DE3836530C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Be
trieb eines rückspülbaren Filters nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist im wesentlichen durch die US-
PS 44 82 461 bekannt. Rückspülbare Filter werden in vielen
Gebieten der Verfahrenstechnik angesetzt. Um einen optimalen
Filterbetrieb zu erhalten, der von Zeit zu Zeit ein
Rückspülen erfordert, wird der Druck vor und nach dem
Filtermittel ständig mit Meßfühlern gemessen, die aktuelle
Druckdifferenz ermittelt, - z. B. mit einem herkömmlichen
Prozeßrechner geeigneter Bauart - und als Hauptsteuergröße
für die Einleitung und Dauer des Rückspülvorgangs verwendet.
Es wird z. B. ein Solldifferenzdruck in den Rechner
eingegeben, der von der Art des eingesetzten Filters, dem
Filtermittel und dem zu filternden Medium abhängt und der
z. B. dem Rechner ständig mit dem aktuellen Differenzdruck
verglichen wird. Der Rechner umfaßt z. B. auch einen Betriebszeitzähler.
Es werden Zeitintervalle für die Sollfiltrationszeit
und Zeitintervalle für Sollspülzeit vorgegeben,
wobei diese vorgegebenen Zeitintervalle ebenfalls
von der Art und dem Zustand des Filters, des Filtermittels
und des zu filternden Mediums abhängen. Im Normalbetrieb
wird nach Ablauf der Sollfiltrationszeit der Rückspülvorgang
eingeleitet, der über die Sollspülzeit andauert. Beim
Rückspülvorgang sinkt normalerweise der aktuelle Differenzdruck
unter den vorgegebenen Solldifferenzdruck. Danach
beginnt erneut die Sollfiltrationszeit abzulaufen.
Als Sicherungsmaßnahme ist bei dem bekannten Verfahren
vorgesehen, daß unabhängig vom Ablauf der Sollfiltrationszeit
die Rückspülfolge unterbrochen und der Rückspülvorgang
eingeleitet wird, wenn während des Filtervorgangs der
vorgebenene Solldifferenzdruck erreicht wird. Ein schnelleres
Ansteigen des aktuellen Differenzdrucks als beim
Normalbetrieb deutet auf starke Verunreinigungen des zu
filternden Mediums, Verstopfen der Filtermittel oder ähnliches
hin.
Es kann vorkommen, daß eine mechanische Beschädigung oder
ein mangelhaftes Einspannen des Filtermittels z. B. ein Riß
oder Loch in einem Filtertuch oder Filtergewebe entsteht,
wodurch ein einwandfreies Filtrieren nicht mehr gewährlei
stet ist. Dies kann mit dem bekannten Verfahren während
des Betriebes nicht festgestellt werden, da eine solche
Beschädigung zu einem Absinken des Differenzdruckes führt,
was vom Rechner als Anzeichen für Normalbetrieb gewertet
wird. Die Folge ist jedoch ein zumindest teilweises Durchströmen
des Filters mit ungefiltertem Medium und entsprechend
nachteiligen Folgen für die nachgeschalteten Verfahrensstufen.
Aus dem englischsprachigen Abstract der JP 57-
91 714 A2 ist es bekannt, zum Hinweis auf eine Beschädigung
des Filtermittels ein die Sollfiltrationszeit übersteigendes
Zeitintervall vorzugeben und einen Vergleich
mit der Filtrationszeit durchzuführen. Wird die Sollfiltrationszeit
von der laufenden Filtrationszeit überschritten,
erfolgt am Ende des vorgegebenen Zeitintervalls eine
Anzeige. Bei dem Verfahren gemäß der US-PS 44 82 461 kann
diese Maßnahme jedoch nicht
greifen, da die Sollfiltrationszeit
niemals überschritten wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zum Betrieb eines Filters zu schaffen, das eine Beschädigung
des Filtermittels während des Betriebes und ohne
Öffnen des Filters erkennen läßt.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1 gelöst.
Wirkungsweise und Vorteile der Erfindung werden in Verbin
dung mit einer Zeichnung beschrieben.
Die einzige Zeichnung stellt ein schematisches Blockdia
gramm zum erfindungsgemäßen Verfahren dar.
Bevor auf die in der Zeichnung dargestellten Einzelheiten
näher eingegangen wird, sei vorangestellt, daß jedes der
beschriebenen Merkmale für sich oder in Verbindung mit Merk
malen der Ansprüche von erfindungswesentlicher Bedeutung
sein kann.
Ein zu filterndes Medium strömt durch ein Filtermittel,
z. B. ein Filtergewebe. Das Filtermittel hält feste Verun
reinigungen in dem Medium zurück und setzt sich dabei fort
schreitend zu. Die Verunreinigungen haften dabei an der dem
zu filternden Medium zugewendeten Seite des Filtermittels.
In der stark schematisierten Figur ist der eigentliche Fil
ter nicht gezeigt, da er zum Stand der Technik gehört. Das
Filtermittel kann verschiedene geometrische Formen annehmen,
es kann z. B. in einer oder mehreren parallelen Ebenen oder
auf einem oder mehreren Zylindermänteln angeordnet sein.
Beim Rückspülvorgang wird die Strömungsrichtung in dem Fil
ter umgekehrt, d. h. eine Spülflüssigkeit, z. B. gefiltertes
Medium, spült von der Rückseite des Filtermittels her die
angelagerten festen Verunreinigungen durch eine nicht dar
gestellte Anordnung von Leitungen und Ventilen aus dem Fil
ter heraus.
Druckmeßfühler messen während des Betriebes den Druck P1
und P2 beidseitig des Filtermittels und leiten entspre
chende Signale über eine Verstärkungselektronik entsprechend
der aktuellen Druckdifferenz ΔP an einen Rechner
und einen Speicher. Die verwendeten Meß- und Verarbei
tungsgeräte für Signale entsprechen dem Stand der Technik
und werden nicht weiter erläutert.
Der Rechner vergleicht in einer bekannten Vergleichsschal
tung die aktuelle Druckdifferenz ΔP ständig mit einem
vorgegebenen Solldifferenzdruck ΔP1. Außerdem vergleicht
der Rechner in einer weiteren Vergleichsschaltung die
laufende Betriebszeit t mit einer manuell eingebbaren Soll
filtrationszeit t1.
Bei Erreichen der Bedingung ΔP gleich ΔP1 oder t gleich
t1, je nachdem welche Bedingung zuerst vorliegt, gibt der
Rechner ein Signal "Spülen" an eine nicht gezeigte bekann
te Steuereinheit, die den Rückspülvorgang einleitet.
Auch während des Rückspülvorgangs werden, wie beim Filter
vorgang, der Differenzdruck ΔP und die laufende
Betriebszeit t im Rechner datenmäßig verarbeitet.
Während des Rückspülvorgangs vergleicht der Rechner ΔP mit
P1 und t mit einer manuell eingebbaren Sollspülzeit t2.
Nach Ablauf von t2 und Erreichen der Bedingung ΔP kleiner
als ΔP1 gibt der Rechner ein Signal "Spülung beendet" an
die Steuereinheit, die den Rückspülvorgang unterbricht.
Die Zahl der an die Steuereinheit gegebenen Signale und
die Zahl der Zustände ΔP gleich ΔP1 werden in einem Zäh
ler gezählt und in einem Speicher gespeichert.
Nach Ablauf der Sollspülzeit t2 und Nichterreichen der Be
dingung ΔP kleiner als ΔP1 wird der Rückspülvorgang
solange fortgesetzt, bis der akutelle Differenzdruck ΔP
kleiner als der vorgegebene Solldifferenzdruck ΔP1 ist.
Dieser Vorgang wird Dauerspülung genannt.
Weiterhin wird in dem Rechner eine Zeit t3 manuell einge
geben. Ist die Betriebszeit t gleich t3 erreicht, wird vom
Rechner ein Abfragesignal an den Speicher geleitet mit dem
Inhalt, ob ΔP1 während der eingegebenen Zeit erreicht
wurde. Wenn die Rückmeldung vom Speicher an den Rechner
negativ ist, sperrt der Rechner für ein eingebbares Kon
trollintervall t4 oder für eine wählbare Anzahl n1 von
Sollfiltrationszeiten t1 den Rückspülvorgang. Ist die Be
triebszeit t gleich t4 oder gleich n1×t1 erreicht, wird
erneut ein Abfragesignal mit dem Inhalt, ob ΔP1 erreicht
wurde, an den Speicher geleitet. Ist auch diese Rückmeldung
negativ, gibt der Rechner ein Signal "Gewebekontrolle"
an das Anzeigegerät. Ist die Rückmeldung positiv, schaltet
die Anlage auf Normalbetrieb und der Zyklus beginnend mit
der eingegebenen Zeit t3 läuft erneut ab.
Alternativ zu t3 ist in den Rechner eine vorgegebene
Zahl von Rückspülvorgängen eingebbar.
Durch diese automatische Prüfung während des Betriebes
wird angezeigt, daß der aktuelle Differenzdruck ΔP kleiner
ist als es dem Normalbetrieb entspricht. Das läßt die
Vermutung zu, daß eine Beschädigung des Filtermittels vor
liegt und löst eine Überprüfung des Filters aus. Dabei
werden fehlerhafte und/oder beschädigte Filtermittel er
setzt.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß
ein zweiter Solldifferenzdruck ΔP2 in den Rechner eingeb
bar ist. ΔP2 liegt höher als ΔP1. Wenn ΔP gleich ΔP2
ist, gibt der Rechner ein Signal "Sperren" an die Steuer
einheit, die den Filter- bzw. Rückspülvorgang sperrt.
Gleichzeitig gibt der Rechner ein Signal "Filterstörung"
an das Anzeigegerät. Aus diesem Signal in Verbindung mit
dem erkennbar gesperrten Spülvorgang wird eine Betriebs
störung erkannt und entsprechende Maßnahmen werden einge
leitet.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß
die vorstehend dargestellten, durch den Rechner gesteuer
ten Vorgänge sämtlich unter Ausschaltung der Automatik
durch manuelle Betätigung von Bedienungsorganen am Rechner
ausgelöst werden können, wenn es z. B. beim Probebetrieb
oder aus anderen Gründen gewünscht wird.
Weiter sieht Ausgestaltungen der Erfindung vor, daß das An
zeigegerät ein LC-Display ist, auf dem sowohl die Anzahl
als auch die Art von Betriebsvorgängen bzw. -zuständen an
gezeigt wird. Dadurch ist jederzeit eine Überwachung durch
das Wartungspersonal möglich. Die Anzeige ist frei program
mierbar, z. B. kann auch "Motorstörung" angezeigt werden,
wenn ein zum Betrieb des Filters erforderlicher Motor aus
fällt.
Zusätzlich zu dem Drucksignal sieht eine weitere Ausgestal
tung der Erfindung einen Temperaturfühler im Medium vor
oder nach dem Filtermittel vor (nicht gezeigt), der ein
Temperatursignal an den Rechner gibt, das im Anzeigegerät
als Temperaturwert anzeigt wird. Es ist natürlich ohne
weiteres möglich, eine weitere Vergleichsschaltung in dem
Rechner vorzusehen, in der der Temperaturwert mit einer
manuell eingebbaren Solltemperatur verglichen wird. Bei
Überschreiten der Solltemperatur kann z. B. "Übertemperatur"
am Anzeigegerät angezeigt werden.
Mit dem Verfahren ist es somit möglich, den Betrieb eines
Filters automatisch zu überwachen, Störungen rechtzeitig
zu erkennen und Schäden durch durchströmende Verunreini
gungen weitgehend zu verhindern.
Claims (7)
1. Verfahren zum Betrieb eines rückspülbaren Filters, bei
dem ein Filtervorgang und ein Rückspülvorgang abwech
selnd aufeinander folgen, bei dem aus den Drücken auf
beiden Seiten eines Filtermittels in einem Rechner
ständig ein aktueller Differenzdruck ermittelt wird und
mit einem vorgegebenen Solldifferenzdruck ΔP1 verglichen
wird, bei dem der Rückspülvorgang eingeleitet wird,
wenn der aktuelle Differenzdruck den vorgegebenen Soll
differenzdruck ΔP1 überschreitet und nach einer vorgegebe
nen Sollspülzeit beendet wird, falls der aktuelle Dif
ferenzdruck den vorgegebenen Solldifferenzdruck ΔP1 unter
schreitet, und bei dem ferner nach einer vorgegebenen
Sollfiltrationszeit der Rückspülvorgang eingeleitet
wird, auch wenn der vorgegebene Solldifferenzdruck ΔP1 noch
nicht erreicht worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß
während der aufeinanderfolgenden Filtervorgänge und
Rückspülvorgänge das Erreichen des vorgebebenen Soll
differenzdruckes ΔP1 in einem Speicher festgehalten wird,
daß nach einer in den Rechner eingebbaren Zeit t3, wenn
der vorgegebene Solldifferenzdruck ΔP1 in dieser ein
gegebenen Zeit t3 nicht im Speicher festgehalten worden
ist, der Rückspülvorgang für ein ebenfalls in den Rechner
eingebbares Kontrollintervall t4 gesperrt wird, und
daß, auch wenn die Dauer des Kontrollintervalls t₄
der vorgegebene Solldifferenzdruck ΔP₁ nicht im Speicher
festgehalten worden ist, eine Anzeige "Gewebekon
trolle" abgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
alternativ zu der in den Rechner eingebbaren Zeit t₃ eine
Zahl von Rückspülvorgängen eingegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß alternativ zu dem Kontrollintervall t₄ eine
Zahl von Filtervorgängen eingegeben wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, durch einen weiteren Solldifferenzdruck ΔP₂,
der höher als ΔP₁ liegt und bei dessen Überschreiten
der Rückspülvorgang gesperrt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die automatischen Regelvorgänge durch
manuelle Steuervorgänge ersetzbar sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß ferner im Filter ein Temperaturfühler
vorgesehen ist, der über den Rechner ein Anzeigesignal
abgibt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Art und Anzahl der Betriebszustände
auf einem LC-Display angezeigt werden.
Priority Applications (1)
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DE3836530C2 true DE3836530C2 (de) | 1992-05-07 |
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Family Applications (1)
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