DE3837394A1 - Verfahren zur herstellung von telomeren aus chlortriflouraethylen und triflourtrichloraethan - Google Patents
Verfahren zur herstellung von telomeren aus chlortriflouraethylen und triflourtrichloraethanInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Telomeren
der Formel CG₂ClCFCl(CF₂CFCl) n Cl, in der n einen
Wert von 1 bis 10 hat. Die Telomere der Erfindung sind gesättigte,
niedermolekulare Polymere, die zur Herstellung von
nichtbrennbaren Hydraulikflüssigkeiten geeignet sind.
Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung von Telomeren
aus Chlortrifluoräthylen ("CTFE") bekannt und technisch seit
vielen Jahren in Gebrauch. William T. Miller, Jr. u. Mitarb.
beschreiben in Industrial and Engineering Chemistry,
(1947), S. 333-337, unter dem Titel "Low Polymers of Chloro
trifluorethylene" ein Verfahren zur Herstellung von Polymeren
mit niederem Molekulargewicht durch Polymerisation von
CTFE in Chloroformlösung unter Verwendung von Benzoylperoxid
als Polymerisationsbeschleuniger. Als weitere zu diesem
Zweck geeignete Lösungsmittel werden Tetrachlorkohlenstoff
und Tetrachloräthylen angegeben. Die Lösung wird in einem
Druckgefäß 105 Minuten auf 100°C erhitzt und das nicht umgesetzte
CTFE-Monomer und das Chloroform abdestilliert, wobei
ein rohes Telomer der allgemeinen Formel CHCl₂(CF₂CClF) n Cl
zurückbleibt, welches weiter erhitzt und destilliert werden
kann und Produkte liefert, die von einem Leichtöl bis zu
einem halbfesten Wachs oder Fett reichen.
In der US-A-27 88 375 ist ein anderes Verfahren zur Herstellung
von CTFE-Polymeren niederen Molekulargewichts beschrieben.
Dieses Verfahren umfaßt die Umsetzung von CTFE
mit einer gesättigten bromierten Verbindung in Gegenwart
einer Strahlenquelle. Geeignete bromierte Verbindungen
schließen 1,2-Dibrom-2-chlortrifluoräthan (CF₂BrCClFBr) ein.
Die durch dieses Verfahren erhaltenen gesättigten Brompolychlorfluor-Verbindungen
können dann destilliert und die isolierten
Fraktionen mit Chlor zu Polychlorfluor-Verbindungen
umgesetzt werden. Die Verbindungen sind vorwiegend Telomere
höheren Molekulargewichts, d. h. n ist größer als 4.
Eine neuere Entwicklung in diesem Bereich wird in einer
Reihe von Aufsätzen von Y. Pietrasanta u. Mitarb. mit dem
Titel "Telomerization by Redox Catalysis" "European Polymer
Journal", Bd. 12 (1976) beschrieben. Diese Technologie umfaßt
die Umsetzung von halogenierten Telogenen mit einem
einzigen Kohlenstoffatom, wie CCl₄ und CCl₃Br, mit CTFE in
Gegenwart von Benzoin und einem geeigneten Redox-Katalysator
wie Eisenchlorid. Die Telomerisation wird günstigerweise in
Acetonitril durchgeführt, welches ein gängiges Lösungsmittel
für die Reaktanten und Katalysatoren ist. Die Telomerisation
kann man folgendermaßen veranschaulichen:
wobei X ein Chlor- oder Bromatom bedeutet. Es wird ferner
angegeben, daß der Einsatz von CCl₃Br als Telogen zu einem
geringeren Grad an Telomerisation und zu einem größeren Anteil
an monoaddiertem Produkt führt als die Verwendung von
CCl₄.
Das Redox-Verfahren bietet den Vorteil, daß direkt Produkte
mit niederem Molekulargewicht erzeugt werden, ohne daß ein
Polymerisat mit höherem Molekulargewicht gecrackt oder fraktioniert
werden muß.
Obwohl Telomere, die nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren
hergestellt werden, einen großen Fortschritt gegenüber
früher darstellen, besteht immer noch ein Bedarf,
die Ausbeute des gefragteren niedermolekularen Produktes zu
steigern. Es besteht ebenfalls ein andauernder Bedarf nach
der Entwicklung kostengünstigerer Telomerisationsverfahren
unter Einsatz billigerer Reaktanten und Vermeidung schwer zu
handhabender Verfahrensschritte, wie Stabilisierung durch
nachträgliche Chlorierung oder Fluorierung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren zur
Herstellung von Telomeren der Formel CF₂ClCFCl(CF₂CFCl) n Cl, wobei
n Werte von 1 bis 10 bedeutet, zu schaffen, das den vorstehend genannten
Forderungen genügt. Diese Aufgabe wird durch den überraschenden Befund
gelöst, daß solche Telomere durch Umsetzung von Chlortrifluoräthylen
mit 1,1,2-Trifluortrichloräthan (CF₂ClCCl₂F) in Gegenwart eines Katalysatorsystems
erhalten werden können, das aus elementarem Eisen oder
korrosionsbeständigem Stahl Typ 410-L besteht. Die Reaktionsmischung
kann auch eine der halogenhaltigen Verbindungen LiCl, FeCl₃,
MoCl₅, Tetramethylammoniumchlorid, Tetrabutylammoniumbromid, Tri
äthylaminhydrochlorid und N-Chlorsuccinimid enthalten, die als Kettenabbruchsreagens
wirkt. Das Verfahren wird in Gegenwart eines Lösungsmittels,
das Nitrilgruppen enthält, durchgeführt, bevorzugt mit Acetonitril,
Propionitril und Cyanessigsäureäthylester.
Gegenstand der Erfindung ist somit das in den Patentansprüchen beschriebene
Verfahren.
Die Telomerisation wird bei einer Temperatur von 150 bis 200°C und
einem Molverhältnis Trifluoräthylen zu Chlortrifluoräthylen von
1 : 1 bis 3 : 1 durchgeführt. Dieses Verfahren ergibt eine verhältnismäßig
hohe Ausbeute an Produkten mit niederem Molekulargewicht.
Das Telomerisationsverfahren der Erfindung besteht aus der Umsetzung
von Chlortrifluoräthylen mit 1,1,2-Trifluortrichloräthan in einem Lösungsmittel
mit Nitrilgruppen, wie Acetonitril, Propionitril und Cyanessigsäureäthylester,
in Gegenwart einer katalytischen Menge von elementarem
Eisen oder von korrosionsbeständigem Stahl Typ 410-L, der eine
Legierung von 87,5% Eisen und 12,5% Chrom ist. Gegebenenfalls kann dem
Reaktionsgemisch eine der halogenhaltigen Verbindungen LiCl, FeCl₃,
MoCl₅, Tetramethylammoniumchlorid, Tetrabutylammoniumbromid, Triäthylaminhydrochlorid
und N-Chlorsuccinimid zugesetzt werden. Die Halogenverbindung
wirkt während der Umsetzung als Kettenabbruchreagens zur Begrenzung
der Erzeugung von Produkten mit hohem Molekulargewicht. Das
Verfahren kann folgendermaßen veranschaulicht werden:
CF₂ClCCl₂F + n CF₂ = CFCl→CF₂ClCFCl(CF₂CFCl) n Cl,
wobei n einen Wert von 1 bis 10 hat.
Das Verfahren (4) führt eher zur Herstellung eines Gemisches
von verschiedenen Telomertypen mit unterschiedlichen Molekulargewichten,
wobei n Werte von 1 bis 10 hat, als zu reinen
Isomeren mit diskreter Struktur bzw. einem einzigen Wert für
n. Die Trennung der einzelnen Telomertypen aus dem Gemisch
wird in an sich bekannter Weise durch Destillation erreicht.
Trifluortrichloräthan hat unter Bedingungen von Telomerisationsverfahren
wie den bei Verwendung von CCl₄ oder
CF₂BrCFClBr als Telogene angewendeten eine geringe
Reaktionsbereitschaft; vgl. die vorstehende Erläuterung der
Herstellung von Telomeren aus diesen Telogenen. Unter diesen
Reaktionsbedingungen beträgt der Umsatz oder die Ausbeute an
Telomeren bei Einsatz von Trifluortrichloräthan als Telogen
nur wenige Prozente. Es ist deshalb notwendig, diese Verfahrensbedingungen
wesentlich zu ändern, um eine befriedigende
Ausbeute an Telomer zu erhalten. Hierzu wird eine der vorstehend
genannten Halogenverbindungen verwendet, die Verfahrenstemperatur
auf 150 bis 200°C gesteigert und das Molverhältnis
von Telogen zu Chlortrifluoräthylen von vorher 1 : 3
auf 1 : 1 bis 3 : 1 erhöht. Das geänderte Molverhältnis bewirkt
eine Begrenzung der Entstehung von Telomertypen mit höherem
Molekulargewicht, die einen geringeren Marktwert besitzen.
Im Verfahren der Erfindung wurde festgestellt, daß bei der
Reaktion (4) ein wesentlicher Anteil an Telomeren mit niedrigerem
Molekulargewicht, insbesondere die Verbindung, in
der n den Wert von 1 hat, erzeugt wird. Dieses Telomere hat
zwar keinen bekannten Handelswert, es kann aber leicht in
das Telomerisationsverfahren zurückgeführt werden und dadurch
in brauchbare Telomere mit höherem Molekulargewicht
umgewandelt werden. Dadurch wird die Gesamtausbeute des Verfahrens
gesteigert.
Bei der Reaktion (4) wird ein verhältnismäßig geringer Anteil
an Produkten mit hohem Molekulargewicht erzeugt. Dadurch
entsteht wenig Abfall. Dies hat den weiteren Vorteil,
daß die Bearbeitung von Reaktanten und Produkten nicht durch
die Notwendigkeit der Behandlung von festen Telomeren oder
hochviskosen Stoffen erschwert ist. Die gewünschten Telomere,
in denen n Werte von 2 bis 4 hat, können so in verhältnismäßig
hoher Ausbeute hergestellt werden. Diese Telomere
sind wertvolle nichtbrennbare Hydraulikflüssigkeiten.
Zusätzlich zu den primären und erwünschten Telomeren, die
durch die Reaktion (4) hergestellt werden, kann bei dieser
Reaktion eine kleine Menge Nebenprodukte, hauptsächlich ungesättigte
Telomere, entstehen. Diese Nebenprodukte können
durch nachträgliche Chlorierung oder Fluorierung entfernt
werden.
Die Konzentration an elementarem Eisen oder korrosionsbeständigem
Stahl 410-L im Reaktionsgemisch liegt gewöhnlich
im Bereich von 0,1 bis 5 Gew.-%; bezogen auf CTFE. Die Konzentration
der Halogenverbindung im Reaktionsgemisch liegt
im Bereich von 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf CTFE.
Das im Verfahren eingesetzte elementare Eisen oder der korrosionsbeständige
Stahl 410-L werden am besten in gut zerkleinerter
Form oder als Pulver eingesetzt. Das Eisenpulver
kann im Reaktionsgefäß, beispielsweise in einem Rührkessel,
durch mechanisches Rühren gleichmäßig verteilt werden.
Auch andere Metalle als Eisen wurden als Ersatz für dieses
im Verfahren eingesetzt. Überraschenderweise wurde in allen
Fällen nur eine Spur des gewünschten Produktes gebildet.
Dies wird anhand der Beispiele 4 bis 7 für Nickel, Kobalt,
Mangan und Kupfer gezeigt.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
5 g Eisenpulver und 12 g Lithiumchlorid werden in einem mit
Glas ausgekleideten 3,79 Liter (1 US gallon) fassenden, gerührten
Autoklaven, der einem Innendruck von 51,71 bar (750 psi)
standhalten kann, eingebracht. Der Autoklav ist mit
einem Mantel versehen, in welchem Öl zum Heizen oder Kühlen
zirkuliert. Nach Druckkontrolle mit Stickstoff bis 37,9 bar
(550 psi) (dadurch wird der größte Teil des Sauerstoffs aus
dem Gefäß gespült) werden 1763 g 1,1,2-Trichlortrifluoräthan,
692 g Acetonitril und 565 g Chlortrifluoräthylen
zugegeben. Danach wird der Autoklav auf
180°C geheizt. Der Vorgang dauert 30 Minuten und der Druck
erreicht 31,0 bar (450 psi). Nachdem diese Temperatur und
dieser Druck erreicht sind, werden zusätzlich alle 30 Minuten
5 g Eisenpulver zugegeben. Weitere 450 g Chlortrifluoräthylen
werden in drei Portionen, immer wenn der Druck auf
28,3 bar (410 psi) fällt, zugesetzt. Die Umsetzung wird 5,5
Stunden weitergeführt.
Nach dem Abkühlen werden flüchtige Stoffe in eine kalte Vorlage
abgelassen und zur Wiederverwendung im nächsten Ansatz
aufbewahrt. Das Reaktionsgemisch wird abgelassen und dann
destilliert. Die tiefersiedenden Produkte werden bei Atmosphärendruck
aufgetrennt. Sie bestehen aus Chlortrifluoräthylen,
Acetonitril, Trichlortrifluoräthan, verschiedenen
Nebenprodukten und dem Großteil des Telogenproduktes mit 4
Kohlenstoffatomen. Diese Fraktion wird im nächsten Ansatz
wiederverwendet.
Das restliche Rohprodukt wird heiß filtriert, um die Eisensalze
zu entfernen. Der Filterkuchen wird mit Trichlortrifluoräthan
gewaschen, um anhaftendes Produkt zurückzugewinnen.
Das abgezogene Trichlortrifluoräthan wird für den
nächsten Ansatz verwendet, während das zurückgewonnene Produkt
mit dem Filtrat vereinigt wird. Dieses wird dann unter
vermindertem Druck destilliert. Es wird eine Telomerfraktion
gewonnen, die 6 bis 18 Kohlenstoffatome aufweist. Die Menge
an hergestellten Telomeren kann folgendermaßen zusammengefaßt
werden:
Telomer mit 4 Kohlenstoffatomen|258 g | |
Telomer mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen | 504 g |
Telomer mit <18 Kohlenstoffatomen | 91 |
Das Telomer mit 4 Kohlenstoffatomen wird durch fraktionierte
Destillation gereinigt. Das NMR-Spektrum zeigt, daß dieses
Produkt hauptsächlich aus 1,2,4,4-Tetrachlor-1,1,2,3,3,4-hexafluorbutan
besteht. Es sind weniger als 1% andere Isomere
vorhanden.
In ähnlicher Weise zeigt die NMR-Analyse, daß die beiden
nächsthöheren Telomeren vorwiegend die Struktur
Cl(CF₂CFCl) n Cl besitzen.
12 g LiCl werden in den Autoklaven aus Beispiel 1 eingebracht.
Nach der Druckkontrolle des Autoklaven mit Stickstoff
bei 34,5 bar (500 psi) (dadurch wird der größte Teil
des Sauerstoffs aus dem Gefäß gespült) werden 1637 g des 4
Kohlenstoffe enthaltenden Telomeren von Beispiel 1, 609 g
Acetonitril und 340 g Chlortrifluoräthylen in den Autoklaven
eingespeist. Der Autoklav wird danach auf 180°C geheizt. Der
Vorgang dauert 30 Minuten und der Druck ereicht 21,4 bar
(310 psi). Nachdem diese Temperatur und dieser Druck erreicht
sind, werden 5 g und zusätzlich alle 30 Minuten weitere
5 g Eisenpulver zugegeben. Weitere 500 g Chlortrifluoräthylen
werden in fünf Portionen zugegeben, um den Druck bei
22,1 bar bis 24,1 bar (320 psi bis 350 psi) zu halten. Die
Reaktion wird 5 Stunden weitergeführt.
Nach dem Abkühlen werden flüchtige Stoffe in eine kalte Vorlage
abgelassen und zur Wiederverwertung im nächsten Ansatz
aufbewahrt. Das Reaktionsgemisch wird abgelassen und dann
destilliert. Die tiefersiedenden Produkte werden bei
Atmosphärendruck aufgetrennt. Sie bestehen aus Chlortrifluoräthylen,
Acetonitril, Trichlortrifluoräthan, verschiedenen
Nebenprodukten und etwas Telogen mit 4 Kohlenstoffatomen.
Diese Fraktion wird im nächsten Ansatz
wiederverwendet.
Das restliche Rohprodukt wird heiß filtriert, um die Eisensalze
zu entfernen. Der Filterkuchen wird mit Trichlortrifluoräthan
gewaschen, um anhaftendes Produkt zurückzugewinnen.
Das abgezogene Trichlortrifluoräthan wird für den
nächsten Ansatz verwendet, während das zurückgewonnene Produkt
mit dem Filtrat vereinigt wird. Dieses wird dann unter
vermindertem Druck destilliert. Es werden 701 g Telomerfraktion
mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen erhalten. Der
Destillationsrückstand beträgt 132 g.
125 g Trichlortrifluoräthan, 75 g Acetonitril, 0,6 g Tetrabutylammoniumbromid
und 3,5 g Eisenpulver werden in das gläserne
Futterrohr eines 600 ml fassenden Autoklaven mit Rührwerk
eingebracht. Nach Druckkontrolle und Spülen mit N₂ werden
117 g Chlortrifluoräthylen zugegeben. Der Autoklav wird
geschlossen und langsam auf 180°C erhitzt. Die Reaktion wird
4 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Der erreichte maximale
Druck beträgt 35,8 bar (505 psig). Der Druck fällt
gegen Ende der Reaktion auf 25,1 bar (350 psig). Der Autoklav
wird dann auf Raumtemperatur gekühlt und nicht umgesetztes
Chlortrifluoräthylen abgelassen.
Nach dem Öffnen des Autoklaven werden 252 g Reaktionsgemisch
erhalten, das aus zwei flüssigen Phasen besteht. Dieses Produkt
wird mit verdünnter HCl und dann mit Wasser gewaschen.
Die GC-Analyse des gewaschenen Produktes zeigt, daß annähernd
30% des Trichlortrifluoräthans zu Telomeren mit 4 bis 20
Kohlenstoffatomen umgesetzt worden ist. Die relative Menge
der Telomeren nimmt mit wachsendem Molekulargewicht ab.
100 g Trichlortrifluoräthan, 75 g Acetonitril, 0,6 g
Tetrabutylammoniumbromid und 3,3 g Nickelpulver werden in
das gläserne Futterrohr eines 600 ml fassenden Autoklaven
mit Rührwerk eingebracht. Nach Druckkontrolle und Spülen mit
N₂ werden 120 g Chlortrifluoräthylen zugegeben. Der Autoklav
wird geschlossen und langsam auf 200°C erhitzt. Die Reaktion
wird 4 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Der maximal
erreichte Druck beträgt 45,1 bar (640 psig). Der Autoklav
wird dann auf Raumtemperatur gekühlt, und nicht umgesetztes
Chlortrifluoräthylen wird abgelassen.
Nach dem Öffnen des Autoklaven werden 173 g Reaktionsgemisch
erhalten. Dieses Produkt wird mit verdünnter HCl und dann
mit Wasser gewaschen. Die GC-Analyse des gewaschenen Produktes
zeigt, daß weniger als 1% des Trichlortrifluoräthans
sich zu Telomeren umgesetzt hat.
Beispiel 4 wird wiederholt, wobei Kobalt statt Nickel benutzt
wird. Das Rohprodukt (209 g) besteht aus einem in
Flüssigkeit suspendierten Feststoff. Die GC-Analyse der
Flüssigkeit zeigt, daß nur eine Spur des gewünschten leicht
löslichen Telomeren gebildet worden ist.
Beispiel 4 wird wiederholt, wobei Mangan statt Nickel benutzt
wird. Das Rohprodukt (230 g) besteht aus 117 g eines
in Flüssigkeit suspendierten Feststoffes. Die GC-Analyse der
Flüssigkeit zeigt, daß nur eine Spur des gewünschten leicht
löslichen Telomeren gebildet worden ist.
Beispiel 4 wird wiederholt, wobei Kupfer statt Nickel benutzt
wird. Das Rohprodukt wiegt 185 g. Die GC-Analyse der
Flüssigkeit zeigt, daß nur eine Spur des gewünschten leicht
löslichen Telomeren gebildet worden ist.
Beispiel 3 wird wiederholt, wobei Tetrabutylammoniumbromid
durch die folgenden Halogenverbindungen ersetzt wird: Tetramethylammoniumchlorid,
N-Chlorsuccinimid, Triäthylaminhydrochlorid,
Lithiumchlorid, Molybdanpentachlorid und
Eisen(III)-chlorid. In allen Fällen werden ähnliche Ergebnisse
erhalten. Wenn diese Verbindungen aus dem Reaktionsgemisch
weggelassen werden, verschiebt sich die Verteilung der
Telomeren in Richtung zu Telomeren mit höherem Molekulargewicht.
Beispiel 3 wird wiederholt, wobei Acetonitril durch eines
der folgenden Lösungsmittel ersetzt wird: Propionitril,
Cyanessigsäureäthylester DMF, THF, Essigsäuremethylester und
n-Butyronitril. Im Falle des Propionitrils und des Cyanessigsäureäthylesters
wird ein Produkt ähnlich dem in Beispiel
3 erhalten. In allen anderen Fällen werden wenig oder keine
der gewünschten Telomeren erhalten.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Telomeren der allgemeinen
Formel CF₂ClCFCl(CF₂CFCl) n Cl, wobei n einen Wert von 1
bis 10 hat, dadurch gekennzeichnet, daß
man Chlortrifluoräthylen mit CF₂ClCFCl₂ in Gegenwart von
elementarem Eisen oder korrosionsbeständigem Stahl Typ
410-L bei 150°C bis 200°C in Acetonitril, Propionitril
oder Cyanessigsäureäthylester umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Umsetzung in Gegenwart einer der Halogenverbindungen
Tetrabutylammoniumbromid, Tetramethylammoniumchlorid,
N-Chlorsuccinimid, Triäthylaminhydrochlorid, LiCl,
MoCl₅ oder FeCl₃ durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Umsetzung in Gegenwart von LiCl durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man CF₂ClCFCl₂ und Chlortrifluoräthylen in einem Molverhältnis
von etwa 1 : 1 bis 3 : 1 einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Umsetzung in Gegenwart von Acetonitril durchführt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Telomer, in dem n den Wert 1 hat, zurückgewinnt
und in das Reaktionsgemisch zurückführt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das elementare Eisen in einer Menge von 0,1 bis 5
Gew.-%, bezogen auf das Chlortrifluoräthylen, einsetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Eisen bzw. den Stahl in feinteiliger Form
oder pulverförmig einsetzt.
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |