DE3734760C3 - Verfahren und Anlage zur Kompaktierung feinkörnigen Gutes mit Pelletierung - Google Patents
Verfahren und Anlage zur Kompaktierung feinkörnigen Gutes mit PelletierungInfo
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J2/00—Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kompaktierung
feinkörnigen Gutes mit Zerkleinerung und Pelletierung des
zerkleinerten Gutes. Außerdem betrifft die Erfindung eine
Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Die Kompaktierung feinkörniger Stoffe geschieht auf mecha
nischem Wege:
- a) durch eine Aufbaugranulierung, dem Pelle tieren, und
- b) durch Anwendung von Druck, dem Brikettie ren.
Folgende Vorteile und Nachteile kennzeichnen beide
Verfahren:
Zu a): Die Aufbaugranulierung läßt sich normalerweise erst
ab Korngrößen kleiner 100 µm durchführen, d.h. das fein
körnige Aufgabegut, wie z.B. Erzkonzentrat mit einer Aus
gangskorngröße von 1 bis 0,3 mm oder z.B. Quarzsand mit
einer Ausgangskorngröße von 1 bis 0,3 mm, muß vor der
Pelletierung auf die Korngröße kleiner 100 µm weiter auf
gemahlen werden. Anschließend reicht dann normalerweise
ausschließlich Wasser als Zusatz, um zufriedenstellend
feste Pellets herstellen zu können. Die Mahlung des Gutes
auf Pelletierfeinheit ist bisher in der Regel in Kugelmüh
len durchgeführt worden. Es versteht sich, daß Kugelmühlen
hohe Investitions-, Verschleiß- und insbesondere hohe
Energiekosten verursachen, und daß infolge der in der
Regel aus Eisen bestehenden Mahlkörper (Kugeln) ein uner
wünschter Eisenabrieb in das Mahlgut eingebracht wird.
Zu b): Bei der Brikettierung mit Walzenpressen braucht das
Aufgabegut, sofern es eine Ausgangskorngröße etwa kleiner
3 mm aufweist, vor dem Pressen in der Regel nicht nachzer
kleinert zu werden. Um feste Briketts zu erhalten, ist
aber fast immer der Zusatz von Bindemitteln notwendig. Da
neben stellt der Verschleiß der Brikettformen einen weite
ren Kostenfaktor dar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei der
Pelletierung feinkörnigen Gutes, insbesondere bei der Mah
lung des Gutes auf Pelletierfeinheit Investitions- und Be
triebskosten, vor allem Energie- und Verschleißkosten zu
sparen und das Einbringen von Eisenverunreinigungen in das
Mahlgut und damit in die Pellets zu vermindern.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einem Verfahren
und mit einer Anlage gelöst, die mit vorteilhaften Ausge
staltungen in den Ansprüchen 1 bis 4 gekennzeichnet sind.
Erfindungsgemäß wird das zu pelletierende Gut wie z.B.
Erzkonzentrat, Quarzsand oder dergleichen mit einer Aus
gangskorngröße von etwa 1 bis etwa 0,3 mm vor seiner
Pelletierung im Walzenspalt einer Hochdruck-Walzenpresse
einer Gutbettzerkleinerung unterworfen, d.h. dem Pelle
tiergerät wie z.B. Pelletierteller oder Pelletiertrommel
ist eine Hochdruck-Walzenpresse unmittelbar vorgeschaltet,
in deren Walzenspalt das Gut mit hoher Preßkraft der Wal
zen von größer etwa 20 kN/cm Walzenbreite (entspricht 2 t/cm)
unter hohem Druck gepreßt wird, was teils zur Parti
kelzerstörung, teils zur Erzeugung von Anrissen im Parti
kelinneren und damit zur Bildung von Agglomeraten, den
sogenannten Schülpen führt, die mit vergleichsweise sehr
geringem Energieaufwand auflöst bzw. desagglomeriert wer
den können. Weil die einzelnen Partikel der Hochdruck-Wal
zenpresse in einem Gutbett, d.h. in einer zwischen den
zwei Walzen zusammengedrückten Materialschüttung gegensei
tig zerquetscht werden, spricht man hierbei von der soge
nannten Gutbettzerkleinerung. Durch den hohen Preßdruck
der Walzenpresse unter Zerstörung des Korngefüges des Auf
gabegutes enthalten die die Walzenpresse verlassenden
Agglomerate (Schülpen) einen Korngrößenanteil von bis zu
100% kleiner 100 µm, d.h. das Gut wird bei der Gutbett
zerkleinerung auf Pelletierfeinheit zerkleinert und ge
langt unmittelbar in das nachgeschaltete Pelletiergerät,
in welchem die Desagglomeration der gebildeten Agglomerate
und durch Zusatz eines flüssigen Netzmittels die Aufbau
granulierung stattfinden.
Das heißt, daß die bei der Gutbettzerkleinerung im Walzen
spalt der Hochdruck-Walzenpresse gebildeten Gutagglomerate
bei der nachfolgenden Pelletierung in ein und demselben
Pelletiergerät desagglomeriert und zu Pellets umgeformt
werden.
Da die Aufbaugranulierung durch Pelletieren in jedem Fall
durch Zugabe einer Flüssigkeit wie z.B. Wasser erfolgt,
besteht nach einem weiteren Merkmal der Erfindung auch die
Möglichkeit, das Gut im feuchten Zustand der Hochdruck-
Walzenpresse aufzugeben, ohne daß das Gut vorher getrock
net werden muß, oder daß durch künstliche Zugabe von Was
ser bei der Zerkleinerung im Naßverfahren gearbeitet wer
den muß, wie das unbedingt erforderlich wäre, wenn die
Mahlung konventionell, z.B. in einer Kugelmühle durchge
führt werden würde. Das feuchte, z.B. naturfeuchte Gut
kann einen Wassergehalt von z.B. 3 bis 15% aufweisen. Bei
feuchtem Aufgabegut kann das Guteinzugsverhalten der Hoch
druck-Walzenpresse sogar verbessert sein, und es kann bei
der nachfolgenden Pelletierung im Pelletiergerät flüssiges
Netzmittel wie z.B. Wasser gespart werden.
Die Erfindung und deren weiteren Merkmale und Vorteile
werden anhand des in der Zeichnung schematisch dargestell
ten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt schematisch das erfindungsgemäße Ver
fahren sowie die erfindungsgemäße Anlage zur Kompaktierung
feinkörnigen Gutes mit Zerkleinerung und Pelletierung des
Gutes. Dabei ist einem Pelletiergerät (10) - wie z.B.
schräg geneigter rotierender Pelletierteller - eine Hoch
druck-Walzenpresse (11) unmittelbar vorgeschaltet, in
deren Aufgabeschacht (12) zu pelletierendes Gut (13) wie
z.B. Chromerzkonzentrat mit einer Ausgangskorngröße von 1
bis 0,3 mm oder Quarzsand mit einer Ausgangskorngröße von
0,5 bis 0,3 mm aufgegeben wird. Vor seiner Pelletierung
wird das Gut (13) erfindungsgemäß im Walzenspalt der Hoch
druck-Walzenpresse (11) einer Gutbettzerkleinung unterwor
fen, bei welcher das Gut unter hohem Druck und Anwendung
von Walzenpreßkräften größer 20 kN/cm Walzenbreite auf
Pelletierfeinheit, d.h. auf eine Korngröße kleiner 100 µm
zerkleinert wird. Bei Anwendung derartig hoher Walzenpreß
kräfte und -drücke werden im Walzenspalt zwischen den
gegenläufig rotierenden Walzen der Hochdruck-Walzenpresse
(11) Gutagglomerate
(14) bzw. Schülpenbruchstücke gebil
det, die bei der nachfolgenden Pelletierung im Pelletier
gerät (10) desagglomeriert und unter Zugabe eines über
eine Dosiereinrichtung (15) zudosierten Netzmittels (16),
wie z.B. Wasser, zu Pellets umgeformt werden, die durch
den Pfeil (17) angedeutet das Pelletiergerät (10) verlas
sen. Besonders vorteilhaft ist das Pelletiergerät (10)
direkt unterhalb des Gutaustrages der Walzenpresse (11)
angeordnet, so daß insoweit eigene Gutfördereinrichtungen
entfallen können.
Es wäre auch möglich, dem Gut (13) vor der Aufgabe auf die
Walzenpresse (11) Bindemittel zuzugeben, z.B. Zement und
Wasser, um noch formstabilere Pellets (17) zu erhalten.
Versuche haben ergeben, daß durch die Anwendung der Gut
bettzerkleinerung im Walzenspalt der Hochdruck-Walzenpres
se (11) in die Gutagglomerate (14) sowie auch in die dar
aus entstandenen Pellets (17) kein nachweisbarer Eisenab
rieb eingebracht worden ist. Dies ist besonders wichtig,
wenn z.B. hochreine Quarzpellets erzeugt werden müssen,
deren Gehalt an Quarz (SiO2) mindestens 99% betragen
soll. Außerdem ist der spezifische Energieverbrauch der
Hochdruck-Walzenpresse (11) erheblich geringer als der
einer an dieser Stelle sonst notwendigen Kugelmühle, so
daß durch die Erfindung hochreine Pellets (17) mit redu
ziertem Energiekosten- und Investitionskostenaufwand her
gestellt werden können.
Claims (4)
1. Verfahren zur Kompaktierung feinkörnigen Gutes mit Zerkleinerung
und Pelletierung des Gutes, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut
(13) im Walzenspalt einer Hochdruck-Walzenpresse (11) einer Gutbettzerkleinerung
unterworfen und der Walzenpressenaustrag (14) in einem der
Hochdruck-Walzenpresse (11) unmittelbar nachgeschalteten Pelletiergerät (10)
pelletiert wird, wobei die bei der Gutbettzerkleinerung gebildeten Agglomerate
(14) im Pelletiergerät (10) desagglomeriert und zu Pellets (17) umgeformt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut (13) bei
seiner Gutbettzerkleinerung im Spalt der Hochdruck-Walzenpresse (11) auf
eine Korngröße kleiner 100 µm zerkleinert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gut (13) im feuchten Zustand der Hochdruck-Walzenpresse (11) aufgegeben
wird.
4. Anlage zur Kompaktierung feinkörnigen Gutes zur Durchführung
des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
mit einer Zerkleinerungseinrichtung und mit einem Pelletiergerät, da
durch gekennzeichnet, daß einer Hochdruck-Walzenpresse (11)
das Pelletiergerät (10) unmittelbar
nachgeschaltet ist.
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DE19873734760 DE3734760C3 (de) | 1987-10-14 | 1987-10-14 | Verfahren und Anlage zur Kompaktierung feinkörnigen Gutes mit Pelletierung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19873734760 DE3734760C3 (de) | 1987-10-14 | 1987-10-14 | Verfahren und Anlage zur Kompaktierung feinkörnigen Gutes mit Pelletierung |
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1987
- 1987-10-14 DE DE19873734760 patent/DE3734760C3/de not_active Expired - Fee Related
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