DE3806831A1 - Pulverkraftbetriebenes bolzensetzgeraet - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein pulverkraftbetriebenes Bolzensetz
gerät mit einem als Führungsgehäuse ausgebildeten Geräteteil,
einem als Griffteil ausgebildeten Geräteteil, das gegen die
Kraft einer Dämpfeinrichtung in Setzrichtung gegenüber dem
Führungsgehäuse verschiebbar ist und einer gegen die Kraft
einer Feder entgegen der Setzrichtung, gegenüber dem Füh
rungsgehäuse verschiebbaren Bolzenführung.
Aus der US-PS 27 31 636 ist ein pulverkraftbetriebenes Bol
zensetzgerät bekannt, das ein Führungsgehäuse aufweist, ge
genüber welchem gegen die Kraft einer Feder eine Bolzenfüh
rung entgegen der Setzrichtung verschiebbar ist. Zwischen
einem als Griffteil ausgebildetem Geräteteil und dem Füh
runggehäuse ist eine weitere Feder angeordnet, die der Dämp
fung des beim Eintreibvorgang auf die Bedienungsperson ein
wirkenden Rückstoßes dienen soll. Damit kommt dieser Feder
die Funktion einer Dämpfeinrichtung zu, die in ihrer Wir
kungsweise aber einige Mängel aufweist.
Insbesondere ist die Dämpfwirkung bei einer Feder im vorge
nannten bekannten Sinne nur bei kleiner Federrate ausrei
chend. Eine kleine Federrate bedingt einen großen Platzbe
darf, so daß ein mit einer solchen Dämpfeinrichtung ausge
rüstetes Gerät unhandlich wird. Die Verwendung einer grös
seren Federrate setzt die Dämpfwirkung herab, so daß auf
die Bedienungsperson nach wie vor ein hoher Anteil der un
erwünschten Rückstoßkräfte einwirken. Zudem ist die Rück
stellgeschwindigkeit einer solchen bekannten Feder derart
hoch, daß auch beim Rückstellen unerwünschte, auf die Be
dienungsperson einwirkende Erschütterungen auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein pulverkraft
betriebenes Setzgerät zu schaffen, das eine Dämpfeinrich
tung aufweist, die einerseits für die Bedienungsperson einen
hohen Komfort bietet und andererseits eine handliche Bau
weise des Gerätes ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß
die Ansprechkraft der Dämpfeinrichtung größer als die Kraft
der Feder ist und das eine Geräteteil als Aufnahme eines ein
flüssiges Medium unter Gasdruck beinhaltenden Zylinders und
das andere Geräteteil als Aufnahme eines mit dem flüssigen
Medium zusamenwirkenden Kolbens der Dämpfeinrichtung ausge
bildet ist.
Wie bekannt, ist auch das erfindungsgemäße Bolzensetzgerät
mit einer gegen die Kraft einer Feder, gegenüber dem Führungs
gehäuse verschiebbaren Bolzenführung versehen. Die Verschieb
barkeit dieser Bolzenführung gegen die Kraft einer Feder ist
insbesondere auch aus sicherheitstechnischen Gründen vorge
sehen, indem das Bolzensetzgerät erst zündbereit ist, wenn
unter Anpressen des Bolzensetzgerätes gegen ein Bauteil die
Bolzenführung vollumfänglich in das Führungsgehäuse einge
schoben ist. Erst in dieser Stellung ist die Zündeinrichtung
jeweils derart gespannt, daß der Setzvorgang ausgelöst wer
den kann. Damit ist es maßgebend, daß die Kraft dieser auf
die Bolzenführung einwirkenden Feder samt der Kraft von ge
gebenenfalls weiteren der Spannung der Zündeinrichtung die
nenden Federn überwunden wird, bevor die Dämpfeinrichtung
anspricht. Nur so ist gewährleistet, daß beim Setzvorgang
die Dämpfeinrichtung noch vollkommen aufnahmefähig für den
auftretenden Rückstoß ist.
Dadurch, daß das eine Geräteteil eine Aufnahme für einen
Zylinder mit unter Gasdruck gespanntem, flüssigem Medium und
das andere Geräteteil eine Aufnahme für einen mit dem flüs
sigen Medium zusammenwirkenden Kolben aufweist, besteht Ge
währ, daß das Bolzensetzgerät eine Dämpfeinrichtung mit
ausreichender, annähernd konstanter Dämpfkraft aufweist.
Zudem bietet die vorgeschlagene Anordnung der Dämpfein
richtung die Möglichkeit einer handlichen Bauweise des Bol
zensetzgerätes, wobei zudem die Rückstellgeschwindigkeit
zwischen den Geräteteilen derart klein ist, daß auf die
Bedienungsperson keine weiteren störenden Erschütterungen
einwirken.
Vorzugsweise ist die Aufnahme für den Zylinder am einen Ge
räteteil als Wanne und die Aufnahme für den Kolben am an
deren Geräteteil als Stützlager ausgebildet. Über gegebenen
falls mit der Aufnahme zwischen den Geräteteilen und den
Teilen der Dämpfeinrichtung zusammenwirkende lösbare Ver
bindungsmittel bietet sich die Möglichkeit eines einfachen
Austausches der gesamten Dämpfeinrichtung.
In baulicher Hinsicht läßt sich eine handliche Bauweise des
Bolzensetzgerätes dann erzielen, wenn beispielsweise die
Wanne an dem als Griffteil ausgebildeten Geräteteil und das
Stützlager an dem als Führungsgehäuse ausgebildeten Geräte
teil angeordnet ist. Es bietet sich dadurch die Möglichkeit
der parallelen Anordnung der Dämpfeinrichtung, beispiels
weise parallel zur Zündeinrichtung im rückwärtigen Bereich
des Bolzensetzgerätes.
Das Zusammenwirken des als Führungsgehäuse ausgebildeten
Geräteteil mit dem als Handgriff ausgebildeten Geräte
teil über einen mit dem flüssigen Medium zusammenwirken
den Kolben der Dämpfeinrichtung hat den Vorteil, daß durch
die bauliche Ausgestaltung des Kolbens sowohl die Dämpfkraft
als auch die Rückstellgeschwindigkeit den jeweils auftre
tenden Verhältnissen anpaßbar ist. Eine solche bauliche
Anpaßbarkeit bietet sich beispielsweise durch im Kolben
angeordnete Drosselöffnungen an. Die Drosselöffnungen
dienen nebst gegebenenfalls vorhandenem Spiel am Umfang des
Kolbens der Verdrängung des flüssigen Mediums. Um zwischen
Dämpfkraft und Rückstellgeschwindigkeit noch weitere auf
einander abgestimmte Anpassungsmöglichkeiten zu schaffen,
kann gegebenenfalls ein Ventil für die Drosselöffnungen
vorgesehen sein, das beispielsweise beim Rückstellen die
Drosselöffnungen schließt, so daß die Rückstellgeschwin
digkeit dadurch noch zusätzlich herabgesetzt werden kann.
Die Erfindung wird nachstehend, anhand von sie beispiels
weise wiedergegebenden Zeichnungen, näher erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 ein Bolzensetzgerät in Ruhestellung, teil
weise im Längsschnitt;
Fig. 2 das Bolzensetzgerät nach Fig. 1, in Zündbe
reitschaftsstellung, teilweise im Längs
schnitt.
Das Bolzensetzgerät verfügt über ein mehrteiliges, zu einer
Einheit verbundenes Führungsgehäuse 1, bestehend aus einem
vorderen Gehäuseteil 2, einem hinteren Gehäuseteil 3 und
einem das hintere Gehäuseteil 3 verschließenden Deckel 4.
Im vorderen Gehäuseteil 2 ist ein Lauf 5 mit einer daran
vorderseitig festgelegten Bolzenführung 6 verschiebbar ge
lagert. Der Lauf 5 und die Bolzenführung 6 nehmen einen
Treibkolben 7 auf. In die der Führung des Treibkolbens 7
dienende Laufbohrung 5 a mündet hinterseitig ein Kartuschen
lager 5 b. Der Begrenzung des Verschiebeweges von Lauf 5 und
Bolzenführung 6 dient eine Anschlagschraube 8, die mit einer
Schulter 5 c des Laufes 5 zusammenwirkt. Der Lauf 5 wird von
einem im hinteren Gehäuseteil 3 verschiebbar gelagerten
Stößel 9 durch die Kraft einer Feder 11 in die der Fig. 1
entnehmbare Anschlagstellung verschoben.
Zum Zuführen beispielsweise in einem Trägerstreifen gela
gerter Kartuschen ist im Führungsgehäuse 1 ein dieses durch
querender Kanal 1 a vorgesehen. Im hinteren Gehäuseteil 3 ist
eine Zündeinrichtung 12 angeordnet. Diese besteht aus einem
Zündstift 13 mit einer Zündnase 13 a, die in Setzrichtung in
den Kanal 1 a einzuragen vermag. Der Zündstift 13 ist von
einem Mitnahmestift 13 b durchquert, der für den Spannvorgang
der Zündeinrichtung 12 in die Verschiebebahn einer Mitnahme
schulter 9 a des Stößels 9 eingerückt ist. Der Zündstift 13
wird in Setzrichtung von einer Zündfeder 14 beaufschlagt,
die sich ebenso wie die Feder 11 rückwärtig am Deckel 4 ab
stützt.
Am Führungsgehäuse 1 ist ein im wesentlichen seitlich ab
stehenes Griffteil 15 parallel zur Laufachse verschiebbar
gelagert. Im Griffteil 15 ist ein Trigger 16 angeordnet.
Zwischen einem Stützlager 3 a am hinteren Gehäuseteil 3 und
einer am Griffteil 15 angeordneten Wanne 15 a ist eine
Dämpfeinrichtung 17 eingespannt. Diese besteht aus einem
Zylinder 18, in dessen hinterer Zone sich ein Trennkolben 19
befindet. Vor dem Trennkolben 19 ist der Zylinderraum mit
einem flüssigen Medium 21, insbesondere Öl, gefüllt. Hinter
dem Trennkolben 19 befindet sich ein vorgespanntes Gaspol
ster 22. Der Gasdruck wird über den Trennkolben 19 auf das
flüssige Medium 21 übertragen. In dem das flüssige Medium 21
beinhaltenden Zylinderraum ist ein Kolben 23 gelagert, der
mit einem Schaft 23 a aus dem Zylinder 18 ragt und sich am
Gehäuseteil 3 abstützt. Der an der Innenwandung des Zylin
ders 18 geführte, rückwärtig kopfartig erweiterte Abschnitt
des Kolbens 23 ist mit Drosselöffnungen 23 b versehen.
Das unter dem Druck des Gaspolsters 22 stehende flüssige
Medium 21 beaufschlagt den im Zylinder 18 befindlichen Teil
des Kolbens 23 allseitig. In Axialprojektion ist die rück
wärtige Stirnfläche des Kolbens 23 größer als die um den
Querschnitt des Schaftes 23 a verkleinerte vorderseitige.
Diese Flächendifferenz bewirkt das Vortreiben des Kolbens 23
gegen das Stützlager 3 a. Dadurch wird das Griffteil 15 gegen
über dem Führungsgehäuse 1 entgegen der Setzrichtung in der
gezeigten Stellung gehalten, welche durch Auflaufen eines
griffseitigen Anschlagteiles 15 b am Auslauf einer Längs
öffnung 2 a des vorderen Gehäuseteiles 2 definiert ist.
Die Zündbereitschaftsstellung gemäß Fig. 2 wird erlangt, in
dem das mit einer Kartusche 24 und einem Nagel 25 bestückte
Bolzensetzgerät in der Bolzenführung 6 gegen ein zu befesti
gendes Teil 26, das an einem Bauteil 27 aufliegt, gedrückt
wird. Dabei wird der Stößel 9 vom Lauf 5 im Führungsgehäuse
1 gegen die Kraft der Feder 11 entgegen der Setzrichtung
verschoben. Der Stößel 9 nimmt dabei unter Angriff der Mit
nahmeschulter 9 a am Mitnahmestift 13 b auch den Zündstift 13
entgegen der Setzrichtung gegen die Kraft der Zündfeder 14
mit. Die zum Erlangen der Zündbereitschaftsstellung zu über
windenden Kräfte sind kleiner als die Ansprechkraft der Dämpf
einrichtung 17, so daß die besagten Kräfte vom Griffteil 15
auf das Führungsgehäuse 1 übertragen werden können, ohne
daß es zu einem gegenseitigen Verschieben dieser Teile
kommt.
Durch die Dämpfeinrichtung wird das Übertragen eines stö
renden oder gar schädlichen Rückstoßes auf Bedienungsperson
unterbunden. Die Rückstoßkräfte des Laufes 5 werden über
das Führungsgehäuse 1 auf den Kolben 23 übertragen. Dieser
verschiebt sich im Zylinder 18 nach rückwärts, wobei die
Drosselöffnungen 23 b das Überströmen von flüssigem Medium
aus dem hinter dem Kolben 23 liegenden Zylinderraum in den
vorderen Zylinderraum hemmen, wodurch ein gedämpftes Ver
schieben des Kolbens 23 erfolgt. Anschließend wird der
Kolben 23 durch den Druck des Gaspolsters 22, wie eingangs
beschrieben, wieder in die der Fig. 1 entnehmbare Ausgangs
stellung zurückgeführt, wobei flüssiges Medium 21 wiederum
über die Drosselöffnungen 23 b aus dem vorderen in den hin
teren Zylinderraum überströmt. Nach dem Abheben des Bol
zensetzgerätes treiben die Feder 11 und die Zündfeder 14
auch die weiteren Teile in Ruhestellung.
Claims (6)
1. Pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät mit einem als
Führungsgehäuse (1) ausgebildeten Geräteteil, einem als
Griffteil (15) ausgebildeten Geräteteil, das gegen die
Kraft einer Dämpfeinrichtung (17) in Setzrichtung ge
genüber dem Führungsgehäuse (1) verschiebbar ist und
einer gegen die Kraft einer Feder (11, 14) entgegen der
Setzrichtung, gegenüber dem Führungsgehäuse (1) ver
schiebbaren Bolzenführung (6), dadurch ge
kennzeichnet, dass die Ansprechkraft der
Dämpfeinrichtung (17) grösser als die Kraft der Feder
(11, 14) ist und das eine Geräteteil (15) als Aufnahme
eines ein flüssiges Medium (21) unter Gasdruck bein
haltenden Zylinders (18) und das andere Geräteteil (1)
als Aufnahme eines mit dem flüssigen Medium (21) zu
sammenwirkenden Kolbens (23) der Dämpfeinrichtung (17)
ausgebildet ist.
2. Bolzensetzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahme für den Zylinder (18) als am Geräte
teil (15) angeordnete Wanne (15 a) ausgebildet ist.
3. Bolzensetzgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aufnahme für den Kolben (23) als am Ge
räteteil (1) angeordnetes Stützlager (3 a) ausgebildet ist.
4. Bolzensetzgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wanne (15 a) an dem als Griffteil
(15) ausgebildeten Geräteteil angeordnet ist.
5. Bolzensetzgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß das Stützlager (3 a) an dem
als Führungsgehäuse (1) ausgebildeten Geräteteil ange
ordnet ist.
6. Bolzensetzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Kolben (23) der Dämpf
einrichtung (17) Drosselöffnungen (23 b) aufweist.
Priority Applications (4)
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Legal Events
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