DE3715188C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Energierückge
winnung aus Hochofen-Gichtgas nach dem Oberbegriff des An
spruchs.
In einer bekannten Energierückgewinnungsanlage dieser Art
weist der Hochofen eine Wasserdampf- und/oder Wasserein
spritzeinrichtung auf, die angrenzend an den Gichtgasauslaß im
oberen Bereich des Hochofens angeordnet ist. Die Einspritz
einrichtung führt Wasserdampf und/oder Wasser in den Gichtgas
strom im Zustand des Heißblasens nach dem Dämpfen
ein, um die Ofenwand im Bereich des Gichtgas
auslasses zu schützen. Der Grobstaub-Abscheider
enthält eine Gichtgaskühlein
richtung, mit der Kühlwasser in den Staubabscheider einge
spritzt werden kann. Ein Sackfilter wird als Trocken-Staubabscheider
verwendet. Die zweite Rohrleitung ist mit einem Druck
reduzierventil versehen.
Beim Betrieb einer solchen Energierückgewinnungseinrichtung
wird das Gichtgas, in das Wasserdampf und/oder Wasser durch
die Einspritzeinrichtung in Verbindung mit dem Heißblasen des
Ofens eingeführt wurde, zum Grobstaub-Abscheider und
zum Sackfilter geleitet, wobei das Absperrventil geschlossen
ist und das Reduzierventil der zweiten Rohrleitung zu einem
gewünschten Öffnungsgrad geregelt ist, um den Spitzendruck des
Ofens zu regeln. Wenn der Ofen nach dem Heißblasen in seinen
normalen Betrieb übergeht, wird das Absperrventil geöffnet und
das Ofengichtgas der Trocken-Gichtdruck-Rückgewinnungsturbine
über den Grobstaub-Abscheider und den Sackfilter zuge
führt. Das Gichtgas wird von der Turbine zu dem Gasreiniger
weitergeleitet.
Im Fall des Durchblasens haben die Gichtgase
vom Ofen höhere Temperaturen und ihr Volumen ist ungefähr 20%
größer als während des Normalbetriebs. Wenn solche abnormalen
Bedingungen festgestellt werden, wird die Gichtgaskühleinrich
tung betätigt, um Kühlwasser in das Gichtgas einzuspritzen, so
daß das Gichtgas gekühlt wird.
Gemäß der vorbeschriebenen Anordnung
ist es notwendig, daß eine Zunahme von etwa 20% des
Gichtgasvolumens aus dem Ofen im Falle eines Durchblasens bei
der Dimensionierung der Kapazitäten für den Grob
staub-Abscheider, die Gichtgaskühleinrichtung und den Sackfil
ter bei der Planung und Konstruktion für die Energierückge
winnungsvorrichtung berücksichtigt werden muß. Dies bedeutet
natürlich, daß die Vorrichtung groß in der Ausdehnung ist.
Eine andere Schwierigkeit bei dieser Anordnung
besteht darin, daß im Zustand des Heißblasens nach
dem Dämpfen bzw. Abfahren, der Feuchtigkeitsinhalt des Gicht
gases erhöht ist wegen der Zufuhr des Wasserdampfs und/oder
Wassers in das Gas durch die Wasserdampf- und/oder Wasserein
blaseinrichtung. Der erhöhte Feuchtigkeitsgehalt kann leicht
im Sackfilter kondensieren, so daß der Filter verschlossen
bzw. unwirksam wird oder die Standzeiten verkürzt werden.
Bei einer ähnlichen, bekannten Anlage zur Energierückge
winnung aus Hochofen-Gichtgas (DE-PS 30 17 761) mit einer
durch dieses angetriebenen Turbine führt ebenfalls eine Rohr
leitung, die ein Absperrventil vor der Turbine aufweist, von
der Hochofen-Gicht über einen Grobstaub-Abscheider und einen
Trocken-Staubabscheider zur Turbine. Die Verbindung eines
Staubabscheiders mit einem Gasreiniger ist auch aus der DE-AS
26 05 288 bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Anlage zur Energie
rückgewinnung aus Hochofen-Gichtgas so weiterzu
bilden, daß sie kleiner in der Gestalt und Ausdehnung wird und
daß sie so eine Anordnung aufweist, daß die Feuchte- bzw. Tau
kondensation in einem Sackfilter (Trocken-Staubabscheider) im Zustand des Heißblasens
nach dem Dämpfen des Ofens verhindert wird, so
daß der Filter weniger leicht einem Verschluß und einer Redu
zierung der Standzeit unterworfen ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei der gattungsgemäßen
Anlage mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs.
Nach dieser Anordnung wird das Gichtgas vom Ofen im Zustand
des Heißblasens nach dem Dämpfen durch die Bypassrohrleitung
geleitet, indem das Absperrventil geschlossen wird, so daß das
Gichtgas durch den Naßreiniger behandelt wird, während der
Ofendruck durch das Durchflußregelventil des Naßreinigers
reguliert wird. Das so behandelte Gas wird dann dem Gasreini
ger zugeführt. Wenn der Nach-Dampfzustand
des Heißblasens vorbei ist, wird das Absperrventil ge
öffnet und das Durchflußregelventil geschlossen, wobei die
Vorrichtung in ihren Normalbetriebszustand übergeht, indem
Gichtgas vom Ofen durch den Grobstaub-Abscheider und
anschließend durch die Trocken-Gichtdruckrückgewinnungsturbine
zur Weiterleitung an den Gasreiniger geführt wird. Im Falle
eines Durchblasens wird das Regelventil des Naßreinigers ge
öffnet, um einem zusätzlichen Gichtgasausstoß den Durchgang
durch die Bypassrohrleitung zu ermöglichen, so daß das Gas
durch den Naßreiniger behandelt wird, wobei das Gas dann zum
Gasreiniger geführt wird.
Daher beinhaltet der Betrieb der Vorrichtung keine Zuführung
von irgendeinem Gichtgas zum Trocken-Staubabscheider, das einen
hohen Feuchtigkeitsgehalt wegen des eingespritzten Wasser
dampfs und/oder Wassers während des Heißblasens nach dem
Dämpfen enthält. Dies verhindert die Möglichkeiten des Zu
setzens des Filters und der Reduzierung seiner Standzeit, der
der Staubentferner andernfalls ausgesetzt sein würde. Weiter
besteht keine Möglichkeit im Falle irgendeines Durchblasens
für das Gichtgas in den Grobstaub-Abscheider und den
Trocken-Staubabscheider mit einer höheren Durchflußrate als
während des Normalbetriebs zu gelangen. Daher ist es nicht
notwendig, die entsprechenden Kapazitäten des Grob
staub-Abscheiders, der Gichtgas-Kühleinrichtung und des
Trocken-Staubabscheiders auf der Basis der Durchflußrate des
Gichtgases im Falle eines Durchblasens zu dimensionieren. Ent
sprechend können die Staubabscheider und die Gichtgas-Kühlein
richtung kleiner in ihrer Gestalt und
Ausdehnung gemacht werden.
Die einzige Figur der Zeichnung stellt ein schematisches Block
diagramm einer Ausführungsform einer Vorrichtung zur Energie
rückgewinnung aus Gichtgasen eines Hochofens gemäß der Er
findung dar.
Ein bevorzugtes Ausführungs
beispiel der Erfindung wird nachstehend ausführlich
mit
Bezug auf die Zeichnung beschrieben. Mit Be
zugszeichen 1 ist ein Hochofen bezeichnet mit einer Wasser
dampf- und/oder Wassereinspritzvorrichtung 2, die im Zustand
des Heißblasens nach einem Dämpfen Wasserdampf und/oder Wasser
in die Gichtgase einspritzt, um die Ofenwand im Bereich des
Gichtgasausgangs im oberen Bereich des Ofens zu schützen. Eine
Gichtgasleitung 4 am Ofenausgang ist mit ihrem unteren Ende
mit dem oberen Bereich des Ofens 1 (Gicht) verbunden. Am unte
ren Ende der Leitung 4 ist ein Druckfühler 3 A zur Feststellung
des Gichtgasdruckes und ein Temperaturfühler 3 B zur Fest
stellung der Gastemperatur angebracht. Das Bezugszeichen 5 be
zeichnet einen Grobstaub-Abscheider, mit dem die
Gichtgasleitung 4 mit ihrem Vorderende verbunden ist und der
eine Gichtgas-Kühlvorrichtung 9 aufweist, die aus einem Tank
6, einer Wasserpumpe 7 und einer Wassereinspritzdüse 8 be
steht. Diese Kühlvorrichtung 9 ist so ausgeführt, daß dann,
wenn der Temperaturfühler 3 B einen Temperaturanstieg über
einen bestimmten Punkt feststellt, die Einrichtung 9 Kühl
wasser in das Gichtgas im Grobstaub-Abscheider 5
sprüht, so daß das Gichtgas auf die bestimmte Temperatur abge
kühlt wird, sowohl durch die Hitzeübertragung auf das Kühl
wasser als auch durch die Verdampfungswärme. Das Bezugszeichen 10
bezeichnet einen Sackfilter, der als Trocken-Staubabscheider
dient und an den eine Gasleitung 11 vom Grobstaub-Abscheider 5 an
geschlossen ist und der jeden Staub entfernt, der vom Staubab
scheider 5 noch übriggelassen wurde. Eine Sackfilter-Gaslei
tung 13 vom Trocken-Staubabscheider 10 ist an eine Trocken-Gichtdruck-Rück
gewinnungsturbine 12 angeschlossen, die einen elektrischen
Generator 14 antreibt. Die Sackfilter-Gasleitung 13 ist mit
einem dazwischenliegenden, ersten Absperrventil 15, einem Not
abschaltventil 16 und einem Druckregelventil 17 versehen. Das
Bezugszeichen 18 bezeichnet einen Gasreiniger, an den eine
Turbinengasleitung 19 von der Turbine 12 angeschlossen ist und
der durch Auswaschen giftige Gase, wie z. B. Hydrogenchlorid,
entfernt, die im Gichtgas enthalten sind. Der Gasreiniger 18
verringert ebenfalls die Temperatur des Gichtgases auf einen
Temperaturbereich, den eine Leitung stromab des Gasreinigers 18
aushalten kann. Die Turbinengasleitung 19 ist dazwischenlie
gend mit einem zweiten Absperrventil 20 versehen. Eine Tur
binenbypassleitung 21, die als zweite Rohrleitung dient, ver
bindet die stromauf liegende Seite des ersten Absperrventils
15 in der Sackfilter-Gasleitung 13 und die stromab liegende
Seite des zweiten Absperrventils 20 der Turbinengasleitung 19.
Die Turbinenbypassleitung 21 ist dazwischenliegend mit einem
Membranventil 22 als Druckreduzierventil ver
sehen. Das Gichtgas, das im Gasreiniger 18 gereinigt wurde,
wird zu einem Gasbehälter 25 durch eine Gasbehälterführungs
leitung 24 transportiert, die mit einem Wasserdichtventil 23
versehen ist.
Eine Gichtgasbypassleitung 31, die von der Gichtgasleitung 4
am Ofenausgang abzweigt, ist mit der Turbinengasleitung 19
zwischen der stromauf liegenden Seite des Gasreinigers 18 und
der stromab liegenden Seite der Turbinenbypassleitung 21 ver
bunden. Die Bypassleitung 31 ist dazwischenliegend mit einem
Venturi-Naßreiniger 32 versehen, der mit Wasser grobe Teilchen
aus dem Gichtgas auswäscht. Dieser Venturi-Naßreiniger 32 um
faßt ein Drosselventil 33, das in der Lage ist, den Spitzen
druck zu regeln, indem der Öffnungsgrad im Zustand des Heiß
blasens nach einem Dämpfen eingestellt wird und der ebenfalls
in der Lage ist, die Durchflußrate eines zusätzlichen Gicht
gasausstoßes im Falle eines Durchblasens zu regeln. Mit dem
Bezugszeichen 33 a ist ein Regler für das Durchflußregelventil (Drosselventil) 33 ge
zeigt.
Die Betriebsweise der Vorrichtung wird nun erklärt: Im Zustand
des Heißblasens nach einem Dämpfen wird das Heißblasen durch
den Druckfühler 3 A festgestellt, und das Druckregelventil 17
und das Membranventil 22 werden in ihre vollständig ge
schlossene Stellung gebracht. Weiter wird das Drosselventil 33
des Venturi-Naßreinigers 32 geregelt, um den Spitzendruck des
Ofens 1 zu regulieren. Das Gichtgas, in das Wasserdampf und/
oder Wasser durch die Einspritzeinrichtung 2 eingespritzt
wird, wird durch die Gichtgasleitung 4 am Ofenausgang und die
Gichtgasbypassleitung 21 geleitet und zum Venturi-Naßreiniger
32 geführt, indem das Gichtgas einer Wasserberieselung zur
Entfernung von Staub ausgesetzt ist. Das Gichtgas wird vom
Naßreiniger 32 zum Gasreiniger 18 über die Turbinengasleitung
19 und dann zum Gasbehälter 25 weitergeleitet.
Wenn der Prozeß des Heißblasens soweit fortgeschritten ist,
bis die Wasserdampf- und/oder Wassereinspritzung aus der Ein
spritzvorrichtung 2 wesentlich reduziert oder gestoppt ist,
wird das Druckregelventil 17 allmählich geöffnet und das
Drosselventil 33 geschlossen. Dann wird das Gichtgas zum Grobstaub-
Abscheider 5, dem Trocken-Staubabscheider (Sackfilter) 10 und der Trocken-
Gichtdruck-Rückgewinnungsturbine 12 geleitet, und so geht die
gesamte Einrichtung in ihre normale Betriebsweise über.
Während des Betriebs der Einrichtung werden das Membranventil
22 und das Druckregelventil 17 zur Regelung des Spitzendrucks
eingestellt.
Im Falle des Durchblasens steigt der Gichtgasausstoß um etwa
20%, und die Temperatur des Gases steigt etwa auf 600 bis
800°C. Wenn der Temperaturfühler 3 B einen solchen Temperatur
anstieg feststellt, wird das Drosselventil 33 des Venturi-Naß
reinigers 32 geöffnet und der zusätzliche Gasausstoß wird über
die Gichtgasbypassleitung 31 zum Venturi-Naßreiniger 32 für
eine dortige Behandlung geleitet. Das dort behandelte Gas wird
an den Gasreiniger 18 geleitet. Der Rest des Gichtgases wird
durch Kühlwasser gekühlt, das durch die Gichtgas-Kühleinrich
tung 9 im Grobstaub-Abscheider 5 eingespritzt wurde,
und wird dann zur Gichtdruck-Rückgewinnungsturbine 12 durch
den Trocken-Staubabscheider 10 transportiert. Daher ist die Menge des
Gichtgases zur Kühleinrichtung 9 und dem Trocken-Staubabscheider 10 nicht
verschieden von der Menge im Falle eines Normalbetriebs, was
eine beachtliche Verringerung der Gichtgasbeanspruchung be
deutet, verglichen mit dem Fall, bei dem eine herkömmliche Vor
richtung verwendet wird.
Claims (1)
- Anlage zur Energierückgewinnung aus Hochofen-Gichtgas mit einer durch dieses angetriebenen Turbine (12) und einer von der Hochofengicht über einen Grobstaub-Abscheider (5) und einen Trocken-Staubabscheider (10) zur Turbine (12) führenden Rohrleitung (4, 11, 13), wobei die Rohrleitung (13) ein Absperrventil (15) vor der Turbine aufweist, und mit einer Rohrleitung (21), die den Trocken-Staubabscheider (10) mit einem Gasreiniger (18) verbindet, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bypassleitung (31) vorgesehen ist, die die Gicht des Hochofens (1) mit dem Gasreiniger (18) über einen Naß reiniger (32) verbindet, wobei der Naßreiniger ein Durch flußregelventil (33) enthält.
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