DE3916090A1 - Vorschubeinrichtung fuer eine naehmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorschubeinrichtung für eine Nähmaschine zum verschiebungsfreien randnahen Verbinden zweier flexibler Nähgutlagen in Nahtrichtung.

Durch das USP 45 41 353 ist eine Vorrichtung zum randnahen Verbinden zweier Kleidungsstückteile mit unterschiedlichen bogenförmigen Kantenabschnitten bekanntgeworden. Diese Vorrichtung besitzt eine Vorschubkette, die horizontal über mehrere Umlenkräder geführt wird und die an ihren Kettengliedern nach unten gerichtete Nadelstifte zur Nähgutaufnahme und -fixierung besitzt. Die Nähgutaufnahme und -positionierung erfolgt in einem der Vorschubstrecke vorgelagerten Bereich, in dem zunächst eines der Kleidungsstückteile in horizontaler Lage an den Stiften dieser Kette positioniert wird. Im Anschluß daran wird ein zweites Kleidungsstückteil mittels einer zweiten Kette, die nach oben gerichtete Nadelstifte aufweist und im Zuführbereich unter der Vorschubkette angeordnet ist, zugeführt und an dem ersten Kleidungsstückteil in gewünschter Position fixiert. Die Vorschubkette transportiert anschließend die beiden nun gemeinsam an ihr mittels der Nadelstifte in horizontaler Lage übereinander positionierten Kleidungsstückteile an der Nahtlinie entlang.

Zur Führung dieser Vorschubkette ist über der Nähgutauflagefläche eine Führungsschiene angeordnet, und unterhalb des Kettenlaufs ist eine Nut in die Nähgutauflagefläche eingebracht, in der die nach unten weisenden Nadelstifte berührungsfrei hineinragen.

Nachteilig ist, daß die Vorrichtung unlösbar mit der Nähstation verbunden ist, daß die Kleidungsstückteile von den Nadelstiften durchstochen werden, und daß das Einstechen der Nadelstifte der unteren Kette in das an der Vorschubkette positionierte Kleidungsstückteil nicht senkrecht erfolgt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine als Anbauaggregat zu verwendende Vorschubeinrichtung zu schaffen, die zwei miteinander zu verbindende und in horizontaler Lage befindliche Nähgutlagen verschiebungsfrei in Vorschub- bzw. Nahtrichtung aneinander fixiert und in fixiertem Zustand an der Nahtlinie entlangführt.

Die Aufgabe wird durch eine Vorschubeinrichtung nach dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst, der durch die nachfolgenden Unteransprüche vorteilhaft ausgestattet wird.

Die übereinanderliegenden Nähgutlagen werden dieser Vorschubeinrichtung in dem Bereich zugeführt, in dem die Klemmen in die gerade Vorschubstrecke einschwenken und sich geradlinig in Richtung Stichbildungsstelle bewegen.

Die Nähgutlagen werden mit ihren zu verbindenden Rändern in die Vorschubstrecke eingegeben und von der ersten sich schließenden Klemme senkrecht zur Vorschubrichtung fixiert und mitgenommen. Unmittelbar darauf erfolgt an gleicher Stelle der Vorschubstrecke nacheinander das Fixieren der darauffolgenden Nähgutlagenabschnitte durch Schließen der nachfolgenden Klemmen.

Dadurch, daß das Zueinanderführen der Klemmflächen der Klemmen senkrecht zu den Nähgutlagen erfolgt, wird eine Relativbewegung zwischen den Nähgutlagen vermieden und eine Verschiebung in Vorschub- und damit Nahtrichtung ausgeschlossen.

Als Positionierhilfe für die Nähgutlagen quer zur Vorschubrichtung dient die Vorschubkette oder ein am Klemmenunterteil vorgesehener Anschlag parallel zu Vorschubrichtung.

Die fixierten Nähgutlagen werden an der Stichbildungsstelle entlanggeführt, miteinander vernäht und anschließend durch Öffnen der Klemmen freigegeben.

Dadurch, daß die Nähgutlagen verschiebungsfrei fixiert werden, ist auch ein Längenausgleich der miteinander zu verbindenden Nähgutlagen über die genannte Länge oder über eine Teillänge möglich, indem eine Nähgutlage beim Zuführen gestreckt wird.

Die drucktastenartige Ausbildung der Klemmenoberteile und ihre Betätigung durch eine federnd gelagerte und angeschrägte Schiene stellt einen einfachen und wirksamen Schließmechanismus dar.

Vorteilhaft ist es, die Klemmenoberteile an zwei parallel angeordneten und durch die angeschrägte Schiene betätigbaren Bolzen zu befestigen, weil dadurch im Zusammenwirken mit der federnd gelagerten Schiene ein nahezu verkantungsfreies und planparalleles Absenken der Klemmenoberteile auf die Klemmenunterteile vonstatten gehen kann.

Zusätzlich können die oberen Klemmflächen mit einem elastischen Belag versehen werden, der es gestattet, durch das Nähgut bedingte Unebenheiten auszugleichen.

Zur Verbesserung des Gleitens der Gleitköpfe an der Schiene ist es vorteilhaft, deren Gleitfläche gewölbt auszubilden.

Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:

Fig. 1 die Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorschubeinrichtung;

Fig. 2 eine schematische Darstellung des Vorschubkettenverlaufs in der Draufsicht;

Fig. 3 die Vorderansicht einer Klemme;

Fig. 4 die Seitenansicht einer Klemme;

Fig. 5 die Draufsicht einer Klemme;

Fig. 6 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorschubeinrichtung (vergrößert).

Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt einen Grundkörper 1, der am Kopf der Nähmaschine befestigt ist. An diesem Grundkörper sind die Wellen 2 und 3 gelagert, wobei die Welle 2 Antriebswelle für die Vorschubkette ist und über das Kegelrad 4 mit der Nähmaschinenhauptwelle in Verbindung steht. Am Grund der Welle ist das Stirnrad 5 befestigt, das als Antriebsrad für die Vorschubkette 6 dient, deren Lagerung und Führung durch das an der Welle 3 befestigte Stirnrad 7 vervollständigt wird.

An jeweils zwei benachbarten Kettenbolzen 8 der Vorschubkette 6 (Fig. 3, 4) sind die Klemmenunterteile 9 und die Klemmenoberteile 10 der Klemmen angeordnet. Zur Befestigung eines Klemmenoberteils 10 dient ein Halterungselement 11, das an zwei benachbarten Kettenbolzen 8 auf der Kettenoberseite angebracht ist. Die Betätigung des Klemmenoberteils erfolgt drucktastenartig über die Bolzen 12, die beweglich in den fest mit der Halterung 11 verbundenen Buchsen 13 angeordnet sind, durch die Gleitköpfe 14 gegen die Druckfedern 15. Die Gleitfläche 16 der Gleitköpfe ist leicht gewölbt. Zur Ausübung des erforderlichen Druckes auf die Gleitköpfe ist in Vorschubrichtung über diesen die federnd gelagerte Schiene 17 mit der Einlaufschräge 18 angeordnet, die bei einer Vorschubbewegung die Gleitköpfe 14 und damit die Klemmenoberteile 10 senkrecht nach unten drückt (Fig. 1 und 6). Die federnde Lagerung der Schiene wird über die in der Platte 19 in axialer Richtung beweglich angeordneten Bolzen 20 und die Druckfeder 21 gewährleistet. Die Platte 19 ist auf dem Grundkörper 1 fest angeordnet.

An der Nähguteingabeseite des Grundkörpers 1 ist ein die Nähgutzufuhr erleichterndes Leitblech 22 angeordnet, das bis zum Niveau der Unterkante des Klemmenoberteils 10 in Flucht der geraden Vorschubstrecke reicht.

Die Nähgutlagen werden in die gerade Vorschubstrecke eingeschoben und von der ersten in diese Strecke eingeschwenkten und sich senkrecht zum Nähgut schließenden Klemme fixiert und transportiert. Die folgenden Klemmen erfassen auf gleiche Weise nacheinander jeweils nachfolgende Nähgutabschnitte und transportieren so das Nähgut in Nahtrichtung verschiebungsfrei zur Nahtbildungsstelle.

Unmittelbar vor dem Abschwenken von der geraden Strecke nach Passieren der Nahtbildungsstelle öffnen sich die Klemmen infolge der angeordneten Auslaufschräge 23 und geben nacheinander die miteinander vernähten Nähgutlagen abschnittsweise frei.

Claims (10)

1. Vorschubeinrichtung für eine Nähmaschine bestehend aus einem über Umlenkmittel in horizontaler Ebene geführten und angetriebenen endlosen Vorschubmittel mit einer Vielzahl von an dem Vorschubmittel angeordneten Aufnahmeelementen für in horizontaler Lage miteinander zu verbindende Nähgutlagen, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeelemente als Klemmen ausgebildet sind, deren Klemmflächen im wesentlichen parallel zur Nähgutauflagefläche verlaufen, wobei die Klemmenunterteile (9) in vertikalem Abstand zur Nähgutauflagefläche angeordnet sind und zum Schließen der Klemmen entlang der Vorschubstrecke mindestens ein auf die Klemmenoberteile (10) einwirkendes Druckelement (17, 18) angebracht ist.

2. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorschubmittel als Rollenkette (6) ausgebildet ist.

3. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Klemmenunterteile (9) als auch die Klemmenoberteile (10) an den Kettenbolzen (8) befestigt sind, wobei ihre Klemmflächen seitlich der Außenseite der Kette angeordnet sind und die Klemmenoberteile drucktastenartig betätigbar ausgebildet sind.

4. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Klemmenunter- und Klemmenoberteile als Paare an denselben Kettenbolzen angeordnet sind.

5. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmenunter- und das Klemmenoberteil jeweils einer Klemme an zwei Kettenbolzen befestigt sind.

6. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckelement eine federnd gelagerte Schiene (17) ist, die sowohl eine Einlauf- als auch eine Auslaufschräge (18; 23) für einen Gleitkopf (14) der Klemmenoberteile (10) aufweist.

7. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 1 und 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmenoberteile jeweils an zwei vertikal angeordneten und gegen die Kraft von Druckfedern (15) betätigbaren Bolzen (12) befestigt sind.

8. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitflächen (16) der Gleitköpfe (14) gewölbt sind.

9. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 1 und 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmflächen der Klemmenoberteile (10) mit einem elastischen Material belegt sind.

10. Vorschubeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß am Beginn der Vorschubstrecke ein Leitblech (22) für die Nähgutlagen angeordnet ist.