DE3743300A1 - Luftverteiler - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Luftverteiler mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.

Ein derartiger, aus dem DE-GM 85 16 329 bekannter Luftverteiler besteht aus einem luftdurchlässigen Gewebeschlauch. Dieser Luftverteiler läßt die Luft mit sehr geringen Geschwindigkeiten von bis 0,2 m/s austreten. Da die Zuluft somit fast impulslos herausquillt, sind keine gezielte Raumdurchspülung oder verschiedene Varianten der Raumdurchspülung möglich. Tritt bei dem bekannten Luftverteiler die Zuluft kälter als die Raumluft aus, so fällt sie aufgrund des Dichteunterschiedes mit zunehmenden Geschwindigkeiten nach unten. Im Heizfall kann die Zuluft nur zur Decke aufsteigen. Außerdem werden keine einzelnen Luftstrahlen gebildet, die eine ausreichende Induktion von Raumluft bewirken, um eine große Temperaturdifferenz zwischen Zuluft und Raumluft schnell abbauen zu können. Bei großen Temperaturdifferenzen kann keine Behaglichkeit im Aufenthaltsbereich erreicht werden. Inwieweit mit dem bekannten Luftverteiler eine gleichmäßige Luftverteilung auch bei langen Leitungen zu erreichen ist, läßt sich nicht abschätzen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Luftverteiler der gattungsgemäßen Art zu schaffen, mit dem sich die Zuluft unter hochinduktiver Wirkung in beliebiger Richtung sowohl bei kurzen als auch bei langen Luftverteilern in den Raum zugfrei bei gleichmäßiger Luftausblasung je Längeneinheit einbringen läßt, wobei die Masse des Luftverteilers möglichst gering sein soll, damit bei einem Einsatz zum Beispiel in Luftschutzbauten, keine schockgesicherten Aufhängungen notwendig sind.

Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Luftverteiler erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Durch das Austreten einzelner kleiner Luftstrahlen aus den einzelnen Luftaustrittsöffnungen mit hoher Luftgeschwindigkeit, vorzugsweise mit über 5 m/s, wird eine große Induktionswirkung der ausströmenden Zuluft mit Raumluft erreicht. Die Strahlgeschwindigkeiten und Temperaturdifferenzen werden schnell abgebaut, so daß eine zugfreie Belüftung der Aufenthaltsbereiche der Räume gewährleistet werden kann. Außerdem ist die Masse des Luftverteilers gering, wodurch schocksichere Aufhängungen bei einem Einsatz in Luftschutzräumen nicht erforderlich sind. Die Anzahl und die Verteilung der Luftaustrittsöffnungen wird so gewählt, daß unterschiedliche Luftführungen bei unverändertem, spezifisch austretendem Luftvolumenstrom je Zeit- und Längeneinheit in dem Luftverteiler erreicht werden. Der Einregulierungsaufwand ist gering, da die Solluftmengen nicht durch Luftmengenmessungen sondern ausschließlich durch Messen der statischen Drücke an den Luftverteilerenden bestimmt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 die Draufsicht auf einen Luftverteiler innerhalb eines Raumes und

Fig. 2 den Querschnitt zu Fig. 1.

Innerhalb eines von Seitenwänden 1, einer Decke 2 und einem Boden umschlossenen Raumes, der ein Luftschutzraum sein kann, ist der nachfolgend beschriebene Luftverteiler 3 angeordnet, über den Zuluft in den Raum eingeblasen wird.

Dieser Luftverteiler 3 ist an eine Luftzuleitung 4 angeschlossen, über die der Luftverteiler 3 mit der Zuluft versorgt wird. Der Luftverteiler 3 besteht aus einem flexiblen Schlauch, der aus einer luftundurchlässigen Folie gefertigt ist. Der Schlauch ist für den Transport und die Lagerung aufrollbar, wodurch der Transport- und Lageraufwand gering gehalten werden kann. An dem der Luftzuleitung 4 abgewandten Ende ist der Luftverteiler 3 durch einen Boden 5 verschlossen. Bei einer Beaufschlagung mit Zuluft wird der Schlauch des Luftverteilers 3 rund aufgeblasen.

Der Luftverteiler 3 ist aus Abschnitten zusammengesetzt, die durch Formstücke 6 miteinander verbunden sind. Die Formstücke 6 können aus einer flexiblen, luftundurchlässigen Schlauchfolie gefertigt sein.

In die Oberfläche des luftundurchlässigen Schlauches des Luftverteilers 3 sind Luftaustrittsöffnungen 7 von vorzugsweise rundem Querschnitt eingebracht. Zusätzlich können auch die Formstücke 6 mit Luftaustrittsöffnungen versehen sein. In diesem Fall sind die Formstücke 6 Bestandteil des Luftverteilers. Die Luftaustrittsöffnungen 7 sind auf einer oder mehreren Linien angeordnet, so daß für die einzeln austretenden Luftstrahlen eine oder beliebig viele Ausblasrichtungen gegeben sind.

Die Luftaustrittsöffnungen 7 weisen alle den gleichen Durchmesser und den gleichen gegenseitigen Abstand voneinander auf. Durch die abgestimmte Anordnung der Luftaustrittsöffnungen 7 in Größe, Abstand und Anzahl ist die auf einem Meter Luftverteilerlänge in der Stunde aus den Luftaustrittsöffnungen 7 ausströmende, spezifische Luftmenge gleich groß und nur abhängig von dem statischen Überdruck, der sich an dem geschlossenen Boden 5 einstellt. Dies ist möglich, weil die Druckverluste und Druckrückgewinne in dem Luftverteiler 3 und die Durchflußzahlen in den Luftaustrittsöffnungen 7 den Erfordernissen entsprechend kompensiert werden. Dabei bleibt die spezifische Luftmenge bis zu 60 m Luftverteilerlänge nahezu gleich. Bei größeren Längen bis zu 500 m treten nur Abweichungen von weniger als 5% auf.

Die Zuluft tritt mit einem solchen Druck in den Schlauch des Luftverteilers 3 ein, daß sich an dem durch den geschlossenen Boden 5 gebildeten Schlauchende je nach dem Durchmesser und der Länge des Luftverteilers 3 ein Überdruck von 30 bis 60 Pa einstellt. Die austretende spezifische Luftmenge ist eine Funktion des sich einstellenden Überdruckes. Es kann auch daher auf eine Luftmengenmessung verzichtet und statt dessen eine Luftdruckmessung an dem Boden 5 vorgenommen werden.

Der schlauchförmige Luftverteiler 3 ist mit Hilfe von Aufhängungen 8 an der Decke 2 des Raumes aufgehängt. Als Aufhängungen 8 dienen dünne Klebefolien, die rund um den Schlauch gelegt werden und dann doppellagig als Aufhängeband nach oben zur Decke 2 des Raumes gehen. Mit Hilfe von Andrückplättchen 9 werden die Aufhängungen 8 an der Decke 2 angedübelt. Vorzugsweise werden reißfeste Klebebänder mit kreuzweiser Glasfaserverstärkung verwendet. Der Luftverteiler 3 sowie die Zuleitungen und die Formstücke 6 können auch mit Seilen, in denen eine Spannfeder integriert ist, aufgehängt werden.

Claims (7)

1. Luftverteiler für raumlufttechnische Anlagen, bestehend aus einem flexiblen Schlauch, der an einem Ende mit einem geschlossenen Boden (5) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch aus einer luftundurchlässigen Folie besteht und auf seinem Umfang mit Luftaustrittsöffnungen (7) versehen ist.

2. Luftverteiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Luftaustrittsöffnungen (7) den gleichen Durchmesser und den gleichen Mittenabstand voneinander aufweisen.

3. Luftverteiler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die pro Zeit- und Längeneinheit aus den Luftaustrittsöffnungen (7) ausströmende Luftmenge von dem statischen Überdruck an dem geschlossenen Boden (5) abhängig und über die gesamte Länge des Luftverteilers (3) weitgehend gleich ist.

4. Luftverteiler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftmenge allein über den statischen Überdruck einregelbar ist.

5. Luftverteiler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der statische Überdruck auf 30 bis 60 Pa eingestellt ist.

6. Luftverteiler nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftverteiler (3) aus mehreren Abschnitten besteht, die über Formstücke (6) miteinander verbunden sind und daß die Formstücke (6) aus Schlauchfolien bestehen und mit Luftaustrittsöffnungen versehen sind.

7. Luftverteiler nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftverteiler (3) über Folienbänder aufgehängt ist.