DE3817126A1 - Filterzentrifuge zum trennen von suspensionen - Google Patents
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- Filtering Of Dispersed Particles In Gases (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine "Filterzentrifuge zum
Trennen von Suspensionen" nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
An den Trommeln von Filterzentrifugen nach der Deutschen
Patentschrift 22 60 461 sind mitrotierende Siphoneinrich
tungen angebracht, welche das von der Suspension abgetrennte
Filtrat, nachdem es das Filtermittel und einen Sammelraum
passiert hat, unter Gasabschluß durchströmt.
Das Filtrat gelangt in eine an der Außenseite der Trommel
angebrachte Ringtasse und wird aus dieser z.B. mittels
eines ein- und aussschwenkbaren Schälrohres abgeleitet.
Das Schälrohr dient gleichzeitig zur Einstellung des Flüssig
keitsniveaus in der Ringtasse. Wird dieses Niveau in einen
Bereich radial außerhalb des Filtermittels abgesenkt, so be
wirkt die Siphoneinrichtung einen Druckabfall unter dem
Filtermittel, relativ zum Druck im Zentrifugengehäuse.
Dadurch wird die treibende Kraft, welche die Filtration
bewirkt, gegenüber konventionellen Zentrifugen um die Druck
differenz, die zwischen der Oberfläche des Filterkuchens und
dem Sammelraum herrscht, erhöht und die Filtration beschleunigt.
Diese Druckdifferenz bildet sich jedoch zurück, wenn die Fil
tratflüssigkeit gasförmige Bestandteile in den Sammelraum
unter dem Filtermittel abgibt oder wenn Gas durch das Filter
mittel gelangt.
Mit der Vorrichtung nach DPS 22 60 461 kann nach jeder Zentri
fugiercharge, d. h. nachdem der Filterkuchen aus der Trommel
ausgeschält worden ist, in den Sammelraum eingedrungenes Gas
verdrängt werden. Dazu wird Flüssigkeit in die Ringtasse der
Siphoneinrichtung gefüllt und das Schälrohr aus der Ringtasse
geschwenkt.
Infolgedessen bildet sich ein von außen gegen das Filter
mittel gerichtete Druckgefälle und das eingedrungene Gas
wird durch das Filtermittel getrieben.
Diese Verdrängung von Gas ist jedoch nur möglich, nachdem
der Filterkuchen bis auf eine Restschicht entfernt wurde.
Wenn sich der Filterkuchen noch in der Trommel befindet,
ist der Widerstand zur Entfernung von Gas durch den Filter
kuchen zu groß und außerdem würde bei diesem Verfahrens
schritt die Filtration gestört.
Mit der Erfindung wird eine Vorrichtung geschaffen die
es gestattet, während einer Zentrifugiercharge in den
Sammelraum eingedrungenes Gas rasch in das die Trommel
umschließenden Gehäuse zu verdrängen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß vorzugs
weise in der Trommelrückwand Gasabführleitungen angebracht
und mit einer druckabhängigen Ausströmvorrichtung versehen
sind.
Die Ausströmvorrichtung kann aus einem Ventil bestehen,
welches bei einem geringen Überdruck im Sammelraum gegenüber
dem im Zentrifugengehäuse herrschenden Druck öffnet und bei
einem umgekehrten Druckgefälle, also größerem Druck im Ge
häuse als im Sammelraum, schließt. Eine andere erfindungsge
mäße Lösung besteht darin, daß die Ausströmvorrichtung aus
einem rotierenden Siphon besteht der mit Flüssigkeit gefüllt
wird und so beschaffen ist, daß bei einem geringen Druckge
fälle vom Sammelraum zum Gehäuse Gas vom Sammelraum zum Ge
häuse strömt und bei einem größeren Druckgefälle vom Gehäuse
zum Sammelraum Gasabschluß gewährleistet ist.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele dargestellt.
Es zeigen:
Abb. 1 Einen Schnitt durch eine Zentrifuge mit Rotationssiphon
und einem Rückschlagventil zur Gasableitung aus dem
Sammelraum.
Abb. 2 Eine Zentrifugentrommel, bei der anstelle eines Rück
schlagventils eine Siphoneinrichtung zur wechselseitigen
Gasabsperrung und -ableitung dient, im Betriebszustand
der Gasabsperrung.
Abb. 3 wie Abb. 2, jedoch im Betriebszustand der Gasableitung.
Nach Abb. 1 sind am Gehäuse (1) die Zu- und Ableiteinrichtungen
Füllrohr (2), Schälmesser (3) , Feststoffrutsche (4), Überdruck
ventil (5), Rückspülrohr (6) sowie Filtrat-Schälrohr (7) be
festigt.
Auf der Welle (B) sitzt die Siphontrommel (9) mit dem Filter
mittel (10), dem Sammelraum (11), der Siphonscheibe (12) und der
Ringtasse (13). Nach der Abb. ist auf dem Filtermittel (10) ein
Filterkuchen (14) abgelagert. Der Sammelraum (11) ist teilweise
mit Filtratflüssigkeit (15) gefüllt, die in der Ringtasse (13)
ein niedrigeres (radial größeres) Flüssigkeitsniveau hat. In der
Trommelrückwand (16) befindet sich wenigstens eine Bohrung (17)
und wenigstens ein Rückschlagventil (18).
Nach den Abb. 2 und 3 schließt sich an den horizontalen Ast (19)
der Bohrung (17) ein radial nach außen gerichtetes Rohr (20) an,
welches in der Siphontasse (21) abgetaucht ist, wenn Flüssigkeit
durch das Nachfüllrohr (22) zugeführt wurde.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung gem. Abb. 1 ist folgende:
Vor jeder Zentrifugiercharge werden durch das Rückspülrohr (6)
bei ausgeschwenktem Filtrat-Schälrohr (7) sowohl die Ringtasse (13)
als auch der Sammelraum (11) nahezu vollständig mit Flüssigkeit
gefüllt.
Anschließend wird die Zentrifugentrommel (9) über das Füllrohr (2)
mit Suspension beschickt. Dabei schwenkt das Filtrat-Schälrohr (7)
in die Ringtasse (13) ein und senkt den Flüssigkeitsspiegel in der
Ringtasse (13) gegenüber dem Spiegel im Sammelraum (11) ab. Infolge
dessen entsteht unter dem Filtermittel (10) ein gegenüer dem um
gebenden Gehäuse geringerer Druck. Die Druckdifferenz wird durch die
beschleunigte Masse der Flüssigkeitssäule Δ h+ bestimmt. So erzeugt
z. B. bei einer Beschleunigung von 1000×9,81 m/s2 und Wasser als
Filtratflüssigkeit ein Δ h+ von 20 mm eine Druckdifferenz von 2 bar.
Wenn jedoch infolge von Gaseinbrüchen durch den Filterkuchen oder
von Entgasung des Filtrats ein zunehmendes Gaspolster im Sammel
raum (11) gebildet wird, werden Δ h+ und damit das zusätzliche
Druckgefälle kleiner.
Zur Wiederherstellung der die Filtration beschleunigenden Druck
differenz wird jetzt das Filtrat-Schälrohr (7) erneut ausgeschwenkt
und durch das Rückspülrohr (6) Flüssigkeit in die Ringtasse (13)
gefüllt. Dadurch wird ein umgekehrtes Druckgefälle vom Sammelraum (11)
zum Gehäuse-Innenraum von der Flüssigkeitssäule Δ h- erzeugt und
infolgedessen das Gas aus dem Sammelraum (11) durch die Bohrung (17)
und das Rückschlagventil (18) verdrängt. Dieser Vorgang bewirkt eine
nur kurzzeitige Minderung der Filtrationsgeschwindigkeit, weil er
z.B. in 20 s bewerkstelligt werden kann. Anschließend wird das
Schälrohr (7) wieder eingeschwenkt, wodurch das Rückschlagventil (18)
selbstätig schließt und Δ h+ wieder einen Maximalwert annimmt.
Nach den Abb. 2 und 3 wird anstelle des Rückschlagventils (18)
eine Siphoneinrichtung verwendet. Dazu wird der horizontale Ast (19)
der Bohrung (17) an ein Fallrohr (20) angeschlossen, dessen unteres
Ende (21) in die Siphontasse (21) taucht. Zur Erzielung der gewünschten
Ventilwirkung wird durch das Nachfüllrohr (22) Flüssigkeit in die
Siphontasse (21) gefüllt. Das Nachfüllrohr (22) kann gleichzeitig
die Funktion des Rückspülrohres (6) mit übernehmen, weil die aus
der kleinen Siphontasse (21) überlaufende Flüssigkeit in die Ring
tasse (13) gelangt.
Abb. 2 zeigt die Vorrichtung im Betriebszustand "Filtrieren".
Weil in diesem Falle der Innendruck des Zentrifugengehäuses
größer ist, als der Druck im Sammelraum (11), erzeugen die
beiden Flüssigkeitssäulen Δ h+ gleiche, hydrostatische
Drücke. Weil die Flüssigkeitssäule Δ h+ im Fallrohr (20)
einer geringeren Zentrifugalbeschleunigung unterliegt, als
die Säule zwischen dem Sammelraum (11) und der Ringtasse (13),
die radial weiter außen liegt hat diese innere Säule eine
größere, radiale Erstreckung. Beide Säulen bewirken Gasab
schluß zum Sammelraum (11).
Abb. 3 zeigt die Vorrichtung im Betriebszustand "Verdrängen".
Nachdem in den Sammelraum (11) aus der Filtratflüssigkeit
und/oder durch den Filterkuchen Gas eingedrungen ist, muß
dieses verdrängt werden. Dazu wird nach dem Beispiel mit dem
Nachfüllrohr (22) gleichzeitig Flüssigkeit in die Siphon
tasse (21) und die Ringtasse (13) gefüllt. Infolgedessen ver
drängt die Flüssigkeitssäule Δ h- das in den Sammelraum (11)
eingedrungene Gas durch das Fallrohr (2 D). Weil Δ h- in der
Siphontasse (21) wegen des niedrigen Bordringes nur einen
geringen Wert annehmen kann, blubbert das Gas durch diese
Siphontasse in den Gehäuse-Innenraum. Der Bordring der Siphon
tasse (21) kann sehr niedrig gehalten werden, weil deren Quer
schnittsfläche ein Vielfaches der Querschnittsfläche des Fall
rohres (20) aufweist. Somit genügt beim Betriebszustand nach
Abb. 2 eine geringe Niveau-Senkung in der Siphontasse (21),
um eine der Druckdifferenz entsprechende Flüssigkeitssäule
Δ h+ im Fallrohr (20) aufzubauen, ohne daß es erforderlich
ist, Flüssigkeit durch das Nachfüllrohr (22) zuzugeben.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschränkt sich
nicht auf die Verdrängung von Gas während der Zentrifugation.
Die Vorrichtung kann auch vorteilhaft angewendet werden,
wenn der Feststoff bis auf eine Restschicht ausgeschält
worden ist. In diesem Falle mußte schon bisher Flüssig
keit in die Ringtasse (13) bei ausgeschwenktem Schälrohr (7)
gefüllt werden, um einerseits vor der folgenden Charge Gas
zu verdrängen und andererseits, um die Restschicht und das
Filtermittel (10) durch Rückspülung zu regenerieren. Wenn
der Widerstand von Restschicht und Filtermittel groß war,
war dieser Vorgang einerseits zeitaufwendig und andererseits
schwer steuerbar. Bei großen, und möglicherweise bei jeder
Charge unterschiedlichen Widerständen hätte der Volumenstrom
der zugeführten Flüssigkeit diesem Widerstand angepaßt werden
müssen. War der Volumenstrom zu groß, so lief ein Teil der
Flüssigkeit über den Bordring der Ringtasse (13) ungenutzt
in das Zentrifugengehäuse. Dabei konnte, wenn der Sammel
raum (11) noch weitgehend mit Gas gefüllt war, ein aufgrund
der Länge der Flüssigkeitssäule Δ h- erheblicher Druck gegen
das Filtermittel (10) entstehen, bis zur Beschädigung des
Filtermittels. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
der Druck im Sammelraum (11) nur so groß sein, wie der Wider
stand der Gas-Abströmvorrichtung. Erst wenn die Flüssigkeit
das Filtermittel (10) vom Sammelraum (11) aus erreicht, wirkt
die Druckdifferenz der noch verbleibenden, kleinen Säule Δ h-
und das Filtermittel (10) wird durchströmt.
Die der Ringtasse (13) zugeführte Flüssigkeit läßt sich auf
grund der neuen Vorrichtung genau dosieren und ein wirkungs
loser Überlauf über den Bordring der Ringtasse (13) wird
vermieden.
Claims (5)
1. Zentrifuge mit einer ein koaxiales Filtermittel auf
weisenden Schleudertrommel und mit einem radial außerhalb
des Filtermittels angeordnetem, mit mindestens einer Ab
flußöffnung ausgerüsteten Sammelraum für Filtrat, wobei
an den Sammelraum eine mitrotierende Siphoneinrichtung
angeschlossen ist, die einen Gaseintritt in den Sammel
raum temporär verhindert,
gekennzeichnet durch
wenigstens eine Gasabführleitung (17), die den Sammel
raum (11) mit dem Zentrifugengehäuse (1) verbindet und
die in eine Vorrichtung zur druckabhängigen Abführung
von durch das Filtermittel (10) eingedrungenen Gasen
mündet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung zur druckabhängigen Gasabführung aus dem
Sammelraum (11) ein an sich bekanntes Rückschlagventil (18)
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung zur druckabhängigen Gasabführung ein mit
Flüssigkeit füllbarer, mit der Zentrifugentrommel (9)
mitrotierender Siphon (20, 21) ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel zur Zuführung von Flüssigkeit durch eine
Ringtasse (13) vorgesehen sind, mit welcher in den
Ringraum (11) eingedrungene Gase durch die Vorrichtung
zur druckabhängigen Gasabführung verdrängt werden können.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 3, gekennzeichnet
durch ein Nachfüllrohr (22) für die Siphontasse (21).
Priority Applications (6)
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