DE3725831A1 - Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen nass-in-nass-behandlung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen nass-in-nass-behandlungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren (entspre
chend dem Oberbegriff des Anspruches 1) sowie
eine Vorrichtung (gemäß dem Gattungsbegriff des
Anspruches 4) zur kontinuierlichen Naß-in-Naß-
Behandlung einer Warenbahn.
Unter einer Naß-in-Naß-Behandlung versteht man
einen kontinuierlich ablaufenden Prozeß, bei dem
eine Warenbahn, beispielsweise eine Textilbahn,
in aufgeschnittener Form, im Strang oder als
Schlauch mindestens zwei Bäder bzw. Imprägnier
chassis durchläuft.
Um hierbei eine definierte Auftragsmenge von Che
mikalien, Weichmachern, Färbeflotten usw. zu er
zielen, versucht man, mit Quetschwerken oder Ab
saugeinrichtungen eine möglichst genaue Feuchte
differenz in der Warenbahn zu erreichen. Zu die
sem Zweck wird die Warenbahn nach einer ersten
Naßbehandlung möglichst stark entwässert. Die Wa
renbahn durchläuft nach der Entwässerung einen
Tauchtrog, ein Imprägnierchassis oder eine ande
re Benetzungseinrichtung, wird mit der entspre
chenden Flotte benetzt bzw. getränkt und dann
wieder (mit Quetschwerken oder durch Absaugung)
auf eine ganz bestimmte Restfeuchte gebracht, die
in diesem Falle höher liegen muß als die Feuchte
beim Einlauf in die Benetzungseinrichtung. Die
Einlauffeuchte kann beispielsweise 100% und die
Auslauffeuchte 130% betragen.
Die Differenzfeuchte (im angenommenen Beispiels
fall somit 30%) muß durch Nachsatzdosierung in
das Behandlungsbad eingebracht werden, wobei in
dieser Nachsatzdosierung auch alle für den ge
wünschten Behandlungsprozeß notwendigen Chemika
lien und Präparationen enthalten sein müssen.
Für die Nachsatzdosierung gibt es bisher im we
sentlichen zwei Verfahren.
Das erste Verfahren verwendet Rechner oder manuel
le Einrichtungen, die das Warengewicht und die Ma
schinengeschwindigkeit erfassen und dementspre
chend die Nachsatzdosierung regeln. Im Hinblick
auf die sich ständig ändernden Warenbreiten so
wie die Unterschiede in der Zusammensetzung und
im Gewicht der jeweiligen Warenart ist dieses
Verfahren sehr aufwendig und schwer kontrollier
bar.
Das zweite Verfahren arbeitet nach dem Prinzip
der Verschleppung. Es wird somit ein möglichst
konstantes Flottenniveau aufrechterhalten und
die Nachsatzdosierung dementsprechend gesteuert.
Bei diesem Verfahren bestehen jedoch zwei gegen
sätzliche Forderungen, die sich schwer in Einklang
bringen lassen.
Zum einen ist eine möglichst geringe Flottenmen
ge (d. h. ein kleiner Chassisinhalt) erwünscht,
um Ein- und Austrag schnell ins Gleichgewicht zu
bringen. Die einlaufende Ware bringt beispiels
weise 100% Wasser (Restfeuchte) und ungelöste
Präparationen mit sich, die sich zu einem gewis
sen Teil im Bad lösen und vermischen; gleichzei
tig werden aber auch im angenommenen Beispiels
fall 130% ausgetragen. Die 30% Differenzfeuch
te werden nun über eine Niveausteuerung nachge
setzt und enthalten alle für diesen Prozeß benö
tigten Chemikalien und Präparationen. Es leuch
tet ein, daß in diesem Falle eine kleine Flot
tenmenge, d. h. ein geringer Chassisinhalt, von
großem Vorteil ist, da sich nach kurzer Zeit ein
Gleichgewicht einstellt (da die auslaufende Ware
auch sich ablösenden Schmutz und Wasser ver
schleppt).
Nun erfolgt andererseits die Nachsatzdosierung
bisher stoßweise, indem bei Erreichen des Soll
niveaus die Nachsatzdosierung ausgeschaltet und
bei Unterschreiten des Sollniveaus wieder einge
schaltet wird. Dadurch ergeben sich mehr oder we
niger große Niveaustöße und Konzentrationsschwan
kungen, da in der Pause, in der nicht dosiert
wird, sich das Bad mit eingeschlepptem Wasser
verdünnt und im nächsten Moment, wenn wieder do
siert wird, an Konzentration zunimmt. Eine gleich
mäßige Behandlung, beispielsweise Imprägnierung,
der Warenbahn ist auf diese Weise nicht möglich.
Arbeitet man demgegenüber mit einem höheren Bad
inhalt, so ergibt sich eine vorteilhafte Puffer
wirkung, und die vorstehend genannten Konzentra
tionsschwankungen treten nicht in ausgeprägtem
Maße auf. In diesem Falle sind aber die Niveau
unterschiede schwer zu erfassen und die Dosier
stöße erfolgen in größeren Abständen. Hierbei er
gibt sich der zusätzliche Nachteil, daß sich der
Gleichgewichtszustand wesentlich später einstellt
und bei Prozeßänderungen mit einer größeren Menge
von Abfallflotte gerechnet werden muß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
unter Vermeidung dieser Nachteile ein Verfahren
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1 so
wie eine Vorrichtung gemäß dem Gattungsbegriff
des Anspruches 4 so auszubilden, daß die Badkon
zentration mit hoher Genauigkeit konstant gehal
ten wird und zugleich das Gleichgewicht schnell
erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Anspruches 1 bzw. 4 er
reicht.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Ge
genstand der Unteransprüche.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt unter
Verwendung eines Behandlungsbades von geringem In
halt eine stetig regelnde Nachsatzdosierung, bei
der ständig genau die Menge an Behandlungsflotte
nachgesetzt wird, die gerade von der auslaufenden
Warenbahn verschleppt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren verbindet damit
die Vorteile einer kleinen Flottenmenge, d. h.
eines geringen Chassisinhaltes, mit den Vorzügen
einer stetig regelnden Nachsatzdosierung. Auf die
se Weise wird einerseits zu Beginn eines Behand
lungsprozesses der Gleichgewichtszustand schnell
erreicht und es ergibt sich bei Prozeßänderungen
nur eine geringe Menge von Abfallflotte. Anderer
seits gewährleistet die stetig regelnde Nachsatz
dosierung die Aufrechterhaltung einer konstanten
Badkonzentration und damit einer ausgezeichneten
Qualität, insbesondere Gleichmäßigkeit, der Naß
in-Naß-Behandlung.
Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in der Zeichnung schematisch veranschaulicht.
Die dargestellte Vorrichtung zur kontinuierlichen
Naß-in-Naß-Behandlung einer Warenbahn 1 enthält
ein erstes Behandlungsbad 2 und ein zweites Be
handlungsbad 3, die von der Warenbahn 1 nach
einander durchsetzt werden. Durch Quetschwal
zen 4 wird die Warenbahn 1 nach dem Passieren des
Behandlungsbades 2 auf eine gewisse Restfeuchte
(beispielsweise 100%) gebracht, die zugleich
die Einlauffeuchte FE der Warenbahn beim Eintritt
in das Behandlungsbad 3 darstellt.
Die das Behandlungsbad 3 verlassende Warenbahn 1
wird durch Quetschwalzen 5 auf eine gewisse Rest
feuchte (beispielsweise 130%) gebracht, die da
mit die Auslauffeuchte FA (bezogen auf das Be
handlungsbad 3) darstellt.
Das Behandlungsbad 3 ist mit Flotte 6 gefüllt,
deren Niveau durch einen Schwimmer 7 von rela
tiv großem Volumen überwacht wird. Dieser Schwim
mer 7 gleicht mechanische Widerstände und Schaum
bildung aus und betätigt ein Potentiometer 8, das
an eine Einrichtung 9 zum Soll- und Istwertver
gleich angeschlossen ist.
Mit der Einrichtung 9 ist ein regelbares Motor
ventil 10 verbunden, durch das die nachzusetzen
de Menge an Frischwasser (Pfeil 11) dosiert wird.
Die das Motorventil 10 durchfließende Wassermen
ge wird durch einen Wasserzähler 12 gemessen, an
den ein Mikroprozessor 13 angeschlossen ist. Die
ser Mikroprozessor 13 ermittelt die Menge der Zu
satzstoffe (Chemikalien, Präparationen usw.), die
der jeweiligen Wassermenge beizugeben sind. An
den Mikroprozessor 13 sind demgemäß eine Anzahl
von Dosierpumpen 14, 15, 16 angeschlossen, die
die erforderlichen Mengen an Zusatzstoffen aus
Vorratsbehältern 17, 18, 19 in die Wasserleitung
20 einführen, die zu einer Düse 21 führt, über
die die Nachsatzdosierung erfolgt.
Um Unterschiede im Verfahren und in der maschi
nellen Einrichtung zu berücksichtigen, wird im
Mikroprozessor 13 ein Faktor f berücksichtigt,
der durch den Quotienten von Auslauffeuchte FA
und Differenzfeuchte (FA-FE) gebildet wird.
Der Inhalt des Behandlungsbades wird zweckmäßig
so klein bemessen, daß durch die Nachsatzdosierung
ein vollständiger Flottenaustausch im Behandlungs
bad innerhalb von 5 bis 20, vorzugsweise innerhalb
von 10 bis 15 Minuten erfolgt. Bei einer Produktion
von 1000 kg Ware pro Stunde und einer Feuchte
differenz von 30% sollte der Chassis-Inhalt somit
nicht mehr als 50 bis 75 l betragen.
Claims (5)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Naß-in-Naß-Be
handlung einer Warenbahn (1), die mit einer
bestimmten Einlauffeuchte (FE) in ein mit
Flotte gefülltes Behandlungsbad (3) eintritt
und dieses Bad mit einer gegenüber der Ein
lauffeuchte erhöhten Auslauffeuchte (FA) ver
läßt, wobei zur Aufrechterhaltung des Flotten
niveaus im Behandlungsbad (3) eine Nachsatzdo
sierung von Behandlungsflotte erfolgt, dadurch
gekennzeichnet, daß unter Verwendung eines Be
handlungsbades (3) von geringem Inhalt eine
stetig regelnde Nachsatzdosierung erfolgt,
bei der ständig genau die Menge an Behand
lungsflotte (6) nachgesetzt wird, die gera
de von der auslaufenden Warenbahn (1) ver
schleppt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte:
- a) mittels eines das Flottenniveaus überwachen den Schwimmers (i) wird über ein regelbares Ventil (10) eine der der gerade verschlepp ten Flottenmenge entsprechende Wassermenge dosiert;
- b) die nachfließende Wassermenge wird gemessen und der gewonnene Meßwert einem Mikroprozes sor (13) aufgegeben;
- c) der Mikroprozessor (13) steuert Dosierpum pen (14, 15, 16), über die der nachfließen den Wassermenge eine der Flottenzusammen setzung entsprechende Menge an Zusatzstof fen zudosiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
Verwendung eines Behandlungsbades (3), dessen
Inhalt so bemessen ist, daß durch die Nachsatz
dosierung ein vollständiger Flottenaustausch im
Behandlungsbad innerhalb von 5 bis 20, vorzugs
weise 10 bis 15 Minuten erfolgt.
4. Vorrichtung zur kontinuierlichen Naß-in-Naß-Be
handlung einer Warenbahn (1), enthaltend
- a) ein Behandlungsbad (3), in das die Waren bahn (1) mit einer bestimmten Einlauffeuch te (FE) entritt und das sie mit einer gegen über der Einlauffeuchte erhöhten Auslauf feuchte (FA) verläßt;
- b) Einrichtungen zur Nachsatzdosierung von Be handlungsflotte (6),
gekennzeichnet durch folgende Elemente der Ein
richtungen zur Nachsatzdosierung von Behandlungs
flotte:
- b₁) einen das Flottenniveau überwachenden Schwimmer,
- b₂) ein vom Schwimmer (7) betätigtes Potentiometer (8),
- b₃) eine an das Potentiometer (8) angeschlossene Einrichtung (9) zum Soll- und Istwertvergleich,
- b₄) ein die Einrichtung (9) zum Soll- und Istwertvergleich angeschlossenes regelbares Motorventil (10) zur Dosierung der nachzusetzenden Wassermenge,
- b₅) einen Wasserzähler (12) zur Messung der das Motorventil (10) durchfließenden Wassermenge,
- b₆) einen an den Wasserzähler (12) angeschlossenen Mikroprozessor (13) zur Ermittlung der Menge der der Wassermenge beizugebenden Zusatzstoffe,
- b₇) an den Mikroprozessor (13) angeschlossene Dosierpumpen (14, 15, 16) zur Zudosierung der Zusatzstoffe.
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