DE3709658A1 - Absorber fuer elektromagnetische wellen - Google Patents
Absorber fuer elektromagnetische wellenInfo
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- H01Q—ANTENNAS, i.e. RADIO AERIALS
- H01Q17/00—Devices for absorbing waves radiated from an antenna; Combinations of such devices with active antenna elements or systems
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- Shielding Devices Or Components To Electric Or Magnetic Fields (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft einen Absorber nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Zwar wird die Erfindung im folgenden im Zusammenhang mit
der Dämpfung von Hochfrequenzfeldern in
geschirmten Kammern näher beschrieben, doch ist die Er
findung nicht auf diesen Anwendungsfall beschränkt. Viel
mehr kann die Erfindung ganz allgemein zur Dämpfung
elektromagnetischer Wellen verwendet werden und eignet
sich u. a. auch zur Herstellung radarabsorbierender Ober
flächen für bewegliche Objekte zu Lande, Wasser und in der
Luft wie z. B. Kraftfahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge.
In metallisch geschirmten Räumen wird häufig Absorptions
material an den Wänden installiert, um die Reflexionen
von Hochfrequenzfeldern zu vermeiden. Dies ist für
EMV-Meßzwecke stets aus Homogenitätsforderungen an die
elektromagnetische Feldverteilung erforderlich.
Derzeit sind lediglich zwei Arten von Absorbern bekannt.
Erstens pyramidenförmige Schaumstoffabsorber, z. B. aus
PU-Schaum, der mit leitfähigem Ruß getränkt ist und
zweitens plattenförmig gesinterte Absorber, deren Wirkung
auf dem Ferrimagnetismus beruht.
Pyramidenförmige PU-Schaumstoff-Absorber haben im unteren
Frequenzbereich, d.h. bis ca. 100 MHz keine bzw. ver
schwindend geringe Wirkung (1-3 dB Dämpfung). Sie sind
mechanisch empfindlich, brennbar und teuer in der An
schaffung.
Die plattenförmigen Ferritabsorber sind besonders teuer
in der Herstellung, so daß sie in der EMV-Meßtechnik
beispielsweise bis auf Ausnahmefälle bis heute nicht in
geschirmten Absorber-Meßkammern eingesetzt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen preisgünstig her
stellbaren HF-Absorber der eingangs genannten Art an
zugeben, der auch bei niedrigen Frequenzen eine gute
Dämpfungswirkung aufweist. Die Lösung dieser Aufgabe ist
im Patentanspruch 1 beschrieben. Die weiteren Ansprüche
beinhalten vorteilhafte Ausführungen der Erfindung.
Im Prioritätszeitraum wurde mit der DE-A1-35 08 888 eine
ältere, aber nicht vorveröffentlichte Anmeldung ver
öffentlicht, in der eine ähnliche Lösung offenbart wird,
bei der allerdings der Absorber aus einer Vielzahl von
nicht miteinander verbundenen Einzelstrukturen besteht,
die mit Fasern z. B. aus Kohlenstoff und/oder
Siliziumcarbid gefertigt sind.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher
erläutert.
Erfindungsgemäß wird ein Gitter, Fig. 1, aus Widerstands
drähten vorgeschlagen, die in sich geschlossene leitfähige
Schleifen bilden. Die Form der Schleife kann z. B.
quadratisch, Fig. 1A) oder kreisförmig, Fig. 1B), sein.
Auch andere Grundformen wie z. B. Dreiecke, Rauten, Waben
usw. sind denkbar. Jede Schleife wird in der Regel aus
einem Draht der Dicke d 3, zur Verminderung der Selbst
induktivität aus zwei oder mehreren Drähten gebildet.
Die bedämpfende Wirkung auf eine Hochfrequenzstrahlung,
die auf ein Geflecht dieser Widerstandsdrahtschleifen
trifft, leitet sich aus den Maxwellschen Gleichungen her,
dem Induktionsgesetz und dem Durchflutungsgesetz. Bestünde
eine einzelne Schleife aus einem ideal leitfähigen Draht,
so würde das induzierte Gegenmagnetfeld gleich groß sein
wie das erzeugende, vorausgesetzt, der Schleifendurch
messer ist kleiner, höchstens gleich groß zum Viertel
einer Wellenlänge. Dies wäre der Reflexionsfall. Baut man
die Absorptionsschleifen dagegen aus Widerstandsmaterial,
so wird der in jeder Einzelschleife induzierte Kreisstrom
bedämpft, so daß eine absorbierende Wirkung eintritt.
Damit die in benachbarten Schleifen induzierten Ströme
sich im gemeinsamen Schleifenzweig nicht kompensieren, ist
die Dicke d 3 der Widerstandsleiter im Hinblick auf die
Eindringtiefe optimal zu wählen.
Grundsätzlich könnte das Widerstandsmaterial auch flächen
haft aufgebracht werden. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen
sind Widerstandsschleifen, ähnlich einem Maschendraht mit
durchkontaktierten Kreuzungspunkten vorteilhafter.
In einer geschirmten Kammer werden die Innenwände - ein
Ausschnitt ist in Fig. 2 dargestellt - flächig mit einem
Gitter erfindungsgemäßer Widerstandsschleifen bedeckt. Das
Gitter wird zweckmäßigerweise in einem bestimmten Mindest
abstand d 1 vor den schirmenden Metallwänden, ähnlich einer
Tapete gespannt. Der Grund dafür ist die Tatsache, daß die
HF-Felder durch die Schleifen hindurchgreifen und dann von
der Metallwand reflektiert werden. Der Vorteil des Wider
standsgitters liegt auch darin, daß die an den spiegelnden
Metallflächen reflektierten elektromagnetischen Wellen
nochmals bedämpft werden, wenn sie die Gitterebene durch
laufen.
In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung sind die
einzelnen Schleifen des Gitters in Abhängigkeit vom Feld
verlauf im Gitterbereich räumlich so ausgerichtet, daß die
in den Schleifen induzierte Spannung und damit die ab
sorbierende Wirkung des Gitters maximal ist. Bei einer
reflektierenden, ebenen, metallischen Wand z. B. sind die
einzelnen Schleifen mit ihren Flächen schräg bzw. senk
recht zur Metallwand angeordnet.
Vorteilhaft ist auch die Ausbildung einer erhabenen
räumlichen Struktur des im wesentlichen flächigen Gitters,
indem ein Teil der Schleifen in der Gitterebene angeordnet
ist und jede dieser Schleifen mit mindestens einer
weiteren Schleife verbunden ist, die aus der Gitterebene
herausragt. Vorzugsweise bilden dabei die Schleifen in der
Gitterebene zusammen mit den jeweils direkt mit ihnen in
Verbindung stehenden und aus der Gitterebene heraus
ragenden Schleifen dreidimensionale geometrische Körper
wie z. B. Pyramide oder - wie in Fig. 3 gezeigt - Kuben.
Aber auch andere Körper sind denkbar, die wie z. B. ein
Zylinder, der sich aus mehreren flächigen Grundformen der
Schleifen zusammensetzt.
Die bedämpfende Wirkung des Widerstandsgitters ist fre
quenzabhängig. Je kleiner der Schleifendurchmesser d 2
gewählt ist, umso höher liegen die bedämpften Frequenzen.
Große Schleifen können folglich nur tiefe Frequenzen
bedämpfen. Der Schleifendurchmesser d 2 ist bezüglich der
Dämpfung umgekehrt proportional zur Frequenz.
Als Widerstandsmaterial eignen sich handelsübliche
Materialien, wie Chrom-Nickel-Legierungen o.ä. Die ab
sorbierende Wirkung des Widerstandsgitters ist über der
Frequenz nicht konstant. Sie hängt ebenfalls von der Größe
der Schleifen ab, ihrer Selbstinduktivität L schleife und
der parasitären Kapazität jedes einzelnen Schleifendrahtes
zum anderen.
Das Gitter darf nicht durch metallische Kontakte gegen
die Kammerwände kurzgeschlossen werden, sondern muß gegen
diese isoliert angebracht werden. Vorteilhaft ist es,
erfindungsgemäße HF-Absorber als Module, Fig. 4, her
zustellen, die den Modulgrößen der geschirmten Kammern
entsprechen. In oder an jedem Kammermodul wird dann ein
HF-Absorber-Modul angebracht. Diese sind vorzugsweise
abgeschlossene Gitter, die jeweils in einen isolierenden
Rahmen gespannt sind.
Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung zeigt Fig. 5.
Auf eine Glas- oder Plastikscheibe oder auf eine Holz
platte als Trägermaterial wird im an sich bekannten
Fotodruckverfahren oder nach einem einfachen Metalldruck
verfahren das Widerstandsgitter aufgedruckt. Bei der
Ausführung nach Fig. 5 ist das Gitter doppelt, auf
beiden Seiten der Scheibe aufgebracht mit gegeneinander
versetzten Mustern.
Die Vorteile der Erfindung sind insbesondere:
- - HF-Bedämpfung auch bei tiefen Frequenzen unter 100 MHz.
- - Einfacher, wirtschaftlicher, konstruktiver Aufbau aus handelsüblichen Materialien.
- - Wesentliche Verbesserung des Absorptionsverhaltens in metallisch geschirmten EMV-Meßkammern.
- - Nicht brennbar.
- - Luftdurchlässig.
Claims (24)
1. Absorber zur Bedämpfung elektromagnetischen Wellen,
welcher auf die Wände eines die elektromagnetischer Wellen
reflektierenden Gegenstandes flächig und von Metallwänden
elektrisch isoliert aufgebracht ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Absorber ein Gitter aus Widerstands
drähten ist, die in sich geschlossene leitfähige Schleifen
bilden.
2. Absorber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schleifen kreisförmig sind.
3. Absorber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schleifen dreieckig sind.
4. Absorber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schleifen rechteckig sind.
5. Absorber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schleifen rautenförmig sind.
6. Absorber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schleifen wabenförmig sind.
7. Absorber nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gitter aus Schleifen mit unter
schiedlicher Geometrie besteht.
8. Absorber nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der größte Abstand (d 2) zwischen zwei
Punkten auf einer Schleife kleiner als oder in etwa
gleich der Hälfte der kleinsten zu absorbierenden Wellen
länge ist.
9. Absorber nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dicke (d 3) des Widerstandsdraht
so gewählt ist, daß die in benachbarten Schleifen durch
die elektromagnetischen Wellen induzierten Ströme sich im
gemeinsamen Schleifenzweig nicht kompensieren.
10. Absorber nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die räumliche Ausrichtung der ein
zelnen Schleifen so gewählt ist, daß die in den Schleifen
induzierte Spannung maximal ist.
11. Absorber nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß benachbarte Schleifen in ihrer
räumlichen Ausrichtung verschieden sind und damit dem im
wesentlichen flächig ausgebilden Gitter eine erhabene
Struktur erteilen.
12. Absorber nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil der Schleifen in der Gitterebene angeordnet
ist und daß jede dieser Schleifen mit mindestens einer
weiteren Schleife verbunden ist, die aus der Gitterebene
herausragt.
13. Absorber nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleifen in der Gitterebene zusammen mit der
jeweils direkt mit ihnen in Verbindung stehenden und aus
der Gitterebene herausragenden Schleifen dreidimensionale
geometrische Körper bilden.
14. Absorber nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Körper pyramidenförmig sind.
15. Absorber nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Körper kubusförmig sind.
16. Absorber nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß jede der Schleifen aus jeweils einem
Widerstandsdraht gebildet ist.
17. Absorber nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß jede der Schleifen aus mehreren
Widerstandsdrähten gebildet ist.
18. Absorber nach einem der Ansprüche 1 bis 17 dadurch
gekennzeichnet, daß die Widerstandsdrähte aus handels
üblichen Legierungen gefertigt sind.
19. Absorber nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Widerstandsdrähte aus einer Chrom-Nickel-
Legierung gefertigt sind.
20. Absorber nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gitter im Fotodruck- oder einem
einfachen Metalldruckverfahren auf Glas oder Plastik
scheiben oder auf Holzplatten als Trägermaterial auf
geprägt ist.
21. Absorber nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand (d 1) des Gitters von den
Metallwänden des die elektromagnetischen Wellen reflek
tierenden Gegenstands so gewählt ist, daß die Dämpfung
der durch die Schleifen hindurchgreifenden und von den
Metallwänden reflektierten elektromagnetischen Wellen
maximal ist.
22. Absorber nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß ein in sich geschlossenes Gitter in
einen isolierenden Rahmen gespannt ist.
23. Absorber nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß er zur Bedämpfung von reflektierenden
Hochfrequenzfeldern an die Innenwände einer geschirmten
Kammer angebracht ist.
24. Absorber nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet,
daß er in Moduln gefertigt ist, die den Größen der Wand
moduln geschirmter Kammern entsprechen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873709658 DE3709658A1 (de) | 1986-09-23 | 1987-03-24 | Absorber fuer elektromagnetische wellen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3632253 | 1986-09-23 | ||
DE19873709658 DE3709658A1 (de) | 1986-09-23 | 1987-03-24 | Absorber fuer elektromagnetische wellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3709658A1 true DE3709658A1 (de) | 1988-03-31 |
Family
ID=25847732
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873709658 Ceased DE3709658A1 (de) | 1986-09-23 | 1987-03-24 | Absorber fuer elektromagnetische wellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3709658A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0411198A1 (de) * | 1988-05-27 | 1991-02-06 | G + H Montage Gmbh | Absorber für elektromagnetische und akustische Wellen |
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-
1987
- 1987-03-24 DE DE19873709658 patent/DE3709658A1/de not_active Ceased
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8120 | Willingness to grant licenses paragraph 23 | ||
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8131 | Rejection |