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Die Erfindung betrifft einen programmierbaren
Defibrillator zur Benutzung auf dem Gebiet der
Herzelektrophysiologie.
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In den Vereinigten Staaten von Amerika sind
Herzkrankheiten ein wesentliches Gesundheitsproblem. Von den
1,5 Millionen Menschen pro Jahr, die einen Herzinfakt
erleiden, überleben etwa 680.000, die die Ischämie (totes
Herzgewebe) haben, die der Grund für Herzarrhythmien ist.
Etwa 400.000 Menschen sterben im Jahr an den
gefährlichsten Arten der Herzarrhythmien.
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Die Arrhythmien können in 3 große Arten
klassifiziert werden. Bradykardie ist ein abnorm langsamer
Herzrhythmus. Dieses Problem wurde seit einer Reihe von
Jahren mit implantierbaren Herzschrittmachern erfolgreich
behandelt, die das Herz veranlassen, in einem
schnelleren, normalen Rhythmus zu schlagen. Die anderen Arten von
Rhythmusstörungen sind schwieriger zu kontrollieren.
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Tachykardie ist ein schneller Herzrhythmus, der im
allgemeinen als Herzschlagrate von mehr als 100 Schlägen
pro Minute definiert wird. Es gibt normale physiologische
Tachykardien infolge Anstrengung oder Erregung sowie
abnormale, nicht-physiologische Tachykardien, bei denen die
hohe Schlagrate aus einem Abfall des Blutdrucks
resultiert. Anhaltende ventrikuläre Tachykardie kann zu einem
gefährlichen Blutdruckabfall und Verlust des Bewußtseins
führen und kann sich zu einer ventrikulären Fibrillierung
verschlimmern, die tödlich ist, wenn sie nicht schnell
unterbrochen wird.
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Fibrillierung ist anders als die Tachykardie ein
durcheinandergebrachter Herzrhythmus, bei dem das Herz
mehr zuckt als schlägt. Dieses Zucken ist das Ergebnis
mehrfacher Herzdepolarisationswellen, die sich überall im
Ventrikelgewebe ausbreiten und kollidieren. Die
ventrikuläre Fibrillierung hat einen steil abfallenden Blutdruck
zur Folge, auf den schnell Gehirnschädigung und Tod
eintritt.
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Arrhythmien werden entweder durch Medikamente,
chirurgisch oder durch Implantierung eines medizinischen
Geräts behandelt. Medikamentöse Behandlung wird zunächst
in den meisten Fällen angewandt und beinhaltet die
Verabreichung verschiedener Medikamente, um den Beginn oder
die Fortdauer einer Arrhythmie zu verhindern. Der
Hauptvorteil der medikamentösen Therapie besteht darin, daß
kein chirurgischer Eingriff erforderlich wird. Der
hauptsächliche Nachteil der ausschließlichen Anwendung dieser
Therapie ist das Fehlen von Unterstützungstherapie, um
eine potentiell tödliche Arrhythmie zu beenden, sollte
das Medikament eventuell darin versagen, das
Wiederauftreten der Arrhythmie zu verhindern. Bei dem Versuch,
eine adäquate Tachykardie-Verhinderung zu erreichen,
schließen ferner arzneimittelbedingte Nebenwirkungen oft
eine passende Dosierung der zu verabreichenden
Medikamente aus.
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Die Chirurgie beinhaltet die Lokalisierung der
Ursache der Arrhythmien und ihre Entfernung oder Isolierung
von dem gesunden Herzgewebe. Der Vorteil der
chirurgischen Behandlung besteht darin, daß diese Methode zur
Heilung führt, wenn sie erfolgreich ist. Der Nachteil der
chirurgischen Therapie ist die Morbidität und die
Sterblichkeit, die mit der Chirurgie am offenen Herzen
verbunden ist, die technische Schwierigkeit und die hohen
Kosten der Methode. Diese Faktoren haben die praktische
Anwendung der Antiarrhythmie-Chirurgie eingeschränkt.
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Im Jahre 1980 wurde der erste implantierbare
Defibrillator einem menschlichen Patienten implantiert.
Implantierbare Defibrillatoren stellen die Fibrillierung
fest und liefern selbsttätig einen hohen Energieimpuls.
Anschließende Studien haben gezeigt, das diese Geräte den
plötzlichen Tod infolge Fibrillierung wirksam verhindern.
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Bis zur Gegenwart wurde kein einziges implantierbares
Gerät entwickelt, um alle 3 Arten von Arrhythmien unter
Kontrolle zu halten.
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Die Analyse von Patienten mit Arrhythmien erfordert
oft eine Invasivprüfung in einem elektrophysiologischen
Labor. Diese Invasivprüfung wird in verschiedenen
Situationen vorgenommen. Beispielsweise ist die Invasivprüfung
üblich während des Auswahlverfahrens zur Bestimmung,
welche Patienten Kandidaten für implantierbare
Defibrillatoren sein können. Die Invasivprüfung wird auch benutzt,
wenn man versucht, die Tachykardie zu bestimmen und zu
charakterisieren, die dann mit Arzneimitteln behandelt
wird. In jedem Falle werden bei dem Prüfverfahren
Katheter in das Herz eingeführt, und die Arrhythmie des
Patienten wird durch eine programmierte elektrische Reizung
ausgelöst. Wenn sich die Arrhythmie selbst zeigt,
versucht der Arzt sie durch Antitachykardie-Schrittmachung
zu beenden. Antitachykardie-Schrittmachung ist in der
Literatur beschrieben und besteht aus einer Reihe von
Niederspannungsimpulsen, die so ausgelegt sind, daß sie den
normalen Herzschlag wieder herstellen. Wenn das
Schrittmachen erfolglos bleibt, wird der Patient entweder mit
einem wesentlich höheren Spannungsstoß kardiovertiert
oder mit einem sehr hohen Spannungsimpuls defibrilliert.
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Die Niedrigenergie-Kardioversion benutzt Impulse
mit Energiewerten, die weit größer als
Schrittmachungsimpulse sind, aber geringer als Hochenergie-
Defibrillierungsimpulse. Bei Energien von weniger als 5
Joule beruht diese Therapieart auf der Theorie der
Unterbrechung der Arrhythmie durch Reizung des Gewebes,
wodurch es unerregbar wird. Die Niedrigenergie-
Kardioversion hat sich klinisch als wirksam erwiesen.
Ihre Nachteile sind die Unannehmlichkeit für den Patienten
und die Tatsache, daß zeitlich falsch gesteuerte Impulse
Tachykardien beschleunigen können und gelegentlich die
Fibrillierung auslösen können.
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Demgegenüber benutzt die Hochenergie-
Defibrillierung Impulse mit Energiewerten, die zehn- bis
tausendmal größer als Schrittmacherimpulse sind. Die
Hochenergie-Defibrillierung erfolgt durch Reizung eines
großen Teils des Herzkammergewebes gleichzeitig, wodurch
es unerregbar gemacht wird und dadurch die Arrhythmie
beendet wird. Wenn ein Patient als geeignet befunden
wurde, kann ein interner Defibrillator implantiert werden,
um die Arrhythmie unter Kontrolle zu halten. Während der
Operation muß die Defibrillierungsschwelle des Patienten
bestimmt werden. Zuerst wird der Patient unter Benutzung
eines programmierbaren Stimulators fibrilliert, dann wird
ein spezieller Defibrillator benutzt, um die zur
Defibrillierung des Patienten erforderliche Energie zu
bestimmen.
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Im Stand der Technik gibt es programmierbare
Stimulatoren und Kardioversion-Defibrillator-Geräte. Der
programmierbare Stimulator umfaßt ein Mittel zur
Schrittmachung des Herzens des Patienten mit kritisch zeitlich
eingestellten Reizen, um die Herzarrhythmie auszulösen.
Diese Geräte dienen dann dazu, die Arrhythmie unter
Benutzung der Antitachykardie-Schrittmachung zu beenden.
Wenn die Schrittmachung die Arrhythmie beschleunigt oder
nicht zu ihrer Beendigung führt, muß ein Ersatz-
Defibrillator-Gerät zusammengestellt und der Patient
kardiovertiert oder defibrilliert werden. Häufig wird der
Patient extern kardiovertiert oder defibrilliert. In
jüngerer Zeit wurden interne Katheter vorgesehen, um den
Defibrillierungsschock zu liefern.
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Wie oben bemerkt, dient ein interner
Kardioverter/Defibrillator während der Verfahrensgänge mit dem
implantierbaren Defibrillator dazu, die
Kardioversion/Defibrillationsschwelle zu bestimmen. Wenn der Patient
mit einem programmierbaren Stimulator fibrilliert wird,
muß die Anlage abgetrennt werden, bevor ein
Prüfdefibrillierungsimpuls
aufgegeben werden kann. Häufig ergibt der
Prüfimpuls keine Defibrillierung des Patienten. Wenn der
Arzt die fehlende Defibrillierung erkennt, muß er einen
neuen Hilfsstoß von höherer Spannung in den Defibrillator
einprogrammieren. Die Anlage muß dann wieder aufgeladen
werden, bevor der Hilfsstoß geliefert wird. Diese
Vorgänge benötigen beträchtliche Zeit, und es besteht für den
Operateur viel Gelegenheit einen Fehler zu machen.
Jegliche Verzögerung der Defibrillierung des Patienten ist ein
gefährliches Gesundheitsrisiko, und eine Verbesserung der
Reaktionszeit bis zur Lieferung des Hilfsstoßes reduziert
die Gefahr für den Patienten beträchtlich. Demgemäß wäre
es erwünscht, jede unnötige Zeit zwischen der Lieferung
des Prüfstoßes und des Hilfsstoßes auszuschalten.
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Bei dem oben beschriebenen Verfahren ist es auch
klar, daß es in dem elektrophysiologischen Labor häufig
nötig ist, einen programmierbaren Stimulator und einen
Kardioverter/Defibrillator zu benutzen. Die gegenwärtige
Ausrüstung macht es erforderlich, daß der Operateur
Leitungen schaltet und sich zwischen zwei Ausrüstungsteilen
hin und her bewegt. Hierbei muß verhindert werden, daß
eine von dem Defibrillator gelieferte Hochspannung die
Ausgangsleitungen des programmierbaren Stimulators
erreicht, damit der Letztere nicht beschädigt wird.
Demgemäß wäre es erwünscht, eine einzige
Kombinationsprüfanlage zu schaffen, bei der die Leitungen nicht gewechselt
werden müssen und ein automatischer Schutz des
programmierbaren Stimulators gegeben wäre.
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Aus US-A-3886950 ist eine
Defibrillationsvorrichtung mit einer Mehrzahl von Kondensatoren und Mitteln zur
selektiven Entladung der Kondensatoren bekannt. Die
Energie des Defibrillierungsimpulses kann durch Eingabemittel
eingestellt werden und wird angezeigt, ebenso die dem
Patienten zugeführte Stoßenergie.
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US-A-3886950 beschreibt so eine solche
Defibrillationsvorrichtung, die Speichermittel zur Speicherung und
Generierung eines Hochspannungs-Defibrillations-impulses,
Eingabemittel zum Einstellen des in den Speichermitteln
gespeicherten Spannungswertes und Mittel zur selektiven
Entladung der Speichermittel zur Schaffung eine
Defibrillationsimpulses, umfaßt.
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Die vorliegende Erfindung schafft eine
Defibrillationsvorrichtung dieser Art, die gekennzeichnet ist durch
zweite Speichermittel zum Speichern und Generieren eines
zweiten Hochspannungs-Defibrillationsimpulses sowie ein
zweites Eingabemittel zum Einstellen der in dem zweiten
Speichermittel gespeicherten Spannungshöhe unabhängig von
der in dem erstgenannten Speichermittel gespeicherten
Spannungshöhe, wobei das Mittel zum selektiven Entladen
des erstgenannten Speichermittels so ausgebildet ist, daß
es das zweite Speichermittel selektiv entlädt und
aufeinanderfolgende, unabhängige Defibrillationsimpulse sendet.
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Die vorliegende Erfindung schafft somit ersichtlich
eine verbesserte Defibrillationsvorrichtung, die die
gleichzeitige Speicherung eines Prüfstoßes und eines
Hilfsstoßes erlaubt.
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Der Gegenstand der Erfindung schafft demgemäß ein
einzelnes Gerät, das in Elektrophysiologie-Labors bei
Herzkammer-Tachykardie-Verfahren benutzt werden kann. Die
Erfindung integriert einen neuen 2-Kanal-Defibrillator in
einer Weise mit einem programmierbarem Stimulator, daß
die Ansprechzeit für den Patienten verbessert wird und
dem Chirurgen mehr Informationen geliefert werden. Eine
Reihe neuer Eigenschaften wurde aufgenommen, die sich
allein Problemen widmet, die bei der Behandlung
gefährlicher Arrhythmie auftreten.
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Bei der Benutzung wird ein
Defibrillationsdauerkatheter mit Schrittmachungsvermögen in das Herz
eingeführt. Auf diese Weise kann die Arrhythmie durch die
vorliegende
Vorrichtung ausgelöst werden, und der Patient
kann nötigenfalls innerhalb von Sekunden ab Beginn der
Arrhythmie defibrilliert werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein automatisches Unterbrechungsmittel
vorgesehen, um die empfindlichen Schaltungen des Stimulators
vor Hochspannungsentladung von dem Defibrillator ohne
Nebenschußstrom zum Patienten zu schützen.
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Ein anderer Vorteil der einzigartigen Kombination
bei der vorliegenden Erfindung ist der, daß die zur
Einleitung der Defibrillierung nötige Zeit viel kürzer ist
als gegenwärtig möglich, was zu einem verminderten Risiko
für den Patienten führt. Um die Schnelligkeit der
Defibrillierung zu vergrößern, bleibt die Anlage immer mit
den programmierten Defibrillierungsspannungen geladen.
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Die Defibrillationsvorrichtung der vorliegenden
Erfindung kann somit zwei unabhängige Kanäle umfassen, von
denen jeder seinen eigenen Speicherkondensator hat, der
unabhängig programmiert werden kann. Vor dem
chirurgischen Verfahren kann der Chirurg einen Kanal mit einem
Prüfstoß und den anderen Kanal mit einem viel stärkeren
Hilfsstoß programmieren. Die unabhängigen
Kondensatoranordnungen werden automatisch bis auf diese beiden
unabhängigen Werte beladen.
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In dem Labor kann der Prüfstoß dazu dienen, die
Defibrillierung zu versuchen. Wenn dieser Prüfstoß die
Fibrillierung nicht umkehrt, kann der Hilfsstoß unmittelbar
danach geliefert werden. Dies steht in scharfem Gegensatz
zu jedem existierenden Gerät, bei dem 20 oder 30 Sekunden
vergehen können, bevor ein Hilfsstoß zugeführt werden
kann.
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Es kann auch eine Speicherfähigkeit vorgesehen
werden, um die Programmeinstellungen der beiden
Defibrillierungskanäle momentan auf vorgewählte Werte zu ändern. Da
die Beladung der Hochspannungskondensatoren automatisch
erfolgt, ergibt dies einen wirksamen Weg, eine
Maximalenergieeinstellung
schnell zu verändern, wenn die
anfänglichen beiden Stöße den Patienten nicht defibrillieren.
Ein gleiches Speichervermögen ist in dem programmierbaren
Stimulator enthalten. Wenn der Elektrophysiologe durch
diese Anordnung die Arrhythmie des Patienten auslöst,
kann er momentan auf einen vorher ausgewählten Satz von
Antitachykardie-Schrittmachungsparametern übergehen und
dadurch ohne die Verzögerung einer weiteren
Programmierung versuchen, die Arrhythmie zu beenden.
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In Verbindung mit jedem Defibrillierungsstoß kann
die Vorrichtung der Erfindung dem Arzt die dem Patienten
zugeführte tatsächliche Energie gemessen in Joule, sowie
auch den elektrischen Widerstand des Patienten anzeigen.
Wenn der Widerstand abnormal ist, könnte dies ein Problem
mit dem Elektrodensystem anzeigen. Ohne die Anzeige der
Information könnte der Arzt nicht auf das Problem
aufmerksam werden, wodurch die Sicherheit des Patienten
gefährdet wäre. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird
die Restladung des Kondensators gemessen und benutzt, um
die zugeführte Energie und den Widerstand des Patienten
zu berechnen.
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Zur weiteren Hilfe für den Arzt liefert die
vorliegende Erfindung auch ein Mittel zur Berechnung und
Anzeige der Energie, die nach Schätzung während des
Defibrillierungsstoßes zugeführt werden muß. Die zugeführte
Energie variert in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern,
wie Spannungshöhe, Impulsbreite und Widerstand des
Patienten. Alle diese Parameter dienen der Vorrichtung dazu,
die erwartete zuzuführende Energie zu berechnen.
Durchdiese Ausbildung kann der Arzt am besten die
geeigneten- -Spannungs- und Impulsbreiteneinstellungen beurteilen, die
nötig sind, um den gewünschten Energiestoß zu liefern.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter
Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung weiter
beschrieben. Es zeigen
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Fig. 1 ein Systemblockdiagramm der Vorrichtung der
vorliegenden Erfindung;
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Fig. 2 ein Schema der Anordnung der Frontplatte der
Vorrichtung, die die verschiedenen Eingabesysteme und
Bildanzeigen zeigt;
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Fig. 3 ein Diagramm der Rückplatte der
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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Fig. 4 ein Fließbild, das die Stufen der Zuführung
von Hochspannungs-Defibrillationsstößen zeigt;
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Fig. 5 ein Fließbild, das die automatischen
Ladevorgänge der vorliegenden Erfindung zeigt;
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Fig. 6 ein schematisches Diagramm, das den zur
Kontrolle und Messung der Energie in den
Speicherkondensatoren benutzten Hochspannungsregler zeigt;
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Fig. 7 ein Fließbild, das die Fähigkeit zur
Darstellung der im Speicher gespeicherten Parametern zeigt;
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Fig. 8 ein Fließbild, das die Stufen zeigt, die zur
Berechnung und Anzeige von Energie und Widerstand dienen;
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Fig. 9 ein Fließbild, das die Stufen zur Berechnung
und Anzeige der geschätzten Energie zeigt;
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Fig. 10 ein schematisches Diagramm der
Hochspannungsschutzschaltung;
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Fig. 11 ein schematisches Diagramm der
Hochspannungsausgabeschaltung; und
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Fig. 12 ein schematisches Diagramm des
programmierbaren Stimulators.
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In Fig. 1 ist ein Systemblockdiagramm der
Vorrichtung 10 der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die
Vorrichtung 10 ist durch einen Mikroprozessor gesteuert. Bei
der bevorzugten Ausführungsform wird ein von Motorola
hergestellter Mikroprozessor 68HC11 benutzt.
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Eine Mikroprozessorplatte 20 trägt
Standardkomponenten, etwa ein Programm ROM, RAM, Bus-Treiber und
Sperrglieder. Die Frontplatte 22, die im einzelnen weiter
unten diskutiert wird, ist über Schnittstellen durch eine
Trägerplatte 24 mit der Mikroprozessorplatte 20
verbunden. Die Trägerplatte 24 umfaßt Anzeige-Treiber,
Schaltdecoder, einen optischen Codierer und andere Standard-
Schnittstellenschaltungen. Der Mikroprozessor schreibt
Informationen an die Anzeige-Treiber und empfängt
Informationen durch den optischen Codierer und
Schaltmatrixschnittstellen. Die Elemente in den Platten 20 und 24
sind Standardbauteile, und es können irgendwelche
geeigneten Alternativen benutzt werden. Die vorliegende
Vorrichtung hat sechs andere Hauptplatten, die mit dem
Mikroprozessor kommunizieren. Ein Paar Hochspannungs-
Reglerplatten 30 und 32 werden durch den Mikroprozessor
programmiert, um die Hochspannungskondensatoren 34 und 36
auf die Spannung zu laden, die der Arzt auf der
Frontplatte 22 eingegeben hat. Einzelheiten der
Hochspannungsregler werden unten mit Bezug auf die Fign. 5 und 6
diskutiert. Nach der Defibrillierung werden Daten von den
Reglerplatten abgerufen, die Informationen über die
zugeführte Energie und den elektrischen Widerstand des
Patienten enthalten. Diese Funktion wird unten mit Bezug auf
Fig. 8 diskutiert.
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Die Ausgabeplatten 40 und 42 haben elektrische
Hochspannungsschalter, um den Patienten über die
Rückplatte 43 für die durch den Arzt an der Frontplatte 22
gewählte Dauer an die Hochspannungsspeicherkondensatoren
anzuschließen. Die Ausgabeplatten werden im einzelnen in
Verbindung mit Fig. 11 diskutiert.
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Die vorliegende Vorrichtung umfaßt ferner eine
programmierbare Stimulatorplatte 44. Die programmierbare
Stimulatorplatte ist über Schnittstellen ebenfalls mit
dem Mikroprozessor 20 verbunden, um die Impulse zu
generieren, die der Arzt auf der Frontplatte einprogrammiert
hat. Eine detailliertere Beschreibung der
programmierbaren
Stimulatorplatte erfolgt unter Bezugnahme auf Fig.
12.
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Während des Defibrillierungsversuchs wird der
Ausgang des programmierbaren Stimulators durch eine
Schaltung auf Platte 46 geschützt. Ohne diesen Schutz könnte
der Ausgang des Stimulators 44 leicht zerstört werden.
Eine detailliertere Beschreibung der Schutzschaltung
erfolgt unter Bezugnahme auf Fig. 10.
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Die Vorrichtung 10 wird mit einer wiederaufladbaren
12-Volt-Batterie 50 betrieben, die an eine Netzteil-
Reglerplatte 52 angeschlossen ist. Die Platte 52 regelt
die Energieversorgung des Systems und liefert ein Signal
an die Mikroprozessorplatte, wenn die Wiederaufladung der
Batterie nötig ist.
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Der Betrieb der Vorrichtung 10 des
Erfindungsgegenstands wird nun unter Bezugnahme auf die in Fig. 2
gezeigten Frontplatteneingänge in Verbindung mit
verschiedenen beiliegenden Fließbildern, wo dies nötig ist,
beschrieben. Bei der bevorzugten Ausführungsform hat die
Frontplatte eine Anordnung von LCD-Anzeigen,
Druckknopfschaltern und einen optischen Codierer 60. Der
Basisbetrieb sieht vor, daß der Arzt den Schalter neben dem
Parameter niederdrückt, den er einzustellen wünscht. Der
gewählte Schalter leuchtet auf und zeigt an, daß der
optische Codierer 60, der "Parametereinstellung" betitelt
ist, den zugehörigen Parameter kontrolliert. Durch Drehen
des Knopfes 60 wird der Parameter neben dem erleuchteten
Schalter variiert. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, steuert
der linke Teil der Frontplatte den Defibrillatorbetrieb
während der rechte Teil den programmierbaren Stimulator
steuert.
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Alle elektrischen Verbindungen sind an die
Rückplatte 43 geführt, wie in Fig. 3 gezeigt ist. Die zwei
Kanäle des programmierbaren Stimulators enden in
Standard-BNC-Anschlüssen 62A und 62B (betitelt CH1 und CH2).
Bei getrennter Benutzung können Schrittmacherimpulse
verschiedenen Herzteilen zugeführt werden, obgleich die
Ausgänge zusammengekoppelt sein können.
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Die Hochspannungsausgänge 64A und 64B (betitelt P1
und P2) sind Hochspannungsanschlüsse, die getrennt
bleiben oder unter Benutzung eines Kippschalters 66 zusammen
kurz geschlossen werden können. Wenn die Ausgänge
zusammen kurz geschlossen sind, ist der Ausgang von den beiden
Kanälen durch den P1-Ausgang geführt. Fig. 3 zeigt auch
einen Eingang 67 zur Aufnahme einer Ladungsleitung für
die Wiederaufnahme der Speicherbatterien. Das Ladegerät
wird durch den Schalter 68 gesteuert.
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Um den P1-Stoß zu liefern, sieht der Arzt auf den
mit "Ausgang" betitelten LCD-Anzeigeblock 69 auf der
Frontplatte. Wie in Fig. 2 gezeigt, wurde P1 gewählt und
wird es in Block 69 angezeigt. Wenn P2 angezeigt wird und
der Arzt P1 wünscht, kann er den Ausgangsschalter
drükken, um ihn nach P1 zu kippen. Der Schalter
"Parameterauswahl" unterhalb des Ausgangsschalters wird
im einzelnen weiter unten diskutiert.
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Nachdem der P1-Stoß gewählt wurde, kann der
Elektrophysiologe prüfen, ob die Spannung und die
Impulsbreite korrekt sind. Diese Information wird an dem oberen
Anzeigeblock 70 der Fig. 2 angezeigt. Wie oben diskutiert
wurde, können diese Parameter dadurch eingestellt werden,
daß man den zugehörigen Schalter niederdrückt und den
Codierknopf 60 dreht. Wenn sich die Parameter verändert
haben, stellt die weiter unten diskutierte automatische
Ladungsschaltung die Spannung in dem Kondensatorenblock auf
den passenden Wert ein. Wenn die Ladung beendet ist,
leuchtet eine Bereit-Anzeigelampe 72 auf, die anzeigt,
daß die Ladung geliefert werden kann.
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Nach der vorliegenden Erfindung kann vor dem
Starten eines Prüfvorgangs auch ein zweiter Hilfsstoß
programmiert werden. In diesem Fall würde der Chirurg auch
die Parameter für den P2-Stoß einstellen. Bei der
dargestellten Ausführungsform werden die Parameter in dem
Anzeigeblock 74 angezeigt. Bei einer typischen Situation,
wie sie hier dargestellt wird, wird der zweite Hilfsstoß
eine bedeutend größere Spannung und eine längere
Impulsbreite haben, da anzunehmen ist, daß der erste
Defibrillationsstoß bei der Umkehrung der Fibrillation erfolglos
war.
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Bei der Anwendung kann der Patient durch
Niederdrücken des Lieferschalters 76 defibrilliert werden, der
die in dem P1-Kondensator 34 gespeicherte Spannung
liefert. Wenn dieser Stoß die Defibrillierung des Patienten
nicht erreicht, wird der Knopf "Ausgang" niedergedrückt,
wodurch die zugehörige Anzeige veranlaßt wird, nach P2 zu
kippen. Der Lieferknopf wird dann niedergedrückt, und die
Energie in dem Kondensator 36 wird ohne Verzug geliefert.
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Fig. 4 ist ein Fließdiagramm, das die Software in
dem Mikroprozessor beschreibt, die die P1- und P2-Ladung
liefert. Wie dort gezeigt, werden die
Frontplattenschalter in den Stufen 100 und 102 dauernd abgefragt. Wenn
irgendein Schalter gedrückt ist, wird dem Lieferschalter in
Stufe 104 Priorität gegeben. Wenn der Lieferschalter
nicht niedergedrückt ist, werden die anderen Schalter in
Stufe 105 bedient. Wenn der Lieferschalter 76
niedergedrückt ist, werden die Ausgänge des programmierbaren
Stimulators über die Trennstufe 106 geschützt.
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Die Schaltung 46 zwecks Trennung und Schutz des
programmierbaren Stimulators ist in Fig. 10 gezeigt. Alle
Signale von dem Stimulator müssen diese Schaltung
passieren, bevor sie die Rückplatte erreichen. Normalerweise
läßt der Mikroprozessor diese Schaltung an, indem er die
AN/AUS-Leitung 140 zu dem HF-Oszillator 141 auf hoch
schaltet.
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Der HF-Oszillator 141 koppelt Energie durch einen
kleinen Impulstransformator 144 in die Tore der
Hochspannungsschalter
142 (Motorola MTM5N100 MOSFETs). Zur
Abschaltung der Schalter 142 setzt der Mikroprozessor die
AN/AUS-Leitung 140 auf tief, wodurch der HF-Oszillator
abgeschaltet wird. Die Quelle-Verbindung der MOSFETs
führt zusammen mit der Transformatorisolierung der
Tortreiber 146 zu einem symmetrischen Schutz von (+,-) 1000
Volt. Bei dieser Ausbildung wird die Hochspannung aus dem
Defibrillatorimpuls nicht durch die
Schrittmacherleitungen zu dem Patienten zurückgeführt, da die abgeschalteten
MOSFETs eine offene Schaltung definieren. Diese Version
ist daher einer einfachen Nebenschlußschaltung, wie etwa
einer den Schrittmacherleitungen parallel geschalteten
Zehnerdiode, überlegen. Bei der letzteren Schaltung würde
der Stimulator geschützt werden, jedoch würde die
Hochspannung auf die Schrittmacherleitungen abgeleitet, so
daß sich die Eigenschaften des gelieferten
Defibrillationsstoßes ändern würden, was die Wirksamkeit reduzieren
kann und das Herzgewebe schädigen könnte. Die Erdleitung
von dem programmierbaren Stimulator geht auch über eine
Reihe von Schutzschaltern, um während der
Hochspannungsabgabe einen Defibrillationsstromnebenschluß zu
vermeiden, wie dies in Fig. 12 gezeigt ist.
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Nachdem der programmierbare Stimulator abgeschaltet
ist, werden in Stufe 108 die Frontplattenparameter
geprüft und in den Stufen 110A oder 110B der Fig. 4 wird
die richtige Impulsbreite für den zugehörigen Impuls
ausgewählt. Der Mikroprozessor befiehlt dann der passenden-
Ausgangsplatte den Anschluß des Patienten an den vorher
geladenen Hochspannungskondensator in den Stufen 112A
oder 112B.
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Fig. 11 ist ein Blockdiagramm der Ausgabeplatte 40
für den Kondensator P1. Zur Lieferung des
Defibrillationsimpulses schaltet der Mikroprozessor dem HF-Oszillator
150 für die programmierte Dauer ein. Die reihenparallel
geschalteten IGFETs 152 (Motorola MTP20N50) liefern ein
Antriebsvermögen von 50 Amp. bei geringem
Ausgangsstreuverlust. Wenn der HF-Oszillator 150 an ist, koppelt der
Transformator 154 eine Rechteckspannung von seinem
Primärkreis auf seinen Sekundärkreis. Diese Spannung ist
gleichgerichtet und wird durch die Gatter-Sperrkapazität
der IGFETs gehalten. Wenn der HF-Oszillator abgeschaltet
wird, entlädt ein Widerstand 156 zur Verbindung mit
negativem Pol die Gatter-Sperrkapazität, wobei die IGFETs
abgeschaltet werden. Wenn die IGFETs an sind, liegt die
Erdverbindung über die Leitung 158 am Patienten, und der
Hochspannungskondensator ist durch die andere Leitung 160
angeschlossen. Der Strom wird durch Hochspannungsdioden
162 in Serie mit dem Patienten geleitet. Die Dioden
liefern einen Gegenspannungsschutz für die IGFETs.
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Nachdem die Ladung geliefert worden ist und vor der
automatischen Wiederaufladung des Kondensators 36, wird
die Restspannung auf dem Kondensator in Stufe 130A oder
130B gemessen. Bei der bevorzugten Ausführungsform wird
die Restspannung gemessen, damit man den Widerstand und
die dem Patienten gelieferte Energie berechnen kann, wie
im einzelnen weiter unten diskutiert wird. Nachdem die
Restspannung gemessen wurde, wird der Kondensator in der
in den Fign. 4 und 5 gezeigten Stufe 132 automatisch
wieder geladen.
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Dadurch, daß man zwei unabhängige programmierbare
Kondensatoranordnungen hat, können ein Prüfstoß und ein
Hilfsstoß mit unterschiedlicher Spannung praktisch ohne
eine dazwischen liegende Zeitverzögerung geliefert
werden. Im Betrieb beobachtet der Arzt, ob der Prüfstoß zur
Defibrillierung des Patienten Erfolg hatte, und, wenn
dies nicht der Fall war, wird ein zweiter Hilfsstoß von
höherer Spannung geliefert.
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Ein anderer einzigartiger Aspekt der vorliegenden
Erfindung, der die zur Reaktion auf eine kritische
Situation verfügbare Zeit reduziert, betrifft die automatische
Wiederaufladung der Kondensatoren. Wie oben erwähnt,
erforderten alle bekannten Geräte, daß die Spannung
eingestellt wird und danach ein Ladungsknopf gedrückt wird, um
den Kondensatorenblock auf den gewünschten Wert zu heben,
damit falsche Triggerungsprobleme vermieden werden.
Sobald bei der Erfindung der Anmelderin die Parameter in
das Gerät eingegeben sind, werden beide
Kondensatorenblöcke 34, 36 bis auf ihre eingestellten Werte geladen.
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Sobald ein Stoß geliefert ist und nachdem die
Restspannung abgelesen wurde, beginnen die Kondensatoren ferner
unverzüglich mit der Wiederaufladung.
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Die durch den Mikroprozessor ausgeführten Schritte
zur Durchführung der automatischen Ladung sind in Fig. 5
gezeigt, und die Reglerschaltung selbst ist in Fig. 6
gezeigt. Wie in Fig. 5 gezeigt, werden die
Frontplattenparameter in den Stufen 200 und 202 kontinuierlich
abgefragt. Wenn irgendein Parameter geändert würde, bestimmt
der Mikroprozessor, ob sich der Hochspannungsparameter
(P1 oder P2) geändert hat, wie in Stufe 204 gezeigt ist.
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Eine Anderung des Hochspannungsparameters könnte daraus
resultieren, daß über den optischen Codierer 60 Daten
eingegeben wurden. Die Einstellung könnte sich auch
dadurch geändert haben, daß der Parameter-Auswahlschalter
80A gedrückt wurde, was weiter unten diskutiert wird.
Wenn der Hochspannungsparameter sich nicht geändert hat,
werden auf jeden Fall die anderen Schalter bedient, wiein
Stufe 206 gezeigt ist. Wenn sich der
Hochspannungsparameter verändert hat, bestimmt der Prozessor, ob er sich
Stufe 210 erhöht hat.
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Wenn sich der Hochspannungsparameter erhöht hat,
wird der Kondensator geladen; wenn sich der Parameter
verringert hat, wird der Kondensator entladen. Wenn - wie
in Fig. 5 gezeigt - der Kondensator durch Lieferung
seiner Energie an den Patienten entladen wurde, befiehlt der
Prozessor der Reglerplatte, den Kondensator zu laden, wie
durch die Eingabe 132 angezeigt wird, die ebenfalls in
Fig. 4 gezeigt ist.
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Wenn der Kondensator geladen werden muß, wird die
in Fig. 6 gezeigte Ladeleitung 260 zur Reglerplatte auf
hoch gesetzt. Wenn der Kondensator zu entladen ist, wird
die Entladeleitung 262 auf hoch gesetzt. In Verbindung
mit der Einstellung der Lade- oder Entladeleitung lädt
der Mikroprozessor in Stufe 216 die aus dem ausgewählten
Schalter (P1 oder P2) gelesene Spannung in den Digital-
Analog-Umsetzer (DAC) 264. Ein Komparator 266 vergleicht
die Hochspannung aus dem Speicherkondensator (P1 oder P2)
mit der Ausgangsgröße des DAC 264. Es ist zu bemerken,
daß die Ausgangsgröße des Kondensatorenblocks vor
Eintritt in den Komparator durch eine Widerstandsanordnung
268 herunterdividiert wird.
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Die Ausgangsgröße des Komparators 266 wird auf den
Mikroprozessor rückgekoppelt, der bestimmt, wenn in Stufe
218 die Ausgangsgröße des Kondensators mit der
Ausgangsgröße des DAC 264 zusammenpaßt. Die Ladung oder Entladung
wird dann angehalten. Wie aus dem Schaltdiagramm der Fig.
6 ersichtlich ist, in dem der Kondensator geladen wird,
wird wieder Spannung von der Batterie VBatt einem Nieder-
Hochgleichspannungskonverter 270 zugeführt, um den
Speicherkondensator zu laden.
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Wie oben ausgeführt ist ein anderer einzigartiger
Vorteil der vorliegenden Erfindung die Fähigkeit des
Mikroprozessors, eine Reihe voreingestellter Parameter zu
speichern. Auf diese Weise kann der Arzt vor Beginn des
chirurgischen Eingriffs alle notwendigen Parameter
programmieren. Diese Eigenschaft ist in dem programmierbaren
Stimulatorteil und in dem Defibrillatorteil der
Vorrichtung vorgesehen. Wie in der Fig. 2 in der Frontplatte
dargestellt ist, haben beide Seiten der Anzeige
"Auswahl"-Knöpfe 80A und 80B. Durch Niederdrücken
irgendeines Knopfes kippen Anzeige und Elektronik zwischen
Parametersatz
A und Parametersatz B. Jeder Parametersatz
ist unabhängig einstellbar, und die gesamte Information
wird in dem RAM auf der Mikroprozessorplatte 20 gehalten.
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Die von dem Mikroprozessor unternommenen Schritte
in Bezug auf dieses Auswahlverfahren sind in Fig. 7
gezeigt. Insbesondere werden die Frontplattenschalter in
den Stufen 300 und 302 abgetastet. Wenn ein anderer
Schalter als der Auswahlschalter 80 niedergedrückt wird,
was in Stufe 304 bestimmt wird, werden die anderen
Schalter bedient, wie in Stufe 305 gezeigt wird. Wenn der
Auswahlschalter 80 gedrückt wurde, bestimmt der
Mikroprozessor, was augenblicklich in Stufe 306 angezeigt wird.
Diese laufende Anzeige wird dann in Stufe 308A oder 308E
geändert, um den Parametersatz zu verändern.
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Der Mikroprozessor hat auch die Funktion, in Stufe
310 die Hardware umzuprogrammieren. So werden
beispielsweise in dem Defibrillatorabschnitt die Spannungen in den
Kondensatoren auf die neuen Spannungswerte P1 und P2
umprogrammiert. Die erneute Ladung erfolgt automatisch, was
dem Arzt erlaubt, schneller auf eine bestimmte Situation
zu reagieren.
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Es ist zu bemerken, daß die Kombination der
mehrfachen Speicherparameter sowie die automatische Ladung und
die 2-Kanal-Kondensatoranordnung zusammenwirken, um
die-Achtsamkeit mit dem Patienten zu verbessern. Insbesondere
wenn ein Patient in die Fibrillierung gegangen ist, kann
der Arzt einen Impuls P1 aus dem Parametersatz A als
Prüfstoß liefern. Sobald dieser Stoß geliefert wurde,
beginnt der Kondensator P1 mit dem Wiederaufladen. Wenn ein
Chirurg feststellt, daß der erste Stoß ungenügend war, um
die Fibrillation umzukehren, kann ein Stoß P2 aus dem
Parametersatz A gegeben werden. Wenn der Stoß P2 ebenfalls
ungenügend ist, um die Fibrillierung umzukehren, kann der
Arzt den Parametersatz B wählen. Wie oben angegeben,
werden vor dieser Wahl die Kondensatoren schon aufgeladen.
Das Gerät müßte dann nur die automatische Ladung der
Kondensatoren auf die neuen Werte des Parametersatzes B zu
Ende führen, worauf dann die Bereitschaftslampe
aufleuchtet, die dem Arzt erlaubt, einen dritten Stoß zu liefern.
Bei den bekannten Geräten vergehen zwischen
aufeinanderfolgenden Stößen 20 oder 30 Sekunden, während bei der
vorliegenden Erfindung dieser Zeitraum bedeutend
reduziert werden kann.
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Die Eigenschaft, zwei Parametersätze einzugeben und
zu speichern, ist auch bei Benutzung des programmierbaren
Stimulators von Vorteil. Wie in dem Block 84 der Fig. 2
dargestellt, wurde eine Reihe von Impulsen als
Parametersatz A programmiert. Wie in Block 85 zu sehen ist, sind
alle Impulse auf eine Amplitude von 4,8 Volt und eine
Impulsbreite von 0,45 Millisekunden programmiert. Die
Impulsserie des Parametersatzes A umfaßt 8 Impulse, die
500 Millisekunden (S1) Abstand haben, worauf ein weiterer
Impuls in 450 Millisekunden (S2) folgt. Die Impulse des
Kanals 2 (die durch die Leitung des Kanals 1 zur selben
Stelle im Herzen gesandt werden können) liefern zwei
weitere Impulse in einem Abstand voneinander von 400 bzw.
350 Millisekunden. Diese Sequenz ist typisch für
einesolche, mit der ein Tachykardieabschnitt ausgelöst werden
kann.
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Der Parametersatz B kann so programmiert werden,
daß er eine Reihe von Impulsen solcher Ausbildung umfaßt,
daß die Tachykardie umgekehrt wird. Beispielsweise kann
eine Gruppe aus 8 gleichen Impulsen in gegenseitigem
Abstand von 300 Millisekunden dem Versuch dienen, die
Tachykardie umzukehren. Die genaue Impulsreihe zur
Umkehrung der Tachykardie variiert von Patient zu Patient. Es
ist jedoch zu bemerken, daß die vorliegende Erfindung dem
Arzt eine große Flexibilität bei der Programmierung der
Impulse erlaubt. Wenn ferner die vorgesehenen
Umkehrimpulse keinen Erfolg bringen, kann der Chirurg unmittelbar
aus dem gleichen Gerät über dieselben Leitungen einen
Defibrillationsimpuls liefern. Wie oben bemerkt, werden in
diesem Fall die Leitungen des programmierbaren
Stimulators automatisch abgetrennt, wodurch Schaden verhindert
wird.
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Die vorliegende Vorrichtung ist auch mit einem
"Pausen"-Schalter 82 versehen, der in Fig. 2 auf der
Frontplatte gezeigt ist. Wenn dieser Schalter aus ist,
wird die Impulsreihe in dem Block 84 jeweils einmal
geliefert, wenn der Startknopf 86 gedrückt wird. Wenn der
Pausenschalter an ist, wird die Reihe alle 10 Sekunden
wiederholt geliefert, um so dem Arzt Zeit zu geben, die
Parameter im Block 84 zwischen jeder Lieferung zu
verändern. Auf diese Weise können kleine Veränderungen
vorgenommen werden, bis eine Tachykardie induziert ist. Der
mit "S1" betitelte Schalter 87 dient dazu, die Anzahl der
5S1-Impulse einzustellen, die geliefert werden.
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Fig. 12 ist ein vereinfachtes Blockdiagramm des
programmierbaren Stimulators. Im Betrieb schreibt der
Mikroprozessor die gewünschte Schrittmacherspannung in HEX-
Format an einen DAC 320. Die Ausführungsgröße des DAC ist
mit einer OV-Folgeschaltung 322 gepuffert, um sein
Ausgangsstrom-Treibvermögen zu erhöhen. Wenn der START-Knopf
86 gedrückt wird, macht der Mikroprozessor dem Herzen
Schritt, indem er einen Impuls der programmierten Breite
(wie auf der Frontplatte gewählt) auf die SCHRITT-Leitung
324 sendet. Die Impulsbreite wird unter Benutzung eines
in den Mikroprozessor 68HC11 eingebauten Taktgebers
zeitlich eingestellt. Nach der zeitlichen Einstellung des
ersten Impulses stellt der Mikroprozessor die
programmierten Intervale von Impuls zu Impuls ein (500 ms für S1,
wie auf der Frontplatte angezeigt; 450 ms für S2; usw.).
Nach jedem Impuls-Impuls-Interval reizt der
Mikroprozessor das Herz, indem die SCHRITT-Leitung auf der
programmierten Impulsbreite aktiviert wird.
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Wie oben beschrieben, ist es bei einer
Defibrillierung des Patienten von Vorteil, den Arzt mit
Informationen über den Widerstand des Patienten und die durch den
Impuls gelieferte Energie zu versorgen. Diese Information
wird auf der in Fig. 2 gezeigten Frontplatte in den
Blökken 88 und 90 angezeigt. Diese Information könnte zum
Beispiel dadurch erhalten werden, daß man den während der
Defibrillation gelieferten Strom mißt und dann die
Energie und den Widerstand berechnet. Bei der bevorzugten
Ausführungsform werden Energie und Widerstand durch
Messung der Restspannung auf dem Entladungskondensator
ermittelt, wie in Stufe 130 der Fig. 4 angemerkt ist.
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In Fig. 8 sind die von dem Mikroprozessor
vorgenommenen Stufen zur Berechnung und Anzeige von Energie
und-Widerstand dargestellt. Insbesondere wird, nachdem in
Stufe 400 die Hochspannung geliefert wurde, die
Restspannung auf dem Kondensator gemessen.
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Die Restspannung auf dem Kondensator wird gemessen,
indem man auf der in Fig. 6 gezeigten Reglerplatte die
Ladungsleitung und die Entladungsleitung 260, 262 auf
tief einstellt. Die Restspannung auf dem Kondensator wird
zur positiven Leitung an den Komparator 266 geliefert.
Der Mikroprozessor variiert dann die Ausgangsgröße des
DAC 264 in einer schrittweisen Näherung. Wenn
insbesondere die Ausgangsspannung DAC 264 höher als die
Eingangsgröße von dem Kondensator ist, ist die Ausgangsgröße des
Komparators tief und der Mikroprozessor wird die
Ausgangsspannung des DAC herabsetzen. Wenn die neue
Ausgangsgröße von DAC nicht tief genug ist, um die
Ausgangsgröße von dem Komparator zu ändern, werden weitere
Verringerungen der Ausgangsgröße erfolgen, bis der
Komparatorausgang auf hoch kippt. Dann wird die Spannung von dem
DAC erhöht, bis die Ausgangsgröße des Komparators auf
tief zurückkippt. Diese Vorgänge setzen sich fort, bis
die Anderung des Bits geringster Wertigkeit des Code zu
dem DAC genügt, um die Ausgangsgröße des Komparators zu
kippen. An diesem Punkt stellt der Code in dem DAC die
Restspannung von der Kondensatorspannung dar.
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Nachdem die Restspannung auf dem Kondensator
gemessen ist, beginnt der Mikroprozessor den
Wiederaufladevorgang 404, wie im einzelnen in Verbindung mit den Fign. 5
und 6 diskutiert wurde. Der Mikroprozessor berechnet auch
die in der Stufe 406 gelieferte Energie und den
Widerstand.
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Die in dem Stoß gelieferte Energie kann nach der
folgenden Gleichung berechnet werden:
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(1) J = 0.5C(Vi² - Vf²)
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worin Vi gleich der Anfangsspannung und Vf gleich der
Restspannung ist, C die Kapazität des
Hochspannungskondensators und J die gelieferte Energie in Joule ist.
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Der Widerstand R kann nach der folgenden Gleichung
berechnet werden:
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(2) R = -PW/[(C) 1n(Vf/Vi)]
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worin PW die Impulsbreite des Defibrillierungsstoßes ist.
Die Energie und der Widerstand werden dann auf der
Frontplatte angezeigt, wie in Stufe 408 gezeigt und in Fig. 2
in den Blöcken 88 und 90 bildlich dargestellt ist.
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Dadurch, daß dem Arzt der gemessene Widerstand und
die Energie übermittelt werden, kann hinsichtlich der
folgenden Energieimpulse eine intelligente Entscheidung
getroffen werden. Wenn der Widerstand viel kleiner als
erwartet ist, würde dies natürlich einen Kurzschluß in
den Leitungen anzeigen. Ferner kann der Arzt von der
tatsächlichen gelieferten Energie Kenntnis nehmen, wenn er
Vorbereitungen trifft, um einen weiteren Stoß in diesem
oder einem anderen folgenden Zeitpunkt zu liefern.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, enthält die Frontplatte
auch einen Anzeigeblock 92 zur Darstellung der
geschätzten Energie. Diese Anzeige soll den Arzt über die
erwartete zu liefernde Energie informieren, wenn der Impuls,
der jetzt auf dem LCD-Ausgang der Platte ausgewählt ist,
geliefert werden sollte. Um diese Berechnung
durchzuführen, muß der Arzt den erwarteten Widerstand des Patienten
eingeben. Vor irgendeiner Prüfung wird dieser Widerstand
auf einen Standardwert eingestellt. Nach einigem
anfänglichen Probieren wird der Arzt in der Lage sein, eine
genauere Zahl für diesen Widerstand zu liefern.
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Fig. 9 zeigt die Schritte, die der Mikroprozessor
vornimmt, um seine Funktion auszuführen. Wie bei den
vorherigen Fließdiagrammen, tastet der Mikroprozessor in den
Stufen 500 und 502 die Frontplattenparameter ab. Wenn
keiner der Defibrillatorplatten-Schalter verändert wurde,
können die anderen Parameterschalter in Stufe 504 bedient
werden. Wenn jedoch irgendeiner der Defibrillatorplatten-
Schalter verändert wurde, muß eine neue Schätzenergie
berechnet werden. Es ist zu bemerken, das jede von dem
Arzt eingegebene Anderung an dem erwarteten Widerstand,
der Impulsbreite oder der Spannungshöhe die Berechnung
einer neuen Schätzenergie in Gang setzt. Die Berechnung
der Schätzenergie erfolgt in Stufe 508.
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Die Schätzenergie kann unter Benutzung der obigen
Gleichung (1) berechnet werden, in der Vf (die vorher die
auf dem Kondensator gemessene Restspannung war) jetzt
durch die folgende Gleichung angenähert wird:
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(3) Vf = (Vi) exp[-PW/RC]
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Die oben aufgeführten Variablen sind die gleichen
wie jene, die bei der Anzeige des aktuellen Widerstandes
und der Energie diskutiert wurden. Die resultierende
Energie in Joule wird dann wie in Stufe 510 gezeigt auf
der Frontplatte angezeigt.
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Insgesamt wurde eine neue und verbesserte
Vorrichtung zur Bewertung letaler Herzkammer-Tachyarrhythmie und
zur Bestimmung der Defibrillationsschwellen geschaffen.
Die vorliegende Erfindung kombiniert in vorteilhafter
Weise einen programmierbaren Stimulator mit einem
Defibrillator. Die Vorrichtung ist mit einer Anzahl von
Merkmalen versehen, die den Betrieb verbessern, die Benutzung
durch den Arzt erleichtern und das Patientenrisiko
herabsetzen sollen. Unter diesen Verbesserungen ist eine
automatische Ladungsschaltung in Kopplung mit einem 2-
Kanal-Kondensator-Defibrillator zum Zwecke der
wesentlichen Verringerung der Zeit zur Lieferung eines
Hilfsstoßes, wenn ein Prüfstoß keinen Erfolg hatte. Das
vorliegende System enthält ferner die Möglichkeit, mehrfache
Parameter zu speichern, so daß die Anlage vor Beginn der
Herzbehandlungsverfahren vorprogrammiert werden kann. Die
Anlage zeigt auch die bei einem Defibrillationsstoß
vorliegende Energie und den Widerstand an. Schließlich ist
auch eine Anzeigeeinrichtung vorgesehen, die den Arzt
über die Schätzenergie eines zu liefernden Impulses von
spezifischer Spannung und Impulsbreite informiert.