DE3711416A1 - Verfahren zur reinigung von wasser und vorrichtung dafuer - Google Patents
Verfahren zur reinigung von wasser und vorrichtung dafuerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Reinigung von Wasser, insbesondere hinsicht
lich eines Gehaltes an Kohlenwasserstoffen aller Art (z. B. Öle, Benzin,
chlorierte Aliphaten sowie Aromaten wie PBC oder Dioxine).
Sie ist für Abwasser, aber auch verunreinigtes Grund- bzw. Trinkwasser
sowie für Sickerwasser aus Mülldeponien, vorzugsweise in Verbindung
mit Verfahren zur Entfernung von schädlichen Ionen wie Schwermetallen,
vorgesehen und geeignet.
Es ist seit langem bekannt, daß einige Kunststoffe adsorbierende Eigen
schaften hinsichtlich Mineralöl und anderen wenig polaren Verbindungen
aufweisen. Es hat zahlreiche Versuche gegeben, diese Eigenschaften nicht
nur zur Abwehr von Unfallfolgen, sondern auch für den Bau von Filtern
zu nutzen. Dabei wurde von der naheliegenden, aber offenbar falschen
Voraussetzung ausgegangen, eine mechanische intensive Vorfiltrierung
sei nicht nötig, weil die Kunststoffe ja selbst solche mechanisch wir
kenden Eigenschaften aufweisen. Tatsächlich aber ergaben Experimente
der Erfinder, daß Schwebstoffe die Adsorption stark behindern, wenn sie
erst von den Kunststoffmaterialien abgefangen werden, während umgekehrt
die Vorfiltration die Kombination des Adsorptivfilters mit einer bak
teriellen Abbaustufe ermöglicht. Diese Anordnung erweist sich dann als
besonders wirksam und damit wirtschaftlich, wenn der Vorfiltration eine
Zumischung geeigneter Chemikalien vorangestellt wird, mit deren Hilfe
die in der Praxis häufige Emulsionsbildung aufgehoben und ein Teil der
Schmutzstoffe ausgeflockt wird. Dadurch werden die Flocken gleich im
mechanischen Filterteil zurückgehalten, verstopfen nicht das Adsorp
tionsmaterial und dieses wiederum ist in der Lage, die nicht polaren
Anteile molekular zu "erkennen" sowie als Träger für die abbauenden
Bakterien zu dienen.
Erfindungsgemäß werden also drei jeweils einzeln bekannte Verfahrens
schritte (Mechanik - Adsorption - Bakterien) in geeigneter Weise kombi
niert, die dazu geeignete Vorrichtung angegeben und mit weiteren Ver
fahrensschritten, insbesondere der Zugabe von Hilfsstoffen, ergänzt.
Die besonders geeigneten Materialien für diese Kombination sind handels
üblich, für den angegebenen Zweck jedoch bislang nicht verwendet worden.
So wurde die Siedlungsfläche von ähnlichen Trägermaterialien bislang
nur für den Bereich der klassischen, Methan erzeugenden Vergärung
in der Literatur beschrieben (Zeitschrift gwf - wasser/abwasser,
Heft 2, 1985, S. 61), während der Abbau von chlorierten Kohlenwasser
stoffen bislang vorwiegend auf Naturfasern diskutiert wird. In der
Tat ermöglicht erst die intensive mechanische Vorreinigung nach
Untersuchungen der Erfinder die Verwendung von Kunststoffträgern
der beschriebenen Art. Vorteilhaft ist dabei die Verwendung einer
konischen Anordnung mit verschieden dichtem Filtermaterial, wodurch
sich die Rückspülintervalle verlängern und das Adsorptionsmaterial
vor Verschlammung geschützt wird, ohne daß die Bakterien häufigen
Strömungswechseln ausgesetzt werden.
Eine sinnvolle Ausführung zeigt die Abbildung.
Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen können so gestaltet werden, daß
im Falle nicht vollständigen Abbaus der adsorbierten Stoffe - etwa
infolge extremer Giftigkeit auch für Bakterien - das Verfahren immer
noch die Entfernung dieser Gifte aus dem Wasser bei gleichzeitiger
Bindung an eine handhabbare feste Masse erreicht.
Die Abbildung zeigt eine erfindungsgemäße Ausführungsform. Dort werden
mit Hilfe einer Pumpe Wasser und darin befindliche Verunreinigungen
angesaugt, ein Emulsionsspaltmittel zudosiert und in einem Mischbehälter
gemischt. Mit Hilfe eines konischen Sandfilters werden anschließend
die mechanisch abtrennbaren Bestandteile abgetrennt und im nächsten
Behälter die nun frei im Wasser verteilten unpolaren Substanzen an
das Adsorptionsmaterial gebunden. Nährstoffe und Lufteintrag - hier in
Form einer Einblasung - ermöglichen dort den bakteriellen Abbau.
Etwa von der Belüftung verschleppte flüchtige Bestandteile werden
von einer Abluftfilterung erfaßt.
Claims (14)
1. Verfahren zur Reinigung von Wasser, dadurch gekennzeichnet,
daß das zu reinigende Wasser zunächst ein mechanisch wirkendes
(insbesondere Fasern und Partikel zurückhaltendes) Filtermate
rial durchläuft und anschließend durch einen Behälter strömt,
in dem es mit einem Kunststoffmaterial in Berührung gebracht
wird, das die Eigenschaft hat, nicht polare chemische Verbin
dungen adsorptiv zu binden und zugleich als Träger für Bakte
rienkulturen dienen zu können, bzw. zu dienen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor Ein
tritt in den mechanischen Filterteil dem Wasser chemische Hilfs
stoffe zugesetzt werden mit der Wirkung, die Bindung von anwesen
den Tensiden oder anderen Emulgatoren an die zu entfernenden
Bestandteile des Schmutzwassers aufzulösen, oder diese durch
Ausfällung zu entfernen.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der mechanische Filterteil in an sich bekannter Weise
mit einer Flotation verbunden wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Kunststoffmaterial aus Fasern auf Basis von Polypro
pylen zumindest teilweise besteht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Material zumindest teilweise aus Polyurethan-Schaum
in Partikelform besteht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß das Kunststoffmaterial aus gepreßtem und verklebten
Partikeln von Polyurethan-Hartschaum besteht, etwa entsprechend
der deutschen Patentschrift Nr. 23 06 916.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß in einen das Kunststoffmaterial enthaltenden Behälter
Sauerstoff, beispielsweise in Form von Luft, eingebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Wasser vor Eintritt in den mit Sauerstoff durchströmten Behälter
Nährstoffe beigegeben werden, die geeignet sind, das Wachstum von
Schadstoffe abbauenden Bakterien zu fördern.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß das Wasser anschließend eine Aktivkohle enthaltende
Reinigungsstufe in an sich bekannter Weise durchläuft.
10. Vorrichtung zur Reinigung von Wasser, bestehend aus midnestens
einem Behälter, Zulauf und Ablauf, dadurch gekennzeichnet, daß
das zu reinigende Wasser nach Entfernung grober Partikel in einem
Behälter mit Sand ein weiteres Filterbett durchläuft, das aus
einem Kunststoffmaterial besteht, welches die Eigenschaft auf
weist, Kohlenwasserstoffe zu adsorbieren und das als Träger für
Kulturen von Bakterien dient.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Wasser Nährstoffe für Bakterien, Sauerstoff oder Luft zugegeben
werden.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der den Sand enthaltende Behälter konisch gestaltet
und mit einer weiteren mechanisch wirkenden Schicht ausgestattet
wird, deren Material sich hinsichtlich Körnung und Dichte von
Sand erheblich unterscheidet.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß verschiedene im Sinne von Anspruch 1 wirksame Kunst
stoffmaterialien untereinander oder mit einem Material großer
Oberfläche je Volumen auf anorganischer Basis vermischt einge
setzt werden.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß mit ihr eine den Verfahren der Ansprüche 2, 3 oder
10 entsprechende Ergänzung erreicht werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873711416 DE3711416A1 (de) | 1987-04-04 | 1987-04-04 | Verfahren zur reinigung von wasser und vorrichtung dafuer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873711416 DE3711416A1 (de) | 1987-04-04 | 1987-04-04 | Verfahren zur reinigung von wasser und vorrichtung dafuer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3711416A1 true DE3711416A1 (de) | 1988-05-19 |
Family
ID=6324890
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873711416 Ceased DE3711416A1 (de) | 1987-04-04 | 1987-04-04 | Verfahren zur reinigung von wasser und vorrichtung dafuer |
Country Status (1)
Country | Link |
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