DE3821548A1 - Vorrichtung zum ausgleichen von lage- und positionstoleranzen - Google Patents
Vorrichtung zum ausgleichen von lage- und positionstoleranzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausgleich von Lage- und
Positionstoleranzen nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Eine derartige Vorrichtung ist durch die DE-OS 30 04 014 bekannt und
für Industrieroboter oder ähnliche Handhabungsgeräte vorgesehen. Bei
dieser bekannten Vorrichtung ist die seitliche Auslenkung begrenzt und
beim Auslenken muß die Kraft von Federn überwunden werden, die stets
versuchen, den beweglichen Teil der Vorrichtung in die O-Lage zu
drücken.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der vorgenannten
Art so zu gestalten, daß mit sehr kleinen Kraftaufwendungen auch größere
Lageabweichungen in einer horizontalen Ebene ausgeglichen werden können.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zwischen der Losscheibe und dem
dem Greifer oder dergleichen abgekehrten Zentrierelementhalter ein an
ein Druckmittelsystem angeschlossener Druckmittel-Balgzylinder
angeordnet ist. Die für eine Zentrierung und Fixierung benötigte
Rückstell- bzw. Haltekraft ist je nach Bedarf zu- oder ausschaltbar.
Dieses ermöglicht der Vorrichtung auch erst ein Verharren in
ausgelenktem Zustand, ohne äußere Krafteinwirkung.
Beim Entleeren bzw. teilweise Evakuieren des Druckmittel-Balgzylinders
kann die Losscheibe mit sehr kleinen Kraftaufwendungen in jede beliebige
Lage gelangen, die nur durch das vorgegebene seitliche Bewegungsspiel
begrenzt ist. Dieses Spiel kann z. B. 12 mm betragen und gleicht damit
einen großen Teil aller möglichen Unterschiede aus, die durch ungenaues
Übergeben bzw. unpräzise Lagerung von Werkstücken auf Paletten entstehen
können. Nach dem Erfassen des Werkstückes wird dem
Druckmittel-Balgzylinder beim Abheben des vom Greifer erfaßten
Werkstückes-Druckmittel zugeführt und die Losscheibe über die
kegelförmigen Zentrierungen in die exakt vorgegebene Lage bewegt, so daß
das anschließende Übergeben des Werkstückes z. B. an das Spannfutter
einer Bearbeitungsmaschine mit der erforderlichen Präzision erfolgt.
Die weiteren Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und im folgenden erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung entsprechend der
Linie II aus Fig. 2,
Fig. 2 eine Draufsicht auf Fig. 1,
Fig. 3 den Schnitt III-III durch die Fig. 2.
Am Ende eines Roboterarmes ist ein als Winkelprofil ausgebildeter
Tragring 2 mittels sechs Schrauben 3 an einer Roboterarm-Endplatte 1
befestigt. Ein Schenkel dieses Tragringes bildet ein ringförmiges
Gehäuse 2 a, der andere Schenkel ist eine Festscheibe 2 b mit einer
Mittelbohrung 2 c, die um zweimal den maximalen Verschiebeweg x größer
ist als das hindurchragende Tragrohr 4 mit der Losscheibe 4 a. Weiterhin
weist die Festscheibe 2 b vier Zentrierbohrungen 2 d auf, deren Lage in
Fig. 2 zu erkennen ist. Der Durchmesser der Zentrierbohrungen 2 d ist
ebenfalls um zweimal das Verschiebemaß x größer als der Durchmesser der
der Zentrierung dienenden Stifte 9. Die Zentrierbohrungen 2 d haben
kegelige Erweiterungen 2 e für Zentrierkegel 10, die auf Zapfen 9 b der
Stifte 9 mittels Muttern 16 verstellbar befestigt sind. Die gedachte
Kegelspitze zeigt zum Roboterarm 1; der Kegelwinkel kann vorzugsweise
60 Grad betragen und die Kegellänge kann der Bohrungstiefe entsprechen.
Anstelle der kegeligen Erweiterung 2 e ist auch eine Bohrung mit balligem
Profil denkbar.
Die Losscheibe 4 a ist auf einem bestimmten Teilkreis mit abgestuften
Bohrungen 4 b für Kugelrollen 5 versehen und hat vier Zentrierbohrungen
4 c, deren Lage sich genau mit den Zentrierbohrungen 2 d der Festscheibe
2 b deckt. Die Zentrierbohrungen 4 c sind entsprechend der
Kegelverjüngung kleiner als die Zentrierbohrung 2 d der Festscheibe und
haben kegelige Einsenkungen 4 d für kegelige Erweiterungen 9 a der Stifte
9, die mit Ansätzen 9 c in Passbohrungen 8 a des Zentrierelementhalters 8
hineinragen und mit Muttern 17 angespannt sind.
Die Losscheibe 4 a befindet sich oberhalb der Festscheibe 2 b, auf der sie
mit den kßKugelrollen 5 aufliegt. Diese bestimmen über die abgestuften
Bohrungen 4 b der Losscheibe 4 a den Abstand zwischen dieser und der
Festscheibe 2 b.
Am unteren Ende des Tragrohrs 4 ist zentriert und verdrehgesichert ein
Flansch 6 für die Aufnahme eines Greifers oder Werkzeuges montiert.
Dabei verbleibt zwischen dem Flansch 6 und der Festscheibe 2 b ein
Abstand h. Auf dem Flansch 6 ist mittels einer Schraube 15 ein
Druckmittel-Balgzylinder 7 befestigt, dessen oberes Ende mit einem unter
dem Zentrierelementhalter 8 angeordneten Anschlußstück 13 verbunden ist.
Dieses hat einen durch eine Zentralbohrung 8 b führenden Anschlußzapfen
13 a und eine Druckmittelbohrung 13 b, die durch eine
Druckmittelverschraubung 14 zu einer Druckmittelleitung 12 führt und
damit an ein nicht gezeichnetes Druckmittelsystem angeschlossen ist.
In Fig. 2 ist zu erkennen, daß der Zentrierelementhalter 8 nur durch
den Balgzylinder 7 getragen wird und daß vier Arme des
Zentrierelementhalters 8 die Zentrierbohrungen 4 c und 2 d der Losscheibe
4 a und Festscheibe 2 b überdecken. Dabei verbleibt zwischen
Zentrierelementhalter 8 und Losscheibe 4 a auch der bereits erwähnte
Abstand h. An jedem Arm des Zentrierelementhalters 8 ist in seiner
Paßbohrung 8 a einer der bereits erwähnten Stifte 9 aufgenommen, die
durch die erwähnten Zentrierbohrungen 4 c und 2 d der Los- und Festscheibe
ragt.
Der auf dem Zapfen 9 b des Stiftes 9 angeordnete Zentrierkegel 10 ist
mittels der Mutter 16 so eingestellt, daß bei dem Druck beaufschlagtem
Balgzylinder gleichzeitig die kegelige Erweiterung 9 a des Stiftes 9 in
der Zentrierbohrung 4 c der Losscheibe 4 a und der Zentrierkegel 10 in der
Zentrierbohrung 2 d der Festscheibe 2 b anliegt. Damit eine genaue
Zentrierung und Fixierung der Losscheibe 4 a gegenüber der Festscheibe 2 b
möglich ist, müssen mindestes je zwei dieser Zentrierelemente 9 a und 10
vorhanden sein. Die Vorrichtung hat für die Lagekontrolle in der
Losscheibe 4 a drei auf die Festscheibe 2 b gerichtete Näherungsschalter
11, die in den Fig. 2 und 3 eingezeichnet sind. Die Näherungsschalter
11 sind genau auf der Verbindungslinie zweier benachbarter Kugelrollen 5
angeordnet. Der Abstand der Näherungsschalter 11 von der Festscheibe 2 b
ist kleiner als der Schaltabstand. Wenn jetzt durch äußere
Krafteinwirkung auf die Losscheibe 4 a der Abstand s zwischen Los- und
Festscheibe vergrößert wird, so wird dies durch einen oder mehrere
Näherungsschalter 11 signalisiert. Bei weiteren Ausführungsvarianten
der Vorrichtung können die Näherungsschalter 11 aber auch auf kleineren
bzw. größeren Teilkreisen der Losscheibe positioniert werden. Wird z. B.
der Teilkreis so klein gewählt, daß er sich dem Rand der zentralen
Mittelbohrung der Festscheibe 2 b nähert, dann können auch kleine
seitliche Auslenkungen erfaßt werden.
Die Betriebslage der Festscheibe 2 b ist waagerecht. In dieser Lage kann
sich die Losscheibe 4 a mit dem am Flansch 6 montierten Greifwerkzeug mit
sehr kleinem Kraftaufwand parallel zur Festscheibe 2 b nach jeder Seite
um 12 mm (Bewegungsspalt x) in der Ebene verschieben. Dazu muß im
Druckmittel-Balgzylinder 7 ein Unterdruck erzeugt werden, so daß sich
dieser ganz zusammenzieht. Dabei wird der Abstand h zwischen Losscheibe
4 a und Zentrierelementhalter 8 bis zum Abstand O reduziert, wobei auch
die Stifte 9 nach unten zu dem Flansch 6 hin verschoben werden. Dann
befindet sich der Durchmesser des Stiftes 9 oberhalb der kegeligen
Erweiterung 9 a in Höhe der Zentrierbohrung 2 d der Festscheibe 2 b. Damit
entsteht auch zwischen der Zentrierbohrung 2 d und dem Stift 9 der
Bewegungsspalt x. Somit kann die Losscheibe 4 a im Bereich des
Bewegungsspaltes x über die Kugelrollen 5 gegenüber der Festscheibe 2 b
verschoben werden. Nach Beendigung des Greifvorganges muß die
Vorrichtung durch Beaufschlagung des Druckmittel-Balgzylinders 7 wieder
zentriert und fixiert werden.
Eine weitere Funktion dieser Vorrichtung besteht in der
Kollisionserkennung auch im fixierten Zustand. Wenn das an den Flansch 6
montierte Greifwerkzeug senkrecht auf ein Hindernis stößt, wird der
Flansch 6 mit dem Tragrohr 4 gegen den Druck im Druckmittel-Balgzylinder
7 angehoben. Dabei vergrößert sich der Abstand s maximal um das Maß h,
d. h. bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel um 25 mm. Diese
Lageänderung wird durch die Näherungsschalter 11 erkannt. Auch eine
Kollision des Greifwerkzeuges in der Waagerechten wird anhand der dabei
eintretenden Schräglage des Tragrohres erkannt, wobei nur ein Teil der
Kugelrollen 5 und Näherungsschalter 11 von der Festscheibe 2 b abgehoben
werden.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Ausgleichen von Lage- und Positionstoleranzen zum
Beispiel für einen Greifer eines Industrieroboters am Ende seines
Arbeitsarmes, mit auf Abstand zueinander gehaltene Scheiben für
eine dazwischen angeordnete Losscheibe, die mit einem Ansatz für
einen Flansch des Greifers oder dergleichen mit seitlichem
Bewegungsspiel durch eine Öffnung einer dem Greifer zugewandten
Festscheibe ragt, wobei die Losscheibe über kegelförmige
Zentrierungen in der Festpunkt-Lage geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Losscheibe (4 a) und dem dem Greifer abgekehrten
Zentrierelementhalter (8) ein an ein Druckmittelsystem
angeschlossener Druckmittel-Balgzylinder (7) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckmittel-Balgzylinder (7) mit einem Ende an einem
Flansch (6) für den Greifer oder dergleichen und mit dem anderen
Ende an einem mit dem Zentrierelementhalter (8) verbundenen
Anschlußstück (13) befestigt ist, an dem eine zu dem
Druckmittelsystem führende Druckmittelleitung (12) angeschlossen
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckmittel-Balgzylinder (7) in einem Tragrohr (4) der
Losscheibe (4 a) angeordnet ist, das diese mit dem Flansch (6)
verbindet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Anschlußzapfen (13 a) des Druckmittel-Balgzylinders-
Anschlußstückes (7) durch eine Zentralbohrung (8 b) des
Zentrierelementhalters (8) reicht und über eine
Druckmittelverschraubung (14) an die Druckmittelleitung (12)
angeschlossen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Paßbohrungen (8 a) des Zentrierelementhalters (8) mehrere mit
seitlichem Bewegungsspiel durch die Losscheibe (4 a) und die
Festscheibe (2 b) geführte, mit Zentrierkegeln (9 a, 10) versehene
Stifte (9) mit ihren Ansätzen (9 c) befestigt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Losscheibe (4 a) kegelförmige Einsenkungen (4 d) mit
Zentrierbohrungen (4 c) hat.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zentrierkegel (10) für eine Zentrierbohrung (2 d) mit
kegelförmiger Erweiterung (2 e) der Festscheibe (2 b) auf einem
Zapfen (9 b) im Anschluß an die kegelige Erweiterung (9 a) des
Stiftes (9) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zentrierkegel (10) mittels einer Mutter (16)
axialverstellbar auf dem Zapfen (9 b) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Losscheibe (4 a) über Kugelrollen (5) auf der Festscheibe
(2 b) abgestützt ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Tragrohr (4) der Losscheibe (4 a) und der dafür
vorhandenen Mittelbohrung (2 c) der Festscheibe (2) sowie zwischen
den Zentrierbohrungen (2 d) der Festscheibe (2 b) und den Stiften (9)
je ein Luftspalt von der Breite des Verschiebeweges (x) vorhanden
ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen dem Zentrierelement (8) und dem
ringförmigen Gehäuse (2 a) der Festscheibe (2) größer ist als der
Verschiebeweg (x).
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen den Kugelrollen (5) und der zentralen
Mittelbohrung (2 c) größer ist als der Verschiebeweg (x).
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das ringförmige Gehäuse (2 a) des Tragringes (2) mittels
Schrauben (3) an einer Roboterarm-Endplatte (1) befestigt ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem der zueinander beweglichen Teile auf den benachbarten
Teil gerichtete Näherungsinitiatoren (11) angeordnet sind.
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