DE3915976C2 - Verfahren zur Schlichtbearbeitung der Flanken von gerad- oder schrägverzahnten, innen- oder außenverzahnten Zylinderrädern durch Wälzschälen sowie Wälzmaschine zur Durchführung eines solchen Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Schlichtbearbeitung der Flanken von gerad- oder schrägverzahnten, innen- oder außenverzahnten Zylinderrädern durch Wälzschälen sowie Wälzmaschine zur Durchführung eines solchen VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schlichtbearbeitung der Flan
ken von gerad- oder schrägverzahnten, innen- oder außenverzahnten
Zylinderrädern durch Wälzschälen nach Anspruch 1 bzw. 2 sowie ei
ne Wälzmaschine zur Durchführung eines solchen Verfahrens nach
Anspruch 4 bzw. 5.
Wälzschälen ist ein kontinuierlich ablaufendes Verfahren zur spanen
den Herstellung zylindrischer Zahnräder. Das Werkzeug ähnelt einem
Wälzstoßrad; seine Drehachse ist jedoch gegenüber der Achse des
Werkstückes geschwenkt angeordnet. Während der Bearbeitung füh
ren Werkzeugzahnrad und Werkstückzahnrad eine Grunddrehung
aus. Dabei stehen die Drehzahlen im umgekehrten Verhältnis der
Zähnezahlen beider Elemente zueinander. Der Grunddrehung über
lagert führt das Werkzeugzahnrad relativ zum Werkstückzahnrad eine
Schraubbewegung aus. Diese Schraubbewegung besteht aus einer
Verschiebung des Werkzeugzahnrades in Richtung der Werkstück
achse und einer dieser Verschiebung proportionalen Zusatzdrehung
des Werkstückzahnrades. Die Zusatzdrehung ist so bemessen, daß
im Falle der Bearbeitung eines Werkstückzahnrades ohne Flankenli
nien-Modifikation die Zusatzdrehung 2π beträgt, wenn der Axial
schlittenweg gleich der Steigungshöhe der zu erzeugenden Verzah
nung ist. Es gilt also
ϕz = (2π/H).z
Es bedeuten
z Verschiebung des Werkzeugzahnrades in Richtung der Werkstückachse
H Steigungshöhe des Werkstückzahnrades
ϕz Zusatzdrehung des Werkstückzahnrades.
z Verschiebung des Werkzeugzahnrades in Richtung der Werkstückachse
H Steigungshöhe des Werkstückzahnrades
ϕz Zusatzdrehung des Werkstückzahnrades.
In der Praxis besteht häufig der Wunsch, die Flanken zylindrischer
Verzahnungen nicht exakt als Evolventen-Schraubenflächen auszu
bilden, sondern Profil und Flankenlinie zu modifizieren. Die Verzah
nung soll zum Beispiel höhen- und breitenballig ausgeführt werden.
Die Beschreibung dieser Modifikationen erfolgt üblicherweise anhand
von Profil- bzw. Flankenlinien-Diagrammen.
Durch Wälzschälen lassen sich Flanken-Modifikationen erzeugen. In
erster Näherung gilt: Profilmodifikationen werden über eine Modifika
tion des Werkzeugprofiles und Flankenlinien-Modifikationen über eine
Modifikation der Maschinenbewegung erzeugt.
Bei näherer Betrachtung erkennt man jedoch, daß die Modifikation
der Maschinenbewegung auch das Werkstückprofil beeinflußt.
Dieser Einfluß führt zum Beispiel dazu, daß beim Wälzschälen brei
tenballiger Verzahnungen verwundene Flanken entstehen. Diese
Verwindung bedeutet, daß in unterschiedlichen Stirnschnitten Profile
mit unterschiedlicher Profil-Winkelabweichung und auf unterschiedli
chen Zylindern Flankenlinien mit unterschiedlichen Flankenlinien-
Winkelabweichungen vorliegen.
Anhand der Fig. 1 sei das Zustandekommen dieser Verwindung er
läutert.
Fig. 1 zeigt die Rechtsflanke eines linkschrägen Zylinderrades.
Es bedeuten
b Zahnbreite
z Koordinate in Richtung der Werkstückachse, bezogen auf die Zahnbreitenmitte
Fβ Flankenlinien-Abweichung (bzw. -Modifikation)
I Vorderseite des Zylinderrades
II Rückseite des Zylinderrades.
b Zahnbreite
z Koordinate in Richtung der Werkstückachse, bezogen auf die Zahnbreitenmitte
Fβ Flankenlinien-Abweichung (bzw. -Modifikation)
I Vorderseite des Zylinderrades
II Rückseite des Zylinderrades.
Der Begriff Vorderseite wird benötigt zur Bezeichnung der jeweiligen
Flanken als Rechts- bzw. Linksflanke. Die Flankenlinien-Abweichung
wird auf dem Meßzylinder, in Fig. 1 auf der Linie F1 F'1 gemessen,
die Profilabweichung im Stirnschnitt in Zahnbreitenmitte, also auf der
Linie P1 P'1. Abweichungen der Flanke von der zugehörigen unmodi
fizierten Evolventen-Schraubenfläche sind senkrecht zur Zeichen
ebene vorzustellen.
Zur Erleichterung des Verständnisses sei zunächst unterstellt, daß
alle Spuren (der Berührung des Werkzeugzahnrades mit der Werk
stückflanke) auf einer Werkstückflanke den gleichen Verlauf und alle
Punkte einer Spur den gleichen Abstand von der unmodifizierten
Evolventen-Schraubenfläche aufweisen, also um den gleichen Betrag
über bzw. unter der Zeichenebene liegen. Bei der Beschreibung der
Flankengeometrie mit Hilfe eines Rechners sind die vorstehend for
mulierten Vereinfachungen natürlich nicht erforderlich.
Vorgeschrieben sei ein Verlauf der Flankenlinien-"Abweichung" ent
sprechend der Darstellung im rechten Teil der Fig. 1. Auf dem
Meßzylinder liegt der Hochpunkt der Flanke in Zahnbreitenmitte; im
Fußgebiet der Verzahnung liegt er bei S1, im Kopfgebiet bei S'1. Auf
jedem Zylinder zwischen Fußform- und Kopfformzylinder liegt
praktisch der gleiche Verlauf der Flankenlinienabweichung vor.
Lediglich der Hochpunkt ist entsprechend der z-Komponente der Spur
S1 S'1 in Richtung z verschoben. Da die Länge des Fβ-Diagrammes
immer gleich der Zahnbreite ist, wird auf unterschiedlichen
Meßzylindern immer ein etwas anderer Bereich des
vorgeschriebenen Verlaufes erfaßt. Die Kurve ist deshalb zur
Beschreibung des Fβ-Verlaufes im Kopfgebiet der Verzahnung auf
der Seite I und zur Beschreibung des Verlaufes im Fußgebiet der
Verzahnung auf der Seite II gegenüber dem Verlauf auf dem
vorgeschriebenen Meßzylinder zu verlängern.
Die Profilabweichung in einem bestimmten Stirnschnitt ist der Ab
stand des jeweils betrachteten Punktes von der unmodifizierten Evol
venten-Schraubenfläche. Entsprechend den vorstehenden Ausfüh
rungen erhält man zum Beispiel die Profilabweichung in Zahnbrei
tenmitte an den Stellen P1 (Fußformkreis) bzw. P'1 (Kopfformkreis)
als Abstand der durch diese Punkte verlaufenden Spuren von der
unmodifizierten Evolventen-Schraubenfläche. P1 hat demnach den
gleichen Abstand wie der Punkt H6 von der unmodifizierten Evolven
ten-Schraubenfläche, nämlich den Abstand H'₆H''₆; entsprechend hat
P'1 den Abstand H'₂H''₂. Führt man diese Betrachtung für weitere
Punkte zwischen P1 und P'1 durch, so erkennt man: Der Verlauf der
Profilabweichung Fα in Zahnbreitenmitte ist gleich dem Verlauf der
Flankenlinien-Abweichung Fβ zwischen H'6 über H'1 nach H'2.
Wendet man die vorstehend formulierten Überlegungen bezüglich der
Flankenlinien-Abweichungen auf den Fußform- bzw. den Kopfformzy
linder und bezüglich der Profilabweichungen auf die Ebenen I und II
an, so erhält man folgende Ergebnisse:
Trägt man die Ergebnisse graphisch auf, so erhält man die Darstel
lung entsprechend Fig. 2. In dieser Darstellung ist die im jeweiligen
Punkt vorhandene Abweichung mit q bezeichnet, also
q1 = H'₁H''₁ = 0
q2 = H'₂H''₂
q3 = H'₃H''₃
. . .
Ferner bezeichnen
FβFf: Flankenlinien-Abweichungen auf dem Fußformzylinder
FβFa: Flankenlinien-Abweichungen auf dem Kopfform zylinder.
FβFf: Flankenlinien-Abweichungen auf dem Fußformzylinder
FβFa: Flankenlinien-Abweichungen auf dem Kopfform zylinder.
Abgesehen von den Punkten auf der Spur S1 S'1 liegen alle Punkte
der modifizierten Flanken gegenüber einer unmodifizierten Evolven
ten-Schraubenfläche zurück; die Größen q2 . . . q9 besitzen deshalb
negatives Vorzeichen.
Bezeichnet man die Flankenlinien-Winkelabweichung auf dem Fuß
formzylinder mit fH β f und die auf dem Kopfformzylinder mit fHβa, so
erhält man
fHβf = q3 - q9
fHβa = q5 - q7
Die Schränkung der Flankenlinien ist
ΔfHβ = fHβf - fHβa
Aus den Profilwinkelabweichungen
fHαI = q5 - q3
in der Ebene I und
fHαII = q7 - q9
in der Ebene II erhält man die Schränkung des Profiles
ΔfHα = fHαII - fHαI.
Es sei noch festgehalten, daß im hier betrachteten Beispiel ΔfHβ und
ΔfHα positives Vorzeichen besitzen. Dies läßt sich leicht anhand der
in den Fig. 1 und 2 dargestellten Größen nachvollziehen.
Die vorstehenden Ausführungen betreffen die Rechtsflanken einer
linksschrägen Verzahnung. Die Betrachtungen lassen sich leicht auf
die übrigen Fälle übertragen, also auf die Linksflanken der links
schrägen Verzahnung und auf die beiden Flanken einer rechtsschrä
gen Verzahnung bzw. einer Geradverzahnung. Man benötigt dazu
lediglich den Verlauf der Werkzeugspur auf der jeweiligen Werkstück
flanke.
Die Spur läßt sich im Rahmen der Werkzeugauslegung bzw. bei der
Simulation des Fertigungsprozesses berechnen. Sie verläuft auch in
den übrigen Fällen, also insbesondere bei Geradverzahnung, schräg
über die Werkstückfläche. Fig. 3 zeigt den prinzipiellen Verlauf der
Spuren für die oben angegebenen Fälle.
Geradverzahnung läßt sich durch Wälzschälen nur mit einem schräg
verzahnten Werkzeug bearbeiten. Das Vorzeichen der "Steigung" der
Spuren hängt dabei ab vom Vorzeichen des Werkzeug-
Schrägungswinkels. Es gibt demzufolge bei geradverzahnten Werk
stückzahnrädern die beiden skizzierten Verläufe der Spuren.
Während bei der Rechtsflanke der linksschrägen Verzahnung die
Punkte der Spur im Kopfgebiet der Werkstückverzahnung gegenüber
dem Fußgebiet näher an der Ebene II liegen, liegen diese Punkte der
Linksflanke der linksschrägen Verzahnung näher an der Ebene I. Bei
Anwendung des vorstehend erläuterten Rechenganges findet man,
daß die Schränkung der Flankenlinien und die Schränkung des Pro
fils der Linksflanke der linksschrägen Verzahnung negatives Vorzei
chen besitzen. Es wurde schon erwähnt, daß die entsprechenden
Größen der Rechtsflanken positives Vorzeichen besitzen. Auch in
den übrigen Fällen gilt: Die Schränkung von Profil- und Flankenlinien
besitzt auf der Rechtsflanke entgegengesetztes Vorzeichen der
Schränkung dieser Größen auf der Linksflanke.
Die Verwindung der Flanken schlichtwälzgeschälter Zylinderräder,
beschreibbar über die Schränkung von Profil- und Flankenlinien, ist
häufig unerwünscht.
Aus der DE 35 33 064 A1 ist eine Wälzmaschine mit einem Bett be
kannt, auf dem ein Axialschlitten in z-Richtung verschiebbar ist. Er
trägt einen Radialschlitten, der senkrecht relativ zum Axialschlitten in
x-Richtung zur Änderung des Achsabstandes verschiebbar ist. Am
Radialschlitten ist ein Schälkopf um eine zur x-Richtung parallele
Achse zur Änderung des Schwenkwinkels zwischen Werkzeug- und
Werkstückspindelachse schwenkbar angeordnet. Der Schälkopf kann
mit dem Radialschlitten in x-Richtung verschoben werden. Auf dem
Maschinenbett ist eine Werkstückspindeleinheit starr befestigt. Der
Schälkopf und die Werkstückspindeleinheit haben jeweils eine Spin
del zur Aufnahme eines Werkzeugzahnrades bzw. eines Werkstück
zahnrades. Die Werkstückspindel ist für eine Zusatzdrehung antreib
bar. Auf dieser Maschine können die Flanken von gerad- oder
schrägverzahnten, innen- oder außenverzahnten Zylinderrädern im
Wälzschälverfahren bearbeitet werden. Die Maschine bearbeitet bei
de Werkstückflanken in einem Arbeitsgang. Eine Beeinflussung der
Schränkung der Flanken mit vorgeschriebener Breitenballigkeit ist so
nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren nach An
spruch 1 bzw. 2 und die Wälzschälmaschine nach Anspruch 4 bzw. 5
so weiterzuentwickeln, daß unerwünschte Schränkungen der Flanken
vermieden oder auf einen vernachlässigbar kleinen Wert gebracht
werden.
Diese Aufgabe wird beim Verfahren mit den Merkmalen des Anspru
ches 1 bzw. 2 und bei der Wälzschälmaschine mit den Merkmalen
des Anspruches 4 bzw. 5 gelöst.
Die Bearbeitung der Flanken des Werkstückzahnrades erfolgt nach
Anspruch 1 bzw. Anspruch 2 im Einflankenprozeß, d. h. in einem Ar
beitskreislauf werden die Linksflanken der Werkstückverzahnung er
zeugt und in einem zweiten Arbeitskreislauf die Rechtsflanken.
Beim Verfahren nach Anspruch 1 wird der Schwenkwinkel Σ zwischen
der Werkzeug- und der Werkstückspindelachse sowie der Achsab
stand a und/oder die Zusatzdrehung ϕz des Werkstückzahnrades un
ter Berücksichtigung des quantitativen Zusammenhanges zwischen
Breitenballigkeit und Stirnschnittprofil des Werkstückzahnrades au
tomatisch so geändert, daß die zu erwartende Schränkung und Brei
tenballigkeit innerhalb vorgegebener Toleranzen liegen.
Beim Verfahren nach Anspruch 2 werden zur Erzeugung der Flanken
linien-Modifikationen und zur Beeinflussung der Schränkung der
Flanken während der Verschiebung zwischen dem Werkstückzahnrad
und dem Werkzeugzahnrad in Richtung der Werkstückachse abhän
gig von der Axialschlittenverschiebung die Außermittigkeit e des
Werkzeugzahnrades, bezogen auf den Achskreuzungspunkt der
Werkstück- und Werkzeugachse und der Achsabstand a und die Zu
satzdrehung ϕz des Werkstückzahnrades automatisch unter Berück
sichtigung des quantitativen Zusammenhanges zwischen Breitenbal
ligkeit und Stirnschnittprofil des Werkstückzahnrades so geändert,
daß die zu erwartende Schränkung und Breitenballigkeit sowie die
am Werkstückzahnrad zu erwartenden Fußformkreise innerhalb vor
gegebener Toleranzen liegen.
Bei der Wälzmaschine nach Anspruch 4 wird der Schwenkwinkel Σ
während der Verschiebung des Axialschlittens, also dynamisch, ge
ändert. Dabei entsteht in Zahnbreitenmitte an den Werkstückflanken
eine Profilwinkelabweichung, die bei der Werkzeugauslegung berück
sichtigt werden muß. Gleichzeitig entsteht bei der dynamischen Än
derung des Schwenkwinkels Σ eine geringe Breitenballigkeit. Diese
wird bei der Simulation des Fertigungsprozesses automatisch be
rücksichtigt, also beseitigt.
Das Schwenken der Werkzeugachse zur Bearbeitung der Linksflan
ken bzw. der Rechtsflanken der Werkstückverzahnung beeinflußt
auch die kinematischen Freiwinkel des Werkzeuges; die wirksamen
Freiwinkel werden dadurch größer als die konstruktiven. In vielen
Fällen ist es sogar möglich, Werkzeuge ohne konstruktiven Freiwin
kel einzusetzen.
Bei der Wälzschälmaschine nach Anspruch 5 wird über eine Ände
rung der Außermittigkeit des Werkzeugzahnrades während der Ver
schiebung des Axialschlittens, also über eine dynamische Änderung
der Außermittigkeit e, eine Schränkung der Flanken kompensiert. Da
zu sind relativ große Änderungen der Außermittigkeit e erforderlich.
Dies führt dazu, daß in unterschiedlichen Stirnschnitten unterschied
liche Fußformkreise am Werkstückzahnrad entstehen. Dem ist entge
genzuwirken über eine Anpassung des Achsabstandes a während der
Verschiebung, so daß der Fußformzylinder einwandfrei ausgeführt
wird.
Gleichzeitig entsteht bei der dynamischen Änderung der Außermittig
keit e eine große Flankenlinienabweichung. Diese ist zu kompensie
ren über eine dynamische Anpassung der Zusatzdrehung ϕz des
Werkstückzahnrades.
Das Werkzeugzahnrad ist so auszulegen, daß in Zahnbreitenmitte
keine Profilwinkelabweichung entsteht.
Für die Ermittelung der Abhängigkeit des Schwenkwinkels Σ(z) wird
der Fertigungsprozeß auf einem Rechner simuliert. Diese Simulation
zur dynamischen Anpassung der Einstelldaten ist iterativ so lange zu
wiederholen, bis die Werkstücktoleranzen eingehalten sind.
In den Fig. 4 und 5 ist eine zur Durchführung des beschriebenen Ver
fahrens vorgesehene Wälzschälmaschine dargestellt. Sie hat ein Bett
1, auf dem ein Axialschlitten 2 in z-Richtung verschiebbar ist. Er trägt
einen Radialschlitten 3, der relativ zum Axialschlitten 2 in x-Richtung
verschiebbar ist. Am Radialschlitten 3 ist ein Schälkopf 4 um eine
Achse 5 schwenkbar angeordnet, der mit dem Radialschlitten in
x-Richtung verschoben werden kann. Auf dem Bett 1 ist starr eine
Werkstückspindeleinheit 6 befestigt. Der Schälkopf 4 und die Werk
stückspindeleinheit 6 haben jeweils eine Spindel 7 und 8 zur Auf
nahme eines Werkzeugzahnrades 9 bzw. eines Werkstückzahnrades
10.
Während des Bearbeitens des Werkstückzahnrades 10 führen das
Werkzeugzahnrad 9 und das Werkstückzahnrad 10 in bekannter Wei
se eine Grunddrehung aus. Sie drehen sich hierbei im umgekehrten
Verhältnis ihrer jeweiligen Zähnezahl. Bei der Bearbeitung entsteht
während einer Werkstückumdrehung ein schmales Band der endgül
tigen Werkstückverzahnung. Zur Ausbildung der Verzahnung am
Werkstückzahnrad 10 über die gesamte Breite ist eine Schraubbewe
gung erforderlich. Sie kommt dadurch zustande, daß der Axialschlit
ten 2 in z-Richtung verschoben wird und gleichzeitig das Werkstück
zahnrad 10 eine Zusatzdrehung ausführt. Die Achsen von Werkzeug
zahnrad 9 und Werkstückzahnrad 10 sind während der Bearbeitung
in bekannter Weise unter dem Winkel Σ zueinander geschwenkt.
Während der Bearbeitung wird der Schwenkwinkel Σ des
Werkzeugzahnrades 9, abgestimmt auf den Achsabstand a und/oder die Zu
satzdrehung ϕz, oder die Außermittigkeit e des Werkzeugzahnrades
9, abgestimmt auf den Achsabstand a und die Zusatzdrehung ϕz, dy
namisch geändert.
Claims (5)
1. Verfahren zur Schlichtbearbeitung der Flanken von gerad- oder
schrägverzahnten, innen- oder außenverzahnten Zylinderrädern
durch Wälzschälen, bei dem die Rechts- bzw. Linksflanken in ge
trennten Arbeitsgängen erzeugt werden und bei dem zur Erzeu
gung von Flankenlinien-Modifikationen, wie Breitenballigkeit, und
zur Beeinflussung der Schränkung der Flanken mit einem Werk
zeugzahnrad (9), dessen Schneidengeometrie an den Rechts-
und Linksflanken an die während der Bearbeitung wirksamen
Einstellgrößen auf die Profilwinkelabweichung in Zahnbreitenmit
te hin angepaßt ist, während der Verschiebung (z) zwischen
Werkstückzahnrad (10) und Werkzeugzahnrad (9) in Richtung
der Werkstückachse abhängig von der Axialschlittenverschie
bung mit einem Werkzeug, das zum Kreuzungspunkt der Achsen
von Werkzug und Werkstück vorausgerichtet wird und während
der Bearbeitung auch bleibt,
- 1. der Schwenkwinkel (Σ) zwischen Werkzeug- und Werkstück spindelachse und
- 2. der Achsabstand (a) und/oder die Zusatzdrehung (ϕz) des Werkstückzahnrades (10)
2. Verfahren zur Schlichtbearbeitung der Flanken von gerad- oder
schrägverzahnten, innen- oder außenverzahnten Zylinderrädern
durch Wälzschälen, bei dem die Rechts- bzw. Linksflanken in ge
trennten Arbeitsgängen erzeugt werden und bei dem zur Erzeu
gung von Flankenlinien-Modifikationen, wie Breitenballigkeit, und
zur Beeinflussung der Schränkung der Flanken mit einem Werk
zeugzahnrad (9), dessen Schneidengeometrie an den Rechts-
und Linksflanken an die während der Bearbeitung wirksamen
Einstellgrößen auf die Profilwinkelabweichung in Zahnbreitenmit
te hin angepaßt ist und das bei vorgegebenem Schwenkwinkel
(Σ) zwischen Werkzeug- und Werkstückspindelachse arbeitet,
während der Verschiebung (z) zwischen Werkstückzahnrad (10)
und Werkzeugzahnrad (9) in Richtung der Werkstückachse ab
hängig von der Axialschlittenverschiebung
- 1. die Außermittigkeit (e) des Werkzeugzahnrades (9), bezogen auf den Achskreuzungspunkt der Werkstück- und Werkzeug achse, und
- 2. der Achsabstand (a) und
- 3. die Zusatzdrehung (ϕz) des Werkstückzahnrades (10)
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
wobei zur Bearbeitung jeweils ein Werkzeugzahnrad (9) ohne
konstruktive Freiwinkel eingesetzt wird.
4. Wälzschälmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach Pa
tentanspruch 1 bzw. 3, mit einem Bett (1), mit einem Axialschlit
ten (2), der in z-Richtung verschiebbar ist, mit einem Radial
schlitten (3), der senkrecht relativ zur Axialschlittenbahn in x-
Richtung zur Änderung des Achsabstandes (a) dynamisch ver
schiebbar ist, mit einem Schälkopf (4), der um eine zur x-
Richtung parallele Achse (5) zur Änderung des Schwenkwinkels
(Σ) zwischen Werkzeug- und Werkstückspindelachse dynamisch
schwenkbar angeordnet ist, der in x-Richtung verschoben wer
den kann, und mit einer starr auf dem Bett (1) befestigten Werk
stückspindeleinheit (6), wobei der Schälkopf (4) und die Werk
stückspindeleinheit (6) jeweils eine Spindel (7 und 8) zur Auf
nahme eines Werkzeugzahnrades (9) bzw. eines Werkstückzahn
rades (10) haben und die Werkstückspindel (8) für eine dynami
sche Zusatzdrehung (ϕz) antreibbar ist.
5. Wälzschälmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach Pa
tentanspruch 2 bzw. 3, mit einem Bett (1), mit einem Axialschlit
ten (2), der in z-Richtung verschiebbar ist, mit einem Radial
schlitten (3), der senkrecht relativ zur Axialschlittenbahn in x-
Richtung zur Änderung des Achsabstandes (a) dynamisch ver
schiebbar ist, mit einem Schälkopf (4), der um eine zur x-
Richtung parallele Achse (5) zur Änderung des Schwenkwinkels
(Σ) zwischen Werkzeug- und Werkstückspindelachse schwenkbar
angeordnet ist, der mit dem Radialschlitten in x-Richtung ver
schoben werden kann, und mit einer starr auf dem Bett (1) befe
stigten Werkstückspindeleinheit (6), wobei der Schälkopf (4) und
die Werkstückspindeleinheit (6) jeweils eine Spindel (7 und 8)
zur Aufnahme eines Werkzeugzahnrades (9) bzw. eines
Werkstückzahnrades (10) haben und die Werkstückspindel (8) für eine
dynamische Zusatzdrehung (ϕz) antreibbar ist und das Werk
zeugzahnrad (9) in Richtung seiner Achse dynamisch verschieb
bar ist.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3915976A DE3915976C2 (de) | 1989-05-17 | 1989-05-17 | Verfahren zur Schlichtbearbeitung der Flanken von gerad- oder schrägverzahnten, innen- oder außenverzahnten Zylinderrädern durch Wälzschälen sowie Wälzmaschine zur Durchführung eines solchen Verfahrens |
IT20291A IT9020291A0 (it) | 1989-05-17 | 1990-05-14 | Procedimento per la finitura dei fianchi di ingranaggi cilindrici mediante dentatura a rotolamento con coltello circolare, nonche' dispositivo per attuare detto procedimento |
CH1628/90A CH681866A5 (de) | 1989-05-17 | 1990-05-14 | |
DD90340637A DD297926A5 (de) | 1989-05-17 | 1990-05-14 | Verfahren zur schlichtbearbeitung der flanken von zylinderraedern durch waelzschaelen sowie vorrichtung zur durchfuehrung eines solchen verfahrens |
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