DE3935415A1 - Haushalt-waeschetrockner - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Haushalt-Wäschetrockner mit einer horizontal drehbar
gelagerten Wäschetrommel und einem Antriebsmotor, der zugleich die Wäschetrom
mel und einen Ventilator, der zum Transport von an einem Heizkörper vorbeiströ
mender Luft durch die Wäschetrommel dient, reversierend antreibt und mit einem
Programmablauf in mindestens 4 Phasen, nämlich einer Aufheizphase, einer Feuchtig
keits-Austriebsphase, einer Nachtrockenphase und einer Abkühlphase, wobei während
der Nachtrockenphase die jeweilige Dauer der Antriebsphasen, in denen der Ventila
tor mit bestimmungsgemäßer Drehrichtung (Vorzugsrichtung) läuft, länger ist als die
jeweilige Dauer der Antriebsphasen mit gegenläufiger Ventilator-Drehrichtung (Ge
genrichtung).
Ein derartiger Wäschetrockner ist aus der europäischen Patentanmeldung 3 28 250
bekannt. Um zu vermeiden, daß bei einem derartigen bekannten Wäschetrockner die
in Gegenrichtung sehr viel höher aufgeheizte Trocknungsluft die Wäsche schädigen
kann, wird darin festgelegt, daß das Verhältnis der Antriebszeiten in Vorzugsrichtung
und in Gegenrichtung größer als 2 : 1, 4 : 1 oder 8 : 1 sein soll. Eine derartige Arbeits
weise trägt zwar zur Wäscheschonung bei, ist jedoch an sich nur nötig, sobald die
Wäsche annähernd oder vollständig trocken ist. Eine solche Betriebsweise kann je
doch auch bei abgeschalteter Heizung in der Abkühlphase zu einer Beschleunigung
des Trockenprogramms führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem eingangs genannten Haushalt-
Wäschetrockner den Aufwand an Heizenergie gegenüber dem Stand der Technik wei
ter zu verringern und die zum Trocknen aufzuwendende Zeit weiter zu verkürzen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß während der Aufheizphase
die Dauer der Vorzugsrichtung im Vergleich zur Dauer der Gegenrichtung ein Ver
hältnis von etwa 1 : 10 bis etwa 1 : 50 aufweist. Durch die wesentliche Verlängerung
der Einschaltdauer der Gegenrichtung im Vergleich zur Einschaltdauer der Vorzugs
richtung, kann das Temperaturniveau der Trocknungsluft während der Aufheizphase
sehr hoch gehalten werden, ohne daß die mit einer erheblichen Menge von Wasser
belastete Wäsche Schaden nehmen kann. Einerseits kann das in der Wäsche verblie
bene Wasser keine höhere Temperatur als 100°C annehmen und außerdem wird durch
die bei weit niedrigeren Temperaturen bereits einsetzende Verdampfungswärme-Ent
nahme die Temperatur an der Wäsche erheblich unter 100°C gehalten. Das höhere
Temperaturniveau während der Aufheizphase läßt jedoch Wäsche und Trocknungssy
stem in erheblich kürzerer Zeit auf das für die Feuchtigkeits-Austriebsphase erfor
derliche Temperaturniveau gelangen, so daß diese Aufheizphase wesentlich kürzer
wird als beim Stand der Technik. Hierdurch kann das gesamte Trocknungsprogramm
erheblich verkürzt werden.
Eine abermalige Verkürzung des Trocknungsprogramms ergibt sich durch eine vorteil
hafte Weiterbildung der Erfindung, bei der während der Abkühlphase die Dauer der
Vorzugsrichtung im Vergleich zur Dauer der Gegenrichtung ein Verhältnis von etwa
10 : 1 bis etwa 50 : 1 aufweist. Während der Abkühlphase ist die Heizung nicht einge
schaltet; es wird nur kühle Luft durch die Wäsche geblasen. Um einerseits das
Trommel-Reversieren aufrecht zu erhalten, damit die Wäsche weiterhin nicht ver
knäult, andererseits aber die Abkühlphase zu beschleunigen, ist es von besonderem
Vorteil, das Gebläse in der Vorzugsrichtung länger laufen zu lassen als in der Ge
genrichtung.
Desgleichen ist ein solcher Betrieb, wie an sich aus dem Stand der Technik bekannt,
während der Nachtrockenphase von Vorteil. Hierfür hat sich als besonders vorteilhaft
ein Verhältnis von etwa 5 : 1 bis etwa 50 : 1 für die Dauer der Vorzugsrichtung im
Vergleich zur Dauer der Gegenrichtung herausgestellt.
Demgegenüber kann der Trocknungsprozeß noch optimaler an die während der Trock
nung in der Feuchtigkeits-Austriebsphase allmählich absinkende Restfeuchtigkeit in
der Wäsche angepaßt werden. Hierzu kann gemäß einer weiteren Ausbildung der Er
findung ein Verhältnis von etwa 1 : 5 bis etwa 5 : 1 für die Dauer der Vorzugsrichtung
im Vergleich zur Dauer der Gegenrichtung eingestellt werden. Die Auswahl eines
Verhältnisses zwischen den angegebenen Verhältnis-Grenzen kann beispielsweise
durch die zu trocknende Wäscheart bestimmt werden. Diese Angabe wird ja beim
Einstellen eines Trocknungsprogramms durch Betätigung dafür vorgesehener Handha
ben von der Bedienungsperson gemacht. Beispielsweise kann beim Trocknen von
Baumwollwäsche, die erheblich höher temperaturbelastbar ist, ein Verhältnis von et
wa 1 : 5 gewählt werden, während zum Trocknen nicht so hoch temperaturbelastba
rer Wäsche (z. B. Synthetics) ein Verhältnis von etwa 5 : 1 gewählt werden kann, bei
dem durch längere Einschaltdauer der Vorzugsrichtung im Vergleich zur Gegenrich
tung das allgemeine Temperaturniveau niedriger ist. In gleicher Weise können Ver
hältnis-Wahlen getroffen werden in Abhängigkeit vom Betrag der Anfangs-Rest
feuchte in der Wäsche, d. h. von der Drehzahl, mit der die Wäsche zuvor geschleu
dert worden ist.
In besonders vorteilhafter Weise ist die Erfindung dadurch noch weiterzubilden, daß
das Verhältnis im Laufe der Feuchtigkeits-Austriebsphase gleitend oder stufen
weise von etwa 1 : 5 nach etwa 5 : 1 veränderbar ist. Da die Restfeuchtigkeit im Wä
scheposten im Verlaufe der Feuchtigkeits-Austriebsphase abnimmt, kann zur Ver
gleichmäßigung des in der Wäsche vorhandenen Temperaturniveaus das Einschalt
dauer-Verhältnis von anfangs beispielsweise 1 : 5 nach etwa 5 : 1 gegen Ende der
Feuchtigkeits-Austriebsphase verändert werden.
Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels ist die Erfindung
nachstehend erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Innenansicht eines Wäschetrockners und
Fig. 2 eine schematische Ansicht eines Gebläses mit spiralförmigem Gehäuse.
Der in Fig. 1 dargestellte Wäschetrockner hat eine Wäschetrommel 1, die um eine
horizontale Achse drehbar gelagert ist. Ihre vordere Trommelöffnung mündet in ein
feststehendes Bullauge 2, das an seiner Unterseite eine mit einem Sieb abgedeckte
Öffnung zu einem Abluftkanal 3 aufweist, der axial zu einem Gebläserad 4 in das
Spiralgehäuse 5 mündet. Das Gebläserad wird von einem Elektromotor 6 angetrieben,
auf dessen Ankerwelle sich außer dem Gebläserad 4 auch ein Antriebsritzel befindet,
das von einem Riemen 7 teilweise umschlungen wird, der über den Mantel der Wä
schetrommel 1 gespannt ist. Die aus der Wäschetrommel abgesaugte Trocknungsluft
wird einem Kanalsystem 8 zugeführt, das beispielsweise einen nicht dargestellten
Kondensator enthalten kann, um die Feuchtigkeit aus der Abluft auszukondensieren.
Im Falle eines Ablufttrockners kann dieses Kanalsystem 8 nicht dargestellte Öffnun
gen zum Abblasen der Abluft und Ansaugen der Frischluft enthalten. Im Zuluftkanal
9 ist eine Heizeinrichtung 10 angeordnet, die von der Zuluft umströmt wird. Die
erwärmte Zuluft gelangt schließlich durch das rückseitige Trommelboden-Sieb 11 in
die Wäschetrommel 1 zurück.
Damit der in der Wäschetrommel liegende und zu trocknende Wäscheposten während
des Trocknungsprozesses nicht zu einem Knäuel zusammengewickelt wird, hat sich
die reversierende Betriebsart der Wäschetrommel als vorteilhaft erwiesen. Im allge
meinen wird das Reversierverhältnis, das ist die Einschaltdauer des Antriebsmotors 6
in Rechtslauf-Richtung der Trommel zur Einschaltdauer in Linkslauf-Richtung, auf
1 : 1 eingestellt.
In allen Betriebsphasen des Trocknungsprozesses wird die Trommel auf diese Art
bewegt. Die erste Betriebsphase ist die sogenannte Aufheizphase und dient zum Ein
stellen des sogenannten statischen Zustandes mit einem Temperaturniveau, bei dem
die zugeführte Heiz-Wärmemenge durch die bei Verdunstung der Wäschefeuchtigkeit
aufgenommene Verdunstungs-Wärmemenge aufgewogen wird. Dieser statische Zustand
wird in der anschließenden Feuchtigkeits-Austriebsphase eingehalten. Von einem ge
wissen Betrag der absinkenden Restfeuchte an wird diese aufgenommene Verdun
stungs-Wärmemenge so gering, daß das Temperaturniveau in der Wäsche sehr schnell
ansteigt. Zu diesem Zeitpunkt beginnt die Nachtrockenphase, die im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet ist, daß durch Verminderung der zugeführten Wärmemenge
das in der Feuchtigkeits-Austriebsphase gehaltene Temperaturniveau im wesentlichen
beibehalten wird. In dieser Nachtrockenphase, die im allgemeinen zeitlich gesteuert
ist, kann je nach ihrer Dauer die Restfeuchtigkeit in der Wäsche noch auf einen
gewünschten Wert gesenkt werden. Am Ende dieser Nachtrockenphase schließt sich
die Abkühlphase an, bei der die Trocknungsluft ohne Aufheizung weiterhin durch die
Wäsche geblasen wird. Hierdurch kühlt sich die stetig bewegte Wäsche knitterfrei
ab. Dies vermeidet andererseits auch unangenehme Berührungen der Hände der Be
dienungsperson mit der heißen Wäsche.
Ein Gebläse für die Trocknungsluft ist im allgemeinen ein sogenanntes Radialgeblä
se, wie in Fig. 2 dargestellt. Darin hat das Gebläserad 4 eine Reihe von wenigstens
annähernd radial stehenden Luftschaufeln, welche die zentral auf das Gebläserad
treffende Luft zentrifugal abschleudert. Der am Umfang des Gebläserades 4 sich
aufbauende Druck fließt über das sich in Drehrichtung des Gebläserades (Vorzugs
richtung VR) sich allmählich spiralförmig erweiternde Gebläsegehäuse 5 in Pfeilrich
tung VS ab. Sofern sich das Gebläserad 4 in Gegenrichtung GR dreht, entsteht zwar
ebenfalls eine Luftströmung GS, die jedoch wegen der in dieser Drehrichtung ungün
stigen Formung des Gebläsegehäuses 5 erheblich kleiner ist als die Vorzugsrich
tungs-Strömung VS. Dies ist auch anhand der unterschiedlich langen Pfeile VS und
GS deutlich gemacht.
Gemäß der Erfindung wird nun während der Aufheizphase das Verhältnis der Ein
schaltdauer der Vorzugsrichtung VR im Vergleich zur Einschaltdauer der Gegenrich
tung GR auf etwa 1 : 10 bis etwa 1 : 50 eingestellt. Hierdurch wird - wie oben bereits
erläutert - ein höheres Temperaturniveau der zufließenden Trocknungsluft während
der Aufheizphase erreicht, wodurch sich sowohl die feuchtigkeitsbelastete Wäsche als
auch das gesamte Trocknungssystem erheblich schneller aufheizt als bei einem Re
versierverhältnis von etwa 1 : 1 gemäß dem bisher üblichen Vorgehen. Sofern der aus
der EP-A 3 28 250 beschriebenen Prozeßablauf angewendet wird, bei dem die Dauer
der Vorzugsrichtung im Vergleich zur Dauer der Gegenrichtung ein Verhältnis von
mindestens 2 : 1 aufweist, wird die Aufheizphase gegenüber der bisherigen Praxis so
gar verlängert.
Von besonderem Vorteil im Hinblick auf die Verkürzung der gesamten Prozeßdauer
ist außerdem ein Verhältnis der Einschaltdauer der Vorzugsrichtung im Vergleich zur
Gegenrichtung von etwa 10 : 1 bis etwa 50 : 1 während der Abkühlphase. Hierdurch
kann der kühlende Luftdurchsatz durch die Wäschetrommel gegenüber dem aus der
EP-A 3 28 250 bekannten Wäschetrockner erheblich gesteigert werden, ohne daß die
Wäsche hierdurch Schaden nehmen oder auch nur beim verkürzten Reversieren ver
knäulen würde.
Während der Nachtrockenphase hat sich ein Reversierverhältnis von 5 : 1 bis etwa 50 : 1
als günstig erwiesen, wobei die Einstellung des Verhältnisses auch wiederum von der
Art des Wäschepostens abhängig sein kann; bei Baumwollwäsche näher an 5 : 1, bei
Synthetik-Wäsche näher bei 50 : 1.
Von besonders großem Vorteil ist eine Anpassung des Reversier-Verhältnisses wäh
rend der Feuchtigkeits-Austriebsphase an den Fortschritt des Trocknungsprozesses.
Bei anfänglich hoher Restfeuchtigkeit kann das Temperaturniveau der zufließenden
Trocknungsluft verhältnismäßig hoch sein, so daß sich ein Reversier-Verhältnis von
etwa 1 : 5 als günstig erweisen kann. Im Verlaufe des Trocknungs-Fortschritts kann
dieses Verhältnis langsam gegen 1 : 1 verändert werden bzw. über 1 : 1 hinaus nach et
wa 5 : 1 gegen Ende der Feuchtigkeits-Austriebsphase, an dem die erreichte Rest
feuchtigkeit nur noch verhältnismäßig gering (z. B. 20%) ist.
Die Einstellung des Reversier-Verhältnisses zwischen etwa 1 : 5 und etwa 5 : 1 kann al
lein oder zusätzlich vom zu bearbeitenden Wäscheposten abhängig gemacht werden.
Dies betrifft sowohl die Menge der zu trocknenden Wäsche als auch deren Gewebe
art. Bei einer großen Menge mit entsprechend großer Menge an Feuchtigkeit kann
das Reversierverhältnis näher 1 : 5 liegen als bei einer geringeren Wäschemenge
mit einer geringeren Feuchtigkeitsmenge. Entsprechend kann das Reversier-Verhält
nis bei 1 : 5 liegen, wenn der zu bearbeitende Wäscheposten aus einer temperaturfe
sten Naturfaser besteht, z. B. Baumwolle oder Leinen. Demgegenüber ist eher ein
Reversier-Verhältnis gegen 5 : 1 einzustellen, wenn sich der zu bearbeitende Wäsche
posten aus temperaturempfindlicher Wäsche zusammensetzt, z. B. bestimmte Kunstfa
sern.
Claims (5)
1. Haushalt-Wäschetrockner mit einer horizontal drehbar gelagerten Wäsche
trommel und einem Antriebsmotor, der zugleich die Wäschetrommel und einen
Ventilator, der zum Transport von an einem Heizkörper vorbeiströmender Luft
durch die Wäschetrommel dient, reversierend antreibt und mit einem Pro
grammablauf in mindestens vier Phasen, nämlich einer Aufheizphase, einer
Feuchtigkeits-Austriebsphase, einer Nachtrockenphase und einer Abkühlphase,
wobei während der Nachtrockenphase die jeweilige Dauer der Antriebsphasen,
in denen der Ventilator mit bestimmungsgemäßer Drehrichtung (Vorzugsrich
tung) läuft, länger ist als die jeweilige Dauer der Antriebsphasen mit gegen
läufiger Ventilator-Drehrichtung (Gegenrichtung), dadurch gekenn
zeichnet, daß während der Aufheizphase die Dauer der Vorzugsrichtung
(VR) im Vergleich zur Dauer der Gegenrichtung (GR) ein Verhältnis von et
wa 1 : 10 bis etwa 1 : 50 aufweist.
2. Haushalt-Wäschetrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wäh
rend der Abkühlphase die Dauer der Vorzugsrichtung (VR) im Vergleich zur
Dauer der Gegenrichtung (GR) ein Verhältnis von etwa 10 : 1 bis etwa 50 : 1
aufweist.
3. Haushalt-Wäschetrockner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß während der Nachtrockenphase die Dauer der Vorzugsrichtung (VR) im
Vergleich zur Dauer der Gegenrichtung (GR) ein Verhältnis von etwa 5 : 1 bis
etwa 50 : 1 aufweist.
4. Haushalt-Wäschetrockner nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß während der Feuchtigkeits-Austriebsphase die Dauer der
Vorzugsrichtung (VR) im Vergleich zur Dauer der Gegenrichtung (GR) ein
Verhältnis von etwa 1 : 5 bis etwa 5 : 1 aufweist.
5. Haushalt-Wäschetrockner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verhältnis im Laufe der Feuchtigkeits-Austriebsphase gleitend oder stufenwei
se von etwa 1 : 5 nach etwa 5 : 1 veränderbar ist.
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