DE3818252C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren der im Oberbegriff des
Anspruches 1 angegebenen Art.
Bei dem bekannten Verfahren ("Chemiefasern/Textilindustrie", August 1987,
S. 690 bis 693) wurde aus einem Faservlies durch Erwärmung zunächst ein
Vliesstoff erzeugt und dann der Vliesstoff einer Kontaktwärme ausgesetzt.
Die Struktur des Vliesstoffes sollte trotz der wiederholten thermischen
Beanspruchung auch im Bereich der Schweißnähte erhalten bleiben. Durch
die Kontaktwärme entstanden an den Verbindungsstellen zwischen den
Fasern massive Schmelzbänke unter Verfestigung der Struktur des Vliesstoffs.
Dieser Vliesstoff wurde zum Aufbau eines Polsterteils verwendet
und dort als Kernschicht oder als Zwischenschicht in eine Hülle aus
Bezugsstoff eingeführt.
Bei einem Verfahren anderer Art (DE-GM 18 43 023) wurde ein unbehandeltes
Faservlies ohne Bindungspunkte zwischen seinen Fasern verwendet.
Dieser formelastische Vliesstoff wurde zwischen einer Unterplatte und
einer Oberplatte durch Hochfrequenzschweißung zu einem Polster zusammengefügt.
Die Polsterform kam dabei durch linienförmige Schweißstellen
zwischen dem Ober- und Unterstoff zustande, zwischen denen sich dann
das Faservlies wie bei einer Kissenfüllung aufblähte und den Stoffbezug
spannte. Auf den Faseraufbau im Inneren des Faservlieses wurde nicht
eingewirkt. Das Faservlies übte einen inneren Druck auf den Stoffbezug
aus und konnte bei einer Beschädigung des Stoffbezugs herausquellen, was
das Polster unbrauchbar machte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren für eine schnelle
und preiswerte Herstellung eines Polsterformteils der im Oberbegriff des
Anspruches 1 angeführten Art zu entwickeln, dessen Verfahrensprodukt,
nämlich das Polsterformteil, auch nach längerem Gebrauch formstabil
bleibt und dessen Bezugsstoff ohne Rißgefährdung sich durch einen
fältungsfreien, glatten Verlauf auszeichnet. Dies wird erfindungsgemäß
durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angeführten Maßnahmen
erreicht, denen folgende Bedeutung zukommt.
Als Ausgangsprodukt der Erfindung wird ein Vliesstoff verwendet, der
zwischen seinen Fasern durch Wärmebehandlung bereits feste Verbindungsstellen
aufweist. Die zweite Wärmebehandlung ist nicht eine einfache
Wiederholung des ersten Verfahrensschritts, sondern trifft den Vliesstoff in
einer neuen Situation. Unter Einbeziehung des endgültigen Bezugsstoffs
wird der Vliesstoff dann entsprechend des gewünschten Reliefs des zu
erstellenden Polsterformteils deformiert. Bei dieser Deformation kommt es
zu einer inneren gertenartigen Verbiegung der bereits im Vliesstoff
vorverbundenen Fasern und in diesem Deformationszustand entstehen im
Inneren des Vliesstoffs neue Verbindungspunkte zwischen den Fasern. Die
vom vorgegebenen Relief der Formhälften ausgeübten Formänderungen
pflanzen sich als elastische Faser-Verbiegungen im Inneren des Vliesstoffs
fort. Es kommt stellenweise auch zu neuen Berührungen im bereits
vorverbundenen Vliesstoff. Es tritt auch eine innere Spannung zwischen den
deformierten Fasern ein, welche durch die beiden zusammengedrückten
Formhälften aufrechterhalten wird.
Nach dem Schließen der Formhälften tritt die besondere, erfindungsgemäße
Wärmebehandlung ein, wozu Heißluft benutzt wird. Ermöglicht wird dies,
weil die Formhälften Siebstruktur aufweisen. Durch eine erfindungsgemäße
Dosierung dieser Heißluft hinsichtlich Temperaturhöhe und Einwirkungsdauer
wird dabei eine Benetzung der Bindemittel zwischen den dabei entstehenden
neuen Berührungsstellen erzielt, doch die vorausgehend im Vliesstoff
bereits vorhandenen Verbindungen zwischen den Fasern werden nicht gelöst.
Aufgrund des Zusammenfließens der beiderseitigen Bindemittel sind nämlich
die vorausgehenden Verbindungen verhältnismäßig massiv und durch die
einwirkende Heißluft nur oberflächig aufgeweicht. Die vorhergehenden
Verbindungen bleiben bestehen und ein Spannungsabbau zwischen den Fasern
durch eine nachgiebige Faserverschiebung findet nicht statt, vielmehr
kommt es zu einer zusätzlichen gertenartigen Verschiebung der Fasern. Ein
oberflächiges Erweichen an den neuen Berührungsstellen läßt aber die
Bindemittel zwischen den Fasern ineinanderfließen. Das dem Polsterformteil
aufgeprägte Relief wirkt sich somit in einer Benetzung der neuen
Berührungsstellen zwischen den durch Verbiegung eine innere Spannung
aufweisenden Fasern aus.
Durch die abschließende Abkühlung werden die neuen Berührungsstellen
verfestigt. Das von den Formhälften dem Vliesstoff eingeprägte Relief wird
eingefroren. Das äußere Relief ist durch die verfestigten Berührungsstellen
im Vliesstoffinneren verankert. Dies erfolgt unabhängig vom Bezugsstoff,
der bedarfweise auch fehlen könnte. Mit Bezugsstoff entstehen entsprechende
Befestigungsstellen zwischen den Fasern und der Stoffinnenfläche.
Das äußere Relief ist bis in die einzelnen Faserbereiche hinein festgelegt,
die dabei federelastisch bleiben. Der Bezugsstoff ist zwar bei einer
Stoffkombination in diese Verankerung einbezogen, aber nicht die Ursache
für die entstehende Reliefform des Polsterformteils, die vielmehr im
Faserinneren begründet liegt. Der Bezugsstoff braucht nicht einer ihn von
innen bedrängenden Spannung des Vliesstoffs entgegenzuwirken, weshalb
unnötige Belastungen vermieden sind und der Bezugsstoff kaum einrißgefährdet
ist. Wenn versehentlich ein Riß entsteht, so quellen die Fasern an
dieser Stelle nicht heraus, weil sie in den darunterliegenden Schichten
bereits untereinander verankert sind. Bei der Herstellung läßt sich der
Bezugsstoff faltenfrei legen und bleibt nach seiner Fixierung prall, weil
eine wechselseitige Anbindung des Reliefs mit den Bindefasern vorliegt.
Auf preiswerte und einfache Weise erhält man einen elastischen Polsterformteil
mit langer Lebendauer. Sein luftiger Aufbau ist polsterphysiologisch
günstig, weil ein guter Wärme- und Feuchteaustasuch
stattfindet.
Es genügt, wenn man nur einen Teil des Vliesstoffs aus Bindefasern
aufbaut, wie Anspruch 2 vorschlägt, weil ihre Thermofusionsfähigkeit
gleichzeitig beim erfindungsgemäßen Verfahren eine entsprechende Festlegung
der Normalfasern begründet, sofern man für eine homogene Durchmischung
sorgt. Dies ist aus Kostengründen vorteilhaft. Bewährt hat sich in
der Praxis der in Anspruch 3 angegebene Wert. Die Bindefasern sollten
dabei aus Kernmantelfasern gemäß Anspruch 4 bestehen.
Für das erwähnte Einfrieren des Reliefs im Polsterteil ist Kühlluft gemäß
Anspruch 5 günstig. Bei Verwendung von Bezugsstoff sollte, wie Anspruch 6
vorschlägt, ein thermoplastisches Bindemittel vorher aufgestreut werden,
um die bereits erwähnte Verankerung mit den Fasern zu verbessern.
Verfahrensmäßig gibt es zwei Möglichkeiten der Formpressung, deren jede
ihre eigene Bedeutung hat. Im einfachsten Fall wird man die erstellte Bahn
aus Vliesstoff und Bezugsstoff zunächst zerschneiden und dann abschnittweise
in der luftdurchlässigen Form gemäß Anspruch 7 verarbeiten. Bei
großen Stückzahlen empfiehlt es sich aber, gemäß Anspruch 8 kontinuierlich
zu arbeiten, wo fortlaufend ein ganzer Satz von Formhälften verwendet
wird. In diesem Fall erfolgt die Trennung der Formhälften am Schluß
des Herstellungsverfahrens.
Durch eine besonders feste Zusammenpressung, gemäß Anspruch 5, läßt
sich eine versteifte Zone aus arteigenem Werkstoff im Polsterformteil
erzeugen. Dabei kann man auf weitere Befestigungsmittel wie Nähte,
Knöpfe, Niete od. dgl. verzichten. Solche versteifenden Zonen können zur
Zierde dienen und/oder zu einer stellenweisen Versteifung des Reliefs
beitragen. Diese Versteifungen werden entsprechend Anspruch 10 zweckmäßigerweise
linienförmig ausgebildet, wodurch versteifende Stege entstehen.
Dies ist, wie Anspruch 11 vorschlägt, vor allem im Umfangsbereich
bedeutsam, weil auf diese Weise ein Umfangsrahmen im Polsterformteil
entsteht. Gemäß Anspruch 12 lassen sich so auch Knickstellen ausbilden,
welche beipielsweise am Übergang zwischen einer Sitzfläche und einer
Rückenlehne eines Polsterformteils angeordnet sind. Randausschnitte nach
Anspruch 12 erleichtern den Knickeffekt. Zur Zierde und als Funktionsmittel
für eine Befestigung des fertigen Polsterformteils können Durchbrüche
gemäß Anspruch 14 bei der Herstellung eingeformt werden.
In der Regel kommt man bei den Versteifungen mit arteigenen Werkstoffen
des Vliesstoffes aus. Alternativ oder zusätzlich könnte man aber auch
artfremde Werkstoffe, wie metallische Stützgerüste, gemäß Anspruch 15
einarbeiten, die in die Reliefstruktur des Faservlieses integriert werden.
Weitere Maßnahmen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. Es zeigen
Fig. 1 die Draufsicht auf ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Polsterformteil,
Fig. 2 schematisch einen versprungenen Längsschnitt durch den Polsterformteil
längs der Schnittlinie II-II von Fig. 1,
Fig. 3 bis 6 anhand eines Abschnitts eines Polsterformteils das Ergebnis
aufeinanderfolgender Verfahrensstufen,
Fig. 4a und 6a in Vergrößerung Details der in den Verfahrensstufen von
Fig. 4 bzw. 6 ablaufenden Ereignissen,
Fig. 7 schematisch die einzelnen Schritte im erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 8 eine alternative Vorrichtung zur Herstellung der
Polsterformteile nach der Erfindung in der End
phase des sich aus Fig. 7 ergebenden Verfahrens
und
Fig. 9 in starker Vergrößerung einen Querschnitt durch
eine im erfindungsgemäßen Polsterformteil ver
wendete Bindefaser.
Ausweislich der Fig. 1 und 2 besteht der erfindungsgemäße
Polsterformteil 10 aus einer profilierten Füllung 11, die
hier sowohl auf ihrer Schauseite 12 als auch auf ihrer
Rückseite 13 mit einem Bezugstoff 20 versehen ist. Es liegt
eine einheitliche Füllung 11 von besonderer Art vor, deren
Aussehen und Eigenschaften am besten aus Fig. 3 und 4 zu
erkennen sind.
Gemäß Fig. 3 liegt zunächst ein Faservlies 14 vor, das aus
einem homogenen Gemisch von zweierlei Fasern 15, 15′ ge
bildet ist, die zwar beide aus biegeelastischem Werkstoff
bestehen, aber einen in sich unterschiedlichen Aufbau auf
weisen. Die eine Fasersorte sind Bindefasern 15, die aus
einem Polyester-Kern 17 sowie aus einem Mantel 18 von Copolyestern
erzeugt sind. Die andere Sorte besteht aus Normalfasern 15′,
deren Werkstoff Polyester ist. Sehr bewährt hat sich eine
Mischung von 30% Bindefasern 15 und 70% Normalfasern 15′.
Der Anteil der Bindefasern 15 kann aber auch im Bereich
zwischen 15 bis 40% variieren. Beide Fasern 15, 15′ sollen
aber systemgleich sein, wofür im vorliegenden Fall Polyester
gewählt worden ist. Das so erzeugte Faservlies 14, gemäß
Fig. 3, hat ein Flächengewicht von ca. 1500 g je m2, das
sich aus der ersichtlichen Vlieshöhe 16 ergibt. Der vorge
nannte Aufbau der Bindefaser 15 ist in Fig. 9 mit seinem
den Faserkern 17 umhüllenden Fasermantel 18 verdeutlicht.
Im Faservlies 14 liegt eine so homogene Mischung vor, daß
die Fasern 15, 15′ in jeder Richtung in ihrem anteiligen
Verhältnis von ca 1 : 2 miteinander wechseln und damit
eine Bindefaser 15 stets Normalfasern 15′ tangiert oder
kreuzt. Solche Berührungsstellen sind in der schematischen
Darstellung von Fig. 3 mit 19 bezeichnet.
In einer vorbereitenden Arbeitsstufe wird nun dieses Faser
vlies 14 von Heißluft durchsetzt, die hinsichtlich Tempe
ratur, Luftstromstärke und Strömungsdauer so bemessen ist,
daß das erwähnte Mantelmaterial 18 der Bindefasern 15 er
weicht und sich die erwähnten Berührungsstellen 19 benetzen
und klebend aneinander hängen. Dies wird noch dadurch ver
stärkt, daß, wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, die Stärke des
Vlieses auf das Maß 26 reduziert wird und dadurch die
Berührungsstellen 19 zwischen den Fasern 15, 15′ sich
deutlicher ausprägen bzw. neu entstehen. In diesem zu
sammengedrückten Zustand 26 wird nun das Faservlies abge
kühlt, wodurch die an den erwähnten Berührungsstellen
tropfenförmig ineinander geflossenen Werkstoffe des Faser
mantels 18 sich verfestigen und die in Fig. 4 verdeutlichten
Verbindungen 29 zwischen den Fasern 15, 15′ erzeugen. Damit
entsteht der besondere Charakter des aus Fig. 4 ersichtlichen
Produkts, dessen Fasern miteinander vernetzt sind und einen
zusammengesinterten luftdurchlässigen Faserblock bilden,
der in der Fachsprache als voluminöser "Vliesstoff" 24
bezeichnet wird. Das prinzipielle Aussehen ist anhand der
Fig. 4a näher verdeutlicht. Dort sind zwei Paare von durch
den Kernmantelwerkstoff miteinander verbundenen Fasern 15,
15′ jeweils gezeigt. Die Verbindungen 29 zwischen den Fasern
15, 15′ halten diese gegeneinander gespannt fest und er
zeugen die bei diesem besonderen Vliesstoff 24 feststell
bare Formelastizität, die sich bei eintretenden Belastungen
bemerkbar macht.
Dieser Vliesstoff 24 wird nun auf seiner Ober- und Unter
seite, wie Fig. 5 verdeutlicht, mit einem Bezugsstoff 20
versehen. Es ist ohne weiteres möglich, nur auf einer Seite
des Vliesstoffs 24 einen solchen Bezugstoff 20 vorzusehen.
Bedarfsweise kann man zusätzlich auf die Oberfläche des
Vliesstoffs in Puderform ein thermoplastisches Bindemittel
21 aufstreuen. Diese Stoffkombination 22 aus den außen
seitigen Bezugstoff-Lagen 20, 20 und dem als mittige Lage
vorliegenden Vliesstoff 24 wird nun zwischen die beiden
Hälften 31, 32 einer aus einem siebförmigen Material be
stehenden Form 30 gebracht und diese Formhälften 31, 32,
wie aus Fig. 5 hervorgeht, fest im Sinne der angedeuteten
Druckpfeile 33 gegeneinandergepreßt. Die als Siebwand
ausgebildeten Formhälften 31, 32 haben einen Flächenverlauf,
der eine bestimmte Reliefkontur 34 bestimmt, die sich aus dem
bestimmungsgemäßen Gebrauch des fertigen Polsterformteils
10 als Sitz- oder Liegeauflage ergibt. Beim Zusammendrücken
33 bildet sich also das entsprechende Relief nicht nur in
dem Bezugstoff 20, sondern in der ganzen Stoffkombination 22
von Fig. 5 aus. Auch die im Vliesstoff 24 befindlichen Fasern
werden dementsprechend deformiert, wobei diese Deformation
zunächst elastisch nachgiebig ist und daher die beiden
Formhälften 31, 32 fest aneinander gehalten werden, um das
Relief 34 in der Stoffkombination 22 auszuprägen. Die be
teiligten Fasern 15, 15′ werden gertenartig verbogen und
dringen ineinander entsprechend dem durch die Profilkontur
bestimmten Zusammendrückung an der jeweiligen Stelle. Dies
ist anhand der vorausgehend in Fig. 4a erläuterten beiden
Faser-Paare 15, 15′ in Fig. 6a verdeutlicht, wo sich weitere
Berührungspunkte 28 zwischen den Faser-Paaren 15, 15′ und
natürlich auch Berührungsstellen 27 zwischen dem Vliesstoff
24 und dem Bezugstoff 20 ergeben.
Dann wird, wie auch aus Fig. 5 zu ersehen ist, Heißluft 23
durch die in der Form 30 eingespannte Stoffkombination 22
hindurchgeschickt, und zwar, quer zu den Stofflagen, durch
die Sieblöcher der Formhälften 31, 32. Diese Heißluft 23
ist hinsichtlich Temperaturhöhe, Stromstärke und Strömungs
dauer so bemessen, daß die vorstehend anhand der Fig. 4
erläuterten Verbindungen 29 zwischen den Fasern 15, 15′
wieder erweichen, aber zusätzlich auch an den erwähnten
weiteren Berührungsstellen 27, 28 von Fig. 6a der Mantel
werkstoff der Bindefasern 15 erweicht und es zu einer ent
sprechenden Benetzung kommt. Dies gilt auch für die ober
flächig aufgestreuten thermoplastischen Bindemittel 21 von
Fig. 5. Ist das erfolgt, so bleibt die Form 30 nach wie vor
zusammengepreßt und wird einem anhand der späteren Fig. 7
noch näher zu erläuternden Kaltluftstrom 25 ausgesetzt,
der dazu führt, daß die an den Berührungsstellen 27 bis 29
ineinander geflossenen Tröpfchen sich verfestigen und
schließlich punktuelle feste Verbindungen 27, 28, 29
gemäß Fig. 6a erzeugen. Das aufgeprägte Relief 34 wird
auf diese Weise im Polsterformteil 10 eingefroren, weshalb
diese Formgebung erhalten bleibt, wenn, wie aus Fig. 6
ersichtlich, danach die beiden Formhälften 31, 32 entfernt
werden. Der Bezugstoff 20 ist prall über die reliefartig
verlaufende Oberfläche des Vliesstoffs 24 gespannt und un
lösbar damit verbunden. Die Reliefstruktur 34 der Oberfläche
setzt sich aber, wie eine Maserung, ins Innere des Vlies
stoffs 24 fort und ist dort durch eine entsprechende wechsel
seitige Verankerung der Fasern 15, 15′ fixiert. Dadurch
ist das Relief allen Schichten der Stoffkombination 22
eingeprägt. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch des Polster
formteils 10 wird auf diesen, wie durch den Druckpfeil 35
verdeutlicht, eine stellenweise unterschiedliche Belastung
35 ausgeübt, bei welcher die Baueinheit aus Vliesstoff 24
und Bezugstoff 20 sich gemeinsam deformiert aufgrund der
durch ihre Verbindungen 27, 28, 29 miteinander vernetzten
Fasern 15, 15′. Die Faserstrecken zwischen diesen Verbindungen
verformen sich und drücken sich, wenn die Belastung 35
aufhört, von selbst in ihre ursprüngliche Reliefform 34
wieder zurück.
Wie ein solches Relief 34 gemäß Fig. 6 in einem fertigen
Polsterformteil aussehen kann, ergibt sich aus Fig. 1 und
2. Der Polsterformteil 10 besitzt hier drei unterschiedliche,
stark zusammengepreßte Stellen 36, 37, 38, deren Aussehen
und Funktion unterschiedlich ist. Die eine Preßstelle 37
spielt sich praktisch nur auf der Schauseite 12 des Polster
formteils 10 ab, ist linear ausgebildet, durchzieht die
ganze Polsterbreite und gliedert den Formteil 10 in zwei
Bereiche, nämlich einen Sitzflächenbereich 40 und einen
Rückenlehnenbereich 41. Dadurch entsteht an der Stelle 37
eine Knickkante, welche die beiden Bereiche 40, 41 schenkel
artig gegeneinander verschwenkbar macht.
Im Rücklehnenbereich 41 sind zusammengepreßte Stellen bei 36
punktuell ausgebildet, und zwar sowohl schau- als auch rück
seitig 12, 13 unter Einbeziehung des jeweiligen Bezugstoffs
20, weshalb dort jeweils ein kraterförmiges Relief entsteht.
Es ergeben sich knopfförmige Eindrücke 36, die wie eingenähte
Knöpfe wirken, obwohl diese Stellen aus arteigenem Werkstoff
der Stoffkombination 22 durch extremes Zusammenpressen
und Zusammenbacken bei der Durchführung der Heißluft 23
zustande kommen. Schließlich sind längs des in Fig. 1 und
2 angedeuteten Umfangs 42 des Polsterformteils 10 rand
seitig versteifende Stege 38 entstanden, die einen Umfangs
rahmen aus arteigenem Werkstoff hier erzeugen. Diese Stege
38 bilden also einen randseitig umlaufenden Rahmen, der
zwar elastisch knickfähig bleibt, aber versteifend die
Umrißform des Produkts 10 dauerhaft festlegt. Um durch
die Rahmenstege 38 die Knickfähigkeit an der Knickkante
nicht zu beeinträchtigen, ist dieser in den Endbereichen
mit einem keilförmigen Einschnitt 39 versehen, der an dieser
Stelle den Umfangsrahmen unterbricht.
Der Sitzflächenbereich 40 besitzt eine der Körperform im
Benutzungsfall angepaßte Profilierung seines Reliefs. Und
zwar entsteht auf der Schauseite 20 des Polsterformteils 10
ein die Rahmenstege 38 begleitender breiter Wulstrand 43,
der einen im wesentlichen ebenen Mittenbezirk 44 umgrenzt,
der bei bestimmungsgemäßem Gebrauch für die Gesäßfläche des
Körpers dient. Der Wulstrand 43 schafft gegenüber diesem
Mittenbezirk 44 eine abfallende Böschung, die zu einer
formstabilen seitlichen Abstützung des menschlichen Körpers
führt. Es versteht sich, daß auch jede andere körperge
rechte Profilierung im Polsterformteil 10 ein- oder beid
seitig 12, 13 vorgesehen sein könnte. Auch Durchbrüche,
die z.B. für die Montage des Polsterformteils an einem
nicht näher gezeigten Sitzmöbel nützlich sind, können
durch Ausstanzungen erzeugt sein, die randseitig durch
ähnliche Eindrücke 36 verfestigt sein können. Bedarfsweise
können im Inneren des Vliesstoffs 24 auch Gerüststangen
integriert sein, die bereits in der aus Fig. 3 ersichtlichen
Arbeitsphase zwischen zwei Schichten des Faservlieses 14
eingelegt werden, die gemeinsam zur dort beschriebenen
Vlieshöhe 16 beitragen. Diese Gerüststangen werden bei der
erwähnten Behandlung in den Polsterformteil 10 mit einge
backen. Solche Einlagen können aus Kunststoff und/oder
Metall bestehen.
Die Herstellungsweise des Produkts 10 ist, wie bereits
erwähnt wurde, anhand der Fig. 7 leicht zu verdeutlichen.
Man geht von zwei sogenannten Kastenspeisern 45, 45′ aus,
die über ein Nadeltuch 46, 46′ jeweils eine der beiden
vorerwähnten Faserkomponenten 15, 15′ dem Wägebehälter 47,
47′ zuführen. Zur Unterscheidung sind die Bindefasern 15
durch dicke Linien in Fig. 7 verdeutlicht, während die Normal
fasern 15′ durch dünne Linien veranschaulicht werden,
obwohl dies, jedenfalls in diesem Ausmaß, nicht den tat
sächlichen Verhältnissen entspricht. Die beiden Wägebe
hälter 47, 47′ entleeren sich gleichzeitig auf ein dement
sprechend intermittierend bewegliches Transportband 48,
wobei das auslösende Fasergewicht entsprechend den beid
seitigen Anteilen der Fasern 15, 15′ festgelegt ist. Dadurch
fallen, wie in Fig. 7 angedeutet, diese Anteile gruppenweise
übereinander und werden vom Transportband 48 zu einem Öffner
50 gebracht, wo eine erste Durchmischung der beiden Fasern
15, 15′ erfolgt, worauf sich ein weiterer Kastenspeiser 51
anschließt, in den bereits die gemischten Fasern 15, 15′
gemeinsam von einem Nadeltuch 52 in dessen Wägebehälter 53
überführt werden. Von hier aus gelangen sie zu einem eben
falls intermittierend im Takt der Wägebehälter-Entleerung
beweglichen Transportband 54, wo eine durchmischte Faser
schüttung 55 anfällt.
Die Faserschüttung 55 gelangt nun zu einer ersten Krempel
56, wo die Fasern 15, 15′ geordnet und vor allem weiter
durchmischt werden. Das dabei entstehende Vorvlies 57 wird
durch einen Absauger 58 einem weiteren Durchmischungs
prozeß zugeführt und gelangt über ein Transportband 59 zu
einer Vibrationsschütte, die im Fachjargon als "Vibrachute"
bezeichnet wird. Dort werden die durchmischten Fasern über
ein Nadeltuch 61 in einen Füllschacht 62 eingebracht, worin
die Fasern 15, 15′ einem Ultraschall ausgesetzt werden,
der zu einer definierten Verdichtung der Fasern 15, 15′
im Schachtinneren führt. Über Lichtschranken, deren Höhen
durch die angedeuteten Marken 63 bestimmt ist, wird die
Transportgeschwindigkeit des Nadeltuchs 61 intermittierend
gesteuert, während das Fasergemisch 64 kontinuierlich über
im Schachtboden vorgesehene Walzen 65 auf ein Transportband
66 befördert wird, wo eine Faserbahn 67 anfällt. Diese wird
dann einer zweiten Krempel 68 zugeleitet, wo eine Vororien
tierung der Fasern erfolgt. Hinter der Krempel fallen Flor
bahnen 69 an, die in mehreren Lagen zick-zack-förmig überein
andergelegt und quer dazu, also senkrecht zur Zeichenebene
von Fig. 7, abgezogen werden, wobei ein Faservlies 14 ent
steht, dessen Aussehen vorausgehend in Fig. 3 eingehend
beschrieben worden ist. Jetzt schließt sich ein besonders
gestalteter Thermofusionskanal 70 an. Dieser umfaßt ein
durchlaufendes unteres und ein kürzeres oberes Siebband 71,
72, das kontinuierlich bewegt wird und das Faservlies 14
in seiner Stärke bemißt. Das Faservlies 14 hat dabei, wie
bereits erwähnt wurde, ein Flächengewicht von ca. 15 000 g
je m2. Durch die Siebbänder 71, 72 wird nun Heißluft 75
geblasen, die zu der im Zusammenhang mit Fig. 3 und 4 be
reits beschriebenen wechselseitigen Benetzung der beiden
Fasersorten 15, 15′ aufgrund einer Erweichung des Mantel
materials der Bindefasern 15 führt. Am Ausgang des Thermo
fusionskanals 70 ist ein Kühlband 73 angeordnet, welches
ausweislich der Pfeile 74 höheneinstellbar ist und zu einer
definierten Kalibrierung des dort entstehenden voluminösen
Vliesstoffs 24 mit der aus Fig. 4 ersichtlichen kalibrierten
Vlieshöhe 26 führt. Dieser Vliesstoff 24 kann bereits
dort, entsprechend dem späteren Gebrauch in der bereits
erwähnten, in Fig. 7 angedeuteten Form 30, in Abschnitte 76
der gewünschten Dimension zerschnitten werden. Im Verfahren
von Fig. 7 ist nämlich eine diskontinuierliche Verarbeitung
des Vliesstoffs 24 in der Form 30 vorgesehen.
Wie schon im Zusammenhang mit Fig. 5 beschrieben wurde,
werden solche Abschnitte 76 des Vliesstoffs 24 mit ober-
und/oder unterseitigen Abschnitten entsprechender Stoffbahnen
20 eines Gewebes oder Gewirkes zu einer Stoffkombination 22
übereinandergelegt und zwischen die beiden Formhälften 31,
32 mit siebförmiger Struktur gelegt, die dann gegeneinander
gepreßt werden, wie schon durch die in Fig. 5 verdeutlichten
Pfeile 33 beschrieben worden ist. Dann schließt sich, wie
schon aus Fig. 5 hervorgeht, die Behandlung mit Heißluft 23
an, die zu den beschriebenen Fusionen an den diversen Be
rührungsstellen 27, 28, 29 in der Stoffkombination 22 führt,
die vorausgehend in Fig. 6 behandelt worden sind. Dann wird,
wie aus Fig. 7 hervorgeht, Kühlluft 25 durch die immer noch
geschlossene Form 30 geblasen, die zu einer Verfestigung der
bereits beschriebenen Verbindungen 27, 28, 29 in der Stoff
kombination 22 von Fig. 6 führt.
Dadurch entsteht der am Ende des Verfahrens in Fig. 7 er
sichtliche Polsterformteil 10 mit dem bereits beschriebenen
individuellen Relief 34, das von der Formgebung der beiden
Formhälften 31, 32 diesem Produkt aufgeprägt worden ist.
Die Umrißkanten 42, wo die beidseitigen Bezugstoffe 20
eng gegeneinandergeführt worden sind, können dann, wie aus
der letzten Station in Fig. 7 ersichtlich ist, beschnitten
werden, wofür Stanzmesser 77 am geeignetsten sind, die den
Kantenabfall 78 abtrennen. Dann ist das aus Fig. 6 er
sichtliche Polsterformteil 10 fertiggestellt.
In dem Verfahren kann anstelle der zweiten Krempel 68
auch ein aerodynamisches Verfahren zur Herstellung des
Faservlieses 14 verwendet werden, wo die durchmischten
Fasern 15, 15′ dachziegelartig übereinandergelegt werden.
Geeigneter ist aber eine Krempel, weil dort die in Fig. 3
beschriebenen Berührungsstellen 19 besser ausgebildet wer
den.
Im Vliesstoff 24 liegt eine Rohfaserdichte von ca. 100 kg
pro m3 vor. Im fertigen Formteil 10 ergibt sich natürlich
aufgrund der unterschiedlichen Reliefkontur stellenweise
eine unterschiedliche Faserdichte, die sich in entsprechen
den weichen und härteren, stützwirksamen Bezirken bemerkbar
macht. Die durchschnittliche Formteildichte beträgt ca.
200 kg pro m3. Wie bereits erwähnt wurde, kann die in
Fig. 1 und 2 dargestellte Reliefausbildung des Formteils 10
natürlich auch anders gestaltet sein, wobei zusammengepreßte
stegartige oder punktuelle Versteifungen Zierfunktionen neben
ihren Nutzfunktionen zur Körperabstützung übernehmen können.
Dies ist in Abhängigkeit von dem Verwendungs- und Funktions
zweck des Formteils variierbar. Ein solcher Formteil 10
kann nicht nur für Sitze und Liegen, sondern auch für
andere Möbelstücke oder andere Anwendungszwecke genutzt
werden. So sind damit Stützelemente für den menschlichen
Körper in analoger Weise herstellbar.
In Fig. 8 ist ein alternatives Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung der erfindungsgemäßen Polsterformkörper 10
näher erläutert, das sich vorrichtungsmäßig dem beschriebenen
Thermofusionskanal 70 anschließen kann. Ausgegangen wird da
bei von der bereits mehrfach beschriebenen besonderen Stoff
kombination 22, die in einer Bahn anfällt und fortlaufend
in den Profilformkanal 80 der Fig. 8 eingespeist wird.
Der Profilformkanal 80 umfaßt zwei konform bewegliche end
lose Siebbänder 81, 82, die jeweils mit einer fortlaufenden
Schar von oberen bzw. unteren Formhälften 31, 32 versehen
sind. Die Siebbänder sind dabei so geführt, daß die Formen
31, 32 paarweise fluchtend, von gegenüberliegenden Seiten
gegen die Bahn 79 der Stoffkombination gepreßt werden, wofür
fortlaufende Andruckwalzen 83 sorgen. Es findet dabei das
statt, was diskontinuierlich anhand der Fig. 5 erläutert
wurde. Die Andruckwalzen 83 bewirken die dort durch die
Druckpfeile 33 beschriebene Zusammenpressung der beiden
Formhälften 31, 32. In diesem formmäßig einander ausge
richteten Bereich der beiden Siebbänder 81, 82 sind nun
zwei Zonen 84, 85 vorgesehen, in denen durch nicht näher
gezeigte Gebläse einerseits Heißluft 23 und andererseits
Kühlluft 25 durch die Siebbänder 81, 82 sowie die Form
hälften 31, 32 geblasen wird. Es laufen dabei die Vorgänge
ab, die vorausgehend in Fig. 5 und 6 sowie in den letzten
Bildern des diskontinuierlichen Verfahrens von Fig. 7 er
läutert worden sind.
Im Zuge der Transportbewegung 86 der beiden Siebbänder 81,
82 und deren Umlenkung über Transportwalzen 87 werden die
beiden Formhälften 31, 32 automatisch von der am Ausgang
anfallenden reliefartig profilierten Bahn 89 abgehoben.
In der Bahn 89 hängen die erzeugten Produkte noch zusammen
und werden dann von einem taktweise arbeitenden Stanzmesser
88 voneinander getrennt, womit eine Vereinzelung der Polster
formteile 10 gemäß Fig. 8 sich ergibt.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung eines Polsterformteils (10) aus
einem Bindefasern (15) aufweisenden Faservlies (14),
bei dem das Faservlies (14) zunächst von Heißluft (75) durchsetzt wird, bis die Bindefasern (15) adhäsiv werden und benachbarte Fasern (15, 15′) an ihren Berührungsstellen (29) einander benetzen,
und danach das Faservlies (14) in seiner Vliesdicke kalibriert (26) und dabei gekühlt wird, bis sich die Fasern (15, 15′) an ihren Berührungsstellen (19) verbinden (29) und einen formelastischen, voluminösen Vliesstoff (24) erzeugen,
und der Vliesstoff (24) einer zweiten Wärmebehandlung unterzogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der zweiten Wärmebehandlung über und/oder unter dem Vliesstoff (24) ein Bezugsstoff (20) gelegt und diese Stoffkombination (22) zwischen die beiden Formhälften (31, 32) einer luftdurchlässigen Form (30) gebracht wird,
welche ein dem herzustellenden Polsterformteil (10) entsprechendes Relief (34) aufweist und in welcher der Vliesstoff (24) zusammengedrückt und dabei gemäß dem Relief (34) deformiert wird, während die in ihm befindlichen, miteinander verbundenen (29) Fasern (15, 15′) gertenartig verbogen werden,
und daß erst dann die zweite Wärmebehandlung erfolgt, und zwar indem durch die so gefüllte Form (30) Heißluft (23) geblasen wird, bis die vorherigen Verbindungen (29) zwischen den Fasern (15, 15′) des Vliesstoffs (24) sich erweichen und auch die zwischen den reliefgemäß verbogenen Fasern (15, 15′) sowie dem Bezugsstoff (20) entstandenen neuen Berührungsstellen (27, 28) einander benetzen,
daß danach die deformierte Stoffkombination (22) in der geschlossenen Form (30) gekühlt wird, bis die reliefbedingt verbliebenen alten Verbindungen (29) sowie die entstandenen neuen Berührungsstellen (27, 28) feste Verbindungen bilden und das Relief (34) im Polsterformteil (10) und im Bezugsstoff (20) einfrieren,
und daß schließlich das Polsterformteil (10) entlang seines Umrisses (42) beschnitten wird.
bei dem das Faservlies (14) zunächst von Heißluft (75) durchsetzt wird, bis die Bindefasern (15) adhäsiv werden und benachbarte Fasern (15, 15′) an ihren Berührungsstellen (29) einander benetzen,
und danach das Faservlies (14) in seiner Vliesdicke kalibriert (26) und dabei gekühlt wird, bis sich die Fasern (15, 15′) an ihren Berührungsstellen (19) verbinden (29) und einen formelastischen, voluminösen Vliesstoff (24) erzeugen,
und der Vliesstoff (24) einer zweiten Wärmebehandlung unterzogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der zweiten Wärmebehandlung über und/oder unter dem Vliesstoff (24) ein Bezugsstoff (20) gelegt und diese Stoffkombination (22) zwischen die beiden Formhälften (31, 32) einer luftdurchlässigen Form (30) gebracht wird,
welche ein dem herzustellenden Polsterformteil (10) entsprechendes Relief (34) aufweist und in welcher der Vliesstoff (24) zusammengedrückt und dabei gemäß dem Relief (34) deformiert wird, während die in ihm befindlichen, miteinander verbundenen (29) Fasern (15, 15′) gertenartig verbogen werden,
und daß erst dann die zweite Wärmebehandlung erfolgt, und zwar indem durch die so gefüllte Form (30) Heißluft (23) geblasen wird, bis die vorherigen Verbindungen (29) zwischen den Fasern (15, 15′) des Vliesstoffs (24) sich erweichen und auch die zwischen den reliefgemäß verbogenen Fasern (15, 15′) sowie dem Bezugsstoff (20) entstandenen neuen Berührungsstellen (27, 28) einander benetzen,
daß danach die deformierte Stoffkombination (22) in der geschlossenen Form (30) gekühlt wird, bis die reliefbedingt verbliebenen alten Verbindungen (29) sowie die entstandenen neuen Berührungsstellen (27, 28) feste Verbindungen bilden und das Relief (34) im Polsterformteil (10) und im Bezugsstoff (20) einfrieren,
und daß schließlich das Polsterformteil (10) entlang seines Umrisses (42) beschnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Vliesstoff (24) aus einem homogenen Gemisch von
Bindefasern (15) und Normalfasern (15′) gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anteil der Bindefasern (15) am Gemisch zwischen 15%
bis 40% liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindefasern (15) des Vliesstoffes (24)
aus biegeelastischen Kernmantelfasern
(15) gebildet werden, welche einen Polyester-Kern
(17) sowie einen aus Copolyestern bestehenden Mantel (18)
aufweisen, und daß die Normalfasern (15′) aus biegeelastischen
Polyesterfasern gebildet werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einfrieren des
Reliefs (34) im Polsterformteil (10) Kühlluft
(25) durch die in der Form (30) eingeschlossene Stoffkombination
(22) geblasen wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Auflegen und/oder
Unterlegen des Bezugstoffs (20) ein thermoplastisches
Bindemittel (21), insbesondere in Pulverform, auf die
Außenfläche des Vliesstoffs (24) aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß der Vliesstoff (24) und
der Bezugstoff (20) vor dem Füllen der durchlässigen
Form (30) in Abschnitte (76) zertrennt wird, die der
Dimension der Form (30) entsprechen.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vliesstoff (24) und der Bezugstoff (20) zu einer kombinierten Bahn (79) übereinandergelegt werden, wonach auf der Ober- und Unterseite der kombinierten Bahn (79) fortlaufend jeweils die beiden komplementären Formhälften (31, 32) eines Satzes von Formen (30) gelegt und paarweise gegeneinanderbewegt werden,
daß dann die mit den aufgedrückten Formhälften (31, 32) versehene Bahn (79) nacheinander der Heißluft- und der Kühlluftbehandlung (23, 25) unterzogen wird
und schließlich die Formhälften (31, 32) entfernt und in der so behandelten Bahn (79) die mit dem eingefrorenen Relief (34) versehenen Bereiche ausgestanzt werden und die einzelnen Polsterformteile (10) bilden.
daß der Vliesstoff (24) und der Bezugstoff (20) zu einer kombinierten Bahn (79) übereinandergelegt werden, wonach auf der Ober- und Unterseite der kombinierten Bahn (79) fortlaufend jeweils die beiden komplementären Formhälften (31, 32) eines Satzes von Formen (30) gelegt und paarweise gegeneinanderbewegt werden,
daß dann die mit den aufgedrückten Formhälften (31, 32) versehene Bahn (79) nacheinander der Heißluft- und der Kühlluftbehandlung (23, 25) unterzogen wird
und schließlich die Formhälften (31, 32) entfernt und in der so behandelten Bahn (79) die mit dem eingefrorenen Relief (34) versehenen Bereiche ausgestanzt werden und die einzelnen Polsterformteile (10) bilden.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß in der Stoffkombination
(22) wenigstens bereichsweise eine Stelle aus thermofusionierten
Bindefasern (15) des Vliesstoffs (24)
zusammengepreßt und mit dem Bezugsstoff (20) festgebacken
wird, um im Polsterformteil eine versteifende Zone (36,
37, 38) aus arteigenem Werkstoff zu bilden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stoffkombination (22) linienförmig zusammengepreßt
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die linienförmige Pressung der Stoffkombination (22)
des Umfangs der beiden Formhälften (31, 32) ausgeführt
wird und einen umlaufenden Rahmen aus versteifenden
Stegen (38) im Polsterformteil (10) erzeugt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die linienförmige Pressung der Stoffbahn (22)
als Knickkante (37) im Polsterformteil (10) ausgeführt
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Ausbilden des versteifenden Steges
(38) an der Übergangsstelle zur Knickkante (37) der
Polsterformteil (10) mit einem Ein- oder Ausschnitt
(39) versehen wird.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Polsterformteil (10) mit Durchbrüchen versehen ist.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß in das Innere der Stoffkombination (22)
eine Einlage aus artfremden Werkstoff, wie ein
Stützgerüst, gebracht
wird.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3818252A DE3818252A1 (de) | 1988-05-28 | 1988-05-28 | Polsterteil fuer sitz-, liegemoebel od. dgl. |
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EP88121092A EP0344365B1 (de) | 1988-05-28 | 1988-12-16 | Polsterteil für Sitz-, Liegemöbel od.dgl. |
ES198888121092T ES2034141T3 (es) | 1988-05-28 | 1988-12-16 | Pieza de tapiceria para muebles de asiento, muebles cama o similares. |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3818252C2 true DE3818252C2 (de) | 1990-07-12 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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- 1988-12-16 AT AT88121092T patent/ATE79000T1/de not_active IP Right Cessation
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