DE3721512C1 - Flugkoerper mit ueberkalibrigem Leitwerk - Google Patents
Flugkoerper mit ueberkalibrigem LeitwerkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Flugkörper mit überkalibrigem Leitwerk
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die gattungsbildende Einrichtung ist aus der DE-OS 34 32 614 bekannt,
wo ein topfförmiges Halteelement bei eingeklappten Flügeln in stirn
seitige Ausnehmungen eingreift. Zum Lösen dieser Arretierung, also
zur Freigabe des Ausklappens der Flügel, muß der Flugkörper eigens
einen Druckgasbehälter mit sich führen, dessen Verschluß mittels
einer pyrotechnischen Zündkapsel beseitigt werden muß, um das hochge
spannte Gas in einen zentralen Druckkanal einströmen zu lassen,
in dem ein Schieber zur Verlagerung der topfförmigen Halterung aus
den Flügel-Stirnausnehmungen heraus geführt ist. Dann wird über
diesen Druckkanal ein zwischen den Flügeln angeordneter Ballon aufge
blasen, um durch dessen Querschnittsvergrößerung die Flügel aus
der Flugkörper-Struktur herauszudrücken, also seitlich aufzustellen.
Diese Anordnung ist aber nachteilig, weil in der Flugkörperstruktur
ein erheblicher Raumbedarf für die Aufnahme des Gasbehälters und
für das Aufblasen des Ballons besteht und darüber hinaus das Einsetzen
der Entriegelung und des Herausdrückens der Flügel von der zeitlich
und funktionell korrekten Ansteuerung und Funktion einer Zündkapsel
für das Öffnen des Druckgasbehälters abhängt.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung
gattungsgemäßer Art unter Sicherstellung gleichzeitiger Entriegelung
aller Flügel wesentlich kleinbauender und in Hinblick auf die Start
gegebenheiten eines solchen Flugkörpers zugleich funktionssicherer
in dem Sinne zu realisieren, daß die überkalibrige Betriebsstellung
der Flügel erst nach Beendigung des Start- bzw. Abschußvorganges
eingenommen wird, ohne dafür also besonders funktionskritische und
raumaufwendige Zusatzeinrichtungen zu benötigen.
Aus der DE-OS 35 07 677 ist es bekannt, einen Flugkörper mit einge
klappten Ruderblättern in ein Vorderlader-Waffenrohr einzuführen,
um ihn daraus nach Art von Mörsermunition zu verschießen; wobei
schon mit Einsetzen der Abschußbeschleunigung den einzelnen Ruder
blättern zugeordnete Sicherungsbolzen entriegeln, so daß die Ruder
blätter zunächst bis zur Anlage gegen die Innenmantelfläche des
Abschußrohres ausschwenken und dann mit Verlassen des Rohres voll
ständig in die radial ausgestellte Funktionsstellung übergehen.
Bei Flugkörpern, die mit höherer Präzision aus einem Abschußrohr
gestartet werden, können die Abgangsstörungen aber nicht zugelassen
werden, die durch Abstützung der freigegebenen Ruderblätter an der
Rohr-Innenmantelfläche auftreten, ganz abgesehen von der Komplikation
bei einem gezogenen Rohr, um den Flugkörper mit einem gewissen Drall
zu starten. Solche Flugkörper sind als endphasengelenkte Artillerie
munition aus WEHRTECHNIK Heft 9/1986 Seite 47 rechts unten bekannt.
Hier verbietet es sich also aus Gründen der Funktionssicherheit
und der Abgangssicherheit des Flugkörpers, daß die Ruderblätter
vor Verlassen der Starteinrichtung freigegeben werden; und bei Freigabe
der Ruderblätter nach Abbau der Startbeschleunigung muß sicherge
stellt sein, daß alle Ruderblätter gleichzeitig ausschwenken, weil
sonst die ganz erhebliche Gefahr besteht, daß nicht mehr steuerungs
technisch auszugleichende Ablieferungsfehler eintreten, die Effektivität
des Flugkörpers also erheblich beeinträchtigt wird.
Dagegen wird die genannte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der gattungsgemäße Flugkörper gemäß dem Kennzeichnungsteil des
Anspruches 1 ausgelegt ist.
Nach dieser Lösung wird, bei und aufgrund des Abschusses aus der
Starteinrichtung, die Sicherungseinrichtung zur Arretierung der
Ruderblätter in der unterkalibrig-eingeklappten Stellung zunächst
nur vorentriegelt, während die Freigabe aller Ruderblätter gleich
zeitig erst nach Gewährleistung einer Vorrohrsicherheitsspanne erfolgt,
nämlich bei und aufgrund hinreichenden Abbaus der Startbeschleunigung.
Hierfür sind keine voluminösen und tatsächlich nur für die Startphase
benötigten Hilfseinrichtungen im Flugkörper mitzuführen, vielmehr
ist die Funktion der nicht zu frühen und dann gleichzeitig einsetzenden
Freigabe zum Herausklappen aller Ruderblätter durch kleinbauende
und funktionsunkritische konstruktive Maßnahmen gewährleistet. Denn
vor der beim Start auftretenden Axialbeschleunigung sind alle Ruder
blätter lagerfähig und transportfähig gesichert, und durch die Axial
beschleunigung beim Start wird diese Sicherung noch nicht freigegeben,
sondern sogar noch funktionell unterstützt, weil die dabei auftretenden
Kräfte den Sicherungseingriff noch fördern. Die beim Start auftretende
Beschleunigung wird lediglich zum Aufbrechen einer Arretierung ausge
nutzt, um die spätere Freigabe der Ruderblätter vorzubereiten, die
dann tatsächlich erst bei hinreichendem Abbau der Startbeschleunigung
erfolgt, also mit Sicherheit erst im Freiflug in hinreichendem Ab
stand vor der Starteinrichtung.
Auch für das dann erfolgende Ausklappen der freigegebenen Ruder
blätter bedarf es nicht des konstruktiven Aufwandes, einen Gasvorrat
zum Aufblasen eines Ausdrück-Ballons mitzuführen und in Funktion
zu versetzten. Es genügt, durch entsprechende Anordnung der Ruder
blatt-Klappachsen dafür zu sorgen, daß der verbleibende Axialschub,
eventuell unterstützt durch Zentrifugalkräfte aufgrund in Abgangs
rotation befindlichen Flugkörpers, die dann entsicherten Ruderblätter
in die radial abgespreizte Stellung überführt. Die Einrichtung zur
Fixierung der Ruderblätter in der eingeklappten Stellung,
die nun ja ohne Funktion für die freigegebenen Ruderblätter ist,
kann aber zugleich Führungsfunktion für den Übergang in die herausge
klappte Flügelstellung aufweisen; so daß auch bezüglich dieser Teil
funktion die erfindungsgemäße Maßnahme eine funktional und räumlich
optimierte Lösung darstellt.
Zusätzliche Vorteile und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesent
liche stark abstrahiert und nicht ganz maßstabsgerecht skizzierten,
insbesondere auch wesentlich kompakter realisierbaren Ausführungs
beispielen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 im Axial-Längsschnitt durch die Flugkörper-Struktur
bei abgebrochener Darstellung den stirnseitigen
Ruderblatt-Eingriff der Sicherungseinrichtung in
ihrer arretierten Stellung,
Fig. 2 entsprechend einem Ausschnitt aus der Darstellung
nach Fig. 1 eine hinsichtlich der Arretierung abge
wandelte Ausführungsform der Sicherungseinrichtung,
Fig. 3 die gelöste Sicherungseinrichtung nach Fig. 2,
Fig. 4 die Sicherungseinrichtung nach Fig. 2/Fig. 3 in
der Ruder-Freigabestellung
und
Fig. 5 die Flugkörper-Struktur in Querschnittsdarstellung
mit gegenüber den eingeklappten Ruderblättern azimutal
verschwenkt angeordneter Sicherungseinrichtung
nach einer der vorangehenden Figuren.
Ein Flugkörper 9 ist im heckseitigen Bereich seiner Struktur 10
in rechtwinkelig gekreuzten Ebenen mit Schlitzen 11 ausgestattet,
durch die rückwärtig angelenkte (in der Zeichnung nicht berücksichtigt)
Ruderblätter 12 während der Lagerung und des Transports sowie gege
benenfalls für den Start bzw. Abschuß aus einem Rohr wenigstens
teilweise ins Innere der Flugkörper-Struktur 10 hineingeklappt sind,
um den wirksamen Außendurchmesser der Gesamtanordnung gegenüber
der ausgeklappten Wirk-Stellung der Ruderblätter 12 zu verringern.
Der Halterung der Ruderblätter 12 in dieser eingeklappten Stellung
dient eine Sicherungseinrichtung 13, die im wesentlichen aus einem
in Richtung der Struktur-Achse 14 verschiebbar geführten Stempel
15 besteht, von dem aus eine Krone 16 achsparallel in Einstiche
17 an den freien Stirnkanten 18 der Ruderblätter 12 eingreift. Diese
Krone 16 kann wie dargestellt topfförmig, also als Hohlzylinder-Wandung
umlaufend an den Stempel 15 angeformt sein; oder es sind einzelne
rückwärts vom Stempel 15 vorstehende Klauen für den Eingriff in
die Einstiche 17 ausgebildet (in der Zeichnung nicht berücksichtigt).
Die Längsführung des Stempels 15 mit seiner Krone 16 erfolgt längs
der Innenwandung 19 des Gehäuses 20 der Sicherungseinrichtung 13.
In der in Fig. 1 dargestellten gesicherten Stellung mit Eingriff
der Stempel-Krone 16 in die Ruderblätter 12 ist der Stempel 15 durch
einen Scherstift 21 arretiert, damit dieser Sicherungseingriff in
die Ruderblätter 12 auch unter Handhabungsgegebenheiten zuverlässig
aufrechterhalten bleibt.
Beim Start des Flugkörpers 9, beispielsweise Abschuß mittels einer
Treibladung aus einem Waffenrohr, in Startrichtung 22 wird der Stift
21 von einer Trägheitsmasse abgeschert, als die im Beispielsfalle
der Fig. 1 eine gesonderte Manschette 23, im Falle der Fig. 2 bis
Fig. 4 der Kronen-Stempel 15 selbst vorgesehen ist. Relativ zur
Flugkörper-Struktur 10 wird diese Manschette 23 also unter Abscherung
des Stiftes 21 der Startrichtung 22 entgegen verlagert. Eine Dämpfungs
feder 24 mündet den Aufprall-Impuls dieser Trägheits-Abschermanschette
23 gegen den Montageflansch 25 für den Einbau der Sicherungsein
richtung 13 in die Flugkörper-Struktur 10.
Aufgrund seiner Masseträgheit tendiert auch der Sicherungs-Stempel
15 zu einer Relativverlagerung der Startrichtung 22 entgegen. Er
wird daran jedoch gehindert bzw. in seiner Bewegung begrenzt durch
die gestauchte Länge von Zylinder-Vorschubfedern 26, die zwischen
dem Montageflansch 25 und Stempelflanschen 27 eingespannt sind.
Zur Bewegungsarretierung kann statt dessen oder zusätzlich auch eine
in ihrer Länge entsprechend dimensionierte Stützhülse 28 vorgesehen
sein, von der die jeweilige Vorschubfeder 26 umgeben ist. Im darge
stellten Beispielsfalle der Fig. 1 dient eine Stützhülse 28 zugleich
als Innenführung für die zylindrische Dämpfungsfeder 24. Durch die
Begrenzung der Bewegungsmöglichkeit des Stempels 15 und damit seiner
Krone 16 entgegen der Startrichtung 22 ist bei entsprechend tiefer
Dimensionierung der Stirn-Einstiche 17 sichergestellt, daß keine
Stützkräfte in Längsrichtung der Ruderblätter 12 aufgenommen und
von deren weiter rückwärts gelegenen Schwenkachsen abgefangen werden
müssen, die Ruderblätter 12 also über ihre Masseträgheit hinaus
keine zusätzliche mechanische Beanspruchung beim Abschuß erfahren.
In Serie mit den Vorschubfedern 26 liegen Federbolzen 29, die einstückig
mit den Stützhülsen 28 ausgebildet sein können. Eine Variation der
axialen Länge der Federbolzen 29 ermöglicht größere konstruktive
Freizügigkeit bei der Auslegung der Federkennlinie der jeweiligen
Vorschubfeder 26. Diese Auslegung erfolgt derart, daß der Kronen
stempel 15 unter Einwirkung der Federkräfte in Startrichtung 22
verlagert wird, wenn die Start- bzw. Abschußbeschleunigung (beispiels
weise aufgrund ausgebrannten Starttriebwerkes oder aufgrund Verlassens
eines Waffenrohres) einen missionstypischen Wert unterschritten
hat. Aufgrund Verlagerung der Krone 16 in Startrichtung 22, also
aus den Ruderblatt-Einstichen 17 heraus, sind die Ruderblätter 12
freigegeben. Die Anordnung ihrer Schwenkachsen relativ zu ihren
Schwerpunkten (in der Zeichnung nicht ausgeführt) ist derart gewählt,
daß sich trägheitsbedingt ein Drehmoment zum Ausklappen der Ruder
blätter 12 durch die Schlitze 11 aus der Struktur 9 heraus in die
radial ausgestellte Funktionsstellung, in der eine Funktions-Arretierung
erfolgt (zeichnerisch nicht dargestellt), ergibt. Missionshinderliche
Drehmomente auf den Flugkörper 9 treten dabei nicht auf, weil die
Sicherungskrone 16 konstruktionsbedingt alle vier Ruderblätter gleich
zeitig freigibt.
Für den Fall eines Abschusses des Flugkörpers 9 aus einem Waffenrohr
kann bei entsprechender Masseauslegung des Kronenstempels auch auf
die Vorschubfedern 26 verzichtet werden. Denn die von der Treibladung
im Waffenrohr hervorgerufene Startbeschleunigung bricht schlagartig
zusammen, wenn das Heck des Flugkörpers 9 das Waffenrohr verläßt.
Dieser Einbruch in der Startbeschleunigung, also die Verzögerung
im Zuge der Bewegung in Startrichtung 22, führt zu einer auf den
Kronenstempel 15 einwirkenden Kraft in Startrichtung 22 und damit
in Wirkrichtung der Vorschubfedern 26, so daß diese bei einer ent
sprechenden Kraft-Masse-Auslegung also sogar für die Freigabe der
Ruderblatt-Sicherung entfallen können. Eine Begrenzung der Bewegung
des Kronenstempels 15 in Start- und Freigaberichtung 22 erfolgt
im dargestellten Beispielsfalle durch einen Gehäusedeckel 30 der
Sicherungseinrichtung 13.
Bei der abgewandelten Ausführung gemäß Fig. 2 bis Fig. 4 ist die
freie axiale Tiefe des Ruderblatt-Einstiches 17 so groß gewählt,
daß der Arretierstift 21 durch Rückwärts-Verlagerung des Kronenstempels
15 erfolgen kann, ohne daß die Stirn der Krone 16 auf die Ruderblätter
12 aufsetzt. Um diese Abscher-Bewegung des Kronenstempels 15 - im
dargestellten Beispielsfalle auch der von ihm mitgeführten Stützhülse
28 samt Federbolzen 29 - zu ermöglichen, ist in der arretierten
Stellung (Fig. 2) die jeweilige Vorschubfeder 26 nicht auf Windungs-
Anlage gestaucht und hinter der Öffnung der Stützhülse 28 ein ent
sprechender axialer Freiraum 31 ausgespart, der dann als Begrenzung
der Abscherbewegung (Fig. 3) dient.
Im Interesse großer erforderlicher Abscherkräfte sind für den Arretier
stift 21 zwei Scherstellen 32, 33 vorgesehen, indem der Stift 21
durch die Stützhülse 28 bzw. ihren Federbolzen 29 ganz hindurch,
in einen gegenüberliegenden Eingriffsraum 34 geschlagen ist.
Um Verkantungen zu vermeiden, sind schließlich in der Ausführung
nach Fig. 2 bis Fig. 4 gehäusefeste Axial-Führungsbolzen 35 vorgesehen,
die durch Eingriff in den hohlzylindrischen Innenraum der Vorschub
federn 26 ein Ausknicken der Federn 26 aufgrund der hohen Beschleunigungs
krafteinwirkungen verhindern.
Aus der aufgrund abgescherten Stiftes 21 gelösten Stellung der Sicherungs
einrichtung 13 gemäß Fig. 3 erfolgt dann der Übergang in die Ruder
blatt-Freigabestellung gemäß Fig. 4 nach Abbau der Startbeschleunigung,
im Falle des Vorhandenseins von Vorschubfedern 26 unterstützt durch
deren in Startrichtung 22 wirkende Federkraft. Mit Anlage des Kronen
stempel 15 gegen den Gehäusedeckel 30 sind also die Ruderblätter 12
zum seitlichen Ausschwenken durch die Struktur-Schlitze (Fig. 1)
freigegeben.
Zur Vereinfachung einer übersichtlichen Darstellung sind in Fig.
1 bis Fig. 4 die beiden Vorschubfedern 26 in der Längsschnitt-Ebene
zweier einander diametral gegenüberliegender Ruderblätter 12 gezeichnet.
Zur Raumersparnis erfolgt die praktische Realisierung jedoch zweck
mäßigerweise gemäß Fig. 5 mit einer schmetterlingsflügelförmigen
Konfiguration des Montageflansches 25, dessen Mittenachse 36 etwa
in der Winkelhalbierenden zwischen zwei einander azimutal benach
barten Ruderblättern 12 liegt.
Entgegen der Beispiels-Darstellung in der Zeichnung ist es nicht
erforderlich, die Vorschubfedern 26 als Druckfedern in Startrichtung
22 wirken zu lassen. Wenn aus funktionalen oder konstruktiven Gründen
in Querschnittsrichtung der Einbauraum begrenzt ist, kann anstelle
der in der Zeichnung dargestellten beiden einander diametral gegenüber
liegenden Vorschubfedern 26 auch eine einzige Zugfeder vorgesehen
sein, die beispielsweise in der Flugkörper-Längsachse 14 auf der
von der Krone 16 gegenüberliegenden Seite des Stempels 15 (an den
Gehäusedeckel 30 befestigt oder durch diesen hindurchgreifend) gelegen
ist und unmittelbar oder über ein Gestänge in Richtung 22 am Stempel
15 angreift.
Claims (10)
1. Flugkörper (9) mit überkalibrigem Leitwerk, dessen Ruderblätter
(12) in die Flugkörper-Struktur (10) eingeklappt und dort von
einer in alle Ruderblätter (12) gleichzeitig eingreifenden,
gegenüber der Struktur (10) in Startrichtung (22) axial verlager
baren Sicherungseinrichtung (13) stirnseitig arretiert sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sicherungseinrichtung (13) als Eingriffselement einen
in Startrichtung (22) von einem gegenüber der Struktur
(10) arretierten Kraftelement
beaufschlagten Stempel (15) aufweist, wobei die Arretierung
dafür ausgelegt ist, unter Startbeschleunigungsgegebenheiten
das Kraftelement freizugeben, welches seinerseits dafür bemessen
ist, nach Abbau der Startbeschleunigung den Stempel (15) in
Startrichtung (22) außer Eingriff mit den Ruderblättern (12)
zu verlagern.
2. Flugkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ruderblätter (12) mit derart angeordneten Klappachsen
an der Struktur (10) gehaltert sind, daß sie durch den verbliebenen
Axialschub des gestarteten Flugkörpers (9), gegebenenfalls unter
stützt durch Zentrifugalkräfte, aus der freigegebenen Stellung
in die radial abgespreizte Stellung überführt werden.
3. Flugkörper nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kraftelement eine Vorschubfeder (26) ist, die in einer
Stempel-Stützhülse (28) geführt ist.
4. Flugkörper nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempel (15) am Gehäuse (20) durch einen Scherstift
(21) arretiert ist.
5. Flugkörper nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine relativ zum Stempel (15) und entgegen der Startrichtung
(22) verlagerbare Abschermasse (Manschette 23) vorgesehen ist.
6. Flugkörper nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bewegungsweg der Manschette (23) ein Dämpfungsglied (Dämpfungs
feder 24) vorgesehen ist.
7. Flugkörper nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempel (15) zugleich als Abschermasse für den Arretier
stift (21) durch Verlagerung der Startrichtung (22) entgegen
ausgelegt ist.
8. Flugkörper nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die eingeklappten Ruderblätter (12) und die Sicherungseinrichtung
(13) sich in Richtung der Projektil-Längsachse (14) wenigstens
teilweise überlappen, mit Eingriff der Sicherungseinrichtung
(13) zwischen zwei einander azimutal benachbart eingeklappte
Ruderblätter (12).
9. Flugkörper nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sicherungseinrichtung (13) zugleich als Stützeinrichtung
für in Startrichtung (22) vor den Ruderblättern (12) angelenkte,
in die Struktur (10) eingeklappte Gleitflügel ausgelegt ist.
10. Flugkörper nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Stempel (26) als Kraftelement der Gasdruck eines
mittels Aufschlagzündung initiierbaren pyrotechnischen Elementes
angreift.
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ID=6330560
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