DE3731416A1 - Beleuchtungseinrichtung einer abzusehenden struktur - Google Patents
Beleuchtungseinrichtung einer abzusehenden strukturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungseinrichtung
einer abzusehenden Struktur gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Abzusehende Strukturen in Form von Fadenkreuzen und
Strichplatten werden häufig in Beobachtungs- und
Zielgeräten, wie z.B. in Dioptern, Fernrohren, Ent
fernungsmessern und Mikroskopen eingesetzt. Das Fa
denkreuz kann vielfältige Formen aufweisen, es kann
aus gekreuzten Drähten bestehen, die innerhalb eines
Trägerringes aufgespannt sind, es kann weiterhin auf
photolithografischem Wege durch chemische Ätzung so
wie durch galvanoplastische Verfahren hergestellt
sein. Als Strichplatten werden Teile bezeichnet,
bei denen absehbare Strukturen auf einem Träger auf
gebracht sind. Beispiele derartiger Strukturen sind
in dem Buch: Naumann, Schröder; Bauelemente der Op
tik; 4. Ausgabe, Seite 427 gezeigt. Bei Beobachtungs-
und Zielgeräten, in denen Abbildungsoptiken Verwen
dung finden, um Gegenstände dem Auge vergrößert dar
zubieten, ist es besonders vorteilhaft, das Faden
kreuz oder die Strichplatte an der Stelle eines
Zwischenbildes anzuordnen und die Halterung des Fa
denkreuzes oder der Strichplatte als Feldbegrenzung
zu verwenden.
Damit die abzusehende Struktur vom Beobachter gut
erkannt werden kann, muß sie sich vom Hintergrund
abheben, d.h., es muß ein bestimmter Kontrast zwi
schen dem Bild des zu beobachtenden Objektes und
dem Bild des Fadenkreuzes bzw. der Strichplatte vor
handen sein. Um diesen Kontrast auch bei schlechten
Lichtverhältnissen zu erhalten, sind zur Beleuchtung
von Fadenkreuzen oder Strichplatten Hilfslichtquel
len bekannt. In dem Buch: Naumann, Schröder; Bauele
mente der Optik; 4. Ausgabe; Seite 428 ist eine der
artige Beleuchtung einer Strichplatte durch eine
seitlich angebrachte Lampe gezeigt. Die Helligkeit
dieser Lampe wird durch Stromänderung, Blenden oder
Graufilter so eingestellt, daß das Auge nicht ge
blendet wird.
Eine Lampe als Hilfslichtquelle hat den Nachteil,
daß an den Beobachtungs- und Zielgeräten ein Ge
häuse für die Lampe angebracht werden muß, daß die
Stromversorgung dieser Lampe ebenfalls im Gerät
untergebracht ist, oder daß eine störende Verbin
dung zu einer externen Stromversorgung notwendig
ist. Weiterhin muß die Helligkeit der Lampe ständig
der Umgebungshelligkeit, bzw. der Helligkeit des
Objektbildes angepaßt werden, um Blendungen des
Auges zu vermeiden.
Weiterhin sind nachtleuchtende Strichplatten bekannt,
bei denen die Struktur in eine Glasplatte eingeätzt
und mit einem Pigment aus z.B. Titandioxid und Binde
mittel ausgefüllt ist. Bei Tageslicht erscheint die
Struktur dunkel und bei Dunkelheit hebt sie sich,
hervorgerufen durch die Beleuchtung mit einer Hilfs
lichtquelle, hell vom dunklen Hintergrund ab.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Be
leuchtungseinrichtung einer abzusehenden Struktur
zu schaffen, die unabhängig von einer Energiever
sorgung arbeitet und raumsparend sowie kostengünstig
in Beobachtungs- und Zielgeräten verwendet werden
kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen
insbesondere darin, daß sich durch die vorgeschla
gene Beleuchtung der optimale Kontrast zwischen dem
Bild des Objektes und dem Bild der abzusehenden Struk
tur selbst einstellt, da die eingestrahlte Lichtlei
stung immer proportional zur Umgebungs- bzw. zur Ob
jekthelligkeit ist, daß weiterhin die Beleuchtung
wartungsfrei ist und eine nahezu unbegrenzte Lebens
dauer aufweist.
Ausführungsbeispiele werden anhand der Zeichnung
näher erläutert
Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Diopterbe
leuchtung,
Fig. 2 eine Beleuchtung eines Fadenkreu
zes im Schnitt,
Fig. 3 das Fadenkreuz nach Fig. 2 in der
Ansicht III-III,
Fig. 4 ein Zielfernrohr,
Fig. 5 ein weiteres Zielfernrohr.
In Fig. 1 ist eine Beleuchtung eines Diopters mit
tels lichtsammelndem und lumineszierendem Körper 1
gezeigt. Als Diopter bezeichnet man eine Vorrich
tung zur Bestimmung einer Ziellinie, dabei bildet
der Diopter eine Sehöffnung mittels einer Blende.
Beim Zielen begrenzt diese Blende das Bildfeld und
dient als Kimme. Zwischen der Blende und dem Objekt
ist ein Ringkorn 2 angebracht, dessen Mittelpunkt
mit dem Objekt in Deckung gebracht werden muß. Der
lumineszierende Körper 1 ist gleichzeitig die Fas
sung des Ringkornes 2, er wird von zwei miteinander
verschraubbaren Hülsen 3 und 4 positioniert. Die
Form des lumineszierenden Körpers 1 ist so gewählt,
daß er als Lichtsammler wirkt und die, vom Objekt
bzw. von der Umgebung eingestrahlte Energie konzen
triert an der schmalen Fläche 5 wieder abgibt. Bei
der Erfindung wird die Photolumineszenz ausgenutzt,
d.h. daß die, einem atomaren System zugeführte Ener
gie ohne die Zwischenstufe der thermischen Energie
in Strahlungsenergie umgewandelt wird. Die emittier
te Strahlung hat die gleiche oder eine größere Wel
lenlänge als die anregende Strahlung. Beispielsweise
kann eine lumineszierende Schicht oder ein lumines
zierender Körper durch UV-Strahlung eine Emission
im sichtbaren Spektralbereich ergeben. Man unter
scheidet zwischen Fluoreszenz und Phosphoreszenz.
Bei der Fluoreszenz klingt die Leuchterscheinung
nach der Anregung durch Strahlung schnell ab, bei
der Phosphoreszenz klingt die Leuchterscheinung lang
sam ab. Erfindungswesentlich ist, daß die Beleuch
tung einer abzusehenden Struktur, die in Fig. 1
das Ringkorn 2 ist, mittels eines, die Objekt- und
die Umgebungsstrahlung sammelnden lumineszierenden
Körpers 1 erfolgt. Die Strahlung, die durch das ein
fallende Licht im lumineszierenden Körper 1 erzeugt
wird, wird mittels Totalreflexion innerhalb des Kör
pers 1 geführt und an der schmalen Fläche 5 ausge
koppelt. Es erfolgt also eine streifende Beleuch
tung des Ringkornes 2, das mattschwarz beschichtet
ist und somit auch bei dem streifenden Lichteinfall
einen recht hohen Reflexionsgrad besitzt.
Das anzuzielende Objekt wird durch die Blende des
Diopters betrachtet und der Zielpunkt des Objektes
muß mit dem Mittelpunkt der Blende sowie mit einem,
in der Nähe der Blende, zwischen der Blende und dem
Objekt angebrachten Fadenkreuz 7 (Fig. 2) in Deckung
gebracht werden. Damit sich dieses Fadenkreuz 7 von
dem Objekt abhebt, ist ebenfalls eine erfindungsge
mäße Beleuchtung des Fadenkreuzes 7 vorteilhaft. Das
Fadenkreuz 7 ist - wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt -
in einen lumineszierenden Körper 8 integriert. Der
lumineszierende Körper 8 besteht aus lichtsammelndem
Kunststoff, der unter der Handelsbezeichnung "LISA-
Kunststoff" vertrieben wird. Damit die Fläche des
lumineszierenden Körpers 8, die dem Beobachter zuge
wandt ist, nicht blendend wirkt, ist der lumineszieren
de Körper 8 mit der Abschattblende 9 verschraubt, die
ihm gleichzeitig die erforderliche Stabilität ver
leiht und mit der er z.B. an einen Gewehrlauf be
festigt wird. Es ist auch möglich, auf die Abschatt
blende 9 zu verzichten und den lumineszierenden Kör
per 8 so zu formen, daß er allein die erforderliche
Stabilität erreicht. Um störende Strahlung oder
Blendungen zu vermeiden, können Flächen des lumi
neszierenden Körpers 8 auch ganz oder partiell mit
einer Schicht bedeckt werden. Das Fadenkreuz 7 ist
so in den lumineszierenden Körper 8 eingebettet, daß
die gesammelte Strahlung an der schmalen Fläche 10
austritt und das Fadenkreuz 7 streifend beleuchtet.
Um möglichst viel Objektstrahlung einzusammeln, ist
der lumineszierende Körper 8 trichterförmig ausge
bildet und die Außenfläche 12 dient ebenfalls zum
Sammeln der Umgebungsstrahlung.
In den Fig. 1 bis 3 sind Beispiele gezeigt, in
denen keine Abbildungsoptik verwendet wird. Die Er
findung ist aber auch besonders vorteilhaft in Ziel
fernrohren anwendbar, wie sie beispielhaft in den
Fig. 4 und 5 dargestellt sind. Ein Objektiv 13
ist mittels eines Fassungsringes 14 an einem Tubus
15 befestigt. Ein Okular 16 wird durch einen Ver
schraubring 17 an einen lumineszierenden Körper 18
gedrückt, der zwischen dem Verschraubring 17 und
dem Tubus 15 eingebracht ist und in dem ein Faden
kreuz 19 integriert ist. Der lumineszierende Kör
per 18 ist so geformt, daß er mittels der Außen
fläche 20 möglichst viel Umgebungsstrahlung und mit
der gekrümmten Oberfläche 21 möglichst viel Objekt
strahlung einsammelt, und daß die im lumineszieren
den Körper 18 erzeugte Strahlung zu dem Fassung
rand 22 des Fadenkreuzes 19 geführt wird und dort
konzentriert austritt. Die Innenfläche 23 ist hier
zu derart beschichtet, daß keine Lichtstrahlung an
der Innenfläche 23 austritt und die Lichtstrahlung
in den lumineszierenden Körper 18 zurückreflektiert
wird.
Fig. 5 zeigt ein weiteres Zielfernrohr mit einer
erfindungsgemäßen Beleuchtung. Wie in Fig. 4 ist
ein Objektiv 24 mittels eines Fassungsringes 25 in
einem Tubus 26 befestigt. Ein Okular 27 wird durch
einen Verschraubring 28 mit einem Zwischenstück 29
verbunden. Um die Sammelfläche des lumineszierenden
Körpers 30 sehr groß auszubilden und die Lichtlei
tung zu optimieren, ist er im gezeigten Beispiel
rohrartig geformt und mit Hilfe von nicht gezeigten
Schrauben mit dem Zwischenstück 29 und dem Tubus 26
fixiert. Der rohrartige lumineszierende Körper 30
ist objektseitig offen und bildseitig hält er eine
Strichplatte 31. Der Zwischenkörper 29 wirkt gleich
zeitig als Feldblende an dem Ort eines Zwischenbil
des. Die Fassung der Strichplatte 31 ist eine kreis
runde Öffnung des lumineszierenden Körpers 30, in
die die Strichplatte 31 eingeklebt ist und an des
sen Oberfläche 32 das gesammelte Licht konzentriert
ausgekoppelt wird.
Die partielle Auskoppelung der gesammelten Strahlung
kann z.B. durch Unebenheiten der Oberfläche des lumi
neszierenden Körpers, durch scharfkantige Ecken oder
durch schmale Kanten hervorgerufen werden. Die Form
und die Oberflächen der lumineszierenden Körper wird
so gewählt, daß die gesammelte Strahlung nur am Ort
der Beleuchtungsstelle konzentriert austreten kann.
Bei nicht gezeigten Ausführungen kann auch die Strich
platte oder das Fadenkreuz nicht von dem lumineszieren
den Körper gefaßt sein, sondern die Strichplatte oder
das Fadenkreuz eine eigene Fassung besitzen oder zwi
schen zwei Körpern eingeklemmt sein, wobei beide Kör
per lumineszierend sein können. In den Fig. 1 bis
5 sind nur Zielvorrichtungen gezeigt, die Erfindung
ist aber auch bei anderen Beobachtungsgeräten, wie
z.B. bei Entfernungsmessern, Fernrohren und Mikro
skopen anwendbar, um eine abzusehende Struktur bei
schlechten Lichtverhältnissen erkennen zu können. Ein
Anwendungsgebiet ist auch die berührungslose Kanten
antastung zur Werkstück- oder Werkzeugvermessung, bei
der die Meßpunkte des Werkstück- oder Werkzeugbildes
mit einer Zielmarke zur Deckung gebracht werden. Um
die abzusehende Struktur besonders gut von der Hin
tergrundstrahlung abzuheben, kann es vorteilhaft
sein, sie hochreflektierend zu gestalten, oder sie
aus lumineszierendem Material zu formen oder mit
lumineszierendem Material zu beschichten. Somit sind
auch Ausführungen denkbar, bei denen keine separate
Strichplatte benötigt wird, sondern der lumineszieren
de Körper so geformt ist, daß in einem Bereich dieses
Körpers die abzusehende Struktur eingebracht wird, so
daß sichtbare Strahlung an dieser Struktur ausgekop
pelt wird. Die abzusehende Struktur kann in den lumi
neszierenden Körper als Vertiefung eingebracht werden,
die evtl. mit einem Pigment aus Titandioxid ausgefüllt
ist.
Zur Sammlung von Strahlung können noch zusätzliche
Hilfsmittel, wie z.B. Spiegelanordnungen verwendet
werden.
Zur Innenbeleuchtung von Strichplatten kann es vor
teilhaft sein, wenn der Rand bis auf eine Lücke -
zur Einkopplung von Strahlung - verspiegelt ist.
Durch Totalreflexion erhält man somit eine gleich
mäßige und vollständige Beleuchtung der Striche auf
der Strichplatte.
Claims (13)
1. Beleuchtungseinrichtung einer abzusehenden Struk
tur in einem Beobachtungs- oder Zielgerät, da
durch gekennzeichnet, daß ein lumineszierender
Körper (1, 8, 18, 30) des Beobachtungs- oder
Zielgerätes so gestaltet ist, daß er Umgebungs-
und/oder Objektstrahlung aufnimmt, und daß Strah
lung zur Beleuchtung der abzusehenden Struktur
(2, 7, 19, 31) an Flächen (5, 10, 22, 32) oder
Kanten des lumineszierenden Körpers (1, 8, 18,
30) ausgekoppelt wird.
2. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der lumineszierende Körper
(1, 8, 18, 30) die Fassung der abzusehenden Struk
tur (2, 7, 19, 31) ist.
3. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der lumineszierende Körper
(1, 8, 18, 30) eine große Sammelfläche (12, 20,
21) aufweist und daß die gesammelte Strahlung zu
schmalen Flächen (5, 10, 22, 32) oder Kanten nahe
der abzusehenden Struktur (2, 7, 19, 31) geleitet
und dort ausgekoppelt wird.
4. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flächen (5, 10, 22, 32)
oder Kanten zur Auskoppelung der Strahlung aufge
rauht sind.
5. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der lumineszierende Körper
(18, 30) Bestandteil eines Zielfernrohres ist.
6. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die abzusehende Struktur ein
Fadenkreuz (7, 19) ist.
7. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die abzusehende Struktur eine
Strichplatte (31) ist.
8. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fassungsrand des
Fadenkreuzes (19) oder der Strichplatte (31) vom
lumineszierenden Körper (18, 30) umgeben ist und
die Strahlung zu diesem Fassungsrand geleitet und
dort ausgekoppelt wird.
9. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rand der Strichplatte,
bis auf eine Lücke zur Einkoppelung von Strahlung,
verspiegelt ist.
10. Beleuchtungseinrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der lumineszierende Körper (1, 8, 18, 30) aus
einem Material mit einem Brechungsindex größer
als 1,55 besteht, dessen emittierte Strahlung ein
Maximum im sichtbaren Wellenlängenbereich besitzt.
11. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der lumineszierende Körper
mit der abzusehenden Struktur versehen ist, so
daß sichtbare Strahlung an der Struktur ausge
koppelt wird.
12. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Struktur als Vertiefung
in den lumineszierenden Körper eingebracht ist.
13. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vertiefung mit einem Pig
ment ausgefüllt ist.
Priority Applications (2)
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DE19873731416 DE3731416A1 (de) | 1987-09-18 | 1987-09-18 | Beleuchtungseinrichtung einer abzusehenden struktur |
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