DE3906671A1 - Orales, magenvertraegliches n-acetylcysteinpraeparat hoher dosierung - Google Patents
Orales, magenvertraegliches n-acetylcysteinpraeparat hoher dosierungInfo
- Publication number
- DE3906671A1 DE3906671A1 DE19893906671 DE3906671A DE3906671A1 DE 3906671 A1 DE3906671 A1 DE 3906671A1 DE 19893906671 DE19893906671 DE 19893906671 DE 3906671 A DE3906671 A DE 3906671A DE 3906671 A1 DE3906671 A1 DE 3906671A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- acetylcysteine
- stomach
- oral
- product
- tolerated
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K31/00—Medicinal preparations containing organic active ingredients
- A61K31/185—Acids; Anhydrides, halides or salts thereof, e.g. sulfur acids, imidic, hydrazonic or hydroximic acids
- A61K31/19—Carboxylic acids, e.g. valproic acid
- A61K31/195—Carboxylic acids, e.g. valproic acid having an amino group
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K9/00—Medicinal preparations characterised by special physical form
- A61K9/20—Pills, tablets, discs, rods
- A61K9/28—Dragees; Coated pills or tablets, e.g. with film or compression coating
- A61K9/2806—Coating materials
- A61K9/2833—Organic macromolecular compounds
- A61K9/284—Organic macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds, e.g. polyvinyl pyrrolidone
- A61K9/2846—Poly(meth)acrylates
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Pharmacology & Pharmacy (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Medicinal Preparation (AREA)
Description
N-Acetylcystein wird seit längerer Zeit in Dosierungen von
weniger als 100 mg bis 600 mg pro verabreichte Dosis und bis
zu 800 mg pro Tag, je nach Alter des Patienten, als
Hustenmittel bzw. schleimlösendes Mittel verabreicht. Als
Nebenwirkungen waren, allerdings nur selten, Übelkeit,
Erbrechen, Sodbrennen, Durchfall, Stomatitis, Rhinorrhö und
sehr selten auch allergische Hautreaktionen oder Fieber
sowie Hustenanfälle Bronchospasmen infolge lokaler Reizung
bekannt. Bei den bis jetzt gegebenen Mengen bzw.
Konzentrationen an N-Actetylcystein in diesen Präparaten
stellen diese Nebenwirkungen jedoch kein ernstliches
Hindernis gegen die Verabreichung dieses Wirkstoffes dar.
Dröge et al. teilen in Biol. Chem. Hoppe-Seyler 369, 143-148
(1988) eine Verminderung von Cystin und Methionin in
AIDS-Patienten mit bei erhöhten Konzentrationen an Arginin
und Glutamat, wobei er scheint, daß die Mitose durch
extracelluläres Glutamat inhibiert und durch Cystein
begünstigt wird. Miller und Rumack, "Seminars in Oncology",
10 Suppl. 1, 76-85, beschreiben die Wirkung von
N-Acetylcystein bei der Behandlung von
Acetaminophen-Überdosen. Die Erhöhung der mitogenen Antwort
und die erhöhte Produktion von Antikörper in
Lymphozytenkulturen durch unphysiologisch hohe
Konzentrationen an Cystin oder Cystein wurden schon
mitgeteilt. (Ohmori und Yamamoto, J. Exp. Med. 155,
1277-1290 (1982); De Jong und Van der Meer, J. Immunol.
Methods 68, 55-60 (1984)).
Ishii et al., (Coll. Physiol. 133, 330-336 (1987)),
beschreiben, daß Murinlymphozyten eine schwache
Transportaktivität für Cystin und eine starke
Transportaktivität für Cystein haben.
Das Immunsystem ist offenbar besonders empfindlich gegen
einen selektiven Cystein- bzw. Glutathionmangel. Es gibt
überdies Hinweise dafür, daß zusätzlich das Muskelgewebe und
das Zentralnervensystem beeinträchtigt sind und von der
N-Acetylcysteintherapie profitieren.
Tatsächlich hat die Verabreichung relativ hoher Gaben an
N-Acetylcystein bei HIV-Infektion in fast allen Fällen
auffallende Verbesserungen im Appetit, Gewichtzunahme
und/oder Zunahme der Muskelstärke sowie in zwei Fällen
auffallende Besserung von neurologischen Symptomen ergeben.
Die Zugabe von N-Acetylcystein scheint also bei
HIV-assoziierten Krankheiten, wie z. B. lymphadenopathisches
Syndrom, dem AIDS-abhängigen Komplex und AIDS günstige
Wirkungen zu haben.
Dazu sind aber Gaben von größenordnungsmäßig 1 bis 10 g pro
Tag über lange Zeiträume erforderlich.
Bei derart lang andauernder Behandlung zeigt sich jedoch
häufig eine Unverträglichkeit des N-Acetylcysteins, die für
die Dosierung limitierend sein kann.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese
Unverträglichkeit zu beseitigen, so daß N-Acetylcystein in
den therapeutisch optimalen Dosen auch über längere
Zeiträume ohne wesentliche nachteilige Nebenwirkungen
verabreicht werden kann.
Dazu wird die erforderliche Menge N-Acetylcystein in eine
orale magensaftresistente Darreichungsform, insbesondere
Kapsel oder Tablette eingebracht.
Die Verwendung magensaftresistenter Darreichungsformen, wie
Kapseln, Tabletten und Granulat, ist seit langer Zeit
bekannt, und auch für die vorliegende Erfindung können
beliebige dieser bekannten magensaftresistenten Materialien
als Kapselmaterial oder als Granulat- oder Tablettenüberzug
eingesetzt werden, soweit sie mit dem Wirkstoff verträglich
sind.
Es war jedoch nicht naheliegend, N-Acetylcystein in eine
solche magensaftresistente Darreichungsform zu bringen, weil
bei dieser neuen Problemstellung zuerst nicht bekannnt war,
worauf die Unverträglichkeit für N-Acetylcystein
zurückzuführen war, und es ist überraschend, daß durch die
Maßnahme des Einsatzes von magenresistenten Präparaten die
die Dosierung limitierenden Nebenwirkungen mindestens zum
Teil beseitigt werden können.
Auf diese Weise ist es auch möglich, andere Wirkstoffe, die
als Cysteinquelle dienen, zu verabreichen, wie
Thiazolidinderivate, z. B. Pyrovyl-Cystin, sowie
Glutamylcystein, N-Formylcystein oder andere physiologisch
brauchbare Acyl- (1-7 Kohlenstoffatome) oder
Ketocarbonylderivate, wobei jedoch N-Acetylcystein als das
beste und am einfachsten zu verabreichende Mittel betrachtet
werden muß.
Die Dosierung hängt natürlich von der Art und Schwere der
Krankheit ab ebenso wie die zeitliche Einteilung der
einzelnen Dosen. Gewöhnlich wird eine Menge als
Cysteinquelle benutzt, die ausreicht, den Thiolgehalt des
Blutplasmas, bei Verabreichung in einer Weise, welche die
Cysteinquelle in das vaskulare System einführt, von
zumindest 2 µm zweckmäßig auf einen Gehalt von wenigstens
etwa 8 µm und vorzugsweise auf wenigstens etwa 10 µm und
am bevorzugtesten auf einen normalen Gehalt von etwa
15-20 µm oder möglicherweise höher, z. B. 25 µm
anzuheben. Somit können bei oraler Verabreichung Tabletten
oder Kapseln mit bis zu 1 g oder mehr an Cysteinquelle
benutzt werden, wobei tägliche Gesamtdosen bis ausnahmsweise
20 g oder mehr, jedoch vorzugsweise bis etwa 10 g und
Einzeldosen von etwa 1-4 g gegeben werden.
Selbstverständlich kann der Wirkstoff auch mit anderen
Wirkstoffen kombiniert werden, soweit dies nicht schädlich
für die magenresistente Kapsel oder den magenresistenten
Überzug ist. Hier sind insbesondere die Wirkstoffe zu
nennen, welche die reverse Transkriptase beeinflussen, falls
diese ebenfalls zu Magenunverträglichkeiten führen.
Da aber die Cysteinquelle als Aufrechterhaltungsdose gegeben
werden soll, was bedeutet, daß sie über längere Zeiträume in
größerer Menge verabreicht wird, ist vor allem für diesen
Wirkstoff die magenresistente Passage wichtig.
Als Beispiel für magensaftresistente Kapselmaterialien bzw.
Tablettenüberzüge sei verwiesen auf EUDRAGIT L, das
magensaftresistente Überzüge liefert, die ab pH 6
darmsaftlöslich sind, sowie EUDRAGIT S, das ebenfalls
magensaftresistente Überzüge liefert, die ab pH 7
darmsaftlöslich sind, sowie auf EUDRAGIT L 100/55, eine
ebenfalls magensaftresistente Substanz, die ab pH 5,5
darmsaftlöslich ist. Es handelt sich in allen Fällen um
Acrylpolymerisate bzw. -copolymerisate, die in Form von
organischen Lösungen (EUDRAGIT L und S) oder als
Festsubstanzen (EUDRAGIT L 100) von der Firma Röhm Pharma
GmbH erhältlich sind.
Claims (2)
1. Orales, magenverträgliches N-Acetylcysteinpräparat hoher
Dosierung, dadurch gekennzeichnet, daß es in eine
magensaftresistenter Darreichungsform, insbesondere eine
Kapsel oder Tablette, eingebracht ist.
2. Präparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
pro Dosierungseinheit 200 mg bis 5 g, insbesondere 0,6
bis 2 g aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893906671 DE3906671A1 (de) | 1989-03-02 | 1989-03-02 | Orales, magenvertraegliches n-acetylcysteinpraeparat hoher dosierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893906671 DE3906671A1 (de) | 1989-03-02 | 1989-03-02 | Orales, magenvertraegliches n-acetylcysteinpraeparat hoher dosierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3906671A1 true DE3906671A1 (de) | 1990-09-06 |
Family
ID=6375356
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893906671 Withdrawn DE3906671A1 (de) | 1989-03-02 | 1989-03-02 | Orales, magenvertraegliches n-acetylcysteinpraeparat hoher dosierung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3906671A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4090165T (de) * | 1989-01-26 | 1991-11-21 | ||
WO1994005270A1 (de) * | 1992-09-01 | 1994-03-17 | Deutsches Krebsforschungszentrum Stiftung des öffentlichen Rechts | Thiol-derivate zur aufrechterhaltung und/oder steigerung der muskelleistung und körperzellmasse |
EP0609701A1 (de) * | 1993-01-27 | 1994-08-10 | Ajinomoto Co., Inc. | L-Cystein, L-Cystin oder L-Glutamin als zusätzliches Arzneimittel zur Behandlung des Immundefizienssyndroms |
-
1989
- 1989-03-02 DE DE19893906671 patent/DE3906671A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4090165T (de) * | 1989-01-26 | 1991-11-21 | ||
WO1994005270A1 (de) * | 1992-09-01 | 1994-03-17 | Deutsches Krebsforschungszentrum Stiftung des öffentlichen Rechts | Thiol-derivate zur aufrechterhaltung und/oder steigerung der muskelleistung und körperzellmasse |
EP0609701A1 (de) * | 1993-01-27 | 1994-08-10 | Ajinomoto Co., Inc. | L-Cystein, L-Cystin oder L-Glutamin als zusätzliches Arzneimittel zur Behandlung des Immundefizienssyndroms |
US5491150A (en) * | 1993-01-27 | 1996-02-13 | Ajinomoto Co., Inc. | Supplementary therpeutic agents for the treatment of immunodeficiency syndrome |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0435913B1 (de) | Brausetablette | |
Obeso et al. | Piracetam in the treatment of different types of myoclonus | |
EP0796103B1 (de) | Verwendung von weihrauch zur behandlung der alzheimer-krankheit | |
DE69209414T2 (de) | Hirnaktivitätfördernde Zubereitungen | |
DE3348162C2 (de) | ||
WO2000037078A1 (de) | Kombination von cerivastatin und fibraten | |
EP0037488A2 (de) | Pharmazeutisches Mittel zur Heilung von entzündlichen und/oder degenerativen und/oder atrophischen Schleimhauterkrankungen | |
EP0214101A2 (de) | Verwendung von Eisen(III)-Chelatoren vom Typ Desferrioxamin B und Desferriferrithiocin zur Behandlung von Malaria | |
DE3504933C2 (de) | Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes und Leberfunktionsstörungen | |
DE69832250T2 (de) | Glycosyl-Vitamin P als neuro-funktioneller Regulator | |
DE19544768C1 (de) | Verwendung einer Kombination aus Pentoxifyllin mit Typ-I-Interferonen zur Behandlung der Multiplen Sklerose | |
EP0618797B1 (de) | Bilobalid enthaltende pharmazeutische zubereitungen zur behandlung von spannungs- und angstzuständen | |
DE4445728A1 (de) | Verwendung von Boswelliasäure zur Behandlung von Hirntumoren | |
DE3906671A1 (de) | Orales, magenvertraegliches n-acetylcysteinpraeparat hoher dosierung | |
EP0214933A2 (de) | Kombinationspräparate zur Behandlung von Malaria | |
DE19726871C1 (de) | Synergistisch wirkende Zusammensetzungen zur selektiven Bekämpfung von Tumorgewebe | |
EP0402208B1 (de) | Mischung von Vitamin A in physiologischer Dosis und verschiedenen Wirkstoffen mit therapeutischer Wirksamkeit | |
DE3116859A1 (de) | Therapeutische zubereitungen fuer die behandlung einer tardiven dyskinesie | |
DE2349186C2 (de) | Arzneimittel zur Verbesserung der Zellatmung, der Herzmuskelleistung und der Hirnfunktion | |
JPH04342528A (ja) | アルコール代謝およびアセトアルデヒド代謝促進剤 | |
AT402691B (de) | Verwendung von galanthamin zum herstellen von arzneimitteln zur behandlung von trisomie 21 oder verwandter trisomie-syndrome | |
DE3888827T2 (de) | Behandlung von arteriosklerosis durch verabreichung von l-tryptophane oder l-5-hydroxytryptophan. | |
DE4308504A1 (de) | Neue Verwendung einer Kombination aus Verapamil und Trandolapril | |
DE2352618A1 (de) | Arzneimittel zur behandlung des parkinsonismus | |
WO1995003796A1 (de) | Neue wirkstoffkombination, die esupron und levodopa enthält |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |