DE3837733C2 - Lageranordnung für einen Spinnrotor einer OE-Spinnmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Lageranordnungen für einen Spinn­ rotor einer OE-Spinnmaschine gemäß dem jeweiligen Oberbe­ griff der Patentansprüche 1 bzw. 2.

Bisher laufen Textilspindeln bzw. Spinnrotoren in spezi­ ellen zweireihigen Wälzlagern mit besonderen dynamischen Eigenschaften, um Drehzahlen von über 90000 Upm zu ermög­ lichen.

Aus der DE-OS 23 33 555 ist eine Lageranordnung für einen Spinnrotor gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt, bei welcher ein Dichtungselement zwischen der Rückfläche des Rotors und dem äußeren Wälzlager vorgese­ hen ist, das am freien Ende der gehäusefesten Lagerhülse befestigt ist und zusammen mit dem vorstehenden Zapfen der Rotorwelle einen Dichtungsspalt begrenzt. Zwischen diesem Dichtungsglied und dem angrenzenden Wälzlager ist ein Ringraum vorgesehen, der über einen Radialkanal in der Lagerhülse und eine die Lagerhülse umgebende Ringkam­ mer mit der Atmosphäre verbunden ist. Durch diese Ausbil­ dung kann verhindert werden, daß die bei den außerordent­ lich hohen Drehzahlen erzeugten ggf. mit Staub oder Fein­ fasern beladenen Luftströme in die hochempfindlichen Wälzlager gelangen. Die Ableitung dieser Luftströme unter Umgehung der Wälzlager ist jedoch mit einem gewissen technischen Aufwand verbunden.

Aus der DE 30 06 020 A1 ist eine weitere Lageranordnung für einen Spinnrotor einer OE-Spinnmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2 bekannt, bei welcher der Spinnrotor mittels eines buchsenförmigen Ansatzes auf dem freien Ende der Rotorwelle befestigt ist, wobei die­ ser Ansatz an seinem Außenumfang Ringnuten und Ringzähne aufweist, die zusammen mit einem radial äußeren Bundring eine strömungsmechanische Dichtungsanordnung bilden. Eine vom inneren Ende dieser Dichtungsanordnung begrenzte Ringkammer ist über einen Radialkanal im Bundring mit der Atmosphäre verbunden, so daß die in diese Ringkammer ein­ strömende ggf. mit Schmutz und Feinfasern beladene Luft abgeführt werden kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, Dichtungsanordnungen für einen Spinnrotor einer OE-Spinnmaschine zu schaffen, die mit technisch einfachen Mitteln das Anströmen der emp­ findlichen Wälzlager durch die erzeugte mit Staub oder Feinfasern beladene Luft zuverlässig verhindern.

Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 und 2 angegebenen Merkmale gelöst.

Die erfindungsgemäße Lageranordnung verhindert den Luft­ durchgang durch die Wälzlager auch bei hohen Drehzahlen von über 90000 Upm, wobei Beanspruchungen durch Schwin­ gungen und durch Luftreibung vermindert werden.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind der Zeich­ nung und der folgenden Beschreibung von bevorzugten Ausfüh­ rungsbeispielen zu entnehmen. Es zeigen:

Fig. 1 im schematischen Axialschnitt die Lageran­ ordnung eines Spinnrotors mit der im Bund­ ring befestigten Deckscheibe,

Fig. 2 eine Variante mit einer an der steifen Welle befestigten Deckscheibe.

Bei der dargestellten Lageranordnung ist eine steife Welle 1 in einem speziellen zweireihigen Kugellager abgestützt, dessen Außenring 2 über endseitige Dämpfungselemente federnd in einem Gehäuse 3 festgelegt ist. Ein Spinnrotor 4 ist auf einem aus dem hohlen Ende der Welle 1 herausragenden elastischen Wellenzapfen 5 befestigt. Der Außenraum 6 hinter dem Spinnrotor 4 ist von einem Innenraum 7 durch eine Deck­ scheibe 8 getrennt, welche mit ihrem Außenrand an einem Bundring 9 befestigt ist. Am Umfang einer zentralen Öffnung in der Deckscheibe 8 ist ein Dichtungsspalt 10 belassen. Zwischen dem Bundring 9 und dem Gehäuse 3 ist ein elasti­ scher Dichtungsring 11 eingelegt. Durch den Bundring 9 geht eine radiale Nachschmierbohrung 12, welche gegenüber einer im Lageraußenring 2 vorgesehenen Nachschmieröffnung 13 angeordnet ist. Gegen mögliche Verunreinigung ist in der Nachschmieröffnung 12 eine Kugel 14 mit einer Anpreß­ feder 15 untergebracht. Der Innenraum 7 ist mit der äußeren Atmosphäre über eine radiale Lüftungsöffnung 17 im Bundring 9 verbunden, und zwar im dargestellten Falle über einen Hohlraum 16 zwischen dem Lageraußenring 2 und dem Gehäuse 3.

Die Lageranordnung gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von der vorstehend beschriebenen dadurch, daß die Deckscheibe 8 auf dem vorstehenden Endteil der Welle 1 befestigt ist. Der Dichtungsspalt 10 befindet sich am äußeren Umfang der Deckscheibe 8.

Bei einer anderen nicht dargestellten Ausführung kann der Lageraußenring 2 im Aufnahmegehäuse 3 festgelegt sein, wobei der Innenraum 7 mit der äußeren Atmosphäre über eine Lüftungsöffnung 17 im Aufnahmegehäuse 3 verbunden ist.

Bei der beschriebenen Lageranordnung führt die Anordnung des Spinnrotors 4 auf dem mehr oder weniger elastischen Wellenzapfen 5 zu einem ruhigeren Lauf auch bei sehr hohen Drehzahlen. Die ortsfeste bzw. mitlaufende Deckscheibe 8 zwischen dem Rotor 4 und der vorderen Stirnseite der Wälzlagerung verhindert wirksam das Eindringen von durch die Rotordrehungen erzeugten ggf. staub- oder faserhalti­ gen Luftströmen in das Innere der Lagerbuchse 2 und in die nicht dargestellten empfindlichen Wälzlager. Die Wir­ kung der Deckscheibe 8 wird noch wesentlich erhöht durch die Ausbildung des Innenraums 7, der über die radiale Öffnung 17 im radial äußeren Bundring 9 bzw. im Dämpfungs­ ring mit der Außenatmosphäre in Strömungsverbindung steht.

Claims (4)

1. Lageranordnung fuhr einen Spinnrotor einer OE-Spinnmaschine,

• - mit zwei axial beabstandeten Wälzlagern zur Lagerung der Rotorwelle (1), deren Außenschalen (2) gemeinsam über eine Lagerhülse und zwei Dämpfungselemente in einer Gehäusebohrung der Spinneinheit festgelegt sind, und
• - mit einer strömungsmechanischen Dichtungsanordnung (8, 10), deren zwischen dem Spinnrotor (4) und dem an­ grenzenden Wälzlager (6) fest angeordnete Deckscheibe (8) mit dem Endteil der Rotorwelle (1) einen ringför­ migen Dichtungsspalt (10) bildet und einen mit der Atmosphäre verbundenen inneren Ringraum (7) begrenzt,

dadurch gekennzeichnet
daß ein Bundring (9) mittels einer Ringdichtung (11) in der Gehäusebohrung abgedichtet angeordnet ist, an dem die konisch ausgebildete Deckscheibe (8) mit ihrem Außen­ rand befestigt ist, und der einen den Ringraum (7) mit einer radial äußeren Ringkammer (16) verbindenden Ra­ dialkanal (17) enthält.

2. Lageranordnung für einen Spinnrotor einer OE-Spinnmaschine,

• - mit zwei axial beabstandeten Wälzlagern zur Lagerung der Rotorwelle (1), deren Außenschalen (2) gemeinsam über eine Lagerhülse und zwei Dämpfungselemente in einer Gehäusebohrung der Spinneinheit festgelegt sind, und
• - mit einer strömungsmechanischen Dichtungsanordnung (8, 10), die ein auf dem vorstehenden Ende der Rotorwelle (1) zwischen dem Rotor und dem angrenzenden Wälzlager angeordnetes mitdrehendes Dichtungsglied (8) enthält, das mit dem angrenzenden Wälzlager einen mit der Atmosphäre über einen Radialkanal (17) verbundenen Ringraum (7) und mit seinem Außenrand einen ringför­ migen Dichtungsspalt (10) begrenzt,

dadurch gekennzeichnet,
daß das Dichtungselement als napfförmige Deckscheibe (10) ausgebildet ist, die einen nach außen konischen Zwi­ schenabschnitt und einen radialen Außenrand aufweist, welcher mit dem vorderen Endteil der Lagerhülse den Dichtungsspalt (10) begrenzt, und
daß der in der Lagerhülse und in dem äußeren Dämpfungselement verlaufende Radialkanal in eine die Lagerhülse umgebende Ringkammer (16) ausmündet.