DE3745015C2 - Verfahren zum Herstellen von elektronischen Halbleiterbauelementen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von elektronischen HalbleiterbauelementenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
elektronischen Halbleiterbauelementen der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Art, gemäß Journ. Vac. Sci. & Technol. B,
Vol. 4, Jan.-Feb., (1986), S. 299-304.
Aus der japanischen Patentschrift JP-49 44 788 ist ein Verfah
ren zur Herstellung von Halbleitern bekannt, die aus Verbin
dungen der III-V-Gruppe unter Verwendung von Organo-Metall-
Verbindungen bestehen. Von Nachteil bei diesem Verfahren ist
es, daß bei der thermischen Zersetzung der organischen Me
talle und der Hydride von V-Gruppen-Verbindungen bei der
Herstellung eines insbesondere P in Form von beispielsweise
InP enthaltenden Verbindungshalbleiters, ein Source-Gas, wie
beispielsweise PH3, nicht zersetzt wird, sondern mit den or
ganischen Metallen reagiert und polymere Zwischenprodukte,
wie beispielsweise (-InMePH-)n, bildet. Ein weiterer
Nachteil dieses bekannten Verfahrens besteht darin, daß P
aus dem Verbindungshalbleiter herausgelöst wird, wenn der
Verfahrensschritt zur Bildung der kristallinen Schicht bei
hohen Temperaturen ausgeführt wird.
Zur Überwindung dieser Nachteile ist es beispielsweise aus
der japanischen Offenlegungsschrift JP-59 87 814 bekannt, ein
Verfahren anzuwenden, bei dem ein Substrat mit Laserlicht
bestrahlt wird. Dabei wird das Substrat mit Laserlicht einer
Energie bestrahlt, die gleich oder höher ist als die Zer
setzungsenergie der organischen Metalle und/oder von PH3, um
die Zersetzung des Source-Gases zu beschleunigen.
Darüberhinaus wird das Substrat mit Infrarot-Laserlicht
beispielsweise von einem Kohlendioxid-Laser bestrahlt, um
die Aufwachstemperatur der kristallinen Schichten zu redu
zieren. Die Anwendung eines derartigen Verfahrens ist jedoch
aus einer Reihe von Gründen extrem schwierig. So ist die
Zersetzungsenergie von Source-Gase mit 5-6 eV derart groß,
daß Laserlichtquellen mit einer Wellenlänge von 200 nm oder
weniger effektivste Zersetzung von Source-Gas dadurch er
reichen, daß das Substrat mit Laser-Licht bestrahlt wird,
dessen Energie gleich ist zur Zersetzungsenergie des Quel
lengases. Um jedoch auf diese Weise eine Zersetzung zu er
reichen, müssen Laser-Lichtquellen verwendet werden, die be
züglich der Lichtwellenlänge in einem weiten Bereich ein
stellbar sein müssen. Dies ist jedoch ausgesprochen schwie
rig durchzuführen.
Weiterhin resultiert die Herabsetzung der Aufwachstemperatur
unter Verwendung der Strahlung eines Kohlendioxidgas-Lasers
in einer Anhebung der Oberflächentemperatur des Substrats,
wodurch die angestrebte Reduktion der Aufwachstemperatur
vermindert wird.
Zusammengefaßt muß also festgestellt werden, daß der übliche
Einsatz von Bestrahlung unter Verwendung von Laserlicht
nicht dazu geeignet ist, die oben ausgeführten Nachteile zu
beseitigen.
Andererseits wird die Bestrahlung eines Substrats mit Laser
licht so ausgeführt, daß selektives Wachstum der Halblei
terschichten auf dem Substrat erreicht wird, basierend auf
der selektiven Zersetzung von Source-Gasen innerhalb der
Substratoberfläche sowie derart, daß selektives Ätzen des
Substrats mit der Einführung des Ätzgases in das Substrat
erreicht wird. Diese Vorgänge oder Prozesse erfordern jedoch
eine aufwendige Apparatur für die Ablenkung von Laserlicht,
wodurch die praktische Ausführung dieser Prozesse auf
Schwierigkeiten stößt. Für besagtes selektives Aufwachsen
sowie das selektive Ätzen wurde beispielsweise von S. Matsui
et al., Journ. Vac. Sci. 3d Technol. B Vol. 4, Jan.-Feb., (1986), S. 299-304,
vorgeschlagen, Laserlicht durch Elektronenstrahlen zu er
setzen. Die dafür verwendete Vorrichtung ist in Fig. 2 dar
gestellt, wobei ein innerhalb einer Reaktionsröhre 2 ange
ordnetes Halbleitersubstrat 3 direkt mit Elektronenstrahlen
5 aus einer Elektronenkanone 1 bestrahlt wird, und wobei
Source-Gase über einen Gaseinlaß 4 in die Reaktionsröhre 2
eingeführt werden. Um jedoch das Substrat 3 mit den Elek
tronenstrahlen 5 direkt bestrahlen zu können, müssen die
Elektronenstrahlen 5 auf einen Pegel von mehreren 10 keV
oder mehr beschleunigt werden, wodurch die Energie der
Elektronenstrahlen mehrere 10 keV oder mehr beträgt. Diese
Energie ist um ein Vielfaches höher als die Zersetzungs
energie der Source-Gase, wodurch die selektive Zersetzung
der Source-Gase insofern problematisch wird, als Schwierig
keiten bei der Zersetzungssteuerung aufgewachsener Schichten
auftreten. Zusätzlich resultiert die direkte Bestrahlung der
Substrate mit den besagten Elektronenstrahlen hoher Energie
in einer hohen Stoßbelastung der auf dem Substrat aufgewach
senen kristallinen Schichten, so daß es mitunter schwierig
ist, kristalline Schichten hoher Qualität zu erzeugen.
Zusammenfassend darf also festgestellt werden, daß die di
rekte Bestrahlung von Halbleitersubstraten mit hochenerge
tischen Elektronenstrahlen mit einer Reihe von Nachteilen
behaftet ist.
Aus dem Buch "Einführung in die Atomphysik", W.
Finkelnburg, Springer-Verlag 1967 11. und 12. Auflage, Seite
492 und 493 sind die notwendigen energetischen Verhältnisse
zur Anregung und Erzeugung von Sekundärelektronen bekannt.
Dort wird ausgeführt, daß die Emission von Sekundärelektro
nen einen maximalen Wert annimmt, wenn die Primärelektronen
eine Energie im Bereich von 0,5 bis 1,5 keV aufweisen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das eingangs
genannte Verfahren so auszugestalten, daß die Herstellung
hochqualitativer Halbleiter gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß dem
Patentanspruch gelöst.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Wärmebelastung
des Substrats herabgesetzt, so daß hochqualitative Kristall
schichten auf dem Substrat erzeugt werden können. Weiterhin
werden die Source-Gase selektiv zersetzt, womit die Zusam
mensetzung bzw. Struktur der Zwischenschichten zwischen den
kristallinen Schichten sowie die Struktur innerhalb der
Oberfläche jeder kristallinen Schicht erreicht wird, sowie
eine Führung der Dotierstoffmengen. Ebenso wird das Ätzen
des Substrats in selektiver Weise gewährleistet.
Damit bestehen die wesentlichen Vorteile der Erfindung in
der Schaffung
- 1. eines Verfahrens zur Herstellung von beispielsweise aus Verbindungen der III-V-Gruppe bestehenden Halbleitern, das sich auszeichnet durch die Ausbildung hochqualita tiver kristalliner Schichten, das selektive Aufwachsen von kristallinen Schichten innerhalb der Oberfläche eines Substrats und/oder das selektive Ätzen des Sub strats innerhalb der Substratoberfläche sowie
- 2. eines Verfahrens zur Herstellung von Halbleitern, bei dem Aktivierungsenergie in das Substrat durch die Strahlung von Elektronenstrahlen eingeführt wird, wo durch die Aufheiztemperatur der Substrate herabgesetzt ist und die selektive Zersetzung der Source-Gase ermög licht wird, was wiederum in hochqualitativen kristalli nen Schichten resultiert oder in einem selektiv geätz ten Substrat, so daß unter der Verwendung hochqualita tiver kristalliner Schichten und/oder des selektiv ge ätzten Substrats Halbleiter erzeugbar sind, die her vorragende Halbleitereigenschaften aufweisen.
Im nachfolgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung nä
her erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Vorderansicht einer Vorrichtung
zur erfindungsgemäßen Herstellung von elektro
nischen Halbleiterbauelementen unter Verwendung
einer Elektronenstrahleinrichtung; und
Fig. 2 eine schematische Vorderansicht einer Vorrichtung
nach dem Stand der Technik zur Herstellung von
elektronischen Halbleiterbauelementen.
Fig. 2 ist bereits eingangs im Zusammenhang mit dem Stand
der Technik beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Ausführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Halbleitern.
Dieses Verfahren besteht darin, ein Halbleitersubstrat mit
niederenergetischen Elektronenstrahlen zu bestrahlen, sobald
Source-Gase, Ätz-Gase und/oder Source-Gase in das Substrat
eingeführt werden, um Halbleiterschichten aufzuwachsen
und/oder das Substrat zu ätzen. Die Source-Gase, Source-Mo
leküle usw. unterliegen unter Einwirkung der Elektronen
strahlen-Energie einer chemischen Reaktion, so daß die Re
duktion der Aufheiztemperatur des Substrats unter kontrol
lierten Bedingungen ebenso ausgeführt werden kann, wie die
Verhinderung der Ausbildung von Zwischenprodukten, das se
lektive Aufwachsen von Halbleiterschichten innerhalb der
Substratoberfläche sowie das selektive Ätzen des Substrats
usw.
Diese Vorrichtung ist so ausgelegt, daß ein Halbleitersub
strat 3 im Zentrum einer Reaktionsröhre 2 zu liegen kommt,
welche am oberen Ende mit einer Elektronenkanone 1 und an
einer Seite mit einem Gaseinlaß 4 versehen ist. Das genau
unterhalb der Elektronenkanone 1 angeordnete Substrat 3 wird
mit Elektronenstrahlen 5 von der Elektronenkanone 1 be
strahlt. Das Innere der Reaktionsröhre 2 ist mittels einer
Strahlenführungsblende oder Lochblende 7 in zwei Teile ge
teilt, wobei der eine Teil die Elektronenkanone 1 enthält
und durch eine Differenzialvakuumpumpe 6 unter Vakuum ge
halten ist, und wobei der andere Teil das Substrat 3 ent
hält. Der die Elektronenkanone enthaltende obere Teil 1 wird
durch die die Abgrenzung zwischen dem oberen und dem unteren
Röhrenteil bildenden Blende 7 auf einem Hochvakuum-Niveau
gehalten. Eine Elektronenstrahl-Bestrahlungseinrichtung 8,
beispielsweise in Form eines feinmaschigen Gitters oder
Metallnetzes ist auf dem Pfad eingesetzt, entlang welchem
die Elektronenstrahlen 5 von der Elektronenkanone 1 das
Substrat 3 bestrahlen. Eine elektrische Spannung Vsub ist
an das Halbleitersubstrat 3 mittels einer Gleichstromquelle
9 angelegt. Unter der Vorraussetzung, daß die am Filament der
Elektronenkanone 1 anliegende Spannung Veg ist, läßt sich
der Wert für Vsub durch folgende Gleichung bestimmen:
Vsub = Veg - A,
wobei A die elektrische Spannung ist, die im allgemeinen
einen Wert zwischen 0 bis 5 V annimmt und die Elektronen
strahlenenergie zur Bestrahlung des Substrats 3 veranlaßt.
Wenn das Substrat 3 mit den Elektronenstrahlen 5 von der
Elektronenkanone 1 bestrahlt wird, ist es erforderlich, den
Wert von Veg auf einige 10 keV oder mehr einzustellen, da
andernfalls ein ausreichend starker Elektronenstrahl nicht
erreicht werden kann.
Aus diesem Grunde ist es beim Verfahren nach dem Stand der
Technik vorgesehen, das Substrat 3 Elektronenstrahlen 5
auszusetzen, die eine Energie Veg (in Elektronenvolt) aufweisen,
die um einen erheblichen Betrag größer ist als die
Energie von A (in Elektronenvolt), wodurch wie einleitend
beschrieben, Schwierigkeiten bei der selektiven Zersetzung
usw. der Reaktionsgase entstehen. Im Gegensatz hierzu wird
in vorliegendem Beispiel die elektrische Spannung Vsub derart
an das Substrat 3 angelegt, daß die effektive Auftreffenergie der Elektronenstrahlen
5 zur Bestrahlung des Substrats 3 den Wert
einer niederenergetischen elektrischen Spannung, Veg-Vsub (d. h. A in
Elektronenvolt) einnimmt, also zwischen der elektrischen
Spannung am Filament der Elektronenkanone 1, Veg, und der
elektrischen Spannung am Substrat 3, Vsub. Der Wert von
Vsub kann den Erfordernissen entsprechend geändert werden,
so daß die Elektronenstrahlen 5 mit der erforderlichen oder
gewünschten Energie auf einfache Weise bzw. problemlos auf
das Substrat 3 überführt werden können. Da die Elektronen
strahl-Bestrahlungseinrichtung 8 die geerdet ist, direkt
überhalb des Substrats 3 angeordnet ist, in ähnlicher Weise
wie beim Verfahren nach dem Stand der Technik bei dem das
Substrat 3 geerdet ist, können die von der Elektronenkanone
1 ausgesandten Elektronenstrahlen 5 darüberhinaus bestim
mungsgemäß oder einsatzgemäß fokussiert und/oder abgelenkt
werden, und zwar ohne jegliche Beeinflussung von der elektri
schen Spannung am Substrat 3.
Während das Substrat 3, an welches die elektrische Spannung
Vsub angelegt ist, mit den Elektronenstrahlen 5 von der
Elektronenkanone 1 durch die geerdete Bestrahlungsein
richtung 8 bestrahlt werden, werden Source-Gase, Ätz-Gase
oder Source-Moleküle über den Gaseinlaß 4 in die Reaktions
röhre 2 eingeführt, um kristalline Schichten auf dem Sub
strat 3 aufzuwachsen oder um das Substrat 3 zu ätzen. Durch
die Weiterverarbeitung der daraus resultierenden Substrate,
die mit den kristallinen Schichten oder den geätzten Ab
schnitten versehen sind, läßt sich ein Halbleiter mit
gleichmäßigen Halbleitercharakteristiken schaffen.
Claims (1)
- Verfahren zum Herstellen von elektronischen Halbleiterbauele menten, wobei selektive Oberflächenreaktionen zum Aufwachsen von kristallinen Schichten auf einem Substrat oder ein Ätzen des Substrates in einer gashaltigen Atmosphäre in einer Reaktorröhre bewirkt werden, wobei an das Substrat eine elektrische Spannung angelegt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß ein geerdeter Zwischenkörper (8) aus einem feinen Sieb oberhalb des Substrates (3) im Elektronenstrahl angeordnet ist, und
daß zwischen das Substrat (3) und den Zwischenkörper (8) eine elektrische Bremsspannung (Vsub) solcher Größenordnung angelegt wird, daß die effektive Auftreffenergie (A) des Elektronenstrahles (5) auf das Substrat bzw. die Gase auf einen solchen niederenergetischen Bereich reduziert wird, daß ein selektives Aufspalten der in der gashaltigen Atmosphäre oder der im Substrat (3) enthaltenen Materialien stattfindet.
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Non-Patent Citations (2)
Title |
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DE-B.: "Einführung in die Atomphysik", W. Finkelnburg, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, 11. u. 12. Aufl. (1967), S. 492-493 * |
US-Z.: "Journ. Vac. Sci & Technol.", B, Vol. 4, Jan./Feb. (1986), S. 299-304 * |
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