DE3935756A1 - Hydraulische anlage in einem kraftfahrzeug - Google Patents
Hydraulische anlage in einem kraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Anlage in einem
Kraftfahrzeug nach dem Gattungsbegriff, wie er durch den
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegeben ist.
In modernen Kraftfahrzeugen werden in zunehmenden Maßen
Servoeinrichtungen eingesetzt, die den Komfort verbessern
sollen. Zum Beispiel kann eine sogenannte Zentralverriege
lungsanlage vorgesehen sein, mit deren Hilfe durch eine
einzige Handlung sämtliche verschließbaren Öffnungen am
Wagenkasten verschlossen oder aufgeschlossen werden können.
Zu dieser Einrichtungsgruppe zählen auch von innen
verstellbare Außenspiegel, fernbetätigte Schiebedächer,
Fensterheber, Fahrersitz, verstellbare Einrichtungen, und
vieles andere.
Solche Servoeinrichtungen können elektrisch, pneumatisch
oder hydraulisch wirken. Dabei werden pneumatische oder
hydraulische Systeme bevorzugt, wenn an die Geräuscharmut
höchste Ansprüche gestellt werden. Bei pneumatischen Anla
gen werden häufig in der Drehrichtung umkehrbare Pumpen
verwendet, die je nach Drehrichtung im System Über- oder
Unterdruck erzeugen und so die einseitig beaufschlagten
Stellelemente beeinflussen. Dieses Konzept hat den Vorteil,
daß nur jeweils eine pneumatische Leitung zu den Stellele
menten geführt werden muß.
Eine solche Betriebsweise ist bei hydraulischen Systemen
nicht möglich, da wegen eventuell auftretender Kavitation
nicht mit Unterdruck gearbeitet werden darf. Trotz des
Erfordernisses doppelter Leitungen erscheint die Anwendung
hydraulischer Systeme interessant, da wegen der größeren
Differenzdrücke die Stellmotoren bzw. Stellelemente kleiner
ausgebildet sein können. Dies ist wegen der Verwendung
solcher Stelleinrichtungen im Innenraum oder auch in Türen
und Klappen sehr erwünscht.
Hydraulische Anlagen müssen beim erstmaligen Befüllen und
nach Reparaturarbeiten entlüftet werden. In konventionellen
Anlagen erfolgt dies mittels spezieller Entlüftungssschrau
ben oder handbetätigten Entlüftungsventilen. Dies bedeutet
zusätzliche Bauelemente und Arbeitsschritte und somit
höhere Kosten. Der Aufwand verdoppelt sich noch bei den
oben angesprochenen doppeltwirkenden hydraulischen Stell
elementen, da jeweils zwei Hydraulikkreise zu entlüften
sind. Außerdem besteht generell die Gefahr, daß Hydraulik
flüssigkeit an der Entlüftungsstelle austritt und den
Innenraum verschmutzt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine
hydraulische Anlage in einem Kraftfahrzeug der durch den
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung
derart auszubilden, daß eine selbsttätige Entlüftung ohne
die Gefahr des Austritts von Fluid in den Innenraum des
Kraftfahrzeugs erzielbar ist. Ferner soll der Befüll- und
Entlüftungsvorgang keine zusätzlichen zeitaufwendigen
Tätigkeiten erfordern. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt
mit den im kennzeichnenden Teil im Patentanspruch 1 angege
benen Maßnahmen.
Die erfindungsgemäße Anordnung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 weist den Vorteil auf, daß die normaler
weise zur Entlüftung notwendigen Bauelemente eingespart
werden können. Zusätzlich ist vorteilhaft, daß die für das
Entlüften notwendigen Arbeitsgänge entfallen.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im
Hauptanspruch angegebenen hydraulischen Anlage möglich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in den nachfolgenden Beschreibungen näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch ein erstes Ausführungsbei
spiel der Hydraulikanlage,
Fig. 2 verschiedene Ausführungs
formen der Anlage nach Fig. 1,
Fig. 3 bis 5 eine
andere Ausführungsform der Hydraulikanlage in verschiedenen
Betriebszuständen,
Fig. 6 eine andere Ausführungsform der
Hydraulikanlage nach der Fig. 5.
In Fig. 1 ist der Sauganschluß der Hydraulikpumpe 1 über
ein Ansaugsieb 2 mit dem im Vorratsbehälter 3 vorhandenen
Fluids verbunden. Der Druckanschluß der Pumpe 1 führt über
ein Rohr 4 zu einem elektomagnetisch betätigten 4/2-Wege
ventil. Vom Rohr 4 zweigt ein weiteres Rohr 6 ab, in dem
ein Druckbegrenzungsventil 7 angeordnet ist und das in den
Vorratsbehälter 3 mündet. Vom 4/2-Wegeventil 5 führt ein
weiteres Rohr 8 zurück zum Vorratsbehälter 3. Von dem dem
Rohr 4 gegenüberliegenden Anschluß am 4/2-Wegeventil führt
ein Rohr 9 zum Anschluß A eines Hydraulikzylinders 11, in
dem sich ein Kolben 12 bewegt, der auf eine Kolbenstange 13
wirkt. Von dem, dem Rücklaufrohr 8 gegenüberliegenden
Anschluß des 4/2 Wegeventils führt ein weiteres Rohr 14 zum
Anschluß B des Hydraulikzylinders 11. Nahe dem oberen Rand
führt in axialer Richtung durch den Kolben 12 eine Bohrung
15, die die beiden Kammern des Hydraulikzylinders miteinan
der verbindet.
Die Wirkungsweise der in Fig. 1 dargestellten Anordnung
ist folgende:Nach der Montage aller Komponenten wird die
Pumpe 1 eingeschaltet, die bei der gezeigten Stellung des
4/2-Wegeventils 5 Hydraulikflüssigkeit durch die Rohre 4
und 9 in die Kammer 16 des Hydraulikzylinders 11 beför
dert. Die dort zunächst vorhandene Luft entweicht durch die
Bohrung 15 in die Kammer 17 und durch die Rücklaufleitun
gen 8, 14, in die Atmosphäre. Der Kolben 12 bewegt sich
hierbei mit steigendem Flüssigkeitsdruck allmählich in
Richtung des Pfeils 18 bis zum Anschlag. Ist die Kammer 16
vollständig gefüllt, so wird bei weiter eingeschalteter
Pumpe auch die Kammer 17 mit durch die Bohrung 15 strömende
Flüssigkeit gefüllt. Die dort vorhandene Luft entweicht
weiter durch die Rohrleitungen in den Tank. Nach entspre
chender Laufzeit ist die gesamte in den Kammern 16 und 17
ursprünglich vorhandene Luft durch Hydraulikflüssigkeit
verdrängt und damit die Anlage vollständig befüllt und
entlüftet. Anschließend kann die Hydraulikanlage durch
entsprechendes Einschalten der Pumpe 1 und Betätigen des
4/2-Wegeventils 5 normal zum Verstellen des Kolbens 12
genutzt werden. Im normalen Betrieb wirkt die Bohrung 15
als Leckstelle, wodurch sich bei geeigneter Bemessung der
Bohrung die maximale Kraft auf den Kolben und die maximale
Geschwindigkeit des Kolbens 12 nur geringfügig vermindern.
Der gefundene Bohrungsdurchmesser stellt in den überwiegen
den Fällen einen Kompromiß zwischen der maximalen Dauer des
Entlüftungsvorgangs und der verfügbaren Kraft und Geschwin
digkeit am Kolben 12 im normalen Betrieb dar.
Es versteht sich, daß der Befüll- und Entlüftungsvorgang
ebensogut in der zweiten möglichen Stellung des 4/2-Wege
ventils erfolgen kann, wobei dann die Hydraulikflüssigkeit
von der Kammer 17 in die Kammer 16 strömt und die vorhan
dene Luft von dort verdrängt.
Je nach Einbaulage kann die Entlüftungswirkung dadurch
verbessert werden, daß die Anschlüsse A und B am Zylin
der 11 und die Bohrung 15 im Kolben 12 mit entsprechenden
Ausbuchtungen versehen sind, in denen sich die verdrängte
Luft sammeln kann. In Fig. 2a ist dargestellt, wie bei
senkrechter Einbaulage die Überströmbohrung 15 im Kolben 12
an der Unterseite mit einer Erweiterung 20 versehen ist, in
der sich Luftblasen sammeln können, die an der Unterseite
des Kolbens von der Hydraulikflüssigkeit zusammengedrückt
werden.
In den Fig. 2b und 2c ist schematisch die Ausbildung der
Rohranschlüsse am Zylinder 11 gezeigt. Bei senkrechter
Einbaulage befindet sich der Rohranschluß 21 zweckmäßiger
weise an der Stirnseite des Zylinders 11 und weist eine
Erweiterung 22 auf. Bei waagerechter Einbaulage ist der
Rohranschluß 23 zweckmäßigerweise an der höchsten Stelle
des Zylinders 11 vorgesehen und weist zum Zylinder hin eine
Erweiterung 24 auf.
Bei der in den Fig. 3 bis 5 dargestellten Ausführungs
formen haben die Komponenten des Hydraulikkreislaufs im
wesentlichen die gleiche Funktion wie in der Ausführungs
form nach Fig. 1. Gleiche Teile mit gleicher Funktion sind
daher auch mit den gleichen Bezugszeichen versehen und ihre
Wirkungsweise als bekannt vorausgesetzt. Der Kolben 12
weist wieder eine axial gerichtete Bohrung 31 auf, deren
Durchmesser und damit deren Durchflußquerschnitt jedoch
größer sein kann als der der Bohrung 15 nach Fig. 1. Auf
der Kolbenstangenseite ist die Überströmbohrung 31 durch
ein Ventil 32 verschließbar. Dieses Ventil 32 ermöglicht
ein Durchströmen des Kolbens von der Kammer 16 in die
Kammer 17, sperrt jedoch den Durchfluß in der umgekehrten
Richtung. Durch diese Bauart kann der Befüll- und Entlüf
tungsvorgang in der bereits im Zusammenhang mit Fig. 1
dargestellten Weise erfolgen, es brauchen aber bei umge
kehrter Beaufschlagung des Kolbens, also von der Kolben
stangenseite aus, indem die Kammer 17 mit Druck beauf
schlagt wird, keine Leckverluste in Kauf genommen werden.
Das schematisch dargestellte Ventil 32 kann ein federbela
stetes Klappenventil, ein Membranventil, ein Kugelsitzven
til oder ein Kegelventil sein. Dabei kann die Federbela
stung in allen Fällen so gewählt werden, daß der Belüf
tungsvorgang bei erhöhtem Pumpendruck durchgeführt wird. In
diesem Fall wird das Überströmventil 7 so verstellt oder
gesteuert, daß der erhöhte Pumpendruck das Ventil 32 öffnet
und das Überströmen der Luft ermöglicht. Im Normalbetrieb -
bei niedrigerem Pumpendruck - reicht der Hydraulikdruck
nicht zum Öffnen des Ventils 32 aus und die Anlage verhält
sich wie ohne Leckstelle, d. h. die volle Arbeitsgeschwin
digkeit steht in beiden Betriebsrichtungen zur Verfügung.
In Fig. 3 weist das 4/3-Wegeventil 35 eine eigene Befüll-
und Entlüftungsstellung a auf, während die Stellung b
(Fig. 4) beide Seiten des Kolbens 12 mit gleichem Hydrau
likdruck beaufschlagt. Da die Ringfläche des Kolbens 12
durch das Vorhandensein der Kolbenstange 13 kleiner ist als
die Gesamtfläche des Kolbens, die der Kammer 16 zugewandt
ist, entsteht eine Bewegung in Richtung Pfeils F1. Wird das
4/3-Wegeventil in die Stellung c (Fig. 5) geschaltet, so
wird allein die Ringfläche des Kolbens 12 von der Kammer 17
aus mit Hydraulikdruck beaufschlagt und es kommt zu einer
Bewegung des Kolbens 12 und der Kolbenstange 13 in Richtung
des Pfeils F2.
Durch die Verwendung eines 4/4-Wegeventil 65 (Fig. 6) kann
der Zylinder 11 in jeder Stellung des Kolbens 12 so blockiert
werden, daß eine Bewegung des Kolbens 12 mit der
Kolbenstange 13 durch äußere Kraft nach rechts, d. h. in
Richtung des Pfeils 68, ausgeschlossen ist.
An Stelle der federbetätigten Ventile 32 im Kolben 12 ist
auch die Verwendung einer selektiven Membran möglich, die
für Luft durchlässig, für die verwendete Hydraulikflüssig
keit jedoch undurchlässig ist. In diesem Fall muß jedoch
darauf geachtet werden, daß das von dem Kolben 12
verdrängte Volumen größer ist als das durch die Leitung 14
dargestellte Volumen, damit beim Anlaufen des Kolbens 12 in
die Endstellung die verdrängte Luft sicher das Leitungssy
stem verläßt.
Claims (6)
1. Hydraulische Anlage in einem Kraftfahrzeug mit wenig
stens zwei durch Vor- und Rücklaufleitungen verbundene
Verdrängungsmaschinen, wobei die erste Verdrängungsmaschine
(Pumpe) zur Förderung des Fluides und zur Druckerzeugung
dient, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite bzw. zweiten
Verdrängungsmaschinen einen Überlauf zwischen Vorlauf- und
Rücklauf aufweisen.
2. Hydraulische Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweiten Verdrängungsmaschinen zweiseitig
beaufschlagte Kolben-Zylinder-Einheiten sind und der Über
lauf ein Überstömkanal im Kolben ist, der beide Zylinder
kammern miteinander verbindet.
3. Hydraulische Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, das der Überstromkanal durch ein einseitig
wirkendes Ventil verschließbar ist.
4. Hydraulische Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das einseitig wirkende Ventil federbelastet
ausgebildet ist.
5. Hydraulische Anlange nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Überstömkanal durch eine teildurch
lässige Membran verschlossen ist, die für Luft durchlässig,
für das Arbeitsfluid jedoch undurchlässig ist.
6. Hydraulische Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Volumen der Leitungen zwischen der ersten
Verdrängermaschine und der zweiten Verdrängermaschine bzw.
zwischen der zweiten Verdrängermaschine und dem Fluidvor
ratsbehälter geringer ist als das Volumen einer Kammer der
zweiten Verdrängermaschine.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3935756A DE3935756A1 (de) | 1989-10-27 | 1989-10-27 | Hydraulische anlage in einem kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3935756A DE3935756A1 (de) | 1989-10-27 | 1989-10-27 | Hydraulische anlage in einem kraftfahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3935756A1 true DE3935756A1 (de) | 1991-05-02 |
Family
ID=6392313
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3935756A Withdrawn DE3935756A1 (de) | 1989-10-27 | 1989-10-27 | Hydraulische anlage in einem kraftfahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3935756A1 (de) |
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1989
- 1989-10-27 DE DE3935756A patent/DE3935756A1/de not_active Withdrawn
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