DE3910770C2 - Verfahren zur Herstellung extrudierter oder blasgeformter ein- oder mehrschichtiger Kunststoffolien,- profile,- gegenstände oder- hohlkörper - Google Patents
Verfahren zur Herstellung extrudierter oder blasgeformter ein- oder mehrschichtiger Kunststoffolien,- profile,- gegenstände oder- hohlkörperInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung extrudierter oder blasgeformter ein- oder mehrschich
tiger Kunststoffolien, Kunststoffprofile, Kunststoffgegenstände
oder Kunststoffhohlkörper, wobei mindestens ein Polyolefin oder
eine polyolefinhaltige Formmasse unter Verwendung von mindestens
einem Extruder im schmelzförmigen oder plastischen Zustand durchge
mischt oder homogenisiert und zu den Kunststoffolien, Kunststoffpro
filen, Kunststoffgegenständen oder Kunststoffhohlkörpern geformt
wird, wobei ein fluorhaltiges Gas mit einer Fluorkonzentration von
1 bis 50 Gew.-% Fluor innerhalb einer begrenzten Einwirkungszone
zur Fluorierung der Kunststoffoberfläche zugeführt wird. Gemäß der
Erfindung erfolgt die Zuführung des fluorhaltigen Gases unmittelbar
in dem Zylinder mindestens eines Extruders in einer Fluorierungszone
unter Einhaltung bestimmter Verfahrens- und Vorrichtungsmerkmale
unter intensiver Durchmischung oder Umwälzung der Kunststoffschmelze.
Es ist bereits bekannt, Oberflächen von Polyolefinen unter Einwirkung
von Fluorgas oder fluorhaltiger Gase zu fluorieren, um Verbesserungen
der Oberflächeneigenschaften, der Sperreigenschaften und dergleichen
zu erzielen.
Aus der DE 36 37 459 A1 ist bereits ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Herstellung von Kunststoffprofilen, einschließlich Hohlpro
filen, mit einer innen- und/oder außenliegenden fluorierten Schicht,
die durch Reaktion elementaren Fluors mit der Innen- und/oder Außen
seite des Profiles zustandekommt, bekannt. Gemäß diesem Verfahren
wird die Reaktion des Fluors während oder unmittelbar nach dem Formen
des Profils aus dem erhitzten, wenigstens teilweise plastifizierten
Kunststoff mittels eines entsprechenden Werkzeuges, unter Belassung
einer während des Formens erlangten oder nur unwesentlich erniedrig
ten Wandtemperatur mit einem elementares Fluor enthaltenden Gas
innerhalb einer begrenzten Einwirkungszone durchgeführt.
Dieses Verfahren weist jedoch den Nachteil auf, daß die Reaktion
des Fluors durch Fluorzuleitung, die nach oder bei dem Formen des
Profils über im Dorn vorhandene Bohrungen erfolgt, eine Oberflächen
fluorierung darstellt, die zwar eine verbesserte Wirkung gegenüber
der Innenfluorierung von Rohren aufweist, jedoch nur eine Oberflä
chenfluorierung in einer geringen Schichtdicke darstellt.
Um eine weitere Verbesserung zu erzielen, wurde bereits in der
EP 02 70 776 B1 bei einem Verfahren zum Blasformen und Fluorieren eines
Hohlkörpers aus thermoplastischem Material vorgeschlagen, daß das
Einblasen des Inertgas/Reaktionsgemisches nach Abkühlung der Hohlkör
perinnenfläche unterhalb des Schmelzpunktes des thermoplastischen
Materials, vorzugsweise bei 80 bis 120°C, erfolgt, wobei der Vor
formling vorher durch Einblasen eines inerten Blasgases zur Anlage
an die Innenwandung der Blasform in an sich bekannter Weise gebracht
wird und danach das Inertgas/Reaktionsgemisch in den Hohlkörper
unter Einhaltung eines Überdruckes gebracht wird.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß es sich einerseits nur auf
das Blasformen anwenden läßt, andererseits trotz der Verwendung
eines Überdruckes und erhöhter Temperaturen nur begrenzte fluorhalti
ge Oberflächenschichten erzielt werden können.
Aus der DE-OS 24 01 383 ist weiterhin ein Verfahren zum Extrudieren
eines thermoplastischen Materials in modifizierter Form bekannt, bei welchem
thermoplastisches Material in den Zylinder eines Schneckenextruders
eingebracht, erhitzt, durch den Zylinder und eine Extrusionseinrich
tung durchgedrückt und das extrudierte Material aufgenommen wird.
Das Material wird dabei durch eine Ventileinrichtung hin
durchgeführt, die zusammen mit der Temperatur des Materials einen
Schmelzübergang in dem Material an einer vorbestimmten Stelle und
eine gründliche Durchmischung des Materials bewirkt. Das Material
wird dabei in eine Niederdruckzone in den Zylinder hineingedrückt
und ein modifizierendes Mittel in das Material in der Niederdruckzone
eingeführt, danach die sich ergebende Masse aus der Niederdruckzone
herausgedrückt und durch
eine Mischeinrichtung hindurchgeführt, die die Dispersion des modifi
zierenden Mittels in der Masse intensiviert. Das modifizierende
Mittel wird dabei über einen Zylinder mit einem Düsenkanal (Kanal
7 - vgl. Seite 12, vorletzter und letzter Absatz) unter Druck und
unter Verwendung einer Pumpe (z. B. Kompressionsverhältnis von 20 : 1)
eingebracht.
Als modifizierende Mittel werden (vgl. Beschreibung Seite 18, letzter
Absatz der DE-OS 24 01 383) Stickstoff, Argon, Helium, Luft, fluo
rierte niedere Kohlenwasserstoffe und niedere Kohlenwasserstoffe,
welche sowohl fluoriert und chloriert sind, verwendet. Beispiele
dieser Verbindung sind u. a. Trichlorfluormethan, Dichloridfluor
methan, Chlortrifluormethan, Chlordifluormethan usw. Diese modifi
zierenden Mittel müssen durch eine Ventileinrichtung unter Druck
eingebracht bzw. injiziert werden, damit die Kunststoffmasse in
eine zellartige oder schaumartige Masse umgewandelt wird. Die fluo
rierten und/oder chlorierten Kohlenwasserstoffe, die zum großen
Teil flüssig sind, spalten dabei kein Fluor ab, sondern bilden bei
der Temperatur im Extruder unter dem Druck bzw. der Injektion der Einfüh
rung kleine Gasblasen, so daß ein Kunststoffschaum oder eine zellen
artige Masse entsteht.
Das Verfahren gemäß DE-OS 24 01 383 stellt kein Fluorierungsverfahren
dar, sondern ein Verfahren zur Herstellung von zellenartigen Kunst
stoffen bzw. Kunststoffschaum.
Ziel und Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein gegenüber
dem Stand der Technik verbessertes Verfahren und eine verbesserte
Vorrichtung zu finden. Das Verfahren und die Vorrichtung sollten
erlauben, nicht nur relativ dünne Oberflächenschichten zu fluorieren,
sondern auch die Fluorierung in größeren Dickenbereichen oder von
Mittelschichten oder dergleichen zu ermöglichen. Weiterhin sollte
der Fluorierungsgrad innerhalb der fluorierten Schicht nicht sehr
schwanken oder in Abhängigkeit von der Schichtdicke ab- oder zuneh
men, sondern möglichst annähernd gleich sein.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß diesen Zielen und Aufgaben
ein Verfahren zur Herstellung extrudierter oder blasgeformter ein-
oder mehrschichtiger Kunststoffolien, Kunststoffprofile, Kunststoff
gegenstände oder Kunststoffhohlkörper gerecht wird, wobei mindestens
ein Polyolefin oder eine polyolefinhaltige Formmasse unter Verwendung
von mindestens einem Extruder im schmelzförmigen oder plastischen
Zustand durchgemischt oder homogenisiert und zu den Kunststoffolien,
Kunststoffprofilen, Kunststoffgegenständen oder Kunststoffhohlkörpern
geformt und ein fluorhaltiges Gas mit einer Fluorkonzentration von
1 bis 50 Gew.-% Fluor innerhalb einer begrenzten Einwirkungszone
zur Fluorierung der Kunststoffoberfläche zugeführt wird. Gemäß der
Erfindung erfolgt die Zuführung oder Einleitung des fluorhaltigen
Gases in den Zylinder mindestens eines Extruders in mindestens einer
Fluorierungszone, das Fluor enthaltende Gas wird in dem Zylinder
des Extruders in einem Abstand von mehr als 6 D (D = Außendurchmesser
der Schnecke), bezogen auf den Schneckenanfang oder der Einzugszone,
eingeleitet, wobei die Fluorierung innerhalb der Fluorierungszone(n)
mit einer höheren Gangtiefe oder Ganghöhe (Abstand des äußeren
Schneckendurchmessers zum Kerndurchmesser der Schnecke) unter inten
siver Durchmischung oder Umwälzung der Kunststoffschmelze durchge
führt wird, der Austritt des nicht verbrauchten Fluorgasgemisches
erfolgt in einem Abstand von mehr als 1 D von der Einleitungsstelle
entfernt und das fluorierte oder fluorhaltige Polyolefin oder die
fluorierte oder fluorhaltige Formmasse nach dem Durchlauf durch
den Extruder allein oder zusammen mit mindestens einer anderen Kunst
stoffschicht thermoverformt wird.
Vor und/oder nach der Fluorierungszone werden eine oder mehrere
Kompression(en) der Kunststoffschmelze, vorzugsweise unter Verwendung
einer niedrigeren Gangtiefe oder Ganghöhe der Schnecke, durchgeführt.
Nach der Fluorierungszone oder der letzten Fluorierungszone erfolgt
in einem Abstand oder innerhalb eines Abschnittes von mehr als 5 D
nach der Austrittsstelle des nicht verbrauchten fluorhaltigen
Gases eine weitere Durchmischung und der Weitertransport der
plastifizierten fluorhaltigen Masse ohne weitere Fluoreinleitung.
Dadurch wird eine bessere Homogenisierung oder gleichmäßige Vertei
lung der Kunststofformmasse erzielt. Nach einer vorzugsweisen Ausfüh
rungsform wird das fluorhaltige Gas an mehreren Stellen des Extruders
oder an mehreren Fluorierungszonen, vorzugsweise an zwei Stellen
des Extruders oder an zwei Fluorierungszonen, eingeleitet.
Das Polyolefin oder die polyolefinhaltige Formmasse wird gemäß der Erfin
dung im vorgetrockneten Zustand oder im wasserfreien oder wasserarmen
Zustand (mit geringer Restfeuchtigkeit) dem Extruder zugeführt.
Damit die Korrosion bei der Fluorierung vermindert wird, sind nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mindestens innerhalb
der Fluorierungszone(n) die Schnecke und/oder der Zylinder mit einer
fluorbeständigen und/oder fluorwasserstoffbeständigen Oberflächen
schicht oder Oberflächenbeschichtung versehen oder diese Materialien
oder Teile bestehen aus fluorbeständigem und/oder fluorwasserstoff
beständigem Material.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird das fluorhaltigen Gas
in einem Kreislaufverfahren zugeführt, abgeleitet und auf die Fluor
ausgangskonzentration aufgesättigt.
Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Zuführung
des fluorhaltigen Gases für die erste Fluorierung in einem Abstand
von mehr als 7 D (bezogen auf den Anfang der Extruderschnecke),
vorzugsweise in einem Abstand von 8 bis 10 D, und die zweite Fluorie
rung wird in einem Abstand von mehr als 0,5 D von der ersten Aus
trittsstelle des nicht verbrauchten Fluorgasgemisches, vorzugsweise
in einem Abstand von mehr als 1 D entfernt, durchgeführt.
Das fluorierte oder fluorhaltige Polyolefin oder die fluorierte
oder fluorhaltige polyolefinhaltige Formmasse wird, bevorzugt nach
der Fluorierung mit mindestens einem weiteren, in mindestens einem
anderen Extruder plastifizierten Kunststoff, im heißen, schmelzenför
migen oder plastischen Zustand vereinigt und/oder thermoverformt.
Dadurch gelingt es, bevorzugt zwei- oder mehrschichtige Kunststoffo
lien, Kunststoffprofile, Kunststoffgegenstände oder Kunststoffhohl
körper mit einer fluorierten oder fluorhaltigen Schicht herzustellen.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungs
gemäß fluorierte Schicht eine Mittelschicht.
Die letzte Fluorierungszone ist in einem Abstand von mehr als 6 D,
vorzugsweise in einem Abstand von mehr als 10 D, von dem
Schneckenende oder der Extruderaustrittsstelle angeordnet.
Das fluorhaltige Gas wird nach dem Durchtritt durch die Fluorierungs
zone zu einem Gaswäscher oder einem Fluor und/oder Fluorwasserstoff
absorbierenden chemischen Mittel oder einem mit Fluor und/oder Fluor
wasserstoff reagierenden chemischen Mittel geführt und/oder es er
folgt eine Aufsättigung mit Fluor oder einem fluorhaltigen Gas und
die Zurückleitung in die Fluorierungszone. Dadurch wird ein Kreis
laufverfahren ermöglicht.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden zwei gleiche oder
unterschiedliche thermoplastische Kunststoffe oder Kunststofformmas
sen, von denen mindestens ein Kunststoff oder eine Kunststofformmasse
ein Polyolefin oder eine polyolefinhaltige Formmasse ist, unter
Verwendung von mindestens zwei Extrudern im schmelzförmigen oder
plastischen Zustand durchgemischt oder homogenisiert, wobei minde
stens in einem Extruder die Fluorierung durchgeführt wird und die
einzelnen Kunststoffschichten nachfolgend im heißen, schmelzförmigen
oder plastischen Zustand vereinigt und/oder zu Kunststoffolien,
Profilen, Gegenständen oder Hohlkörpern thermoverformt werden.
Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform werden mindestens
drei gleiche oder unterschiedliche thermoplastische Kunststoffe
oder Kunststofformmassen, von denen mindestens ein Kunststoff oder
eine Kunststofformmasse ein Polyolefin oder eine poly
olefinhaltige Formmasse ist, unter Verwendung von mindestens zwei,
vorzugsweise mindestens drei Extrudern im schmelzförmigen oder pla
stischen Zustand durchmischt oder homogenisiert, wobei die Zuführung
des fluorhaltigen Gases im Extruder erfolgt, der ein Polyolefin
oder eine polyolefinhaltige Formmasse für die Kern- oder für eine
Mittelschicht allein oder als Mischungsbestandteil enthält.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Herstellung
extrudierter oder blasgeformter ein- oder mehrschichtiger Kunst
stoffolien, Kunststoffprofile, Gegenstände oder Hohlkörper, enthaltend
mindestens einen Extruder sowie mindestens eine Zuführungsleitung
für fluorhaltiges Gas sowie gegebenenfalls eine Thermoformvorrich
tung. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist mindestens eine
Eintrittsstelle der Zuführungsleitung für das Fluor enthaltende
Gas im Zylinder des Extruders in einem Abstand vom Schneckenanfang
oder der Einzugszone angeordnet, der ein Mehrfaches des Außendurch
messers (D) der Schnecke beträgt, die Schnecke weist innerhalb der
Fluorierungszone(n) eine höhere Gangtiefe oder Ganghöhe (Abstand
des äußeren Schneckendurchmessers zum Kerndurchmesser der Schnecke)
auf, mindestens eine Eintrittsstelle der Zuführungsleitung für das
fluorhaltige Gas ist in dem Zylinder des Extruders in einem Abstand
vom Schneckenanfang oder der Einzugszone angeordnet, der mehr als
das 6 D-fache (D Außendurchmesser der Schnecke) beträgt und weiterhin
ist mindestens eine Austrittsstelle oder mindestens eine Austritts
leitung in einem Abstand von mehr als 1 D von der Eintrittsstelle
entfernt angeordnet.
Die Schnecke weist bevorzugt mindestens einen vergrößerten Kerndurch
messerbereich vor und/oder nach der Fluorierungszone auf, vorzugswei
se unter Anordnung einer niedrigeren Gangtiefe oder Ganghöhe der
Schnecke innerhalb der Zonen oder Bereiche, die der Fluorierungszone
vor- und/oder nachgeschaltet sind.
Das Zylinderende des Extruders ist in einem Abstand von mehr als
5 D, vorzugsweise mehr als 8 D, von der letzten Fluorierungszone
angeordnet und/oder es sind auch mehrere Einleitungsstellen oder
Einleitungsanschlüsse zur Einleitung des fluorhaltigen Gases, vor
zugsweise zwei Einleitungsstellen oder Anschlüsse zur Einleitung,
an dem Extruder und/oder im Zylinder des Extruders angeordnet.
Zur Verminderung der Korrosion sind bevorzugt mindestens innerhalb
der Fluorierungszone(n) die Schnecke und/oder der Zylinder mit einer
fluorbeständigen und/oder fluorwasserstoffbeständigen Oberflächen
schicht oder Oberflächenbeschichtung versehen oder bestehen aus
fluorbeständigem oder fluorwasserstoffbeständigem Material.
Die Zuführungsleitung oder der Anschluß zur Einleitung des fluorhal
tigen Gases für die erste Fluorierung ist somit gemäß der Erfindung
in einem Abstand von mehr als 7 D (bezogen auf den Anfang der Extru
derschnecke), vorzugsweise in einem Abstand von 8 bis 10 D, an dem
Extruder und/oder an dem oder im Zylinder des Extruders und die
zweite Zuführungsleitung und/oder der Anschluß für die zweite Fluo
rierung in einem Abstand von mehr als 0,5 D von der ersten Austritts
stelle des nicht verbrauchten Fluorgasgemisches, vorzugsweise in
einem Abstand von mehr als 1 D, entfernt, am Extruder und/oder am
Zylinder des Extruders angeordnet.
Um die Austrittsstelle oder Ausstrittsstellen für das fluorhaltige
Gas, das nach dem Durchtritt durch die Fluorierungszone anfällt,
ist bevorzugt eine Rohr- oder Schlauchleitung am Extruder oder im
Zylinder des Extruders angeordnet, die mit einem Gaswäscher oder
einem Fluor- oder Fluorwasserstoffabsorber und/oder einer Aufsätti
gungsvorrichtung für die Aufsättigung mit Fluor oder einem fluorhal
tigen Gas in Verbindung steht.
Zur Erzielung von drei Schichten werden 2 bis 3 Extruder eingesetzt,
wobei bevorzugt die Außenschichten wie üblich extrudiert werden.
Die Mittelschicht wird in einem Spezialextruder einer Fluorierung
ausgesetzt.
Dies geschieht in einem Extruder (Ein- oder Mehrschneckenextruder),
vorzugsweise Doppelschneckenextruder, der mindestens eine Entgasungs
zone, vorzugsweise zwei Zonen, aufweist. Nachdem die Kunststoffmasse
aufgeschmolzen wurde, erfolgt die Fluorierung nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren, wobei nach einer Ausführungsform in der ersten
Entgasungszone die Fluorierung durchgeführt wird. In der zweiten
Entgasungszone, die räumlich getrennt ist, kann die Entgasung bzw.
die Entsorgung von Fluorgas in Wasser oder Säure erfolgen. Durch
die hohe Reaktivität von Fluor fallen keine oder nur geringe Abfall
produkte an, so daß die zweite Entgasungszone, wenn nötig, ebenfalls
zur Fluorierung eingesetzt werden kann.
Die Fluorierungszone ist nach beiden Seiten durch die thermoplasti
sche Masse in der Schnecke abgedichtet. Die Fluorierung selbst wird
nach einer Ausführungsform weitgehend drucklos oder vorzugsweise
mit leichtem Überdruck durchgeführt. Die Länge der Fluorierungszone
beträgt vorzugsweise 1 bis 5 D. In dieser Zone wird eine möglichst
große Oberfläche der thermoplastischen Kunststoffmasse geschaffen.
Dies geschieht durch stetige Bewegung und Wendung der thermoplasti
schen Masse, vorzugsweise im Doppelschneckenextruder. Der Fluorie
rungsgrad kann gesteuert werden durch die F₂-Konzentration in Stick
stoff bzw. über die Länge der Fluorierungszone bzw. Anzahl der Fluo
rierungszonen über die Ganghöhe oder Gangtiefe der Schnecke und
dergleichen.
Die fluorierte Kunststoffmasse wird dann nach einer Ausführungsform
einem Mehrschichtblaskopf oder einem Mehrschicht-Flächenfolienadapter
zugeführt, wo die gleichmäßige Verteilung erfolgt.
Als zu fluorierende Polymere werden nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren vorzugsweise Polyolefine eingesetzt. Bevorzugt gelangen Poly
ethylen, Polypropylen, Polybutylen, Legierungen von Polyolefinen,
Ethylen-Propylen, Dien-Polymerisate (EPDM) sowie (EPM) und ähnliche
Polymerisate zum Einsatz.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Fluorierung
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch auf partiell
halogenisierte Polymere, vorzugsweise PVC, Polyvinylidenchlorid,
chloriertes Polyethylen und partiell fluorierte Polymere angewendet.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden Polyamide,
sowie Polymere, Copolymere, Pfropfpolymerisate oder Legierungen
auf der Basis von Acrylsäure, Acrylsäureester, Polyacrylnitril,
Acrylnitrilbutadien-Kautschuk (NBR), Butadien-Acrylnitrilco- und
-pfropfpolymerisate, vorzugsweise Butadien-Styrol-Acrylnitrilco-
und -pfropfpolymerisate, Pfropfpolymerisate von Styrol, Acrylnitril
auf chloriertes Polyethylen (ACS), thermoplastische Polymere aus
Acrylnitrilpropylen, Ethylen und Styrol (AES), Elastomere aus Acryl
estern und Olefinen (AR), Copolymerisate aus Ethylen und Vinylacetat
(EVA, EVAC), Naturkautschuk, Thermoplaste aus Styrol und Acrylnitril
(SAN), Elastomere aus Styrol und Butadien (SBR), Blockpolymerisate,
insbesondere drei Blockpolymere mit Styrol-Butadien-Styrolblöcken
(SBS) und Terblockpolymere auf der Basis von Styrol-Ethylen/Butylen-
Styrol (SEBS), eingesetzt.
Die Dicke der erfindungsgemäß hergestellten fluorierten Schicht
nach der Thermoverformung ist im allgemeinen größer als 10 µm, vor
zugsweise größer als 20 µm. Je nach Einsatzgebiet gelangen Schicht
dicken der fluorierten Schicht von 35 bis 3000 µm, vorzugsweise
40 bis 700 µm, zum Einsatz.
Das fluorhaltige Gas kann nach einer Ausführungsform ein Reaktivgas
bestandteil enthalten, vorzugsweise Sauerstoff und/oder Chlor. Nach
einer bevorzugten Ausführungsform enthält das fluorhaltige Gas als
Hauptbestandteil oder zu mehr als 40 Gew.-% Stickstoff und/oder
ein anderes inertes Gas oder Gasgemisch, z. B. Kohlendioxid, wobei
auch Luft anwendbar ist.
Nach einer Ausführungsform gelangen die in einem oder mehreren Extru
dern hergestellten Kunststoffmassen, insbesondere die fluorierte
Kunststoffmasse, in einen Speicherkopf für die Herstellung mehrschich
tiger, coextrudierter Schläuche aus Kunststoff, die als
Vorformlinge in geteilten Blasformen weiterverarbeitet werden, und zwar mit
mehreren coaxial angeordneten, von jeweils einem Extruder gespeisten
ringförmigen Speisekanälen, die jeweils eine Schicht des Schlauches
bilden, in einem ein Laminat bildenden Ringkanal.
Nach einer Ausführungsform liegt der Ringkanal zwischen den einander
zugekehrten Wänden einer ringförmigen inneren Dichtlippe und einer
äußeren ringförmigen Dichtlippe, auf deren einander abgewandten
Flächen für den Austrag des Laminates aus dem Speicherraum ein inne
rer Ringkolben und ein äußerer Ringkolben gleitbar angeordnet sind.
Nach einer anderen Ausführungsform werden mehrere Materialschichten,
insbesondere auch die fluorierte Materialschicht, innerhalb eines
in axialer Richtung beweglichen Ringkolbens zu einer mehrschichtigen
Materialschmelze zusammengeführt, wobei diese mehrschichtige Material
schmelze innerhalb des Ringkolbens sich zum Speicherraum hin trich
terförmig erweiternd in einen Ringspeicherraum fließt. Der Ringkolben
wird von der Materialschmelze nach oben gedrückt und die Material
schmelze durch Abwärtsbewegung des Ringkolbens aus der Düse als
mehrschichtiges Extrudat, das auch die fluorierte Schicht enthält,
ausgepreßt.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform gelangen die im
Extruder plastifizierten Massen, insbesondere auch die erfindungs
gemäß fluorierte Kunststoffmasse zu einer Breitschlitzextruderdüse
und werden dort zu einem flächenförmigen Gebilde, beispielsweise
einer Folie oder einer Folienbahn, coextrudiert.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird das flächenförmige Gebil
de nachfolgend thermoverformt, z. B. tiefgezogen, negativ oder posi
tiv tiefgezogen oder in einer anderen Weise einem Thermoverformungs
verfahren unterworfen.
Die fluorierte Schicht wird bei der Verwendung von Kunststoffolien
oder Kunststoffolienbahnen als Außenschicht (insbesondere bei der
Herstellung von Dekorfolien, Möbelfolien oder zu bedruckenden Folien)
eingesetzt. Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird
diese Außenschicht nachfolgend bedruckt und/oder lackiert oder
oberflächenbehandelt. Bei anderen Verwendungsgebieten von Kunst
stoffolien, vorzugsweise Verpackungsfolien, Folienbahnen für Kraft
fahrzeuginnenräume, Folien für die Thermoverformung ist die fluorier
te Schicht eine mittlere Schicht oder Mittelschicht und/oder Sperr-
oder Barriereschicht.
Nach einer bevorzugten Anwendung wird das erfindungsgemäße
Verfahren zur Herstellung von Kunststoffgegenständen oder Kunststoff
hohlkörpern, vorzugsweise Benzin- oder Treibstofftanks, Benzinkani
stern oder anderen Teilen für die Kraftfahrzeugindustrie verwendet.
In der beigefügten Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Verfah
rens dargestellt. Der Extruder (1) ist ein Ein- oder Mehrschnecken
extruder, vorzugsweise Zweischneckenextruder, wobei in der Zeichnung
nur der Extruder dargestellt ist, in dem die Fluorierung durchgeführt
wird. Am Anfang oder in der Nähe des Anfangs des Extruders sind eine
Einführungsvorrichtung, ein Trichter oder eine ähnliche Einbringungsvorrich
tung für die Kunststoffe oder für die Kunststofformmasse angeordnet.
Die Fluorierungszone (2) ist bei diesem Ausführungsbeispiel in einem
Abstand von ca. 8 D bis 10 D vom Schneckenanfang angeordnet und
hat eine Länge nach dem Ausführungsbeispiel von 1 bis 5 D, während
die Gesamtlänge der Schnecken 25 bis ca. 33 D beträgt.
Das Fluor wird über die Fluorzuleitung (3) und über ein Absperrventil
(4) in die Fluorierungszone (2) des Extruders eingeleitet, wobei
die Fluorierung innerhalb der Fluorierungszone mit einer höheren
Gangtiefe oder Ganghöhe unter intensiver Durchmischung oder Umwälzung
der Kunststoffschmelze durchgeführt wird. Die nicht verbrauchten
Fluorierungsgase werden über die Leitung (5) zurückgeführt und zu
einem Gaswäscher (7) und/oder Fluorwasserstoffabsorber (8), vorzugs
weise unter Zwischenschaltung eines Absperrventiles (6) und/oder
einer Pumpe (9) zurückgeführt und bevorzugt durch neu eingeleitete
Fluorgase oder fluorhaltige Gase aufgesättigt.
Die fluorierten Kunststofformmassen gelangen nach dem Verlassen
des Extruders zu einer Breitschlitzdüse (10), einem Rohrkopf (11)
oder einem Blasfolienkopf (12) und werden mit der oder mit den ande
ren Kunststofformmassen vereinigt.
Fig. 2, 3 und 4 stellen schematische Darstellungen der nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren fluorierten und daraus hergestellten
Polyolefinfolien, Schläuche, Rohre, Profile und/oder Hohlkörper
bzw. Schnitte aus den Seitenwandungen derselben dar.
In Fig. 2 wird eine einschichtige nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren hergestellte Polyolefinfolie bzw. ein Schnitt durch einen ent
sprechenden Schlauch bei einem Rohr, einem Profil und/oder einem
Hohlkörper dargestellt. Als Kunststoffe werden dabei (vor der Fluorierung)
Polyethylen (HDPE, LLDPE, VLDPE und/oder LDPE), Propylenhomo-, -co-
und -terpolymerisate sowie Legierungen oder Mischungen von Polypropy
len mit Polyethylen (vorzugsweise PP + HDPE) eingesetzt. Vor der
Fluorierung werden den Kunststoffen vorzugsweise Pigmente, Füllstoffe
und/oder Farbstoffe und/oder Verarbeitungshilfsmittel zugesetzt.
In Fig. 3 wird ein Schnitt durch eine zweischichtige Folienbahn,
einem zweischichtigen Kunststoffschlauch, -rohr, -profil und/oder
-hohlkörper bzw. ein Schnitt durch die zweischichtige Seitenwandung
der Gegenstände schematisch dargestellt. Die Schicht (22) ist die
fluorierte Schicht. Bei der Schicht (21) handelt es sich um eine
Kunststoffschicht, die vorzugsweise Farbstoffe, Pigmente, Füllstoffe
und/oder Verarbeitungshilfsmittel enthält. Die Schichten (21) und
(22) können aus gleichen oder unterschiedlichen Kunststoffen beste
hen. Vorzugsweise bestehen die Schichten (21) und (22) (vor der
Fluorierung) aus Polyolefinen, vorzugsweise Polyethylen (HDPE, LLDPE,
VLDPE und/oder EDPDE), Propylenhomo-, -co- und/oder -terpolymerisate,
EPM, EPDM oder Legierungen beim Polypropylen mit Polyethylen, vor
zugsweise PP + HDPE, Ethylenvinylacetatcopolymerisat, Ethylenacryl
säureester-, -co- und -terpolymerisate sowie Kombinationen von Poly
olefinen mit anderen Kunststoffen.
In Fig. 4 ist ein Schnitt durch eine mehrschichtige Kunststoffolie,
einem Kunststoffschlauch, -rohr-, -profil- und/oder -hohlkörper
bzw. ein Schnitt durch eine Seitenwandung derselben dargestellt.
Bei der Mittelschicht (22) handelt es sich um die nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren fluorierte Kunststoffschicht.
Die Schichten (21) und (22) (vor der Fluorierung) bestehen bevorzugt
aus Polyethylen (vorzugsweise HDPE, LLDPE, LDPE und/oder VLDPE),
Propylenhomo-, -co- oder -terpolymerisaten, Mischungen oder Legierun
gen von Propylen mit Polyethylen (vorzugsweise PP + HDPE), einem
Polyamid oder Kombination der Polyolefine mit anderen Kunststoffen.
Die Schicht (23) stellt nach einer bevorzugten Ausführungsform eine
Schweiß- oder Siegelschicht dar und besteht bevorzugt aus LDPE,
LLDPE, VLDPE, Ethylenvinylacetatcopolymerisat und/oder Ethylen-Acryl
saureester-, -co- und/oder -terpolymerisat (EAA) oder aus einer
Oberflächenschicht aus einem anderen Kunststoff.
Claims (19)
1. Verfahren zur Herstellung extrudierter oder blasgeformter ein-
oder mehrschichtiger Kunststoffolien, Kunststoffprofile, Kunststoff
gegenstände oder Kunststoffhohlkörper, wobei mindestens ein Poly
olefin oder eine polyolefinhaltige Formmasse unter Verwendung
von mindestens einem Extruder im schmelzförmigen oder plastischen
Zustand durchmischt oder homogenisiert und zu den Kunststoffolien,
Kunststoffprofilen, Kunststoffgegenständen oder Kunststoffhohl
körpern geformt werden, wobei ein fluorhaltiges Gas mit einer
Fluorkonzentration von 1 bis 50 Gew.-% Fluor innerhalb einer
begrenzten Einwirkungszone zur Fluorierung der Kunststoffober
fläche zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung
des Fluor enthaltenden Gases in dem Zylinder mindestens eines
Extruders in mindestens einer Fluorierungszone erfolgt, daß das
Fluor enthaltende Gas in dem Zylinder des Extruders in einem
Abstand von mehr als 6 D (D = Außendurchmesser der Schnecke),
bezogen auf den Schneckenanfang oder der Einzugszone, eingeleitet
wird, wobei innerhalb der Fluorierungszone mit einer höheren
Gangtiefe oder Ganghöhe (Abstand des äußeren Schneckendurchmessers
zum Kerndurchmesser der Schnecke) unter intensiver Durchmischung
oder Umwälzung der Kunststoffschmelze die Fluorierung durchgeführt
wird, daß der Austritt des nicht verbrauchten Fluorgasgemisches
in einem Abstand von mehr als 1 D von der Einleitungsstelle ent
fernt erfolgt, das Fluor enthaltende Gasgemisch im Kreislauf
geführt wird und das fluorierte oder fluorhaltige Polyolefin
oder die fluorierte oder fluorhaltige Formmasse nach dem Durchlauf
durch den Extruder allein oder zusammen mit mindestens einer
anderen Kunststoffschicht thermoverformt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor und/oder
nach der Fluorierungszone eine oder mehrere Kompression(en)
der Kunststoffschmelze, vorzugsweise unter Verwendung einer nied
rigeren Gangtiefe oder Ganghöhe der Schnecke, erfolgt oder erfol
gen.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
nach der Fluorierungszone bzw. der letzten Fluorierungszone in
einem Abstand von mehr als 5 D nach der Austrittsstelle des nicht
verbrauchten fluorhaltigen Gases eine weitere Durchmischung und
der Weitertransport der plastifizierten fluorhaltigen Masse ohne
weitere Fluoreinleitung erfolgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das fluorenthaltende Gas an mehreren Stellen
des Extruders oder an mehreren Fluorierungszonen, vorzugsweise
an zwei Stellen des Extruders oder an zwei Fluorierungszonen,
eingeleitet wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polyolefin oder die polyolefinhaltige
Formmasse im vorgetrockneten Zustand oder im wasserfreien oder
wasserarmen Zustand (mit geringer Restfeuchtigkeit) dem Extruder
zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens innerhalb der Fluorierungszone(n)
die Schnecke und der Zylinder mit einer fluorbeständigen und/oder
fluorwasserstoffbeständigen Oberflächenschicht oder Oberflächen
beschichtung versehen sind oder aus fluorbeständigem oder fluor
wasserstoffbeständigem Material bestehen.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das fluorhaltige Gas in einem Kreislaufver
fahren zugeführt, abgeleitet und auf die Fluorausgangskonzentra
tion aufgesättigt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zuführung des fluorhaltigen Gases für
die erste Fluorierung in einem Abstand von mehr als 7 D (bezogen
auf den Anfang der Extruderschnecke), vorzugsweise in einem Ab
stand von 8 bis 10 D, erfolgt und die zweite Fluorierung in einem
Abstand von mehr als 0,5 D von der ersten Austrittsstelle des
nicht verbrauchten Fluorgasgemisches, vorzugsweise in einem Ab
stand von mehr als 1 D entfernt, durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das fluorierte oder fluorhaltige Polyolefin
oder die fluorierte oder fluorhaltige polyolefinhaltige Formmasse
nach der Fluorierung mit mindestens einem weiteren, in mindestens
einem anderen Extruder plastifizierten Kunststoff im heißen,
schmelzenförmigen oder plastischen Zustand vereinigt und/oder
thermoverformt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die letzte Fluorierungszone in einem Abstand
von mehr als 6 D, vorzugsweise in einem Abstand von mehr als
10 D, von dem Schneckenende oder der Extruderaustrittsstelle
angeordnet ist.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das fluorhaltige Gas nach dem Durchtritt
durch die Fluorierungszone einer Gaswäsche unterzogen oder der
Einwirkung eines Fluor und/oder Fluorwasserstoff absorbierenden
chemischen Mittels oder eines mit Fluor und/oder Fluorwasserstoff
reagierenden chemischen Mittels ausgesetzt wird und/oder eine
Aufsättigung mit Fluor oder einem fluorenthaltenden Gas erfolgt.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei gleiche oder unterschiedliche thermo
plastische Kunststoffe oder Kunststofformmassen, von denen minde
stens ein Kunststoff oder eine Kunststofformmasse ein Polyolefin
oder eine polyolefinhaltige Formmasse ist, unter Verwendung von
mindestens zwei Extrudern im schmelzförmigen oder plastischen
Zustand durchgemischt oder homogenisiert werden, wobei mindestens
in einem Extruder die Fluorierung durchgeführt wird und die ein
zelnen Kunststoffschichten nachfolgend im heißen, schmelzförmigen
oder plastischen Zustand vereinigt und/oder zu Kunststoffolien,
Profilen, Gegenständen oder Hohlkörpern thermoverformt werden.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens drei gleiche oder unterschiedliche
thermoplastische Kunststoffe oder Kunststofformmassen, von denen
mindestens ein Kunststoff oder eine Kunststofformmasse ein Poly
olefin oder eine polyolefinhaltige Formmasse ist, unter Verwendung
von mindestens zwei, vorzugsweise mindestens drei Extrudern im
schmelzförmigen oder plastischen Zustand durchgemischt oder homo
genisiert werden, wobei die Zuführung des fluorhaltigen Gases
im Extruder erfolgt, der ein Polyolefin oder eine polyolefinhalti
ge Formmasse für die Kern- oder für eine Mittelschicht enthält.
14. Vorrichtung zur Herstellung extrudierter oder blasgeformter ein-
oder mehrschichtiger Kunststoffolien, Kunststoffprofile, Gegen
stände oder Hohlkörper, enthaltend mindestens einen Extruder sowie
mindestens eine Zuführungsleitung für fluorhaltiges Gas sowie
gegebenenfalls eine Thermoformvorrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Eintrittsstelle der Zuführungsleitung für
das Fluor enthaltende Gas im Zylinder des Extruders in einem
Abstand vom Schneckenanfang oder der Einzugszone angeordnet ist,
der ein Mehrfaches des Außendurchmessers (D) der Schnecke beträgt,
daß innerhalb der Fluorierungszone(n) die Schnecke eine höhere
Gangtiefe oder Ganghöhe (Abstand des äußeren Schneckendurchmessers
zum Kerndurchmesser der Schnecke) aufweist, daß mindestens eine
Eintrittsstelle der Zuführungsleitung für das fluorhaltige Gas
in dem Zylinder des Extruders in einem Abstand vom Schnecken
anfang oder der Einzugszone angeordnet ist, der mehr als das
6 D-fache (D Außendurchmesser der Schnecke) beträgt, und daß minde
stens eine Austrittsstelle oder mindestens eine Austrittsleitung
in einem Abstand von mehr als 1 D von der Eintrittsstelle entfernt
angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schnecke mindestens einen vergrößerten Kerndurchmesserbereich
vor und/oder nach der Fluorierungszone aufweist, vorzugsweise
unter Anordnung einer niedrigeren Gangtiefe oder Ganghöhe der
Schnecke innerhalb der Zonen oder Bereiche, die der Fluorierungs
zone vor- und/oder nachgeschaltet sind.
16. Vorrichtung nach Ansprüchen 14 und 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zylinderende des Extruders in einem Abstand von mehr
als 5 D, vorzugsweise mehr als 8 D, von der letzten Fluorierungs
zone angeordnet ist und/oder daß mehrere Einleitungsstellen oder
Einleitungsanschlüsse zur Einleitung des fluorhaltigen Gases,
vorzugsweise zwei Einleitungsstellen oder Anschlüsse zur Einlei
tung, an dem Extruder und/oder im Zylinder des Extruders angeord
net sind.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens innerhalb der Fluorierungs
zone(n) die Schnecke und der Zylinder mit einer fluorbeständigen
und/oder fluorwasserstoffbeständigen Oberflächenschicht oder
Oberflächenbeschichtung versehen sind oder aus fluorbeständigem
oder fluorwasserstoffbeständigem Material bestehen.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführungsleitung oder der An
schluß zur Einleitung des fluorhaltigen Gases für die erste Fluo
rierung in einem Abstand von mehr als 7 D (bezogen auf den Anfang
der Extruderschnecke), vorzugsweise in einem Abstand von 8 bis
10 D, an dem Extruder und/oder dem Zylinder des Extruders und
die zweite Zuführungsleitung und/oder der Anschluß für die zweite
Fluorierung in einem Abstand von mehr als 0,5 D von der ersten
Austrittsstelle des nicht verbrauchten Fluorgasgemisches, vorzugs
weise in einem Abstand von mehr als 1 D, entfernt, am Extruder
und/oder dem Zylinder des Extruders angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß um die Austrittsstelle oder die Aus
trittsstellen für das fluorhaltige Gas, das nach dem Durchtritt
durch die Fluorierungszone anfällt, eine Rohr- oder Schlauchlei
tung am Extruder oder im Zylinder des Extruders angeordnet ist,
die mit einem Gaswäscher oder einem Fluor- oder Fluorwasserstoff
absorber und/oder einer Aufsättigungsvorrichtung für die Aufsätti
gung mit Fluor oder einem fluorhaltigen Gas in Verbindung steht.
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DE3910770A DE3910770C2 (de) | 1989-04-04 | 1989-04-04 | Verfahren zur Herstellung extrudierter oder blasgeformter ein- oder mehrschichtiger Kunststoffolien,- profile,- gegenstände oder- hohlkörper |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3910770A DE3910770C2 (de) | 1989-04-04 | 1989-04-04 | Verfahren zur Herstellung extrudierter oder blasgeformter ein- oder mehrschichtiger Kunststoffolien,- profile,- gegenstände oder- hohlkörper |
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Family Applications (1)
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DE3910770A Expired - Fee Related DE3910770C2 (de) | 1989-04-04 | 1989-04-04 | Verfahren zur Herstellung extrudierter oder blasgeformter ein- oder mehrschichtiger Kunststoffolien,- profile,- gegenstände oder- hohlkörper |
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US5961734A (en) * | 1996-03-04 | 1999-10-05 | Basf Corporation | Methods for purging process lines of additives for thermoplastic materials |
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1989
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Also Published As
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