DE3926289C2 - Verfahren zum Herstellen eines Gegenstandes aus einer ausscheidungsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Gegenstandes aus einer ausscheidungsgehärteten Nickelbasis-SuperlegierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
Gegenstandes aus einer γ'-ausscheidungsgehärteten Nickelba
sis-Superlegierung gemäß Oberbegriff des Patentanspruches
1.
Die DE 11 33 566 B beschreibt ein Verfahren zum Herstellen
von kriechfesten Gegenständen aus Ni-Cr-Co-Al-Legierungen,
deren Zusammensetzungen gemäß Spalte 4, Zeilen 12 bis 15
der vorgenannten Auslegeschrift in einem Bereich von etwa 20% Chrom,
17% Kobalt, 3% Titan, 2% Aluminium, 0,06% Kohlenstoff und
58% Nickel liegen. Das Verfahren umfaßt neben der Formge
bung drei Wärmebehandlungsstufen: ein Lösungsglühen, ein
Zwischenerhitzen und ein Ausscheidungshärten.
Gegenstand der DE 23 20 455 A ist ein Verfahren zur Wärme
behandlung von Superlegierungen, bei dem niedrig schmelzen
de Ausscheidungen unter Bildung einer homogenen Masse im We
sentlichen ohne Schmelzen aufgelöst werden.
Die DE 12 33 609 B beschreibt ein Verfahren zum Wärmebe
handeln einer aushärtbaren Nickel-Chrom-Legierung, mit dem
eine nicht nur hochwarmfeste, sondern auch duktile Legie
rung höherer Schlagbiegezähigkeit geschaffen werden soll.
Dazu wird bei diesem aus Lösungsglühen und Abkühlen beste
henden bekannten Verfahren zuerst mit einer Geschwindigkeit
von 0,5 bis 5°C/min auf eine Temperatur von 800 bis 1.000°C
abgekühlt, damit nur geringfügige oder gar keine Abwande
rung der überschüssigen Ausscheidungen oder der intermetalli
schen Legierungsanteile in die Korngrenzen stattfindet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Herstellen eines Gegenstandes aus einer γ'-ausscheidungsge
härteten Nickelbasis-Superlegierung der eingangs genannten
Art zu schaffen, der reproduzierbar eine Ausgewogenheit der Ei
genschaften Zugfestigkeit, Kriechbeständigkeit, Spannungs
bruchfestigkeit und Beständigkeit gegen das Wachstum von
Ermüdungsrissen aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den kennzeichnen
den Teil des Patentanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 9.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine graphische Darstellung der Fließspannung gegen
über der Dehnungsrate der Legierung A bei verschiede
nen Temperaturen und einer mittleren Korngröße von
etwa ASTM 12, ebenso wie ASTM 10,
Fig. 2 einen graphischen Vergleich der Dehnungsraten-Empfind
lichkeit m mit der Dehnungsrate für die Legierung A
mit einer mittleren Korngröße von etwa ASTM 12, ebenso
wie ASTM 10,
Fig. 3 einen graphischen Vergleich der Fließspannung gegen
über der Dehnungsrate der Legierung A bei verschiede
nen Temperaturen und einer mittleren Korngröße von
etwa ASTM 9, ebenso wie ASTM 7 und
Fig. 4 einen graphischen Vergleich der Dehnungsraten-Empfind
lichkeit m mit der Dehnungsrate für die Legierung A
mit einer mittleren Korngröße von etwa ASTM 9, ebenso
wie ASTM 7.
In der vorliegenden Erfindung wurde eine einzigartige Kombination
der Zusammensetzung und Verarbeitung einer Nickelbasis-Superlegie
rung erkannt. Diese Kombination ergibt reproduzierbar eine be
merkenswerte Ausgewogenheit der Eigenschaften der Zugfestigkeit,
Kriechbeständigkeit, Spannungsbruchfestigkeit und Beständigkeit
gegenüber Ermüdungsrißwachstum, insbesondere zum Einsatz bei der
Herstellung von Gegenständen, die hohe Festigkeit und ausgezeich
nete Ermüdungsbeständigkeit von Umgebungstemperatur bis zu etwa
760°C (entsprechend 1400°F) erfordern. Eine besonders wichtige
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt in der Herstel
lung eines Gegenstandes durch pulvermetallurgische Techniken ein
schließlich dem heißen Strangpressen zur Verdichtung, dem isother
men Schmieden zur Bearbeitung nahe der Endgestalt und dann dem
oberhalb der Gamma'-Lösungstemperatur ausgeführten Lösungsglühen,
raschen Abschrecken und Hitzealtern, wie oben erwähnt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Zusammensetzung der zur
vorliegenden Erfindung gehörenden Nickelbasis-Superlegierung sind
Al und Ti die Hauptelemente, die sich mit Nickel kombinieren, um
die erwünschte Menge an Gamma'-Ausscheidung, hauptsächlich Ni3
(Al, Ti), zu bilden. Die Elemente Ni, Cr, W, Mo und Co sind die
Hauptelemente, die sich unter Bildung der Gamma-Matrix kombinie
ren. Das hauptsächlich gebildete Hochtemperatur-Karbid ist vom
MC-Typ, bei dem M vorwiegend Nb, Zr und Ti ist. Mit dieser Legie
rungsart werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kritische
Bearbeitungs- und Verformungsstufen ausgeführt, um eine bearbei
tete Struktur mit einer Korngröße nicht größer als etwa ASTM 10
zu schaffen. Dann wird diese Legierungsstruktur-Kombination einem
(mit Ausnahme für die Hochtemperatur-Karbide) vollständigen Lö
sungsglühen bei einer die Gamma'-Lösungstemperatur übersteigenden
Temperatur unterworfen, wobei die bearbeitete Kornstruktur gleich
zeitig rekristallisiert und sich gleichmäßig zu einer mittleren
Korngröße von etwa ASTM 7 mit einem Bereich von etwa ASTM 2-9
vergröbert. Der in der vorliegenden Anmeldung im Zusammenhang
mit der Korngröße benutzte Begriff "gleichförmig" bedeutet, daß
ein kritisches Kornwachstum im wesentlichen nicht aufgetreten ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung schafft
eine sorgfältige Kontrolle der Abkühlrate von der Lösungsglühtem
peratur oberhalb der Gamma'-Lösungstemperatur bei einem raschen
Abschrecken.
Zur Verbesserung des Verständnisses der vorliegenden Erfindung
werden im folgenden die benutzten Begriffe näher erläutert. So
bedeutet im Rahmen der vorliegenden Anmeldung eine Bezugnahme auf
Korngrößen nach ASTM die Bezugnahme auf Standardkorngrößen, die
von der American Society for Testing and Materials begründet und
veröffentlicht worden ist. Weiter wurde im Rahmen der vorliegen
den Erfindung erkannt, daß die Dehnungsrate während der Verfor
mung kritisch ist. Die benutzte Größe "Ec" bedeutet daher in der
vorliegenden Anmeldung eine kritische Dehnungsrate, die, wenn
sie bei den Verformungs-/Bearbeitungs-Stufen überschritten wird
und von einer ausreichenden Gesamtdehnung begleitet ist, zu einem
kritischen Kornwachstum nach der Wärmebehandlung oberhalb der
Gamma'-Lösungstemperatur an solchen Stellen führt, bei denen Ec
überschritten wurde.
Ec kann für eine ausgewählte Legierung anhand von Verformungs-
Testproben unter verschiedenen Verformungsraten-Bedingungen be
stimmt werden. Die verformten Proben werden dann bei einer Tempe
ratur oberhalb der Gamma'-Lösungstemperatur (z. B. etwa 28°C ober
halb dieser Lösungstemperatur) und unterhalb der
Solidustemperatur der Legierung wärmebehandelt. Der genaue Wert
von Ec kann auch vom Grad der Verformung abhängen, die bei
der Probe bei einer gegebenen Verformungsrate vorgenommen wurde,
wobei ein kritisches Kornwachstum nach der Wärmebehandlung ober
halb der Gamma'-Lösungstemperatur beobachtet werden kann. Gemäß
der vorliegenden Erfindung wird eine Superlegierungs-Struktur
oder ein Superlegierungsteil, z. B. in Form eines Knüppels oder
eines pulvermetallurgisch erhaltenen Preßlings, mit einer Korn
größe von nicht mehr als etwa ASTM 10 vor der Wärmebehandlung
mit einer Dehnungsrate bearbeitet oder verformt, die geringer ist
als eine vorbestimmte kritische Dehnungsrate Ec, die zu einem
kritischen Kornwachstum führen würde. Danach wird die verformte
Struktur oberhalb der Gamma'-Lösungstemperatur wärmebehandelt.
Der Wert von Ec ist gemäß der vorliegenden Erfindung abhängig von
der Zusammensetzung und dem Gefüge der Legierung:
Der Gamma'-Gehalt wird in Übereinstimmung mit experimentellen Da ten als im Bereich von etwa 30 bis 46 Vol.-% liegend errechnet, und die Korngröße nach dem Verformen ist nicht größer als etwa ASTM 10.
Der Gamma'-Gehalt wird in Übereinstimmung mit experimentellen Da ten als im Bereich von etwa 30 bis 46 Vol.-% liegend errechnet, und die Korngröße nach dem Verformen ist nicht größer als etwa ASTM 10.
Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die be
sonders verbunden ist mit einer weiter unten beschriebenen Legie
rung A, gibt es eine kritische Beziehung zwischen Dehnungsrate,
abnormem Kornwachstum und Fließverhalten bei hoher Temperatur.
So wird z. B. unter Benutzung der Ergebnisse der Fließspannung
gegenüber der Dehnungsrate für eine ausgewählte Legierung, ein
Dehnungsraten-Empfindlichkeitsparameter "m" nach der Gleichung
bestimmt:
m = d[ln (Fließspannung)]/d[ln (Dehnungsrate)]
und dann als Funktion der Dehnungsrate aufgetragen. Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ergeben bestimmte Le
gierungen mit einem Dehnungsraten-Empfindlichkeitswert m bei vor
ausgewählten Bearbeitungsbedingungen von mindestens 0,3 für eine
gegebene Dehnungsrate kein kritisches, abnormes Kornwachstum bei
der ausgewählten Dehnungsrate. Die Legierung wird sich im Gegen
satz zu Legierungen, die einen m-Wert von weniger als etwa 0,3
aufweisen, in einer superplastischen Weise verformen, während die
Legierungen mit m kleiner als 0,3 dieses superplastische Verfor
mungsverhalten nicht zeigen.
Ein Beispiel dieser Bestimmungen, das während der Auswertung der
vorliegenden Erfindung ausgeführt wurde, benutzte eine Gamma'-
ausscheidungsgehärtete Nickelbasis-Superlegierung, die im folgen
den als Legierung A bezeichnet wird und die nominelle Zusammen
setzung in Gewichtsprozent von 12 bis 14 Co, 15 bis 17 Cr, 3,5
bis 4,5 Mo, 3,5 bis 4,5 W, 1,5 bis 2,5 Al, 3,2 bis 4,2 Ti, 0,5
bis 2 Nb, 0,01 bis 0,04 B, 0,01 bis 0,06 C, 0,01 bis 0,06 Zr,
bis zu etwa 0,01 V, bis zu 0,3 Hf, bis zu 0,01 Y, Rest im wesent
lichen Nickel und übliche Verunreinigungen, aufwies. Deren Gamma'-
Lösungstemperatur wurde als im Bereich von 1065 bis 1175°C (ent
sprechend 1950 bis 2150°F) liegend abgeschätzt, für einen Gehalt
von 40 Vol-% an Gamma' üblicherweise im Bereich von etwa 1107 bis
1120°C (entsprechend 2025 bis 2050°F). Der Gamma'-Gehalt lag im
Bereich von etwa 33 bis 46 Vol.-%. Eine Form der Legierung, die
in der folgenden Tabelle I als Legierung A bezeichnet ist und
eine mittlere Korngröße von etwa ASTM 12 ebenso wie ASTM 10 auf
wies, wurde hergestellt und maschinell zu einem abgeschrägten
Zugversuch-Probekörper verarbeitet und mit auf dem Umfang ange
brachten Vergleichslinien versehen. Der Probekörper wurde bei
Raumtemperatur zu einer nominellen plastischen Dehnung von 10%
gedehnt. Schrittweise plastische Dehnungen wurden zwischen den
Vergleichslinien gemessen und als Funktion der Meßlinge aufgetragen.
Es wurde beobachtet, daß die plastische Dehnung mit abneh
mendem Durchmesser des Zugversuch-Probekörpers zunahm. Dieser ab
geschrägte Probekörper, der bei Raumtemperatur gedehnt worden war,
wurde dann für etwa 1 Stunde oberhalb der Gamma'-Lösungstemperatur
bei etwa 1150°C (entsprechend 2100°F) wärmebehandelt und auf Zim
mertemperatur luftgekühlt. Nach dem Schneiden und Polieren des
Probekörpers zeigte die Makro-Struktur deutlich einen Gradienten
zunehmenden Kornwachstums mit zunehmender Dehnung. Es wurde beob
achtet, daß ein kritisches Kornwachstum in einem Bereich von 6
bis 8% plastischer Dehnung beginnt, wo die Korngröße etwa ASTM 3
(Korndurchmesser etwa 1 mm) betrug. Auf der Grundlage dieser Ver
fahren wurde bestimmt, daß die Legierung A ein abnormales Korn
wachstum zeigen wird, wenn sie einer kritischen Dehnung im Be
reich von 6 bis 8% bei Zimmertemperatur unterworfen wird. Bei
einem anderen Verfahren wurde jedoch festgestellt, daß beim Deh
nen des abgeschrägten Probekörpers aus der Legierung A mit der
gleichen nominellen Dehnung von 10% bei einer erhöhten Temperatur
von etwa 1060°C (entsprechend 1940°F) statt bei Raumtemperatur,
der Zugversuch-Probekörper eine mittlere Korngröße von etwa
ASTM 7 beibehielt und nach der gleichen Wärmebehandlung bei einer
Temperatur oberhalb der Gamma'-Lösungstemperatur kein abnormales
Kornwachstum aufwies. Selbst eine Zunahme der nominellen Dehnung
von 10 auf 25% ergab kein kritisches Kornwachstum, wenn der abge
schrägte Zugversuch-Probekörper aus der Legierung A bei etwa
1060°C (entsprechend 1940°F) gedehnt wurde.
Diese Ergebnisse zeigen, daß die Dehnung allein nicht die haupt
sächliche Variable zur Vorhersage abnormalen Kornwachstums
hauptsächlich während der Verformung bei erhöhter Temperatur ist.
In der vorliegenden Erfindung wurde unerwarteterweise erkannt,
daß das kritische Kornwachstum hauptsächlich eine Funktion der
lokalen Dehnungsrate innerhalb einer Struktur oder eines Gegen
standes ist, nicht aber der Gesamtdehnung während eines bei hoher
Temperatur durchgeführten Bearbeitens/Verformens. In der vorlie
genden Erfindung wurde daher erkannt, daß es eine kritische Deh
nungsrate Ec gibt, die, wenn man sie während des Bearbeitungsprozesses
übersteigt, an den Stellen zu einem kritischen Kornwachs
tum führt, bei denen dieses Ec überschritten wurde.
Es wurde beobachtet, daß in einem Diagramm, bei dem der Logarith
mus der Fließspannung gegen den Logarithmus der Dehnungsrate auf
getragen wurde, Ec entweder in einem Bereich (Bereich III) liegt,
der kein superplastisches Verformungsverhalten zeigt oder in
einem Übergangsbereich zwischen dem Bereich III und einem Bereich
(Bereich II), der ein superplastisches Verformungsverhalten zeigt.
Solche Bereiche, wie die Bereiche II und III, sind in der metal
lurgischen Literatur im Zusammenhang mit Superplastizität bekannt.
Der genaue Wert von Ec kann auch von der Dehnungsmenge abhängen,
der ein Gegenstand oder eine Struktur bei der Dehnungsrate unter
worfen wurde.
Diese Beobachtungen wurden aus Auswertungen abgeleitet, die mit
der oben identifizierten Legierung A ausgeführt wurden, wobei man
übliche Zugversuch-Probekörper und isothermisch geschmiedete Kom
ponenten voller Größe aus Flugzeug-Gasturbinen benutzte. Anfäng
lich wurde das Verhalten der Fließspannung in Abhängigkeit von
der Dehnungsrate der Legierung bei verschiedenen isothermen
Schmiedetemperaturen charakterisiert, wie in der graphischen Dar
stellung der Fig. 1 gezeigt für einen Knüppel von etwa 7,5 cm
Durchmesser, der durch Strangpressen unterhalb der Gamma'-Lösungs
temperatur verformt wurde und eine mittlere Korngröße von etwa
ASTM 12 hatte, ebenso wie ASTM 10. Nach diesen Daten wurde der
wie oben identifizierte Dehnungsraten-Empfindlichkeitsparameter m,
definiert als d[ln (Fließspannung)]/d[ln (Dehnungsrate)], gegen
die Dehnungsrate aufgetragen. Die entsprechende Kurve findet sich
in der graphischen Darstellung der Fig. 2. Eine horizontale Linie
bei m = 0,3 wurde in die Fig. 2 eingezeichnet. Nach der vorlie
genden Erfindung führen gewisse Legierungen, wie die Legierung A,
mit einem Dehnungsraten-Empfindlichkeitswert m von mindestens etwa
0,3 bei den Verformungsbedingungen für eine gegebene Dehnungsrate
nicht zu einem kritischen, abnormalen Kornwachstum bei der ausge
wählten Dehnungsrate.
Als weiteres Beispiel der Erkenntnisse der vorliegenden Erfindung
wurden übliche Zugversuch-Probekörper aus Legierung A bei etwa
1170°C (entsprechend 1960°F) bei Dehnungsraten von 0,6 mm/mm/min
(m = 0,42) im superplastischen Bereich II bis zu einer mittleren
Korngröße von etwa ASTM 12, ebenso wie etwa ASTM 10, und bei
6 mm/mm/min (m = 0,25) im nicht-superplastischen Bereich III bis
zu einer mittleren Korngröße von etwa ASTM 12, ebenso wie ASTM 10,
verformt. Nach einem Lösungsglühen bei einer oberhalb der Gamma'-
Lösungstemperatur liegenden Temperatur von etwa 1150°C (entspre
chend 2100°F) für etwa 1 Stunde und nachfolgendem Kühlen in Luft
auf Raumtemperatur zeigte der Probekörper, der im Bereich III ver
formt worden war, ein abnormales Kornwachstum bis zu einer Korn
größe von ASTM -3, während der im Bereich II verformte Probekör
per ein solches abnormales Kornwachstum nicht aufwies.
Bei einem anderen Beispiel der Auswertung der vorliegenden Erfin
dung wurden Ergebnisse für die Fließspannung und die Abhängigkeit
des Wertes m von der Dehnungsrate für die Legierung A anhand
eines Knüppels mit einem Durchmesser von etwa 22,5 cm bestimmt.
Es wurden Gasturbinenscheiben voller Größe mit verschiedenen
Dehnungsraten und bei verschiedenen Temperaturen unterhalb der
Gamma'-Lösungstemperatur im Bereich von 1107 bis 1120°C (entspre
chend 2025 bis 2050°F) bis zu einer mittleren Korngröße von etwa
ASTM 12, ebenso wie ASTM 10, geschmiedet. Scheiben, die bei Deh
nungsraten im Bereich II geschmiedet wurden, zeigten kein abnor
males Kornwachstum. Scheiben, die bei Dehnungsraten im Übergangs
bereich zwischen den Regionen II und III oberhalb der kritischen
Dehnungsrate Ec geschmiedet wurden, zeigten ein deutlich abnorma
les Kornwachstum bis zu ASTM -3.
Diesen Feststellungen überlagert ist die Tatsache, daß die kriti
sche Dehnungsrate, die zur Erzeugung abnormalen Kornwachstums er
forderlich ist, sehr vom Gefüge, insbesondere der Korngröße abhän
gig ist. Bei gewissen Legierungen steht diese Empfindlichkeit in
einer starken Abhängigkeit von der Fließspannung, und daher ist der
Wert für m von der Korngröße abhängig. In dem oben erläuterten Beispiel
im Zusammenhang mit dem Knüppel von etwa 22,5 cm Durchmes
ser betrug die mittlere Korngröße des Probekörpers etwa ASTM 12,
ebenso wie ASTM 10. Es wurde beobachtet, daß beim Vergröbern der
Korngröße auf im Mittel etwa ASTM 9, ebenso wie ASTM 7, sich das
Verformungsverhalten für die Legierung A zu dem in der graphi
schen Darstellung der Fig. 3 und 4 änderte. Man beachte die
Lage der Linie m = 0,3 in Fig. 4. Für eine gegebene Dehnungsrate
weist eine gröbere Korngröße eine höhere Fließspannung auf, ins
besondere bei den geringeren Dehnungsraten, wie sie in Fig. 3 ge
zeigt sind. Auch verschiebt sich die Spitze der Kurve, in der m
gegen die Dehnungsrate aufgetragen ist, in der graphischen Dar
stellung nach links (geringere Dehnungsraten) mit zunehmender
Korngröße. Ein Merkmal der vorliegenden Erfindung ist es daher,
der verformten Struktur eine feinere Korngröße zu geben, die in
der vorliegenden Anmeldung als nicht größer als etwa ASTM 10 de
finiert ist.
In der Metallurgie ist es aufgrund einer weiten Vielfalt publi
zierter Daten allgemein anerkannt, daß bei Nickelbasis-Superlegie
rungen der allgemeinen Art der Legierung A eine Vergrößerung des
Volumenprozentgehaltes an Gamma' die Festigkeit bei hoher Tempe
ratur erhöht. Deshalb haben gewisse kürzlich entwickelte Nickel
basis-Superlegierungen für den Einsatz bei hoher Temperatur in
Gasturbinen Gamma'-Gehalte von mindestens etwa 50 Vol.-% und all
gemein mehr aufgewiesen, um die Festigkeit zu erhöhen. Der Gamma'-
Gehalt einer Nickelbasis-Superlegierung und die oberhalb der
Gamma'-Lösungstemperatur liegende Temperatur für das Lösungsglü
hen stehen jedoch in Beziehung zur Rißempfindlichkeit der Legie
rung während des raschen Abschreckens nach dem Lösungsglühen, um
die Festigkeitseigenschaften zu fördern. Je höher der Gamma'-Ge
halt und je höher somit die Gamma'-Lösungstemperatur, um so größer
wird der thermische Schock und die Änderung bei der inneren Deh
nung sein, wenn sich Gamma' beim Abkühlen ausscheidet. Das Ergeb
nis solcher höheren Gamma'-Gehalte ist daher eine größere Empfäng
lichkeit für die Rißbildung in einem Teil während des raschen Abschreckens
von einem Lösungsglühen bei einer Temperatur oberhalb
der Gamma'-Lösungstemperatur. Während der Auswertung der vorlie
genden Erfindung wurde eine Vielfalt von Nickelbasis-Superlegie
rungen hinsichtlich der Rißempfindlichkeit beim Abschrecken unter
sucht. Die folgenden Tabellen I und II identifizieren einige die
ser Legierungen, einschließlich der oben angegebenen Legierung A,
und sie geben die Festigkeit und die Empfindlichkeit für Ab
schreckrisse wieder.
Alle Legierungen der vorstehenden Tabellen wurden mittels übli
cher Pulvermetallurgie hergestellt und durch Strangpressen bis
zu einer mittleren Korngröße von etwa ASTM 12, ebenso wie ASTM 10,
verfestigt. Das Verfestigen des in einem Behälter enthaltenen
Pulvers erfolgte jeweils unterhalb der Gamma'-Lösungstemperatur
und bei einem Druck, der zumindest zu 98% der theoretischen
Dichte führte. Das Verformen des zusammengepreßten Materials
wurde mit einem Flächenverminderungsverhältnis von etwa 6 : 1 und
bei einer Temperatur unterhalb der Gamma'-Lösungstemperatur aus
geführt, um einen vollständig dichten, feinkörnigen Knüppel zu
ergeben. Die so erhaltenen Knüppel wurden zu Längen geschnitten,
die geeignet waren zum isothermen Schmieden zu Turbinenscheiben
mit beinahe der Endgestalt und Durchmessern von etwa 62,5 cm
(entsprechend 25 Zoll) und mit einem Gewicht von etwa 160 kg
(entsprechend 350 US-Pfund).
Die Legierungen A, B, C und D wurden isotherm zu einer mittleren
Korngröße von etwa ASTM 12, ebenso wie ASTM 10, bei einer Tempe
ratur und mit einer Dehnungsrate geschmiedet, die eine Dehnungs
raten-Empfindlichkeit m von etwa 0,5 ergaben. Die Legierungen
A, B, C und D wurden dann bei einer Temperatur oberhalb der Gam
ma'-Lösungstemperatur wärmebehandelt. Die Wärmebehandlung schloß
eine Vorwärmebehandlung bei der isothermen Schmiedetemperatur
jeder Legierung für etwa 1 bis 2 Stunden ein, gefolgt von einem
direkten Erhitzen auf die oberhalb der Gamma'-Lösungstemperatur
liegende Lösungsglühtemperatur (etwa 28°C bzw. 50°F oberhalb der
jeweiligen Gamma'-Lösungstemperatur jeder Legierung). Jede Schei
be wurde für etwa 1 Stunde bei der Lösungsglühtemperatur gehal
ten, gefolgt von einer kurzen Kühlung in Luft (bis zu etwa 5 Mi
nuten) bevor ein Abschrecken in Öl erfolgte. Nur die Legierung A
zeigte keine Rißbildung.
Die gegebene Information hat gezeigt, daß Gamma'-gehärtete Nickel
basis-Superlegierungen mit einem weiten Zusammensetzungsbereich
durch pulvermetallurgische Verarbeitung, Herstellung feinkörni
ger Knüppel und isothermes Schmieden der Knüppel zu komplexen,
nahe der Endgestalt liegenden Konfigurationen verarbeitet werden
können. Diese leichte Verarbeitbarkeit erstreckt sich üblicher
weise jedoch nicht auf die Wärmebehandlung, insbesondere wenn
das Lösungsglühen oberhalb der Gamma'-Lösungstemperatur statt
finden soll. Den Daten der Tabelle II kann entnommen werden, daß
alle Legierungen mit Ausnahme der Legierung A als Ergebnis des
raschen Abschreckens von einer Lösungsglühtemperatur oberhalb der
Gamma'-Lösungstemperatur Risse bildeten. Das Abschrecken schloß
ein rasches Abkühlen bei einer Rate ein, um Eigenschaften von
etwa 1106 N/mm2 (entsprechend 158 ksi) für die 0,2%-Streckgrenze
und 1484 N/mm2 (entsprechend 212 ksi) für die Zugfestigkeit zu
erhalten. Es ist ersichtlich, daß die Rißbildungsneigung bei
einem solchen Abschrecken zunimmt, wenn der Volumenanteil von
Gamma' zunimmt oder, daß mindestens solche Legierungen mit einem
Gamma'-Volumenanteil, der größer ist, als der der Legierung A,
eine Rißbildung aufwiesen, wenn sie mit einer Geschwindigkeit
abgekühlt wurden, die notwendig ist, um die ausgewählten Eigen
schaften zu erhalten.
Es wurde erwähnt, daß ein Merkmal der vorliegenden Erfindung die
Schaffung eines Gegenstandes mit einem gleichförmigen Gefüge mit
einer mittleren Korngröße im Bereich von etwa ASTM 2-9, z. B.
ASTM 7, ebenso wie ASTM 2, ist (wobei ein kritisches Kornwachs
tum im wesentlichen nicht aufgetreten ist). Dieses Gefüge ge
stattet die beste Kombination der Eigenschaften wie Zugfestig
keit, Kriechbeständigkeit, Spannungsbruch und Ermüdungsbeständig
keit, wie oben ausgeführt.
Bei einer anderen Reihe von Auswertungen anderer Verfahren zum
Behandeln der Legierung A wurden Ansätze der Legierung durch Pul
vermetallurgie hergestellt, mittels heißem isostatischem Pressen
oder Strangpressen verfestigt und wärmebehandelt, um ein Gefüge
herzustellen, wie es gemäß der vorliegenden Erfindung offenbart
wurde. Mechanische Schlüsseleigenschaften sind in der Tabelle III
aufgeführt. Es ist ersichtlich, daß das Wachsen von Ermüdungs
rissen, die Kriechbeständigkeit und die Zugfestigkeitseigenschaften
für jede Behandlungsvariation vergleichbar sind.
In der obigen Tabelle III, in der folgenden Tabelle IV und an
anderer Stelle in der vorliegenden Anmeldung steht "ksi" für
1000 US-Pfund/Zoll2; ist die angegebene Streckgrenze die "ver
setzte" (Offset)-Streckgrenze, und unter "0,2% Kriechen" ist
der bekannte Larson-Miller-Parameter die Lösung der Beziehung
P = T(C + log t) × 10-3, worin P der einheitslose Parameter,
T die Temperatur in °R, t die Zeit in Stunden und C eine Mate
rialkonstante gleich 25 ist. "Keff" ist ein bekannter Parameter,
der die Wirkungen des Belastungsverhältnisses ausgleicht, wäh
rend "da/dN" für die Wachstumsrate von Ermüdungsrissen steht.
Die folgende Tabelle IV gibt Daten mechanischer Eigenschaften
wieder, die an tatsächlichen Gasturbinenkomponenten bestimmt
wurden, die hergestellt waren gemäß der vorliegenden Erfindung
aus einer Superlegierung, die in Gewichtsprozent im wesentlichen
bestand aus:
12-14 Co, 15-17 Cr, 3,5-4,5 Mo, 3,5-4,5 W, 1,5-2,5 Al, 3,2-4,2 Ti, 0,1-1 Nb, 0,01-0,04 B, 0,01-0,06 C, 0,01-0,06 Zr, der Rest sind im wesentlichen Nickel und übliche Verunreinigungen. Die Kompo nente wurde bei einer Temperatur im Bereich von etwa 650 bis 843°C (entsprechend 1200 bis 1550°F) gealtert.
12-14 Co, 15-17 Cr, 3,5-4,5 Mo, 3,5-4,5 W, 1,5-2,5 Al, 3,2-4,2 Ti, 0,1-1 Nb, 0,01-0,04 B, 0,01-0,06 C, 0,01-0,06 Zr, der Rest sind im wesentlichen Nickel und übliche Verunreinigungen. Die Kompo nente wurde bei einer Temperatur im Bereich von etwa 650 bis 843°C (entsprechend 1200 bis 1550°F) gealtert.
Die Daten der Tabelle IV, die beispielhaft für die vorliegende
Erfindung sind, zeigen die hervorragende Ausgewogenheit von Bestän
digkeit gegenüber dem Wachstum von Ermüdungsrissen und Zugeigen
schaften für, z. B., 400°C (entsprechend 750°F), was in etwa die
Temperatur an der Bohrung einer Ausführungsform einer Gasturbi
nen-Scheibe ist. Gleichzeitig liegen die anderen mechanischen
Eigenschaften in einem besonders erwünschten Bereich für eine
solche Anwendung. Bei dieser verbesserten Ausgewogenheit und dieser
verbesserten Kombination der Eigenschaften sind die Kriechfestig
keit, die Spannungsbruchfestigkeit und die Beständigkeit gegen
über Ermüdungsriß-Wachstum nützlich für den Rand einer Ausfüh
rungsform einer Gasturbinenscheibe.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens wurde erkannt, daß mit Legierungen, wie der Legierung A,
die die erwünschten Festigkeitseigenschaften zum Einsatz bis zu
etwa 760°C (entsprechend 1400°F) aufweisen, ein gesteuertes Ab
schrecken von der oberhalb der Gamma'-Lösungstemperatur liegen
den Lösungsglühtemperatur vorteilhaft ist. Die ausgewählte Kühl
rate ist eine, die ausreichend groß ist, um die erwünschten Ei
genschaften, wie Festigkeit, Kriechbeständigkeit und Ermüdungs
beständigkeit zu ergeben. Trotzdem führt der thermische Schock
nicht zur Rißbildung in der Struktur. Allgemein liegt die ober
halb der Gamma'-Lösungstemperatur liegende Temperatur, die für
dieses Verfahren geeignet ist, unterhalb etwa 1218°C (entspre
chend 2225°F) und etwa 28°C bzw. 50°F oberhalb der Gamma'-Lö
sungstemperatur.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung wurde festgestellt, daß insbesondere mit einer Legierung,
wie der Legierung A, eine Abschreckverzögerung vor dem vollstän
digen Abschrecken den thermischen Schock in der Struktur vermin
dert und dadurch weiter die Rißbildung beim vollen Abschrecken
behindert. Ein Beispiel einer solchen Abschreckverzögerung be
steht darin, daß man nach dem Lösungsglühen bei einer oberhalb
der Gamma'-Lösungstemperatur liegenden Temperatur kurze Zeit,
wie bis zu etwa 5 Minuten, in Luft kühlt und dann rasch in einem
Medium, wie Öl, Salz usw., abschreckt. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren sorgt man daher für ein Abkühlen der bei einer ober
halb der Gamma'-Lösungstemperatur liegenden Temperatur wärmebe
handelten Struktur mit einer Rate, die so ausgewählt ist, daß man
das Ausbilden von Rissen beim Abschrecken vermeidet, wobei man
trotzdem die erwünschten Eigenschaften erhält. Vorzugsweise
schließt ein solches Abkühlen eine Abschreckverzögerung ein, um
den thermischen Schock zu vermindern.
Um während des Erhitzens auf die Lösungsglühtemperatur, die
oberhalb der Gamma'-Lösungstemperatur liegt, die Ausbildung von
Dehnungen aufgrund eines thermischen Gradienten zu verhindern,
die ein kritisches Kornwachstum zur Folge haben können, wird
die Struktur vorzugsweise einer Vorerhitzungsstufe unterworfen.
Eine solche Stufe schließt nach dem Bearbeiten, z. B. durch iso
thermes Schmieden, das Erhitzen der Struktur auf eine nahe der
Bearbeitungstemperatur und unterhalb der Gamma'-Lösungstempera
tur liegende Temperatur für eine Glühperiode ein, um die Tempe
ratur auszugleichen. Dann erhitzt man die Struktur direkt auf
die ausgewählte Lösungsglühtemperatur oberhalb der Gamma'-Lö
sungstemperatur.
Als ein spezifisches Beispiel einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wurde die Legierung A der Tabelle I
im Vakuum erschmolzen, um einen Barren herzustellen, der durch
Gaszerstäuben zu Pulver verarbeitet wurde. Das erhaltene Pulver
wurde gesiebt, gemischt und in geschlossenen Behältern der Art
angeordnet, wie sie in der Pulvermetallurgie für die weitere
Verarbeitung benutzt werden. Das im Behälter enthaltene Pulver
wurde bei einer Temperatur unterhalb der Gamma'-Lösungstempera
tur und bei einem Druck zusammengepreßt, der zu einer Dichte von
mindestens 98% der theoretischen Dichte führte. Das zusammenge
preßte Material wurde mit einem Einschnürungsverhältnis (Flächen
verminderungsverhältnis) von etwa 6 : 1 und bei einer Temperatur
unterhalb der Gamma'-Lösungstemperatur stranggepreßt, um einen
vollkommen dichten, feinkörnigen Knüppel einer mittleren Korn
größe von etwa ASTM 12, ebenso wie ASTM 10, zu ergeben.
Der hergestellte Knüppel wurde zu Segmenten geschnitten, die ge
eignet waren zum isothermen Schmieden zu nahe der Endgestalt be
findlichen Konfigurationen. Die Segmente wurden bei einer Tempera
tur unterhalb der Gamma'-Lösungstemperatur im Vakuum oder inerten
Atmosphären und mit Dehnungsraten im Bereich II geschmiedet, die
eine Dehnungsraten-Empfindlichkeit m von etwa 0,5 ergab. Der
Schmiedekörper wurde in Luft auf eine Temperatur nahe der Schmie
detemperatur vorerhitzt und dann direkt auf die oberhalb der
Gamma'-Lösungstemperatur liegende Temperatur erhitzt. Nach einem
einstündigen Halten bei der Lösungsglühtemperatur nahm man den
Schmiedekörper aus dem Wärmebehandlungsofen zur Abschreckverzö
gerungs-Abkühlung in Luft. Dann schreckte man den Schmiedekörper
in gerührtem Öl ab. Es wurde keine Rißbildung im Schmiedekörper
beobachtet. Das Altern erfolgte in der üblichen Weise im Tempe
raturbereich von 650 bis 843°C (entsprechend 1200 bis 1550°F),
in diesem Beispiel 8 Stunden bei 760°C (entsprechend 1400°F), ge
folgt von einem Abkühlen in Luft. Die obigen Tabellen III und IV
schließen Daten ein, wie für die mechanische Festigkeit, die Riß
wachstumsrate und die Ermüdungseigenschaften der Struktur, wie sie
nach diesem spezifischen Beispiel erhalten wurden.
Die vorliegende Erfindung wurde in Verbindung mit spezifischen
Beispielen und Ausführungsformen beschrieben. Es ist dem Metallur
gie-Fachmann jedoch bekannt, daß im Rahmen der Erfindung Varia
tionen und Modifikationen im Bereich der Ansprüche vorgenommen
werden können. So kann das erfindungsgemäße Verfahren z. B. im Zu
sammenhang mit der Herstellung von Strukturen oder Gegenständen
durch Pulvermetallurgie, Gießen und Schmieden usw. benutzt werden.
Das Verfahren kann auch auf andere Legierungen als die beschriebe
ne Legierung A angewendet werden, die die einzigartige Kombination
von Zusammensetzung und Gamma'-Gehalt einschließt, um sie für das
erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignet zu machen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen eines Gegenstandes aus einer
γ'-ausscheidungsgehärteten Nickelbasis-Superlegierung aus
in Gew.-%:
12 bis 14 Co, 15 bis 17 Cr, 3,5 bis 4,5 Mo, 3,5 bis 4,5 W, 1,5 bis 2,5 Al, 3,2 bis 4,2 Ti, 0,5 bis 1 Nb, 0,01 bis 0,04 B, 0,01 bis 0,06 C, 0,01 bis 0,06 Zr, bis zu etwa 0,01 V, bis zu 0,3 Hf, bis zu 0,01 Y, Rest im wesentlichen Ni und übliche Verunreinigungen und
mit einem γ'-Gehalt im Bereich von etwa 30 bis 46 Vol.-%, gekennzeichnet durch die Stufen:
Bearbeiten der Superlegierung bei einer Bearbeitungs temperatur unterhalb der γ'-Lösungstemperatur bei einer Dehnungsrate unterhalb einer vorbestimmten kritischen Deh nungsrate Ec zur Schaffung einer bearbeiteten Struktur mit einer Korngröße, die im wesentlichen nicht größer ist als etwa ASTM 10, einer Ausscheidung von γ' und einer Hochtem peratur-Karbidausscheidung, die MC-Karbid umfaßt,
Erhitzen der bearbeiteten Struktur bei der oberhalb der Lösungstemperatur liegenden Lösungsglühtemperatur für eine ausreichende Zeit, um im wesentlichen das gesamte γ', nicht aber das MC-Karbid zu lösen und die Körner gleichmä ßig bis zu einem Bereich von etwa ASTM 2 bis 9 zu vergrö bern und
Abschrecken der Struktur, um γ' ohne wesentliche Riß bildung wieder auszuscheiden.
12 bis 14 Co, 15 bis 17 Cr, 3,5 bis 4,5 Mo, 3,5 bis 4,5 W, 1,5 bis 2,5 Al, 3,2 bis 4,2 Ti, 0,5 bis 1 Nb, 0,01 bis 0,04 B, 0,01 bis 0,06 C, 0,01 bis 0,06 Zr, bis zu etwa 0,01 V, bis zu 0,3 Hf, bis zu 0,01 Y, Rest im wesentlichen Ni und übliche Verunreinigungen und
mit einem γ'-Gehalt im Bereich von etwa 30 bis 46 Vol.-%, gekennzeichnet durch die Stufen:
Bearbeiten der Superlegierung bei einer Bearbeitungs temperatur unterhalb der γ'-Lösungstemperatur bei einer Dehnungsrate unterhalb einer vorbestimmten kritischen Deh nungsrate Ec zur Schaffung einer bearbeiteten Struktur mit einer Korngröße, die im wesentlichen nicht größer ist als etwa ASTM 10, einer Ausscheidung von γ' und einer Hochtem peratur-Karbidausscheidung, die MC-Karbid umfaßt,
Erhitzen der bearbeiteten Struktur bei der oberhalb der Lösungstemperatur liegenden Lösungsglühtemperatur für eine ausreichende Zeit, um im wesentlichen das gesamte γ', nicht aber das MC-Karbid zu lösen und die Körner gleichmä ßig bis zu einem Bereich von etwa ASTM 2 bis 9 zu vergrö bern und
Abschrecken der Struktur, um γ' ohne wesentliche Riß bildung wieder auszuscheiden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zum Bearbeiten eines Gegen
standes durch Pulvermetallurgie, bei dem die Superlegierung
in Pulverform vorliegt und zu einer Struktur mit mindestens
etwa 98% theoretischer Dichte und einer Korngröße von nicht
größer als etwa ASTM 10 verdichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem man die Struktur
nach dem Lösungsglühen oberhalb der γ'-Lösungstemperatur
und vor dem raschen Abschrecken einer Abschreckverzögerung
durch Kühlen in Luft bis zu etwa 5 min aussetzt und danach
die Struktur rasch abschreckt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, wobei die Legierung
einen γ'-Gehalt von 33 bis 46 Vol.-% entwickeln kann und
eine γ'-Lösungstemperatur im Bereich von etwa 1.065 bis
1.077°C aufweist,
Bearbeiten der Superlegierung bei einer Temperatur unterhalb der γ'-Lösungstemperatur der Superlegierung und bei einer Dehnungsrate, bei der lokale Dehnungsraten Ec nicht übersteigen, um eine bearbeitete Struktur mit einer mittleren Korngröße zu schaffen, die gleichmäßig im Bereich von etwa ASTM 10-14 liegt,
Erhitzen der bearbeiteten Struktur bei einer oberhalb der γ'-Lösungstemperatur liegenden Lösungsglühtemperatur, um die Körner zu einer mittleren Korngröße im Bereich von etwa ASTM 2-9 zu vergröbern.
Bearbeiten der Superlegierung bei einer Temperatur unterhalb der γ'-Lösungstemperatur der Superlegierung und bei einer Dehnungsrate, bei der lokale Dehnungsraten Ec nicht übersteigen, um eine bearbeitete Struktur mit einer mittleren Korngröße zu schaffen, die gleichmäßig im Bereich von etwa ASTM 10-14 liegt,
Erhitzen der bearbeiteten Struktur bei einer oberhalb der γ'-Lösungstemperatur liegenden Lösungsglühtemperatur, um die Körner zu einer mittleren Korngröße im Bereich von etwa ASTM 2-9 zu vergröbern.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, bei dem die Super
legierung eine Dehnungsraten-Empfindlichkeit m von mindestens
0,3 bei den vorausgewählten Bearbeitungsbedingungen hat,
wobei m definiert ist als
d[ln (Fließspannung)]/d[ln (Dehnungsrate)].
d[ln (Fließspannung)]/d[ln (Dehnungsrate)].
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, bei dem die Struk
tur nach dem Bearbeiten der Superlegierung und vor dem Er
hitzen der bearbeiteten Struktur auf die oberhalb der Lö
sungstemperatur liegende Lösungsglühtemperatur auf eine
Temperatur unterhalb der γ'-Lösungstemperatur erhitzt und
dann direkt auf die oberhalb der Lösungstemperatur liegende
Lösungsglühtemperatur erhitzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4 zum Herstellen eines Gegen
standes durch Pulvermetallurgie, bei dem die Superlegierung
in Pulverform vorliegt und in einem für Pulvermetallurgie
geeigneten geschlossenen Verarbeitungsbehälter angeordnet
wird,
das im Behälter befindliche Pulver bei einer Temperatur un terhalb der γ'-Lösungstemperatur liegenden Temperatur und bei einem Druck zusammengepresst wird, der zu einem Press ling mit einer Dichte von mindestens 98% der theoretischen Dichte führt,
der Pressling bei einem Flächenverminderungsverhältnis von etwa 6 : 1 und bei einer Temperatur unterhalb der γ'-Lösungstempe ratur stranggepresst wird, um eine Struktur mit einer mitt leren Korngröße im Bereich von etwa ASTM 12-14 zu schaffen, und
mindestens ein Segment der Struktur durch isothermes Schmieden bei einer Temperatur unterhalb der γ'-Lösungstem peratur und einer Dehnungsrate von weniger als Ec bearbei tet wird.
das im Behälter befindliche Pulver bei einer Temperatur un terhalb der γ'-Lösungstemperatur liegenden Temperatur und bei einem Druck zusammengepresst wird, der zu einem Press ling mit einer Dichte von mindestens 98% der theoretischen Dichte führt,
der Pressling bei einem Flächenverminderungsverhältnis von etwa 6 : 1 und bei einer Temperatur unterhalb der γ'-Lösungstempe ratur stranggepresst wird, um eine Struktur mit einer mitt leren Korngröße im Bereich von etwa ASTM 12-14 zu schaffen, und
mindestens ein Segment der Struktur durch isothermes Schmieden bei einer Temperatur unterhalb der γ'-Lösungstem peratur und einer Dehnungsrate von weniger als Ec bearbei tet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, 4 oder 7, das nach dem
Abschrecken ein Erhitzen auf eine Alterungstemperatur im
Bereich von etwa 649 bis etwa 843°C einschließt, um γ' zu
altern und die Struktur mit einer verbesserten Ausgewogenheit
und einer verbesserten Kombination von Eigenschaften von
Umgebungstemperatur bis zu einer Temperatur von etwa 760°C
aus mittlerer Zugfestigkeit, Kriechbeständigkeit, Span
nungsbruchbeständigkeit und Beständigkeit gegenüber Wachs
tum von Ermüdungsrissen zu versehen, wobei die Wachstums
rate von Ermüdungsrissen bei 400°C im Bereich von etwa 2,7
× 10-6 bis 6 × 10-6 da/dN (etwa 25 mm/Zyklus) bei 20 Zyk
len/min und Keff von 175 N/mm2 × √25 mm liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem die Struktur in
Kombination mit der Wachstumsrate von Ermüdungsrissen bei
400°C die folgenden ausgewogenen Eigenschaften aufweist:
Zugfestigkeit bei 400°C von 1449-1575 N/mm2;
0,2% Streckgrenze von 994-1183 N/mm2;
Wachstumsrate von Ermüdungsrissen bei 650°C von 1,3 × 10-5 bis 2,2 × 10-5 da/dN (25 mm/Zyklus) bei 20 Zyklen/min und einem Keff von 175 N/mm2 × √25 mm;
0,2% Kriechen (C=25) in 100 h bei 490 N/mm2 Spannung, 740-755°C;
Spannungsbruch in 100 h (C=25) bei 490 N/mm2 Spannung, 767-783°C.
Zugfestigkeit bei 400°C von 1449-1575 N/mm2;
0,2% Streckgrenze von 994-1183 N/mm2;
Wachstumsrate von Ermüdungsrissen bei 650°C von 1,3 × 10-5 bis 2,2 × 10-5 da/dN (25 mm/Zyklus) bei 20 Zyklen/min und einem Keff von 175 N/mm2 × √25 mm;
0,2% Kriechen (C=25) in 100 h bei 490 N/mm2 Spannung, 740-755°C;
Spannungsbruch in 100 h (C=25) bei 490 N/mm2 Spannung, 767-783°C.
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