DE3833127A1 - Anordnung zur erfassung von infolge leckstellen austretender medien - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Erfassung von infolge Leckstellen austretender Medien, die gasförmig oder flüssig bzw. rieselfähig durch Leitungen zwischen einem Versorger und Verbrauchern geführt werden, durch Sensoren und Auswerteeinrichtungen.

Gasexplosionen in Wohn- und Industriegebieten führen in der Regel zu schweren Personen- und Sachschäden. Die oft verheeren­ den Ausmaße eines derartigen Unglücks haben dazu geführt, daß Bemühungen für mehr Sicherheit in Gang gekommen sind. Mit zu­ nehmender Gasversorgung aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und des Umweltschutzes steigen die Probleme und Risiken jedoch statistisch gesehen noch an. Bisher behilft man sich meist da­ mit, entlang von Gasleitungen Bohrungen in das Erdreich einzu­ bringen, in die zur Überprüfung Sensoren eingeführt werden können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Sicherheit von Versorgungsleitungen deutlich zu erhöhen. Die Lösung der ge­ schilderten Aufgabe besteht darin, daß Sensoren die durch­ fließende Menge des Mediums versorgerseitig und relativ nahe an der Verbraucherstelle bzw. an den Verbraucherstellen messen und daß einer Steuereinrichtung mit Vergleicher die Meßwerte zu­ geführt werden, die bei Abweichen der versorgerseitigen Menge von der verbraucherseitigen Menge Arbeitssignale und/oder Alarmsignale abgibt, die Bedieneinrichtungen für Sperrventile bzw. Alarmgebern zugeführt werden. Wenn sich eine derartige Anordnung auch besonders zur Sicherung von Gasleitungen anbietet, so ist ein Einsatz auch bei anderen strömungsfähigen Medien wie Flüssigkeiten oder rieselfähigen Stoffen empfehlens­ wert, wo entweder der Verlust an Medium oder die Belastung bzw. Gefährdung der Umwelt nicht hinzunehmen ist.

Die durchfließende Menge auf der Versorgerseite und die durch­ fließende Menge möglichst nahe an den einzelnen Verbraucher­ stellen werden also miteinander verglichen, so daß auch bei kleinsten Abweichungen entsprechend den Vorgaben in der An­ lage Alarm gegeben werden kann oder Absperrmaßnahmen durchge­ führt werden können.

Bei Anwendung für Gasversorgungssysteme mit Gaszählern ist es günstig, wenn als verbraucherseitiger Sensor ein Gaszähler dient, der Koppelglieder als Schnittstelle zur Steuereinrich­ tung aufweist.

Die Erfindung soll nun anhand von in der Zeichnung grob sche­ matisch wiedergegebenen Ausführungsbeispielen näher erläu­ tert werden:

In Fig. 1 ist eine Anordnung anhand einer Hauptleitung, einer Stichleitung und mehrerer Verteilungsleitungen auf der Ver­ braucherseite veranschaulicht.

In Fig. 2 ist eine Anordnung mit einer Hauptleitung und mehreren Stichleitungen, die zu Verbrauchern führen dargestellt.

Bei der Anordnung nach Fig. 1 ist die Stichleitung bis zum Ver­ braucher überwacht und gesichert. In der Stichleitung 2, die von der Hauptleitung 1 zu Verteilungsleitungen 3 und den Verbrau­ cherstellen 4 führt, sind versorgerseitig ein Sensor 5 und ein Sperrventil 7 angeordnet. Das Sperrventil 7 wird von einer Bedieneinrichtung 6 aus betätigt. In der Stichleitung 2 ist im Ausführungsbeispiel ein Zähler 8 vor den Verteilungslei­ tungen 3 angeordnet. Nahe an den überwachten Verbraucherstellen 4 sind Sensoren 5 eingesetzt, die das durchströmende Medium messen bzw. erfassen. Die gewonnenen Daten werden über Daten­ leitungen 9 einer Steuereinrichtung 10 mit Vergleicher 11 zugeführt. Vom versorgerseitigen Sensor 5 im Kopf der Stich­ leitung für das zu überwachende Medium führt eine weitere Datenleitung 9 zur Steuereinrichtung 10. Wenn der Vergleicher 11 eine Abweichung zwischen dem versorgerseitig zufließenden Medium und dem Medium, das an den Verbraucherstellen ausströmt, feststellt, gibt die Steuereinrichtung 10 Arbeitssignale über eine Arbeitsleitung 12 und Alarmsignale über Alarmleitungen 13 ab. Die Arbeitssignale und Alarmsignale können auch über ge­ meinsame BUS-Leitungen codiert abgegeben werden. Als Datenlei­ tungen können auch Glasfaserleiter eingesetzt werden, was we­ gen höherer elektromagnetischer Verträglichkeit (EMV-Verträg­ lichkeit) und auch fehlender Funkenbildung die Sicherheit er­ höhen kann.

Wenn die Steuereinrichtung 10 mittels ihres Vergleichers 11 eine Abweichung zwischen der Menge des auf der Versorgerseite zugeführten Mediums und der Menge des an den Verbraucherstellen austretenden Mediums ermittelt, kann das Sperrventil 7 ge­ schlossen werden. Die Steuereinrichtung kann so ausgelegt sein, daß bei unschädlich geringfügigen Mengen zunächst Alarm gegeben wird und daß bei Mengen oberhalb einer eingestellten Schwelle die Bedieneinrichtung 6 für das Sperrventil 7 beauf­ schlagt wird.

In der Anordnung nach Fig. 2 ist eine rohrförmige Hauptleitung 1 mit der Flußrichtung 14 dargestellt, von der mehrere Stich­ leitungen 2 zu Verbraucherstellen abgehen. Durch die stromauf und stromab angeordneten Sensoren 5 in der Hauptleitung 1 und durch die Sensoren 5 in den Stichleitungen 2 kann die Steuereinrichtung 10 ein Teilstück der versorgenden Hauptlei­ tung überwachen und sichern. Wenn der stromaufgelegene Sensor 5 in der Hauptleitung 1 eine größere durchfließende Menge er­ mittelt als die Summe der Mengen, die über die Zweigleitungen 2 abgehen und die über das stromunten gelegene Rohrstück weiterfließt, wird Alarm gegeben oder die Absperrung unmittel­ bar eingeleitet.

Die Alarmgabe über Alarmleitungen kann nach einem vorgegebenen Programm direkt an das Versorgungsunternehmen oder bei beson­ derer Gefahr auch direkt an die Verbraucher gegeben werden. Es kann vorteilhaft sein, vorhandene Rauchmelder und Feuer­ alarm-Meldeanlagen mit der Steuereinrichtung zu verbinden. Bei Gefahr können dann die Bedieneinrichtungen für die Sperr­ ventile beaufschlagt werden, wodurch die Gefahr für Folge­ brände und Folgeexplosionen vermindert wird. Entsprechend kann man auch die Steuereinrichtungen eines ganzen Gebietes in die Feueralarm-Meldeanlagen einbeziehen.

Claims (2)

1. Anordnung zur Erfassung von infolge Leckstellen austre­ tender Medien, die gasförmig oder flüssig bzw. rieselfähig durch Leitungen zwischen einem Versorger und Verbrauchern geführt werden, durch Sensoren und Auswerteeinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß Sensoren (5) die durchfließende Menge des Mediums versorgerseitig und relativ nahe an der Verbraucherstelle (4) bzw. an den Verbraucherstellen (4) messen und daß einer Steuereinrichtung (10) mit Vergleicher (11) die Meßwerte zugeführt werden, die bei Abweichen der versorgerseitigen Menge von der verbraucher­ seitigen Menge Arbeitssignale und/oder Alarmsignale abgibt, die Bedieneinrichtungen (6) für Sperrventile (7) bzw. Alarm­ gebern zugeführt werden.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als verbraucherseitiger Sensor (5) in einem Gasversorgungssystem ein Gaszähler (8) dient, der Koppelglieder als Schnittstelle zur Steuereinrichtung (10) aufweist.