DE4000143A1 - Feuchtigkeitsregulierende verpackung - Google Patents
Feuchtigkeitsregulierende verpackungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine feuchtigkeitsregulierende Ver
packung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Vielfach ist bei der Verpackung von Lebens- und Genußmitteln
oder von anderen feuchtigkeitsempfindlichen Gütern die
Aufrechterhaltung einer vorgegebenen relativen Feuchte in
der Verpackungsatmosphäre erwünscht, um die Qualität oder
Gebrauchsfähigkeit des verpackten Gutes zu erhalten. Z. B.
Zigaretten und andere Tabakwaren werden gewöhnlich in einer
Schachtel aus Papier, Pappe, Holz oder dergleichen verpackt
und zum Teil zusätzlich mit einer Kunststoff-Folie, die eine
möglichst geringe Wasserdampfdurchlässigkeit aufweist,
eingehüllt. Bei längerer Lagerung, insbesondere in trockenem
Klima, kann der Tabak jedoch stark austrocknen, was einen
Qualitätsverlust zur Folge hat. Bekanntlich kann der Wasser
gehalt eines verpackten Produkts mittels einer hygroskopi
schen Substanz gesteuert werden, jedoch ist die Aufrechter
haltung einer gleichbleibenden relativen Feuchte in der
abgeschlossenen Verpackungsatmosphäre bei abnehmender Was
sermenge im verpackten Gut über einen längeren Zeitraum
nicht gewährleistet.
In der DE-OS 22 53 268 ist eine Verpackung, insbesondere für
Zigaretten, beschrieben, bei der zur Aufrechterhaltung einer
gleichmäßigen relativen Feuchte des Tabaks Metallsalze einer
organischen oder anorganischen Säure oder Ammoniumsalze zur
Feuchtigkeitsspeicherung vorgesehen sind. Dabei sind insbe
sondere Natriumbromid, Natriumnitrat, Ammoniumnitrat, Ka
liumnitrat, Sukzinat, Glykolat, Magnesium- und Natriumacetat
und Natriumbenzonat bevorzugt. Diese Salze können als gesät
tigte wäßrige Lösungen mit einem ausreichenden Salzüber
schuß in einem Beutel, bei dem mindestens eine Wandung
wasserdurchlässig ist, in die Verpackung eingebracht sein.
Eine solche Verpackung kann zwar die Austrocknung von Tabak
waren verhindern, führt jedoch häufig zu einer Überfeuch
tung. Darüberhinaus ist die Verwendung eines Beutels mit
einer gesättigten Salzlösung in einer Zigarettenverpackung
schon aus Gründen der Umweltverträglichkeit unerwünscht und
führt zudem zu einer erheblichen Vergrößerung des gesamten
Verpackungsvolumens.
Aus der EP 02 29 550 A1 ist eine feuchtigkeitsregulierende
Verpackung bekannt, bei der in einem Behälter ein feuchtig
keitsregulierendes Material vorgesehen ist. Dieses Material
besteht z. B. aus Zellulose- oder Baumwollfasern, die zusätz
lich mit mineralischen Salzen, insbesondere mit Natriumchlo
rid, imprägniert sind. Damit ist zwar eine gewisse Feuchtig
keitsregulierung erzielbar, jedoch ist auch hiermit kein
gleichbleibender Feuchtigkeitsgehalt der verpackten Waren
über einen längeren Zeitraum gewährleistet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine feuchtigkeits
regulierende Verpackung zu schaffen, die eine möglichst
gleichbleibende relative Feuchte der Verpackungsatmosphäre
über einen längeren Zeitraum von mehreren Wochen oder gar
Monaten sicherstellt.
Bei einer Verpackung der eingangs genannten Art wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen
von Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Eine erfindungsgemäße Verpackung weist ein Speichervlies mit
einem hohen Wasseraufnahmevermögen und ein Regulatorvlies
zur Einstellung einer vorgegebenen Gleichgewichtsfeuchte
auf. Das Speichervlies ist von einer weitgehend wasserdampf
undurchlässigen Materialschicht, beispielsweise von einer
Metallfolie, umschlossen und steht mit der Verpackungsatmo
sphäre nur über das Regulatorvlies in Verbindung. Feuchtig
keitsverluste an die Umgebung, die durch Diffusion von
Wasserdampf durch die Verpackungswandung unvermeidlich
auftreten, werden auf diese Weise vom Regulatorvlies ausge
glichen. Während die Gleichgewichtsfeuchte des Regulator
vlieses auf die in der Verpackungsatmosphäre gewünschte
relative Feuchte eingestellt ist, dient das Speichervlies
als Wasserreservoir, das dem Regulatorvlies eine ausreichen
de Wassermenge zur Verfügung stellt, um die Wasserverluste
an die Umgebung auszugleichen und somit über einen längeren
Zeitraum eine weitgehend konstante relative Feuchte in der
Verpackungsatmosphäre aufrechtzuerhalten. Dadurch wird ein
Austrocknen und auch eine Überfeuchtung des Verpackungsin
haltes verhindert. Wegen seines hohen Wassergehaltes ist das
Speichervlies gegenüber dem Verpackungsinhalt von der weit
gehend wasserdampfundurchlässigen Materialschicht umschlos
sen, um eine Direktbefeuchtung zu vermeiden.
Speichervlies und Regulatorvlies können in Form einer Ver
packungseinlage der Verpackung beigefügt sein oder auch Teil
der Verpackung selbst sein. So kann beispielsweise auch ein
nicht hermetisch geschlossener Metallbehälter vollständig
mit dem Speichervlies ausgekleidet sein, das wiederum mit
der Verpackungsatmosphäre nur über das darauf angeordnete
Regulatorvlies in Verbindung steht.
In vorteilhafter Weise bestehen die in die Verpackung einge
brachten Vliese aus Naturfasern, insbesondere aus Flachs-,
Baumwoll-, Viskose- oder Bastfasern, wie z. B. Ramie.
Bei Tabakwaren, die einen natürlichen Wassergehalt von etwa
12% aufweisen, stellt sich durch Wasseraustausch eine
bestimmte relative Feuchte in der Verpackungsatmosphäre ein.
Je nach Art der Verpackung und Sorte des Tabaks liegt die
relative Feuchte bei einer herkömmlichen Verpackung zu
Lagerbeginn zwischen 61 und 65%. Während dieser Wert bei
einer herkömmlichen Verpackung schon nach kurzer Lagerzeit
in einer trockenen Umgebung absinkt, wird bei einer erfin
dungsgemäßen Verpackung diese relative Feuchte über einen
Zeitraum von mehreren Wochen oder gar Monaten aufrechterhal
ten, so daß kein Qualitätsverlust des Tabaks eintritt. In
bevorzugter Weiterbildung kann das Regulatorvlies aus
Flachsfasern bestehen, die eine natürliche Gleichgewichts
feuchte von etwa 62% aufrechterhalten, sofern diese über
ein Speichervlies mit einer ausreichenden Feuchtigkeitsmenge
versorgt sind. Damit sind Flachsfaservliese zur Frischhal
tung von Tabakwaren besonders geeignet.
In vorteilhafter Weiterbildung wird die Wasserspeicherfähig
keit des Speichervlieses durch Imprägnierung mit Wasserbin
demitteln erhöht. Durch Imprägnierung kann gleichfalls die
Gleichgewichtsfeuchte des Regulatorvlieses auf einen vorge
gebenen Wert im Bereich von etwa 50-90% relativer Feuchte
eingestellt werden. Je nach Art und Imprägnierung des Vlies
materials kann ein bestimmter vorgegebener Wert über einen
längeren Zeitraum bei weitgehender Konstanz eingehalten
werden. Zur Imprägnierung kommen eine ganze Reihe wäßriger
Lösungen in Frage, z. B. Polyalkohollösung, Harnstofflösung,
Kalziumchloridlösung, Magnesiumperchloratlösung oder Ammo
niumsulfatlösung. Die Imprägnierung kann in einfacher Weise
als Tauchimprägnierung mit anschließender Trocknung durchge
führt werden.
Erst nach der Imprägnierung und Trocknung erfolgt in diesem
Fall die Befeuchtung der Vliese (Konditionierung) durch
Einwirkung hoher Luftfeuchtigkeit über einen längeren Zeit
raum, z. B. bei 80% relativer Luftfeuchte und 25°C über
einen Zeitraum von 40 Stunden. Diese Konditionierung kann im
Klimaschrank durchgeführt werden. Jedoch können stattdessen
auch der Imprägnierungs- und der Konditionierungsschritt
miteinander kombiniert werden, indem die Trocknung nach der
Imprägnierung bei Erreichen des gewünschten Wassergehaltes
abgebrochen wird. Dies führt zu einer erheblichen Verkürzung
der Herstellungszeiten.
Zusätzlich kann in weiter vorteilhafter Ausführung zwischen
dem Speichervlies und dem Regulatorvlies eine weitere Vlies
schicht als Puffervlies vorgesehen sein, das zur Pufferung
eines hohen Wassergehalts des Speichervlieses gegen einen
niedrigen Wassergehalt des Regulatorvlieses geeignet ist.
Damit wird ein direkter Übergang von Wasser aus dem Spei
chervlies auf das Regulatorvlies auch bei mechanischer
Beanspruchung, z. B. durch Druck, sicher vermieden. Auch
werden Schwankungen der Gleichgewichtsfeuchte des Regula
torvlieses im Zeitverlauf weitgehend verhindert, da schon
das Puffervlies eine annähernd konstante Feuchte auch bei
abnehmendem Wassergehalt des Speichervlieses aufweist.
Natürlich kann auch das Puffervlies in der vorher beschrie
benen Weise mit einem Wasserbindemittel imprägniert werden.
Bei Flachs-, Baumwoll- oder Viskosevliesen lassen sich
besonders hohe Wasserspeichermengen durch eine Imprägnierung
mit einer etwa 40- bis 60%igen Ammoniumsulfatlösung, einer
etwa 30- bis 50%igen Sorbitlösung oder mit einer etwa 10
bis 50%igen Harnstofflösung erreichen.
Bei der Imprägnierung von Flachsfasern mit Harnstofflösungen
ist eine geringere Konzentration von etwa 10 bis 20% bevor
zugt, da sich hierbei eine größere Wasseraufnahme ergibt.
Bei der Verpackung von Tabakwaren oder auch feuchtigkeits
empfindlichen Lebensmitteln kommen insbesondere Harnstofflö
sungen und Polyalkohollösungen, wie Sorbitlösungen, zur
Imprägnierung in Frage, da diese völlig ungiftig und weit
gehend geruchs- bzw. geschmacksneutral sind.
Die Erfindung ist nachstehend anhand von Ausführungsbeispie
len, die in den Zeichnungen dargestellt sind, näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt einer erfin
dungsgemäßen Verpackung in einer ersten
Ausführung für Zigaretten,
Fig. 2a einen Schnitt längs der Linie A-A der Verpac
kung gemäß Fig. 1 in leicht gekippter Darstel
lung,
Fig. 2b eine vergrößerte Darstellung des Details X
gemäß Fig. 2a,
Fig. 2c eine perspektivische Ansicht einer teilweise
geöffneten Verpackung in einer zweiten
Ausführung für Zigaretten,
Fig. 3 ein Diagramm des über die Zeitachse aufgetrage
nen Wassergehaltes und der Gleichgewichtsfeuch
te eines Verbundvlieses aus einem Speichervlies
und einem Regulatorvlies in einer dritten Aus
führung,
Fig. 4 ein Diagramm des über die Zeitachse aufgetrage
nen Wassergehaltes und der Gleichgewichtsfeuch
te eines Verbundvlieses mit einem Speichervlies
und einem Regulatorvlies in einer vierten Aus
führung,
Fig. 5 ein Diagramm des über die Zeitachse aufgetrage
nen Wassergehaltes und der Gleichgewichtsfeuch
te eines Verbundvlieses mit einem Speicher- und
einem Puffer- und einem Regulatorvlies.
In den Fig. 1, 2a und 2b ist eine erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Verpackung 10 dargestellt, die für
Zigaretten geeignet ist. Die Verpackung 10 weist eine Papp
schachtel 2 auf, deren Form und Größe im wesentlichen einer
herkömmlichen Zigarettenschachtel entspricht. Die Papp
schachtel 2 ist in bekannter Weise außen von einer dünnen
Polypropylenfolie 1 umschlossen, die die Durchlässigkeit der
Verpackung 10 für Wasserdampf verringert. In die Schachtel 2
ist ferner ein dünnes mit Aluminium kaschiertes Papier 8
eingelegt, das eine zweite Wasserdampfsperre darstellt. In
dem vom kaschierten Papier 8 umschlossenen Raum befinden
sich Zigaretten 7. Zur Entnahme von Zigaretten wird zunächst
die Polypropylenfolie 1 zumindest teilweise von der Pappsch
achtel 2 entfernt. Sodann wird das kaschierte Papier 8 an
der schmalen Oberseite der Verpackung 10 aufgerissen.
Innerhalb des von dem Papier 8 umschlossenen Raumes ist an
einer breiten Seite der Pappschachtel 2 eine flache Ver
packungseinlage 9 angeordnet. Die Verpackungseinlage 9
enthält drei parallele Vlies-Schichten, das zur Außenseite
der Pappschachtel 2 weisende Speichervlies 4, gefolgt von
einem Puffervlies 6 und einem Regulatorvlies 5. Alle drei
Vlies-Schichten 4, 5, 6 weisen eine Schichtdicke von etwa 1
bis 2 mm auf und sind auf allen fünf Seiten von einer dünnen
Aluminiumfolie 3 eingeschlossen; lediglich das zum Ver
packungsinhalt, den Zigaretten 7, weisende Regulatorvlies 5
ist nicht von der Aluminiumfolie 3 abgedeckt, sondern nur an
seinen Rändern eingefaßt.
In einer ähnlichen Ausführung kann die Verpackung 10 gemäß
Fig. 2c auch an ihrer Oberseite einen aufklappbaren Deckel
11 aufweisen. Die Verpackungseinlage 9 ist bei dieser Aus
führung an der Innenseite der oberen Abschlußfläche des
Deckels 11 angeordnet. Der weitere Aufbau der Verpackung
entspricht der Ausführung gemäß Fig. 1.
Als Speichervlies 4 ist gemäß den Fig. 1, 2a bis 2c ein
Viskosevlies vorgesehen, das mit einer 30%igen wäßrigen
Sorbitlösung imprägniert, anschließend getrocknet und dann
befeuchtet (konditioniert) wurde. Als Puffervlies 6 ist ein
Baumwollvlies vorgesehen, das mit einer 10%igen wäßrigen
Sorbitlösung imprägniert, anschließend getrocknet und kondi
tioniert wurde. Als Regulatorvlies 5 ist schließlich ein
unbehandeltes Flachsvlies vorgesehen, das lediglich kondi
tioniert wurde.
Statt der angegebenen Kombinationen können die Vlies-Schich
ten auch aus anderen Materialien bestehen, vorzugsweise
jedoch aus Naturfasern, da diese eine gewisse natürliche
Wasserspeicherfähigkeit aufweisen und gute Diffusionseigen
schaften besitzen. Bevorzugt sind dabei Flachsvliese, Baum
wollvliese, Viskosevliese oder Vliese aus aufgeschlossenen
Bastfasern, z. B. Ramie. Zur Verbesserung der Wasserspeicher
fähigkeit sind die Vlies-Schichten mit Wasserbindemitteln
imprägniert. Hierbei sind insbesondere wäßrige Polyalkohol
lösungen oder Harnstofflösungen geeignet, da diese völlig
ungiftig und weitgehend geruchs- bzw. geschmacksneutral
sind. Daneben ist jedoch eine Imprägnierung mit anderen
Wasserbindemitteln denkbar, sofern diese zu der gewünschten
Erhöhung des Wasserspeichervermögens der Vliesmaterialien
führt und möglichst keine Auswirkungen auf den Geruch und
den Geschmack der Zigaretten besitzt.
Bei frisch verpackten Tabakwaren stellt sich je nach Art der
Verpackung des Tabaks in der Packungsatmosphäre eine rela
tive Feuchte von 61 bis 65% ein. Durch eine Einstellung der
Gleichgewichtsfeuchte des Regulatorvlieses auf diesen Be
reich wird eine Austrocknung bzw. Überfeuchtung des Tabaks
verhindert. Zur Einstellung auf eine Gleichgewichtsfeuchte
von etwa 62% ist ein unbehandeltes Flachsfaservlies beson
ders geeignet, das einer Konditionierung bei hoher Luft
feuchtigkeit über mehrere Stunden oder Tage unterzogen wird.
Soll das Regulatorvlies auf eine höhere Gleichgewichtsfeuch
te eingestellt werden, so können die Flachsfasern zusätzlich
imprägniert werden. So ergibt beispielsweise eine Imprägnie
rung mit einer 10%igen wäßrigen Harnstofflösung eine
Gleichgewichtsfeuchte von etwa 70-75%. Ist eine niedrigere
Gleichgewichtsfeuchte erwünscht, so werden Baumwoll- oder
Viskosefasern bevorzugt verwendet.
Eine Verpackung gemäß den Fig. 1, 2 oder 2A stellt in der
Verpackungsatmosphäre eine weitgehend konstante Gleichge
wichtsfeuchte von etwa 62% über einen längeren Zeitraum von
mehreren Wochen oder gar Monaten sicher, wodurch ein Aus
trocknen der verpackten Zigaretten bei trockener Umgebung
verhindert wird.
Anhand einiger ausgewählter Ergebnisse von Laboruntersuchun
gen, die in den Fig. 3 bis 5 dargestellt sind, ist der
Einfluß der Art der gewählten Vliesmaterialien und deren
Vorbehandlung verdeutlicht. In diesen Figuren sind der
Wassergehalt und die Gleichgewichtsfeuchte verschiedener
Vlies-Systeme im Zeitverlauf dargestellt. Das Verhalten
folgender Vliesschichten ist erfaßt:
Fig. 3 und 4 zeigen das Verhalten von Zweischicht-Verbund
systemen mit einem Speichervlies 4 und einem Regulatorvlies
5. In Fig. 5 ist dagegen das Verhalten eines Dreischicht-
Verbundsystems mit einem Speichervlies 4, einem Puffervlies
6 und einem Regulatorvlies 5 dargestellt.
Als Regulatorvlies 5 ist jeweils ein unbehandeltes Flachs
vlies vorgesehen, das lediglich konditioniert wird. Als
Speichervlies 4 ist bei der Untersuchung gemäß Fig. 3 ein
Baumwollvlies, gemäß Fig. 4 ein Flachsvlies und gemäß Fig. 5
ein Viskosevlies vorgesehen. Das gemäß den Fig. 3 und 4
untersuchte Speichervlies ist mit einer 50%igen wäßrigen
Sorbitlösung, gemäß Fig. 5 mit einer 30%igen wäßrigen Sor
bitlösung imprägniert und anschließend - wie vorher be
schrieben - getrocknet. Das aus Baumwollfasern bestehende
Puffervlies 6 bei der Untersuchung gemäß Fig. 5 ist mit
einer 10%igen wäßrigen Sorbitlösung imprägniert und an
schließend getrocknet. Nach der Imprägnierung und Trocknung
sind diese Vliese - wie vorher beschrieben - bei hoher
Luftfeuchtigkeit konditioniert.
Wie aus den Fig. 3 bis 5 erkennbar ist, läßt sich bei
Verbundvlies-Systemen mit zwei bzw. drei Vlies-Schichten
eine weitgehend konstante Gleichgewichtsfeuchte der Ver
packungsatmosphäre in dem für Tabak günstigen Bereich von
ca. 60 bis 62% auch über einen Zeitraum von mehreren Monaten
aufrechterhalten. Die maximale Lagerdauer ist dabei ledig
lich von der Wasserspeicherkapazität, insbesondere des
Speichervlieses, abhängig.
Claims (20)
1. Verpackung, Behälter oder dgl. insbesondere für Lebens-
und Genußmittel, z. B. für Tabakwaren, mit einem Vlies
zur Feuchtigkeitsregulierung, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vlies als Speichervlies (4) ein hohes Wasserauf
nahmevermögen aufweist, daß das Speichervlies (4) von
einer weitgehend wasserdampfundurchlässigen Material
schicht (3) umschlossen ist und mit der Verpackungsatmo
sphäre über ein zweites Vlies, das Regulatorvlies (5),
in Verbindung steht, das die Feuchtigkeitsverluste aus
der Verpackungsatmosphäre ausgleicht und eine vorgegebe
ne Gleichgewichtsfeuchte aufweist.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als weitgehend wasserdampfundurchlässige Materialschicht
eine Metallfolie (3) oder eine metallisierte Kunst
stoffolie vorgesehen ist.
3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen Speichervlies (4) und Regulatorvlies
(5) ein zusätzliches Puffervlies (6) zur Pufferung eines
hohen Wassergehaltes des Speichervlieses (4) gegen einen
niedrigeren Wassergehalt des Regulatorvlieses (5) vorge
sehen ist.
4. Verpackung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vliese (4, 5, 6) aus Naturfasern beste
hen.
5. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vliese (4, 5, 6) aus
Flachs-, Baumwoll-, Bast- oder Viskosefasern bestehen.
6. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Vliese
(4, 5, 6) mit einem Wasserbindemittel imprägniert ist.
7. Verpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Imprägnierung eine wäßrige Polyalkohollösung,
Kalziumchloridlösung, Harnstofflösung, Magnesiumper
chloratlösung oder Ammoniumsulfatlösung vorgesehen ist.
8. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Vliese
(4, 5, 6) mit einer wäßrigen Harnstofflösung imprägniert
ist.
9. Verpackung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die wäßrige Harnstofflösung eine Konzentration von etwa
10 bis 50% aufweist.
10. Verpackung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die wäßrige Harnstofflösung eine Konzentration von etwa
10 bis 20% aufweist.
11. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Vliese
(4, 5, 6) mit einer wäßrigen Sorbitlösung imprägniert
ist.
12. Verpackung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sorbitlösung eine Konzentration von etwa 30
bis 50% aufweist.
13. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Vliese
(4, 5, 6) mit einer wäßrigen Ammoniumsulfatlösung im
pragniert ist.
14. Verpackung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ammoniumsulfatlösung eine Konzentration von
etwa 40 bis 60% aufweist.
15. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichent, daß das Regulatorvlies (5) aus
Flachsfasern besteht.
16. Verpackung nach einem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eines der Vliese (4, 5, 6)
nach der Imprägnierung mit einem Wasserbindemittel bis
auf den gewünschten Wassergehalt getrocknet ist.
17. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Vliese
(4, 5, 6) tauchimprägniert und anschließend getrocknet
ist.
18. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Vliese
(4, 5, 6) bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80% bei
25°C mindestens 40 Stunden befeuchtet ist.
19. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine äußere Schicht aus einer
dünnen Kunststoffolie (1) insbesondere einer Polypropy
lenfolie.
20. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verpackungsinhalt (7)
von einer Aluminiumfolie bzw. einem mit Aluminium ka
schierten Papier (8) o. dgl. umschlossen ist.
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---|---|---|---|
DE19904000143 DE4000143C2 (de) | 1990-01-04 | 1990-01-04 | Feuchtigkeitsregulierende Verpackung |
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DE19904000143 DE4000143C2 (de) | 1990-01-04 | 1990-01-04 | Feuchtigkeitsregulierende Verpackung |
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DE4000143A1 true DE4000143A1 (de) | 1991-07-11 |
DE4000143C2 DE4000143C2 (de) | 1993-10-14 |
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ID=6397622
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DE19904000143 Expired - Fee Related DE4000143C2 (de) | 1990-01-04 | 1990-01-04 | Feuchtigkeitsregulierende Verpackung |
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