DE3923461A1 - Treibladungshuelse und verfahren zur herstellung einer treibladungshuelse - Google Patents
Treibladungshuelse und verfahren zur herstellung einer treibladungshuelseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Treibladungshülse aus einem
Hülsenteil und einem Bodenteil mit einem Zentrierzapfen,
wobei das Hülsenteil und das Bodenteil einander ange
paßte ringförmige Fügeflächen aufweisen, die mit einem
parallel zu den Fügeflächen geführten Schweißstrahl
miteinander verschweißbar sind, sowie ein Verfahren zur
Herstellung einer Treibladungshülse durch Zusammenfügen
eines Hülsenteils mit einem mit einem Zentrierzapfen
versehenen Bodenteil und durch Verschweißen des Hülsen
teils mit dem Bodenteil mit einem auf die Fügeflächen
zwischen Bodenteil und Hülsenteil gerichteten Elektro
nenstrahl bei Rotation der Treibladungshülse um einen
Winkel von über 360°.
Eine Treibladungshülse hat zwei wesentliche Funktionen.
Einerseits nimmt die Treibladungshülse das Geschoß auf
und gibt es erst bei Aufbau eines bestimmten Mindest
innendrucks frei. Andererseits dient die Treibladungs
hülse zum Abdichten der sich im Ladungsraum bildenden
Verbrennungsgase gegen Verschluß und Patronenlager.
Die Treibladungshülse soll ferner mindestens bis zu
einem Druck von 5400 bar belastbar sein, vorzugsweise
bis 6000 bar. Der Hülsenmund soll genügend Elastizität
aufweisen, um das Geschoß durch Einrollen oder Einkram
pen aufzunehmen und bei einem bestimmten Gasdruck frei
zugeben, wobei der Hülsenmund zurückfedern soll.
Aus der DE-OS 37 04 792 ist eine Treibladungshülse be
kannt, bei der der an der Außenseite der Hülse anlie
gende Bund und/oder die Hülsenmantelinnenseite mit der
Außenseite eines Zentrierzapfens des Bodenteils ver
schweißt werden. Das Bodenteil ist hierzu mit einem
Zentrierzapfen versehen, wobei das Hülsenteil und das
Bodenteil einander angepaßte ringförmige Fügeflächen
aufweisen, die mit einem parallel zu den Fügeflächen
geführten Schweißstrahl miteinander verschweißbar sind.
Längere Zentrierzapfen sind aus Festigkeitsgründen er
forderlich und sollen den kritischen Bereich im Über
gang vom Boden zur Kegelhülse verstärken. Insbesondere
bei längeren Zentrierzapfen und damit großen Fügeflä
chen besteht der Nachteil, daß eine hohe Strahlenener
gie aufgewendet werden muß, wodurch ein Ausglühen, ein
Wärmestau oder eine unkontrollierbare Schmelze entstehen
kann, wobei sich die Treibladungshülse auch verformen
kann. Zur Ableitung dieser Wärme ist ein hoher Aufwand
erforderlich. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß
eine breite Nahtform entsteht und daß auf Grund der
auftretenden Verformungen eine mechanische Nachbearbei
tung erforderlich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Treib
ladungshülse bzw. ein Herstellverfahren hierfür zu
schaffen, mit denen kürzere Taktzeiten für den Schweiß
vorgang bei höherer Formgenauigkeit und geringerer Werk
stoffbeeinflussung im Schweißbereich erreicht werden
können, und das eine kostengünstige Herstellung von
Treibladungshülsen erlaubt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgese
hen, daß die Fügeflächen aus einem ersten Schweißbe
reich und einem mit Abstand von dem ersten Schweißbe
reich angeordneten zweiten Schweißbereich bestehen,
zwischen denen ein ringförmiger Hohlraum zwischen
Hülsenteil und Bodenteil verbleibt.
Die Aufteilung in zwei Schweißbereiche mit dazwischen
liegendem Hohlraum ermöglicht es, die Schweißstrahl
energie zu reduzieren und dadurch die Wärmebeeinflus
sungszone erheblich zu verringern, so daß kein Aus
glühen und kein Wärmestau und insbesondere keine un
kontrollierbare Schmelze entstehen kann. Des weiteren
wird die Gefahr der Verformung derart reduziert, daß
praktisch keine mechanische Nachbearbeitung mehr erfor
derlich ist. Es entsteht eine sehr schmale Nahtform mit
geringer Gefügebeeinflussung der benachbarten Werkstoff
bereiche. Ein produktionstechnisch entscheidender Vor
teil ist dabei in der erheblichen Erhöhung der Schweiß
geschwindigkeit auf ca.20 mm/sec zu sehen, die eine
Verkürzung der Taktzeit für den Schweißvorgang auf ein
Viertel zur Folge hat. Der Hohlraum ermöglicht es, die
Strahlenenergie so einzustellen, daß eine äußerst druck
feste, einem Innendruck von über 5400 bar standhalten
de Verbindung der Treibladungshülsenelemente entsteht.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß der Hohlraum evakuiert
ist. Der evakuierte Hohlraum ermöglicht, nochmals die
erforderliche Strahlenenergie infolge einer verringer
ten Streuung des Schweißstrahls zu reduzieren, wobei
zusätzlich auf Grund des fehlenden Übertragungsmediums
in dem Hohlraum eine wärmedämmende Wirkung erzielt
wird. Die Wärmedämmung führt zu einer geringeren Er
wärmung der Hülse im Bodenbereich und des Patronen
lagers bei Schußabgabe, was die Entfernung der Treibla
dungshülse nach Schußabgabe erleichtert und eine schnel
lere Schußfolge zuläßt.
Zur Evakuierung des Hohlraums weist vorzugsweise der
zweite Schweißbereich mindestens einen relativ zum
Schweißstrahl schräg verlaufenden Kanal auf. Über den
schräg verlaufenden Kanal kann der Hohlraum evakuiert
werden und auf Grund der Schräglage mit dem Schweiß
strahl zugeschweißt werden. Der Kanal- oder Wendel
querschnitt ist so gewählt, daß der Querschnitt beim
Schweißen materialschlüssig verschlossen wird.
Bei einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß die
Fügeflächen unter einem Winkel zu der Hülsenlängsachse
derart verlaufen, daß die Fügeflächen zum bodenseitigen
Ende hin zur Längsachse hin konvergieren. Eine derarti
ge Gestaltung der Treibladungshülse erleichtert die
Aufnahme von Rückstoßkräften bei Schußabgabe und wirkt
einem Ausbauchen des Hülsenteils am bodenseitigen Ende
vor.
Vorzugsweise befinden sich der erste Schweißbereich der
Fügeflächen, der Hohlraum und der zweite Schweißbereich
auf einer geraden Linie hintereinander derart, daß in
beiden Schweißbereichen gleichzeitig ein Verschweißen
in einem Arbeitsgang mit einem geradlinigen zu den Füge
flächen parallelen Schweißstrahl möglich ist.
Der Zentrierzapfen des Bodenteils besteht aus einer
verstärkten, im Querschnitt schenkelförmigen Ringwand,
an deren äußerer bzw. innerer Mantelfläche die Füge
fläche des Bodenteils angeordnet ist und die eine den
Hohlraum zumindest teilweise bildende breite Ringnut
aufweist. Die im Querschnitt schenkelförmige Ringwand
ist so dimensioniert und gestaltet, daß sie sich bei
einem Gasdruck von 5000 bis 6000 bar, unterstützt durch
die Verbrennungswärme, geringfügig zur Hülsenlängsachse
biegt und sich dadurch so verformt, daß das mit der
Ringwand verbundene Hülsenteil geringfügig nach innen
gezogen wird. Dies erleichtert das Auswerfen der Treib
ladungshülse.
Vorzugsweise ist dabei die den Hohlraum bildende Ring
nut am Bodenteil angeordnet.
Es kann aber auch vorgesehen sein, daß das Hülsenteil
allein oder ergänzend an dem bodenseitigen Ende eine
breite Ringnut für den Hohlraum aufweist.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorge
sehen, daß das hülsenseitige Ende des Bodenteils eine
Stautasche bildet. Die Stautasche dient zur optimalen
Druckreflektion bei Schußabgabe.
Dabei kann die Stautasche parabolförmig gestaltet sein,
um den Verbrennungsstrahl bei Schußabgabe nach vorne zu
reflektieren und zu bündeln.
Die Stautasche kann ferner mit einer wärmedämmenden
Schicht versehen sein oder in einem Keramikeinsatz aus
gebildet sein, der an dem Bodenteil angebracht ist. Die
wärmedämmende Beschichtung der Stautasche bzw. die
Ausgestaltung der Stautasche in einem Keramikeinsatz
bewirkt eine zusätzliche Isolierung des hinteren Be
reichs der Treibladungshülse, so daß die Wärmeabgabe
über die Hülse in das Patronenlager und in den Ver
schluß erheblich reduziert ist und eine hohe Schußfolge
möglich ist.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnun
gen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Treibladungshülse,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel,
Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel als Bundhülse
mit eingezeichneter Treibladung,
Fig. 3A einen Ausschnitt aus Fig. 3
Fig. 4, 5 und 6 besondere Ausgestaltungen des Bodenteils
der Treibladungshülse,
Fig. 7 und 8 Ausführungsbeispiele für Treibladungshül
sen mit relativ zur Hülsenlängsachse schräg
verlaufenden Schweißbereichen,
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht des Bodenteils
mit Evakuierungskanälen in den Schweißberei
chen,
Fig. 10 einen Schnitt entlang der Linie X-X in Fig. 9,
und
Fig. 11 die Einschnürung des bodenseitigen Endes der
Treibladungshülse mit einem Preßwerkzeug.
Die Treibladungshülse 1 besteht aus zwei Teilen, nämlich
einem Hülsenteil 2 und einem Bodenteil 3, die nach dem
Zusammenfügen miteinander in einer Vorrichtung unter
Rotation der Treibladungshülse 1 um ihre Längsachse
vorzugsweise unter Vakuum verschweißt werden. Die Va
kuumverschweißung mit einem Schweißstrahl 7, z.B. einem
Elektronenstrahl, ermöglicht ein zunderfreies Ver
schweißen, bei dem auch keine Anlauffarben entstehen.
Das Hülsenteil ist geschoßseitig leicht konisch ver
jüngt und besteht beispielsweise aus einem modifizier
ten Feinkornstahl mit reduziertem Kohlenstoffanteil von
maximal 0,22%, wobei eine Festigkeit von 1200 bis 1400
N/mm2 durch Vergüten erreicht wird.
Das Bodenteil 3 besteht aus einem Stahl höherer Festig
keit als der Hülsenstahl, z.B. ST52-3, induktiv gehär
tet, oder 20MnCr5.
Das Hülsenteil soll gut umformbar sein, hohe Dehnwerte
aufweisen, elektronenstrahlschweißbar sein und dabei
keine oder nur geringe kostenintensive Legierungsele
mente aufweisen, z.B. hohe Anteile an Chrom, Nickel.
Das Bodenteil 3 weist einen Zentrierzapfen 4 auf, der
bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 6 in
das Hülsenteil 2 eingefügt wird, während es bei den
Ausführungsbeispielen der Fig. 7 und 8 das Hülsen
teil 2 umfaßt. Dieser Zentrierzapfen 4 ist partiell
vergütet, damit auf diese Weise ein innerer Gefügezu
stand erreicht wird, der in Verbindung mit der Zapfen
form bewirkt, daß sich Rückstellkräfte nach der Gas
druckbeaufschlagung bei Schußabgabe entwickeln, wenn
der Gasdruck weitgehend abgebaut ist, die ein Zusam
menziehen des Zentrierzapfens bewirken derart, daß
zwischen Treibladungshülse 1 und Patronenlager ein
geringfügiger Spalt entsteht, der das Auswerfen der
Treibladungshülse erleichert.
Der Werkstoff des Bodenteils 3 soll auf mindestens 40
HRC vergütbar sein, wobei auf Grund des inneren Span
nungszustandes des Bodenteils 3 eine Verformung des
Zentrierzapfens nach Schußabgabe ermöglicht wird, in
dem der Zentrierzapfendurchmesser nahezu an seine
ursprüngliche Stellung rückfedert.
Die zweiteilige Gestaltung der Treibladungshülse hat
den wesentlichen Vorteil, daß die Treibladungen 10
unter bestimmten Voraussetzungen wie Sicherheitsbe
stimmungen usw. von hinten eingefüllt werden können und
den Ladungsraum 5 optimal mit modularen Treibladungen
und Kompaktladungen ausfüllen können.
Fig. 3 zeigt die Treibladungshülse 1 mit im Ladungsraum
5 enthaltener Treibladung 10. Die Treibladung 10 ist
beiderseits der Längsachse des Hülsenteils unterschied
lich dargestellt, um zu verdeutlichen, daß die Treib
ladung 10 aus einem einheitlichen Formkörper aber auch
aus mehreren Pelletts 10a bis 10d bestehen kann, die
bodenseitig in das Hülsenteil 2 vor dem Verschließen
mit dem Bodenteil 3 eingeschoben werden.
Unterschiedliche Treibladungssätze in Form von Preßlin
gen, Scheiben oder Tabletten mit gestufter Leistung
ermöglichen es, die Treibladung 10 dem Geschoß bzw. der
gewünschten Gasdynamik anzupassen. Dabei sind Ladungen
verschiedener Konsistenz und insbesondere Gasdruckin
tensität einsetzbar, wodurch der Verbrennungsablauf
abgestuft gesteuert werden kann und damit die Leistung
optimiert werden kann. Das Laborieren von hinten hat
den entscheidenden Vorteil, daß der Ladungsraum 5, der
einerseits von dem Bodenteil 3 und andererseits von
einem Geschoß 12 abgeschlossen ist, praktisch vollstän
dig von der Treibladung gefüllt ist, wodurch ein höhe
rer Gasdruck und damit eine höhere Anfangsgeschwindig
keit des Geschosses mit verbesserter Reichweite und
Durchschlagskraft erreichbar ist.
Das Bodenteil 3 mit dem Zentrierzapfen 4 weist an den
Zentrierzapfen zwei Schweißbereiche 14, 16 auf, die zur
Verbindung des Bodenteils 3 mit dem Hülsenteil 2
dienen. Die Schweißbereiche 14, 16 laufen ringförmig um
und sind mit Abstand voneinander koaxial zur Hülsen
längsachse angeordnet. Zwischen dem am Ende des Hülsen
teils 2 angeordneten ersten Schweißbereich 14 und dem
dem Geschoß 12 näheren zweiten Schweißbereich 16 ist
ein ringförmiger Hohlraum 18 vorgesehen, der im Quer
schnitt auf einer Linie mit den Schweißbereichen 14, 16
liegt. Dieser Hohlraum kann beispielsweise bei einer
Treibladungshülse für ein 105 mm-Geschoß eine Länge von
ca. 20 bis 60 mm bei 2 mm Spaltweite zwischen Hülsen
teil 2 und Bodenteil 3 aufweisen.
Der ringförmige Hohlraum kann durch eine Ringnut im
Zentrierzapfen 4 und/oder im Hülsenteil 2 gebildet
werden.
Der zweite Schweißbereich 16 kann einen oder mehrere
wendelförmige Kanäle aufweisen, die schräg zur Schweiß
strahlrichtung verlaufen. Diese Kanäle dienen dazu, den
Hohlraum 18 zu evakuieren und in diesem evakuierten
Zustand durch Schweißen in den ersten und zweiten
Schweißbereichen 14, 16 zu erhalten.
Das Vakuum in dem Hohlraum 18 bewirkt eine geringere
Streuung eines Elektronenstrahls und verhilft dazu, den
Elektronenstrahl gebündelt zu halten und eine schmale
Schweißnaht mit geringer Gefügebeeinflussung der be
nachbarten Werkstoffbereiche zu erhalten.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich, kann der Hohlraum 18 durch
ein oder mehrere, im Ausführungsbeispiel zwei radiale
Ringstege 21, 23 unterteilt sein. Die Ringstege 21, 23
stehen teils von dem Hülsenteil 2 teils von dem Boden
teil 3 ab und bilden eigene ringförmige Schweißbereiche,
wodurch die Festigkeit der Treibladungshülse erhöht
wird. Die Ringstege 23 des Bodenteils 3 können, wie aus
Fig. 9 ersichtlich, mit Evakuierungskanälen 30, wie sie
auch in den Schweißbereichen 14 und/oder 16 vorgesehen
sind, versehen sein.
Die Ringstege 21, 23 erlauben bei der Druckbeaufschla
gung von innen eine radiale Abstützung des Zentrier
zapfens und ziehen nach dem Abfall des Explosionsdrucks
den entsprechenden Hülsenbereich radial nach innen zu
rück, wodurch der Hülsenauswurf erleichtert wird.
Der vorzugsweise bei rotierender Treibhülse stillstehen
de Schweißstrahl 7 verläuft bei den Ausführungsbeispie
len der Fig. 1 bis 6 parallel zur Hülsenlängsachse
und bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 7 und 8
schräg zur Hülsenlängsachse auf eine durch beide
Schweißbereiche 14, 16 und den Hohlraum 18 hindurchge
hende Gerade, wobei der Schweißstrahl nach dem Ver
schweißen des ersten Schweißbereiches 14 ohne Energie
verlust und ohne Streuwirkung den Hohlraum 18 durch
läuft und anschließend den zweiten Schweißbereich 16
derart verschweißt, daß am freien Ende der Ringwand 6
eine abdichtende Unterraupe erzeugt wird, die auch die
Haupt-Zugkräfte der beim Abschluß sich streckenden
Treibladungshülsen aufnimmt. Dabei ist eine Längen
streckung bis ca. 2,5 mm möglich.
Bei einer Bundhülse, wie in Fig. 3 dargestellt, kann
zusätzlich eine weitere axiale Schweißnaht 9 vorgesehen
sein, die das stirnseitige Ende des Hülsenteils 2 mit
dem Bund 20 des Bodenteils 3 verbindet.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist eine zusätz
liche radiale Dichtnaht 8 vorgesehen, die die erste
axiale Schweißnaht im ersten Schweißbereich 14 kreuzt.
Die Ausführungsbeispiele der Fig. 1 bis 6 zeigen
unterschiedliche Gestaltungen einer im Bodenteil 3 vor
gesehenen Stautasche 22.
Der Zentrierzapfen 4 ist aus einer Ringwand 6 gebildet,
mit einer im Querschnitt schenkelförmigen, geschoßseitig
spitz zulaufenden Kontur. Die Ringwand 6 bildet dabei
Stautaschen, die im wesentlichen parabolförmig, kalot
tenförmig oder zumindest teilweise kegelstumpfförmig
gestaltet sind. Die Stautaschen 22 haben die Aufgabe,
den Verbrennungsstrahl und die Druckausbreitung nach
vorn zu reflektieren und zu bündeln.
Besonders bevorzugt ist eine Stautasche 22 in Form
eines Reflektors mit kalottenförmigem Boden 24 und
kegelstumpfförmigem Auslauf 26, wie aus Fig. 4 ersicht
lich. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 erlauben
die langgestreckten Schenkel der Ringwand 6 einen lang
gezogenen Hohlraum 18, der das bodenseitige Ende der
Treibladungshülse in einem weiten Bereich isoliert.
Die wärmedämmende Wirkung im unteren Bereich der Treib
ladungshülse 1 kann dadurch noch verstärkt werden, daß
das Bodenteil 3 mit einem Keramikeinsatz 28 versehen
wird, das die Stautasche 22 aufnimmt und das Bodenteil
3 mit einer im wesentlichen gleich dicken Keramik
schicht derart überzieht, daß auch die kritische Über
gangsstelle an dem geschoßseitigen Ende der Zentrier
zapfenringwand überdeckt ist.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 6 zeigt einen Stauraum
22, der zunächst kreiszylindrisch ausgebildet ist und
sich in einem sich daran anschließenden Abschnitt kegel
stumpfförmig bis zur Innenwand des Hülsenteils 2 erwei
tert.
Die Fig. 7 und 8 zeigen Ausführungsbeispiele, bei
denen die Schweißbereiche 14 und 16 relativ zur Längs
achse der Treibladungshülse 1 unter einem Winkel
zwischen ca. 15° und 30° derart verlaufen, daß die
Schweißflächen in Richtung auf die Längsachse konver
gieren.
Dabei übergreift das Bodenteil 3 die Hülse 2, so daß
sich das Hülsenteil 2 bei Schußabgabe nicht aufweiten
kann. Dadurch wird die Entnahme der Treibladungshülse
erleichtert.
Die Ringwand 6 des Zentrierzapfens 4 weist dabei in
allen Fällen zur Aufnahme und Verteilung der Explosi
onskräfte eine erheblich größere Wandstärke auf als die
Hülsenwand.
Das Hülsenteil 2 besteht vorzugsweise aus einem längs
geschweißten und anschließend mehrstufig gestreckten
Rohrabschnitt. Die endgültige Formgebung in einer Form
erfolgt dann in einem weiteren Umformvorgang unter ho
hem hydraulischen Druck.
Fig. 10 zeigt einen Schnitt entlang der Linie X-X in
Fig. 9 durch die Evakuierungskanäle hindurch. Es ver
steht sich, daß die Evakuierungskanäle 30 in dem
Schweißbereich 14 auch weggelassen werden können.
Fig. 11 zeigt eine Nachbearbeitung der Treibladungs
hülse, bei der im Bereich des Zentrierzapfens 4 vor
zugsweise in seinem Endbereich die Hülse mit geeigneten
Preßbacken 34 ringförmig eingeschnürt wird. Dadurch
wird eine radial nach innen gerichtete Vorspannung in
diesem Hülsenbereich erzielt, so daß einem Aufweiten
des bodenseitigen Hülsenendes nach Schußabgabe entge
gengewirkt wird. Auf diese Weise wird der Auswurf der
Treibladungshülse erleichtert und Rohrklemmer weitest
gehend vermieden.
Wie aus Fig. 11 ersichtlich, bestehen die Preßbacken 34
aus mehreren ringförmig angeordneten Stempeln, die bei
gleichzeitiger Zustellung die Hülse in durch Rechtecke
36 angedeuteten Bereichen einschnüren. Die Oberfläche
jeder einzelnen Preßbacke 34 weist eine um zwei zuein
ander orthogonale Achsen gerundete Oberfläche auf, um
beim Eindrücken Einkerbungen und Faltenbildungen des
Hülsenteils 2 zu vermeiden.
Die Lage der Preßwerkzeuge ist so gewählt, daß etwa ein
Drittel der Anpreßfläche der Preßbacken 34 vor dem Zen
trierzapfenende liegt, während zwei Drittel der Anpreß
fläche den bodenseitig sich verstärkenden Zentrierzapfen
4 zusammen mit dem bodenseitigen Hülsenende einschnüren.
Claims (32)
1. Treibladungshülse aus einem Hülsenteil und einem
Bodenteil mit einem Zentrierzapfen, wobei das Hül
senteil und das Bodenteil einander angepaßte ring
förmige Fügeflächen aufweisen, die mit einem para
llel zu den Fügeflächen geführten Schweißstrahl
miteinander verschweißbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fügeflächen aus einem ersten Schweißbe
reich (14) und einem mit Abstand von dem ersten
Schweißbereich (14) angeordneten zweiten Schweiß
bereich (16) bestehen, zwischen denen ein kreis
zylindrischer Hohlraum (18) zwischen Hülsenteil
(2) und Bodenteil (3) verbleibt.
2. Treibladungshülse nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Hohlraum (18) evakuiert ist.
3. Treibladungshülse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in mindestens einem der Schweiß
bereiche (14, 16) mindestens ein zum Schweißstrahl
(7) schräg verlaufender Evakuierungskanal (30)
angeordnet ist.
4. Treibladungshülse nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Schweiß
bereich (14) der Fügeflächen, der Hohlraum (18)
und der zweite Schweißbereich (16) auf einer gera
den Linie hintereinander angeordnet sind.
5. Treibladungshülse nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hülsenteil (2) aus einem
längsgeschweißten mehrfach gestreckten und an
schließend hydraulisch in die endgültige Form auf
geweiteten Rohrschnitt besteht.
6. Treibladungshülse nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fügeflächen
unter einem Winkel zu der Hülsenlängsachse derart
verlaufen, daß die Fügeflächen am bodenseitigen
Ende zur Hülsenlängsachse hin konvergieren.
7. Treibladungshülse nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wand des Hülsenteils (2) am boden
seitigen Ende verstärkt ist und daß die Fügefläche
des Hülsenteils (2) auf der äußeren Mantelfläche
des Hülsenteils (2) angeordnet ist.
8. Treibladungshülse nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentrierzapfen
(4) des Bodenteils (3) aus einer verstärkten, im
Querschnitt schenkelförmigen Ringwand (6) besteht,
an deren äußeren bzw. inneren Mantelfläche die
Fügefläche des Bodenteils (2) angeordnet ist und
die eine den Hohlraum (18) zumindest teilweise
bildende breite Ringnut (19b) aufweist.
9. Treibladungshülse nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß das Hülsenteil (2)
an dem bodenseitigen Ende eine den Hohlraum (18)
zumindest teilweise bildende breite Ringnut (19a)
aufweist.
10. Treibladungshülse nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Zen
trierzapfens (4) im Verhältnis zum Durchmesser des
Bodenteils (3) das 0,5- bis 2-fache des Durch
messers beträgt.
11. Treibladungshülse nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß das hülsenseitige
Ende des Bodenteils (3) eine Stautasche (22) bil
det, die derart gestaltet ist, daß der Verbren
nungsstrahl bei Schußabgabe nach vorn reflektiert
und gebündelt ist.
12. Treibladungshülse nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stautasche (22) parabolförmig
gestaltet ist.
13. Treibladungshülse nach einem der Ansprüche 11 oder
12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stautasche
(22) eine wärmedämmende Schicht aufweist.
14. Treibladungshülse nach einem der Ansprüche 11 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß die Stautasche
(22) in einem Keramikeinsatz (28) ausgebildet ist,
der an dem Bodenteil (3) angebracht ist.
15. Treibladungshülse nach einem der Ansprüche 1 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenteil (3)
einen über den Durchmesser des Hülsenteils (2)
überstehenden Bund (20) aufweist, der das Hülsen
teil (2) in einer Ringnut aufnimmt, und daß eine
weitere Schweißnaht (9) das stirnseitige Ende des
Hülsenteils (2) mit dem Bund (20) verbindet.
16. Treibladungshülse nach einem der Ansprüche 1 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise im
ersten Schweißbereich eine zusätzliche radial ver
laufende Dichtnaht (8) angeordnet ist.
17. Treibladungshülse nach einem der Ansprüche 1 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialstärke
des Zentrierzapfens (4) am ersten Schweißbereich
(14) ein Mehrfaches der Wandstärke des Hülsenteils
(2) beträgt.
18. Treibladungshülse nach einem der Ansprüche 1 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß das Hülsenteil (2)
aus einem modifizierten Feinkornstahl mit reduzier
tem Kohlenstoffanteil von max. 0,22% besteht.
19. Treibladungshülse nach einem der Ansprüche 1 bis
18, dadurch gekennzeichnet, daß das Hülsenteil (2)
aus einem Manganstahl, z.B. 17 MnB3, 16 MnCr5 oder
20 MnCr5 besteht.
20. Treibladungshülse nach Anspruch 18 oder 19, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bodenteil (3) aus einem
Stahl höherer Festigkeit als der Hülsenstahl, z.B.
aus ST52-3 oder 20MnCr5, besteht.
21. Treibladungshülse nach einem der Ansprüche 1
bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentrier
zapfen (4) des Bodenteils (3) zumindest partiell
vergütet ist.
22. Treibladungshülse nach einem der Ansprüche 1 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß das Hülsenteil (2)
bzw. das Bodenteil (3) aus einem hochdruckumgeform
ten Kohlenstoff-Mangan-Stahl mit einem Kohlenstoff
anteil von 0,15 bis 0,22%, vorzugsweise bis 0,20%,
besteht.
23. Treibladungshülse nach Anspruch 1 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem ersten Schweißbe
reich (14) und dem zweiten Schweißbereich (16) ein
oder mehrere von dem Hülsenteil (2) und dem Boden
teil (3) radial abstehende Ringstege (21, 23) ange
ordnet sind.
24. Treibladungshülse nach Anspruch 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ringstege (21, 23) zusätzliche
Schweißbereiche sind.
25. Treibladungshülse nach Anspruch 23 oder 24, da
durch gekennzeichnet, daß in den Ringstegen (21, 23)
jeweils mindestens ein zum Schweißstrahl (7) schräg
verlaufender Evakuierungskanal (30) angeordnet
ist.
26. Verfahren zur Herstellung einer Treibladungshülse
- - durch Zusammenfügen eines Hülsenteils mit einem mit einem Zentrierzapfen versehenen Bodenteil und
- - durch Verschweißen des Hülsenteils mit dem Bodenteil mit einem auf die Fügeflächen zwi schen Bodenteil und Hülsenteil gerichteten Elektronenstrahl bei Rotation der Treibla dungshülse um einen Winkel von über 360°, gekennzeichnet durch ,
- - das Aussparen einer oder beider Fügeflächen zur Bildung von zwei durch einen Hohlraum voneinander getrennten Schweißbereichen,
- - Evakuieren des entstandenen Hohlraums und
- - gleichzeitiges Verschweißen des Hülsenteils mit dem Bodenteil in beiden Schweißbereichen mit einer einzigen Elektronenstrahlschweißung.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeich
net, daß das Hülsenteil aus einem längsgeschweiß
ten Rohrabschnitt mehrstufig gestreckt wird und
hydraulisch in die endgültige Form gepreßt wird.
28. Verfahren nach Anspruch 26 oder 27, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Bodenteil auf einen Wert von
mindestens 40 HRC vergütet wird.
29. Verfahren nach Anspruch 26 bis 28, dadurch ge
kennzeichnet, daß für das Hülsenteil ein mit
ca.1300 bar hochdruckumgeformter vergüteter
Kohlenstoff-Mangan-Stahl, z.B. 17 MnB3 mit einer
Festigkeit von 1200 bis 1400 N/mm2 und für das
Bodenteil SKF-280 oder 20 MnCr5 mit einer
Festigkeit von 1200 bis 1400 N/mm2 verwendet wird.
30. Verfahren nach Anspruch 26 bis 28, dadurch gekenn
zeichnet, daß für das Bodenteil und/oder Hülsen
teil ein induktiv gehärteter Stahl, z.B. ST52-3,
verwendet wird.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bodenteil zumindest partiell vergütet
wird.
32. Verfahren nach Anspruch 26 bis 31, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Bereich des Zentrierzapfens der
Hülsendurchmesser durch einen ringförmigen Ein
preßvorgang eingeschnürt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893923461 DE3923461A1 (de) | 1989-07-15 | 1989-07-15 | Treibladungshuelse und verfahren zur herstellung einer treibladungshuelse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893923461 DE3923461A1 (de) | 1989-07-15 | 1989-07-15 | Treibladungshuelse und verfahren zur herstellung einer treibladungshuelse |
Publications (2)
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DE3923461A1 true DE3923461A1 (de) | 1991-01-17 |
DE3923461C2 DE3923461C2 (de) | 1991-04-11 |
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ID=6385129
Family Applications (1)
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Country | Link |
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DE (1) | DE3923461A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US10209042B2 (en) | 2014-10-01 | 2019-02-19 | Bae Systems Plc | Cartridge casing |
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Citations (2)
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DE3704792A1 (de) * | 1987-02-16 | 1988-09-01 | Heide Marion | Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer treibladungshuelse fuer patronenmunition |
-
1989
- 1989-07-15 DE DE19893923461 patent/DE3923461A1/de active Granted
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EP4134618A1 (de) * | 2021-08-13 | 2023-02-15 | Rabuffo SA | Munitionspatrone |
WO2023016886A1 (en) * | 2021-08-13 | 2023-02-16 | Rabuffo Sa | Ammunition cartridge |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3923461C2 (de) | 1991-04-11 |
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