DE3840123A1 - Aerobe biologische abwasserreinigung - Google Patents
Aerobe biologische abwasserreinigungInfo
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Description
Es ist bekannt, Klärschlamm thermisch zu entsorgen. Um eine autarke Ver
brennung zu ermöglichen bzw. den getrockneten Klärschlamm als Wirtschafts
gut zu verwerten, wird dem Klärschlamm ein Kohlenstoffträger zugemischt.
Bei der biologischen Abwasserreinigung stellen sich neben dem geringen
Heizwert noch folgende Problemkreise:
- - geeignetes Trägermaterial
- - Verbesserung der Sedimentationseigenschaften des Schlamms
- - Vermeidung von Bläh- und Schwimmschlamm
- - Entwässerungshilfe
- - Trocknungshilfe
- - Nitrifikation und Denitrifikation.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, über die Heizwerterhöhung hinaus
der Abwasserreinigung eine unterstützende Funktion zu geben. Dies wird
durch die Verwendung von feingemahlenem Anthrazitstaub erreicht.
Es ist Stand der Technik, daß durch zusätzliche Aufwuchsfläche in den
Belebungsbecken aerober biologischer Kläranlagen die raumbezogene Stoff
umsatzleistung erhöht werden kann. Hieraus resultieren bei der Planung
neuer Anlagen kleinere Belebungsbecken (Kostenvorteile) bzw. bei bestehen
den überlasteten Anlagen kann die Reinigungsleistung verbessert werden, so
daß die erforderlichen Grenzwerte für die Einleitung in den Vorfluter
gewährleistet werden können.
Zusätzliche Aufwuchsfläche kann durch fest montierte Einbauten (z. B.
vernetzte Formkörper, Kunststoffschnüre) oder durch schwimmende Aufwuchs
körper (z. B. Sand, Flugasche, Kunststoffwürfel, Aktivkohle, Aktivkoks)
geschaffen werden. Die bisher bekannten Verfahren haben folgende Mängel:
Feste Einbauten neigen zu Verstopfungen, insbesondere durch die Ablagerung
nicht suspendierter Feststoffe. Außerdem bilden sie einen hydraulischen
Widerstand, so daß zusätzlicher Energieaufwand erforderlich wird. Häufig
kommt es zu unerwünschten anaeroben Zonen.
Aufgrund der glatten Oberfläche von Sand wird die Bildung eines Biofilms
erschwert, da dieser den Scherkräften der Teilchen mit unterschiedlichen
Relativgeschwindigkeiten ausgesetzt ist. Die relativ hohe Dichte des Sands
begünstigt diesen negativen Effekt ebenso eine evtl. vorzeitige Sedimenta
tion einzelner Partikel.
Der hohe Feinanteil von Flugasche wirkt einer vorzeitigen Sedimentation
entgegen. Mit den Eluaten der Asche wird das Abwasser jedoch zusätzlich
belastet.
Sowohl bei der Verwendung von Sand als auch von Asche kommt es bei der
thermischen Verwertung von Klärschlamm zu einer überproportionalen Zunahme
der zu deponierenden Verbrennungsrückstände und zusätzlich auch zu einer
Heizwertminderung. Beide Aspekte gewinnen zunehmend an Bedeutung, da zu
künftig die einzig sinnvolle Lösung bei der Klärschlammentsorgung die
thermische Verwertung sein wird, falls eine Kompostierung oder die Ver
bringung in die Landwirtschaft nicht möglich ist.
Poröse elastische Würfel aus Polyurethanschaum haben sich als ungeeignet
erwiesen. Die wirksame Oberfläche ist relativ gering. Im Inneren der Würfel
kommt es zu anaeroben Zonen und inaktiver Biomasse, da nur der äußere
Biofilm aktiv an der Umsetzung des Substrats beteiligt ist. Die Aktivität
des Belebtschlamms geht bereits bei Schichtendicken von ca. 0,1 mm um die
Hälfte zurück. Bei 0,5 mm beträgt sie noch ca. ein Zehntel.
Bei Aktivkohle und Aktivkoksen wird häufig die sehr hohe spezifische Ober
fläche hervorgehoben. Die Oberfläche besteht fast ausschließlich aus inne
rer Oberfläche in Form von Meso- und Mikroporen, deren Durchmesser kleiner
als die Mikroorganismen sind und somit als Aufwuchsfläche entfallen. Die
als Trägermaterial wirksame Fläche beschränkt sich somit auf die äußere
Oberfläche.
Aktivkohle wird aus Kostengründen nur in Spezialfällen eingesetzt. Aktiv
kokse haben im Regelfall eine grobe Kornverteilung, so daß verglichen mit
feinen Stäuben wenig äußere Oberfläche zur Verfügung steht. Die groben
Partikel sedimentieren vorzeitig, so daß auch diese als Aufwuchsfläche
entfallen. Der prozentuale Anteil dieser Partikel ist nicht unerheblich.
Aus den oben aufgeführten Nachteilen ergibt sich ein Anforderungsprofil für
ein ideales Trägermaterial:
- - sehr hoher Anteil an äußerer Oberfläche
- - hohe Kornfeinheit zur Vermeidung einer vorzeitigen Sedimentation bzw. geringer Energiebedarf für den erforderlichen Auftrieb
- - chemische Reinheit zur Vermeidung zusätzlicher Belastungen
- - organische Substanz zur Erhöhung des Heizwertes und gleichzeitig Minimierung der Verbrennungsrückstände
- - geringe Kosten für die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.
Eine weitere, bisher noch nicht erwähnte Eigenschaft, ist zwingend notwen
dig. Das artspezifische Adsorptionsverhalten der Mikroorganismen muß mit
der Oberfläche des Trägermaterials übereinstimmen.
Bei der Forderung nach einem organischen Feinststaub müssen zwangsläufig
Sicherheitsaspekte in bezug auf die Selbstentzündlichkeit und die Explo
sionsgefahr des jeweiligen Trägermaterials geprüft werden, da diese Eigen
schaften die Sicherheit und die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens weitge
hend bestimmen.
Feingemahlener Anthrazitstaub erfüllt alle diese Anforderungen an ein
ideales Trägermaterial. Die Kornverteilung wird hierbei wie folgt
festgelegt:
Aufgrund der bisherigen positiven Erfahrungen beim Einsatz von feinge
mahlenem Anthrazitstaub als Trägermaterial ergeben sich zusätzlich folgende
Nutzenfunktionen:
- - Sedimentationshilfe
- - Vermeidung von Bläh- und Schwimmschlamm
- - Entwässerungsstützgerüst und verbesserte Trocknungseigenschaften der Filterkuchen
- - Heizwerterhöhung des Filterkuchens.
Außerdem ist feingemahlener Anthrazitstaub ein ideales Trägermaterial für
die intermittierende und/oder simultane Nitri- und Denitrifikation.
Untersuchungen mit bakteriellen Mischkulturen haben gezeigt, daß unter
schiedliche Mikroorganismen ein artspezifisches Adsorptionsverhalten zei
gen. Als entscheidender Faktor für die Adhäsion von Mikroorganismen hat
sich hierbei die Ladung und Hydrophobiezität der Zelloberfläche herausge
stellt. Für kommunale Abwässer haben sich hydrophile Trägermaterialien
bestens bewährt. Die hydrophilen Eigenschaften von feingemahlenem Anthrazit
begünstigen zusätzlich das Benetzungsverhalten, so daß ein unproblemati
sches, staubfreies Eindosieren mittels Wasserstrahlpumpe in den Zulauf des
Belebungsbeckens erfolgen kann.
Die hydrophilen Eigenschaften werden wie folgt erreicht:
Als Rohprodukt wird Anthrazitschlamm mit einem Feuchtegehalt zwischen 15%
und 25% Wasser eingesetzt. Dieses Produkt wird in einer Mahltrocknungs
anlage direkt getrocknet und auf die erforderlichen Feinheit aufgemahlen.
Die Flüchtigen Bestandteile liegen zwischen 8% und 10%. Der Asche
gehalt (wf) differiert zwischen 17 und 23%. Das Fertigprodukt hat eine
Restfeuchte kleiner 1%.
Die zu dosierenden Mengen werden wie folgt festgelegt:
Minimale Menge: 5% bezogen auf den Feststoffanteil
Maximale Menge: 50% bezogen auf den Feststoffanteil.
Minimale Menge: 5% bezogen auf den Feststoffanteil
Maximale Menge: 50% bezogen auf den Feststoffanteil.
Aufgrund der o. g. hohen Kornfeinheit verfügt Anthrazitstaub über ein
großes Angebot an äußerer Oberfläche. Der geringe Dichteunterschied von
Anthrazit (ca. 1,4 g/cm3) zum Abwasser verbunden mit der Feinheit führt zu
folgenden Vorteilen:
- - geringer Energiebedarf für den erforderlichen Auftrieb
- - keine vorzeitige Sedimentation in hydraulisch tote Zonen des Be lebungsbeckens
- - keine hydraulischen Verluste und anaerobe Zonen wie bei festen Einbauten für die Immobilisierung der Mikroorganismen
- - geringe Scherkräfte aufgrund kleiner Massen, dadurch bessere Flockenstabilität
- - homogene Verteilung im Belebungsbecken führt zu einer verbesserten Effizienz beim organischen Abbau des Substrats.
Die besondere Eignung von feingemahlenem Anthrazitstaub als Aufwuchsfläche
wurde durch Aufnahmen mittels Rasterelektronen-Mikroskop nachgewiesen.
Anthrazit ist chemisch unbedenklich, so daß es u. a. zur Filtrierung von
Trink- und Mineralwasser eingesetzt werden kann. Das Eluat hat einen pH-
Wert von ca. 8.
Die Ungefährlichkeit hinsichtlich Explosionsgefahr und Selbstentzündung
beim Transport, bei der pneumatischen Förderung und der Lagerung wurde
gutachterlich nachgewiesen, so daß keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen
getroffen werden müssen.
Die spezielle flache Kornverteilung des erfindungsgemäßen Anthrazitstaubs
(s. o.) enthält einen relativ hohen Feinstanteil. Diese feinen Partikel
lagern sich vorzugsweise an den fadenförmigen Mikroorganismen an. Das
Produkt kann somit auch zur Unterdrückung von Blähschlamm eingesetzt werden.
Anhand mikroskopischer Aufnahmen kann gezeigt werden, daß auch größere
Partikel (ca. 100 µm) gut in die Schlammflocke eingebaut werden. Der Bio
film an der Oberfläche der Kohlepartikel begünstigt diesen Vorgang. Auf
grund der hohen mittleren Dichte der "beladenen" Schlammflocke sedimentiert
diese schneller. Der Anthrazitstaub bewirkt eine erhöhte Schlammkonzentra
tion und einen verbesserten Schlammindex.
Klärschlämme lassen sich nur schwer entwässern. Aus diesem Grunde werden
häufig Feststoffe zugegeben, um den Trockensubstanzanteil zu erhöhen.
Korngröße, Kornverteilung sowie die Benetzbarkeit des Feststoffes spielen
hierbei eine wesentliche Rolle.
In mehreren Versuchsreihen auf einer Großkläranlage konnte gezeigt werden,
daß mit feingemahlem Anthrazitstaub sehr gute Ergebnisse erzielt wurden.
Bei der Zudosierung von 10% Anthrazitstaub, bezogen auf den Feststoff
anteil, konnte eine Erhöhung des TS-Gehaltes um ca. 18% festgestellt
werden.
Bei der allgemein üblichen Zudosierung des Feststoffes zur Unterstützung
der Entwässerung vor den Filterpressen läßt sich eine gewisse Inhomogenität
nicht vermeiden. Die Zudosierung des Anthrazitstaubs erfolgt zweckmäßiger
weise in den Zulauf des Belebungsbeckens, so daß eine sehr homogene Ein
mischung des Staubes in den zu entwässernden Schlamm erfolgt. Hierdurch
ergibt sich ein verfahrenstechnischer Vorteil, der durch das folgende
Beispiel bestätigt wird.
Beim Betrieb einer größeren Schlammtrocknungsanlage zeigten sich bei der
Einmischung von feingemahlenem Anthrazit in den Klärschlamm wesentliche
Verbesserungen des Trocknungswirkungsgrades. Die homogene Einmischung und
die größere äußere Oberfläche von feingemahlem Anthrazitstaub begünstigen
eine Krümelstruktur, so daß die Heißgase bei der Trocknung mehr Kontakt
flächen haben und der gesamte Prozeß wesentlich effizienter abläuft.
Durch Zumischung von feingemahlem Anthrazitstaub konnte außerdem die Pump
fähigkeit des Schlammes verbessert werden, so daß die Antriebsleistungen
und die Drücke für die Schlammpumpen verringert wurden.
Bei der Zumischung von feingemahlem Anthrazitstaub wird die Heizwert
erhöhung des zu entwässernden Schlammes durch zwei Faktoren bestimmt:
- - Aufgrund des jeweiligen Mischungsverhältnisses erhöht sich der Heizwert bezogen auf die Trockensubstanz.
- - Bei überproportionaler Entwässerungsrate (s.o.) wird Verdampfungswärme eingespart.
Die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Grenzwerte für den Nitratgehalt führen
insbesondere bei einer Reihe von bestehenden Kläranlagen zu Lösungs
problemen. Es besteht eine Vielzahl von Verfahrensweisen zur Nitri- und
Denitrifikation, von denen die meisten jedoch aus wirtschaftlichen Gründen
entfallen.
Gute Chancen auf Durchsetzung haben die Verfahren der intermittierenden und
der simultanten Denitrifikation deshalb, weil sie ohne größeren baulichen
Aufwand auch an bestehenden Anlagen praktiziert werden können.
Bei der intermittierenden Denitrifikation wird das Belebungsbecken zeit
weise unter aeroben (Nitrifikation) und zeitweise unter anaeroben Bedin
gungen betrieben (Denitrifikation). Die bei Nitrifikation frei werdenden
Wasserstoffionen ermöglichen bei der Denitrifikation die Umsetzung des
Nitrats in molekularen Stickstoff.
Bei der simultanen Denitrifikation wird in einem Umlaufbecken die Belüftung
so ausgelegt, daß in einem oder mehreren Bereichen unter aeroben Bedingun
gen nitrifiziert und analog dazu in anaeroben Bereichen denitrifiziert
wird.
Voraussetzung für beide Verfahren ist eine erhöhte Schlammkonzentration und
ein höheres Schlammalter. Da sich die Wachstumsgeschwindigkeiten der Nitri
fikanten (Nitrosomonas, Nitrobacter) um ca. eine Zehnerpotenz von denen der
heterotrophen Bakterien unterscheiden, muß dafür gesorgt werden, daß die
Nitrifikanten von diesen nicht überwuchert werden.
Die Drosselung der Wachstumsgeschwindigkeit der heterotrophen Bakterien
kann nur durch eine Senkung der BSB5-Schlammbelastung erreicht werden.
Hieraus resultiert eine Erhöhung des Schlammalters, welches wiederum die
erforderlichen Wachstumsbedingungen für die Nitrifikanten schafft.
Feingemahlener Anthrazitstaub begünstigt diese Verfahren in zweifacher
Weise.
Die einzelnen Partikel wirken zunächst als Trägermaterial, so daß über eine
Erhöhung der Schlammkonzentration das erforderliche Schlammalter erreicht
wird.
Bei der Denitrifikation wird molekularer Stickstoff frei, der ähnlich einem
Flotationsverfahren die Schlammflocken aufschwimmen läßt. Dieser unerwünsch
te Schwimmschlamm stellt ein erneutes Problem dar, das durch den Einsatz
von Anthrazitstaub jedoch weitgehend vermieden werden kann. Die zusätzliche
Beladung der Flocke mit Anthrazitstaub wirkt dem Auftrieb der Stickstoff
bläschen entgegen, so daß diese sedimentiert.
Claims (2)
- Aerobe biologische Abwasserreinigung, bei der feingemahlene Kohle einge setzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Kohle Anthrazit verwendet wird, wobei der Anthrazit als
- - Trägermaterial und/oder
- - Sedimentationshilfe und/oder
- - Hilfe zur Bläh- und Schwimmschlammunterdrückung und/oder
- - Entwässerungshilfe und/oder
- - Trocknungshilfe und/oder
- - Hilfe für Nitri- und Denitrifikation
- mit einer Kornfeinheit von 90% kleiner 40 µm bis max. 120 µm und in Mengen von mindestens 5% und maximal 50% bezogen auf den Feststoffgehalt des Klärschlamms eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883840123 DE3840123A1 (de) | 1988-11-29 | 1988-11-29 | Aerobe biologische abwasserreinigung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883840123 DE3840123A1 (de) | 1988-11-29 | 1988-11-29 | Aerobe biologische abwasserreinigung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3840123A1 true DE3840123A1 (de) | 1990-05-31 |
Family
ID=6368043
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883840123 Withdrawn DE3840123A1 (de) | 1988-11-29 | 1988-11-29 | Aerobe biologische abwasserreinigung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3840123A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0566256A1 (de) * | 1992-04-13 | 1993-10-20 | Texaco Development Corporation | Verfahren zur Behandlung von ölhaltigen Schlämmen und organischen Abfällen |
EP0686605A1 (de) * | 1994-05-06 | 1995-12-13 | Miljoevern Umwelt-Technik GmbH | Verfahren zur biologischen Reinigung von organisch belasteten Abwässern |
AT401384B (de) * | 1994-07-07 | 1996-08-26 | Ranner Dietrich | Verfahren zur aeroben behandlung von schlämmen, vorrichtung zur erzeugung des transportmediums für sauerstoff zur durchführung des verfahrens und anlage unter verwendung der vorrichtung |
DE19642260C2 (de) * | 1996-10-11 | 2002-10-31 | Siemens Axiva Gmbh & Co Kg | Biologisch-adsorptives Verfahren zur Reinigung von Grundwasser |
DE102004055072A1 (de) * | 2004-11-15 | 2006-05-18 | Reichmann-Schurr, geb. Wenzler, Margot | Vorrichtung zur Zumischung eines Polymers in eine Flüssigkeit |
-
1988
- 1988-11-29 DE DE19883840123 patent/DE3840123A1/de not_active Withdrawn
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: RUHRKOHLE-CARBORAT GMBH, 4133 NEUKIRCHEN-VLUYN, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |