DE3727643A1 - Verfahren zur reduzierung von stickstoffoxiden aus abgasen - Google Patents
Verfahren zur reduzierung von stickstoffoxiden aus abgasenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Reduzierung von Stickstoffoxiden aus Abgasen durch Umsetzung
mit Reduktionsmitteln an Katalysatoren.
Die selektive Entfernung von Stickstoffoxiden aus Abgasen
wird im allgemeinen durch Umsetzung mit Ammoniak
durchgeführt. Diese Reaktion läuft ohne Katalysator bei
Temperaturen um 900°C in der Gasphase ab. Mit speziellen
Katalysatoren ist es möglich, diese Temperaturen zu erniedrigen.
Hierbei werden möglichst niedrige Temperaturen
angestrebt, um ein teures Aufheizen des Rauchgases,
insbesondere nach einer Rauchgasentschwefelung,
zu vermeiden. Außer einem möglichst vollständigen Umsatz
und hohen Katalysatorbelastungen werden von einem technischen
Katalysator lange Standzeiten und niedrige
Druckverlustwerte gefordert.
Bei dem weit verbreiteten SCR-Verfahren (selective catalytic
reduction) mit Katalysator auf TiO₂-Grundkörpern
werden Temperaturen von oberhalb 350°C benötigt, was
teilweise die unwirtschaftliche Wiederaufheizung der
Gase erforderlich macht. Die für solche Verfahren geeigneten
Katalysatoren (DE-C 24 58 888) sind darüber
hinaus teuer in ihrer Herstellung.
Aus der DE-A 29 11 712 ist der katalytische Abbau von
NO x mit Ammoniak aus Aktivkoks bekannt, der bei Temperaturen
zwischen 120 und 150°C abläuft. Nachteilig an
diesem Verfahren ist jedoch die Tatsache, daß sehr große
Kohlemengen benötigt werden. So beträgt der Bedarf an
Aktivkoks für ein Kraftwerk einer Leitung von 300 MW ca.
50 t/a bei einer Erstausstattung von ca. 500 t.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens, welches die beschriebenen Nachteile
der bekannten Verfahren nicht aufweist.
Überraschenderweise wurde nun ein Verfahren gefunden,
welches diese Anforderungen in hervorragender Weise erfüllt.
Dieses Verfahren ist Gegenstand dieser Erfindung.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Reduzierung von Stickstoffoxiden aus Abgasen durch
Umsetzung mit Reduktionsmitteln an Katalysatoren,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß Katalysatoren
auf Kohlenstoffbasis mit einem Kohlenstoffgehalt von
<65 Gew.-% und einem Gehalt an schwerlöslichen Oxiden
der Metalle Co, Fe, Ni, Cr, V, Mo, W, Cu, Mn und Ti von
insgesamt 0,1 bis 10 Gew.-% und einem Stickstoffgehalt
von 0,5 bis 5 Gew.-% eingesetzt werden. Entsprechende
Katalysatoren waren bislang nicht bekannt. Sie und Verfahren
zu ihrer Herstellung sind Gegenstand der
deutschen Patentanmeldung P . . . . . . Besonders
katalytisch wirksam sind dabei solche Katalysatoren, die
Cu und/oder V enthalten. Das erfindungsgemäße Verfahren
läßt sich besonders vorteilhaft mit Kohlenmonoxid als
Reduktionsmittel durchführen. Aber auch der Einsatz von
Ammoniak, wie er bei den meisten Verfahren zur Reduzierung
des Stickstoffoxidgehaltes vorgenommen wird, ist
beim erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhaft durchführbar.
Ein großer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß wegen der großen Aktivität des Katalysators
nur vergleichbar geringe Mengen an Katalysatoren
benötigt werden, was sich positiv auf den Druckverlust
auswirkt. Vorteilhaft wird er in Festbettschüttungen in
dem zu reinigenden Abgasstrom installiert. Auch wurde
während der Versuche kein Aktivitätsverlust des Katalysators
festgestellt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei einer Raumgeschwindigkeit
von 500 bis 10 000 h-1, bevorzugt zwischen
1000 und 3000 h-1, durchgeführt. Ein weiterer Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die
Reduzierung bei Temperaturen von 50 bis 180°C, bevorzugt
zwischen 90 und 150°C, geschieht. Damit entfällt meistens
eine Aufheizung der zu reinigenden Abgase, auch
sind nicht so hohe Anforderungen an die Werkstoffe der
entsprechenden Apparate zu stellen.
Die Zugabe der beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten
Reduktionsmittel sind in üblicher Weise durch
möglichst gleichmäßige Verteilung vorgenommen. Erfindungsgemäß
beträgt das Molverhältnis von Reduktionsmittel
zu Stickstoffoxid 0,3 bis 1,5. Bei optimaler Verfahrensführung
können Umsätze von mehr als 90% erreicht
werden. Aufgrund der einfachen Handhabung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist es sowohl für den Einsatz
im Kraftwerksektor als auch zur Reinigung anderweitig
anfallender kleinerer Abgasmengen geeignet.
Im folgenden wird die Erfindung beispielhaft erläutert,
ohne daß hierin eine Einschränkung zu sehen ist.
In einer Pilotanlage wurden 1 bis 5 m³/h Rauchgas aus
einer Gasfeuerung mit 200 bis 300 ppm (375 bis 565 mg/m³
NO x ) Stickoxiden mit NH₃-Konzentrationen von 150 bis
300 ppm (100 bis 200 mg/m³) umgesetzt. Dabei wurde das
Rauchgas mit einer Raumgeschwindigkeit von 720 h-1
durch eine mit Katalysator gefüllte Kolonne von 80 mm
Durchmesser und 1800 mm Füllhöhe gefahren. Die Kolonne
wurde mit einem Thermostatenöl beheizt, das Rauchgas
wurde elektrisch vorgeheizt. Die Temperaturen in der
Kolonne lagen zwischen 120 und 130°C. Bei einem Schlupf
von 8 bis 40 ppm NH₃ (<30 mg/m³) konnten NO x -Werte von
12 bis 47 ppm (<80 mg/m³) erreicht werden.
Dabei kam ein Cu, V-haltiger gemäß der Deutschen Patentanmeldung
P . . . . ., Beispiel 1 hergestellter Katalysator
zur Anwendung.
Der Umsatz an NO x lag zwischen 85 und 96%.
In der gleichen Apparatur wurden auch verschiedene
Aktivkohlen unter den gleichen Bedingungen eingesetzt.
Mit 4 mm Formkohle (Torfaktivat) ergaben sich bei
gleichem Versuchsaufbau Umsätze zwischen 12 und 21%
NO x , während Aktivkokse Umsätze zwischen 50 und 65% NO x
erreichten.
Claims (6)
1. Verfahren zur Reduzierung von Stickstoffoxiden aus
Abgaben durch Umsetzung mit Reduktionsmitteln an
Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß Katalysatoren
auf Kohlenstoffbasis mit einem Kohlenstoffgehalt
von <65 Gew.-% und einem Gehalt an
schwerlöslichen Oxiden der Metalle Co, Fe, Ni, Cr,
V, Mo, W, Cu, Mn und Ti von insgesamt 0,1 bis
10 Gew.-% und einem Stickstoffgehalt von 0,5 bis
5 Gew.-% eingesetzt werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reduktionsmittel Kohlenmonoxid ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reduktionsmittel Ammoniak ist.
4. Verfahren gemäß einem oder mehrerer der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumgeschwindigkeit
500 bis 10 000 h-1, bevorzugt 1000
bis 3000 h-1, beträgt.
5. Verfahren gemäß einem oder mehrerer der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduzierung
bei Temperaturen von 50 bis 180°C, bevorzugt
zwischen 90 und 150°C, durchgeführt wird.
6. Verfahren gemäß einem oder mehrerer der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis
von Reduktionsmittel zu Stickoxid 0,3 bis
1,5 beträgt.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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JP63202801A JPH01189336A (ja) | 1987-08-19 | 1988-08-16 | 排ガスからの窒素酸化物の還元法 |
US07/311,485 US4910005A (en) | 1987-08-19 | 1989-02-16 | Process for the reduction of nitrogen oxides from exhaust gases |
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Publications (1)
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873727643 Withdrawn DE3727643A1 (de) | 1987-08-19 | 1987-08-19 | Verfahren zur reduzierung von stickstoffoxiden aus abgasen |
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JP (1) | JPH01189336A (de) |
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DE3342500A1 (de) * | 1983-11-24 | 1985-06-13 | Heinrich Dr.rer.nat. 8032 Gräfelfing Frühbuss | Verfahren zur entfernung von so(pfeil abwaerts)x(pfeil abwaerts) und no(pfeil abwaerts)x(pfeil abwaerts) aus abgasen |
-
1987
- 1987-08-19 DE DE19873727643 patent/DE3727643A1/de not_active Withdrawn
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1988
- 1988-08-16 JP JP63202801A patent/JPH01189336A/ja active Pending
-
1989
- 1989-02-16 US US07/311,485 patent/US4910005A/en not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH01189336A (ja) | 1989-07-28 |
US4910005A (en) | 1990-03-20 |
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |