DE3727682A1 - Ausgestaltung eines lastkraftwagenfahrgestelles - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Ausgestaltung eines Lastkraft
wagenfahrerhauses gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1.
Geräuschverminderung, Erhöhung des Unfallschutzes und Kraftstoff
einsparung durch luftwiderstandsarme Formgebung sind Forderungen,
die auch im modernen Lastkraftwagenbau große Bedeutung haben. Im
Lastkraftwagenbau gibt es Bereiche, in denen eine oder zwei dieser
Forderungen, und ihre Erfüllung, größere Bedeutung haben als die
jeweils anderen und es gibt andere Bereiche, in denen alle drei
Forderungen gleiche Bedeutung haben und nach einem Kompromiß gesucht
werden muß, um allen drei Forderungen in dem Maße Rechnung zu
tragen, wie es ohne zu große Beeinträchtigung bei der einen oder
anderen der Forderungen nützlich ist. Ein Bereich eines Lastkraftwagens,
in dem alle drei Forderungen eine Rolle spielen können, sind die
Fahrzeugseitenbereiche zwischen den jeweiligen Vorder- und Hinterrädern.
Es ist bereits bekannt, diesen Bereich so auszugestalten, daß der
Strömungswiderstand gegenüber anderen Lösungen geringer wird, dem
Fahrzeug in diesem Bereich also eine strömungsgünstige Form zu
geben. Zu diesem Zweck ist der Fahrzeugaufbau zwischen den Rädern
nach unten bis etwa in Fahrbahnnähe verlängert, er ist mit einer
windleitenden, seitlichen Schürze versehen. Die Schürze ist allein
zu diesem Zweck ausgebildet und entsprechend ungeeignet, weitere
Funktionen zu übernehmen. Entsprechend in ausschließlich jeweils
einer Richtung wirken bekannte Motorkapselungen und Unfallschutz
vorrichtungen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Lastkraftwagenfahrgestell mit den
gattungsgemäßen Merkmalen so auszugestalten, daß in einem besonders
exponierten Bereich mit einfachen Mitteln das Fahrgestell unter dem
Gesichtspunkt des Unfallschutzes, des geringen Strömungswiderstan
des und auch der Minderung der Geräuschabstrahlung optimal ausge
staltet werden kann. Die Lösung soll dabei nicht einen Kompromiß
zwischen allen drei Zielen darstellen, sondern optimale Verhältnisse
unter allen drei Gesichtspunkten ermöglichen, ohne Nachteile in
anderen Bereichen in spürbarem Umfang zu bringen, wozu Kosten,
Gewicht und ähnliches gehören könnten.
Der Lösung der Aufgabe dienen die Merkmale der Patentansprüche.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung näher beschrie
ben; in der Zeichnung zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 ein erfindungsgemäß ausgestaltetes Lastkraftwagenfahr
gestell in einer Seitenansicht,
Fig. 2 einen Halbschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1 und
Fig. 3 einen Ausschnitt aus einer Draufsicht auf das Fahrge
stell gemäß Fig. 1.
Das für die Erläuterung der Erfindung zugrundegelegte Lastkraft
wagenfahrgestell weist einen Rahmen mit zwei Längsträgern 1, 2 und
mehreren Querträgern 3 auf, an dem die Vorderachse mit den lenk
baren, vertikal gefederten Vorderrädern 4 und die Hinterachse mit
den angetriebenen, vertikal gefederten Hinterrädern 5, sowie das
Fahrerhaus 6 gelagert sind. Insoweit handelt es sich um ein üb
liches Lastkraftwagenfahrgestell, das nicht weiter erläutert werden
muß. Entweder der gesamte Antrieb mit Motor 7, Getriebe 8 und
Gelenkwellen 9 ist unter dem Rahmen 1-3 zwischen den Achsen
mit den Rädern 4, 5 angeordnet oder nur ein Teil dieses Antriebs
ist in dieser Weise angeordnet, insbesondere Getriebe 8 und
Gelenkwellen 9, während der Motor 7 im Bereich des Fahrerhauses
6 angeordnet ist.
Der Bereich zwischen den Vorderrädern 4 und den Hinterrädern 5
ist durch eine Bodenwanne 10 umschlossen, die insbesondere in
Fahrzeugquerrichtung weitgehend druckfest ist, die schallisolierend
ausgebildet ist und die den Bereich zwischen den Rädern 4 und 5
umschließt, um diesen, von Haus aus stark zerklüfteten Bereich
durch glatte Wände zu umgeben. Wichtig ist, daß die Bodenwanne
aus zwei vertikalen Längsseitenwänden 11, 12 in den Bereichen
der vertikalen Fahrzeuglängsebenen, die unmittelbar an den
Radaußenseiten vorbeilaufen, einer unteren, horizontalen Bodenplatte
13 und mehreren vertikalen Querwänden, zumindest einer vorderen
Querwand 14 und einer hinteren Querwand 15 besteht, wobei die
Bodenplatte 13 und die Querwände 14, 15 die vertikalen Längsseitenwände
11, 12 miteinander verbinden. Die Höhe der Bodenplatte 13 über
der Fahrbahn bestimmt sich aus dem Federweg; sie soll bei maximaler
Einfederung gerade noch über der Fahrbahn liegen und das Fahrzeug
soll deswegen insbesondere für den Nichtgeländeeinsatz bestimmt
sein.
Im einzelnen können die "Wände" aus jeweils einer Rohrkonstruktion
bestehen und so ein Käfig gebildet werden, der außen mit einem
Tuch vorzugsweise einem elastischen Gummituch bespannt sein
kann.
Statt dessen können die Wände aus Platten aus Blech oder einem
anderen Werkstoff bestehen und diese Wände können wie die als
Rohrkonstruktionen ausgeführten Wände fest miteinander verbunden
sein.
Der Käfig bzw. die Blechwanne kann in seiner bzw. ihrer Gesamtheit
lösbar mit dem Fahrgestellrahmen verbunden sein, indem er bzw. sie
beispielsweise an die Rahmenlängsträger angeschraubt ist. Eine
bevorzugte Ausführungsform ist wie folgt aufgebaut:
Über die Länge des Rahmens zwischen den Rädern 4, 5 verteilt sind
an die aus U-förmigen Trägern bestehenden Rahmenlängsträger 1, 2
Konsolen aus Stahlrohren 16, 17, 18 befestigt, z.B. das obere hori
zontale, nach außen gerichtete Querrohr 16 liegt etwa in der glei
chen Horizontalebene wie die Oberseiten der Rahmenlängsträger 1, 2.
Von den Enden des Querrohres 16 verlaufen bei jedem Konsol die
beiden Seitenrohre 17, 18 schräg nach unten, um in der Mitte unter
dem jeweiligen Querrohr 16 zusammenzulaufen, um dort, wie mit dem
Querrohr, miteinander und mit der Bodenplatte 13 verbunden, z.B.
verschweißt zu sein. Die so entstehenden unteren Knotenpunkte der
Konsolen sind mit einer gemeinsamen Bodenplatte 13 aus Blech ver
bunden. Über die Oberseiten der Konsolen jeder Fahrzeugseite kann
ein ebenes oder geripptes Deckblech 20 verlaufen, das wiederum mit
den oberen Querrohren 16 verschweißt ist. An den oberen äußeren
Knotenunkten der Konsolen beider Fahrzeugseiten ist in Scharnieren
21 eine Seitenklappe 22 nach oben schwenkbar gelagert. Sind die
Seitenklappen 22 nach unten abgeklappt, so liegen sie mit an eine
Übergangsrundung anschließenden horizontalen Endstreifen 19 an der
Bodenplatte 13 an und sind in dieser Stellung verriegelbar, wobei
zwischen den Seitenklappen 22 und der Bodenplatte 13 Dichtungsstreifen
vorgesehen sein können.
Ist der Block aus Motor und Getriebe hinter dem Fahrerhaus ange
ordnet, so befindet er sich innerhalb der Bodenwanne, von dieser
schallisolierend aufgenommen und bei offenen Klappen 22 gut zu
warten. Bedienungsgestänge und Antriebsstrang sind durch die vor
dere und hintere Querwand 14 bzw. 15 hindurch geführt, wobei der
Schallaustritt dadurch verhindert wird, daß die Bodenwanne - bis
auf die obere Seite - weitgehend schalldicht ausgebildet ist und
Gestänge und Antriebsstrang durch Gummimanschetten in den Querwän
den hindurch geführt sind. Nach oben erfolgt die Abdeckung durch
den aufgesetzten Aufbau oder durch nicht näher dargestellte Abdeck
teile. Zur Verbesserung der Schallisolierung können die Wände der
Bodenwanne mit einem schallisolierenden Werkstoff beschichtet sein.
Ist der Motor außerhalb der Bodenwanne im Bereich des Fahrerhauses
angeordnet, so ist in entsprechender Weise das Verbindungsstück
zwischen Motor und Getriebe durch die vordere Querwand hindurch
geführt.
In beiden Fällen ist eine gute Isolierung gegen Schallabstrahlung
gegeben und es ist trotzdem eine gute Wartung der innerhalb des
Gehäuses gelegenen Aggregate gewährleistet.
Gleichzeitig ist ein guter Unfallschutz gegeben, weil die Energie
eines seitlich auf das Fahrzeug auffahrenden Fahrzeuges in der in
Fahrzeugquerrichtung insbesondere durch die Bodenplatte steife
Bodenwanne aufgefangen wird und auch eine hohe Aufprallenergie noch
nicht zu einer nicht mehr reparierbaren Zerstörung des Fahrgestelles
führen muß. Die Bodenwanne wirkt auch als seitlicher Unterfahrschutz,
indem an einem Unfall beteiligte Passanten vom Bereich zwischen den
Fahrzeugrädern ferngehalten werden, ebenso wie Rad- und Motorradfahrer
oder sehr niedrige andere Fahrzeuge. Insoweit wirkt die Bodenwanne
als Überrollschutz.
Steifigkeit und Schallisolierung können auch auf andere, an sich
bekannte Weise erzielt werden, indem beispielsweise die Wände
einschließlich der gegebenenfalls mehrteiligen Seitenklappen in
Sandwichbauweise hergestellt sind, bei der beispielsweise zwischen
ebenen Deckplatten eine Stützschicht angeordnet ist, die Wellblech
sein kann, deren Wellenlängsachsen in der Richtung eines Aufpralles
verlaufen.
Schließlich erhöht die Bodenwanne die Windschlüpfigkeit des Last
kraftwagenfahrgestelles im Bereich zwischen den Rädern. Um diese
Wirkung zu verbessern, ist vor den Vorderrädern eine Windleitvor
richtung 23 vorgesehen, die den Fahrtwind unter die Bodenwanne
zwingt, sodaß der von der Bodenwanne herrührende Luftwiderstand
niedrig gehalten wird.
Claims (14)
1. Ausgestaltung eines vorwiegend für den Nichtgeländeeinsatz
bestimmten Lastkraftwagenfahrgestelles mit seitlichen Rahmen
längsträgern, mit diesen fest verbundenen Rahmenquerträgern,
einer Vorderachse mit gefederten lenkbaren Vorderrädern und
einer Hinterachse mit gefederten angetriebenen Hinterrädern,
dadurch gekennzeichnet, daß eine in Fahrzeugquerrichtung weit
gehend starre Bodenwanne (10) vorgesehen ist, die sich etwa vom
hinteren Ende der Vorderräder (4) bis etwa zum vorderen Ende der
Hinterräder (5), von der lotrechten Fahrzeuglängsebene, in der
die Außenseiten der Räder einer Fahrzeugseite liegen, bis zu der
lotrechten Fahrzeuglängsebene, in der die Außenseiten der Räder
der anderen Fahrzeugseite liegen, und von der Horizontalebene,
in der der Fahrgestellrahmen (1-3) liegt bis zu der Horizon
talebene, die bei maximaler Einfederung gerade noch über der
Fahrbahn liegt, erstreckt, die starr mit dem Fahrgestellrahmen
verbunden ist und die biegesteife vertikale Längsseitenwände
sowie eine horizontale Bodenplatte (13) zwischen den unteren
Rändern der Seitenwände aufweist und die die in diesem Bereich
befindlichen Fahrzeugaggregate (7, 8, 9) umschließt.
2. Ausgestaltung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Querwände
(14, 15) der Bodenwanne (10), von denen sich je eine zwischen
den vorderen und hinteren vertikalen Rändern der Längsseiten
wände (11, 12) erstreckt.
3. Ausgestaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsseitenwände (11, 12) schwenkbar gelagerte Klappen
aufweisen oder als schwenkbar gelagerte Klappen (19, 22) ausge
bildet sind.
4. Ausgestaltung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Klappen (19, 22) an ihren oberen Rändern schwenkbar gelagert und
mit ihren unteren Rändern nach oben schwenkbar sind.
5. Ausgestaltung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
unteren Endabschnitte der Klappen (19, 22) in die Ebene der
Bodenplatte (13) umgebogen sind und die Klappen in der Schließ
stellung mit ihren unteren Stirnseiten an Stirnseiten der Boden
platte anliegen.
6. Ausgestaltung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Längsseitenwand in mehrere, unabhängig voneinander
schwenkbare Klappen unterteilt ist.
7. Ausgestaltung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bodenwanne (10) ein beplanktes Gerippe auf
weist.
8. Ausgestaltung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontur der Bodenwanne (10) durch ein Gerippe festgelegt ist, das
mit einer nichttragenden Beplankung versehen ist.
9. Ausgestaltung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gerippe auf der Außenseite beplankt ist.
10. Ausgestaltung nach einem der Ansprüche 7-9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gerippe aus Stahlrohr besteht.
11. Ausgestaltung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gehäusewände aus druck- und biegesteifen Sand
wichplatten bestehen.
12. Ausgestaltung nach einem der Ansprüche 1-11, insbesondere
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Armaturen der in der
Bodenwanne angeordneten Aggregate durch die Wannenwände, vor
zugsweise durch die vordere und hintere Querwand hindurch ge
führt sind und zwar in Dichtungen, die den Spalt zwischen Wand
und jeweiliger Armatur abdecken.
13. Ausgestaltung nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Innenseiten der Bodenwanne (10) mit einer
schallisolierenden Schicht versehen sind.
14. Ausgestaltung nach einem der Ansprüche 1-13, dadurch gekenn
zeichnet, daß vor den vorderen Fahrzeugrädern (4) eine Luft
leitvorrichtung (23) angeordnet ist, die den anströmenden
Fahrtwind unter die Bodenplatte (13) der Bodenwanne zwingt.
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