DE3708661C2 - Ringlaser-Gyroskop mit Schwingbiegekörper - Google Patents
Ringlaser-Gyroskop mit SchwingbiegekörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ringlaser-Gyroskop gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein Ringlaser-Gyroskop nutzt den Sagnac-Effect, um eine
Rotation zu erkennen. Zwei sich zueinander in Gegenrichtung
ausbreitende Lichtbündel in einer geschlossenen Schleife haben
Durchlaufzeiten, die sich direkt proportional zur Drehgeschwindigkeit
der Schleife um eine zur Ebene der Schleife senkrechte
Achse voneinander unterscheiden. Generell gibt es zwei Grundverfahren,
um den Sagnac-Effekt zur Erkennung von Rotationen
auszunützen. Ein erstes Verfahren ist interferometrischer Art,
wobei die differentielle Phasenverschiebung zwischen zwei sich
zueinander in Gegenrichtung ausbreitenden Bündeln gemessen wird,
die von einer äußeren Quelle, typischerweise einem Laser, in
einen Sagnac-Ring injiziert werden. Der Ring kann von Spiegeln
begrenzt werden, die die Lichtbündel um den Lichtweg herum
weiterleiten, oder er kann von einer zu einer Spule aufgewickelten
optischen Faser gebildet werden. Lichtbündel, die aus dem
Lichtweg austreten, interferieren und erzeugen ein Muster von
hellen und dunklen Linien, das üblicherweise als Rand- bzw.
Fransenmuster bezeichnet wird. Absolute Änderungen in dem
Fransenmuster sind kennzeichnend für eine Rotation des Rings.
Die Hauptschwierigkeit bei solchen Vorrichtungen besteht darin,
daß diese Änderungen bei Rotationsgeschwindigkeiten, wie sie
bei Lenk- bzw. Navigationsanwendungen von Interesse sind, sehr
klein sind.
Das Ringlaser-Gyroskop verwendet die Resonanzeigenschaften
eines geschlossenen Hohlraums, um die Sagnac-Phasendifferenz
zwischen den sich in Gegenrichtung ausbreitenden Lichtbündeln
in eine Frequenz-Differenz umzusetzen. Die hohen optischen
Frequenzen von ungefähr 1015 Hz von Licht, das in Ringlaser-
Gyroskopen verwendet wird, bewirken, daß winzige Phasenände
rungen zu Schwebungsfrequenzen werden, die ohne weiteres ge
messen werden können.
Ein Ringlaser-Gyroskop besitzt eine Sensorachse, die durch die
geschlossenen Wege hindurchläuft, die von den sich in Gegen
richtung ausbreitenden Bündeln durchlaufen werden. Wenn sich
das Ringlaser-Gyroskop nicht um seine Sensorachse dreht, be
sitzen die optischen Wege für die beiden sich in Gegenrichtung
ausbreitenden Lichtbündel identische Längen, so daß die beiden
Lichtbündel identische Frequenzen besitzen. Eine Rotation des
Ringlaser-Gyroskops um seine Sensorachse bewirkt, daß sich die
effektive Weglänge des Lichtes, das sich in der Drehrichtung
bewegt, erhöht, während sich die effektive Weglänge für die
Welle, die der Richtung der Drehung entgegenläuft, vermindert.
Ringlaser-Gyroskope können als passiv oder als aktiv klassifi
ziert werden, je nachdem, ob das den Lasereffekt bzw. die Ver
stärkung aufweisende Medium sich außerhalb oder innerhalb des
Hohlraums befindet. In einem aktiven Ringlaser-Gyroskop wird
der Hohlraum, der durch den geschlossenen optischen Weg defi
niert wird, zu einem Oszillator und die Ausgangslichtbündel
der beiden Richtungen überlagern sich, so daß sich eine Schwe
bungsfrequenz ergibt, die ein Maß für die Rotationsgeschwin
digkeit darstellt. Bei der Oszillatorausführung ist der Fre
quenz-Filter-Bereich des Hohlraumresonators um viele
Größenordnungen schmaler als der eines passiven Hohlraums
und liefert so die Möglichkeit einer sehr genauen Rotations
erfassung. Bis heute waren die Hauptaktivitäten zur Herstellung
eines Ringlaser-Gyroskop-Rotationssensors auf einen aktiven
Ringlaser gerichtet.
Wenn sich die Drehgeschwindigkeit des Ringlaser-Gyroskops
innerhalb eines bestimmten Bereiches befindet, verschwindet
die Frequenzdifferenz zwischen den Lichtbündeln. Dieses Phä
nomen wird als Frequenz-Synchronisation bzw. Mitzieheffekt
bzw. Moden-Synchronisation bezeichnet und stellt eine Haupt
schwierigkeit von Ringlaser-Gyroskopen dar, weil bei niedrigen
Rotationsgeschwindigkeiten das Ringlaser-Gyroskop die falsche
Anzeige liefert, daß sich die Vorrichtung nicht dreht. Wenn
die Drehgeschwindigkeit eines Ringlaser-Gyroskops bei einem
Wert beginnt, der oberhalb des Wertes liegt, bei dem der Mit
zieheffekt auftritt, und sich dann verringert, dann verschwin
det die Phasendifferenz zwischen den Lichtbündeln bei einer
bestimmten Eingangs-Drehgeschwindigkeit. Diese Eingangs-Dreh
geschwindigkeit wird als Mitzieh-Schwelle ΩL bezeichnet.
Der Bereich von Drehgeschwindigkeiten, in dem der Mitzieh
effekt auftritt, ist der Totband- bzw. Unempfindlichkeitsbe
reich des Ringlaser-Gyroskops.
Die Unmöglichkeit, kleine Drehgeschwindigkeiten genau zu
messen, vermindert die Effektivität eines Ringlaser-Gyroskops
in einem Navigationssystem.
Es gibt mehrere bekannte Verfahren, um die mit dem Mitzieh
effekt verbundenen Schwierigkeiten zu lösen. Ein solches
Verfahren besteht darin, das Ringlaser-Gyroskop um seine
Sensorachse in mechanische Schwingungen zu versetzen, so
daß die Vorrichtung ständig durch den Totband- bzw. Un
empfindlichkeitsbereich hindurchschwingt und niemals in diesem
Bereich festgehalten wird. Die mechanische Oszillation des
Ringlaser-Gyroskops wird üblicherweise als "Zittern" be
zeichnet. Ein typisches Ringlaser-Gyroskop wird mit einer
Frequenz von ungefähr 400 Hz in eine Zitterbewegung ver
setzt, wobei eine Winkelverschiebung von wenigen Bogenminuten
auftritt.
Die mechanische Zitterbewegung wird dadurch erreicht, daß
der Rahmen des Ringlaser-Gyroskops auf einer Schwingbie
gekörper-Vorrichtung montiert wird, die eine Vielzahl von
Flügeln oder Lamellen umfaßt, die sich von einem zentralen
Teil weg erstrecken. Jeder Flügel besitzt zwei piezoelektrische
Elemente, die auf zwei gegenüberliegenden Seiten
des Flügels montiert sind. An die piezoelektrischen Elemente
werden Spannungen so angelegt, daß das eine piezoelektrische
Element auf jedem Flügel die Länge vergrößert, während
das andere piezoelektrische Element die Länge vermindert.
Der Effekt dieser Längenänderungen in den piezoelektrischen
Elementen wird durch die Montage der piezoelektrischen Elemente
auf den Flügeln auf diese übertragen. Die Vergrößerung
der Länge auf der einen Seite eines jeden Flügels und die
gleichzeitige Verkürzung der anderen Seite bewirkt, daß sich
die Flügel biegen oder beugen, so daß jeder Flügel eine
kleine Drehung um die Achse des Ringlaser-Gyroskops erfährt.
Die Spannung ist oszillatorisch, so daß die Flügel ständig
in Phase vibrieren und der Rahmen des Ringlaser-Gyroskops,
der an den Flügeln befestigt ist, um die Achse rotiert.
Das Körper-Zittern bzw. -Schwingen muß so durchgeführt werden,
daß die Zitter-Oszillationen den Rahmen des Ringlaser-Gyroskops
nur um die Sensor- bzw. Meßachse rotieren lassen. Jede noch so
kleine Komponente einer Rotation um andere Achsen bewirkt, daß
die Meßachse auf einem kegelförmigen Pfad um die Richtung prä
zediert, in die sie weisen sollte. Diese Bewegung der Achse
wird als Konizität bezeichnet. Jede Änderung in der Richtung
der Achse aufgrund der Zitterbewegung bewirkt Fehler im Aus
gangssignal des Ringlaser-Gyroskops. Da ein Navigationssystem
drei Ringlaser-Gyroskope umfaßt, die in einem Instrumentenblock
so montiert sind, daß die Meßachsen aufeinander senkrecht stehen,
ist eine mechanische Koppelung der Zitter-Oszillationen wahr
scheinlich.
Um den Konizitätsfehler zu vermindern, wird die Oszillations
ebene des Biegekörpers senkrecht zur Meßachse ausgerichtet und
die Achse der Zitterbewegung ist mit sehr kleinen Toleranzen
kolinear zur Meßachse. Um weiterhin die Oszillationen um andere
Achsen möglichst klein zu halten, sollte der Biegeschwingkörper
so starr als möglich sein, um jeglicher Tendenz zum Schwingen
um andere Achsen zu widerstehen. Da alle mechanischen Systeme
natürliche Oszillationsfrequenzen besitzen, wird ganz allge
mein in geringem Maß eine Oszillation um andere Achsen auf
treten. Typische dem Stand der Technik entsprechende Biege
schwingkörper haben Rotations- und Translations-Resonanzfre
quenzen unterhalb von 1000 Hz und besitzen eine relativ hohe
Nachgiebigkeit, die in Verbindung mit relativ niedrigen Koni
zitätsfrequenzen zu großen systematischen Fehlern führt. Diese
nachgiebigen Biegeschwingkörper ermöglichen eine Bewegung des
Rahmens um die Eingangsachse mit einer relativ großen Amplitude,
wodurch es zu einer Kopplung mit der Systemblock-Bewegung
kommt, was zu Winkelfehlern führt, die nicht mit Hilfe von
Rechnerprogrammen kompensiert werden können.
Ein Ringlaser-Gyroskop der eingangs genannten Gattung ist
in US-PS 44 36 423 beschrieben. Die Aufhängung dieses Ringlaser-
Gyroskops umfaßt ein Torsionsgelenk, das in einer
zentralen Bohrung eines Ringlaserkörpers axial montiert ist.
Dieses Gelenk umfaßt eine Vielzahl von winkelmäßig beabstandeten
Flügelabschnitten, die sich in radialer Richtung
erstreckende Schlitze aufweisen, um eine Torsionsbewegung
des Gyroskops um das Gelenk zuzulassen. Eine Vielzahl von
beabstandeten, gekrümmten Segmenten überbrückt den Spalt
zwischen den Flügelabschnitten und der gegenüberliegenden
Oberfläche der Bohrung, wobei die Segmente an die Oberfläche
der Bohrung angeklebt sind, um das Torsionsgelenk zu befestigen.
In der US-PS 41 15 004, die der DE 27 49 125 A1 entspricht, ist ein Doppelfedersystem beschrieben,
durch das ein Gegengewicht am Gehäuse des Ringlaser-Gyroskops
befestigt ist, um die Oszillationsbewegung des Gehäuses auf
grund von Oszillationen des Gyroskops zu vermindern. Dieses
Doppelfedersystem umfaßt einen ersten Satz von Federn, die
zwischen dem Gehäuse und dem Gyroskop montiert sind, und einen
zweiten Satz von Federn, die zwischen dem Gehäuse und dem Gegen
gewicht montiert sind.
In der US-PS 43 49 183 wird eine Feder-Biegekörper-Baueinheit
für eine Vorrichtung beschrieben, die dazu dient, ein Ringlaser-
Gyroskop in eine Zitterbewegung zu versetzen. Die Baueinheit
umfaßt eine Vielzahl von Biegefedern, die sich in radialer
Richtung zwischen einer Nabe und einem Rand bzw. einer Felge
erstrecken, wobei jede Feder durch vier piezoelektrische Scheib
chen angetrieben wird. Jede Feder besitzt ein verringertes Träg
heitsmoment um eine Achse parallel zu der gemeinsamen Achse
von Felge und Nabe und eine verstärkte in Umfangsrichtung ver
laufende Biegung in dem Bereich, wo sie an der Felge befestigt
ist.
Aus der DE 31 50 160 A1 ist ein Ringlaserkreisel bekannt,
der federnd gelagert ist, und bei dem eine Anregung unterhalb
der Resonanzfrequenz mit einer von der Sinusform abweichenden
Zitterbewegung vorgesehen ist.
Bekannte Schwingbiegekörper für Ringlaser-Gyroskope sind an
den Rahmen durch relativ flexible Bindemittel wie z.B. Poly
urethan-Kleber befestigt, um thermische Spannungen bzw. Bean
spruchungen zu absorbieren und um zu verhindern, daß thermische
Schwankungen Probleme wie z.B. eine Änderung der Weglänge oder
eine Fehlausrichtung der sich zueinander in Gegenrichtung be
wegenden Lichtbündel im Resonanzhohlraum bewirken. Eine Fehl
ausrichtung vermindert die Ausgangsleistung des Ringlaser-
Gyroskops. Änderungen in der Weglänge ändern die Resonanzwellen
länge des Resonanzhohlraums und die Wellenlänge, bei der das
den Lasereffekt aufweisende Medium eine Verstärkung liefert.
Eine Änderung der Wellenlänge ändert den Skalenfaktor des
Ringlaser-Gyroskops, was während dessen Betrieb unerwünscht
ist, da die Genauigkeit der vom Ringlaser-Gyroskop gelieferten
Meßwerte einen bekannten, konstanten Skalenfaktor erfordert.
Die überaus große Flexibilität früherer Verfahren zur Montage
von Biegeschwingkörpern in den Rahmen von Ringlaser-Gyroskopen
erhöht die Konizitätsfehler und vermindert die Resonanzfrequenz
der Schwingbiegekörper-Baueinheit. Typische dem Stand der Technik
entsprechende Schwingbiegekörper besitzen Resonanzfrequenzen von
ungefähr 400 bis 700 Hz. Da das Ringlaser-Gyroskop mit einer
Frequenz von ungefähr 300 bis 500 Hz um die Meßachse in Schwin
gungen versetzt wird, werden die Zitter-Vibrationen um die eine
Achse auf die anderen Achsen übertragen. Die Resonanzfrequenzen
dieser dem Stand der Technik entsprechenden Schwingbiegekörper
liegen ausreichend nahe bei der Zitterfrequenz, so daß der An
trieb zur Zitterbewegung auch Oszillationen um die Achsen von
anderen Ringlaser-Gyroskopen bewirkt, die typischerweise in
einem Leit- bzw. Navigationssystem zusätzlich vorhanden sind.
Dem Stand der Technik entsprechende Schwingbiegekörper passen
in einen im allgemeinen zylindrischen Hohlraum im Rahmen, und
die äußere Oberfläche des Schwingbiegekörpers muß sehr genau
bearbeitet und konzentrisch zum zylindrischen Hohlraum ausge
richtet werden. Es muß ein gleichförmiger Hohl- bzw. Freiraum
zwischen dem Schwingbiebekörper und den Wänden des zylindrischen
Hohlraums erzeugt werden, der dazu dient, flexiblen Kleber auf
zunehmen. Jede Fehlausrichtung der Bauteile oder eine Ungleich
förmigkeit in dem Spalt verursacht Spannungspunkte im Rahmen
und solche Spannungspunkte können die Eigenschaften des Ring
laser-Gyroskops in starkem Maße verschlechtern.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin,
ein Ringlaser-Gyroskop der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei dem die Auswirkungen des Mitzieheffektes vermindert
und eine extrem hohe Steifigkeit
gegeben ist, um die Konizitätsfehler zu vermindern.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die im Anspruch
1 genannten Merkmale gelöst.
Es ist ein Schwingbiegekörper vorgesehen,
der zu einer verbesserten Verminderung der Empfindlichkeit
gegenüber Vibrationen und des Konizitätsfehlers
führt. Der Schwingbiegekörper ist für
eine Montage in einem Hohlraum in einem Ringlaser-Gyroskop-
Rahmen konstruiert, um das Ringlaser-Gyroskop in Zitterbewegungen
zu versetzen.
Die vielen Flügel sind vorzugsweise paarweise angeordnet,
wobei bei jedem Flügelpaar die gekrümmten Teile nahe bei
einander an den Verbindungsstellen der Lamellen mit der Nabe
angeordnet sind. Die gekrümmten Teile haben einander entgegen
gesetzte Krümmungen, so daß die geraden Teile der
Flügel in jedem Paar mit zunehmendem radialen Abstand von
dem zentralen Teil divergieren.
Der Schwingbiegekörper umfaßt vorzugsweise
zwei piezoelektrische Betätigungselemente, die an einander
gegenüberliegenden Seiten der geraden Teile der gekrümmten
Flügel montiert sind. Die piezoelektrischen Antriebselemente
besitzen solche Polaritäten, daß das Anlegen von Treiberspan
nungen an die Antriebselemente den Biegekörperring um die
Sensor- bzw. Meßachse des Ringlaser-Gyroskops in Drehung ver
setzt.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben; in
dieser zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Ringlaser-Gyroskop, die eine
Rahmenstruktur wiedergibt, welche an einem Schwingbiegekörper
befestigt ist,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Schwingbiegekörper aus Fig. 1,
Fig. 3 eine Schnittansicht längs der Linie 3-3 aus Fig. 2,
die eine Bohrung in einer Ausbuchtung eines zentralen
Teils
wiedergibt,
Fig. 4 eine Draufsicht, die einen Tragring aus Fig. 2 in ver
größertem Maßstab wiedergibt,
Fig. 5 eine Querschnittsansicht des Tragrings aus den Fig.
2 und 4,
Fig. 6 eine Querschnittsansicht, die den auf einem Sockel
montierten Schwingbiegekörper
wiedergibt,
Fig. 7 eine graphische Darstellung, die die Ausgangs-Schwe
bungsfrequenz eines Ringlaser-Gyroskops als Funktion
der Rotationsrate wiedergibt,
Fig. 8 das von einem Spiegel, wie er in dem Ringlaser-Gyroskop
aus Fig. 1 Verwendung finden kann, vorwärts reflektierte
und zurückgestreute Licht,
Fig. 9A und 9B die Ausgangswellenform des Ringlaser-Gyroskops
aus Fig. 1 für Rotationsraten bzw. Drehge
schwindigkeiten, die weit von der Mitzieh-
Schwelle entfernt sind bzw. nahe an dieser
Mitzieh-Schwelle liegen, und
Fig. 10 eine Querschnittsansicht
welche piezoelektrische Antriebsvorrichtungen
wiedergibt, die an den Flügeln montiert sind.
Gemäß Fig. 1 umfaßt ein Ringlaser-Gyroskop 10 einen Ringlaserkörper (Rahmen 12),
der eine im wesentlichen rechtwinkelige Form besitzt, wobei
die Ecken abgeschnitten sind, um vier Montageflächen 14 bis 17
zu bilden. Eine Vielzahl von Spiegeln 18 bis 21 ist jeweils auf
den Montageflächen 14 bis 17 angebracht. In dem Rahmen 12 ist
ein Hohlraum 22 ausgebildet, um zwischen den Spiegeln 18 bis
21 einen Pfad um den Rahmen 12 herum zu bilden.
Im Hohlraum 22 ist ein laserfähiges Medium 24 vorgesehen,
um Lichtbündel 26 und 28 zu erzeugen, die sich in dem Hohlraum
in entgegengesetzten Richtungen ausbreiten. Das laserfähige
Medium ist typischerweise eine Mischung aus Helium und Neon,
die auf einen Bereich 30 des Hohlraums 22 begrenzt ist. Dem
laserfähigen Medium 24 wird durch eine nicht dargestellte
Energiequelle Energie zugeführt, die eine Spannung an zwei
Anoden 32 und 34 und eine Kathode 36 anlegt. Die grundlegende
Beschreibung des Ringlaser-Gyroskopes 10 wird hier anhand
eines Beispieles durchgeführt und nicht, um die Erfindung auf
eine spezielle Ringlaser-Gyroskop-Struktur zu begrenzen.
Einer der Spiegel, beispielsweise der Spiegel 18 ist teildurch
lässig, so daß ein Teil eines jeden Lichtbündels in ein Prisma
38 eintritt, das an der Rückseite des Spiegels 18 montiert ist.
Das Prisma 38 ist so ausgebildet, daß es die einander entgegen
laufenden Lichtbündel kombiniert, so daß sie miteinander
interferieren, bevor sie auf einen Photodetektor 40 auftreffen.
Die beiden einander entgegengerichteten Lichtbündel erleiden
Phasenverschiebungen beim Zirkulieren um den Hohlraum 22 herum
durch aufeinanderfolgende Reflexion an den Spiegeln 18 bis 21,
wenn der Hohlraum 22 um seine Längsachse 42 rotiert. Die Pha
sendifferenz der beiden sich zueinander in Gegenrichtung aus
breitenden Bündel ist kennzeichnend bzw. ein Maß für die Ro
tationsrate bzw. Drehgeschwindigkeit des Hohlraums 22 um die
Längsachse 42. Da der Hohlraum 22 als Hohlraumresonator für
die beiden Bündel dient, ist die Frequenz eines jeden Bündels
scharf begrenzt, so daß die Phasenverschiebungen dedektierbar
sind.
Die beiden Frequenzen überlagern einander und bilden ein
Schwebungssignal, dessen Frequenz direkt proportional zur
Drehgeschwindigkeit des Ringlaser-Gyroskops 10 um seine Längs
achse 42 ist. Gemäß Fig. 7 synchronisieren sich die beiden
zueinander in Gegenrichtung ausbreitenden Lichtbündel bei der
gleichen Frequenz, wenn die Drehgeschwindigkeit eines einfachen,
nicht vorgespannten Ringlaser-Gyroskops auf die Mitzieh-
Schwellengeschwindigkeit ΩL verringert wird. Die Frequenzen
der sich zueinander in Gegenrichtung ausbreitenden Licht
bündel sind für einen Drehgeschwindigkeitsbereich ± ΩL
gleich, der den in Fig. 7 gezeigten Mitzieh-Unempfindlich
keitsbereich bildet. Gemäß Fig. 7 wird das Ausgangssignal
des Ringlaser-Gyroskops 10 in der Nachbarschaft des Unempfind
lichkeitsbereiches nichtlinear, was eine Abweichung vom
Ausgangssignal eines idealen Ringlaser-Gyroskops darstellt.
Gemäß Fig. 8 wird angenommen, daß der Mitzieh-Effekt haupt
sächlich durch Strahlung bewirkt wird, die von den Spiegeln
18 bis 21 rückgestreut wird. Da jedes der sich zueinander
in Gegenrichtung ausbreitenden Lichtbündel auf jeden der
Spiegel 18 bis 21 mit einem Einfallswinkel von 45° einfällt,
würde es bei idealen, vollkommen flachen Spiegeln keine zu
rückgestreute Strahlung geben. Ein Hauptteil 43 eines jeden
Lichtbündels wird gemäß den Reflexionsgesetzen beispiels
weise vom Spiegel 18 nach vorne reflektiert. Obwohl die Spie
gel 18 bis 21 eine sehr hohe Qualität besitzen, bewirken aber
Unvollkommenheiten der Oberfläche eine gewisse Spiegel-Re
flexion eines jeden Lichtbündels in alle Richtungen. Ein
Teil 44 des Lichtes aus einem Lichtbündel, das in einen An
nahme- bzw. Eintritts-Raumwinkel für das entgegengesetzt
gerichtete Lichtbündel zurückgestreut wird, koppelt mit die
sem Lichtbündel. Der Annahme- bzw. Eintritts-Raumwinkel hängt
von der Wellenlänge des Lichtes und dem Durchmesser des Hohl
raums 22 ab. Bei einem typischen Rechtecks-Ringlasergyroskop
10, das einen Einfallswinkel von 45° aufweist, wird ungefähr
1 ppm (1:106) der gesamten Spiegelreflexion von jedem der
Spiegel 18 bis 21 in den Annahmewinkel des sich in Gegenrich
tung ausbreitenden Bündels gestreut.
Gemäß Fig. 9A ist das Ausgangssignal des Detektors 40 als
Funktion der Zeit sinusförmig, wenn die Drehgeschwindigkeit
weit von der Mitziehschwelle entfernt ist. Gemäß Fig. 9B
wird dann, wenn sich die Drehgeschwindigkeit in der Nähe
der Mitziehschwelle befindet, das Ausgangssignal des Detek
tors 40 so verzerrt, daß es von der gewünschten Sinus-Wellen
form abweicht. Bei einem typischen Ringlaser-Gyroskop, das
eine Hohlraumlänge von 49 cm besitzt, ist die Mitzieh-Schwelle
ungefähr 100° pro Stunde. Um mit dem Ringlaser-Gyroskop 10
befriedigende Ergebnisse zu erzielen, ist es daher erforderlich,
nicht nur den Mitzieh-Effekt sondern auch Drehgeschwindigkeiten
in der Nähe des Unempfindlichkeitsbereiches zu vermeiden.
Das Ringlaser-Gyroskop 10 umfaßt einen Schwingbiegekörper (Biegeschwingkörper
46), der in einem zentralen Durchgang 48 im Rahmen 12 mon
tiert ist. Dieser Biegeschwingkörper 46 muß sehr hohe Anfor
derungen erfüllen. Der Zitter-Biegekörper bzw. Biegeschwing
körper 46 darf praktisch keine Wärmespannungen auf den Rahmen
12 übertragen, um eine Fehlausrichtung des Hohlraums 22 und
Verzerrungen der optischen Weglängen des Hohlraums 22 für
die sich zueinander in Gegenrichtung ausbreitenden Licht
bündel zu vermeiden.
Um die auf dem Mitzieh-Effekt beruhenden Fehler möglichst
klein zu halten, wird der Rahmen 12 des Ringlaser-Gyroskops
10 relativ zu einem Sockel 47, der in Fig. 6 dargestellt ist,
in Schwingungen versetzt. Gemäß den Fig. 2 und 6 ist der
Rahmen 12 an einem Biegeschwingkörper 46 montiert. Der Biege
schwingkörper 46 umfaßt mehrere in ihm vorgesehene Bohrungen
50 bis 53, die zur Aufnahme von Befestigungsmitteln wie
z.B. von Biegeschwingkörper-Befestigungsschrauben 54 und 56
dienen, die in Fig. 6 in den Bohrungen 50 und 51 dargestellt
sind und die dazu dienen, den Rahmen 12 mit dem Sockel 47
zu verbinden. Biegeschwingkörper-Befestigungsschrauben (nicht
dargestellt) werden auch in den Bohrungen 52 und 53 angeord
net, wenn der Biegeschwingkörper 46 am Sockel 47 montiert
wird.
Gemäß den Fig. 2, 5 und 6 werden zwei Zylinder 58A und 58B,
die aus einem Glaskeramik-Material hergestellt
sind, das denselben thermischen Expansionskoeffizienten wie
der Rahmen 12 besitzt, zwischen dem Biegeschwingkörper 46
und dem Rahmen 12 angeordnet. Die Glaskeramik-Zylinder 58A
und 58B sind im wesentlichen miteinander identisch; daher
ist in Fig. 5 nur der Zylinder 58A dargestellt. Die Länge
und die Dicke der Glaskeramik-Zylinder 58A und 58B sind so
bemessen, daß sich eine Spannungsabsorption ergibt, um eine
thermische Fehlanpassung bzw. Abweichung zwischen dem Bie
geschwingkörper 46 und dem Rahmen 12 daran zu hindern, den
Körper zu verzerren. Der Biegeschwingkörper 46 besteht
typischerweise aus einer als Super-Invar bekannten Legierung,
und der Rahmen 12 besteht aus einem Glaskeramikmaterial.
Die Vermeidung von Verformungen bzw. Spannungen an der
Zwischenfläche zwischen den Glaskeramikzylindern 58A und
58B und dem Rahmen 12 ist kritisch für die Ausrichtung des
Laserhohlraums. Berechnungen und Versuche haben gezeigt,
daß die Glaskeramikzylinder 58A und 58B die auf den Rahmen
12 ausgeübten Belastungen bzw. Spannungen gegenüber früheren
Konstruktionen um eine Größenordnung verringern. Der Biege
schwingkörper 46 dehnt sich mit zunehmender Temperatur aus,
doch die Glaskeramikzylinder 58A und 58B absorbieren mehr
als 99% der mit der thermischen Expansion und Kontraktion
des Biegeschwingkörpers 46 einhergehenden thermischen Span
nung bzw. Belastung.
Gemäß Fig. 2 umfaßt der Biegeschwingkörper 46 einen zentralen
Teil 60 und einen äußeren Ring (Biegekörperring 62), die durch eine Vielzahl
von Lamellen (Flügel) miteinander verbunden sind. Das
beispielhaft wiedergegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel
umfaßt acht Lamellen 64 bis 71, doch ist die Erfindung nicht
auf die wiedergegebene Anzahl von Lamellen beschränkt. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform, die
für eine Verwendung mit einem Ringlaser-Gyroskop 10 vorge
sehen ist, bei dem der Hohlraum 22 so ausgebildet ist, daß
er für die sich zueinander in Gegenrichtung ausbreitenden
Lichtbündel eine Weglänge von 28 cm ergibt, hat der äußere
Ring 62 einen Innendurchmesser von ungefähr 4,05 cm und eine
Dicke von ungefähr 8,9 mm. Ein Vorsprung (Biegekörperorsprung 74) ist an einem
zentralen Außenteil des äußeren Rings 62 ausgebildet. Der
Außendurchmesser des äußeren Rings 62 im Bereich des Vorsprungs
74 beträgt ungefähr 4,32 cm. Die Länge des Zylinders ist
vorzugsweise ungefähr gleich 3,05 cm und die Länge des Vor
sprungs 74 ist ungefähr 1 cm oder weniger.
Die Bohrungen 50 bis 53 sind vorzugsweise in Ausbuchtungen
78 bis 81 ausgebildet, die ausgehend vom zentralen Teil
radial nach außen vorspringen. Die Bohrungen 50 bis 53 sind
vorzugsweise so angeordnet, daß ihre Längsachsen um den zen
tralen Teil herum um 45° voneinander beabstandet sind. Die
Ausbuchtungen sind im wesentlichen identisch; darum wird
im folgenden nur die Ausbuchtung 78 im einzelnen beschrieben.
Gemäß Fig. 2 hat die Ausbuchtung 78 einen Hals 84 mit einer
Breite von ungefähr 0,762 cm. Der Hals erweitert sich längs
eines Paares von glatten Bögen um den Körper der Ausbuchtung
so zu bilden, daß er eine maximale Breite von ungefähr 1,02 cm
besitzt. Die Ausbuchtung 78 endet in einem im wesentlichen
halbzylindrischen Teil 86, der einen Radius von ungefähr 0,51 cm
besitzt. Die Bohrung 51 ist so ausgebildet, daß sie mit dem
Krümmungsbogen des halbzylindrischen Teils 86 konzentrisch
ist und einen Radius von ungefähr 0,193 cm besitzt.
Die Lamellen 64 bis 71 erstrecken sich ausgehend vom zentralen
Teil des Biegeschwingkörpers 46 so, daß sich immer zwei La
mellen zwischen einander benachbarten Ausbuchtungen befinden.
Beispielsweise erstrecken sich die Lamellen 64 und 71 zwischen
den Ausbuchtungen 78 und 79 zum äußeren Ring 62. Die Lamellen
64 bis 67 sind miteinander im wesentlichen identisch und eben
so sind die Lamellen 68 bis 71 im wesentlichen miteinander
identisch; daher werden im folgenden nur die Lamellen 64 und
71 im einzelnen beschrieben. Auf die anderen Lamellen wird
Bezug genommen, wenn es erforderlich ist, um den Aufbau der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zu verdeutlichen.
Gemäß Fig. 2 besitzt die Lamelle 64 einen im Uhrzeigersinn
gekrümmten Teil 90, der vom zentralen Teil des Biegeschwing
körpers 46 vorsteht. Der gekrümmte Teil 90 hat vorzugsweise
eine Dicke von ungefähr 1,04 mm und einen Krümmungsradius
von ungefähr 4,75 mm. Ein gerader Teil 92 erstreckt sich
vom gekrümmten Teil 90 zum äußeren Ring 62, wobei die Länge
des geraden Teils ungefähr 6,35 mm beträgt. Der Winkel zwi
schen der Verbindungsstelle des geraden Teils 92 und dem
Radius des Biegeschwingkörpers 46, der den Winkel zwischen
den Lamellen 64 und 71 halbiert, ist ungefähr 38°.
Die Lamelle 71 hat einen entgegen dem Uhrzeigersinn gekrümm
ten Teil 94, der vom zentralen Teil des Biegeschwingkörpers
46 absteht. Der Krümmungsradius und die Bogenlänge des ge
krümmten Teils 94 sind im wesentlichen identisch mit dem
Krümmungsradius und der Bogenlänge des gekrümmten Teils 90
der Lamelle 64. Ein gerader Lamellenteil 96 erstreckt sich
vom gekrümmten Teil 94 zum Außenring 62. Die Bogenlänge des
Außenrings 62 zwischen den Verbindungsstellen der geraden
Teile 92 und 96 beträgt ungefähr 2,54 cm längs des Innen
durchmessers des äußeren Rings 62.
Gemäß den Fig. 3 und 6 ist die Länge der Ausbuchtung 79
am halbzylindrischen Teil vorzugsweise kleiner als am Hals,
so daß der Kopf der Schraube, die in der Bohrung angeordnet
ist, nicht über einen Bereich vorsteht, der vom Hals und
dem Außenring 62 begrenzt ist. Die Schrauben ragen mit einer
Länge in den Sockel hinein, die ausreicht, um den Biege
schwingkörper 46 sicher am Sockel zu befestigen.
Gemäß den Fig. 2 und 4 bis 6 hat der Glaskeramikzylinder
58A vorzugsweise einen Innendurchmesser von ungefähr 4,3 cm
und einen Außendurchmesser von ungefähr 4,47 cm. Ein Vorsprung 100,
der sich um ein Ende des Glaskeramikzylinders 58A herum
erstreckt, hat einen Außendurchmesser von ungefähr 4,56 cm.
Ein Vorsprung 102, der im wesentlichen identisch mit dem
Vorsprung 100 ist, erstreckt sich um ein Ende des Glas
keramikzylinders 58B. Die Glaskeramikzylinder 58A und 58B
sind am Außenring 62 so befestigt, daß sich die Vorsprünge
100 und 102 in der Nähe der gegenüberliegenden Enden des
Biegeschwingkörpers 46 befinden.
Wie in Fig. 6 dargestellt, berühren die Glaskeramikzylinder
58A und 58B den Außenring 62 des Biegeschwingkörpers 46 nur
dort, wo der Vorsprung 74 am Außenring 62 den Innendurch
messer von zwei Endteilen 106 und 108 der Glaskeramikzylinder
58A bzw. 58B berührt. Ein Bindemittel befestigt den aus Metall
bestehenden Biegeschwingkörper 46 an den Glaskeramikzylindern
58A und 58B. Die Glaskeramikzylinder 58A und 58B passen inner
halb des kreisförmigen Hohlraums 48 in den Rahmen 12, wobei
nur die Vorsprünge 100 und 102 der Glaskeramikzylinder 58A
bzw. 58B mit dem Glasmaterial des Rahmens 12 in Berührung
stehen. Daher gibt es bei dem Ringlaser-Gyroskop 10 keine
Berührung zwischen dem aus Metall bestehenden Biegeschwing
körper 46 und dem Glasmaterial des Rahmens 12, was verhindert,
daß thermisch bedingte Größenänderungen des Biegeschwing
körpers 46 irgendeinen merklichen Einfluß auf den Rahmen 12
haben.
Das Bindemittel bzw. der Kleber, der verwendet wird, um den
Biegeschwingkörper 46 an dem Glaskeramikzylinder 58 und den
Glaskeramikzylinder 58 am Rahmen 12 zu befestigen, kann von
der Art sein, die aushärtet, um fest bzw. starr zu werden.
Früher verwendete Bindemittel, wie z.B. Polyurethan, die
verwendet wurden, um Biegeschwingkörper (nicht dargestellt)
am Rahmen des Ringlaser-Gyroskopes zu befestigen, mußten
relativ flexibel sein, um thermische Spannungen zu absorbieren
und zu verhindern, daß thermische Schwankungen Probleme ver
ursachen, wie z.B. eine Änderung der Weglänge oder eine Fehl
ausrichtung der sich zueinander in Gegenrichtung ausbreitenden
Lichtbündel im Hohlraum 22. Eine Fehlausrichtung vermindert
die Ausgangsleistung des Ringlaser-Gyroskops 10. Änderungen
in der Weglänge ändern die Resonanzwellenlänge des Hohlraums
22 und ändern die Wellenlänge, bei der das laserfähige Medium
eine Verstärkung liefert. Eine Veränderung der Wellenlänge
ändert den Skalenfaktor des Ringlaser-Gyroskops, was während
dessen Betrieb nicht wünschenswert ist, da die Genauigkeit
der vom Ringlaser-Gyroskop gelieferten Meßwerte einen bekann
ten, konstanten Skalenfaktor erfordert.
Frühere Verfahren zur Montage des Biegeschwingkörpers im Rah
men eines Ringlaser-Gyroskops hatten den Nachteil, daß sie
eine zu große Flexibilität ermöglichten, was die Konizitäts
fehler vergrößerte und die Resonanzfrequenz der Biegeschwing
körper-Baueinheit für Oszillationen um andere Achsen als die
Sensorachse erniedrigte. Typische dem Stand der Technik ent
sprechende Biegeschwingkörper haben Fehlachsen-Resonanzfre
quenzen von ungefähr 600 Hz. Der Biegeschwingkörper 46, der
wesentlich steifer als bekannte Strukturen ist, besitzt eine
Fehlachsen-Resonanzfrequenz von ungefähr 1500 Hz. Bekannte
Biegeschwingkörper haben eine Eingangsachsen-Durchbiegung
größer als eine Bogensekunde pro Gramm. Der Biegeschwing
körper 46 hat eine Eingangsachsen-Durch
biegung von weniger als 0,2 Bogensekunden pro Gramm (arc - sec/g).
Der Biegeschwingkörper 46 weist gegenüber früheren Biege
schwingkörpern hinsichtlich der Einfachheit der Herstellung
und hinsichtlich seiner Eigenschaften beträchtliche Vorteile
auf. Gemäß Fig. 6 besteht der einzige Kontakt zwischen dem
Biegeschwingkörper 46 und den Glaskeramikzylindern 58A und
58B an der Verbindungsstelle zwischen dem Vorsprung 74 und
den Enden 106 und 108 der Glaskeramikzylinder 58A bzw. 58B.
Der Bereich zwischen dem äußeren Ring 62 und den Glaskeramik
zylindern 58A und 58B umgrenzt zwei ringförmige Leerräume
110 und 112. Die Glaskeramikzylinder 58A und 58B und der
Rahmen 12 umschließen einen Hohlraum 113, der sich zwischen
den Vorsprüngen 100 und 102 erstreckt. Der Hohlraum 113
liegt dem Vorsprung 74 gegenüber, so daß es keinen direkten
Weg zur Übertragung von Wärmespannungen oder radial gerich
teten mechanischen Vibrationen zwischen dem Biegeschwing
körper 46 und dem Rahmen 12 gibt. Es wird praktisch keine
Energie zwischen dem Außenring 62 und den Glaskeramik
zylindern 58A und 58B über die Leerräume 110 und 112 oder
zwischen den Glaskeramikzylindern 58A und 58B und dem Rahmen
12 über den Hohlraum 113 hinweg übertragen. Thermische Span
nungen werden durch die Glaskeramikzylinder 58A und 58B ab
sorbiert, die sich in den Hohlraum 113 hinein ausdehnen,
wenn sich derBiegeschwingkörper 46 aufgrund einer Temperatur
erhöhung ausdehnt. Das Ergebnis einer temperaturbedingten
Ausdehnung des Biegeschwingkörpers ist eine geringfügige
Verbiegung der Glaskeramikzylinder 58A und 58B zum Rahmen
12 hin. Wenn die Temperatur des Biegeschwingkörpers 46 ab
nimmt, so daß sich der Biegeschwingkörper 46 zusammenzieht,
dann biegen sich die Glaskeramikzylinder 58A und 58B vom
Rahmen 12 weg nach innen.
Bekannte Biegeschwingkörperbaueinheiten umfassen nicht die
Glaskeramikzylinder 58A und 58B und weisen nicht den Vor
sprung 74 auf der Außenfläche des Außenrings 62 auf. Der
Hohlraum im Rahmen, in den bekannte Biegeschwingkörper hinein
passen und die äußere Oberfläche des Biegeschwingkörpers mußten
sehr genau bearbeitet und konzentrisch ausgerichtet werden, so
daß sich zwischen ihnen ein gleichförmiger Freiraum für
die Aufnahme des flexiblen Polyurethan-Klebstoffes ergab.
Jede Fehlausrichtung der Teile oder eine Ungleichförmig
keit in dem Spalt hatte dabei Spannungspunkte im Rahmen zur
Folge und solche Spannungspunkte konnten die Eigenschaften
des Ringlaser-Gyroskops ernstlich verschlechtern.
Bei dem Ringlaser-Gyroskop 10, das den Biegeschwingkörper
46 und die Glaskeramikzylinder 58A und 58B umfaßt, treten
die Schwierigkeiten der bekannten Ringlaser-Gyroskope nicht
auf, weil es nur einen kontrollierten kleinen Berührungsbe
reich zwischen den Glaskeramikzylindern 58A und 58B und dem
Rahmen 12 gibt. Das Material, bei dem diese Berührung auf
tritt, hat denselben thermischen Expansionskoeffizienten
wie der Rahmen 12 und absorbiert andere Spannungen, um zu
verhindern, daß thermische und mechanische Spannungen von
dem Biegeschwingkörper 46 auf den Rahmen 12 übertragen werden.
Gemäß den Fig. 2 und 10 umfaßt der Biegeschwingkörper 46
Mittel, die dazu dienen, den Rahmen 12 um eine Längsachse
42 in Schwingungen zu versetzen. Bei dem dargestellten be
vorzugten Ausführungsbeispiel ist eine Vielzahl von piezo
elektrischen Antriebselementen 120 bis 135 an den Lamellen
64 bis 71 befestigt. Die piezoelektrischen Antriebselemente
sind an den Lamellen 64 bis 71 paarweise montiert, so daß
an jeder Lamelle zwei piezoelektrische Antriebselemente
montiert sind, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Da die
piezoelektrischen Antriebselemente 120 bis 135 alle im
wesentlichen in der gleichen Weise montiert sind, werden
im folgenden nur die piezoelektrischen Antriebselemente
120 und 130, die an den Lamellen 64 und 69 montiert sind,
im einzelnen beschrieben.
Wie man den Fig. 2 und 10 entnimmt, sind die piezoelektrischen
Antriebselemente 120 bis 135 dünner als die Lamellen 64 bis
71 und haben eine im wesentlichen rechtwinkelige Form. Das
piezoelektrische Antriebselement 120 ist beispielsweise am
geraden Teil 92 der Lamelle 64 auf seiner flachen Oberfläche
montiert. Das piezoelektrische Antriebselement 120 befindet
sich völlig auf der einen Seite eines Wendepunktes, der sich
an der Verbindungsstelle des gekrümmten Teils und des geraden
Teils befindet. Da einander benachbarte Lamellen zwischen den
geraden Teilen relativ weit voneinander entfernt sind, ist
ausreichend Platz für den Einbau der piezoelektrischen An
triebselemente 120 bis 135 vorhanden. Das piezoelektrische
Antriebselement 135 ist an der Lamelle 64 gegenüber dem piezo
elektrischen Antriebselement 120 montiert. Das piezoelektrische
Antriebselement 120 ist bezüglich des piezoelektrischen An
triebselementes 135 entgegengesetzt gepolt, so daß das Anlegen
einer Treiberspannung an die Antriebselemente zur Folge hat,
daß eine erste Seite der Lamelle sich radial zusammenzieht,
während sich die andere Seite radial ausdehnt. Die piezoelek
trischen Antriebselemente haben alternierende Polaritäten.
Gemäß Fig. 2 ergibt sich dann, wenn alle piezoelektrischen
Antriebselemente 120 bis 127 eine Kontraktion und alle
piezoelektrischen Antriebselemente 128 bis 135 eine Expan
sion verursachen, eine dem Uhrzeigersinn entgegengerichtete
Rotation des Außenrings 62 um die Längsachse 42. Eine Um
kehr der Antriebsspannung bewirkt eine im Uhrzeigersinn ge
richtete Rotation des Außenrings 62 um die Längsachse 42.
Die Rotationen des Außenrings 62 betragen typischerweise
ungefähr ± 150 Bogensekunden, wenn die piezoelektrischen
Antriebselemente von einer (nicht dargestellten) Energie
quelle mit einer Frequenz von 400 Hz und einer Spannung
von ± 50 V angetrieben werden.
Claims (5)
1. Ringlaser-Gyroskop mit einem aus einem Glaskeramikmaterial
bestehenden Ringlaserkörper (12) und einem
Schwingbiegekörper (46), der in einem zentralen Durchgang
(48) des Ringlaserkörpers (12) angeordnet ist,
wobei der Schwingbiegekörper (46) einen zentralen
Nabenteil (60) mit einer Längsachse und eine Vielzahl
von gekrümmten Flügeln (64-71) aufweist, von
denen jeder mit seinem inneren Ende mit dem zentralen
Nabenteil (60) verbunden ist und die mit ihren äußeren
Enden von dem zentralen Nabenteil (60) wegragen, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schwingbiegekörper
(46) aufweist:
- a) einen Biegekörperring (62) um den zentralen Nabenteil (60) herum, der mit den äußeren Enden der gekrümmten Flügel (64-71) verbunden ist,
- b) einen um einen zentralen Teil des äußeren Umfangs des Biegekörperrings (62) herum geformten Biegekörpervorsprung (74),
- c) einen den Biegekörperring (62) umgebenden zylindrischen, aus einem Glaskeramikmaterial bestehenden Tragring (58A, 58B), wobei der Tragring (58A, 58B) mit dem Biegekörpervorsprung (74) haftend verbunden ist und einen ersten (110) und einen zweiten Hohlraum (112) zwischen dem Biegekörperring (62) und dem Tragring (58A, 58B) bildet, wobei ferner ein erster Trägervorsprung (100) an einem ersten Ende des Tragrings (58A, 58B) ausgebildet und radial auswärts von diesem gerichtet ist und ein zweiter Trägervorsprung (102) an einem zweiten Ende des Tragrings (58A, 58B) ausgebildet und radial auswärts von diesem gerichtet ist, und wobei die Trägervorsprünge (100, 102) innerhalb des zentralen Durchgangs (48) des Ringlaserkörpers (12) haftend mit dem Ringlaserkörper (12) verbunden sind und einen dritten Hohlraum (113) bilden, der zwischen dem Ringlaserkörper (12) und dem Tragring (58A, 58B) eingegrenzt ist.
2. Ringlaser-Gyroskop nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeder der gekrümmten
Flügel (64-71) einen gekrümmten Flügelteil (90, 94),
der mit dem zentralen Nabenteil (60) verbunden ist, und
einen geraden Flügelteil (92, 96) aufweist, der zwischen
dem gekrümmten Flügelteil und dem Biegekörperring (62)
ausgebildet ist, wobei die gekrümmten Flügel paarweise so
angeordnet sind, daß sie in jedem
Flügelpaar entgegengesetzte Krümmungen aufweisen.
3. Ringlaser-Gyroskop nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schwingbiegekörper
(46) eine Vielzahl von Ausbuchtungen (78-81)
umfaßt, von denen sich jede radial von
dem zentralen Nabenteil (60) weg zwischen aufeinanderfolgenden
Paaren von Flügeln erstreckt und von denen jede
eine durch sie hindurchgehende
Bohrung (50-53) aufweist,
wobei jede Bohrung (50-53) zur Aufnahme
einer Montageschraube (54, 56) ausgebildet ist,
um eine Befestigung des zentralen Nabenteils (60) an einem Sockel
(47) zu ermöglichen.
4. Ringlaser-Gyroskop nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Tragring aus einem ersten Tragringelement (58A) und einem zweiten Tragringelement (58B) besteht,
- - daß das erste Tragringelement (58A) einen ersten Teil des Biegekörpervorsprungs (74) bedeckt und den ersten Hohlraum (110) zwischen dem Biegekörperring (62) und dem Tragring bildet,
- - daß der erste Trägervorsprung (100) am ersten Tragringelement (58A) ausgebildet ist,
- - daß das zweite Tragringelement (58B) einen zweiten Teil des Biegekörpervorsprungs (74) bedeckt und den zweiten Hohlraum (112) zwischen dem Biegekörperring (62) und dem Tragring bildet und
- - daß der zweite Trägervorsprung (102) am zweiten Tragringelement (58B) ausgebildet ist.
5. Ringlaser-Gyroskop nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ringlaser-Körper (12) und das erste und das zweite Tragring-Element
(58A, 58B) denselben thermischen Expansionskoeffizienten aufweisen.
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