DE3810154C2 - Elektromagnetventil mit Dauermagnethaltung - Google Patents
Elektromagnetventil mit DauermagnethaltungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Elektromagnetventil zur Steuerung von
gasförmigen und/oder flüssigen Medien mit Dauermagnethaltung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Magnetventile sind bekannt. So zeigt beispielsweise die EP 0 101 527 A1
ein Impulsmagnetventil, bei dem ein Dauerma
gnet für das Festhalten des als Ventilkörper ausgebildeten Ankers in
mindestens einer Schaltstellung sorgt und bei welchem eine elek
trische Spuleneinrichtung aus zwei gegenseitig übereinander gewickel
ten, getrennt elektrisch aktivierbaren Wicklungen für die eine oder
andere Schaltstellung vorgesehen ist. Ein weiteres, bistabiles Magnet
ventil mit zwei elektrischen Spulen ist in der DE-OS 34 37 487
beschrieben. Die Spulen werden abwechselnd gegensinnig gepulst, um
den Ventilkörper des Ventils in der jeweiligen Arbeitsstellung zu
halten.
Es ist weiterhin bekannt, die Spuleneinrichtung solcher Magnetventile
mit nur einer Wicklung zu versehen. Für die Rückführung des Ven
tilkörpers in die Ausgangslage ist das Magnetfeld des die aktivierte
Stellung des Ventilkörpers haltenden Dauermagneten kurzzeitig umzu
polen, was im Falle der Ausführung mit nur einer Spule durch eine
externe elektrische Pol-Umschaltsteuerung (DE-OS 38 19 761) ge
schieht, die einen umgekehrten Stromfluß durch die einzige Spule
ermöglicht. Hierdurch wird als bistabile Ventilfunktion
erreicht, welcher Begriff das Merkmal beschreibt, das beide Schalt
positionen jeweils durch elektrische Beaufschlagung der
Spuleneinrichtung aktiviert werden müssen.
Der Aufwand an externer Steuerung zum Betreiben eines solchen
Magnetventils ist relativ groß und ist auch dann zu leisten, wenn
dieses durch handelsübliche speicherprogrammierbare Steuerungen
(SPS-Steuerungen) angesteuert werden soll. Des weiteren muß als
nachteilig angesehen werden, daß der Vorteil des geringen
Leistungsbedarfs von Magnetventilen mit Dauermagnethaltung nur
zum Tragen kommt, wenn die externe Steuerung für entsprechende
Impulsabgabe eingerichtet ist, wobei eine Zweistellungs-Schaltung
durch bistabile Betriebsweise möglich ist. Steht lediglich ein Null-
Eins-Signal für die Ansteuerung zur Verfügung, so kommen dann nur
monostabil betreibbare Magnetventile in Betracht, d. h. solche,
bei denen eine Ventilposition bei vorhandenem Signal, die andere bei
fehlendem Signal eingenommen wird. Damit geht aber der Vorteil des
geringen Leistungsbedarfs der erstbeschriebenen Bauart unumgänglich
verloren.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Magnetventil mit Dauerma
gnethaltung zu schaffen, welches sowohl in monostabiler als auch in
bistabiler Betriebsart zu arbeiten vermag, wobei in beiden Betriebs
arten ein leistungsarmer Betrieb ermöglicht ist.
Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die damit erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die
unterschiedlichen Gegebenheiten der infrage kommenden externen
Steuerschaltungen durch eine einheitliche Ventilausführung lediglich
durch entsprechende Anklemmung berücksichtigt werden
können.
Der für die monostabile Betriebsweise vorgesehene erste Schaltkreis
der Steuerschaltung des Ventils weist einen mit der Spuleneinrichtung
in Reihe geschalteten Kondensator auf sowie elektronische Mittel,
welche bei anliegendem Steuersignal eine den Anzugstrom der Spu
leneinrichtung erzeugende Aufladung und bei Abschalten des Steuer
signals einen den Umsteuerstrom unter umgekehrter Flußrichtung
erzeugende Entladung des Kondensators bewirken. Damit erfährt das
Magnetventil eine Impulsbetätigung, nach welcher der Stromfluß auf
den Leckstrom des Kondensators zurückgeht.
Der für die bistabile Antriebsweise vorgesehene zweite Schaltkreis
der Steuerschaltung des Ventils umfaßt eine Polumkehrsteuerung
sowie eine Schaltung zur Begrenzung der Impulszeit, wobei diese
Schaltung zur Erzeugung einer Impulslänge eingerichtet sein kann,
die zwecks höchst
möglicher Reduzierung der erforderlichen elektrischen Leistung
wenig länger als die Umsteuerzeit des Ankers gewählt werden
kann.
Im Sinne einer kompakten Bauweise kann vorgesehen sein, daß
die Steuerschaltung in das Elektromagnetventil, vorzugsweise
in dessen Spuleneinrichtung integriert ist, wobei eine be
sonders kostengünstige Ausführung erreicht wird, wenn die
Steuerschaltung in einem IC integriert ist.
Die Steuerschaltung kann auch in einem mit dem Magnetventil
lösbar verbindbaren Steckerelement untergebracht sein.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Magnetventil mit
einer Spule und Dauermagnethaltung in einer
Schaltposition mit integrierter Steuerschaltung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild des Magnetventils.
Das Elektromagnetventil besteht gemäß Fig. 1 aus einem Sockel
1, in welchem Fluidwege mit einem Druckanschluß 2 und einem
Verbraucheranschluß 3 angeordnet sind. Auf dem Sockel 1 ist
eine elektrische Spuleneinrichtung aufgesetzt, welche eine
auf einen Spulenkörper 4 gewickelte Spule 5 mit einem Kern 6
umfaßt und von einem einen äußeren Eisenkreis bildenden Joch 7
umgeben ist. Der Kern 6 besteht aus zwei Kernteilen 8 und 9,
die durch einen stirnseitig flächenschlüssig an diesem an
liegenden Permanentmagnet 10 verbunden sind, wobei der
ganze Kern 6 ortsfest in dem Spulenkörper 4 angebracht ist.
Der Permanentmagnet 10 erzeugt einen magnetischen Fluß, dessen
Richtung und Verlauf durch die Pfeile 11 gekennzeichnet sind.
Weiter befindet sich in dem Spulenkörper 4 ein Anker 12, der die
Funktion eines Ventilkörpers ausübt und zu diesem Zweck an seinem
dem Sockel 1 zuweisenden Ende eine Dichtung 13 trägt, die durch
eine auf den Anker 12 axial einwirkende Feder 14 gegen eine mit
dem Druckanschluß 2 verbundene Düse 15 angelegt gehalten wird.
Dabei bildet der Anker 12 an seinem anderen Ende zu dem Kernteil
9 einen Luftspalt 16. Die ganze Ventileinheit ist in einem
Kunststoffmantel 17 eingegossen, wobei im Bereich der Anschluß
klemmen 18 der Spule 5 eine Kammer 19 für die Aufnahme der Steuer
schaltung 20 vorgesehen ist. Diese besteht gemäß Fig. 2 aus einem
IC 21, welcher im wesentlichen einen ersten Schaltkreis 22 und
einen zweiten Schaltkreis 23 aufweist, die mit der Spule 5 des
hier symbolisch dargestellten Elektromagnetventils über deren
Anschlüsse 24 und 25 verbindbar sind. Der erste Schaltkreis 22
ist über einen Kondensator 26 mit der Spule 5 in Reihe geschaltet
und umfaßt elektronische Mittel, welche bei den Klemmen 0 und +
anliegendem Steuersignal eine den Anzugstrom der Spule erzeugende
Aufladung des Kondensators 26 und bei Abschalten des Steuer
signals eine den Umsteuerstrom unter Umpolung des Magnetfeldes
erzeugende Entladung desselben bewirkt. Der zweite Schaltkreis 23
umfaßt eine Polumkehrsteuerung sowie eine Schaltung zur Be
grenzung der zeitlichen Länge der den Anschlüssen 24 und 25 der
Spule 5 zuzuführenden Impulse, welche Schaltung auch Schalt
mittel 27 für die gegenseitige Verriegelung der Schaltkreise 22
und 23 enthält.
Das erfindungsgemäße Magnetventil kann je nach den Gegebenheiten
der zur Verfügung stehenden externen Steuerschaltung in mono
stabiler oder bistabiler Funktionsweise betrieben werden. Der
Funktionsablauf ist dabei folgender:
Wird Spannung an die Klemmen 0 und + gelegt, so wird der Kon
densator 26 über den ersten Schaltkreis 22 aufgeladen, wobei
die Spule 5 durch den Ladestrom aktiviert wird. Dadurch kommt
der Anker 12 unter Überwindung der Kraft der Feder 14 an den
Kernteil 9 zur Anlage und wird dort durch die die Kraftfeder 14
überwiegende magnetische Kraft des Permanentmagneten 10 gehalten.
Aufgrund der Auslegung der Schaltung fließt über den Kondensator 26
nach dessen Aufladung nur ein ganz geringer Verluststrom, der
sich praktisch auf Bruchteile eines mA reduzieren läßt. Dies
bedeutet, daß sich der elektrische Leistungsbedarf praktisch
vollständig aus der Schaltung des Ventils gegen die Feder 14
herleitet, daß die gesamte Kraft der Positionsfixierung durch
den Permanentmagneten 10 aufgebracht wird. Im einzelnen kann
dieser erste Schaltkreis 22 Dioden beinhalten, die die
Spannung zu dem Kondensator 26 durchlassen, die in diesem ge
speicherte Ladung jedoch bei Sperrung nach erfolgter Ladung
nicht zurückfließen lassen. Wird die Spannung an den Klemmen 0
und + geschaltet, entlädt sich der Kondensator 26 z. B. aufgrund
einer Transistorschaltung in umgekehrter Flußrichtung durch die
Spule 5, wodurch die magnetische Kraft des Permanentmagneten 10
aufgehoben oder zumindest so geschwächt wird, daß die Kraft der
Feder 14 überwiegt und der Anker 12 in die Grundstellung zurück
geht.
Bei Belegung der Klemmen 0 und A+ erscheint an den Anschlüssen
24 und 25 der Spule 5 ein Impulssignal beispielsweise mit der
Polarität + bzw. -, was die oben beschriebene Schaltung des
Ankers 12 in die durch den Permanentmagneten 10 fixierte Po
sition bewirkt. Werden dagegen die Klemmen 0 und B+ belegt,
erscheint an den Anschlüssen 24 und 25 ein Impulssignal mit
invertierter Polarität, welches den Anker 12 in die Grundstellung
zurückzuschalten vermag. Bei dieser Schaltweise sind die an die
Spule 5 gelangenden Impulssignale auf eine zeitliche Dauer
begrenzt, die um ein weniges über der Ansprechzeit des
Ankers 12 liegt, wonach der Leistungsbedarf jeweils auf 0
zurückgeht.
Die Steuerschaltung kann dem beschriebenen Magnetventil
auch extern vorgeordnet und zu diesem Zweck z. B. in einem
Anschlußstecker eingebaut sein. Auch ist es möglich, das
Magnetventil mit jeweils die Endlagen des Ankers 12
fixierenden Dauermagneten auszustatten und so die Feder
14 zu erübrigen.
Claims (5)
1. Elektromagnetventil zur Steuerung von gasförmigen und/oder
flüssigen Medien mit Dauermagnethaltung in wenigstens einer
Schaltstellung, bestehend aus einem Fluidwege aufweisenden
Sockel (1) und aus einem damit verbundenen elektrischen
Steuerteil mit einer elektrischen Spuleneinrichtung (5),
einem in dieser angeordneten, Ventilkörperfunktionen aus
übenden Anker (12) und einem einen äußeren Eisenkreis
bildenden Joch (7), wobei der Steuerteil zwecks Betätigung
des Ankers (12) elektrisch beschaltet wird,
und dem Elektromagnetventil eine Steuerschaltung
(20) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,,
daß die mit dem Elektromagnetventil baulich bzw. lösbar vereinigte Steuerschaltung (20)
einen mit einem Steuereingang ver
sehenen ersten Schaltkreis (22) aufweist, der jeweils bei Anlegen und
Ablegen einer Spannung einen Ausgangsschaltimpuls erzeugt,
welche Impulse sich durch ihre Stromflußrichtung unter
scheiden, wobei sich eine monostabile Ventilfunktion ergibt,
sowie einen mit zwei Steuereingängen versehenen
zweiten Schaltkreis (23) aufweist, der bei Anlegen einer Spannung
an jeweils einem der Eingänge jeweils Schaltimpulse unter
schiedlicher Polarität erzeugt,
wobei sich eine bistabile Ventilfunktion ergibt,
und daß Schaltmittel (27)
zur gegenseitigen Verriegelung dieser Schaltkreise vorge
sehen sind.
2. Elektromagnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Schaltkreis (22) einen mit der Spulenein
richtung (5) in Reihenschaltung angeordneten Kondensator
(26) sowie elektronische Mittel faßt, die bei anliegendem
Steuersignal eine den Anzugstrom der Spuleneinrichtung (5)
erzeugende Aufladung und bei Abschalten des Steuer
signals eine den Umsteuerstrom unter umgekehrter Fluß
richtung erzeugende Entladung des Kondensators (26) be
wirken.
3. Elektromagnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Schaltkreis (23) eine Polumkehrsteuerung
sowie eine Schaltung zur Begrenzung der Impulszeit umfaßt.
4. Elektromagnetventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltung zur Begrenzung der Impulszeit eine
Impulslänge erzeugt, die wenig länger als die Umsteuer
zeit des Ankers (12) ist.
5. Elektromagnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung (20) in einem
IC integriert ist.
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