DE3723909A1 - Penetrator - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Penetrator nach dem Ober
begriff des Anspruches 1.
Zum Durchschlagen von Panzerungen verwendete Wuchtge
schoßkörper in Form von unterkalibrigen Penetratoren
werden angesichts immer stärkerer Panzerungen in im
mer größerer Länge verwendet, um die nötige Durchschlags
kraft aufzubringen. Hierbei ist es bekannt, den Penetra
tor auf einem großen Teil seiner Länge mit Gewinde oder
umlaufenden Ringnuten zu versehen, die zur formschlüssi
gen Verbindung eines abwerfbaren Treibkäfigs mit dem
Penetrator für die Abschußbeschleunigung bei Rohrdurch
gang vorgesehen sind. Das Gewinde oder die Nuten bzw.
Ringrillen beeinträchtigen aufgrund einer durch Kerb
wirkung verursachten Bruchgefahr die Durchschlagsleis
tung des Penetrators.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen gattungsmäßigen
Penetrator zu schaffen, der eine wesentlich verbesserte
Durchschlagsleistung aufweist.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 gelöst. Durch die erfindungsge
mäße Ausgestaltung des Formschlußbereiches zwischen
Penetrator und Treibkäfigsegmenten, insbesonder des
Rillenbodens bzw. des Gewinde-Kerbgrundes mit einem
zur Längsachse koaxialen Verlauf über eine Länge bis
zu etwa der dreifachen, vorzugsweise einfachen Fußbrei
te eines Gewindezahnes bzw. Erhebung zwischen den Ring
rillen wird durch eine beträchtliche Verringerung der
Kerbwirkung und der damit verbundenen
Bruchgefahr die Durchschlagsleistung des Penetrators,
insbesondere auch bei Einsatz gegen moderne Mehrplat
tenpanzerungen wesentlich verbessert. Die Verminderung
der Kerbwirkung wird bereits schon bei kleiner Verbrei
terung des Gewindegrundes (z. B. die halbe Fußbreite
eines Gewindezahnes) spürbar wirksam. Weitere Ausgestal
tungen der Erfindung sind den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den
beigefügten Figuren dargestellten Ausführungsbei
spiele näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen Penetrator gemäß der Erfindung
hälftig in Seitenansicht,
Fig. 2 eine Einzelheit W des Penetrators
aus Fig. 1 und
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der
Einzelheit W.
Der in Fig. 1 dargestellte Penetrator besitzt eine
Spitze 1 und zwei nachfolgende kürzere Abschnitte
2, 2′, wobei der Durchmesser des Abschnittes 2′
größer ist als der Durchmesser des Abschnittes 2,
an die sich ein sich etwa über drei Viertel der
Penetrator-Länge erstreckender zweiteiliger Formschluß
bereich in Gestalt von Gewindeabschnitten 3a, 3b
anschließt, wobei sich der erste Gewindeabschnitt
3a über etwa ein Viertel und der zweite Gewindeabschnitt
3b über etwa zwei Viertel der Penetratorlänge erstreckt.
Hiernach folgt ein Heckabschnitt 4 zur Anbringung
eines Leitwerkes am Penetratorkörper. Die längenmäßige
Aufteilung der Gewindeabschnitte 3a, 3b ist dem jewei
ligen verwendeten Penetratormaterial anzupassen.
Vorzugsweise besteht das Penetratormaterial aus Wolf
ram-Schwermetall oder abgereichertem Uran.
In den Gewindeabschnitten 3a, 3b ist vorzugsweise
ein zweigängiges metrisches Feingewinde vorgesehen,
bei dem ein Gewindezahn 5, der in Fig. 2 gestrichelt
dargestellt ist, bis auf den Kerndurchmesser heraus
gearbeitet bzw. abgedreht ist, so daß sich zwischen
dem verbleibenden Gewindezahn 6 ein entsprechend brei
ter Gewindegrund 7 ergibt. Der verbleibende Gewinde
zahn besitzt vorzugsweise Trapezquerschnitt. Aber auch
andere Zahnformen, wie z. B. ein Sägezahnprofil, ein
seitig abgeschrägte Rechteckzähne oder abgerundete um
laufende Ringrillen ohne Steigung mit großem Radius
zwischen den Erhebungen sind möglich.
Im vorderen Gewindeabschnitt 3a ist gemäß Fig. 2 zu
sätzlich eine sich in den Penetratorkern 8 hinein er
streckende Einkerbung 9 am Gewindegrund 7 vorgesehen,
welche die zur Spitze 1 gerichtete Flanke 10 des Ge
windezahnes 6 in den Kern 8 hinein verlägert und sich
um ein Maß X in den Kern 8 hinein erstreckt. Die Ein
kerbung 9 ist V-förmig ausgebildet. Das Maß X beträgt
etwa 25% der Profiltiefe des Gewindes. Wie in Fig.
3 dargestellt, kann eine zweite Einkerbung 11 vorgesehen
sein, welche die von der Spitze 1 abgewandte Flanke
12 in den Kern 8 hinein verlängert und entsprechend
der Einkerbung 9 ausgebildet ist. Bei dem Gewinde
handelt es sich beispielsweise um ein genormtes Gewin
de M 27×4. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der
Gewindebereiche verbessert sich die Durchschlagslei
stung des Penetrators erheblich. Dies hängt mit der
durch das Weglassen des Gewindezahnes und der hier
durch bewirkten Verbreiterung des Gewindegrundes 7
verminderten Kerbwirkung zusammen. Die Anordnung der
Einkerbung 9 und 11 im vorderen Bereich des Gewinde
abschnittes 3a stellen mögliche Sollbruchstellen bei
Durchschlag einer ersten Panzerplatte dar. Hierdurch
wird sichergestellt, daß der Penetrator gezielt von
vorne nach hinten stückchenweise brechen kann und
sich von vorne nach hinten verbraucht;
ein nicht erwünschtes frühzeitiges Zerbrechen im mitt
leren oder gar hinteren Penetratorbereich wird dadurch
ausgeschlossen.
In dem Bereich des Gewindeabschnittes 3b ist das
Gewinde bzw. die Ringrille (Ringnut), wie in Fig.
2 ausgebildet, nur fehlt hier die zusätzliche Einker
bung 9.
Um die Durchschlagsleistung noch weiter zu steigern,
werden bei dem Penetrator unterschiedliche Materialien,
z. B. verschiedene Wolfram-Schwermetallzusammensetzungen,
die aus reinem metallischen Wolframpulver versintert
sind, oder abgereichertes Uran bzw. unterschiedliche
Verfestigungs- bzw. Verschmiedungsgrade und Material
eigenschaften verwendet oder eingestellt. Beispiels
weise wird über etwa ein Drittel der vorderen Pene
tratorlänge eine hohe Festigkeit von z. B. 1750 N.mm-2
bei geringer Dehnbarkeit von ca. 1,5% (niedrige Dukti
lität) und über die hintere Restlänge eine gegenüber
dem ersten Drittel reduzierte Festigkeit von z. B.
1450 N. mm-2 bei hoher Dehnbarkeit von ca. 6-8% (hohe
Duktilität) eingestellt.
Die unterschiedlichen Materialien, bzw. Materialeigen
schaften verbessern das Durchschlagsverhalten in struk
turierten Mehrfachplattenzielen und bewirken einen
gleichmäßigen, scharfkantigen Materialabbau bei Ziel
durchgang. Gleichzeitig wird hierdurch erreicht, daß
die Penetratorflugbahn im strukturierten Ziel wesent
lich weniger gestört wird und eine schädliche Ablenkung
des Restpenetrators nicht erfolgt. Ein Abbrechen des
Penetrators bei Zielaufprall im hinteren Bereich des
Geschoßkörpers wird mit Sicherheit vermieden.
Die verschiedenen Materialeinstellungen zeigen besonders
in Verbindung mit den Kerben 9, 11 und 13 die oben
beschriebene Verbesserung der Durchschlagsleistung
und Erhöhung der endballistischen Wirkung.
Claims (8)
1. Penetrator für unterkalibrige Wuchtgeschosse, vor
zugsweise aus Wolfram-Schwermetall, mit einer Pene
tratorspitze und einem sich daran anschließenden
und sich über den größten Teil der Penetratorlänge
erstreckenden Abschnitt mit Außengewinde oder um
laufenden Ringrillen zur Formschlußverbindung mit
einem geteilten abwerfbaren Treibkäfig, da
durch gekennzeichnet, daß das
Gewinde oder die umlaufende Rille mit einem Gewin
degrund (7) bzw. einer Rillenbreite in einer Brei
te bis zu dem Dreifachen, vorzugsweise Einfachen
der Fußbreite eines Gewindezahnes (6) bzw. einer
Rillenerhebung versehen ist.
2. Penetrator nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gewinde ein zwei
gängiges Feingewinde ist, dem ein Gewindezahn (5)
bzw. jede zweite Rillenerhebung bis auf den Kern
durchmesser entfernt ist.
3. Penetrator nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem vorderen Abschnitt (3a) mit Außen
gewinde oder umlaufenden Rillen wenigstens eine
zusätzliche, sich in den Kern erstreckende Ein
kerbung (9, 11) im Gewinde bzw. Rillengrund
(7) vorgesehen ist.
4. Penetrator nach einem der Ansprüche 1, 2 oder
3, dadurch gekennzeich
net, daß sich der vordere Abschnitt (3a) mit
Außengewinde oder umlaufenden Rillen im Bereich
des zweiten Viertels der Penetratorlänge befindet.
5. Penetrator nach einem der Ansprüche 1, 2, 3 oder
4, dadurch gekennzeich
net, daß eine zusätzliche Einkerbung (9) in
Fortsetzung der zur Penetratorspitze (1) ge
richteten Flanke (10) des Gewindezahnes (6) bzw.
der Rillenerhebung vorgesehen ist.
6. Penetrator nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine weitere zusätzliche
Einkerbung (11) in der Fortsetzung der von der
Penetrator-Spitze (1) abgewandten Flanke (12)
des Gewindezahnes (6) bzw. Rillenerhebung vorgesehen
ist.
7. Penetrator nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Festigkeit des Penetra
tormateriales im Bereich des vorderen Gewindeab
schnittes größer als 1700 N.mm-2 und im hinteren
Gewindebereich etwa um 1450 N.mm-2 beträgt.
8. Penetrator nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß im vorderen Drittel des Penetrators
eine Dehnbarkeit des Penetratormateriales von
kleiner 2%, vorzugsweise 1,5%, und im hinteren
Drittel des Penetrators bzw. des hinteren Form
schlußbereiches eine Dehnbarkeit des Penetratorma
teriales von größer 5%, vorzugsweise 8%, vorge
sehen ist.
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