DE3740517A1 - Verfahren und staubsauggeraet zur behandlung von luft - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von geförderter Luft und/oder Staub in einem Staubsauggerät mit wenigstens einem Zusatzmittel sowie ein Staubsauggerät zur Ausübung dieses Verfahrens.

Es ist ein Staubsauggerät bekannt (DE-OS 29 11 004), bei dem ein Filter zur Reinigung von geförderter, staubbeladener Luft mit antimykotischen und/oder antibakteriellen Mitteln ausgerüstet ist. Dies Mittel können an der staubbeladenen Innenseite des Filters vorgesehen sein, so daß nicht nur beim Luftdurchgang Pilze und Bakterien abgetötet werden, sondern auch bei abgeschaltetem Motorgebläse zumindest die an der Staubbeutelwandung anliegenden Schichten des ausgefilterten Staubes entkeimt werden. Zusätzlich kann auch die Wandung der Luftwege vor dem Filter mit diesen Mitteln versehen sein. Die Mittel können dabei aber auch einem dem ersten Filter nachgeschalteten weiteren Filter zugeordnet werden. Bei diesem Aufbau sind die zur Behandlung der Luft vorgesehenen Zusatzmittel zwar ständig vorhanden, sie können jedoch in den Arbeitspausen des Staubsauggerätes bestenfalls die der Staubbeutelwandung unmittelbar benachbarten Staubpartikel beeinflussen und sind während der Luftförderung nur so kurze Zeit mit der hindurchströmenden, keimbeladenen Luft in Kontakt, daß eine umfassende Abtötung von Keimen, die sich im Kern des angesammelten Staubes bilden können, nicht erfolgt. Eine den hygienischen Anforderungen gerecht werdende Behandlung der geförderten Luft läßt sich somit nicht sicher erreichen. Außerdem unterliegen die auf die Wandung des Filters bei der Herstellung aufgebrachten Zusatzmittel in Abhängigkeit von der Zeit und der Menge der hindurchgeführten Luft einer Erschöpfung, so daß mit zunehmendem Füllgrad des Filters eine Abnahme der Wirkung des Zusatzmittels eintritt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des ersten Abspruchs und ein zu dessen Ausübung geeignetes Sauggerät so weiterzubilden, daß eine verbesserte Entkeimung der geförderten Luft und der Schmutzpartikel erreicht wird.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch wiederholtes intermittierendes Zugeben von Zumitteln, insbesondere in den Strömungsweg der Luft vor einem Filter.

Das zur Luftbehandlung vorgesehene Zusatzmittel, das neben bakterien­ und keimtötender Wirkung auch Duftstoffe enthalten kann, die auch getrennt in den Luftweg eingeführt werden können, kann somit immer wieder erneut aus einem vorzugsweise in das Gerätegehäuse integrierten Vorratsbehälter in den Luftförderweg eingegeben werden. Die Intervalle und Menge der jeweils zugeführten Zusatzmittel sind den Erfordernissen entsprechend wählbar, wobei die Zugabe durch manuelles oder automatisches Betätigen einer Pumpe ausgeführt werden kann, die über einen Sprühkopf das Zusatzmittel in den Luftweg fördert. Vorzugsweise wird das Zusatzmittel in den in Strömungsrichtung der geförderten Luft ersten Filter eingegeben, so daß nicht nur bei neu eingesetztem Filter sondern während seiner Nutzungsdauer wiederholt Zusatzmittel eingegeben werden. Das kann vorzugsweise über einen begrenzten Zeitraum kurzzeitig beim Einschalten und/oder Ausschalten des die Luft fördernden Motorgebläses erfolgen. Es ist dann zu Beginn des Saugvorganges eine Auffrischung der angestrebten Wirkung des Zusatzmittels sichergestellt, wobei dann auch der benetzte Staub als Träger des Zusatzumittels am Behandlungsvorgang der durchströmenden Luft teilnimmt. Ein Zugeben von Zusatzmitteln während oder am Ende des Saugvorganges bewirkt dann eine Benetzung des neu hinzugetretenen Staubes und damit dessen Entkeimung. Es können sich dann keine Keimherde im Sauggut entwickeln.

Andere vorteilhafte Weiterbildungen sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Prinzipskizze eines Staubsauggerätes näher erläutert.

In ein schematisch dargestelltes Gehäuse 1 eines Staubsauggerätes mündet durch eine Stirnseite 2 ein Saugschlauch 3 über einen Einlaßstutzen 4, der in dichtender Anlage mit einer Versteifungsplatte 5 eines beutelförmigen Filters 6 steht. Der Filter 6 befindet sich in einem Staubsammelraum 7, der über einen nicht dargestellten Deckel von außen zugänglich ist und der durch eine Trennwand 8 von einem Gebläseraum 9 getrennt ist, in dem sich ein Motorgebläse 10 befindet. Der Staubsammelraum 7 ist über eine Öffnung in der Trennwand 8 mit dem Gebläseraum 9 verbunden, wobei sich in dieser Öffnung ein Feinststaubfilter 11 befindet.

Im Gehäuse 1 sitzt ein Vorratsbehälter 12 mit integrierter Pumpe, wobei von dem Vorratsbehälter 12 ein Rohr 13 zu einem Sprühkopf 14 führt. Dieser Sprühkopf 14 ragt durch eine in der Versteifungsplatte 5 vorgesehene Nebenöffnung und damit in den Innenraum des Filters 6 hinein. Der Sprühkopf 14 kann jedoch auch durch die Wandung des Einlaßstutzens 4 in den Strömungsweg der zu fördernden Luft reichen. Die als Ausgabevorrichtung für Zusatzmittel dienende Pumpe kann manuell mittels eines Betätigungsknopfes 15 aktiviert werden, der gleichzeitig mit einem Ein-und Ausschalter für das Motorgebläse 10 gekuppelt sein kann. Bei einer Betätigung dieses Betätigungsknopfes 15 wird somit jedesmals eine Portion des Zusatzmittels in den Filter 6 bzw. das dort befindliche Sauggut eingesprüht, wenn das Motorgebläse geschaltet wird. Die Pumpe kann jedoch auch elektrisch angetrieben und beispielsweise in Abhängigkeit von bestimmten Betriebszeiten des Motorgebläses kurzzeitig eingeschaltet werden. Die Aktivierung der Ausgabevorrichtung ist vorzugsweise zeitlich begrenzt und kürzer als die Einschaltdauer des Motorgebläses 10.

Das Zusatzmittel kann je nach angestrebtem Wirkungsbereich ein antibakterieller, antimykotischer und/oder desodorierender Stoff sein, der eine leimartige oder pulverförmige Konsistenz aufweist.

Ist das Zusatzmittel leimartig, dann wird das im Filter 6 gesammelte Sauggut nicht nur keimtötend oder desodorierend behandelt, sondern zu einem Paket zusammengeklebt, wobei der Klebstoff einen erhöhten Luftwiderstand im Sauggut erzeugt, das dadurch durch den anliegenden Luftdruck selbsttätig verdichtet wird. Die Menge der einzubringenden Leimpartikel ist dabei so bemessen und die Sprührichtung so ausgerichtet, daß möglichst nur die Fläche des Filters benetzt wird, welche der Trennwand 8 benachbart bzw. dem Einlaßstutzen 4 gegenüberliegt. Die parallel zur Längsachse des Einlaßstutzens 4 verlaufenden Seitenflächen des Filters 6 bleiben dann frei von Leimauftrag und behalten daher ihre volle Filterwirkung. Diese Seitenflächen können dann durch separate Ausgabevorrichtungen mit dem antibakteriell oder dgl. wirkenden Zusatzmittel besprüht werden. Zusätzlich oder alternativ zum Hauptfilter 6 kann leimfreies Zusatzmittel jedoch auch auf nachgeschaltete Filter aufgesprüht werden.

Claims (15)

1. Verfahren zur Behandlung von Luft und/oder Staub in einem Staubsauggerät mit wenigstens einem Zusatzmittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmittel intermittierend zugegeben wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmittel während der Förderung der Luft kurzzeitig zugegeben wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmittel kurz vor dem Ende der Luftförderung zugegeben wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmittel vor einer Filterung in den Luftweg eingegeben wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmittel bei unterbrochener Luftförderung zugegeben wird.

6. Staubsauggerät zur Ausübung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Strömungsweg der Luft mindestens ein Filter (6) angeordnet ist und daß das Zusatzmittel im Strömungsweg vor dem Filter (6) zugegeben wird.

7. Staubsauggerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Filter (6) als Beutel ausgebildet ist, in den das Zusatzmittel eingegeben wird.

8. Staubsauggerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Filter (6) außer einer Öffnung für die Zuführung von staubbeladener Luft eine Nebenöffnung aufweist, in die ein Sprühkopf (14) für Zusatzmittel eingreift.

9. Staubsauggerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Filter in dichter Anlage mit einem Einlaßstutzen (4) steht und daß ein Sprühkopf für Zusatzmittel in den Einlaßstutzen (4) mündet.

10. Staubsauggerät nach Anspruch 6 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Vorratsbehälter (12) für Zusatzmittel vorgesehen ist, dem eine steuerbare Ausgabevorrichtung zugeordnet ist.

11. Staubsauggerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgabevorrichtung eine Pumpe ist.

12. Staubsauggerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe manuell oder elektrisch antreibbar ist.

13. Staubsauggerät nach 10 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgabevorrichtung zeitlich begrenzt beim Einschalten und/oder Ausschalten eines die Luft fördernden Motorgebläses (10) aktiviert wird.

14. Staubsauggerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe mechanisch mit einem elektromechanischen Ein-Ausschalter gekuppelt ist.

15. Staubsauggerät nach Anspruch 6 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmittel ein antibakterieller und/oder antimykotischer und/oder leimartiger und/oder desodorierender und/oder pulverförmiger Stoff ist.