DE3723494C2 - Spannvorrichtung - Google Patents
SpannvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine kompakte, druckbetätigte Spannvorrichtung mit ei
nem Gehäuse-Körper, der eine erste zylindrische, mit Fluiddruck beaufschlagbare
Bohrung aufweist.
Diese hydraulisch betätigbaren Spannvorrichtungen werden zum lösbaren Festle
gen von Werkzeugen, wie beispielsweise Formen, Halteeinrichtungen oder Form
platten verwendet. Sie ermöglichen einen schnellen Werkzeugwechsel bei Produk
tionsmaschinen, wodurch die Wartezeit beim Werkzeugwechsel verkürzt werden
kann. Derartige Spannvorrichtungen sind in den amerikanischen Patenten
US-PS 3 336 022, US-PS 4 406 445 und US-PS 4 511 127 beschrieben. In der letztgenann
ten US-PS 4 511 127 ist insbesondere eine Spannvorrichtung beschrieben, die als
selbsthemmende Spannvorrichtung ausgebildet ist, bei der die Einspannung selbst
dann aufrechterhalten wird, wenn der Druck nicht aufrechterhalten wird und bei
der der Fluiddruck angelegt wird, wenn die Spannvorrichtung gelöst werden soll.
Die Spannvorrichtungen werden im wesentlichen von einem beweglichen, dop
peltwirkenden Kolben mit einer zwischen seinen Enden angeordneten Nockenflä
che und einem Klemmbolzen gebildet, der in einer Richtung senkrecht zur Bewe
gungsrichtung der Kolbenbewegung hin- und hergehend bewegbar ist. Dabei glei
tet der Klemmbolzen auf der Steuerfläche des Kolbens und wird durch die Form
der Steuerfläche angetrieben. Bei der in der US-PS 4 511 127 beschriebenen
Spannvorrichtung sind hierfür jedoch große Wanddicken des Gehäusekörpers er
forderlich, da ein nicht unerheblicher Teil der aufgebrachten Kraft nicht in
Klemmkraft umgesetzt wird, sondern vielmehr von der Lagerung des Klemmbol
zens in der zweiten Bohrung aufgenommen wird. Ferner setzt die Konstruktion
gemäß der US-PS 4 511 127 einen Klemmbolzen voraus, dessen Form in geeigne
ter Weise auf der Steuerfläche des Kolbens abgleiten kann. Dies macht jedoch den
Einsatz eines speziell für diesen Zweck konstruierten Bauteiles erforderlich, wo
durch die Kosten für die Herstellung der Spannvorrichtung ansteigen. Bei kleinen
Sperrwinkeln muß der Klemmbolzen bei den bekannten Vorrichtungen ferner in
einer vorbestimmten Lage gehalten werden, so daß die Nockennachlaufeinrichtung
bzw. die Nockentreibeinrichtung oder die Nockenstößelfläche am Ende des
Klemmbolzens in entsprechender Weise auf der Steuerfläche des Kolbens aufliegt.
Daher sind in der US-PS 4 511 127 Führungseinrichtungen zur Beibehaltung einer
entsprechenden Lage des Klemmbolzens erforderlich. Als Folge hiervon muß die
Bolzenlänge verhältnismäßig groß gewählt werden und die Herstellungskosten
sind entsprechend hoch.
Aufgabe der Erfindung ist es daher eine selbsthemmende, kompakte Spannvor
richtung zu schaffen, die kostengünstig herstellbar sowie im Betrieb verschleiß
arm ist.
Diese Aufgabe wird gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung dadurch gelöst, daß die zweite Wirklinie
senkrecht zu der Steuerfläche angeordnet ist und der der Steuerfläche abgewandte
Bereich des Kolbens eine Reaktionsfläche aufweist, die durch die von dem Klemm
bolzen auf den Kolben aufgebrachten Kräfte an die Zylinderbohrung angedrückt
ist, so daß die Steuerfläche bewirkt, daß der Kolben unter Reibschluß im Körper
blockiert ist, wenn Spannkräfte aufgebracht sind, wobei das Anliegen der Reakti
onsfläche an der Zylinderbohrung ausreichend große Reibungskräfte hervorruft, so
daß auch nach Wegfall des an dem Kolben anliegenden Fluiddrucks eine selbstsi
chernde, eine Bewegung des Kolbens verhindernde Wirkung sichergestellt ist.
Gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung wird die Aufgabe mit den
Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Dabei bilden die Enden der ersten
Bohrung eine mit einem Fluiddruck beaufschlagbare Druckkammer, die jeweils
von einer der Stirnseite des Kolbens begrenzt ist. Durch die einstellbare Druckver
teilung in den Druckkammern kann der Kolben in beide Richtungen bewegt wer
den, so daß die Klemmwirkung zunächst gezielt herbeigeführt, dann aufgrund der
selbsthemmenden Ausgestaltung der Vorrichtung beibehalten wird, auch wenn der
Druck abfällt, bis schließlich durch einen Richtungswechsel des Druckgefälles der
Kolben wieder rückwärts bewegt wird und so die Selbsthemmung überwunden
wird.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird eine neuartige und verbesserte,
selbsthemmende Spannvorrichtung geschaffen, die derart beschaffen ist, daß sie
sich bei geringen Kosten auf einfache Weise herstellen läßt. Im Gegensatz zu der
bekannten selbsthemmenden Spannvorrichtung entfällt bei der Erfindung durch
die senkrechte Ausrichtung der zweiten Wirklinie zur Steuerfläche eine Aufteilung
der eingebrachten Kolbenkraft auf zwei unterschiedlich gerichtete Kraftkompo
nenten. Es wird statt dessen die zur ersten Wirklinie parallele Kraft direkt in eine
zur zweiten Wirklinie parallele Komponente und in lediglich eine verlorene, von
der Zylinderwand aufzunehmende Komponente aufgeteilt. Dies heißt, daß entwe
der der Fluiddruck gegenüber der bekannten Spannvorrichtung um 10% bis 30%
niedriger sein kann oder bei gleichem Druck die Kolbenfläche entsprechend ver
ringert werden kann, um die gleiche Klemmkraft des Klemmbolzens am Werkzeug
zu erzielen. Ferner wird durch die reduzierte Kraft die Anforderung an die Stabili
tät des Gehäuse-Körpers entsprechend reduziert, wodurch die Wandstärke der
zweiten Bohrung verringert werden kann.
Weiterhin wird bei der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung auf die radiale Füh
rung des Klemmbolzens nur durch die dynamische Reibungskraft eine Kraft über
tragen. Es entfällt hier der wesentlich höhere Kraftanteil, der bei der aus der
US-PS 4 511 127 bekannten Vorrichtung durch die Umleitung der zunächst quer auf
den Klemmbolzen übertragenen Kraft, die hier vollständig von der Führung auf
genommen werden muß. Da der Klemmbolzen aber bewegt wird, wird durch die
Eliminierung dieser hohen Kraftkomponente ein hoher Verschleiß vermieden, was
verhindert, daß die Bauteile entsprechend aufwendig gehärtet werden müssen.
Insbesondere bei Verwendung eines zylindrischen Klemmbolzens, der nun eine
ebene, rechtwinklig zur Bolzenachse angeordnete Anlagefläche an der Steuerfläche
aufweisen kann, kann ein einfaches, rotationssymmetrisches Bauteil eingesetzt
werden. Durch die während der Bewegung auftretende Eigenrotation des zylindri
schen Klemmbolzens kann ein einseitiger oder riefenartiger Verschleiß an der
Gleitfläche zwischen Steuerfläche und Reaktionsfläche vermieden werden.
Die Spannvorrichtung weist bevorzugt ein Abtriebselement auf, das mit dem der
Steuerfläche abgewandten Ende des Klemmbolzens zusammenwirkt und relativ
zum Gehäuse-Körper zum Einspannen eines Werkzeugs oder dergleichen außer
halb des Gehäuses bewegbar ist. Ferner ist das Abtriebselement bevorzugt
schwenkbar an dem Gehäuse-Körper angeordnet und zwischen dem Körper und
dem Abtriebselement ist eine rückstellende Federeinrichtung vorgesehen, die das
Abtriebselement und damit den Klemmbolzen in Richtung der Lösestellung vor
belastet.
Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Spannvorrichtung ist es nicht not
wendig, eine spezielle Drehausrichtung von Klemmbolzen und Steuerfläche einzu
halten. Daher sind Führungen zur Beibehaltung dieser Ausrichtung des Klemm
bolzens bezüglich seiner Wirklinie nicht erforderlich. In der Praxis kann sich wie
bereits gesagt der Klemmbolzen sogar um seine eigene Achse drehen, um einen
gleichmäßigen Abtrieb dadurch zu erreichen, daß unterschiedliche Endflächenab
schnitte für den Kontakt zur Verfügung stehen, wenn die Vorrichtung wiederholt
Arbeitsgänge durchläuft.
Da ferner die Steuerfläche mit einem Sperrwinkel ausgebildet ist, ist die Vorrich
tung selbsthemmend und eine Klemm- bzw. Einspannkraft wird selbst dann auf
rechterhalten, wenn an dieser Einheit kein Druck mehr anliegen sollte. Hierdurch
kann ein wichtiger Sicherheitsaspekt verwirklicht werden, da eine Einspannung
auch dann gewährleistet ist, wenn der Druck aus irgendwelchen Gründen abfallen
sollte. Ferner kann die Spannvorrichtung ihren angespannten Zustand beibehal
ten und die Druckleitungen können abgenommen werden, wobei dennoch die Ein
spannwirkung aufrechterhalten bleibt. Dieser Vorteil ist
insbesondere erwünscht, wenn eine solche Einheit in einer
Anlage installiert ist, die bei der bestimmungsgemäßen Ver
wendung von Ort zu Ort bewegt werden muß. Wenn die Spann
vorrichtung zu lösen ist, so reicht es aus, die Druckleitungen
wiederum anzuschließen und die Klemmwirkung aufzuheben.
Bei dem dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
eine Hebelklemmeinrichtung vorgesehen, bei der ein Hebel etwa
um seine Mitte schwenkbar ist und an einem Ende von dem
Klemmbolzen beaufschlagt wird. Das andere Ende des Hebels
erfüllt die Klemm- bzw. Einspannfunktion. Bei einer solchen
Vorrichtung arbeitet eine einzige Feder, um sowohl den Hebel
als auch den Klemmbolzen in die Lösestellung zu bewegen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung er
geben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung. Darin zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer selbsthemmenden
fluidbetätigten Klemmvorrichtung nach
der Erfindung,
Fig. 2 eine Schnittansicht längs der Linie
2-2 in Fig. 1 zur Verdeutlichung der
Vorrichtung in Teilschnittdarstellung,
so daß die innenliegenden Teile ver
deutlicht werden können,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung,
und
Fig. 4 eine Schnittansicht längs der Linie
4-4 in Fig. 3.
Sofern nicht ausdrücklich anders gesagt, beziehen sich die nachfolgenden Lagean
gaben "rechts" und "links" auf die in Fig. 1 dargestellte Anordnung des Ausfüh
rungsbeispieles. Die Angaben "oben" und "unten" beziehen sich nachfolgend auf
die in den Fig. 1 oder 2 dargestellte Position der Vorrichtung.
Bei der dargestellten Ausbildungsform ist ein Gehäuse-Körper 10
vorgesehen, der an einer Rahmenplatte 11 (die in der Zeich
nung schematisch dargestellt ist) mittels Niederhaltebolzen
oder T-Bolzen angebracht ist, die mit T-förmigen Schlitzen
darin (nicht gezeigt) zusammenarbeiten, die in der Rahmen
platte 11 ausgebildet sind. Die Klemmvorrichtung arbeitet so,
daß in lösbarer Weise ein schematisch mit 13 dargestelltes
Werkzeug an der Rahmenplatte 11 eingespannt wird. Häufig sind
mehrere Klemmvorrichtungen um den Umfang des Werkzeughalte
tisches 13 angeordnet und für ein simultanes Arbeiten mit
einander verbunden.
Eine erste Zylinderbohrung 14 erstreckt sich durch die rückwärtige
Seite des Gehäuse-Körpers 10 und sie ist an beiden Enden mittels eines
Endstöpsels 15 geschlossen, der in Fig. 1 gezeigt ist. Die erste
Bohrung 14 ist geneigt, wie dies am besten aus Fig. 2 zu er
sehen ist und wie dies nachstehend noch näher erläutert
wird.
In der ersten Zylinderbohrung ist ein doppelt wirkender Kolben 16
angeordnet, der in Richtung der Zylinderbohrungsachse 21
oder einer ersten Wirklinie hin- und hergehend beweglich ist.
Der Kolben 16 paßt eng sitzend in der Bohrung und er ist
mit O-ringförmigen Dichtungen 17 und 18 in der Nähe seines
linken und rechten Endes jeweils versehen, wie dies in Fig. 2
gezeigt ist. Die beiden Dichtungen 17 und 18 haben einen be
trächtlichen Abstand voneinander, um einen Mittelkolbenteil
zu erhalten, das eine Steuerfläche 19 längs einer Seite hat.
Diese Steuerfläche ist unter einem Sperrwinkel bezüglich der
Achse 21 der ersten Zylinderbohrung 14 ausgebildet. Ein solcher
Sperrwinkel ist kleiner als etwa 10 Grad und beträgt vorzugs
weise etwa 6 Grad.
Das linke Ende des Kolbens arbeitet mit dem benachbarten Ende
der ersten Zylinderbohrung 14 und dem zugeordneten Endstöpsel 15
unter Bildung einer ersten Druckkammer 22 zusammen. In
ähnlicher Weise arbeitet das rechte Ende des Kolbens mit
dem benachbarten Ende der ersten Zylinderbohrung und dem benach
barten Endstöpsel 15 unter Bildung einer zweiten Druckkam
mer 23 zusammen.
Eine erste Druckleitung 24 steht über Durchgänge in dem
Körper (nicht dargestellt) mit der Druckkammer 22 und eine
zweite Druckleitung 26 in ähnlicher Weise mit der Druck
kammer 23 in Verbindung. Wenn Druck in der Druckkammer 22 an
gelegt ist, während die Druckkammer 23 entlastet wird, be
wegt sich der Kolben in Fig. 2 nach rechts, und wenn die
Druckanschlußverbindungen umgekehrt werden, bewegt sich der
Kolben nach links. Derartige Druckanschlußleitungen sind
normalerweise über ein Vierweg-Ventil (nicht gezeigt) mit
einer hydraulischen Druckquelle und einem Behälterrücklauf
verbunden, so daß die Druckverbindung leicht umgekehrt wer
den kann, um das Einspannen und Entspannen der Vorrichtung
zu bewirken.
Auch ist der Körper mit einer zweiten Bohrung oder einem
Durchgang 27 versehen, der an seinem unteren Ende zu der Zy
linderbohrung etwa in der Mitte derselben offen ist. In der
zweiten Bohrung 27 ist ein zylindrischer Klemmbolzen 28 an
geordnet, der eine innere Endfläche 29 hat, die mit der
Steuerfläche 19 zusammenarbeitet. Die zweite Bohrung 27 führt
den Klemmbolzen während einer hin- und hergehenden Bewegung
längs einer zweiten Wirklinie, die mit dem Doppelpfeil 31
angedeutet ist. Diese Wirklinie 31 ist senkrecht zu der
Steuerfläche 19. Daher ist die Endfläche 29 des Klemmbolzens
senkrecht zu der Längserstreckung des Bolzens und nicht be
züglich derselben geneigt.
Das obere Ende 32 des Klemmbolzens ist in Eingriff mit dem
hinteren Ende des Spannhebels 33, der seinerseits an dem Gehäuse-
Körper 10 mit Hilfe eines Schwenkbolzens 34 gelagert ist.
Das vordere Ende 36 des Spannhebels 33 erstreckt sich über
den Körper 10 hinaus und arbeitet mit dem Werkzeug 13 zusam
men, und zwar derart, daß das Werkzeug 13 gegen die Rahmen
platte 11 gespannt wird, wenn die Spannvorrichtung betätigt
ist.
Eine Lösefeder 37 in einem Federhalter 38, der in den Spann
hebel 33 eingeschraubt ist, belastet einen Federkolben 39
gegen eine benachbarte Fläche 43 auf dem Körper 10 vor, um
den Hebel 33 federnd nachgiebig zu lagern und zugleich wird
der Klemmbolzen 28 in Richtung seiner Lösestellung vorbe
lastet.
Wenn es erwünscht ist, das Werkzeug 13 in seiner Position einzu
spannen, wird unter Druck stehendes Fluid der Druckkammer 23
über die Druckleitung 26 zugeführt und die Druckleitung 24
ist mit dem Behälterrücklauf verbunden, um die Druckkammer 22
zu entlasten. Hierdurch wird bewirkt, daß sich der Kolben
16 in Fig. 2 nach links bewegt und sich die Steuerfläche 19
bezüglich des Klemmbolzens 28 nach links bewegt. Die Kolben
bewegung bewirkt, daß der Klemmbolzen 28 in Richtung nach
oben bewegt wird und hierdurch wird eine in Gegenuhrzeiger
richtung ausgeführte Bewegung des Hebels 33 bewirkt, wie
dies in Fig. 1 gezeigt ist, bis das vordere Ende des Spann
hebels 33 gegen das Werkzeug 13 anliegt. Wenn eine weitere
in Gegenuhrzeigerrichtung gerichtete Bewegung des Hebels 33
durch das Eingreifen am Werkzeug verhindert wird, bewirkt die
über den Klemmbolzen 25 übertragene Reaktionskraft, daß der
Kolben 16 in der Sperrstellung stillsteht. In einer solchen
Stellung wird die Reaktionskraft von dem Klemmbolzen 28
über den Kolben auf die benachbarte Fläche 41 der Zylinderboh
rung 14 übertragen.
Da die Steuerfläche 19 mit einem Sperrwinkel ausgelegt ist,
verknüpfen sich die Reibungskräfte zwischen dem Kolben 16
und der benachbarten Fläche 41 dem Zylinderwand mit Rei
bungskräften zwischen der Endfläche 29 und der Steuerfläche
19, um den Kolben in der Spannstellung oder der Sperrstel
lung zu blockieren. Wenn daher der Druck in der Kammer 23
aufgehoben wird, bleibt die Spanneinrichtung gespannt und
das Werkzeug 13 bleibt zuverlässig gegen die Rahmenplatte 11
gespannt gehalten. Wenn es erwünscht ist, die Klemmvorrich
tung zu lösen, wird die Druckkammer 22 unter Druck gesetzt
und es wird eine ausreichende Kraft erzeugt, die den Kolben
in Fig. 2 nach rechts drückt, um die Sperreibkräfte zu
überwinden und die Spannvorrichtung in ihren Lösezustand zu
überführen. Wenn dies auftritt, führt die Feder 27 den Spann
hebel und den Klemmbolzen in die Lösestellung zurück und das
Werkzeug kann entnommen und durch ein anderes ersetzt werden.
Da die Steuerfläche unter einem kleinen Winkel bezüglich
der Achse 21 ausgelegt ist, können hohe Einspannkräfte mit
relativ durchmesserkleinen Kolben selbst dann erzielt wer
den, wenn Sperreibungskräfte auftreten. Da ferner die Kolben
für eine gegebene zu erbringende Spannkraft mit relativ
kleinem Durchmesser ausgelegt werden können, erhält man eine
sehr kompakte Einheit. Da ferner der Klemmbolzen lediglich
ein zylindrisches massives Element mit parallelen End
flächen senkrecht zur Längserstreckung des Klemmbolzens ist,
läßt sich der Klemmbolzen einfach herstellen und er kann
sehr kurz bemessen sein. Bei dem dargestellten Ausführungs
beispiel kann der Durchmesser des Klemmbolzens größer an
seiner Länge sein. Somit erhält man eine sehr kompakte Ein
heit, die sich auch bei gedrängten Platzverhältnissen ein
setzen läßt. Wenn die zweite Bohrung 27 als ein zylindrischer
Durchgang ausgebildet ist und der Klemmbolzen 28 als ein
zylindrisches Element ausgelegt ist, besteht die Neigung,
daß sich der Klemmbolzen um seine Achse dreht, wenn die Ein
heit wiederholt ein Arbeitsspiel durchläuft. Dies führt zu
einem Eingreifen von Steuerfläche und verschiedenen Ab
schnitten der Endfläche 29 und hierdurch wird ein lokaler
Verschleiß an dieser Endfläche verhindert. Hierdurch läßt
sich die Standzeit der Vorrichtung verlängern. Selbstver
ständlich kann im weiteren Rahmen nach der Erfindung auch
ein nicht-zylindrischer Bolzen mit einer nicht-zylindrischen
zweiten Öffnung vorgesehen werden, wenn die Drehung des
Bolzens während des Arbeitens nicht erwünscht ist. In sol
chen Fällen jedoch erhält man die Vorteile hinsichtlich
eines verminderten lokalen Verschleißes und der verlängerten
Stand zeit infolge der Drehung des Klemmbolzens um seine
Längsachse nicht.
Die Dicke des Körpers zwischen seiner unteren Fläche 42 und
der Reaktionsfläche 41 muß so ausreichend groß sein, daß sie
den Reaktionskräften standhalten kann, die während des Ar
beitens der Vorrichtung auftreten. Jedoch kann die Dicke
des Körpers zwischen der Bohrung 14 und der unteren Fläche
42 in der Nähe der Druckkammer 23 beträchtlich kleiner ge
wählt werden, da die Reaktionskräfte nicht auf diese Stelle
übertragen werden. Folglich läßt sich die Bohrung in dem
Körper derart ausbilden, daß das rechte Ende der Bohrung nach
Fig. 2 sich in der Nähe der unteren Fläche 42 des Körpers
befindet, ohne daß man eine funktionelle Schwächung der
Gesamtanordnung erhält.
Claims (11)
1. Kompakte, druckbetätigte Spannvorrichtung mit einem Gehäuse-Körper
(10), der eine erste zylindrische, mit Fluiddruck beaufschlagbare Bohrung (14)
mit zwei Bohrungsenden aufweist, in der ein Kolben (16) geführt ist, der längs
einer ersten Wirklinie (21) in Abhängigkeit von dem anliegenden Fluiddruck
wahlweise in Richtung einer der beiden Bohrungsenden bewegbar ist, und mit
einer in dem Körper (10) vorgesehenen zweiten Bohrung (27), in der ein an
dem Kolben (16) anliegender Klemmbolzen (28) längs einer zweiten Wirklinie
(31) verschiebbar geführt ist, wobei der Kolben (16) eine dem Klemmbolzen
(28) zugewandte Steuerfläche (19) aufweist, die in Relation zu der ersten
Wirklinie (21) unter einem Sperrwinkel (α) geneigt ist, und der Klemmbolzen
(28) an dem der Steuerfläche (19) zugewandten Ende eine mit der Steuerfläche
(19) zusammenwirkende Steuertriebeinrichtung (29) aufweist, welche bei einer
Axialverschiebung des Kolbens (16) eine Axialverschiebung des Klemmbolzens
(28) bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Wirklinie (31) senkrecht zu der Steuerfläche (19) angeordnet ist und
der der Steuerfläche (19) abgewandte Bereich des Kolbens (16) eine Reaktions
fläche aufweist, die durch die von dem Klemmbolzen (28) auf den Kolben (16)
aufgebrachten Kräfte an die Zylinderbohrung (14) angedrückt ist, so daß die
Steuerfläche (19) bewirkt, daß der Kolben (16) unter Reibschluß im Körper (10)
blockiert ist, wenn Spannkräfte aufgebracht sind, wobei das Anliegen der Re
aktionsfläche an der Zylinderbohrung (14) ausreichend große Reibungskräfte
hervorruft, so daß auch nach Wegfall des an dem Kolben anliegenden Fluid
drucks eine selbstsichernde, eine Bewegung des Kolbens (16) verhindernde
Wirkung sichergestellt ist.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite
Bohrung (27) als zylindrischer Querdurchgang zur Lagerung des Klemmbol
zens (28) mit einer engen Passung vorgesehen ist.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Klemmbolzen (28) wenigstens in begrenzter Weise um die zweite Wirklinie (31)
frei drehbar ist.
4. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuertriebeinrichtung (29) eine zur zweiten Wirklinie (31) senkrecht
angeordnete Oberfläche an dem Klemmbolzen (28) ist.
5. Spannvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Klemmbolzen (28) ein zylindrischer Körper ist und um die zweite Wirklinie
(31) frei drehbar gelagert ist.
6. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Klemmbolzen (28) einen Durchmesser aufweist, der größer ist als seine
Länge.
7. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (16) zwei im Abstand voneinander angeordnete Kolbenenden
aufweist und die Steuerfläche (19) zwischen diesen Kolbenenden angeordnet
ist.
8. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Größe des Sperrwinkels (α) zumindest im Bereich von 10° oder weniger
liegt.
9. Kompakte, druckbetätigte Spannvorrichtung mit einem Gehäuse-Körper (10),
der eine erste zylindrische Bohrung (14) aufweist, in der ein längs einer ersten
Wirklinie (21) bewegbarer Kolben (16) geführt ist, und mit einem in dem Kör
per (10) entlang einer zweiten, die Zylinderbohrung (14) zwischen ihren Enden
schneidenden Bohrung (27) und längs einer zweiten Wirklinie (31) verschieb
bar geführten Klemmbolzen (28), wobei der Kolben (16) eine dem Klemmbolzen
(28) zugewandte Steuerfläche (19) aufweist, die im Verhältnis zu ersten
Wirklinie (21) unter einem Sperrwinkel (α) geneigt ist, und der Klemmbolzen
(28) mit der Steuerfläche (19) zusammenwirkt, so daß bei einer Axialverschie
bung des Kolbens (16) eine Axialverschiebung des Klemmbolzens (28) erfolgt,
und wobei die Kolbenenden mit den benachbarten Enden der Zylinderbohrung
(14) jeweils eine Druckkammer (22 oder 23) bilden und jede der Druckkam
mern (22, 23) mit einer Anschlußeinrichtung (24, 26) verbunden ist, über die
sie mit einem Druckfluidreservoir verbunden und selektiv mit Fluiddruck be
aufschlagbar oder entlastbar ist, so daß bei selektiver Änderung des Fluid
drucks in den Druckkammern (22, 23) der Kolben (16) längs der Zylinderboh
rung (14) bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
der Klemmbolzen (28) durch die Wandung der zweiten Bohrung (27) senkrecht
zu der Steuerfläche (19) geführt ist und der der Steuerfläche (19) abgewandte
Bereich des Kolbens (16) eine Reaktionsfläche aufweist, die durch die von dem
Klemmbolzen (28) auf den Kolben (16) aufgebrachten Kräfte an die Zylinder
bohrung (14) angedrückt ist, so daß die Steuerfläche (19) bewirkt, daß bei einer
Bewegung des Kolbens (16) in eine erste Richtung der Klemmbolzen (28) aus
gefahren und unter Reibschluß zwischen Reaktionsfläche und Zylinderbohrung
(14) im Körper (10) blockiert wird, wobei das Anliegen der Reaktionsfläche an
der Zylinderbohrung (14) ausreichend große Reibungskräfte hervorruft, so daß
auch nach Wegfall des an dem Kolben (16) anliegenden Fluiddrucks eine
selbstsichernde, eine Bewegung des Kolbens (16) verhindernde Wirkung si
chergestellt ist.
10. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet
daß ein Abtriebselement (33) vorgesehen ist, das mit dem der Steuerfläche (19)
abgewandten Ende (32) des Klemmbolzens (28) zusammenwirkt und daß das
Abtriebselement (33) relativ zu dem Gehäuse-Körper (10) zum Einspannen ei
nes Werkzeugs (13) oder dergleichen außerhalb des Gehäuses (10) bewegbar
ist.
11. Spannvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Ab
triebselement (33) schwenkbar am Gehäuse-Körper (10) angeordnet ist und
daß eine rückstellende Federeinrichtung (37) zwischen dem Körper (10) und
dem Abtriebselement (33) angeordnet ist, die das Abtriebselement (33) und
damit den Klemmbolzen (28) in Richtung der Lösestellung vorbelastet.
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