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Diese Erfindung betrifft pharmazeutische
Formulierungen für
kontrollierte Absorption und insbesondere Formen von Diltiazem für kontrollierte
Absorption zur oralen Verabreichung.
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Bei Diltiazem, (cis)-(+)-3-(Acetyloxy)-5-[2-(dimethylamino)ethyl]-2,3-dihydro-2-(4-methoxyphenyl)-1,5-benzothiazepin-4(5H)-on,
handelt es sich um ein Benzothiazinderivat mit calciumantagonistischer Wirkung.
Diltiazem blockiert den Einstrom von Calciumionen in glatte Muskeln
und Herzmuskeln und hat somit eine starke kardiovaskuläre Wirkung.
Es ist gezeigt worden, dass Diltiazem sich zur Linderung der Symptome von
chronischer Herzkrankheit, insbesondere Angina pectoris und myokardialer
Ischämie
und Bluthochdruck, eignet, wobei nur wenige Nebenwirkungen auftreten.
Diltiazem wird gewöhnlich
in Tablettenform (30 mg oder 60 mg) als Diltiazemhydrochlorid, das
unter dem Warenzeichen Cardizem (Marion Laboratories Inc.) vertrieben
wird, verabreicht. Diltiazem in Tablettenform (30 mg) wird weiterhin
unter dem Warenzeichen Herbesser (Tanabe Seiyaku) vertrieben. Diltiazem
ist auch in Kapselform erhältlich.
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Gewöhnlich beginnt die Diltiazemtherapie
mit 30 mg, verabreicht 4mal täglich.
Die Dosierung wird schrittweise auf 240 mg erhöht, die in Teildosen drei-
oder viermal täglich
im Abstand von einem oder zwei Tagen verabreicht werden, bis man
eine optimale Reaktion erzielt. Diltiazem wird umfassend durch die
Leber metabolisiert und über
die Nieren in Galle ausgeschieden. Gemäss den von Marion Laboratories
Inc. herausgegebenen Anwendungsinformationen für Fachpersonal wird Cardizem
aus der bekannten Tablettenformulierung zu etwa 80% absorbiert und
unterliegt in starkem Masse dem First-pass-Effekt, wodurch sich,
verglichen mit einer intravenösen
Verabreichung, eine absolute Bioverfügbarkeit von etwa 40% ergibt.
Einzelne orale Dosen von 30 bis 120 mg Cardizem führen 2–3 Stunden
nach der Verabreichung zu Spitzenplasmakonzentrationen. Nachweisbare
Plasmakonzentrationen treten 30–60
Minuten nach der Verabreichung auf, was darauf hindeutet, dass Cardizem
leicht absorbiert wird.
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Nach Einzel- oder Mehrfachverabreichung
beträgt
die Halbwertszeit für
die Eliminierung aus dem Plasma ungefähr 3–5 Stunden. Es wird angenommen,
dass therapeutische Blutkonzentrationen von Cardizem im Bereich
von 50–200
ng/ml liegen.
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Wie oben erwähnt, werden herkömmliche
Diltiazem-Kapseln und -Tabletten drei- oder viermal täglich verabreicht. Durch eine
solche häufige
Verabreichung des Arzneimittels kann die Compliance des Patienten reduziert
sowie schwankende Blutkonzentrationen bewirkt werden, wodurch sich
therapeutische Nebenwirkungen ergeben können.
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Aus einem Artikel von Bruce J. McAuley
und John S. Schroeder in Pharmacotherapy 2: 121, 1982 geht hervor,
dass Spitzenplasmakonzentrationen von Diltiazem bei normalen Kapseln
innerhalb von einer Stunde und bei Retard-Tabletten innerhalb von
3 bis 4 Stunden auftreten. Die Anmelderin hat jedoch gefunden, dass innerhalb
von 3 bis 4 Stunden nach der Verabreichung auftretende Spitzenplasmakonzentrationen
von Diltiazem nicht mit einer wirksamen und wirkungsvollen zweimal
täglichen
Verabreichung von Diltiazem kompatibel sind und dass Spitzenplasmakonzentrationen,
die innerhalb von 6 bis 9 Stunden auftreten, wie dies bei der in EPO-A-0
149 920 der Anmelderin beschriebenen Diltiazem-Formulierung für kontrollierte Absorption
der Fall ist, die akzeptierten Kriterien für eine zweimal tägliche Verabreichung
von Diltiazem erfüllen,
wobei bevorzugte Konzentrationen innerhalb von 8 bis 9 Stunden auftreten.
Weiterhin ist einzusehen, dass innerhalb von 3 bis 4 Stunden auftretende
Spitzenplasmakonzentrationen von Diltiazem mit einer wirksamen und
wirkungsvollen einmal täglichen
Verabreichung von Diltiazem inkompatibel sind.
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In EP-A-0 149 920 der Anmelderin
wird eine wirksame Diltiazem-Formulierung für eine zweimal tägliche Verabreichung
beschrieben und beansprucht. Die Formulierung ist bei Tests unter
spezifischen Bedingungen durch eine charakteristische Auflösungsrate
gekennzeichnet, nicht zuletzt durch ihre kontrollierten Absorptionscharakteristika
in vivo, die im Vergleich zu vorliegenden Formulierungen entschiedene
Vorteile bieten. Es wurde jedoch gefunden, dass bei gewissen, gemäss EP-A-0
149 920 hergestellten Formulierungen bei einer Herstellung in Produktionschargen,
die für
eine Herstellung im kommerziellen Maßstab nach den angegebenen
Spezifikationen angemessen sind, die in-vitro-Güte der Formulierung bei einer
Lagerung über
die normalerweise erforderlichen Haltbarkeitszeiträume hinaus
auf Werte abnahm, die unterhalb der annehmbaren Grenzwerte lagen.
Es wurde gefunden, dass dies insbesondere bei Formulierungen der
Fall ist, die das natürlich
vorkommende Polymer Schellack enthalten. Es ist bekannt, dass die
Quantität
und Qualität
solcher natürlicher
Polymere je nach der Quelle und dem Zeitpunkt der Sammlung beträchtlich
schwanken kann, und es besteht daher ein Bedürfnis, alternative Formulierungen
herzustellen, bei denen deren Verwendung nicht erforderlich ist.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Diltiazem-Formulierung für
kontrollierte Absorption bereitzustellen, die für eine Verabreichung geeignet
ist, die nicht häufiger
als durchschnittlich alle vierundzwanzig Stunden erfolgt.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Diltiazem-Formulierung
für kontrollierte Absorption
bereitzustellen, die für
eine einmal tägliche
Verabreichung geeignet ist und die mit bekannten oralen Formulierungen
von Diltiazem bioäquivalent
ist.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Diltiazem-Formulierung
für kontrollierte Absorption
bereitzustellen, die für
eine einmal tägliche
Verabreichung geeignet ist, mit bekannten oralen Formulierungen
von Diltiazem bioäquivalent
ist, eine gute Stabilität über normale
Haltbarkeitszeiträume von
achtzehn Monaten bis zwei Jahren aufweist und ausschließlich synthetische
Polymermaterialen enthält.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, das Herstellungsverfahren für diese Formulierungen zu verbessern.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung einer Diltiazem-Formulierung für kontrollierte
Absorption, die besonders wirksam ist, wenn sie zu bestimmten Tageszeiten
verabreicht wird.
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Dementsprechend stellt die Erfindung
eine Diltiazem-Pelletformulierung für kontrollierte Absorption
zur oralen Verabreichung bereit, umfassend
- (i)
einen Kern aus
- (a) einer Pulvermischung, enthaltend Diltiazem oder ein pharmazeutisch
verträgliches
Salz davon, und eine organische Säure, ausgewählt aus Adipinsäure, Ascorbinsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Äpfelsäure, Bernsteinsäure und
Weinsäure
oder einem Gemisch davon, wobei die Diltiazemkomponente und die
organische Säure
in einem Verhältnis
von 50:1 bis 1:1 vorliegen, und
- (b) Polyvinylpyrrolidon,
wobei der Kern übereinander
gelagerte Schichten aus der Pulvermischung und dem Polyvinylpyrrolidon umfasst,
wobei das Polyvinylpyrrolidon in einer ausreichenden Menge vorliegt,
um die gesamte Pulvermischung in dem Kern zu beschichten, und
- (ii) eine Vielschicht-Membran, die den Kern umgibt und aus EUDRAGIT
RS und EUDRAGIT RL in einem Gewichtsverhältnis von 4,1:1 oder 4,0:1
und Talkum besteht, wobei die Anzahl an Schichten in der Membran
und das Verhältnis
des wasserlöslichen
zu dem wasserunlöslichen
Polymer so gewählt
sind, dass ein Tmax von 10 bis 19 Stunden erreicht wird und eine
Freisetzungsrate des Diltiazem aus dem Pellet ermöglicht wird,
die die kontrollierte Absorption des Diltiazem in einem auf eine
orale Verabreichung folgenden Zeitraum von 24 Stunden gewährleistet,
wobei die Rate in vitro als Auflösungsrate
des Pellets gemessen wird, die bei Messung in einer Typ 2-Auflösungsvorrichtung
(Paddle) gemäss
U.S. Pharmacopoeia XXI in 0,05 M KCl bei einem pH von 7,0 im wesentlichen
dem folgenden Auflösungsmuster
entspricht:
- a) 0 bis 35% des gesamten Diltiazem werden nach 2 Stunden Messung
in der Vorrichtung freigesetzt;
- b) 0 bis 45% des gesamten Diltiazem werden nach 4 Stunden Messung
in der Vorrichtung freigesetzt;
- c) 10 bis 75% des gesamten Diltiazem werden nach 8 Stunden Messung
in der Vorrichtung freigesetzt;
- d) 25 bis 95% des gesamten Diltiazem werden nach 13 Stunden
Messung in der Vorrichtung freigesetzt; und
- e) nicht weniger als 85% des gesamten Diltiazem werden nach
24 Stunden Messung in der Vorrichtung freigesetzt.
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Es ist einzusehen, dass es bei der
Verabreichung einer einmal täglich
einzunehmenden erfindungsgemäßen Formulierung
vor dem Zubettgehen wünschenswert
sein kann, eine Formulierung zu verabreichen, bei der die Freisetzung
zunächst
während
der Nacht langsamer stattfindet, gefolgt von einer erhöhten Freisetzungsrate,
die morgens einsetzt, wenn der Patient aufwacht und mit seinem Tagesablauf
beginnt.
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Es ist weiterhin einzusehen, dass
die Wirkstoffe der vorliegenden Erfindung im allgemeinen chronisch kranken
Patienten gegeben werden, wobei nach mehreren Tagen der Behandlung
ein Fliessgleichgewichtszustand erreicht wird. Patienten, bei denen
das Fliessgleichgewicht erreicht ist, sind gegenüber den Schwankungen, die gewöhnlich bei
der Verabreichung einer Einzeldosis beobachtet werden, weniger empfindlich.
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Dem Fachmann wird einleuchten, dass
man, abhängig
von der Verabreichungszeit während
des Tages und dem bevorzugten zu erzielenden biologischen Profil,
Produkte formulieren kann, deren Auflösungsmuster in verschiedene
Unterabteilungen der oben angegebenen Bereiche fallen. Ein besonders
bevorzugtes einmal täglich
einzunehmendes Produkt, das normalerweise vor dem Zubettgehen oder
morgens nach dem Aufwachen verabreicht wird, würde man so formulieren, dass
es dem folgenden Auflösungsmuster
entspricht:
- a) 0 bis 35% des gesamten Diltiazem
werden nach 2 Stunden Messung in der Vorrichtung freigesetzt;
- b) 5 bis 45% des gesamten Diltiazem werden nach 4 Stunden Messung
in der Vorrichtung freigesetzt;
- c) 30 bis 75% des gesamten Diltiazem werden nach 8 Stunden Messung
in der Vorrichtung freigesetzt;
- d) 60 bis 95% des gesamten Diltiazem werden nach 13 Stunden
Messung in der Vorrichtung freigesetzt; und
- e) nicht weniger als 85% des gesamten Diltiazem werden nach
24 Stunden Messung in der Vorrichtung freigesetzt.
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Während
die Formulierung aus EP-A-0 149 920 ganz besonders für eine zweimal
tägliche
Verabreichung von Diltiazem geeignet ist, wurde von den Anmeldern
gefunden, dass bei der vorliegenden Erfindung Spitzenplasmakonzentrationen
von 10 bis 19 Stunden wesentlich sind, um die anerkannten Kriterien
für eine einmal
tägliche
Verabreichung von Diltiazem zu erfüllen, wobei bevorzugte Konzentrationen
innerhalb von 12–14
Stunden auftreten. Mit der vorliegenden Erfindung wird diese Verlängerung
der Zeitspanne bis zum Erreichen der Spitzenplasmakonzentration,
die hier durch Tmax definiert ist, erreicht.
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Die Erfindung stellt weiterhin eine
Diltiazem-Formulierung für
kontrollierte Absorption zur einmal täglichen oralen Verabreichung
bereit, welche wie oben definierte Pellets umfasst, wobei die Formulierung
eine ausreichende Menge an einer Diltiazemform zur schnellen Freisetzung
enthält,
um eine Auflösungsrate
aufzuweisen, die bei Messung in einer Typ 2-Auflösungsvorrichtung (Paddle) gemäss U.S.
Pharmacopoeia XXI in 0,05 M KCl bei einem pH von 7,0 im wesentlichen
dem folgenden Auflösungsmuster
entspricht:
- a) 5 bis 35% des gesamten Diltiazem
werden nach 2 Stunden Messung in der Vorrichtung freigesetzt;
- b) 10 bis 60% des gesamten Diltiazem werden nach 4 Stunden Messung
in der Vorrichtung freigesetzt;
- c) 30 bis 90% des gesamten Diltiazem werden nach insgesamt 8
Stunden Messung in der Vorrichtung freigesetzt;
- d) 60 bis 100% des gesamten Diltiazem werden nach 13 Stunden
Messung in der Vorrichtung freigesetzt; und
- e) nicht weniger als 85% des gesamten Diltiazem werden nach
24 Stunden Messung in der Vorrichtung freigesetzt.
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Die einmal täglich einzunehmende Formulierung
enthält
vorzugsweise eine Mischung von wie oben definierten Pellets zusammen
mit bis zu 25 Gew.-% der Diltiazemform zur schnellen Freisetzung.
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Ganz besonders bevorzugt enthält die Diltiazemform
zur schnellen Freisetzung wie oben definierte Pellets ohne die Membran.
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Das Diltiazem liegt vorzugsweise
in Form eines seiner pharmazeutisch veträglichen Salze, besonders bevorzugt
in Form des Hydrochloridsalzes, vor.
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Bei der organischen Säure handelt
es sich um eine oder mehrere der folgenden Säuren: Adipinsäure, Ascorbinsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Äpfelsäure, Bernsteinsäure oder
Weinsäure.
Besonders bevorzugte Säuren
sind Adipinsäure,
Fumarsäure
und Bernsteinsäure.
Die Diltiazemkomponente und die organische Säure liegen vorzugsweise in
einem Verhältnis
von 10:1 bis 2:1, besonders bevorzugt von 6:1 bis 3:1, vor.
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Der Kern enthält weiterhin gegebenenfalls
ein Gleitmittel, bei dem es sich um eine oder mehrere der folgenden
Substanzen handelt: Natriumstearat, Magnesiumstearat, Stearinsäure oder
Talkum. Diltiazem und Gleitmittel liegen bei der einmal täglich einzunehmenden
Formulierung vorzugsweise in einem Verhältnis von 5:1 bis 100:1 vor.
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Der Kern enthält Diltiazem oder ein pharmazeutisch
verträgliches
Salz davon und die assoziierte organische Säure eingebettet in Polyvinylpyrrolidon.
Die Diltiazemkomponente und das Polyvinylpyrrolidon sind vorzugsweise
in einem Verhältnis
von 1:1 bis 100:1, besonders bevorzugt von 5:1 bis 30:1, vorhanden.
Das Polyvinylpyrrolidon löst
sich schnell in Wasser.
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Der Kern umfasst:
- a)
eine Pulvermischung, enthaltend Diltiazem oder ein pharmazeutisch
verträgliches
Salz davon, und eine organische Säure, ausgewählt aus Adipinsäure, Ascorbinsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Äpfelsäure, Bernsteinsäure und
Weinsäure
oder einem Gemisch davon, wobei die Diltiazemkomponente und die
organische Säure
in einem Verhältnis
von 50:1 bis 1:1 vorliegen, und
- b) Polyvinylpyrrolidon,
wobei der Kern übereinander gelagerte Schichten
aus der Pulvermischung und dem Polyvinylpyrrolidon umfasst, wobei
das Polyvinylpyrrolidon in einer ausreichenden Menge vorliegt, um
die gesamte Pulvermischung in dem Kern zu beschichten.
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Unter den hier verwendeten Ausdruck „wasserlösliches
Polymer" fallen
auch Polymere, die sehr wasserdurchlässig sind.
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Der Kern weist vorzugsweise zwischen
50 und 200 Schichten des kernbildenden Materials auf und wird in
an sich bekannter Weise konstruiert.
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Die Vielschichtanordnung von Diltiazem,
organischer Säure
und Polyvinylpyrro-lidon
wird vorzugsweise auf einem zentralen inerten Kern in einem herkömmlichen
Dragierkessel aufgebaut. Bei einer einmal täglich einzunehmenden Formulierung
besteht der Kern geeigneterweise aus einer Non-Pareil-Perle oder
einem Impfkristall aus Zucker/Stärke
mit einem durchschnittlichen Durchmesser im Bereich von 0,4–0,8 mm,
insbesondere 0,6–0,71
mm. Alternativ dazu kann man das Diltiazem, die organische Säure und
das Polyvinylpyrrolidon in einem automatischen Beschichtungssystem,
beispielsweise einem CF-Granulator, auf einem wie oben definierten
zentralen inerten Kern aufbauen.
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Der Kern kann weiterhin zusätzlich zu
den oben aufgeführten
Komponenten wie z.B. ein Dispersionsmittel, ein Gleitmittel und/oder
ein Tensid enthalten.
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Diltiazem, organische Säure und
gegebenenfalls andere Komponenten werden zu einem homogenen Pulver
vermischt. Die Mischung wird geeigneterweise unter Einsatz einer
Mühle durch
ein Sieb mit einer geeigneten Maschenweite gegeben. Wird die Beschichtung
in einem herkömmlichen
Dragierkessel durchgeführt, so
kann man die Vielschichtanordnung auf dem aktiven Kern aufbauen,
indem man auf den zentralen inerten Kern wechselweise Lagen einer
Polyvinylpyrrolidonbeschichtungslösung/-suspension und des Pulvers
aufträgt.
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Wird ein automatisches Beschichtungssystem
eingesetzt, so werden die Polyvinylpyrrolidonbeschichtungslösung/-suspension
und das Pulver auf herkömmliche
Weise gleichzeitig aufgetragen. Die Polyvinylpyrrolidonbeschichtungslösung/-suspension
enthält
das in einem geeigneten Lösungsmittel
oder einer Mischung von Lösungsmitteln
gelöste/suspendierte
Polymer. Die Konzentration des Polyvinylpyrrolidons in der Beschichtungslösung/-suspension
ist durch die Viskosität
der letztlich zu erhaltenden Lösung/Suspension
vorgegeben. Vorzugsweise verwendet man, bezogen auf das homogene
Pulver, zwischen 10 und 40 Teile inerter Kerne. Je nach Formulierung
kann es erforderlich sein, der Polyvinylpyrrolidonlösung/-Suspension
einen Weichmacher zuzusetzen, um die Elastizität und auch die Stabilität des Polymerfilms
zu verbessern und bei längerer
Lagerung Veränderungen
in der Durchlässigkeit
des Polymers zu verhindern. Solche Veränderungen könnten die Freisetzungsgeschwindigkeit
des Arzneimittels beeinträchtigen.
Geeignete Weichmacher sind beispielsweise Polyethylenglykol, Propylenglykol,
Glycerin, Triacetin, Phthalsäuredimethylester,
Phthalsäurediethylester,
Phthalsäuredibutylester,
Sebacinsäuredibutylester,
Zitronensäuretriethylester,
Zitronensäuretributylester,
Acetylzitronensäuretriethylester,
Rizinusöl
und prozentual verschiedene Mengen an acetylierten Monoglyceriden.
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Die den Kern umgebende Membran enthält ein Polymer,
das etwas diltiazem- und wasserdurchlässig ist, und ein Polymer,
das sehr diltiazem- und wasserdurchlässig ist, d.h. EUDRAGIT RS
und EUDRAGIT RL in einem Verhältnis
von 4,1:1 oder 4,0:1.
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EUDRAGIT-Polymere sind polymere Lacke
auf Grundlage von Acrylaten und/oder Methacrylaten.
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Bei den unter den Warenzeichen EUDRAGIT
RL und EUDRAGIT RS vertriebenen Polymermaterialien handelt es sich
um Copolymere von Acryl- und Methacrylsäureestern enthaltende Acrylharze
mit einem geringen Gehalt an quaternären Ammoniumgruppen, die in
der „EUDRAGIT"-Broschüre der Rohm
Pharma GmbH (1985) beschrieben sind, wobei in dieser Broschüre ausführliche
physikochemische Daten für
diese Produkte angegeben sind. Die Ammoniumgruppen liegen als Salze
vor und sind für
die Durchlässigkeit
der Lackfilme verantwortlich. EUDRAGIT RL und RS sind sehr durchlässig (RL)
bzw. leicht durchlässig
(RS), unabhängig vom
pH-Wert.
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Gebrauchsfertige Lösungen/Suspensionen
von Polymermaterial mit oder ohne Weichmacher sind beispielsweise
Eudragit RL 30D, Eudragit RL 12,5 P und Eudragit RS 12,5 (Eudragit
ist ein Warenzeichen von Rohm und Haas, in deren technischen Broschüren die
Unterschiede zwischen den Produkten beschrieben sind).
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Die Membran lässt sich ausbauen, indem man,
wie im folgenden beschrieben, den Kern mit mehreren Überzügen einer
Membranpolymerlösung
bzw. -suspension versieht. Die Membranlösung bzw. -suspension enthält die Polymere
gelöst
bzw. suspendiert in einem geeigneten wässrigen oder organischen Lösungsmittel oder
einer Mischung von Lösungsmitteln
in Gegenwart von Talkum als Gleitmittel. Die Membran, das Polymer oder
die Polymermischung können
gegebenenfalls einen Weichmacher enthalten, dessen Aufgabe sowie
dessen Auswahl oben beschrieben wurden.
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Vorzugsweise liegt die Anzahl der
aufgetragenen Beschichtungen an Membranlösung bzw. -suspension zwischen
20 und 600. Die erzielte Auflösungsrate
wird mit einer zunehmenden Anzahl an Membranbeschichtungen proportional
langsamer.
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Die Membranlösung bzw. -Suspension kann,
wie angegeben, in einem herkömmlichen
Dragierkessel auf die aktiven Kerne oder alternativ dazu unter Verwendung
eines automatischen Systems wie z.B. einem CF-Granulator, beispielsweise
einem FREUND-CF-Granulator, einem GLATT-Wirbelschichtprozessor,
einem AEROMATIC, einem modifizierten ACCELA-COTA oder einem anderen
geeigneten automatischen Apparat zur Beschichtung von Perlen (FREUND,
GLATT, AEROMATIC und ACCELA-COTA sind allesamt Warenzeichen), aufgetragen
werden.
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Pro Kilogramm aktiver Kerne werden
vorzugsweise pro Beschichtung 2–25
ml Membranlösung/-suspension
aufgetragen. Die in einem automatischen System auf die aktivierten
Kerne aufgetragene Gesamtmenge an Membranlösung/-Suspension ist die gleiche,
die in einem herkömmlichen
Dragierkessel aufgetragen wird, jedoch wird die Membranlösung/-Suspension
kontinuierlich aufgetragen.
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Verwendet man einen Dragierkessel,
so wird die Membran mit einer Rate von 20–30 Beschichtungen zwischen
den einzelnen Trocknungsschritten aufgetragen, bis alle Beschichtungen
aufgetragen sind. Zwischen den Auftragungen werden die Pellets mehr
als 12 Stunden lang bei einer Temperatur von 50–60°C, am besten bei 55°C, getrocknet.
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In einem automatischen System wird
die Membran vorzugsweise mit einer Rate aufgetragen, die der Auftragung
von 20–30
Beschichtungen/Tag entspricht. Nach jeder Auftragung dieser Menge
an Membranlösung/-suspension
werden die Pel- lets
bei der für
die Beschichtung in einem Dragierkessel angegebenen Temperatur und
für die
entsprechende Zeitspanne getrocknet.
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Bei einem automatischen Beschichtungssystem
beträgt
die Auftragungsrate der Membranlösung/-Suspension
geeigneterweise 0,5–10
g/kg an Kernen min. Die Auftragungsrate des Gleitmittels Talkum ist
ebenfalls geeigneterweise 0,5–10
g/kg an Kernen/min.
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Die Pellets können in Hart- oder Weichgelatinekapseln
abgefüllt
werden. Es ist ausserdem möglich, die
Pellets unter Anwendung eines herkömmlich beim Tablettieren verwendeten
Bindemittels und/oder Härtungsmittels
wie der unter dem Warenzeichen „AVICEL" vertriebenen mikrokristallinen Cellulose
oder einem unter dem Warenzeichen „DI-PAC" vertriebenen cokristallisierten Pulver
von hochmodifizierten Dextrinen (3 Gew.-%) und Saccharose zu Tabletten
zu verpressen, dergestalt, dass die spezifische Auflösungsrate
der Pellets beibehalten wird.
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Bei der Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen
ist es häufig
von Nutzen und wünschenswert, einen
oder mehrere Vektoren des komplizierten internen Blutdruckkontrollsystems
als Ziel zu wählen,
um so eine maximale therapeutische Wirkung zu erzielen. So kann
es beispielsweise zusätzlich
zum Blockieren des Einstroms von Calciumionen wünschenswert sein, das Angiotensin
Converting Enzyme (ACE) zu inhibieren, von dem bekannt ist, dass
seine Wirkung zu einer Erhöhung
des Blutdrucks führt,
da es die Gefässverengung in
den Arteriolen und die Natriumretention fördert. In dieser Hinsicht betrifft
die Erfindung auch eine pharmazeutische Formulierung von Diltiazem
und einem ACE-Inhibitor in einer oralen Dosierungsform, die sich
für eine
gleichzeitige und kombinierte Verabreichung eignet und bei einer
einmal täglichen
Verabreichung für
eine kontrollierte Freisetzung über
einen Zeitraum von 24 Stunden sorgt.
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Bei einer kombinierten Verwendung
sind der ACE-Inhibitor bzw. dessen pharmazeutisch verträgliches Salz
und das Diltiazem bzw. dessen pharmazeutisch ver trägliches
Salz (wie oben definiert) in einer Einzeldosisform enthalten, mit
der sich bei einmal täglicher
Verabreichung die gewünschten
Plasmaprofile erzielen lassen.
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Der ACE-Inhibitor kann mit den Diltiazem-Retardformulierungen
entweder als reiner Wirkstoff oder als aktive Kerne, die im wesentlichen
wie oben für
die aktiven Diltiazemkerne diskutiert hergestellt werden, kombiniert
werden. Sowohl das Diltiazem als auch der ACE-Inhibitor können in
demselben aktiven Kern formuliert werden.
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Für
eine gleichzeitige Verabreichung sind der ACE-Inhibitor bzw. sein
pharmazeutisch verträgliches Salz
und das Diltiazem bzw. sein pharmazeutisch verträgliches Salz (wie oben definiert)
in diskreten Dosierungsformen enthalten, mit der sich bei einmal
täglicher
Verabreichung der beiden Wirkstoffe die gewünschten Plasmaprofile erzielen
lassen.
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Bei einer Formulierung zur einmal
täglichen
Verabreichung ist die an ACE-Inhibitor
vorhandene Menge nicht größer als
die Menge, die als normale Tagesdosis gegeben wird. Normalerweise
liegt das Verhältnis
von Diltiazem zu ACE-Inhibitor
zwischen 50:1 und 1:5, vorzugsweise zwischen 20:1 und 1:1.
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Es wird dem Fachmann jedoch einleuchten,
dass beide Arzneimittel eine Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System
ausüben,
jedoch über
verschiedene Wirkungsmechanismen. Bei der Kontrolle von Bluthochdruck beispielsweise
kann man die Arzneimittel in einer Kombination jeweils in Tagesmengen
einsetzen, die unter denen liegen, die man anwenden würde, wenn
jedes Arzneimittel alleine verwendet wird.
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Geeignete ACE-Inhibitoren sind beispielsweise
Captopril, Fosenopril, Enalapril, Ramipril, Zofenopril, Quinapril,
Cilazapril, Spirapril, Lisinopril, Delapril, Pivalopril, Fentiapril,
Indolapril, Alacepril, Tiapamil (N-(3,4-Dimethoxyphenethyl)-3- [2-(3,4-dimethoxyphenyl)-1,3-dithian-2-yl]-N-methylpropylamin-1,1,3,3-tetraoxid),
Pentopril, Rentiapril und Perindopril.
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Bevorzugte ACE-Inhibitoren sind beispielsweise
Captopril und Enalapril.
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Gemäss einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird die Verwendung von Diltiazem oder einem pharmazeutisch
verträglichen
Salz davon zur Herstellung eines Medikaments zur Kontrolle von Bluthochdruck
und den Symptomen von Angina über
einen Zeitraum von vierundzwanzig Stunden nach der Verabreichung
einer einzelnen therapeutisch wirksamen Dosis davon bereitgestellt.
Weiterhin kann man gemäss
der Erfindung eine einzelne therapeutisch wirksame Dosis eines ACE-Inhibitors
(wie oben definiert) einmal täglich
in Kombination bzw. gleichzeitig mit dem Diltiazem bzw. einem pharmazeutisch
verträglichen
Salz davon verabreichen.
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Die Erfindung wird durch die folgenden
Beispiele weiter veranschaulicht:
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BEISPIEL 1
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Diltiazemhydrochlorid (40 kg), Fumarsäure (10
kg) und Talkum (4 kg) wurden gemischt und durch ein Sieb mit einer
geeigneten Maschenweite gemahlen, so dass man ein homogenes Pulver
erhielt.
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Das Pulver wurde in einem FREUND-CF-Granulator
auf Stärke/Zucker-Impikristalle (Durchmesser 0,6–0,71 mm)
(10 kg) aufgetragen, in einer Beschichtungslösung aus:
9% Polyvinylpyrrolidon
in Ethanol.
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Auf die aktiven Kerne wurde dann
durch Aufsprühen
einer aus:
12,5%
EUDRAGIT RS in Aceton/Isopropanol 40:60 | 40 Gew.-Teile |
12,5%
EUDRAGIT RL in Aceton/Isopropanol 40:60 | 10 Gew.-Teile |
Isopropanol | 50 Gew.-Teile |
bestehenden Lösung
eine Membran aufgetragen, wobei gleichzeitig, jedoch getrennt Talkum
(100 Gew.-Teile) in herkömmlicher
Weise aufgestäubt
wurde. Das Verhältnis
von Membranlösung
zu Talkum betrug 1:0,62, d.h. pro Gramm Membranlösung wurden 0,62 Gramm Talkum
aufgetragen. Auf 50 kg aktive Kerne wurde eine ausreichende Menge
an Membranlösung
und Talkum aufgetragen, so dass man die folgenden, unten aufgeführten Auflösungsprofile
erhielt.
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Die fertigen Pellets wurden vor der
Durchführung
des Auflösungstests
zur Abdampfung aller Lösungsmittel
getrocknet. Die Auflösungsrate
der Pellets wurde durch das Verfahren der U.S. Pharmacopoeia XXI-Paddlemethode
in 0,05 M KCl bei einem pH-Wert von 7,0 und bei 100 U/min getestet.
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Die quantitative Bestimmung des Diltiazemhydrochlorids
erfolgte durch UV-Spektrophotometrie
bei 237 nm. Die Auflösungsrate
war wie folgt:
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BEISPIEL 2
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Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch
wurde das Auftragen der membranbildenden Suspension fortgeführt, bis
man das folgende Auflösungsprofil
erhielt.
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Die Auflösungsrate der so hergestellten
Pellets wurde gemäss
der Vorschrift von Beispiel 1 bestimmt, wobei folgendes gefunden
wurde:
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BEISPIEL 3
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Diltiazemhydrochlorid (40 kg), Fumarsäure (10
kg) und Talkum (4 kg) wurden gemischt und durch ein Sieb mit Maschenweite
50 Mesh gemahlen, so dass man ein homogenes Pulver erhielt.
-
Das Pulver wurde in einem Granulator
auf Stärke/Zucker-Impfkristalle
(Durchmesser 0,6-0,71 mm) (10 kg) aufgetragen, in einer Beschichtungslösung aus:
9%
Polyvinylpyrrolidon in Ethanol.
-
Auf die aktiven Kerne wurde dann
durch Aufsprühen
einer aus:
12,5%
EUDRAGIT RS in Aceton/Isopropanol 40:60 | 41 Gew.-Teile |
12,5%
EUDRAGIT RL in Aceton/Isopropanol | 40:60 10 Gew.-Teile |
Isopropanol | 49 Gew.-Teile |
bestehenden Lösung
eine Membran aufgetragen, wobei gleichzeitig, jedoch getrennt Talkum
(100 Gew.-Teile) in herkömmlicher
Weise aufgestäubt
wurde. Das Verhältnis
von Membranlösung
zu Talkum betrug 1:0,62, d.h. pro Gramm Membranlösung wurden 0,62 Gramm Talkum
aufgetragen. Auf 50 kg aktive Kerne wurde eine ausreichende Menge
an Membranlösung
(einschließlich
Lösungsmittel)
und Talkum aufgetragen, so dass man die folgende Auflösungsrate
für die
Pellets erhielt (bestimmt auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise):
-
Die so hergestellten Retard-Pellets
(85 Gew.-% Wirkstoff) wurden mit Pellets mit sofortiger Freisetzung,
die den aktiven Kernen ohne Membran entsprechen, (15 Gew.-% Wirkstoff)
kombiniert. Die Auflösungsrate
der so hergestellten Mischung wurde bestimmt, wobei folgendes gefunden
wurde:
-
BEISPIEL 4
-
Beispiel 3 wurde wiederholt, wobei
jedoch eine ausreichende Menge an Membranlösung (einschließlich Lösungsmitteln)
und Magnesiumstearat auf 50 kg aktive Kerne aufgetragen wurde, so
dass man die folgende Auflösungsrate
für die
Pellets erhielt (bestimmt auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise):
-
Die so hergestellten Pellets (85
Gew.-%) wurden mit aktiven Kernen (15 Gew.-%) kombiniert, wobei von
den aktiven Kernen das gesamte Diltiazemhydrochlorid in ungefähr 30 Minuten
freigesetzt wird, und die Auflösungsrate
der so hergestellten Mischung wurde auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise gemessen, wobei folgendes gefunden wurde:
-
BEISPIEL 5
-
Diltiazemhydrochlorid (3,067 kg)
wurde zusammen mit in Beispiel 3 hergestellten Retard-Pellets (39,932
kg) und Avicel pH101 (5,0 kg), quervernetztem Polyvinylpyrrolidon
(1,75 kg) und Magnesiumstearat (0,25 kg) gemischt.
-
Die so erhaltene Mischung wurde zu
Tabletten tablettiert, die 240 mg Diltiazem als Hydrochloridsalz enthielten.
-
Die Auflösungsrate der Tabletten wurde
nach dem Verfahren der U.S. Pharmacopoeia XXI (Paddlemethode) gemäss Beispiel
1 getestet.
-
Die Auflösungsrate war wie folgt:
-
BEISPIEL 6
-
Diltiazemhydrochlorid (3,0 kg), Bernsteinsäure (0,35
kg) und Talkum (0,3 kg) wurden gemischt und durch ein Sieb mit der
Maschenweite 100 Mesh gemahlen, so dass man ein homogenes Pulver
erhielt.
-
Das Pulver wurde in einem Standarddragierkessel
auf Stärke/Zucker-Impfkristalle
(Durchmesser 0,6–0,71
mm) (0,75 kg) aufgetragen, in einer Beschichtungslösung aus:
9%
Polyvinylpyrrolidon in Isopropanol.
-
Die Impfkristalle wurden mit einem
abgemessenen Volumen an Beschichtungslösung beschichtet und dann mit
einer abgewogenen Menge der Pulvermischung bestäubt. Die beschichteten Impfkristalle
wurden trocknen gelassen, und der Beschichtungsschritt wurde wiederholt,
bis alles Pulver aufgetragen worden war. Die beschichteten Impfkristalle,
die die aktiven Kerne des Pellets definieren, wurden dann über Nacht
getrocknet, um alle Lösungsmittelspuren
zu entfernen.
-
Die aktiven Kerne der in der Herstellung
befindlichen Pellets wurden dann mit einer Membran umgeben, indem
man aufeinanderfolgende Beschichtungen mit einer aus:
12,5%
EUDRAGIT RS in Aceton/Isopropanol 40:60 | 53,33 Gew.-Teile |
12,5%
EUDRAGIT RL in Aceton/Isopropanol 40:60 | 13,33 Gew.-Teile |
Talkum | 33,33 Gew.-Teile |
bestehenden Suspension auftrug.
-
Nach dem Auftragen der einzelnen
Beschichtungen wurden die Pellets jeweils im Dragierkessel luftgetrocknet.
-
Die fertigen Pellets wurden dann
einem Auflösungstest
unterzogen. Vor der Durchführung
des Auflösungstests
wurden die Pellets getrocknet, um alles Lösungsmittel zu entfernen. Mit
dem Auftragen der membranbildenden Suspension und dem Trocknen wurde
fortgefahren, bis man das folgende Auflösungsprofil erhielt.
-
Die Auflösungsrate der Pellets wurde
durch das Verfahren der U.S. Pharmacopoeia XXI (Paddlemethode) in
0,05 M KCl bei einem pH-Wert von 7,0 und bei 100 U/min getestet.
-
Die quantitative Bestimmung des Diltiazemhydrochlorids
erfolgte durch UV-Spektrophotometrie
bei 237 nm. Die Auflösungsrate
war wie folgt:
-
BEISPIEL 7
-
Unter Anwendung der Inhaltsstoffe
und des Herstellungsverfahrens von Beispiel 6 wurden Pellets mit dem
folgenden Auflösungsprofil
hergestellt.
-
-
Falls gewünscht lässt sich das gleiche Auflösungsprofil
wie in Beispiel 7 angegeben erhalten, indem man einen Teil (5–20 Gew.-%)
der aktiven Kerne mit wie in Beispiel 6 hergestellten Pellets mischt.
-
BEISPIEL 8
-
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch
wurden 2,0 kg Diltiazemhydrochlorid, 0,5 kg Fumarsäure und
0,2 kg Talkum verwendet, und es wurde eine ausreichende Menge an
Membranlösung
und Talkum aufgetragen, so dass man das folgende Auflösungsprofil
erhielt:
-
BEISPIEL 9
-
Beispiel 8 wurde wiederholt, wobei
jedoch eine ausreichende Menge an Membranlösung und Talkum aufgetragen
wurde, so dass man das folgende Auflösungsprofil erhielt:
-
BEISPIEL 10
-
Diltiazemhydrochlorid (2,4 kg) und
Enalapril (0,2 kg) wurden zusammen mit wie in Beispiel 3 hergestellten
Retard-Pellets (41,53 kg) sowie Avicel pH101 (5,0 kg), quervernetztem
Polyvinylpyrrolidon (1,75 kg) und Magnesiumstearat (0,25 kg) gemischt.
-
Die so erhaltene Mischung wurde tablettiert,
wodurch man eine Tablette erhielt, die 120 mg Diltiazemhydrochlorid
und 10 mg Enalapril enthielt und deren Auflösung und biologisches Profil
für eine
einmal tägliche Verabreichung
beider Wirkstoffe geeignet war.
-
BEISPIEL 11
-
Fumarsäure (2 kg) wurde in einer herkömmlichen
pharmazeutischen Hammermühle
durch ein Sieb mit der Maschenweite 100 Mesh grössenreduziert. Die gemahlene
Fumarsäure
wurde dann mit Captopril (6 kg) zwanzig Minuten lang gemischt. Eine
Lösung
von Polyvinylpyrrolidon (PVP) und Ethylcellulose (Ethocel-Ethocel ist ein Warenzeichen)
in Isopropanol wurde dann mit Konzentrationen von 15% bzw. 2% der
entsprechenden Komponenten hergestellt.
-
Non-Pareil-Impfkristalle (5 kg) mit
einer Teilchengrösse
von 0,5 bis 0,6 mm wurden in einen herkömmlichen pharmazeutischen Dragierkessel
gegeben. Unter Verwendung der PVP/Ethocel-Lösung als Bindemittel wurde
die Fumarsäure/Captopril-Mischung
auf die Non-Pareil-Impfkristalle aufgetragen. Zum Abschluss dieses
Vorgangs wurden die so erhaltenen aktiven Kerne zur Entfernung des
Lösungsmittels
in einen Tabletttrockenofen überführt. 10
Gew.-% an Wirkstoff der obigen aktiven Kerne wurden mit gemäss Beispiel
3 hergestellten Pellets gemischt, wobei jedoch die Retard-Pellets
aus diesem Beispiel 90 Gew.-% Diltiazemhydrochlorid und die Pellets
mit sofortiger Freisetzung 15 Gew.-% Diltiazemhydrochlorid enthielten.
Nach dem Mischen der drei Pellettypen wurden sie in Hartgelatinekapseln
gefüllt,
so dass jede Kapsel 120 mg Diltiazemhydrochlorid und 50 mg Captopril
enthielt.
-
Pharmakologische
Daten für
die einmal tägliche
Verabreichung
-
In-vivo-Wirkung
-
Pharmakologische Daten
für die
Diltiazem-Formulierung von Beispiel 1
-
Die in Beispiel 1 hergestellte Pelletformulierung
wurde in vivo unter Fliessgleichgewichtsbedingungen geprüft.
-
Die Fliessgleichgewichtsuntersuchung
wurde mit 12 jungen gesunden männlichen
Probanden durchgeführt,
wobei die Formulierung von Beispiel 1 mit einem Vergleichsprodukt
(herkömmliche
Tabletten mit sofortiger Freisetzung) verglichen wurde. Die Formulierung
von Beispiel 1 wurde zu Stunde 0 als einzelne, verkapselte 240-mg-Dosis
verabreicht, während
das Vergleichsprodukt als einzelne 60-mg-Tablette zu Stunde 0, 6, 12 und 18
(d.h. q.i.d.) verabreicht wurde. Über 24 Stunden wurden Plasmaproben
entnommen, und von den Ergebnissen wurden die Mittelwerte berechnet
und tabelliert.
-
Die in Tabelle 1 angeführten Daten
sind von den Proben von Tag 5.
-
TABELLE
1
Mittlere Diltiazemkonzentrationen (ng/ml) – Tag 5
-
-
DISKUSSION
-
Die Ergebnisse dieses in-vivo-Vergleichs
der Formulierung von Beispiel 1 gegen herkömmliche Tabletten mit sofortiger
Freisetzung (Vergleichsprodukt) zeigen, dass die Formulierung von
Beispiel 1 (85%) mit dem Vergleichsprodukt (100%) bioäquivalent
ist. Die Formulierung von Beispiel 1 zeigt darüber hinaus reduzierte Schwankungen
zwischen Spitzenwerten und Minimalwerten, was es ermöglicht,
die Dosis auf sichere, konsistente und wirksame Plasmakonzentrationen
zu titrieren, was man bei den häufiger
verabreichten Diltiazemformen mit sofortiger Freisetzung nicht immer
sieht. Das Hauptunterscheidungsmerkmal ist jedoch die Tmax (die
Zeit, die vergeht, bis Spitzenplasmakonzentrationen erreicht werden),
die als das allerwichtigste pharmakokinetische Kriterion für die Charakterisierung
einer spezifischen Dosierungsfrequenz angesehen wird. Die Tmax für die Formulierung
von Beispiel 1 beträgt
14,00 Stunden, was darauf hindeutet, dass sich die Formulierung
für eine
einmal tägliche
Verabreichung eignet, während
die Tmax für
das Vergleichsprodukt 2,75 Stunden beträgt. Weiterhin wird bei einem
Vergleich mit der Formulierung von Beispiel 1 der EP-A-0 149 920 der
Anmelderin, einer Diltiazem-Formulierung zur zweimal täglichen
Verabreichung mit einer Tmax von 8,7 Stunden, die Verlängerung
der Tmax deutlich, die sich mit der einmal täglich einzunehmenden Formulierung der
vorliegenden Erfindung erzielen lässt.
-
Pharmakologische Daten
für die
Diltiazem-Formulierung von Beispiel 2
-
METHODE
-
Probanden
-
An der Studie nahmen sechs männliche
Probanden teil (Tabelle 2). Ein Proband (Proband 2) brach die Studie
nach dem zweiten Abschnitt aus nicht mit der Teilnahme an der Studie
zusammenhängenden
Gründen ab.
Aus einer physischen Untersuchung vor dem Beginn der Studie ging
hervor, dass alle Probanden gesund waren. Während der 14 Tage vor dem Beginn
der Studie nahmen die Probanden keinerlei Medikamente ein.
-
-
Medikation und Dosierung
-
In der Studie wurde die folgende
Medikation verabreicht:
- (1) Vergleichsprodukt
30-mg-Tabletten
- (2) Diltiazem 120-mg-Kapseln, hergestellt aus einer Mischung
der im Beispiel 2 hergestellten Retard-Pellets mit 5% Pellets mit
sofortiger Freisetzung, d.h. den Retard-Pellets ohne Membran, im
folgenden als Formulierung von Beispiel 2 bezeichnet.
-
Das Vergleichsprodukt wurde als eine
30-mg-Dosis zu Stunde 0, 6, 12 und 18 verabreicht. Die Formulierung
von Beispiel 2 in Kapselform wurde als einzelne 120-mg-Dosis zu
Stunde 0 gegeben.
-
Die Studien waren als randomisierter,
ausgewogener Einzeldosisvergleich mit beiderseitigem Crossover von
Vergleichsprodukt und der Diltiazem-Formulierung von Beispiel 2
angelegt.
-
Der Versuch wurde zunächst in
zwei 24stündige
Behandlungsperioden unterteilt. Dann wurde eine dritte 24stündige Behandlungsperiode
durchgeführt.
Zwischen den einzelnen Teilen der Studie lagen jeweils sieben Tage.
Beim Antritt der Studie erhielten die Probanden jeweils randomisiert
eine Studiennummer von 1 bis 6, und nach dieser Studiennummer wurden
die Probanden den Behandlungsprotokollen zugeordnet, wie in Tabelle
3 gezeigt.
-
Die Probanden trafen 10 bis 12 Stunden
vor dem Verabreichen der Dosis am Untersuchungszentrum ein und blieben
für einen
Zeitraum von wenigstens 8 Stunden vor bis 3 Stunden nach der Verabreichung
der Dosis nüchtern.
Die Ernährung
während
der Behandlungsperioden war standardisiert.
-
TABELLE
3
Diltiazem-Plasmakonzentrationen wurden durch Hochleistungsflüssigchromatographie
bestimmt.
-
ERGEBNISSE
-
Diltiazem-Plasmakonzentrationen
-
Eine Zusammenfassung der Mittelwerte
der Ergebnisse ist in Tabelle 4 aufgeführt.
-
TABELLE
4
Mittlere Diltiazemkonzentrationen (ng/ml)
-
-
DISKUSSION
-
Zweck der durchgeführten Studien
war der Vergleich der pharmakokinetischen Profile einer erfindungsgemäßen Diltiazem-Formulierung
für kontrollierte
Absorption mit den aufgeteilten Dosen eines Vergleichsprodukts.
Die Formulierung von Beispiel 2 wurde speziell für eine einmal tägliche Verabreichung
von Diltia zem entwickelt, und es wurde erwartet, dass diese Formulierung
ein Plasmaprofil zeigen würde,
das mit dieser reduzierten Dosierungsfrequenz konsistent ist.
-
Die Ergebnisse der Studie bestätigen das
verzögerte
und verlängerte
Plasmaprofil der Formulierung von Beispiel 2. Obwohl das Produkt
von Beispiel 2 einen Anteil an der Komponente mit sofortiger Freisetzung (5%)
enthält,
war bei dem Produkt die Zeit, die bis zum Erreichen der Diltiazem-Spitzenplasmakonzentrationen verging,
im Vergleich mit dem Vergleichsprodukt signifikant verzögert. Die
mittleren Minimalkonzentrationen für die beiden Produkte waren
einander sehr ähnlich,
wobei es verglichen mit dem Vergleichsprodukt für das Produkt von Beispiel
2 keine signifikanten Unterschiede bei den mittleren Konzentrationen
im Blut 24 Stunden nach der Verabreichung gab, was die verlängerte Absorption
der erfindungsgemäßen Formulierung
weiter betont.
-
Die Eliminierungscharakteristika
der Formulierung von Beispiel 2 waren ebenfalls mit einem Plasmaprofil
für eine
einmal tägliche
Verabreichung konsistent. Die Formulierung von Beispiel 2 zeigte
eine beträchtlich
langsamere scheinbare Eliminierungsgeschwindigkeit und eine längere scheinbare
Halbwertszeit als das Vergleichsprodukt.
-
Aus einer Abschätzung der relativen Bioverfügbarkeit
ging hervor, dass die Formulierung von Beispiel 2 mit einer relativen
Bioverfügbarkeit,
basierend auf den 24-Stunden-Daten, von 112,06% besser bioverfügbar ist
als das Vergleichsprodukt.
-
Die Tmax der Formulierung von Beispiel
2 war mit 13,20 Stunden nach der Verabreichung verglichen mit 2,30
Stunden für
das Vergleichsprodukt und 8,7 Stunden für die Formulierung von Beispiel
1 aus der EP-A-0 149 920 der Anmelderin, bei der es sich um eine
für eine
zweimal tägliche
Verabreichung geeignete Diltiazem-Formulierung handelt, in bemerkenswerter
Weise verlängert.
-
Diese Verlängerung der Tmax zeigt, dass
die Formulierung von Beispiel 2 die Kriterien für eine einmal tägliche Verabreichung
erfüllt,
und die Gesamtergebnisse der Studie zeigen, dass für das Produkt
von Beispiel 2 ein für
eine einmal tägliche
Verabreichung geeignetes Profil erzielt wird.
-
Pharmakologische Daten
für die
Formulierung von Beispiel 3
-
Die in Beispiel 3 hergestellte Pelletmischung
wurde in Hartgelatinekapseln gefüllt,
so dass man Kapseln mit jeweils 120 mg Diltiazemhydrochlorid erhielt.
Eine Einzeldosis der so hergestellten Kapseln wurde mit einer einzelnen
Dosis von Pellets in Kapselform verglichen, wobei diese Pellets
gemäss
Beispiel 1 der EP-A-0 149 920 der Anmelderin (Diltiazemform zur
zweimal täglichen
Einnahme), die im folgenden als „zweimal tägliche Formulierung" bezeichnet wird,
verabreicht an sechs Probanden als Einzeldosis, hergestellt wurden.
Die beiden verschiedenen Formulierungen wurden in der gleichen Gruppe
von sechs Probanden getestet. Es wurden die mittleren Blutkonzentrationen
der beiden Formulierungen bestimmt; diese Konzentrationen sind in
Tabelle 5 gezeigt.
-
-
-
Zeit bis zum Erreichen
der maximalen Blutkonzentrationen (Tmax)
-
Für
jeden Probanden und jede der Formulierungen wurde die Zeit bis zum
Erreichen der maximalen Blutkonzentrationen (h) (Tmax) beobachtet.
-
Die mittleren Tmax-Werte waren wie
folgt:
-
DISKUSSION
-
In der Studie wurde die Formulierung
von Beispiel 3 mit einer gemäss
Beispiel 1 der EP-A-0 149 920 der Anmelderin hergestellten Formulierung,
bei der es sich um eine wirksame Formulierung für die zweimal tägliche Verabreichung
von Diltiazem handelt, verglichen. Während sich, verglichen mit
herkömmlichem
Diltiazem mit sofortiger Freisetzung, mit der „zweimal täglichen" Formulierung eine bemerkenswerte Verlängerung der
Tmax erzielen lässt
(7,17 Stunden), zeigt es jedoch ein pharmakokinetisches Profil,
das mit einer einmal täglichen
Verabreichung konsistent wäre.
Die Formulierung von Beispiel 3 jedoch zeigt ein kleineres Verhältnis von
Spitzenwerten zu Minimalwerten und ist bioäquivalent (93,5%) mit der zweimal
täglichen
Formulierung (100%). Am wichtigsten ist jedoch die signifikant verlängerte Tmax
(10,67 Stunden), die sich mit der Formulierung von Beispiel 3 erzielen
lässt,
was ein pharmakokinetisches Gesamtprofil zeigt, das mit einer einmal
täglichen
Verabreichung konsistent ist.
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Pharmakologische Daten
für die
in Beispiel 4 hergestellte Diltiazemhydrochloridformulierung
-
Die in Beispiel 4 hergestellte Pelletmischung
wurde in Hartgelatinekapseln gefüllt,
so dass man Kapseln mit 120 mg Diltiazemhydrochlorid erhielt. Eine
einzelne Dosis der so hergestellten Kapseln wurde mit herkömmlichen
Vergleichstabletten (30 mg), im folgenden als Vergleichsprodukt
bezeichnet, die sechs Probanden viermal täglich verabreicht wurden, verglichen.
Die beiden verschiedenen Formulierungen wurden in der gleichen Gruppe
von sechs Probanden getestet.
-
Es wurden die mittleren Blutkonzentrationen
der beiden Formulierungen bestimmt, diese Konzentrationen sind in
Tabelle 6 aufgeführt.
-
-
-
Zeit bis zum Erreichen
der maximalen Blutkonzentrationen (Tmax)
-
Für
jeden Probanden und jede der Formulierungen wurde die Zeit bis zum
Erreichen der maximalen Blutkonzentrationen (h) (Tmax) beobachtet.
-
Die mittleren Tmax-Werte waren wie
folgt:
-
DISKUSSION
-
Die Formulierung von Beispiel 4 zeigte
eine bemerkenswert ausgedehnte in-vivo-Tmax (13,00 Stunden), verglichen mit
dem Vergleichsprodukt (2,58 Stunden). Weiterhin war die Formulierung
von Beispiel 4 bioäquivalent
(100%) mit herkömmlichen
Tabletten mit sofortiger Freisetzung, die alle sechs Stunden verabreicht wurden
(100%). Basierend auf diesem pharmakokinetischen Gesamtprofil eignet
sich die Formulierung von Beispiel 4 in herausragender Weise für eine einmal
tägliche
orale Verabreichung.
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Pharmakologische Daten
für die
Formulierungen von Beispielen 8 und 9
-
Die in Beispielen 8 und 9 hergestellten
Pellets wurden in Hartgelatinekapseln gefüllt, so dass man Kapseln mit
120 mg Diltiazemhydrochlorid erhielt. Eine einzelne Dosis der so
hergestellten Kapseln wurde fünf Probanden
als Einzeldosis verabreicht. Für
jeden Probanden und jede der Formulierungen wurde die Zeit bis zum
Erreichen der maximalen Blutkonzentrationen (h) (Tmax) beobachtet,
wobei der mittlere Tmax-Wert für Beispiel
8 17,8 und der mittlere Tmax-Wert für Beispiel 9 18,6 betrug.
-
Die erfindungsgemäßen Formulierungen, die durch
spezifische in-vitro-Auflösungsraten
und ein besser gesteuertes Herstellungsverfahren gekennzeichnet
sind, zeigen sowohl in Hinsicht auf in-vivo-Wirksamkeit als auch
in Hinsicht auf in-vitro-Wirksamkeit eine exzellente Stabilität über die
normale Vermarktungshaltbarkeitsdauer (18 Monate bis 2 Jahre).