DE392171C - Selbsttaetige Drehbank - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 17. MÄRZ 1924

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 49 a GRUPPE 2 (D 40895 Il49a^l)

Friedrich Deckel, Fabrik für Präzisionsmechatiik in München.

Selbsttätige Drehbank.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Dezember 1921 ab.

Um bei selbsttätigen Drehbänken das für jede neue Schraube o. dgl. notwendige Material zuzuführen, wird nach einer bekannten Ausführungsart zunächst das Klemmfutter gelöst, die Materialstange um den notwendigen Längenbetrag vorgeschoben und nach erfolgtem Schließen des Klemmfutters ohne Veränderung ihrer achsialen Lage fertig bearbeitet.

Nach einer anderen bekannten Ausführungsart wird bei selbsttätigen Drehbänken für geringe Materialstärken, sogenannten Schraubenautomaten, das gelöste Klemmfutter tose über das festgehaltene Material die ge-

wünschte Strecke weit zurückgezogen und darauf wieder geschlossen, worauf die Materialstange durch die Bewegung des Klemmfutters mit diesem vorgeschoben wird. Während dieser Vorwärtsbewegung wird entweder keine Arbeit an der Materialstange vorgenommen, oder in achsialer Richtung feststehende Drehstähle bearbeiten sie während des Vorschubes in der Vorschubrichtung. Die Materialstange ίο in radialer Richtung bearbeitende Werkzeuge, z. B. Form- und Abstechstähle, welche ihre achsiale Lage zum Werkstück während des Schnittes beibehalten müssen, können nur bei achsial stillstehender Materialstange nach Beendigung des Vorschubvorganges benutzt werden.

Nach vorliegender Erfindung sind nun mit den Vorschuborganen ein oder mehrere Werkzeughalter verbunden, welche ihre achao siale Lage zur Materialstange während des Vorschubes nicht ändern, also mit ihr vorgeschoben werden. Diese können jedoch radial bewegt werden und verrichten z. B. Form- und Abstecharbeiten, Ferner sind andere Werkzeughalter vorgesehen, welche während der Vorschubbewegung stillstehen und dann nur Längsdreharbeiten ausführen. Auf diese Weise kann die Materialstange während des Vorschubes radial, achsial oder auch in beiden Richtungen gleichzeitig bearbeitet werden. Es ist also nicht notwendig, daß wie bisher ein Arbeitsvorgang dem anderen folgen muß. Hierdurch wird eine bedeutende Zeitersparnis erzielt.

Auch ist es durch diese Anordnung möglich, während des Abstechvorganges die Dreharbeiten am zweiten Werkstück vorzunehmen und gleichzeitig am ersten Stück, solange es während des ersten Teils des Abstechvorganges noch fest mit der Materialstange verbunden " ist, die Gewindeschneidvorrichtung oder Bohrvorrichtung arbeiten zu lassen.

Da im allgemeinen bei der Herstellung von kleinen Schrauben, Stiften usw. die Abstechzeit bei weitern die größte ist, ist es durch die genannte Anordnung auch möglich, die anderen Arbeitsvorgänge, wie Drehen, Formen, Gewindeschneiden, Löcherbohren, Schraubenköpfe schlitzen usw., während dieser Zeitperiode vorzunehmen, so daß also mit Vollendung des Abstechweges die ganze Schraube vollendet ist und nur noch die zum schnellen Zurücknehmen des Abstechstahles in radialer Richtung, sowie zum achsialen Zurückverschieben, der Vorschubvorrichtung mit den darauf befestigten Stählen- notwendige Zeit erforderlich ist. ■-. .

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der mit der erfindungsgemäß getroffenen Einrichtung versehenen Teile einer selbst- So tätigen Drehbank dargestellt.

Abb. ι zeigt den Drehbankteil in einer teilweise im Längsschnitt wiedergegebenen Seitenansicht.

Abb. 2 ist ein Grundriß und Abb. 3 eine Stirnansicht hierzu.

Hiernach sind mit dem Vorschuborgan α für die Materialstange b unter Vermittlung von auf einer gemeinsamen Achse c verschiebbaren Büchsen d, e zwei Werkzeughalter f und g verbunden. Diese Werkzeughalter machen demnach die Vorschubbewegung der Materialstange b mit, so daß ihre Werkzeuge h, welche sowohl kreisförmige als auch Flachstähle sein können, letztere während des Vorschubes bearbeiten können. Gleichzeitig sind die Werkzeughalter zwecks radialer Bearbeitung der Materialstange auch radial bewegbar. Dies ist dadurch erreicht, daß sie schwenkbar auf der Achse c angeordnet sind. Die Schwenkbewegung des Werkzeughalters g wird in bekannter Weise durch eine auf eine am Werkzeughalter befestigte Rolle / einwirkende Kurven- oder Daumenscheibe I hervorgerufen. Die Schwenkbewegung des Werkzeughalters / jedoch wird mittels einer an seinem Arm J angebrachten Rolle p durch die Kurvenscheibe 0 veranlaßt.

Außerdem ist noch ein in achsialer Richtung unverschiebbarer Werkzeughalter m vorgesehen, an dessen Werkzeug« die Materialstange b beim Vorschub vorbeigeführt wird, wobei sie von diesem Werkzeug in achsialer Richtung bearbeitet werden kann. Dieser Werkzeughalter wird durch die Kurvenscheibe k beeinflußt.

Die Werkzeughalter / und g sind außerdem in der Richtung der Achse c, d. h. in der Vorschubrichtung, verstellbar, so daß sie auf die während des Vorschubs zu bearbeitende Stelle der Materialstücke eingestellt werden können.

Claims (2)

P ATENT-Ansprüche:

1. Selbsttätige Drehbank, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück (b) während seiner Vorschubbewegung von einem oder mehreren radial wirkenden und an seiner Vorschubbewegung teilnehmenden Werkzeugen (Ii) bearbeitet wir!, no

2. Selbsttätige Drehbank nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß außerdem ein oder mehrere in achsialer Richtung feststehende Werkzeuge («) vorgesehen sind, die das Werkstück beim Vorschub längsbearbeiten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.