DE3730426A1 - Verfahren zum regeln einer ruehrwerksmuehle - Google Patents
Verfahren zum regeln einer ruehrwerksmuehleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln einer Rührwerks
mühle, bei dem eine Eigenschaft des gemahlenen Produktes eine
vorgegebene Zeitspanne nach Anlaufen der Mühle ermittelt und
die Drehzahl einer Produkt-Förderpumpe oder des Rührwerkes
und/oder der Mahlkörper-Füllgrad und/oder die Produkt-Verweil
zeit nach Maßgabe des ermittelten Wertes der Eigenschaft
eingestellt werden.
Ein solches Verfahren ist aus der DE-A 36 23 833 bekannt. Dort
ist bereits ausgeführt, daß verschiedene Regel-Verfahren be
kannt sind (DE-A 29 32 783 und 30 38 794), bei denen mehrere
miteinander verknüpfte Regelstrecken vorgesehen sind. Bei der
gattungsbildenden DE-A 36 23 833 wird als Eigenschaft des ge
mahlenen Produktes dessen Feinheit ermittelt und der ermittelte
Wert in die Regelverknüpfung für die Regelstrecke eingebracht.
Entsprechend der gemessenen Produktfeinheit wird dort primär
der Lückengrad der Mahlkörper im Mahlbehälter (was auch als
Mahlkörper-Füllgrad bezeichnet wird) eingestellt. Dem Fachmann
ist geläufig, wie der Mahlkörper-Lückengrad bzw. -Füllgrad
einstellbar ist (siehe z. B. auch DE-A8 22 40 751 und
DE 36 23 833).
Bei der DE-A 36 23 833 wird die Produktfeinheit als die wesent
liche Meßgröße zum Regeln der Rührwerksmühle herangezogen. Die
Messung der Produktfeinheit ist aber problematisch. In der ge
nannten Druckschrift ist hierfür eine sehr aufwendige Einrich
tung vorgesehen, in der die Ablenkung eines Laserstrahls gemes
sen wird. Gemäß einer anderen Variante dieser Entgegenhaltung
soll die Produktfeinheit ausgehend von einem mathematischen Mo
dell allein aus den Betriebsdaten der Rührwerksmühle berechnet
werden. Beide genannten Verfahren zum Bestimmen der Produktfein
heit sind sehr aufwendig und teuer, wenn hinreichend genaue
Meßwerte erzielt werden sollen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Verfahren zum Regeln einer Rührwerksmühle derart weiterzubil
den, daß bei möglichst einfacher Bedienung mit geringem appara
tiven Aufwand gute Qualitäten des gemahlenen Produktes gewähr
leistet sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß als we
sentliche Meßgröße zum Regeln der Rührwerksmühle der Glanz und/
oder die Transparenz und/oder die Farbstärke des gemahlenen
Produktes herangezogen wird bzw. werden.
Alle drei genannten Eigenschaften des gemahlenen Produktes sind
wesentlich leichter zu messen als die Produktfeinheit. Der
Glanz läßt sich in einfacher Weise mittels Lichtstrahlen und
Reflexionsmessungen ermitteln. Auch die Transparenz von gemah
lenem Produkt läßt sich in einfacher, herkömmlicher Weise durch
Messung der Extinktion ermitteln. Auch die Farbstärke ist mit
wenig Aufwand feststellbar. Das Produkt wird hierzu mit defi
niertem Licht bestrahlt und die spektrale Emission wird für be
stimmte Wellenlängen hinsichtlich ihrer Intensität gemessen.
Meßverfahren zum Bestimmen des Glanzes sind z. B. im Lexikon
"Ullmann", Bd. 15, 8. 700, beschrieben.
Meßverfahren zum Bestimmen der Farbstärke finden sich z. B. in
der Veröffentlichung SENSOR REPORT 4/1987, 8. 8 bis 13 (Aufsatz
von Henri Hencke).
Die erfindungsgemäß geregelte Drehzahl einer Produkt-Förderpum
pe bestimmt im wesentlichen den Durchsatz durch die Rührwerks
mühle, also die pro Zeiteinheit gemahlene Produktmenge.
Es versteht sich, daß unter Produkt-Verweilzeit diejenige mitt
lere Zeitspanne zu verstehen ist, in welcher die Produkte in
der Rührwerksmühle dem Mahlprozess ausgesetzt sind. Die Pro
dukt-Verweilzeit hängt zwar von der Drehzahl der Produkt-För
derpumpe ab, ist aber nicht notwendig allein durch diese be
stimmt. Beispielsweise kann ohne Änderung der Drehzahl der Pro
dukt-Förderpumpe die Verweilzeit des Produktes in der Rühr
werksmühle dadurch verlängert werden, daß gemahlene Produkte am
Ausgang der Mühle über einen Beiweg in den Eingang der Mühle
rückgeführt und einem erneuten Mahlvorgang unterworfen werden.
Der Begriff "Mahlkörper-Füllgrad" entspricht dem Begriff
"Lückengrad", d. h. dem Verhältnis des von den Mahlkörpern im
Mahlraum eingenommenen Volumens zu dem von Mahlkörpern freien
Volumen.
Die erfindungsgemäß für die Regelung der Rührwerksmühle heran
gezogenen Meßgrößen Glanz und/oder Transparenz und/oder Farb
stärke hängen zwar auch aber nicht nur von der Produktfeinheit
ab. Bei der Messung der Produktfeinheit wird eine mittlere
Korngröße und gegebenenfalls die mittlere Abweichung hiervon
bestimmt. Die Parameter Glanz, Farbstärke und Transparenz
hängen aber in komplizierter Weise von der Korngrößenvertei
lung, Oberflächenzuständen oder Zusammenballungen ab, wobei
auch noch chemische Einflüsse auftreten können. Die erfin
dungsgemäß herangezogenen Meßgrößen Glanz, Transparenz und
Farbstärke sind somit nicht nur wesentlich einfacher meßbar als
die Produktfeinheit, sondern geben auch einen genaueren Auf
schluß über die Qualität des gemahlenen Produktes.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ist vorgesehen, daß das jeweils für eine vorgegebene
Gruppe von Produkten und die beim Mahlen dieser Produkte
gewünschten Werte des Glanzes und/oder der Transparenz und/oder
der Farbstärke zugehörige Werte der Drehzahl der Produkt-Förder
pumpe, des Mahlkörper-Füllgrades und der Verweilzeit in einem
Speicher eines Rechners abgespeichert werden, daß vor Beginn
eines Mahlvorganges zumindest die Produkt-Gruppe, der das zu
mahlende Produkt angehört, und gegebenenfalls ein Wert für den
anfänglichen Durchsatz der Rührwerksmühle in den Rechner
eingegeben werden, welcher insbesondere den anfänglichen
Durchsatz und den Füllgrad an der Rührwerksmühle einstellt, daß
nach einer vorgegebenen Zeitspanne eine Messung des Glanzes
und/oder der Transparenz und/oder der Farbstärke von gemahlenem
Produkt durchgeführt wird und daß gemäß dem Meßergebnis der
Rechner die Drehzahl der Produkt-Förderpumpe und/oder den
Mahlkörper-Füllgrad und/oder die Verweilzeit des Produktes in
der Rührwerksmühle entsprechend den abgespeicherten Werten
einstellt.
Bei der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung ist erkannt und berücksichtigt, daß jeweils bestimmte
Gruppen von Produkten weitgehend ähnliche Einstellungen der
Rührwerksmühle erfordern. Zum Beispiel können für die Herstel
lung von Öldruckfarben die drei folgenden Produktgruppen
unterschieden werden: Rotationsdruckfarben, sogenannte Heat-Set-
Farben und Bogendruck- oder Bogen-Offset-Farben.
Eine besonders einfache Bedienung der Rührwerksmühle ergibt
sich dadurch, daß vorab in vorangegangenen Experimenten für
jede der Produkt-Gruppen optimal aufeinander abgestimmte Be
triebswerte bezüglich der Drehzahl der Förderpumpe, des Mahl
körper-Füllgrades und der Verweilzeit ermittelt werden. Um
hinsichtlich Glanz, Transparenz und Farbstärke optimale Pro
dukte zu mahlen, sind für die vorstehend genannten Meßgrößen
nicht beliebige Werte verwendbar. Vielmehr müssen die Drehzahl
der Pumpe, der Füllgrad und gegebenenfalls die Verweilzeit auf
einander abgestimmt sein. Diese funktionalen Abhängigkeiten
zwischen den einzelnen Betriebsparametern zur Erzielung bester
Ergebnisse werden, wie gesagt, experimentell ermittelt und für
jede Produktgruppe im Speicher eines das erfindungsgemäße Ver
fahren durchführenden Rechners vorab gespeichert und später bei
einem Mahlvorgang zur Regelung der Rührwerksmühle verwendet.
Im weiteren Unterschied zur gattungsbildenden DE-A 36 23 833
wird in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung nicht der
Mahlkörper-Füllgrad der Rührwerksmühle primär und in Abhängigkeit
davon die Drehzahl der Förderpumpe eingestellt, sondern umgekehrt
die Drehzahl der Förderpumpe primär als bestimmende Betriebs
größe auf maximalen Durchsatz eingestellt. Diesem maximalen
Durchsatz entspricht ein zugehöriger Wert für den Füllgrad,
welcher, wie oben beschrieben, vorab experimentell ermittelt
worden ist. Allgemein gilt, daß bei einer Erhöhung des Durch
satzes (also einer Erhöhung der Drehzahl der Förderpumpe) pro
portional auch der Füllgrad erhöht wird, wenn die Produktfein
heit gleich bleiben soll.
Da die Eigenschaften des gemahlenen Produktes nicht nur von der
Drehzahl der Pumpe und dem Mahlkörper-Füllgrad abhängen, son
dern auch gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Erkenntnis von
der Verweilzeit, wird in einer weiteren Ausgestaltung des er
findungsgemäßen Verfahrens die Produkt-Verweilzeit nicht nur
über die Drehzahl der Pumpe, sondern zusätzlich durch einen
Beiweg (By-Pass) eingestellt, über welchen gemahlenes Produkt
am Ausgang der Rührwerksmühle entnommen und wieder in deren
Eingang rückgeführt wird, so daß es länger in der Mühle verweilt.
Die Entnahme von gemahlenen Produkten aus der Mühle zu den vor
stehend genannten Meßzwecken oder zur Rückführung muß nicht
notwendig am Ausgang der Rührwerksmühle erfolgen, sondern kann
auch an einer Stelle zwischen Eingang und Ausgang der Mühle
durchgeführt werden.
Den vorstehend beschriebenen Verfahrensmerkmalen entspricht
auch eine erfindungsgemäße Vorrichtung, in der die angegebenen
Funktionen ausgeführt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher er
läutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockdiagramm einer erfindungsgemäß geregelten
Rührwerksmühle einschließlich der wesentlichen Schalt-
und Regelorgane; und
Fig. 2 schematisch den Zusammenhang zwischen dem Füllgrad und
dem Durchsatz einer Rührwerksmühle.
Fig. 1 zeigt schematisch eine an sich bekannte Rührwerksmühle
10 (siehe z. B. DE-A8 22 40 751). Das Gehäuse und die Abstüt
zung der Rührwerksmühle 10 sind mit dem Bezugszeichen 12 bzw.
12′ angedeutet. Die Rührwerksmühle weist einen als solchen be
kannten verschiebbaren Druckkolben 14 auf, mit dem das Volumen
des Mahlraumes und damit der Füllgrad veränderbar sind.
Das gemahlene Produkt wird aus der Rührwerksmühle 10 in einen
Auffangbehälter 16 überführt.
Die Einzelheiten der Rührwerksmühle können hier als bekannt
vorausgesetzt werden und sind beispielsweise den bereits er
wähnten Druckschriften zu entnehmen.
Die Erfindung betrifft die Steuerung der Betriebsparameter der
Rührwerksmühle 10, nämlich der Drehzahl der Förderpumpe, des
Mahlkörper-Füllgrades und der Verweilzeit des zu mahlenden Pro
duktes in der Rührwerksmühle, in Abhängigkeit von bestimmten
Meßgrößen, nämlich dem Glanz, der Transparenz und der Farb
stärke des gemahlenen Produktes.
Fig. 1 zeigt die für diese Steuerung erforderlichen Bauteile.
Das zu mahlende Gut wird über eine Förderpumpe 18 und Förder
leitungen 20, 26 zum Einlaß E der Rührwerksmühle gefördert. Auf
der Einlaßseite sind ein Druckanzeiger und -schalter 22 sowie
ein Ventil 24 gemäß Fig. 1 angeordnet.
Nach Passieren des Mahlraumes 28 und Durchführen des Mahlvorgan
ges wird das Produkt über den Auslaß A, die Leitung 30 und das
3-Wege-Ventil 32 zum Auffangbehälter 16 gefördert.
Die Stromaufnahme der Rührwerksmühle 10 wird mittels eines
Stromanzeigers und -reglers 34 angezeigt und geregelt.
Die Temperatur des Mahlgutes wird mittels eines Temperaturanzei
gers und -reglers 36 angezeigt sowie geregelt.
Mittels eines Füllstandsreglers 38 und eines Durchsatzanzeigers
und -reglers 40 werden über den Drehzahlanzeiger und -regler
18′ die Förderpumpe 18 sowie über einen weiteren Drehzahlan
zeiger und -regler 42 eine weitere Förderpumpe 44 drehzahlge
regelt, wodurch der Durchsatz durch die Rührwerksmühle 10 be
stimmt ist.
Die Drehzahlen der Produkt-Förderpumpen 18 und 44 bestimmen zu
nächst sowohl den Durchsatz durch den Mahlraum 28 der Rühr
werksmühle 10 als auch die Verweilzeit der Produkte im
Mahlraum. Gemäß Fig. 1 ist das 3-Wege-Ventil 32 umlegbar, so
daß aus dem Auslaß A gefördertes, gemahlenes Produkt über den
Beiweg 48 zum Einlaß E des Mahlraumes rückgeführt werden kann.
Hierdurch kann die Verweilzeit der zu mahlenden Produkte ohne
Änderung der Drehzahl der Förderpumpen 18, 44 geändert werden.
Die Betriebsparameter "Drehzahl der Pumpe", "Mahlkörper-Füll
grad" im Mahlraum 28 und "Verweilzeit" wirken sich auf den
Glanz, die Transparenz und die Farbstärke des gemahlenen Pro
duktes aus. Daneben haben auch die Produkt-Temperatur, der
Rührwerksstrom (Stromanzeiger und -regler 34) und der Mahlraum
druck Auswirkungen auf die genannten Eigenschaften des gemahle
nen Produktes.
Es werden beim nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel
drei Produktgruppen unterschieden, deren zugehörige Produkte
jeweils ähnliche Betriebsparameter zum Erzielen optimaler Werte
bezüglich Glanz, Transparenz und Farbstärke aufweisen.
Eine erste Produktgruppe sind die Rotationsdruckfarben, die
hauptsächlich beim Drucken von Zeitungen Verwendung finden.
Rotationsdruckfarben weisen als Farbmittel Ruß auf und als Bin
demittel Fettsäuren oder Stearinpech sowie Wurzel- oder andere
Harze. Als Öle dienen Mineralöldestillate. Solche Rotations
druckfarben haben eine sehr geringe Viskosität im Bereich von
100 p.
Eine zweite Produktgruppe sind die sogenannten Heat-Set-Farben
für den Offset-Druck. Solche Heat-Set-Farben weisen als Farb
mittel organische oder anorganische Pigmente auf. Als Bindemit
tel werden Hartharze oder Alkydharze verwendet. Die Viskosität
solcher Heat-Set-Farben liegt typischerweise bei 120 p.
Als dritte Produktgruppe werden Bogendruck- und Bogen-Offset-
Farben unterschieden. Auch hier werden organische oder anor
ganische Pigmente verwendet. Als Bindemittel dienen mittlere
und höher viskose Alkydharze sowie Hartharze (Phenolharze). Es
werden trocknende Öle, wie Holzöl oder Mineralöl verwendet. Die
Viskosität solcher Bogendruck- und Bogen-Offset-Farben ist
relativ hoch und liegt im Bereich von 170 bis 250 p. Die Farben
werden typischerweise zum Offset-Druck von Landkarten, Prospek
ten, Plakaten etc. verwendet.
Jede der vorstehend beschriebenen Produktgruppen zeichnet sich
dadurch aus, daß die zu ihnen gehörenden Öldruckfarben sehr
ähnliche Betriebsparameter beim Betrieb der Rührwerksmühle er
fordern, um gute Werte hinsichtlich Glanz, Transparenz und
Farbstärke zu erzielen. Die optimalen Betriebsparameter werden
für eine bestimmte Rührwerksmühle vorab experimentell ermittelt
und im Speicher eines die Regelorgane gemäß Fig. 1 steuernden
Rechners (nicht gezeigt) gespeichert.
Soll ein Mahlvorgang durchgeführt werden, so gibt der Bediener
in den Rechner ein, zu welcher Produktgruppe das zu mahlende
Produkt gehört. Der Rechner entnimmt dann dem Speicher automa
tisch die optimalen Betriebsparameter für alle in Fig. 1 ge
zeigten Regelorgane und stellt diese entsprechend ein.
Alternativ ist es auch möglich, daß der Benutzer nur die Pro
duktgruppe eingibt und überdies noch wahlweise einzelne Be
triebsparameter ergänzt, wie z. B. den Durchsatz, die maximale
Produkttemperatur und den maximalen Mahlraumdruck.
Sodann startet der Mahlvorgang mit den vorgewählten anfängli
chen Betriebsparametern. Nach Ablauf einer Wartezeit, die sich
aus der Verweilzeit des Produktes im Mahlraum ergibt, wird an
gezeigt, daß eine Messung des gemahlenen Produktes hinsichtlich
Glanz und/oder Transparenz und/oder Farbstärke sinnvoll ist, je
nachdem, welcher der genannten Werte bei dem gerade gemahlenen
Produkt von Interesse ist. Die Messung wird mit den eingangs
genannten, an sich bekannten Verfahren durchgeführt und ist
deshalb erforderlich, weil die oben beschriebene experimentelle
Vorabbestimmung der optimalen Betriebsparameter für die einzel
nen Produktgruppen nur relativ grobe Anhaltswerte liefert. Die
zu mahlenden Produkte können mit unterschiedlicher Qualität ge
liefert werden, so daß während eines Mahlvorganges Korrekturen
erforderlich sein können.
Fig. 2 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Mahlkörper-Füllgrad
(in %) und dem Durchsatz durch die Rührwerksmühle (in kg/min),
welcher durch die Drehzahl der Pumpe 18 bestimmt ist. Für ein
gegebenes Produkt werden im wesentlichen gleichbleibende Ergeb
nisse bezüglich Glanz, Transparenz und Farbstärke bei einem
bestimmten Füllgrad und einem zugehörigen, bestimmten Durchsatz
erhalten. In Fig. 2 sind diese optimalen Werte bezüglich
Füllgrad und Durchsatz durch die Punkte A und B angedeutet.
Wird der Durchsatz erhöht, also z. B. vom optimalen Wert B auf
den maximalen Wert B′ (Fig. 2), so muß, wenn die Qualitätseigen
schaften des gemahlenen Produktes gleichbleiben sollen, auch
der Füllgrad proportional erhöht werden, also gemäß Fig. 2 vom
Wert A auf den Wert A′.
Die Regelung des Betriebs der Rührwerksmühle 10 erfolgt so, daß
der Durchsatz und der Mahlkörper-Füllgrad immer proportional
zueinander eingestellt werden und zwar so, daß der Durchsatz
immer auf einen maximalen Wert eingestellt und danach der
Füllgrad entsprechend proportional nachgestellt wird. Der Pro
portionalitätsfaktor ist für die einzelnen Produktgruppen zuvor
ermittelt und abgespeichert worden.
Der Glanz des gemahlenen Produktes ist wesentlich, aber nicht
nur durch dessen Feinheit bestimmt. Eine gute Oberflächenstruk
tur und ein entsprechend guter Glanz hängen auch wesentlich da
von ab, daß eine sehr enge Korngrößenverteilung erzielt wird,
d. h. die gemahlenen Produkt-Körner müssen in einem möglichst
engen Intervall um den Mittelwert der Feinheit konzentriert
sein. Eine derart für den Glanz günstige Korngrößenverteilung
wird mit der Anordnung gemäß Fig. 1 dadurch erzielt, daß ein
Beiweg 48 vorgesehen ist, über den mittels des 3-Wege-Ventils
32 gemahlenes Produkt aus dem Auslaß A des Mahlraumes 28 zu
dessen Einlaß E rückgeführt werden kann, so daß die Verweilzeit
des gemahlenen Produktes im Mahlraum erhöht wird. Es ist auch
möglich, die Verweilzeit über einen Zwischenspeicherbetrieb zu
variieren.
Claims (6)
1. Verfahren zum Regeln einer Rührwerksmühle, bei dem eine
Eigenschaft des gemahlenen Produktes eine vorgegebene Zeitspan
ne nach Anlaufen der Mühle ermittelt und die Drehzahl einer
Produkt-Förderpumpe oder des Rührwerkes und/oder der Mahlkörper-
Füllgrad und/oder die Produkt-Verweilzeit nach Maßgabe des
ermittelten Wertes der Eigenschaft eingestellt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Eigenschaft des gemahlenen Produktes dessen Glanz er
mittelt wird.
2. Verfahren zum Regeln einer Rührwerksmühle, bei dem eine
Eigenschaft des gemahlenen Produktes eine vorgegebene Zeitspan
ne nach Anlaufen der Mühle ermittelt und die Drehzahl einer
Produkt-Förderpumpe oder des Rührwerkes und/oder der Mahlkörper-
Füllgrad und/oder die Produkt-Verweilzeit nach Maßgabe des
ermittelten Wertes der Eigenschaft eingestellt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Eigenschaft des gemahlenen Produktes dessen Transparenz
ermittelt wird.
3. Verfahren zum Regeln einer Rührwerksmühle, bei dem eine
Eigenschaft des gemahlenen Produktes eine vorgegebene Zeitspan
ne nach Anlaufen der Mühle ermittelt und die Drehzahl einer
Produkt-Förderpumpe oder des Rührwerkes und/oder der Mahlkörper-
Füllgrad und/oder die Produkt-Verweilzeit nach Maßgabe des
ermittelten Wertes der Eigenschaft eingestellt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Eigenschaft des gemahlenen Produktes dessen Farbstärke
ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß jeweils für eine vorgegebene Gruppe von Produkten und die beim Mahlen dieser Produkte gewünschten Werte des Glanzes und/oder der Transparenz und/oder der Farbstärke zugehörige Werte der Drehzahl der Produkt-Förderpumpe, des Mahlkörper- Füllgrades und der Veweilzeit in einem Speicher eines Rech ners abgespeichert werden,
- - daß vor Beginn eines Mahlvorganges zumindest die Produkt- Gruppe, der das zu mahlende Produkt angehört, und gegebenen falls ein Wert für den anfänglichen Durchsatz der Rührwerks mühle in den Rechner eingegeben werden, welcher insbesondere den anfänglichen Durchsatz und den Füllgrad an der Rührwerks mühle einstellt,
- - daß nach einer vorgegebenen Zeitspanne eine Messung des Glan zes und/oder der Transparenz und/oder der Farbstärke von ge mahlenem Produkt durchgeführt wird und
- - daß gemäß dem Meßergebnis der Rechner die Drehzahl der Pro dukt-Förderpumpe und/oder den Mahlkörper-Füllgrad und/oder die Verweilzeit des Produktes in der Rührwerksmühle entspre chend den abgespeicherten Werten einstellt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Einstellung durch den Rechner gemäß dem Meßergebnis
die Drehzahl der Produkt-Förderpumpe auf einen Maximalwert und
der Mahlkörper-Füllgrad in Abhängigkeit vom Maximalwert der
Drehzahl entsprechend den abgespeicherten zugehörigen Werten
eingestellt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Produkt-Verweilzeit mittels eines Beiweges eingestellt
wird, über den gemahlenes Produkt in die Rührwerksmühle rückge
führt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873730426 DE3730426A1 (de) | 1987-09-10 | 1987-09-10 | Verfahren zum regeln einer ruehrwerksmuehle |
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DE19873730426 DE3730426A1 (de) | 1987-09-10 | 1987-09-10 | Verfahren zum regeln einer ruehrwerksmuehle |
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DE3730426A1 true DE3730426A1 (de) | 1989-03-23 |
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ID=6335720
Family Applications (1)
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DE19873730426 Withdrawn DE3730426A1 (de) | 1987-09-10 | 1987-09-10 | Verfahren zum regeln einer ruehrwerksmuehle |
Country Status (2)
Country | Link |
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EP (1) | EP0306921A3 (de) |
DE (1) | DE3730426A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN113083447A (zh) * | 2021-04-10 | 2021-07-09 | 南京工程学院 | 大型冶炼高炉磨煤机球磨***全自动智能减振控制方法及装置 |
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CA2912729A1 (en) | 2013-05-21 | 2014-11-27 | Flsmidth A/S | Methods and apparatus for the continuous monitoring of wear in grinding circuits |
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CH667222A5 (de) * | 1985-07-18 | 1988-09-30 | Buehler Ag Geb | Verfahren zum regeln einer ruehrwerksmuehle, und regelvorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens. |
DE3614980C1 (de) * | 1986-05-02 | 1993-05-27 | Draiswerke Gmbh | Regelungseinrichtung fuer eine Ruehrwerksmuehle |
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1987
- 1987-09-10 DE DE19873730426 patent/DE3730426A1/de not_active Withdrawn
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1988
- 1988-09-07 EP EP88114616A patent/EP0306921A3/de not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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EP0306921A2 (de) | 1989-03-15 |
EP0306921A3 (de) | 1989-10-18 |
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