DE3937168C2 - Verfahren zum Herstellen einer geformten Verpackung - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer geformten VerpackungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer ge
formten Verpackung, insbesondere eines Behältnisses, aus Orga
nischem Material.
Bekannt ist die Herstellung von Kartons aus Pappe, von Bechern
oder Schalen aus PVC, letztere auch aus geschäumten Kunststoff,
und von anderen, insbesondere zu verpackenden Gegenständen
eigens angepaßten, Verpackungen aus geschäumten Kunststoff.
Diese Verpackungen stellen ein Müllproblem dar. Sie verrotten
praktisch nicht. Verbrennt man sie, setzen sie Schadstoffe frei.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verpackungen zu
schaffen, die biologisch abbaubar sind.
Gemäß der Erfindung wird dieser Zweck in der Weise erfüllt, daß
Schalen, Kleie, Spelzen, Grannen, Fasern, Trester, feinge
mahlenes Stroh, Sägemehl oder Schleifmehl als ein zellulose
lieferndes, minderwertiges, pflanzliches Erzeugnis, und Nach
mehl oder Roßkastanienmehl als stärkelieferndes pflanzliches
Erzeugnis oder Blut oder Blutplasma als Schlachtabfall, Knochen
gelatine aus Fleischabfall oder Molkeeiweiß als Käsereiabfall
als eiweißlieferndes, minderwertiges tierisches Erzeugnis, mit
Wasser angeteigt, zu der Verpackung geformt und getrocknet
werden, wobei die Verpackung auf 30 bis 50% des zellulose
liefernden Erzeugnisses und 30 bis 70% der stärkeliefernden
und/oder des eiweißliefernden Erzeugnisses hergestellt wird,
und ggfs. auf die Oberfläche der Verpackung, insbesondere die
innere Oberfläche eines Behältnisses, ein wasserundurch
lässiger Belag aufgebracht wird.
Die solchermaßen hergestellten Verpackungen belasten weder als
Müll die Umwelt noch bei einem eventuellen Verbrennen. Als Er
satz für die vorgenannten Verpackungen aus Kunststoffen ver
mindern sie den Erdölverbrauch. Da sie mehr oder weniger aus
Abfallstoffen hergestellt werden, ersparen sie deren Entsorgung.
Soweit sie als Futtermittel verwendet werden könnten, werden
sie dem Nahrungskreislauf entzogen, der infolge der Verringe
rung des Tierbestandes deutlich überlastet ist.
Die Formgebung für Becher, Schalen oder andere Gefäße oder Ver
packungen kann sich an keramische Techniken des Pressens
plastischer Massen anlehnen.
Die erforderliche Festigkeit erhält die Verpackung durch die
bindende Wirkung der Stärke und/oder des Eiweißes, ggf. durch
Zusatz von Fasern und ggf. nach einer Wärmebehandlung.
Um die Verpackung wasserdicht oder wasserfest zu machen, kann
man sie mit einem hochschmelzenden Fett tränken oder an der
Oberfläche mit einer Schicht eines harten Fettes versehen. Be
schichtungen mit Gummi arabicum, Alginaten, Polysacchariden
u. a. kommen gleichfalls in Betracht.
Auch ansprechende Farbgebungen sind mit umweltfreundlichen
Mitteln möglich, beispielsweise durch Zugabe von Eisenoxid
oder einem Pigment.
Alle vorstehenden Aufzählungen verstehen sich als Angabe von
Möglichkeiten, die sich nicht gegenseitig ausschließen, viel
mehr in der Regel verschiedenste kombinierte Verwendungen
finden werden. Die Bezeichnungen sind nach dem Sprachgebrauch
gewählt; die Begriffe mögen sich überschneiden.
Um die Stärke und das Eiweiß besser quellen zu lassen, kann
man, vorzugsweise schon vor dem Anteigen dem Wasser, Kochsalz
oder eine Säure hinzugeben.
Erdalkaliverbindungen können die Festigkeit verbessern, indem
sie Eiweißmoleküle miteinander verbinden.
Die angeteigte, ggf. breiige Mischung wird man je nach Bedarf
noch reifen lassen.
Das zelluloseliefernde Erzeugnis wird man nicht allzu fein
mahlen. Als "Bewehrung" läßt man den betreffenden Ausgangs
produkten zweckmäßigerweise eine gewisse Längen- bzw. Flächen
ausdehnung.
In erster Linie gedacht ist die neue Verpackung für Lebens
mittel.
Das neuartige Material wird dickere Wandstärken als Kunststoff
und Pappe erfordern. Daraus mögen sich Gestaltungen ergeben,
die von den bisherigen Papp- und Kunststoffgegenständen mehr
nach keramischen Behältnissen hin abweichen.
Die bei Herstellung aus einem flächigen Ausgangsmaterial, wie
Pappe, vorgegebenen eckigen Gestaltungen können entfallen. Aus
einem Kuchenkarton, Pizzakarton oder anderen Gebäckkarton z. B.
werden zweckmäßigerweise, ebenso wie das Gebäck runde, Kapseln.
Als Müll haben die neuen Behältnisse gegenüber solchen aus
Kunststoff im übrigen noch den Vorteil einer gewissen Zerbrech
lichkeit. Sie können sehr einfach in der Mülltonne zerstoßen
werden und beanspruchen dann weniger Platz.
Beispiel eines Rezepts:
2,5 kg Kleie
10 kg Nachmehl
0,2 kg Salz
5 l Wasser.
10 kg Nachmehl
0,2 kg Salz
5 l Wasser.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung einer geformten Verpackung
aus organischem Material,
dadurch gekennzeichnet,
daß Schalen, Kleie, Spelzen, Grannen, Fasern, Trester,
feingemahlenes Stroh, Sägemehl oder Schleifmehl als ein
zelluloselieferndes, minderwertiges, pflanzliches Erzeug
nis, und Nachmehl oder Roßkastanienmehl als stärkeliefern
des pflanzliches Erzeugnis oder Blut oder Blutplasma als
Schlachtabfall, Knochengelatine aus Fleischabfall oder
Molkeeiweiß als Käsereiabfall als eiweißlieferndes, minder
wertiges tierisches Erzeugnis, mit Wasser angeteigt, zu der
Verpackung geformt und getrocknet werden, wobei die Ver
packung aus 30 bis 50% des zelluloseliefernden Erzeug
nisses und 30 bis 70% des stärkeliefernden und/oder des
eiweißliefernden Erzeugnisses hergestellt wird, und ggfs.
auf die Oberfläche der Verpackung
ein wasserundurchlässiger Belag aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
wasserundurchlässige Belag auf die innere Oberfläche des Behältnisses
aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß an das Trocknen eine Wärmebehandlung angeschlossen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß Kochsalz oder eine Säure zugegeben
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kochsalz oder die Säure dem Wasser zugegeben wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Erdalkaliverbindung zugegeben wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Pigment zugegeben wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der auf die Oberfläche der Verpackung aufgebrachte Be
lag aus Gummi arabicum oder einem Fettfilm besteht.
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DE19893937168 DE3937168C2 (de) | 1989-11-08 | 1989-11-08 | Verfahren zum Herstellen einer geformten Verpackung |
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