DE399136C - Selbsttaetig veraenderliche Nullpunktdrosselspule fuer Hochspannungsnetze - Google Patents

Description

' Es ist bekannt, den Nullpunkt oder Mittelpunkt eines Hochspannungsnetzes an einer oder mehreren Stellen zu erden, um z. B. etatische Ladungen abzuleiten oder eine Erd-S schlußanzeige zu ermöglichen. Es ist auch bekannt, in eine derartige Endverbindung Widerstände verschiedener Art einzubauen, um den infolge der Erdung auftretenden Erdschlußstrom zu begrenzen. Man hat es in gewissen Fällen vorteilhaft gefunden, derartigeErdungswiderstände · induktiv, d. h. mit geringem Ohmschen Widerstand und hoher Reaktanz, auszuführen, wodurch ein hoher Widerstand besonders für hochfrequente, auf benachbarte Telephon- und Telegraphennetze störend wirksame Wechselströme geschaffen iwird. Ein derartiger induktiver Nullpunktwiiderstand hat also u. a. zur Aufgabe, den gewöhnlichen Erdschlußstrom zu begrenzen und Telephonstörungenentgegenzuwirken, und soll mit Rücksicht darauf bemessen wenden. In Hochspannungsnetzen solcher Ausdehnung oder mit so hoher Spannung, daß der kapazitive Erdschlußstrom zu berücksichtigen ist, wind je-

«5 doch ein in dieser Weise bemessener Erdungswiderstamd den gesamtenErdschlußstrom nicht beträchtlich vermindern. Wünscht man eine derartige Wirkung zu ertzielen, was durch eine solche Bemessung des Widerstandes geschehen kann, daß er unter Phasenspannung einen Strom etwa gleich dem kapazitiven Erdschlüßstrome durchläßt, so wind dagegen seine Eigenschaft, Telephonstörungen entgegenzuwirken, wesentlich· vermindert.

Die Erfindung betrifft eine derartige Ausführung eines- induktiven Nullpunktwiderstanldes, daß er die Vorteile eines hohen Widerstandes im normalen Betriebe und die eines niedrigen Widerstandes bei Erdschluß in sich vereinigt. Zu diesem Zweck wird der Widerstand mit Hilfsvorrichtungen versehen, durch die die beim Erdschluß eintretende Symmetriestörung in den Spannungs- und Stromverhältnissen des Netzes selbsttätig die gewünschte Verminderung der Reaktanz herbeiführt. Diese Symmetriestörung kann in vielfacher Weise auftreten, z. B. in einer Erhöhung der Spannung und des Stromes durch den Nullpunktwiderstand, in einer Erniedrigung der Netzspannung gegen Erde an der erdgeschlossenen Phase oder in entsprechender Erhöhung an den übrigen

Phasen, in einer unsymmetrischen Stromverteilung unter den Netzphasen usw. Irgendeine dieser Symmetriestörungen oder mehrere in Verbindung werden nun nach der Erfindung dazu verwendet, um selbsttätige Hilfsvorrichtungen, z. B. Relais oder Schaltvorrichtungen, zu beeinflussen, die dann solche Umschaltungen der Widerstände oder von Teilen davon bewirken, daß die genannte Reaktanzverminderung geschaffen wird.

Die Erfindung ist in einigen einem Dreiphasensystem angepaßten Ausführungsbeispielen in der Zeichnung veranschaulicht.

In Abb. ι sind a, b, c die drei Netzphasen, an die eine Maschine, ein Transformator oder eine andere Vorrichtung mit drei Phasen d, e, f derart angeschlossen ist, daß der Nullpunkt g zugänglich wird. Zwischen Nullpunkt g und ErdeÄ ist ein Nullpunktwriderstandk eingeschaltet, der in zwei in Reihe liegende Teile i und j unterteilt ist. Der Teil j wird bei Erdschluß durch den selbsttätigen Schalter k kurzgeschlossen. Auf der Erregerspule von k liegt die Spannung von einem Teil des Nullpunktes Widerstandes selbst, welche Spannung beim Erdschluß erhöht wird. Durch den teilweisen Kurzschluß wird die Reaktanz des Widerstandes herabgesetzt.

In Abb. 2 ist der Widerstand zwischen NuIlpunktg- und Erde h in zwei Teile geteilt, deren einer / mit g und h in ständiger Verbindung steht, während der andere m beim Erdschluß mit / durch einen Selbstschalter k zwecks Herabsetzung der Reaktanz parallel geschaltet wird. Die Erregerspüle von k wird wie in Abb. ι durch die beim Erdschluß eintretende Spannungserhöhung beeinflußt.

In Abb. 3 ist der Widerstand zwischen Nullpunkt g und Erde h mit einer unmittelbar eingeschalteten Wicklung η und einer damit induktiv verketteten Wicklung ο versehen, die beim Erdschluß durch den Selbstschalter k zwecks Herabsetzung der Reaktanz« kurzgeschlossen wind. Die beiden Wicklungen» und 0 können auch die Primär- und Sekundärwicklungen eines Transformators darstellen.

Der Nullpunktwiderstand kann offenbar außer der genannten Haupt- und Hilfswicklung ©ine oder mehrere Wicklungen für andere Zwecke, z. B. für Erdschlußanzeiger oder für Selbstbetätigung eines Hauptunterbrechers, besitzen, ohne daß seine Aufgabe nach der Erfindung dadurch verändert wird.

Claims (3)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Durch die Einwirkung der Symmetriestörung bei einem Erdschluß selbsttätig veränderliche NuWpunktdrosselspule für Hochspannungsnetze, dadurch gekennzeichnet, daß die im normalen Betrieb vielfach größere Reaktanz der Spule durch einmaliges Umschalten auf den zur Lichtbogenunterdrückung geeigneten Resonanzwert gebracht wird.
2. 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spule mit einer oder mehreren mit der Hauptwicklung induktiv verketteten Hilfswicklungen versehen ist, die die selbsttätige Veränderung der Reaktanz bewirken.
3. 3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spule als Transformator ausgeführt ist, dessen Primärwicklung als die Hauptwicklung des induktiven Widerstandes und dessen Sekundärwioklung als die beim Erdschluß selbsttätig kurzzuschließende Hilfswicklung dient.

   Abb. i.

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