DE3835467A1 - Farbfotografisches silberhalogenidmaterial - Google Patents
Farbfotografisches silberhalogenidmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Silberhalogenidaufzeichnungsmaterial,
insbesondere eines mit
reflektierender Unterlage, das höhere Farbdichten liefert.
Aus EP-A 02 43 199 sind farbfotografische Materialien
bekannt, insbesondere Colornegativpapier, die in wenigstens
einer lichtempfindlichen Schicht ein Silberhalogenid
mit wenigstens 80 Mol-% Chlorid enthalten, die eine
Schicht mit einem UV-Licht absorbierenden Mittel, das
bei Raumtemperatur flüssig ist, aufweisen und die mit
einem Vinylsulfonhärter gehärtet sind. Mit diesem Colornegativpapier
können im sogenannten Kurzzeitprozeß, bei
dem die Entwicklungszeit 45 Sekunden beträgt, Coloraufsichtsbilder
hergestellt werden. Das Material zeichnet
sich durch verringerte Druckdesensibilisierung aus, liefert
aber noch keine wirklich befriedigenden Maximaldichten,
obgleich es gegenüber Materialien, die bei
Raumtemperatur feste UV-Absorber enthalten, vorteilhaft
ist.
Aus EP-A 02 71 005 ist ein farbfotografisches Silberhalogenidmaterial
mit verbesserter Bildqualität bekannt,
das einerseits bestimmte Blaugrünkuppler und andererseits
eine Schicht mit einem UV-Absorber erfordert,
wobei dieser wenigstens zu 30 Gew.-% aus einem bei
Raumtemperatur flüssigen UV-Absorber besteht und zudem
ein Lösungsmittel (Ölbildner) mit einer Dielektrizitätskonstanten
(DK) von 6,0 benötigt.
Abgesehen davon, daß bisher übliche und bewährte, bei
Raumtemperatur feste UV-Absorber nur noch in kleinen
Anteilen eingesetzt werden können, leidet das Material
an unbefriedigenden Maximaldichten.
Aufgabe der Erfindung war es daher, Mittel zu finden,
die einen befriedigenden Schutz vor UV-Licht unter Benutzung
bei Raumtemperatur fester UV-Absorber bieten und
dennoch hohe Farbdichten liefern.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß sich
diese Aufgabe dadurch lösen läßt, daß man die bei Raumtemperatur
festen, UV-Licht absorbierenden Verbindungen
in speziellen Ölbildnern gelöst verwendet.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein farbfotografisches
Silberhalogenidmaterial mit einem Träger, vorzugsweise
einem reflektierenden Träger, mindestens einer
lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht und
mindestens einer ein UV-Licht absorbierendes, bei Raumtemperatur
festes Mittel enthaltenden Schicht, deren UV-
Absorber in einem Ölbildern gelöst und die Lösung in der
Schicht emulgiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß als
Ölbildner mindestens eine bei Raumtemperatur flüssige,
organische Verbindung verwendet wird, die folgende
Bedingungen erfüllt:
- a) Sie ist gesättigt,
b) sie enthält wenigstgens eine Ester- oder Amidgruppe,
c) sie ist elektrisch neutral,
d) ihre Kohlenstoffzahl beträgt 14 bis 40.
Der Ölbildner kann als zusätzliche funktionelle Gruppen
Halogenatome, Ethergruppen und weitere Estergruppen enthalten
und weist vorzugsweise darüber hinaus keine weiteren
funktionellen Gruppen auf. Die gesättigten Reste
sind insbesondere aliphatische und cycloalipahtische
Reste. Die Kohlenstoffzahl der Ölbildner beträgt vorzugsweise
18 bis 28.
Besonders vorteilhaft sind Monocarbonsäureester, Dicarbonsäureester
und mit Monocarbonsäuren zweifach veresterte
Diole, die als weitere funktionelle Gruppen
ausschließlich bis zu 10 Halogenatome und/oder bis zu
4 Ethergruppen aufweisen.
Die Siedepunkte der Ölbildner sollen insbesondere
<150°C sein.
Beispiele für derartige Ölbildner sind:
Die erfindungsgemäßen Ölbildner können auch mit den
üblichen Ölbildnern, z. B. Phthalsäure-, Phosphorsäure-,
Zitronensäure- und Benzoesäureestern abgemischt werden,
wobei die Abmischung mindestens 30 Gew.-%, vorzugsweise
mindestens 50 Gew.-% der erfindungsgemäßen Ölbildner
enthalten soll.
Bevorzugte, bei Raumtemperatur feste UV-Absorber entsprechen
der Formel
worin
R₁ und R₂ Alkyl, Aryl, Alkoxy oder Aryloxy und
R₃ Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Aryl, Alkoxy, Aryloxy, Alkenyl, Nitro oder Hydroxy
R₃ Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Aryl, Alkoxy, Aryloxy, Alkenyl, Nitro oder Hydroxy
bedeuten.
Ihr Schmelzpunkt ist höher als 30°C, vorzugsweise höher
als 50°C. Die Alkyl- und Alkoxygruppen haben insbesondere
1 bis 20 C-Atome und können z. B. durch Chlor, Brom,
Methoxy oder Phenyl substituiert sein. Die Alkenylgruppen
haben insbesondere 2 bis 10 C-Atome, Aryl- und Aryloxygruppen
weisen 6 bis 10 Ringkohlenstoffatome auf und
können auch C₁-C₄-Alkyl-, C₁-C₄-Alkoxy-, Chlor- oder Brom-
substituiert sein.
Geeignete UV-Absorber sind in der nachfolgenden Tabelle
aufgeführt.
Ein Teil der UV-Absorber kann auch flüssig sein, macht
aber vorzugsweise nicht mehr als 25 Gew.-% der Gesamtmenge
an UV-Absorbern aus. Geeignete flüssige UV-Absorber
sind aus EP-A 2 71 005 bekannt, z. B. UV-20 mit R₁=
t-C₄H₉, R₂=-(CH₂)₂COOC₈H₁₇(n+iso), R₃=Cl.
Die 2-(2-Hydroxyphenyl)-benztriazolverbindungen sind bekannt
und beispielsweise in US 37 54 919, 42 20 711 und
45 18 686 beschrieben.
Die UV-Absorber (Gesamtmenge) werden vorzugsweise in
einer Menge von 0,01 bis 5 g/m², insbesondere 0,05 bis
2 g/m² eingesetzt, insbesondere über allen lichtempfindlichen
Schichten in der vom Träger am weitesten entfernten
nicht lichtempfindlichen Schicht. Es kann aber
auch von Vorteil sein, die Gesamtmenge an UV-Absorber
aufzuteilen, einen Teil in der obersten, nicht lichtempfindlichen
Schutzschicht und einen Teil in einer
nicht lichtempfindlichen Zwischenschicht, insbesondere
über der Purpurschicht, oder in einer lichtempfindlichen
Schicht über der Purpurschicht einzusetzen.
Das erfindungsgemäße fotografische Material enthält insbesondere
mindestens eine blauempfindliche Schicht, der
wenigstens ein Gelbkuppler zugeordnet ist, mindestens
eine grünempfindliche Schicht, der wenigstens ein Purpurkuppler
zugeordnet ist und mindestens eine rotempfindliche
Schicht, der wenigstens ein Blaugrünkuppler
zugeordnet ist. Vorzugsweise ist von den lichtempfindlichen
Schichten die mindestens eine blauempfindliche
Schicht dem Träger am nächsten und die mindestens eine
rotempfindliche Schicht dem Träger am entferntesten angeordnet.
Vorzugsweise enthalten die Silberhalogenide aller lichtempfindlichen
Schichten wenigstens 80 Mol-% Chlorid,
insbesondere 95 bis 100 Mol-% Chlorid, 0 bis 5 Mol-%
Bromid und 0 bis 1 Mol-% Iodid.
Bei dem Silberhalogenid kann es sich um überwiegend kompakte
Kristalle handeln, die z. B. regulär kubisch oder
oktaedrisch sind oder Übergangsformen aufweisen können.
Vorzugsweise können aber auch plättchenförmige Kristalle
vorliegen, deren durchschnittliches Verhältnis von
Durchmesser zu Dicke bevorzugt wenigstens 5 : 1 ist, wobei
der Durchmesser eines Kornes definiert ist als der
Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend
der projizierten Fläche des Kornes. Die Schichten
können aber auch tafelförmige Silberhalogenidkristalle
aufweisen, bei denen das Verhältnis von Durchmesser zu
Dicke größer als 5 : 1 ist, z. B. 12 : 1 bis 30 : 1.
Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach geschichteten
Kornaufbau aufweisen, im einfachsten Fall
mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich (core/
shell), wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder
sonstige Modifizierungen, wie z. B. Dotierungen der einzelnen
Kornbereiche unterschiedlich sind. Die mittlere
Korngröße der Emulsion liegt vorzugsweise zwischen
0,2 µm und 2,0 µm, die Korngrößenverteilung kann sowohl
homo- als auch heterodispers sein. Die Emulsionen können
außer dem Silberhalogenid auch organische Silbersalze
enthalten, z. B. Silberbenztriazolat oder Silberbehenat.
Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenidemulsionen,
die getrennt hergestellt werden, als
Mischung verwendet werden.
Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen
Methoden [z. B. P. Glafkides, Chimie et Physique
Photographique, Paul Montel, Paris (1967); G. F. Duffin,
Photographic Emulsion Chemistry, The Focal Press, London
(1966); V. L. Zelikman et al., Making and Coating Photographic
Emulsion, The Focal Press, London (1966) ] aus
löslichen Silbersalzen und löslichen Halogeniden hergestellt
werden.
Die Fällung des Silberhalogenids erfolgt bevorzugt in
Gegenwart des Bindemittels, z. B. der Gelatine, und kann
im sauren, neutralen oder alkalischen pH-Bereich durchgeführt
werden, wobei vorzugsweise Silberhalogenidkomplexbildner
zusätzlich verwendet werden. Zu letzteren
gehören z. B. Ammoniak, Thioether, Imidazol, Ammoniumthiocyanat
oder überschüssiges Halogenid. Die Zusammenführung
der wasserlöslichen Silbersalze und der Halogenide
erfolgt wahlweise nacheinander nach dem single-
jet- oder gleichzeitig nach dem double-jet-Verfahren
oder nach beliebiger Kombination beider Verfahren.
Bevorzugt wird die Dosierung mit steigenden Zuflußraten,
wobei die "kritische" Zufuhrgeschwindigkeit, bei der
gerade noch keine Neukeime entstehen, nicht überschritten
werden sollte. Der pAg-Bereich kann während der
Fällung in weiten Grenzen variieren, vorzugsweise wird
das sogenannte pAg-gesteuerte Verfahren benutzt, bei dem
ein bestimmter pAg-Wert konstant gehalten oder ein
definiertes pAg-Profil während der Fällung durchfahren
wird. Neben der bevorzugten Fällung bei Halogenidüberschuß
ist aber auch die sogenannte inverse Fällung bei
Silberionenüberschuß möglich. Außer durch Fällung
können die Silberhalogenidkristalle auch durch physikalische
Reifung (Ostwald-Reifung) in Gegenwart von
überschüssigem Halogenid und/oder Silberhalogenidkomplexierungsmittel
wachsen. Das Wachstum der Emulsionskörner
kann sogar überwiegend durch Ostwald-Reifung
erfolgen, wobei vorzugsweise eine feinkörnige, sogenannte
Lippmann-Emulsion mit einer schwerer löslichen
Emulsion gemischt und auf letzterer umgelöst wird.
Während der Fällung und/oder der physikalischen Reifung
der Silberhalogenidkörner können auch Salze oder
Komplexe von Metallen, wie Cd, Zn, Pb, Tl, Bi, Ir, Rh,
Fe, vorhanden sein.
Ferner kann die Fällung auch in Gegenwart von Sensibilisierungsfarbstoffen
erfolgen. Komplexierungsmittel
und/oder Farbstoffe lassen sich zu jedem beliebigen
Zeitpunkt unwirksam machen, z. B. durch Änderung des pH-
Wertes oder durch eine oxidative Behandlung.
Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet.
Diese kann jedoch ganz oder teilweise durch andere
synthetische, halbsynthetische oder auch natürlich vorkommende
Polymere ersetzt werden. Synthetische Gelatineersatzstoffe
sind beispielsweise Polyvinylalkohol, Poly-
N-vinylpyrolidon, Polyacrylamide, Polyacrylsäure und
deren Derivate, insbebesondere deren Mischpolymerisate.
Naütrlich vorkommende Gelatineersatzstoffe sind beispielsweise
andere Proteine wie Albumin oder Casein,
Cellulose, Zucker, Stärke oder Alginate. Halbsynthetische
Gelatineersatzstoffe sind in der Regel modifizierte
Naturprodukte. Cellulosederivate wie Hydroxyalkylcellulose,
Carboxymethylcellulose und Phthalylcellulose
sowie Gelatinederivate, die durch Umsetzung
mit Alkylierungs- oder Acylierungsmitteln oder durch
Aufpfropfung von polymerisierbaren Monomeren erhalten
worden sind, sind Beispiele hierfür.
Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an
funktionellen Gruppen verfügen, so daß durch Umsetzung
mit geeigneten Härtungsmitteln genügend widerstandsfähige
Schichten erzeugt werden können. Solche funktionellen
Gruppen sind insbesonder Aminogruppen, aber auch
Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen und aktive Methylengruppen.
Die vorzugsweise verwendete Gelatine kann durch sauren
oder alkalischen Aufschluß erhalten sein. Die Herstellung
solcher Gelatinen wird beispielsweise in The
Science and Technology of Gelatine, herausgegeben von
A. G. Ward und A. Courts, Academic Press 1977, Seite
295 ff, beschrieben. Die jeweils eingesetzte Gelatine
soll einen möglichst geringen Gehalt an fotografisch
aktiven Verunreinigungen enthalten (Inertgelatine).
Gelatinen mit hoher Viskosität und niedriger Quellung
sind besonders vorteilhaft. Die Gelatine kann teilweise
oder ganz oxidiert sein.
Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu
einem früheren Zeitpunkt werden die löslichen Salze aus
der Emulsion entfernt, z. B. durch Nudeln und Waschen,
durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration oder
durch Ionenaustauscher.
Die fotografischen Emulsionen können Verbindungen zur
Verhinderung der Schleierbildung oder zur Stabilisierung
der fotografischen Funktion während der Produktion, der
Lagerung oder der fotografischen Verarbeitung enthalten.
Besonders geeignet sind Azaindene, vorzugsweise Tetra-
und Pentaazaindene, insbesondere solche, die mit Hydroxyl-
oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige
Verbindungen sind z. B. von Birr, Z. Wiss. Phot. 47
(1952), S. 2-58, beschrieben worden. Weiter können als
Antischleiermittel Salze von Metallen wie Quecksilber
oder Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie
Benzolsulfinsäure, oder stickstoffhaltige Heterocyclen
wie Nitrobenzimidazol, Nitroindazol, (subst.) Benztriazole
oder Benzthiazoliumsalze eingesetzt werden. Besonders
geeignet sind Mercaptogruppen enthaltende Heterocyclen,
z. B. Mercaptobenzthiazole, Mercaptobenzimidazole,
Mercaptotetrazole, Mercaptothiadiazole, Mercaptopyrimidine,
wobei diese Mercaptoazole auch eine wasserlöslichmachende
Gruppe, z. B. eine Carboxylgruppe oder
Sulfogruppe, enthalten können. Weitere geeignete Verbindungen
sind in Research Disclosure Nr. 17 643 (1978),
Abschnitt VI, veröffentlicht.
Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen
vor, während oder nach deren Reifung zugesetzt werden.
Selbstverständlich kann man die Verbindungen auch
anderen fotografischen Schichten, die einer Halogensilberschicht
zugerodnet sind, zusetzen.
Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der genannten
Verbindungen eingesetzt werden.
Die Silberhalogenidemulsionen werden üblicherweise
chemisch gereift, beispielsweise durch Einwirkung von
Goldverbindungen oder Verbindungen des zweiwertigen
Schwefels.
Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydrophile
Kolloidschichten des erfindungsgemäß hergestellten
lichtempfindlichen Materials können oberflächenaktive
Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugshilfen,
zur Verhinderung der elektrischen Aufladung, zur
Verbesserung der Gleiteigenschaften, zum Emulgieren der
Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur Verbesserung
der fotografischen Charkateristika (z. B. Entwicklungsbeschleunigung,
hoher Kontrast, Sensibilisierung
usw.).
Die fotografischen Emulsionen können unter Verwendung
von Methinfarbstoffen oder anderen Farbstoffen spektral
sensibilisiert werden. Besonders geeignete Farbstoffe
sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe
Merocyaninfarbstoffe.
Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes
sind in der Regel Kuppler vom Phenol- oder α-
Naphtholtyp; geeignete Beispiele hierfür sind in der
Literatur bekannt.
Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes
sind in der Regel Kuppler mit einer offenkettigen Ketomethylengruppierung,
insbesondere Kuppler vom Typ des
α-Acylacetamids; geeignete Beispiele hierfür sind α-
Benzoylacetanilidkuppler und α-Pivaloylacetanilidkuppler,
die ebenfalls aus der Literatur bekannt sind.
Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes
sind in der Regel Kuppler vom Typ des 5-Pyrazolons, des
Indazolons oder des Pyrazoloazols; geeignete Beispiele
hierfür sind in der Literatur in großer Zahl beschrieben.
Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkuppler,
aber auch um 2-Äquivalentkuppler handeln. Letztere
leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß
sie in der Kupplungsstelle einen Substituenten enthalten,
der bei der Kupplung abgespalten wird. Zu den 2-
Äquivalentkupplern sind solche zu rechnen, die farblos
sind, als auch solche, die eine intensive Eigenfarbe
aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet bzw.
durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt
wird (Maskenkuppler), sowie Weißkuppler, die bei Reaktion
mit Farbentwickleroxidationsprodukten im wesentlichen
farblose Produkte ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupplern
sind ferner solche Kuppler zu rechnen, die an
der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten,
der bei Reatkion mit Farbentwickleroxidationsprodukten
in Freiheit gesetz wird und dabei entweder direkt oder,
nachdem aus dem primär abgespaltenen Rest eine oder
mehrere weitere Gruppen abgespalten worden sind (z. B.
DE-A 27 03 145, DE-A 28 55 697, DE-A 31 05 026, DE-A
33 19 428), eine bestimmte erwünschte fotografische
Wirksamkeit entfaltet, z. B. als Entwicklungsinhibitor
oder -accelerator. Beispiele für solche 2-Äquivalentkuppler
sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch DAR-
bzw. FAR-Kuppler.
Da bei den DIR-, DAR- bzw. FAR-Kupplern hauptsächlich
die Wirksamkeit des bei der Kupplung freigesetzten
Restes erwünscht ist und es weniger auf die farbbildenden
Eigenschaften dieser Kuppler ankommt, sind
auch solche DIR-, DAR- bzw. FAR-Kuppler geeignet, die
bei der Kupplung im wesentlichen farblose Produkte
ergeben (DE-A 15 47 640).
Der abspaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so
daß bei der Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten
Kupplungsprodukte erhalten werden, die diffusionsfähig
sind oder zumindest eine schwache bzw. eingeschränkte
Beweglichkeit aufweisen (US-A 44 20 556).
Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C
12 97 417, DE-A 24 07 569, DE-A 31 48 125, DE-A
32 17 200, DE-A 33 20 079, DE-A 33 24 932, DE-A
33 31 743, DE-A 33 40 376, EP-A 27 284, US-A 40 80 211
beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler werden in
der Regel durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten
monomeren Farbkupplern hergestellt. Sie können
aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation
erhalten werden.
Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen
in Silberhalogenidemulsionsschichten kann in der Weise
erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Verbindung
eine Lösung, eine Dispersion oder eine Emulsion hergestellt
und dann der Gießlösung für die betreffende
Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten
Lösungs- oder Dispersionsmittels hängt von der jeweiligen
Löslichkeit der Verbindung ab.
Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen
unlöslichen Verbindungen durch Mahlverfahren sind
beispielsweise in DE-A 26 09 741 und De-A 26 09 742
beschrieben.
Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von
hochsiedenden Lösungsmitteln, sogenannten Ölbildnern,
in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende
Methoden sind beispielsweise in US-A 23 22 027, US-A
28 01 170, US-A 28 01 171 und EP-A 00 43 037 beschrieben.
Anstelle der hochsiedenden Lösungsmittel können
Oligomere oder Polymere, sogenannte polymere Ölbildner,
Verwendung finden.
Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices
in die Gießlösung eingebracht werden. Verwiesen wird
beispielsweise auf DE-A 25 41 230, DE-A 25 41 274, DE-A
28 35 856, EP-A 00 14 921, EP-A 00 69 671, EP-A
01 30 115, US-A 42 91 113.
Die diffuionsfeste Einlagerung anionischer wasserlöslicher
Verbindungen (z. B. von Farbstoffen) kann auch
mit Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten Beizpolymeren,
erfolgen.
Geeignete Ölbildner für andere Kuppler und andere Verbindungen
sind z. B. Phthalsäurealkylester, Phosphorsäureester,
Citronensäureester, Benzoesäureester,
Alkylamide, Fettsäureester und Trimesinsäureester.
Jede der lichtempfindlichen Schichten kann aus einer
einzigen Schicht bestehen oder auch zwei oder mehr
Silberhalogenidemulsionsteilschichten umfassen (DE-C
11 21 470). Dabei kann die rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht
dem Schichtträger näher angeordnet
sein als die grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht
und diese wiederum näher als die blauempfindliche,
wobei sich zwischen grünempfindlichen Schichten
und blauempfindlichen Schichten auch eine nicht lichtempfindliche
gelbe Filterschicht befinden kann.
Bei geeignet geringer Eigenempfindlichkeit der grün- bzw.
rotempfindlichen Schichten kann man unter Verzicht auf
die Gelbfilterschicht andere Schichtanordnungen wählen,
bei denen auf dem Träger z. B. die blauempfindlichen,
dann die rotempfindlichen und schließlich die
grünempfindlichen Schichten folgen.
Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher
Spektralempfindlichkeit angeordneten nicht lichtempfindlichen
Zwischenschichten können Mittel enthalten,
die eine unerwünschte Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten
aus einer lichtempfindlichen in eine
andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher
spektraler Sensibilisierung verhindern.
Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung
vor, so können sich diese hinsichtlich ihrer
Zusammensetzung, insbesondere, was Art und Menge der Silberhalogenidkörnchen
betrifft, unterscheiden. Im allgemeinen
wird die Teilschicht mit höherer Empfindlichkeit
vom Träger entfernter angeordnet sein als die Teilschicht
mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten
gleicher spektraler Sensibilisierung können zueinander
benachbart oder durch andere Schichten, z. B. durch
Schichten anderer spektraler Sensibilisierung, getrennt
sein. So können z. B. alle hochempfindlichen und alle
niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem Schichtpaket
zusammengefaßt sein (DE-A 19 58 709, DE-A
25 30 645, DE-A 26 22 922).
Das fotografische Material kann weiterhin Weißtöner,
Abstandshalter, Formalinfänger und anderes enthalten.
Geeignete Weißtöner sind z. B. in Research Disclosure,
Dezember 1978, Seite 22 ff, Referat 17 643, Kaptel V,
beschrieben.
Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom
Träger am weitesten entfernte Schicht, aber auch gelegentlich
Zwischenschichten, insbesondere, wenn sie
während der Herstellung die vom Träger am weitesten
entfernte Schicht darstellen, können fotografisch inerte
Teilchen anorganischer oder organischer Natur enthalten,
z. B. als Mattierungsmittel oder als Abstandshalter (DE-A
33 31 542, DE-A 34 24 893, Research Disclosure,
Dezember 1978, Seite 22 ff, Referat 17 643, Kapitel
XVI).
Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter
liegt insbesondere im Bereeich von 0,2 bis 10 µm. Die Abstandshalter
sind wasserunlöslich und können alkaliunlöslich
oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilöslichen
im allgemeinen im alkalischen Entwicklungsbad aus
dem fotografischen Material entfernt werden. Beispiele
für geeignete Polymere sind Polymethylmethacrylat, Copolymere
aus Acrylsäure und Methylmethacrylat sowie
Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat.
Als reflektierender Träger kommt insbesondere beidseitig
polyethylenbeschichtetes Papier in Frage.
Die Schichten des fotografischen Materials können mit
den üblichen Härtungsmitteln gehärtet werden. Geeignete
Härtungsmittel sind z. B. Formaldehyd, Glutaraldehyd und
ähnliche Aldehydverbindungen, Diacetyl, Cyclopentadion
und ähnliche Ketonverbindungen, Bis-(2-chlorethylharnstoff),
2-Hydroxy-4,6-dichlor-1,3,5-triazin und andere
Verbindungen, die reaktives Halogen enthalten (US-A
32 88 775, US-A 27 32 303, GB-A 9 74 723 und GB-A
11 67 207); Divinylsulfonverbindungen, 5-Acetyl-1,3-diacryloylhexahydro-
1,3,5-triazin und andere Verbindungen,
die eine reaktive Olefinbindung enthalten (US-A
36 35 718, US-A 32 32 763 und GB-A 9 94 869); N-Hydroxymethylphthalimid
und andere N-Methylolverbindungen (US-A
27 32 316 und US-A 25 86 168); Isocyanate (US-A
31 03 437); Aziridinverbindungen (US-A 30 17 280 und US-A
29 83 611); Säurederivate (US-A 27 25 294 und US-A
27 25 295); Verbindungen vom Carbodiimidtyp (US-A
31 00 704); Carbamoylpyridiniumsalze (DE-A 22 25 230 und
DE-A 24 39 551); Carbamoyloxypyridiniumverbindungen (DE-A
24 08 814); Verbindungen mit einer Phosphor-Halogen-
Verbindung (JP-A 1 13 929/83); N-Carbonyloximid-Verbindungen
(JP-A 43 353/81); N-Sulfonyloximido-Verbindungen (US-A
41 11 926), Dihydrochinolinverbindungen (US-A
40 13 468), 2-Sulfonyloxypyridiniumsalze (JP-A
1 10 762/81), Formamidiniumsalze (EP-A 01 62 308), Verbindungen
mit zwei oder mehr N-Acyloximino-Gruppen (US-A
40 52 373), Epoxyverbindungen (US-A 30 91 537),
Verbindungen vom Isoxazoltyp (US-A 33 21 313 und US-A
35 43 292); Halogencarboxyaldehyde, wie Mucochlorsäure;
Dioxanderivate, wie Dihydroxydioxan und Di-chlordioxan;
und anorganische Härter, wie Chromalaun und Zirkonsulfat.
Die Härtung kann in bekannter Weise dadurch bewirkt werden,
daß das Härtungsmittel der Gießlösung für die zu
härtende Schicht zugesetzt wird oder dadurch, daß die
zu härtende Schicht mit einer Schicht überschichtet
wird, die ein diffusionsfähiges Härtungsmittel enthält.
Unter den aufgeführten Klassen gibt es langsam wirkende
und schnell wirkende Härtungsmittel sowie sogenannte
Soforthärter, die besonders vorteilhaft sind. Unter
Soforthärtern werden Verbindungen verstanden, die geeignete
Bindemittel so vernetzen, daß unmittelbar nach
Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise
spätestens nach 8 Stunden die Härtung so weit abgeschlossen
ist, daß keine weitere durch die Vernetzungsreaktion
bedingte Änderung der Sensitometrie und der
Quellung des Schichtverbandes auftritt. Unter Quellung
wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trockenschichtdicke
bei der wäßrigen Verarbeitung des Films
verstanden [Photogr. Sci., Eng. 8 (1964), 275; Photogr.
Sci., Eng. (1972), 449].
Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Härtungsmitteln
handelt es sich z. B. um Carbamoylpyridiniumsalze,
die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine
zu reagieren vermögen, so daß letztere mit freien Aminogruppen
der Gelatine unter Ausbildung von Peptidbindungen
und Vernetzung der Gelatine reagieren.
Geeignete Beispiele für Soforthärter sind z. B. Verbindungen
der allgemeinen Formel
worin
R₁ Alkyl, Aryl oder Aralkyl bedeutet,
R₂ die gleiche Bedeutung wie R₁ hat oder Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Alkaralkylen bedeutet, wobei die zweite Bindung mit einer Gruppe der Formel
R₁ Alkyl, Aryl oder Aralkyl bedeutet,
R₂ die gleiche Bedeutung wie R₁ hat oder Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Alkaralkylen bedeutet, wobei die zweite Bindung mit einer Gruppe der Formel
verknüpft ist, oder
R₁ und R₂ zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes, erforderlichen Atome bedeuten, wobei der Ring z. B. durch C₁- C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
R₃ für Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Aryl, gegebenenfalls substitueirtes Alkoxy,
R₁ und R₂ zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes, erforderlichen Atome bedeuten, wobei der Ring z. B. durch C₁- C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
R₃ für Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Aryl, gegebenenfalls substitueirtes Alkoxy,
oder ein Brückenglied oder eine direkte
Bindung an eine Polymerkette steht, wobei
R₄, R₆, R₇, R₉, R₁₄, R₁₅, R₁₇, R₁₈ und R₁₉ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
R₅ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder NR₆R₇,
R₈ -COR₁₀,
R₁₀ NR₁₁R₁₂,
R₁₁ C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₂ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₃ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₆ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, COR₁₈ oder CONHR₁₉,
m eine Zahl 1 bis 3,
n eine Zahl 0 bis 3,
p eine Zahl 2 bis 3 und
Y O oder NR₁₇ bedeuten oder
R₁₃ und R₁₄ gemeinsam die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome darstellen, wobei der Ring z. B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6gliedrigen aromatischen heterocyclischen Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Brenzolring, erforderlichen C-Atome und
X⊖ ein Anion bedeuten, das entfallen kann, wenn bereits eine anionische Gruppe mit dem übrigen Molekül verknüpft ist;
R₄, R₆, R₇, R₉, R₁₄, R₁₅, R₁₇, R₁₈ und R₁₉ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
R₅ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder NR₆R₇,
R₈ -COR₁₀,
R₁₀ NR₁₁R₁₂,
R₁₁ C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₂ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₃ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
R₁₆ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, COR₁₈ oder CONHR₁₉,
m eine Zahl 1 bis 3,
n eine Zahl 0 bis 3,
p eine Zahl 2 bis 3 und
Y O oder NR₁₇ bedeuten oder
R₁₃ und R₁₄ gemeinsam die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome darstellen, wobei der Ring z. B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6gliedrigen aromatischen heterocyclischen Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Brenzolring, erforderlichen C-Atome und
X⊖ ein Anion bedeuten, das entfallen kann, wenn bereits eine anionische Gruppe mit dem übrigen Molekül verknüpft ist;
worin
R₁, R₂, R₃ und X⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen.
R₁, R₂, R₃ und X⊖ die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen.
Es gibt diffusionsfähige Härtungsmittel, die auf alle
Schichten innerhalb eines Schichtverbandes in gleicher
Weise härtend wirken. Es gibt aber auch schichtbegrenzt
wirkende, nicht diffundierende, niedermolekulare und
hochmolekulare Härter. Mit ihnen kann man einzelne
Schichten, z. B. die Schutzschicht, besonders stark vernetzen.
Dies ist wichtig, wenn man die Silberhalogenidschicht
wegen der Silberdeckkrafterhöhung wenig härtet
und mit der Schutzschicht die mechanischen Eigenschaften
verbessern muß (EP-A 01 14 699).
Zur Herstellung farbfotografischer Bilder wird das erfindungsgemäße
farbfotografische Aufzeichnungsmaterial
mit einer Farbentwicklerverbindung entwickelt. Als Farbentwicklerverbindung
lassen sich sämtliche Entwicklerverbindungen
verwenden, die die Fähigkeit besitzen, in
Form ihres Oxidationsproduktes mit Farbkupplern zur Azomethinfarbstoffen
zu reagieren. Geeignete Farbentwicklerverbindungen
sind aromatische, mindestens eine primäre
Aminogruppe enthaltende Verbindungen vom p-Phenylendiamintyp,
beispielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine,
wie N,N-Diethyl-p-phenylendiamin, 1-(N-ethyl-N-methyl-
sulfonamidoethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin, 1-(N-ethyl-
N-hydroxyethyl-3-methyl-p-phenylendiamin und 1-(N-ethyl-
N-methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin.
Weitere brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise
beschrieben in J. Amer. Chem. Soc. 73, 3100 (1951), und
in G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John
Wiley and Sons, New York, Seiten 545 ff.
Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial mit hohen
Chloridanteilen eignet sich vorzüglich für die Verarbeitung
in einem abgekürzten Verarbeitungsprozeß, z. B. in
einem Verarbeitungsprozeß, dessen Entwicklungsschritt
bei Temperaturen zwischen 25 und 45°C weniger als
3 Minuten, vorzugsweise weniger als 1 Minute dauert.
Speziell bei Entwicklung mit benzylalkoholfreien
Entwicklerbädern werden vorteilhafte Ergebnisse
erhalten.
Vorzugsweise enthält die Farbentwicklerlösung 0,01
Mol/l Bromid und 5 ml/l Benzylalkohol.
Nach der Farbentwicklung wird das Material üblicherweise
gebleicht und fixiert. Bleichung und Fixierung können
getrennt voneinander oder auch zusammen durchgeführt
werden. Als Bleichmittel können die üblichen Verbindungen
verwendet werden, z. B. Fe3+-Salze und Fe3+-
Komplexsalze wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche
Kobaltkomplexe usw. Besonders bevorzugt sind
Eisen-III-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbesondere
z. B. Ethylendiamintetraessigsäure, N-Hydroxyethylethylendiamintriessigsäure,
Alkyliminodicarbonsäuren
und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignet
als Bleichmittel sind weiterhin Persulfate.
Anschließend folgen Wässern und Trocknen.
Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial, welches
für einen Schnellverarbeitungsprozeß geeignet ist, wurde
hergestellt, indem auf einen Schichtträger aus beidseitig
mit Polyethylen beschichtetem Papier die folgenden
Schichten in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen
wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf
1 m². Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden
Mengen AgNO₃ angegeben.
1. Schicht (Substratschicht):
0,2 g Gelatine
0,2 g Gelatine
2. Schicht (blauempfindliche Schicht):
Blauempfindliche Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus 0,63 g AgNO₃ mit
1,38 g Gelatine
0,95 g Gelbkuppler
0,29 g Trikeresylphosphat (TKP)
Blauempfindliche Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus 0,63 g AgNO₃ mit
1,38 g Gelatine
0,95 g Gelbkuppler
0,29 g Trikeresylphosphat (TKP)
3. Schicht (Schutzschicht):
1,1 g Gelatine
0,06 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,06 g Dibutylphthalat (DBP)
1,1 g Gelatine
0,06 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,06 g Dibutylphthalat (DBP)
4. Schicht (grünempfindliche Schicht):
Grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromnid, mittlerer Korndurchmesser 0,6 µm) aus 0,45 g AgNO₃ mit
1,08 g Gelatine
0,45 g Purpurkuppler
0,16 g α-(3-t-Butyl-4-hydroxyphenoxy)-myristinsäureethylester
0,04 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,24 g Diisononylphthalat
0,24 g TKP
Grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromnid, mittlerer Korndurchmesser 0,6 µm) aus 0,45 g AgNO₃ mit
1,08 g Gelatine
0,45 g Purpurkuppler
0,16 g α-(3-t-Butyl-4-hydroxyphenoxy)-myristinsäureethylester
0,04 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,24 g Diisononylphthalat
0,24 g TKP
5. Schicht (UV-Schutzschicht):
1,15 g Gelatine
0,6 g UV-Absorber UV 12
0,045 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,3 g TKP
1,15 g Gelatine
0,6 g UV-Absorber UV 12
0,045 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,3 g TKP
6. Schicht (rotempfindliche Schicht):
Rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) aus 0,3 g AgNO₃ mit
0,75 g Gelatine
0,36 g Blaugrünkuppler
0,36 g TKP
Rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) aus 0,3 g AgNO₃ mit
0,75 g Gelatine
0,36 g Blaugrünkuppler
0,36 g TKP
7. Schicht (UV-Schutzschicht):
0,35 g Gelatine
0,15 g UV 12
0,075 g TKP
0,35 g Gelatine
0,15 g UV 12
0,075 g TKP
8. Schicht (Schutzschicht):
0,9 g Gelatine
0,3 g Härtungsmittel der Formel
0,9 g Gelatine
0,3 g Härtungsmittel der Formel
Als Farbkuppler wurden folgende Verbindungen verwendet:
Gelbkuppler:
Purpurkuppler:
Blaugrünkuppler:
In der 5. Schicht werden 0,5 g UV-Absorber UV 12 und
0,1 g UV 20 mit 0,3 g OL 12 als Ölbildner eingesetzt.
In der 7. Schicht werden 0,125 g UV 12 und 0,025 g UV 20
mit 0,075 g OL 12 verwendet.
In der 5. Schicht werden 0,6 g UV 12 mit 0,25 g OL 5 und
0,05 g Dibutylphthalat (DBP) als Ölbildner und in
Schicht 7 0,15 g UV 12 mit 0,072 g OL 5 und 0,013 g Dibutylphthalat
(DBP) eingesetzt.
In der 5. Schicht werden 0,5 g UV-Absorber UV 12 und
0,1 g UV 20 mit 0,3 g OL 1 und in der 7. Schicht 0,17 g
UV 12 und 0,03 g UV 20 mit 0,1 g OL 1 eingesetzt.
In der 5. Schicht werden 0,5 g UV-Absorber UV 12 und
0,1 g UV 20 mit 0,2 g OL 4 und 0,1 g DBP sowie in der
7. Schicht 0,17 g UV 12 und 0,03 g UV 20 mit 0,067 g OL 4
und 0,033 g DBP verwendet.
In der 5. Schicht werden 0,5 g UV-Absorber UV 12 und
0,1 g UV 20 mit 0,15 g OL 9 und 0,15 g DBP sowie in der
7. Schicht 0,17 g UV 12 und 0,03 g UV 20 mit 0,05 g OL 9
und 0,05 g DBP eingesetzt.
In der 5. und 7. Schicht wird eine Gelatineschicht entsprechender
Dicke ohne UV-Absorber und Ölbildner eingesetzt.
Die 7 Aufbauten werden nach dem Beguß hinter einem
blauen Farbauszugsfilter mit einem ³√-Keil belichtet
und entsprechend den nachfolgenden Angaben entwickelt.
In gleicher Weise wird ein Neutralkeil durch Belichtung
hinter blauen, roten und grünen Farbauszugsfiltern hergestellt.
Die dabei erhaltenen gelben Farbauszugskeile (FAZ) und
Neutralkeile (NK) werden mit einem Densitometer hinter
einem Blaufilter ausgemessen und dadurch Empfindlichkeit,
Schultergradation und maximale Farbdichte im Gelb
bestimmt.
Die Ergebnisse zeigt die folgende Übersicht:
In den Neutralkeilen war bei den Aufbauten 2 bis 7 auch
die Maximaldichte von Purpur um 0,1 bis 0,2 höher.
Man sieht deutlich, daß die erfindungsgemäß zusammengesetzten
UV-Schichten in den Coloraufbauten eine wesentlich
bessere Farbdichte und Gradation im Gelb ergeben
und einem Aufbau ohne UV-Emulgat nahekommen.
a) Farbentwickler - 45 s - 35°C
Triethanolamin|9,0 g/l | ||
N,N-Diethylhydroxylamin | 4,0 g/l | |
Diethylenglykol | 0,05 g/l | |
3-Methyl-4-amino-N-ethyl-N-methan-sulfonamidoethyl-anilin-sulfat | 5,0 g/l | |
Kaliumsulfat | 0,2 g/l | |
Triethylenglykol | 0,05 g/l | |
Kaliumcarbonat | 22, 0 g/l | |
Kaliumhydroxid | 0,4 g/l | |
Ethylendiamintetraessigsäure @ | (di-Na-Salz) | 2,2 g/l |
Kaliumchlorid | 2,5 g/l | |
1,2-Dihydroxybenzol-3,4,6-trisulfonsäure-trinatriumsalz | 0,3 g/l | |
Auffüllen mit Wasser auf 1000 ml; pH 10,0 |
b) Bleichfixierbad - 45 s - 35°C
Ammoniumthiosulfat|75 g/l | ||
Natriumhydrogensulfit | 13,5 g/l | |
Ammoniumacetat | 2,0 g/l | |
Ethylendiamintetraessigsäure @ | (Eisen-Ammonium-Salz) | 57 g/l |
Ammoniak 25%ig | 9,5 g/l | |
Essigsäure | 9,0 g/l | |
Auffüllen mit Wasser auf 1000 ml; pH 5,5 |
c) Wässern - 2 min - 33°C
d) Trocknen
Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial, das für
den bisherigen Standard-Entwicklungsprozeß (z. B. AP 92
der Agfa-Gevaert AG bzw. EP 2 der Eastman Kodak Comp.)
geeignet ist, wurde hergestellt, indem auf einem
Schichtträger aus beidseitig mit Polyethylen beschichtetem
Papier die folgenden Schichten in der angegebenen
Reihenfolge aufgetragen wurden:
1. Schicht (Substratschicht):
0,2 g Gelatine
0,2 g Gelatine
2. Schicht (blauempfindliche Schicht):
Blauempfindliche Silberhalogenidemulsion (97 Mol-% Bromid, 3 Mol-% Chlorid, mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus 0,5 g AgNO₃ mit
1,5 g Gelatine
0,75 g Gelbkuppler
0,75 g Trikresylphosphat (TKP)
Blauempfindliche Silberhalogenidemulsion (97 Mol-% Bromid, 3 Mol-% Chlorid, mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus 0,5 g AgNO₃ mit
1,5 g Gelatine
0,75 g Gelbkuppler
0,75 g Trikresylphosphat (TKP)
3. Schicht (Schutzschicht):
wie in Beispiel 1
wie in Beispiel 1
4. Schicht (grünempfindliche Schicht):
Grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (20 Mol-% Chlorid, 80 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) aus 0,5 g AgNO₃ mit
1,4 g Gelatine
0,45 g Purpurkuppler
0,18 g α-(3-t-Butyl-4-hydroxyphenoxy)-myristinsäureethylester
0,04 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,22 g Diisononylphthalat
0,2 g TKP
Grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (20 Mol-% Chlorid, 80 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) aus 0,5 g AgNO₃ mit
1,4 g Gelatine
0,45 g Purpurkuppler
0,18 g α-(3-t-Butyl-4-hydroxyphenoxy)-myristinsäureethylester
0,04 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,22 g Diisononylphthalat
0,2 g TKP
5. Schicht (UV-Schutzschicht):
wie in Beispiel 1
wie in Beispiel 1
6. Schicht (rotempfindliche Schicht):
Rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (20 Mol-% Chlorid, 80 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) aus 0,35 g AgNO₃ mit
0,9 g Gelatine
0,4 g Blaugrünkuppler
0,4 g TKP
Rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (20 Mol-% Chlorid, 80 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) aus 0,35 g AgNO₃ mit
0,9 g Gelatine
0,4 g Blaugrünkuppler
0,4 g TKP
7. Schicht (UV-Schutzschicht):
wie in Beispiel 1
wie in Beispiel 1
8. Schicht (Schutzschicht):
wie in Beispiel 1
wie in Beispiel 1
Purpurkuppler und Blaugrünkuppler sind die gleichen wie
in Beispiel 1. Als Gelbkuppler wird die folgende Verbindung
eingesetzt:
Schichten 5 und 7
wie in Schichtaufbau 2 bei Beispiel 1
wie in Schichtaufbau 2 bei Beispiel 1
Schichten 5 und 7
wie in Schichtaufbau 5 bei Beispiel 1
wie in Schichtaufbau 5 bei Beispiel 1
Schichten 5 und 7
wie in Schichtaufbau 7 bei Beispiel 1
wie in Schichtaufbau 7 bei Beispiel 1
Auch hier werden in gleicher Weise wie in Beispiel 1 ein
gelber Farbauszugsanteil und ein Neutralkeil aufbelichtet,
dann jedoch, wie oben beschrieben, in dem Standardprozeß
AP 92 entwickelt (3,5 min, 33°C).
Die sensitometrischen Ergebnisse zeigt die folgende
Übersicht:
Auch hier ist bei den erfindungsgemäß zusammengesetzten
UV-Schichten in den Coloraufbauten in Gelb eine bessere
Farbdichte und Gradation zu erkennen, die einem Aufbau
ohne UV-Emulgat nahekommt.
Claims (7)
1. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial mit
einem Träger, mindestens einer lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschicht und mindestens einer
einen bei Raumtemperatur festen UV-Absorber
enthaltenden Schicht, deren UV-Absorber in einem
Ölbildner gelöst und die Lösung in der Schicht
emulgiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß als
Ölbildner mindestens eine bei Raumtemperatur
flüssige orgnaische Verbindung verwendet wird, die
folgende Bedingungen erfüllt:
- a) sie ist gesättigt,
b) sie enthält wenigstens eine Ester- oder Amidgruppe,
c) sie ist elektrisch neutral,
d) ihre Kohlenstoffzahl beträgt 14 bis 40.
2. Farbfotografisches Material nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ölbildner außer gegebenenfalls
Halogenatomen, Ethergruppen und weiteren
Estergruppen keine funktionellen Gruppen enthält.
3. Farbfotografisches Material nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ölbildner als gesättigte
Reste aliphatische und cycloaliphatische
Reste enthält und eine Kohlenstoffzahl von 18 bis
28 aufweist.
4. Farbfotografisches Material nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ölbildner ein Monocarbonsäureester,
ein Dicarbonsäureester oder ein
mit Monocarbonsäuren zweifach verestertes Diol ist,
die gegebenenfalls durch bis zu 10 Halogenatomen
und bis zu 4 Ethergruppen substituiert sind.
5. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtölbildnermengen
des UV-Absorberemulgats bis zu
70 Gew.-% an Ölbildnern, die von den Ölbildnern gemäß
Anspruch 1 verschieden sind, enthalten kann.
6. Farbfotografisches Material nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der bei Raumtemperatur
feste UV-Absorber der Formel
entspricht, worin
R₁ und R₂ Alkyl, Aryl, Alkoxy oder Aryloxy und
R₃ Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Aryl, Alkoxy, Aryloxy, Alkenyl, Nitro oder Hydroxy
bedeuten.
R₁ und R₂ Alkyl, Aryl, Alkoxy oder Aryloxy und
R₃ Wasserstoff, Halogen, Alkyl, Aryl, Alkoxy, Aryloxy, Alkenyl, Nitro oder Hydroxy
bedeuten.
7. Farbfotografisches Material nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gesamt-UV-Absorbermenge
bis zu 25 Gew.-% aus bei Raumtemperatur
flüssigem UV-Absorber bestehen kann.
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