DE371106C

DE371106C - Motor mit kreisendem Kolben

Info

Publication number: DE371106C
Application number: DET25806D
Authority: DE
Original assignee: JOHANNES THIEL
Current assignee: JOHANNES THIEL
Priority date: 1921-09-09
Filing date: 1921-09-09
Publication date: 1923-03-10

Description

Motor mit kreisendem Kolben. Die Erfindung betrifft eine Maschine mit kreisendem Kolben und mit selbsttätig sich bewegendem Widerlagskolben. Zwecks Bewegung des Widerlagskolbens pufft der Motor die verbrauchten Gase nur teilweise aus, während 'die zurückbleibenden Gase komprimiert werden. Diese Kompression erfolgt solange, bis sämtliche im Arbeitsraum des kreisenden Kolbens befindlichen Gase ihre Spannung ausgeglichen haben. Der als Widerlags- und Steuerschieber dienende Kolben wird daher nicht wie bei bekannten Motoren durch den Kolben selbst gehoben. Es wird hierbei das Entlanggleiten auf dem Boden des. kreisenden Kolbens, wodurch eine erhebliche Reibung entsteht, vermieden.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Motors dargestellt, und zwar zeigt Abb. z einen Längsschnitt durch den Motor senkrecht zur Kurbelwelle, Abb. 2 einen Längsschnitt längs zur Kurbelwelle. Hierin ist a (Abb 2) eine Luftpumpe, b die Zuleitung der Frischluft zum Vergaser, c der Teller des Einlaßventils, d der Vergaser, e eine Düse, aus welcher der Betriebsstoff spritzt, f der Verbrennungsraum, g die Spannfeder des Einlaßventils c, h der als Steuerschieber ausgebildete Widerlagskolben, i die Verlängernmg desselben, die im oberen Teil geführt ist und durch Ringe v nach außen abdichtet, k ein Kanal im Kolben h, L ein Kanal im Gehäuse, n2 eine Zündkerze, n die obere Fläche des Kolbens h, o ein Kolben zur Steuerung des Auspuffventils P, r der kreisende Kolben, t, t, t die untere Fläche des Kolbens h, zs die obere Fläche der Kolbenverlängerung i, v sind Kolbenringe, w (Abb.2) Dichtungsschienen und x ist die Sperrvorrichtung für den Kolben h.
Durch die Luftpumpe a (Abb. 2) wird in einem beliebigen Behälter der Luftdruck auf beispielsweise 6 Atm. gehalten. Dieser Behälter steht mit der Zuleitung b in direkter Verbindung ohne eine zwischengeschaltete Abschlußvorrichtung. Die aus der Zuleitung b kommende Luft strömt durch den Stufenvergaser d nach Eröffnung des Ventiltellers c. Hinter dem Ventil c mischt sie sich mit dem aus der Düse e spritzenden Brennstoff und gelangt darauf als zündfähiges Gasluftgemisch in den Ringraum b. Nachdem in diesem Raum der Druck auf ungefähr 5 Atm. gestiegen ist, schließt sich das Einlaßventil c durch die Spannkraft der Feder g. Hierauf wird der Kolben h durch den Druck der auf seine Unterfläche wirkenden Gase aufwärts bewegt und komprimiert das im Raum f vorhandene Gasluftgemisch auf ungefähr 6 Atm.
Ist der Kolben h in seiner obersten Stellung angelangt, so wird das im Raum f komprimierte Gasluftgemisch durch die Kerze m entzündet. Der hierbei entstehende Druck wirkt sowohl auf die Ringfläche n des Kolbens 1a und drückt diesen nach unten als auch durch den Vergaser hindurch auf den Kolben o, wodurch das Auspuffventil P geöffnet wird. Ist der Kolben h wieder in seiner untersten Lage angelangt, so werden die Kanäle k und 1, die bei der Aufwärtsbewegung des Kolbens voneinander getrennt wurden, wieder miteinander verbunden. Durch diese treten nun die gespannten Gase aus dem Raum f in den Arbeitsraum q. Sie treiben den Kolben r vor sich her, welcher bei seiner Dre- hung gleichzeitig mit seiner Rückseite die verbrauchten Gase aus dem Arbeitsraum q zum geöffneten Ventil p hinausstößt.
Haben die entzündeten Gase sich soweit ausgedehnt, daß ihr Druck auf den Kolben o schwächer ist, als der Gegendruck der Feder s, schließt sich das Auspuffventil P, und der Rest der Gase im Arbeitsraum q wird komprimiert. Die komprimierten Gase drücken nun auf die untere Fläche t, t, t des Kolbens la, wodurch dieser nach oben bewegt wird. Hierbei werden die Räume vor und hinter dem Kolben y miteinander verbunden, so daß die in dem vom Kolben y durchlaufenen Raum q befindlichen Gase ihre Spannungen unter sich ausgleichen. Seine weitere Bewegung führt der Kolben r infolge seiner erhaltenen Schwungkraft aus. Nachdem der Spannungsausgleich im Arbeitsraum q stattgefunden hat, beträgt der in ihm herrschende Druck ungefähr 3 bis q. Atrn., der auf die Fläche t, t, t senkrecht nach oben wirkt. Entgegen wirkt dieser Kraft zunächst nur der atmosphärische Druck auf die obere Fläche et der Kolbenverlängerung i. Der Unterschied zwischen diesen beiden Kräften bewirkt also die Aufwärtsbewegung des Kolbens lz.
Vor der Aufwärtsbewegung des Kolbens lt herrscht im Verbrennungsraum f die gleiche Spannung wie im Arbeitsraum q. Da diese Spannung niedriger ist als in der Zuleitung b, wird das Einlaßventil c wieder geöffnet, und frisches Gasluftgemisch strömt wieder in den Raum f. Nach der Füllung des Raumes f wird der Kolben h nach aufwärts bewegt, das Gemisch verdichtend, worauf die Vorgänge sich wiederholen.
Der Kolben 1a mit seiner Verlängerung i wird zweckmäßig als Zylinder hergestellt. In diesem Falle können einfache Kolbenringe v als Dichtungen Verwendung finden. Die seitliche Dichtung des Kolbens h gegen den Arbeitsraum q kann durch Schienen w erfolgen, die sowohl in die Kolben als auch in die Zylinderwand eingreifen und gleichzeitig als Führung für den Kolben h dienen. Eine vorzeitige Aufwärtsbewegung des Kolbens h wird durch eine beliebige Steuerung x verhindert, die bei der Aufwärtsbewegung des Kolbens diesen freigibt.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHE' z. Motor mit kreisendem Kolben, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerlagskolben (h) durch den Druck der im Arbeitsraum (q) verdichteten und auf seine Unterfläche wirkenden Gase nach oben und durch die im Ringraum (f) entzündeten Gase nach unten getrieben wird.
2. Motor nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß das federbelastete Auspuffventil durch die auf einen mit der Ventilspindel verbundenen Kolben wirkenden ent-@ zündeten Gase geöffnet wird.