DE3712833A1 - Sicherheitssteuereinrichtung - Google Patents
SicherheitssteuereinrichtungInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitssteuereinrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Solche Einrichtungen sind z.B. aus
Eisenbahn-Betriebssteuerzentralen (s. z.B. Aufsatz von M.
Kalusa et al in "Signal + Draht" 70 (1978) Heft 7/8, S.
149 ff) bekannt.
Herkömmliche, mit festen Blockabständen arbeitende
Steueranlagen für schienengebundene Fahrzeuge sind heute
mit signaltechnisch sicheren Relaisschaltungen aufgebaut.
Um die Fahrzeugbewegungen zu steuern werden die
Sicherheitsfunktionen ausführenden Relais allgemein so
angeordnet und verschaltet, daß zwischen den
aufeinanderfolgenden Fahrzeugen ein Sicherheitsabstand
(für gewöhnlich von der Länge eines Blockes)
aufrechterhalten wird, wobei die zugehörigen
Fahrweginstruktionen dem Fahrzeugführer über an der
Strecke befindliche Signale übermittelt werden. Diese
festen Signale befinden sich normalerweise an bestimmten
Streckenpunkten, z.B. den Blockanfängen. Signalbegriffe
können aber auch im Fahrzeug in Form einer
Führerstandsanzeige sichtbar gemacht werden. Diesen
Prozeß des Steuerns und Überwachens von Zugfahrten nennt
man signalabhängige Steuerung.
Die grundlegenden Prinzipien der signalabhängigen
Steuerung erfordern, daß alle Steuerstromkreise
signaltechnisch sicher aufgebaut sind. Signaltechnisch
sicher bedeutet, daß bei Auftreten eines einzelnen
Fehlers oder einer statistisch signifikanten
Fehlerkombination innerhalb der Steuerung diese einen
sicheren Zustand annimmt. Dieses Prinzip wird in
Relaistechnik mittels speziell entwickelter Relais, in
Sicherheitsstromkreisen durch Anwendung einer
sicherheitsgeprüften Schaltungstechnik verwirklicht.
Ein weiteres Erfordernis ist, am Ort gewonnene
Stellinformation wie z.B. Signalstellungen und
Weichenlagen so zu Stelleinrichtungen der
Nachbarabschnitte zu übertragen, daß den nachfolgenden
Fahrzeugen die richtigen, gesicherten Anzeigen
übermittelt werden können.
Diese Übertragung muß, um dem Prinzip der
signalabhängigen Steuerung zu genügen, signaltechnisch
sicher erfolgen. Herkömmliche Einrichtungen verwenden
hierzu entweder feste Datenverbindungen oder
Gleisstromkreissysteme.
Die Nachteile signaltechnisch sicherer Relaistechnik
liegen in hohen Einrichtungskosten und einer schlechten
Anpassungsfähigkeit. Eine durchschnittliche, in
Relaistechnik ausgeführte signaltechnische Einrichtung
benötigt ca. 150 bis 200 Relais. Jeder Verschluß ist
besonders verdrahtet und alle Relais und deren
Verbindungen untereinander sind jeweils speziell einem
Ort an der Strecke zugeordnet und den dortigen
Gegebenheiten angepaßt.
Um den zwingenden Erfordernissen, die an die Einrichtung
und deren Umgebung gestellt werden, nachzukommen, muß als
streckenseitiges festes Gehäuse ein ziemlich großer
Schaltkasten oder ein Schalthaus vorgesehen werden. Die
Relais sind in Gestellen angeordnet, wobei auf jedes
Gestell, inklusive Hilfseinrichtungen, etwa 20 bis 30
Relais kommen. Wenn sich das Verkehrsaufkommen ändert und
zusätzliche Gleise oder Weichen verlegt werden müssen,
muß das gesamte Schalthaus neu eingerichtet, oftmals
sogar durch ein größeres ersetzt werden. Dieser den
herkömmlichen Einrichtungen von Grund auf anhaftende
Mangel an Flexibilität verursacht erhebliche
Einrichtungs- und Überarbeitungskosten.
Einrichtungen zur signaltechnisch sicheren Übertragung
von Stellinformation weisen die gleichen Nachteile auf.
Für jede Information, die zu einer benachbarten
Verschlußlogik übertragen werden muß, ist eine getrennte
Drahtverbindung erforderlich. Diese Drahtverbindungen
müssen entlang der gesamten Eisenbahnstrecke eingerichtet
werden.
Freileitungen oder Erdkabel sind kostspielig zu verlegen
und zu unterhalten. Sie sind auch empfindlich gegenüber
Beschädigungen infolge ungünstiger Streckenverhältnisse,
was zu Verspätungen und Unterbrechungen des Zugverkehrs
führt. Freileitungen erfordern auch erhebliche
Umbauarbeiten, wenn Änderungen an der Strecke oder am
Signalsystem vorgenommen werden müssen. Um dem
Sicherheitsbedürfnis nachzukommen, dürfen außerdem nur
besonders zugelassene Drähte und Verdrahtungstechniken
benutzt werden.
Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß es in
herkömmlich aufgebauten Steuerungen keine Möglichkeit
gibt, vergangene Ereignisse zu speichern. Letzteres ist
besonders dann erforderlich, wenn ein Unfall oder andere
Ereignisse, die eine Untersuchung erfordern, eintreten.
In herkömmlichen Stellwerkseinrichtungen gibt es nur die
Möglichkeit, zu versuchen, das Ereignis nachzubilden und
z.B. mittels eines Streifenschreibers zu beweisen, wie
die Einrichtung arbeitet. Die wirklichen Vorgänge zur
Zeit des ungewöhnlichen Ereignisses lassen sich nur
schwierig erkennen und rekonstruieren.
Es sind signaltechnisch sichere, auf der Basis von
Mikroprozessoren aufgebaute Stellwerkssysteme bekannt.
Solche auf einen einzelnen Mikroprozessor gestützte
Systeme mit oder ohne Reserverechner sind empfindlich
gegenüber Fehlern, die, analog zu manchen
Bauelementefehlern, durch solche Ausfälle im Rechner
hervorgerufen werden, die keine Abschaltung des Rechners
bewirken. Diese Einzelfehler können bei Einsatz der
bekannten Systeme ein Risiko darstellen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine
Sicherheitssteuereinrichtung zu schaffen, die die
vorgenannten Schwierigkeiten überwindet, indem sie,
verglichen mit heutigen Stellwerkseinrichtungen, auf
gleichem oder höherem Sicherheitsniveau eine wesentlich
höhere Flexibilität bietet und geringeren
Anpassungsaufwand bei späteren Änderungen verursacht.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst.
Zusätzlich erlaubt die Sicherheitssteuereinrichtung nach
der Erfindung die Übertragung sicherheitskritischer Daten
über die verschiedensten Übertragungsmedien ohne für jede
einzelne Information eine beondere Drahtverbindung zu
benötigen. Die Information wird in Form multiplexierter
Datentelegramme über irgendeinen gewöhnlichen
Übertragungskanal gesendet. Die Übertragung erfolgt dabei
in einer Art und Weise, die die signaltechnische
Sicherheit der Daten gewährleistet.
Die elektronische Verschlußeinrichtung, die den Kern der
Sicherheitssteuereinrichtung nach der Erfindung bildet,
ist signaltechnisch sicher und modular aufgebaut. Sie
stellt eine Standard-Einheit dar, die in allen
Stelleinrichtungen verwendet werden kann. Sie ist in sich
abgeschlossen, so daß sie leicht in ein einziges
19′′-Gestell eingebaut werden kann, womit in den Gehäusen
an der Strecke erheblich Platz eingespart wird.
Die Rechnerkonfiguration ist für alle Anwendungsfälle
gleich. Lediglich die Anzahl der Eingangs/Ausgangs-Module
hängt vom Umfang der Steuerung in der
Verschlußeinrichtung ab. Die Anpassung an geänderte
Streckenanforderungen geschieht durch Hinzufügen oder
Wegnehmen von Eingangs/Ausgangs-Modulen. Änderungen in
der Logik, die bei Änderungen der Betriebsweise
erforderlich werden, werden vom Benutzer durch
Umprogrammieren des Benutzerbereichs des Systemspeichers
vorgenommen. Diese Merkmale erhöhen die Lebensdauer,
verbessern die Flexibilität bei der Anwendung und
darüberhinaus die Gebrauchstüchtigkeit der
Verschlußsteuerung im Vergleich zu herkömmlichen Systemen.
In ihrer Eigenschaft als programmierbare logische
Einrichtung kann die elektronische Verschlußeinrichtung
historische Daten speichern. Diese Daten machen es
möglich, die einzelnen Schritte, die zu einem zu
untersuchenden Ereignis geführt haben, nachträglich zu
erkennen und detailliert zu beschreiben. Damit kann
schnelle und genaue Aufklärung gegeben werden und
gewonnene Erkenntnisse können weiterverwertet werden, um
eine Wiederholung solcher Ereignisse in der Zukunft
selten werden zu lassen oder ganz auszuschalten.
Anhand einer Figur soll nun die erfindungsgemäße
Steuereinrichtung ausführlich beschrieben werden.
Die sichere elektronische Verschlußeinrichtung, wie sie
im Ausführungsbeispiel und der Figur angegeben ist,
enthält zwei Mikroprozessoren R 1, R 2 in einer
redundanten, über einen Vergleichskanal CC eine ständige
gegenseite Prüfung zulassenden Konfiguration. Zusätzliche
Prozessoren können zur Erhöhung der Verfügbarkeit
eingesetzt werden. Jeder Prozessorspeicher besteht aus
einem Festwertspeicherteil und einem
Schreib-Lese-Speicherteil.
Die aus dem von den beiden Prozessoren gebildeten
zentralen Prozessorbereich ausgegebenen Daten werden in
externen Ausgangsspeichern AS gespeichert, welche
Ausgaberelais AR steuern. Diese Relais bilden die
Schnittstelle zu verschiedenen Stellbefehlsleitungen AL.
Die Sicherheit der Ausgänge wird durch zwei voneinander
unabhängige sichere Überwachungseinheiten UE 1, UE 2
erreicht. Jede Überwachungseinheit ist einem Rechner
zugeordnet und steuert den Betriebsstrom der
Ausgaberelais über ein besonderes Sicherheitsrelais VR 1,
VR 2. Um die sicheren Überwachungseinheiten in Betrieb zu
halten, müssen beide Prozessoren in allen
sicherheitsrelevanten Daten übereinstimmen.
Nichtübereinstimmung in sicherheitsrelevanten
Ausgangsdaten, Spannungsausfall oder Unterbrechung einer
Leitung unterbricht den Betrieb der sicheren
Überwachungseinheiten und bewirkt damit den Rückfall der
als Schwerkraftrelais ausgeführten Sicherheitsrelais. Die
Rechner der elektronischen Verschlußeinrichtung sind
unterbrechungsgesteuert. Die Unterbrechungen werden
entsprechend einer vorgegebenen Prioritätsliste
abgearbeitet. Die beiden Prozessoren reagieren auf zwei
Unterbrechungssignale höherer Priorität, welche über
festverdrahtete Zuleitungen TL 1, TL 2 jedem Prozessor
direkt zugeführt werden. Die Priorität wird durch eine
beiden Prozessoren gemeinsame Unterbrechungssteuereinheit
festgelegt. Ein beiden Prozessoren gemeinsamer
Taktgenerator TG besitzt einen Quarzkristalloszillator
mit zwei unabhängigen Frequenzteilerketten und liefert
den notwendigen Zeittakt und die Unterbrechungssignale.
Die sichere Datenübertragung wird eingeleitet sobald das
Anlaufprogramm abgeschlossen ist und die
Sende/Empfangseinheiten zum Senden bereit sind. Bevor ein
Datenwort zur Sendung auf einen Übertragungskanal K
freigegeben wird, führen die beiden Prozessoren überkreuz
einen Vergleich des Wortes durch, um dessen Gültigkeit
festzustellen. Wird von den beiden Prozessoren
Übereinstimmung des Datenwortes festgestellt, wird es an
Sende/Empfangseinheiten SE 1, SE 2 zur Sendung
weitergeleitet. Eine bleibende Nichtübereinstimmung führt
zu einer Sperrung des auszugebenden Datenwortes und zur
Annahme eines sicheren Zustands.
Ankommende Meldungen auf dem Übertragungskanal K werden
in serielle digitale Bitströme umgesetzt und den
Sende/Empfangseinheiten zugeführt. Nach Erkennen des
Telegrammkopfes erkennt das System den Inhalt eines
fehlerfreien Telegramms und übernimmt die Daten zur
weiteren Verarbeitung. Jeder Prozessor hat Zugriff zu der
ihm zugeordneten Sende/Empfangseinheit und speichert die
empfangenen Daten.
Ein empfangenes Datentelegramm wird nur dann akzeptiert,
wenn die von beiden Prozessoren empfangene Information
übereinstimmt, wenn der zyklische Redundanzcode, mit dem
das Datentelegramm gesichert ist, in Ordnung ist, wenn
ein den Empfängerstatus angebendes Datenwort richtig ist
und wenn die enthaltenen Daten plausibel sind. Das letzte
Merkmal verbessert die Fehlererkennung innerhalb der
Empfängerkette.
Jeder der Prozessoren steuert ein Sicherheitsrelais VR 1,
VR 2 über seine sichere Überwachungseinheit UE 1, UE 2. Jede
sichere Überwachungseinheit beaufschlagt hierzu ihr
Sicherheitsrelais mit Gleichstrom, solange sie ständig
einen von dem ihr zugehörigen Prozessor erzeugten
Übereinstimmungsimpuls als Lebenszeichen erhält. Dieses
Lebenszeichen gibt der Prozessor während jedes
Arbeitszyklus aus, wenn gesichert ist, daß alle
sicherheitsrelevanten Prüfungen durchgeführt und
erfolgreich bestanden wurden. Das Lebenszeichen hat
festgelegte elektrische Merkmale, so daß jeder Fehler,
der eine Schwächung oder einen Verlust des Lebenszeichens
bewirkt, die Entregung des Sicherheitsrelais zur Folge
hat.
Das Arbeitsprinzip der Überwachungseinheiten beruht auf
dem Erfordernis, daß beide Prozessoren ständig ein
dynamisches Signal mit genauen Zeitvorschriften ausgeben
müssen um die Stromzufuhr zu den Ausgaberelais AR
aufrechtzuerhalten.
Das Lebenssignal wird von beiden Prozessoren über hierfür
vorgesehene Ausgänge LS 1, LS 2 ausgegeben. Die Ausgabe
erfolgt einmal während jedes Arbeitszyklus an die
zugeordnete Überwachungseinheit. Solange beide Signale
vorhanden sind, wird in jeder Überwachungseinheit ein
Schnittstellenrelais ständig erregt. Ist eines der Relais
in einer der beiden Überwachungseinheiten länger als eine
vorgegebene Zeit entregt - ein Zeichen für einen
möglichen Prozessorfehler - wird die Stromzufuhr zu den
Sicherheitsrelais unterbrochen.
Um den Betrieb der jeweiligen Überwachungseinheit UE 1,
UE 2 zu prüfen, wird der Zustand ihres Relais über
Eingänge CS 1, CS 2 von beiden Prozessoren eingelesen.
Bemerken die beiden Prozessoren, daß der Prüfzustand
permanent falsch ist, stellen sie ihre Lebenszeichen ein
und bringen damit beide Sicherheitsrelais VR 1, VR 2 zum
Abfall. Auf diese Weise werden Kontaktfehler der
Schnittstellenrelais schnell erkannt und führen zur
Reaktion auf die sichere Seite. Arbeitet eine der
Überwachungseinheiten fehlerhaft, so führt das zu
sofortiger Einstellung des Ausgangssignals an die
Sicherheitsrelais, unabhängig von den Prozessoren. Zur
Ausgabe von Stelldaten gibt jeder Rechner zunächst eine
Ausgabeanforderung aus. Anschließend gibt er die
Stelldaten für den kreuzweisen Datenvergleich aus.
Stimmen die Daten überein, wird ein
Übereinstimmungsimpuls ausgegeben und die Daten werden in
den ausgewählten externen Ausgangsspeicher AS
eingespeichert. Die Ausgaberelais AR nehmen dann den
neuausgegebenen Status an.
Kontakte beider Sicherheitsrelais liegen in Reihe mit der
Stromquelle und Kontakten der Ausgaberelais aller
Sicherheitssteuerstromkreise. Um eine Stellhandlung zu
veranlassen, muß jeder Prozessor das entsprechende
Kommando erarbeiten und ausgeben, seine Ausgabe mit der
Ausgabe des anderen Prozessors vergleichen und sofern
Übereinstimmung festgestellt wird, das
Übereinstimmungszeichen ausgeben. Wenn aus irgendeinem
Grund keine Übereinstimmung erreicht wird oder ein
Fehler, der das Übereinstimmungszeichen schwächt oder
seine Ausgabe verhindert, eintritt, wird die befohlene
Stellhandlung unterbunden. Die Stromversorgung der
Verschlußeinrichtung wird unterbrochen.
Der Status des Signalausgangs in Richtung zu den
Stellelementen wird innerhalb jedes Programmzyklus
geprüft um die Ausgangsbefehle zu überwachen. Der Zustand
der Ausgangsrelais wird von den Prozessoren eingelesen
und mit dem befohlenen Status verglichen. Dieser Zustand,
und damit ein Fehler eines Relais oder eine fehlerhafte
Verdrahtung, wird erkannt und die Rechner reagieren
sofort darauf.
Während einer Ausgabe unterbrechen die Rechner die
Prüfung des zugeordneten Kommandokanals für eine
vorgegebene Zeit, um falsche Statusmeldungen während der
Zeit, in der die Ausgangsrelais aktiv sind, zu verhindern.
Erhält der Rechner keine richtige Statusmeldung, so
bedeutet dies eine mögliche Gefährdung. Für
sicherheitsrelevante Steuerfunktionen bedeutet der
Empfang eines falschen Status des Kommandokanals durch
die Prozessoren eine mögliche Gefährdung und die
Prozessoren stellen daraufhin sofort die Ausgabe des
Übereinstimmungszeichens ein. Sie stellen damit sicher,
daß die Betriebsspannung vom Ausgang abgetrennt wird.
Damit wird das System in den sicheren Zustand gebracht.
Statusinformation wird über Statusleitungen SL und einen
Statuseingangsmodul EM angeboten und umfaßt den
Prüfstatus der Stelleinrichtungen. Diese Informationen
werden während jedes Prozeßzyklusses in den Eingangsmodul
eingespeichert. Jeder Prozessor hat Zugriff zu diesen
Daten während seiner Arbeitsphase. Die Statusinformation
wird Prüfungen hinsichtlich Beschaffenheit, zeitlicher
Unveränderlichkeit und Plausibilität unterworfen, bevor
sie von den Prozessoren verarbeitet wird.
Sind die Statusinformationen während des
Datenaufnahmezyklus nicht wie zu erwarten unverändert
beschaffen und plausibel, so werden sie zurückgewiesen.
Zusammen mit dem Ausgangsvergleich sichert diese Technik,
daß gestörte Eingangsdaten die Steuerung sicherer
Verschlußeinrichtungen nicht beeinflussen können.
Die Ortung von schienengebundenen Fahrzeugen kann auf
irgendeine bekannte Weise vorgenommen werden. Eine
bekannte Methode ist eine kontinuierliche Fahrzeugortung
durch Gleisstromkreise, die die Kurzschlußwirkung von
Fahrzeugachsen vorteilhaft ausnutzen. Andere
Ortungsmethoden verwenden Einzelraderkennung am Eingang
und Ausgang von Gleisabschnitten z.B. durch
elektropneumatische oder magnetische Achszähler. Die
Sicherheitssteuereinrichtung erfüllt, wenn sie mit einem
solchen getrennten Zugortungssystem, das eine Auswertung
der Achszählergebnisse und der Achsdurchgangsrichtungen
vornimmt, zusammengeschaltet wird, die Funktion der
Sicherung und der Regulierung des Schienenverkehrs.
Die Gleisfreimeldung wird mittels Achsdetektoren
durchgeführt. Jeder Achsdetektor besteht aus einem Paar
von Zählelementen. Die Zählelemente sind nebeneinander an
derselben Schiene montiert, was die Feststellung der
Durchgangsrichtung erlaubt. Jedes Paar von Zählelementen
ist mit einer an der Strecke untergebrachten
Zähleinrichtung verbunden. Die Zähleinrichtung zählt die
Impulse, die von vorbeifahrenden Rädern erzeugt werden.
Sie zählt aufwärts oder abwärts, je nach dem, in welcher
Richtung die Fahrt stattfindet. Das Zählergebnis jedes
Achsdetektors wird über eine Modemverbindung zur
Sicherheitssteuereinrichtung gesendet, wenn es von dort
her abgerufen wird.
Die Datenübertragung zu den Achszähleinheiten geschieht
in der zuvor beschriebenen sicheren Weise, wobei kein
Datenwort an die serielle Datenübertragungseinrichtung
abgegeben wird, das nicht zuvor mit dem Ausgang der
anderen Prozessoren verglichen und mit diesen in
Übereinstimmung befunden wurde.
Dieser Systemaufbau erlaubt die volle Signalisierung,
Steuerung und Überwachung mit allen gebräuchlichen
Signalisierungs- und Verschlußeinheiten.
Die beschriebene sichere elektronische
Verschlußeinrichtung kann vielseitig verwendet werden.
Sie kann zur Signal- und Fahrstraßenstellung, zur
Bahnübergangssicherung oder als sichere programmierbare
Steuerung oder sicheres Schlüsselsystem eingesetzt werden.
Die Sicherheitssteuereinrichtung kann, wie beschrieben,
als direkter Ersatz für bestehende Stellwerke im
Eisenbahnverkehr oder im Nahverkehr verwendet werden.
Eine zweite Verwendungsmöglichkeit für die sichere
Steuereinrichtung ist die Bahnübergangssteuerung. Die
heutigen Bahnübergangssicherungen verwenden
Relaisverschlüsse zur Schrankensteuerung. Als Teil eines
Stellwerks kann die sichere Steuereinrichtung jede
Schranke innerhalb ihres Streckenbereichs gemäß den
Anordnungen des Betreibers in einer sicheren Art und
Weise steuern und überwachen. Dieses Merkmal bringt dem
Betreiber erhebliche Einsparungen, da es nur eines
zusätzlichen Ein-/Ausgabebausteins und eines
Logikbausteins in einem mit der sicheren
Steuereinrichtung ausgerüsteten Streckenbereich bedarf.
Claims (7)
1. Sicherheitssteuereinrichtung mit zwei Prozessoren,
die aus Gleisbesetzungsdaten Stelldaten parallel
erarbeiten, miteinander vergleichen und nur bei
Übereinstimmung über Ausgaberelais auf
Stellbefehlsleitungen ausgeben, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausgaberelais (AR)
mit externen Ausgabespeichern (AS) der Prozessoren (R 1,
R 2) verbunden sind, in denen die Stelldaten gespeichert
sind, daß zusätzlich zwei Sicherheitsrelais vorgesehen
sind, die die Stromzufuhr zu den Ausgaberelais steuern
und deren eigene Stromzufuhr von zwei sicheren
Überwachungseinheiten (UE 1, UE 2) gesteuert wird, die je
einem der Prozessoren zugeordnet sind und die
Sicherheitsrelais nur dann die Ausgaberelais mit Strom
versorgen lassen, wenn die von den Prozessoren
erarbeiteten Stelldaten übereinstimmen.
2. Sicherheitssteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß mit jedem der Prozessoren eine
Sende/Empfangseinheit (SE 1, SE 2) verbunden ist, die zur
Ausgabe und zum Empfang sicherheitskritischer Daten zu
und von einem Übertragungskanal geeignet ist und über ein
Modem mit diesem Übertragungskanal (K) verbunden ist.
3. Sicherheitssteuereinrichtung nach Anspruch 1 oder
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen beiden
Prozessoren eine Datenverbindung (CC) besteht, über
welche diese den gegenseitigen Vergleich
sicherheitskritischer Daten vor deren Ausgabe an die
Sende/Empfangseinheiten durchführen.
4. Sicherheitssteuereinrichtung nach Anspruch 1,
Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
jedem Prozessor ein Festwertspeicher zur Speicherung
seines Arbeitsprogrammes zugeordnet ist und ein
Schreib-Lese-Speicher zur Speicherung der für den
Vergleich vorgesehenen Daten.
5. Sicherheitssteuereinrichtung nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Sicherheitsrelais (VR 1, VR 2) in Reihe geschaltet
sind.
6. Sicherheitsteuereinrichtung nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
sicheren Überwachungseinheiten (UE 1, UE 2) je ein
signaltechnisch sicher arbeitendes Überwachungsrelais
enthalten.
7. Sicherheitssteuereinrichtung nach einem der
vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Prozessoren bei Übereinstimmung ihrer Ergebnisse
innerhalb jedes Programmzyklus jeweils einen die
Übereinstimmung anzeigenden charakteristischen Impuls an
die zugeordnete Überwachungseinheit ausgeben und daß
letztere einen sicheren Zustand annimmt, wenn der die
Übereinstimmung anzeigende Impuls fehlt oder geänderte
charakteristische Merkmale aufweist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US86884286A | 1986-05-29 | 1986-05-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3712833A1 true DE3712833A1 (de) | 1987-12-10 |
Family
ID=25352423
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873712833 Withdrawn DE3712833A1 (de) | 1986-05-29 | 1987-04-15 | Sicherheitssteuereinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3712833A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2751445A1 (fr) * | 1996-07-19 | 1998-01-23 | Mitsubishi Electric Corp | Dispositif de verrouillage a double systeme informatise |
EP1273500A1 (de) * | 2001-07-02 | 2003-01-08 | Alcatel | Steuerung für ein Relais |
-
1987
- 1987-04-15 DE DE19873712833 patent/DE3712833A1/de not_active Withdrawn
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