlaufender Bereich an. Am maschinensei­ tigen Ende des Katheters 5 kann eine Kupplung angebracht sein.

Nahe dem patientenseitigen Ende weist der Katheter einen Ballon 23 auf. Im Gebrauch ist dieser Ballon 23 aufgeblasen, womit eine Abdichtung mit der Luftröhre 7 erreicht wird. Das Aufblasen erfolgt über eine Leitung 3 innerhalb der Wand des Katheters, die verbunden ist mit einer Aufblas­ leitung 9 nahe dem maschinenseitigen Ende des Katheters 5.

Die Befestigungsvorrichtung 10 weist ein einstückiges Kunststoffspritzteil 11 aus einem polymeren Kunststoff­ material auf sowie einen Befestigungsbolzen 8, der ebenfalls aus Kunststoff besteht. Das Spritzteil 11 weist zwei steife Arme 12 und 13 auf, die jeweils einen Bereich 14 und 15 von halbkreisförmigem Querschnitt besitzen. Der obere Arm 12 ist, wie dies insbesondere die Fig. 3 zeigt, an der Platte 1 befestigt, so daß der halbkreisförmige Bereich 14 mit der Öffnung 4 durch die Platte fluchtet. Der Bereich 14 dieses Arms 12 weist eine glatte Oberfläche auf, welche leicht längs des Katheters 5 gleiten kann, wenn die Befesti­ gungsvorrichtung 10 geöffnet ist. Die glatte Oberfläche des Armes 12 befindet sich stets außerhalb des Bereichs der Verbindung zwischen den Leitungen 3 und 9, so daß keine Gefahr besteht, daß die Berührung bzw. Leitung 3 abge­ quetscht wird, wenn die Vorrichtung 10 am Katheter 5 be­ festigt wird.

Das freie Ende des Arms 12 weist eine kreisförmige Bohrung 17 auf, die mit einem Gewinde versehen ist. Das andere Ende des Armes 12 ist mit dem anderen Arm 13 über einen ein­ stückigen flexiblen Steg 18 verbunden, der ein Filmscharnier bildet, das die beiden Arme gelenkig miteinander verbindet.

Der andere Arm 13 ist im Aufbau ähnlich wie der Arm 12, jedoch weist der halbkreisförmige Bereich 15 eine Ober­ flächenformation in Form von drei halbkreisförmigen Rippen 16 auf. Diese Rippen 16dringen in die Oberfläche des Kathe­ terrohres 5 ein, wenn die Vorrichtung 10 am Katheter be­ festigt ist. Das dem Filmscharnier gegenüber liegende Ende des Armes 13 ist mit einer Bohrung 19 versehen, durch welche der Befestigungsbolzen 8 verläuft. Ein Ende 20 des Bolzens 8 ist mit einem Gewinde 20 versehen, entsprechend dem Ge­ winde der Bohrung 17, während das andere Ende 21 so geformt ist, daß es zwischen Finger und Daumen erfaßt werden kann. Dieses andere Ende 21 weist beispielsweise Grifflächen 22 auf. Wird der Arm 13 um das Katheterrohr 5 herum gegen den Arm 12 geschwenkt, dann fluchtet die Bohrung 19 mit der Gewindebohrung 17 des anderen Arms, so daß der Bolzen 8 in die Bohrung 17 eingeschraubt werden kann.

Im Gebrauch wird das patientenseitige Ende des Luftröhren­ katheters 5 über den Luftröhrenschnitt 6 in die Luftröhre 7 eingesetzt. Sodann wird der einstellbare Flansch längs des maschinenseitigen Endes des Katheterrohres 5 verschoben, wobei die Arme 12, 13 die in Fig. 4 gezeigte Stellung ein­ nehmen oder die Arme 12, 13 gegeneinander geschwenkt sind, jedoch der Bolzen 8 noch nicht angezogen ist. Wenn die Plat­ te 2 gegen die Hautoberfläche im Bereich des Luftröhren­ schnitts anliegt, dann werden die Arme um das Katheterrohr 5 herum befestigt, indem der Bolzen 8 fest in die Gewinde­ bohrung 17 eingeschraubt wird. Der Flansch und der Katheter 5 können jeweils Markierungen tragen, die miteinander fluch­ ten, wenn der Flansch seine korrekte winkelmässige Stellung relativ zum Katheterrohr einnimmt, so daß sichergestellt ist, daß der Katheter in der Luftröhre nicht nach einer Seite gedrückt wird, wenn die Platte 1 wie vorbeschrieben am Hals des Patienten befestigt wird.

Die Befestigungsvorrichtung 10 ermöglicht, daß der Flansch auf einfache Weise am Katheter 5 befestigt werden kann, wobei er in einer Stellung befestigbar ist, die den maxi­ malen Komfort für den Patienten gewährleistet. Der einfache Aufbau des Flansches mit seiner Befestigungsvorrichtung ermöglicht eine genaue präzise Herstellung bei geringen Kosten.

Die Erfindung wurde anhand eines Luftröhrenkatheters be­ schrieben. Sie ist jedoch auch bei anderen Kathetern anwend­ bar.

Claims (8)

1. Befestigungsflansch für einen Katheter, der längs des Katheters verschiebbar und mit diesem verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß er ein ein­ stückiges Kunststoffteil (10) aufweist, das aus zwei im wesentlichen steifen Armen (12, 13) besteht, die über einen dazu einstückigen Steg (18) gelenkig mit­ einander verbunden sind, beide Arme (12, 13) eine halb­ kreisförmige Ausnehmung (14, 15) aufweisen, die das Katheterrohr (5) umfassen, ein Arm (12) eine Gewinde­ bohrung (17) an seinem dem Steg (18) abgewandten Ende aufweist, die mit einer Bohrung (19) am anderen Arm (13) fluchtet, wenn die Arme (12, 13) das Katheterrohr (5) umgeben, in diese Bohrung (19) ein Befestigungs­ bolzen (8) drehbar angeordnet ist, der ein in die Ge­ windebohrung (17) einschraubbares Gewindestück (20) aufweist und im eingeschraubten Zustand die Arme (12, 13) klemmend gegen das Katheterrohr (5) anliegen.

2. Befestigungsflansch nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß mindestens eine der halb­ kreisförmigen Ausnehmungen (14, 15) eine in die Ober­ fläche des Katheterrohrs (5) eindringende Oberflächen­ formation aufweist.

3. Befestigungsflansch nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Oberflächenformation aus mindestens einer halbkreisförmigen Rippe (16) be­ steht.

4. Befestigungsflansch nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Befesti­ gungsflansch ein flaches Flanschstück (1) aufweist.

5. Befestigungsflansch nach Anspruch 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Flanschstück eine kreisförmige Bohrung (4) aufweist, welche mit einer der halbkreisförmigen Ausnehmungen (14, 15) fluchtet.

6. Befestigungsflansch nach Anspruch 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die halbkreisförmige Aus­ nehmung (14) des einen Arms (12) eine glatte Oberfläche (14) aufweist, welche längs des Katheterrohrs (5) glei­ tend verschiebbar ist.

7. Befestigungsflansch nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der ein­ stückige Steg (18) ein Filmscharnier ist.

8. Befestigungsflansch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Arme (12, 13) aus einem härteren Material als das Katheterrohr (5) bestehen.