DE3706127C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ätzverfahren gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Zur Verkleinerung technischer
Vorrichtungen
besteht die Notwendigkeit Vertiefungen in der
Submikrongröße in Schichten von Halbleitern etc. auszubilden.
Insbesondere ist es häufig bei der
Herstellung von Vorrichtungen zur Durchführung höherer logischer Funktionen, wie einer
Josephson-Einrichtung (Schalteinrichtung mit einer Schaltverzögerung im Bereich von 10-12 s,
die aus 2 superleitenden Elektroden, die über eine dünne dielektrische
Schicht verbunden sind, aufgebaut ist, oder dergleichen, unbedingt
erforderlich, extrem feine Kerben von etwa 0,1 µm Breite
zu ätzen.
Bei der Ausbildung einer Vertiefung oder einer Kerbe mit
einer derart außerordentlich feinen Größe ist ein
Verhältnis von Tiefe zu Breite
der Vertiefung erforderlich, das so groß wie möglich
ist, wobei die Seitenwand der Vertiefung so vertikal wie
möglich ausgebildet werden soll. Aber selbst in einem Fall,
bei dem man solche sehr feine Vertiefungen unter Anwendung
eines reaktiven Ionenätzverfahrens (RIE), bei dem man
im allgemeinen ein anisotropes Ätzen anwendet, bei dem
die Ätzrate in der Normalrichtung wesentlich größer ist
als in der Lateralrichtung, besteht die Schwierigkeit,
daß die Ätzrate im Vergleich zu einem Ätzen von Vertiefungen
mit einer breiteren Oberflächenöffnung außerordentlich
niedrig ist. Der Grund hierfür besteht darin, daß je
kleiner die Breite der Vertiefung und je größer das Verhältnis von
Tiefe zu Breite ist, es umso schwieriger wird, die
gasförmigen Reaktionsprodukte, welche durch das Ätzen
gebildet werden und die beim Fortschreiten des Ätzens
stören, aus der Vertiefung zu entfernen.
Bei einem reaktiven Ionenätzverfahren, bei dem das Ätzen anisotrop mittels
positiv geladener Ionen, die durch Gleichspannung
(vollautomatische Gitterspannung) zwischen Elektroden
beschleunigt werden und senkrecht zu der Schicht auftreffen,
durchgeführt wird, ist es erforderlich, die vollautomatische
Gitterspannung zu erhöhen, um das anisotrope Ätzen zu
steigern. Bei einem reaktiven Ionenätzverfahren macht jedoch die Erhöhung der
vollautomatischen Gitterspannung es erforderlich, die
Hochfrequenzspannung zu erhöhen und dies ist von einer
Erhöhung der Substrattemperatur begleitet. Organische
Resiste, die als Maskierungsmaterial gegen das Ätzen
verwendet werden, werden im allgemeinen bei erheblich
erhöhten Temperaturen zerstört, so daß in dem Fall, in
dem lange Ätzzeiten erforderlich sind um die Tiefe der
Vertiefung zu erhöhen, die vollautomatische
Gitterspannung nicht in dem Maße erhöht werden kann,
weil man eine Temperaturerhöhung unterdrücken muß und
ein verbessertes anisotropes Ätzen infolgedessen nicht
erzielt werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es,
ein Ätzverfahren zur Verfügung
zu stellen, welches die Ausbildung von Vertiefungen
mit außerordentlich kleinen Öffnungsbreiten und einem
großen Verhältnis von Tiefe zu Breite ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patent
anspruchs 1 angegebene Maßnahme gelöst.
Dadurch kann
man eine Erhöhung des Gasdruckes in den Vertiefungen
verhindern und die
nachfolgende reaktive Ionenätzstufe erleichtern.
Hierbei wird die Ätzstufe von kurzer Dauer von vorzugsweise
etwa 20 bis 60 Sekunden und noch bevorzugter von etwa
30 Sekunden, absatzweise wiederholt und in den Intervallen
werden gasförmige Reaktionsprodukte, die in der
Vertiefung durch das Ätzen ausgebildet werden, durch eine
Vakuumbehandlung von vorzugsweise 1 bis 3 Minuten Dauer
und noch bevorzugter von etwa 2 Minuten, entfernt und
dadurch wird eine Erhöhung des Gasdruckes in den Vertiefungen
vermieden. Außerordentlich enge Vertiefungen oder Kerben
in einer gewünschten Tiefe kann man durch eine mehrfache
intermittierende Wiederholung der reaktiven Ionenätzstufe erhalten.
Infolgedessen kann man mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren das Ätzen ohne Schwierigkeiten und ohne daß
durch eine Erhöhung des Gasdruckes in den Vertiefungen
das Fortschreiten des Ätzens behindert wird, durchführen.
Da weiterhin die Dauer der einzelnen Ätzstufen
verhältnismäßig kurz ist, kann man die Temperaturerhöhung
des Substrates durch das Ableiten von gasförmigen Produkten
während der Ätzstufe minimieren und weiterhin kann man
die Substrattemperatur während der Vakuumbehandlung
erniedrigen, wodurch die Hochfrequenzspannung bei dem
reaktiven Ionenätzen erhöht werden kann und infolgedessen auch die
vollautomatische Gitterspannung erhöht werden kann, was
zur Verbesserung der Ätzanisotropie beiträgt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besitzt die Öffnung
der feinen Vertiefung eine Tiefe von ungefähr 0,1 bis 0,15 µm.
Eine vorteilhafte Anwendungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, die Vertiefung
in einer Reihe von Schichten auszubilden, die eine dünne Niobschicht umfaßt, die mit einem
dreischichtigen Resist aus einer dicken organischen Grundschicht, einer dünnen, amorphen
Siliziumschicht und einer obersten organischen Polymerschicht, die den Elektronenstrahlen
ausgesetzt werden soll, überzogen ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 stellt eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens dar,
Fig. 2 und 3 sind jeweils Mikrofotografien
von Ätzlinien in Niob gemäß dem
erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 4 zeigt die
Verfahrensfolge beim Ausbilden
eines Verdrahtungsmusters,
Fig. 5 ist eine Mikrofotografie
einer schwachen Verbindungsregion
einer nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Brücke, und
Fig. 6 und 7 sind jeweils Diagramme von
I-V-Charakteristika bei einer
Josephson-Vorrichtung, die nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurde.
Zunächst wird das Herstellungsverfahren und die
erzielten Ergebnisse beim Ätzbearbeiten von sehr kleinen
Kerben in einer Niob(Nb)-Schicht, die die vorerwähnte
Josephson-Vorrichtung ausmachen, beschrieben, wobei man
das diskontinuierliche Ätzverfahren der vorliegenden
Erfindung anwendet.
Um sehr feine Kerben in dem gewünschten Muster und der
gewünschten Größe in der Nb-Schicht durch reaktives Ionenätzen auszubilden,
werden drei Resistschichten nacheinander auf der Nb-Schicht
abgeschieden und dann durch Aussetzen gegen Elektronenstrahlen
partiell entfernt, unter Verbleib einer Maske mit einem
Negativmuster. Der Grund, warum man eine
Dreiresistschicht-Technik anwendet, besteht darin, soweit
wie möglich einen Nachbarschaftseffekt, der durch
Elektronenstreuen in dem Resist und durch eine Rückstreuung
aus der Nb-Schicht während des Aussetzens gegenüber
Elektronenströmen induziert wird, zu reduzieren und die
effektive Region der Elektronenstrahlaussetzung so
klein wie möglich zu machen. Die Bodenschicht des
organischen Resists ist vorzugsweise etwa 0,3 bis 0,6 µm
dick, weil die Notwendigkeit besteht, eine ausreichende
Dicke als Maske gegen das Ätzen bei einem Material mit
einer verhältnismäßig geringen Ätzrate, wie Nb, zur
Verfügung zu stellen. Wenn daher Rillen von etwa 0,1 µm
Öffnungsbreite geätzt werden, die für ultraschnelle
Josephson-Einrichtung geeignet sind, erzielt man ein Verhältnis
von Tiefe zu Breite von im äußersten Falle etwa 6. Auf der
organischen Resistschicht und der Nb-Schicht wurde ein
Ätzen gemäß dem diskontinuierlichen Ätzverfahren der
vorliegenden Erfindung durchgeführt, wobei Rillen (Kerben)
von etwa 0,1 µm Öffnungsbreite leicht ausgebildet wurden.
Unterwarf man die Nb-Schicht einem intermittierenden reaktiven
Ionenätzen, dann betrug die Dauer der Gasentladung durch Anwendung
des Radiofrequenzfeldes in der einzelnen reaktiven Ionenätzstufe vorzugsweise
etwa 30 Sekunden. Nachdem man die elektrische Entladung
abgebrochen hatte, wurde lediglich die Vakuumbehandlung
während 2 Minuten fortgeführt und dann wurde die
elektrische Entladung wieder vorgenommen. Die reaktive Ionenätzstufe
wurde dreimal in einem solchen alternierenden Verfahren
wiederholt, wobei man das gewünschte Verhältnis von Tiefe zu Breite
erzielte. Die Ätzrate der Nb-Schicht war in diesem Fall
erheblich größer als bei einem üblichen kontinuierlichen
reaktiven Ionenätzverfahren und es wurde gezeigt, daß das intermittierende
Ätzverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung außerordentlich
wirksam ist, um eine Ätzbearbeitung von sehr kleinen Kerben
mit kleiner Breite und einem großen Verhältnis von Tiefe zu Breite zu
erzielen.
Die vorerwähnte bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird
nachfolgend ausführlicher erläutert.
Josephson-Brückenschalteinrichtungen haben eine kleine
Größe, so daß deren Kapazität vernachlässigbar ist und
sind für Anwendungen für digitale Hochgeschwindigkeits-
Recheneinrichtungen geeignet und weisen eine plane Struktur
für eine Integration auf. Um jedoch eine Brückeneinrichtung
mit günstigen Eigenschaften zu erhalten, ist es erforderlich,
sehr feine Kerben mit einer Breite, das Mehrfache der
Kohärenzlänge des Materials ausmacht, nämlich von etwa
0,1 µm in der Schwach-Bindungsregion, auszubilden.
Als Verfahren, das für eine solche, sehr feine Bearbeitung
geeignet ist, benötigt man ein solches, welches die
Einrichtung auf einem Isolatorsubstrat ausbildet, um
dadurch eine hochdichte Integration zu bewirken, wobei
man eine superleitfähige Grundplatte verwendet. Aus den
vorhergehenden Gesichtspunkten haben die Erfinder
lediglich einmal Nb als die Schwach-Bindungsregion auf
einem Isolatorsubstrat durch Vakuum abgeschieden und
unter Ausbildung von Kerben von etwa 0,1 µm Breite unter
Anwendung einer Elektronenstrahl-Lithographietechnik
bearbeitet und auf diese Weise Josephson-Einrichtungen
mit unterschiedlicher Dicke, wie nachfolgend beschrieben
wird, hergestellt.
Bei einem Verfahren zur Ausbildung von Kerben von etwa
0,1 µm Breite hat man bisher Dampfabscheidungsmethoden,
Freilegungsmethoden etc., angewendet. Da diese jedoch
nicht für die Bearbeitung von Nb geeignet waren, nämlich
für ein superleitfähiges Metall mit einer hohen
Schmelztemperatur, wurde das gewünschte, sehr feine
Bearbeiten mittels reaktivem Ionenätzen durchgeführt, indem man eine
Resistmaske, die auf der Nb-Schicht auf einem
Isolatorsubstrat abgeschieden war, anwandte und auf die
ein Muster mittels Elektronenstrahlaussetzung aufgezeichnet
wurde.
Die Elektronenstrahl-Aussetzungsvorrichtung (JEOL-Modell
JBX-5DS), die bei der Herstellung der Maske gegen reaktives Ionenätzen
verwendet wurde, hat eine Elektronenstrahl-
Beschleunigungsspannung von 25 kV und kann den
Elektronenstrahldurchmesser bis zu 10 nm verengen, während
die herstellbare kleinste Breite der Kerbe durch den
Nachbarschaftseffekt des Elektronenstrahls limitiert ist,
der basiert auf:
- (a) Elektronenrückstreuung aus dem zu ätzenden Material, und
- (b) Elektronenstreuung in dem Resist.
Für eine sehr feine Bearbeitung durch Elektronenstrahlbestrahlung
muß man den Nachbarschaftseffekt vermindern. Um die
Auswirkung gemäß (a) zu verringern, nämlich die
Elektronenrückstreuung aus dem zu ätzenden Material,
ist es sinnvoll, die zu ätzende Schicht außerordentlich
dünn zu machen, wobei man jedoch die Nb-Schicht für eine
Josephson-Einrichtung wegen der Notwendigkeit, eine
Dicke von wenigstens 0,1 µm zu erreichen, nicht verdünnen
kann, während eine Verminderung gemäß (b), nämlich
der Elektronenstreuung in dem Widerstand, erzielt werden
kann, unter der Bedingung einer konstanten
Elektronenstrahl-Beschleunigungsspannung, indem man die
Resistschicht so dünn wie möglich macht. Tatsächlich
ist es für die Resistschicht, damit diese eine ausreichende
Plasmabeständigkeit als Maske für die Verwendung bei
einem reaktiven Ionenätzen in einer Nb-Schicht aufweist, daß diese
wenigstens eine Dicke von 0,1 µm hat. Resiste für
Elektronenstrahlen weisen gewöhnlich eine hohe Ätzrate
bei reaktivem Ionenätzen auf und insbesondere zeigt ein PMMA-Resist, das
zur Erzielung einer hohen Auflösung von etwa 0,1 µm verwendet
wird, eine äußerst gute Auflösungskraft und ergibt eine
Ätzrate von 300 bis 400 nm/Minute und muß deshalb bei
einer Nb-Schicht, die einer RIE-Schicht unterworfen wird,
in einer erheblichen Dicke als Maske verwendet werden,
so daß die vorerwähnte (b), nämlich die Elektronenstreuung
in dem Resist, unvermeidbar wird.
Bei einer Ausführungsform des Ätzverfahrens der vorliegenden
Erfindung, bei welcher man Kerben von 0,1 µm mittels reaktivem Ionenätzen
in einer Nb-Schicht für eine Josephson-Einrichtung ausbildet,
wurde ein Herstellungsverfahren unter Anwendung eines
dreischichtigen Resists, wie dies in Fig. 1 gezeigt wird,
angewendet.
Da in dem in Fig. 1 gezeigten, dreischichtigen Resist
eine organische Polymermembran, d. h. eine Grundschicht,
als Maske auf der Nb-Schicht, die dem reaktiven Ionenätzen unterworfen wird,
verwendet wird, kann man die PMMA-Resistmembran, d. h.
die oberste Schicht, die dem Elektronenstrahl ausgesetzt
ist, sehr dünn machen, so daß bei Verwendung eines
dreischichtigen Resists (a) die Elektronenrückstreuung
aus dem zu ätzenden Material vermindert werden kann,
indem man die organische Polymergrundschicht ausreichend
dick macht, während (b) die Elektronenstreuung in dem
Resist vermindert werden kann, indem man die oberste
PMMA-Resistschicht ausreichend dünn macht.
Weiterhin wendet man für das Resist in der obersten
Schicht vorzugsweise ein elektronenstrahlbeständiges PMMA (OEBR 1000)
mit einer äußerst guten Auflösungsfähigkeit an und
andererseits müssen für das organische Polymerresist in
der Grundschicht die folgenden drei Bedingungen erfüllt
sein:
- (1) eine ausreichende Plasmabeständigkeit muß bei der Maske auf der Nb-Schicht, die dem reaktiven Ionenätzen unterworfen wird, vorliegen,
- (2) die Auflösungskraft muß ausreichend groß sein, wenn man mit einem O₂-Plasma ein reaktives Ionenätzen durchführt und
- (3) muß die Abblätterung leicht erfolgen.
Hinsichtlich der Plasmabeständigkeit sind Fotoresists
im allgemeinen Elektronenstrahlresists überlegen und
umgekehrt sind Elektronenstrahlresists hinsichtlich
der Auflösungskraft erheblich überlegen. Das organische
Polymerresist (OEBR-1030) der Grundschicht, welches ein
Elektronenstrahlresist vom Positivtyp ist, zeigt eine
ausgezeichnete Plasmabeständigkeit und auch eine
ausgezeichnete Auflösungskraft im Vergleich z. B. dem
Fotoresist (MP-1400J), so daß man es mittels reaktivem Ionenätzen ganz
fein bearbeiten kann.
Außerdem wurde, wie schon erwähnt, in dem dreischichtigen
Resist die oberste Resistschicht so dünn wie möglich für
die Elektronenstrahlaussetzung ausgeführt und gleichzeitig
wurde jede Schicht ebenfalls so dünn wie möglich
in dem Maße hergestellt, daß sie als Maskierung für
die dem reaktiven Ionenätzen zu unterwerfenden unteren Schicht wirksam
dient. Die bevorzugten Dicken solcher Schichten sind in Tabelle 1
gezeigt.
ResistschichtDicke
ResistschichtDicke
oberste Schicht: OEBR
(verdünnt mit Trichlorethylen)-200 nm mittlere Schicht: amorphes
Silicium (gedopt mit P)-40 nm Bodenschicht: OEBR-1030-600 nm
(verdünnt mit Trichlorethylen)-200 nm mittlere Schicht: amorphes
Silicium (gedopt mit P)-40 nm Bodenschicht: OEBR-1030-600 nm
Das amorphe Silicium (alpha-Silicium) wurde mittels
Plasma-CVD bevorzugt in einem P-gedopten Zustand, um eine
Elektrifizierung zu vermeiden, abgeschieden. Die
Abscheidungsbedingungen waren derart, daß die
Abscheidungstemperatur 150°C und die Entladungskraft
10 W so ausgewählt wurden, daß die organische
Resist-Bodenschicht während der Abscheidung nicht
beschädigt wurde. Als mittlere Schicht wurde alpha-Si
verwendet und zwar aufgrund seines leicht erhältlichen
niedrigen Widerstandes, um eine Elektrifizierung zu
vermeiden, der Leichtigkeit des reaktiven Ionenätzens und der Möglichkeit
der Abscheidung wegen, ohne daß die organische Resist-Bodenschicht
beschädigt wird. Die Dosismenge der Elektronenstrahl-Belichtung
betrug 1 nC/cm. Als Entwickler wurde eine Lösung von
MIBK : IPA = 1 : 3 verwendet.
In der Verarbeitungssequenz, wie sie in Fig. 1 gezeigt
wird, werden die reaktiven Ionenätzbedingungen für alpha-Si, für den
organischen Resist (OEBR-1030) und die Nb-Schichten in
Tabellen 2, 3 und 4 gezeigt.
GasCF₄ + O₂ Rf-Kraft250 W Gasdruck3 Pa Gasfließrate30 sccm vollautomatische Gitterspannung800 V Ätzrate:
alpha-Si-100 nm/min. OEBR-1000-300 nm/min. GasO₂ Rf-Kraft200 W Gasdruck3 Pa Gasfließrate30 sccm vollautomatische Gitterspannung700 V Ätzrate:
alpha-Si< 10 nm/min. OEBR-1030-200 nm/min. GasCF₄ + O₂ RF-Kraft250 W Gasdruck3 Pa Gasfließrate30 sccm vollautomatische Gitterspannung800 V Ätzrate:
Nb-80 nm/min. OEBR-1030< 200 nm/min.
GasCF₄ + O₂ Rf-Kraft250 W Gasdruck3 Pa Gasfließrate30 sccm vollautomatische Gitterspannung800 V Ätzrate:
alpha-Si-100 nm/min. OEBR-1000-300 nm/min. GasO₂ Rf-Kraft200 W Gasdruck3 Pa Gasfließrate30 sccm vollautomatische Gitterspannung700 V Ätzrate:
alpha-Si< 10 nm/min. OEBR-1030-200 nm/min. GasCF₄ + O₂ RF-Kraft250 W Gasdruck3 Pa Gasfließrate30 sccm vollautomatische Gitterspannung800 V Ätzrate:
Nb-80 nm/min. OEBR-1030< 200 nm/min.
Bei jeder dieser Bedingungen wurde der zugelassene
Gasdruck so niedrig wie möglich gemacht und die vollautomatische
Gitterspannung wurde so hoch wie möglich eingestellt, um
ein feines Ätzmuster zu ätzen. Weiterhin zeigen alle
diese Tabellen die Ätzrate in dem Fall, bei dem eine
Vertiefung mit einer großen Öffnungsfläche geätzt wird.
Wird bereits vorher erläutert, gilt, daß wenn man ein
sehr feines Muster, wie eine feine Kerbe, ätzt, je
kleiner die Breite der Kerbe und je größer das Verhältnis
von Tiefe zu Breite ist, es umso schwieriger wird,
Ätzreaktionsprodukte (z. B. CO₂, H₂O, etc., die vom
Ätzen des organischen Resists OEBR-1030 stammen) aus der
Kerbe zu entfernen, wobei diese Gase mit dem Fortschreiten
der Ätzung interferieren, so daß die tatsächliche
Ätzrate wesentlich kleiner ist als die in den Tabellen
gezeigte.
Fig. 1 stellt eine vorteilhafte Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dar.
In Fig. 1 werden eine Siliciumnitrid (Si₃N₄)-Schicht und
eine Niob (Nb)-Schicht nacheinander auf einem Substrat
abgeschieden und dann wird auf der Nb-Schicht ein
dreischichtiges Resist, bestehend aus PMMA (OEBR-1000),
alpha-Si und Polymer (OEBR-1030) abgeschieden. Dann werden
die Elektronenstrahlbelichtung und die Entwicklung
ausgeführt unter Ausbildung eines entfernten Teils mit
einer Öffnung in der gewünschten Form und Größe in der
obersten Schicht, worauf man anschließend reaktives Ionenätzen unter
Anwendung eines CF₄+O₂-Gasplasmas durchführt, unter
Ausbildung eines entfernten Teils mit einer Öffnung von
identischer Form in dem mittleren Resist (alpha-Si),
Entfernung des oberen Resists, einem weiteren reaktiven Ionenätzen unter
Verwendung eines O₂-Gasplasmas unter Ausbildung eines
entfernten Teils mit einer Öffnung von identischer Größe
in der Polymerresist-Bodenschicht, Entfernung des mittleren
Resists (alpha-Si) und schließlich einem letzten reaktiven Ionenätzen
unter Anwendung eines CF₄+O₂-Gasplasmas unter Ausbildung
eines entfernten Teils mit einer Öffnung in der gewünschten
Form und Größe.
Um das vorerwähnte Problem, nämlich die Erniedrigung
der Ätzrate bei der Ausbildung einer Vertiefung mittels
reaktivem Ionenätzen mit einer sehr kleinen Öffnung und mit einem großen
Verhältnis von Tiefe zu Breite, zu lösen, werden gasförmige
Reaktionsprodukte, die sich während des Ätzens entwickelt
haben, z. B. des Polymerresists (OEBR-1030) und der Nb-Schicht
und die sich in den vertieften Teilen bei dem
Herstellungsverfahren, wie es in Fig. 1 gezeigt wird,
ausgebildet haben, im Vakuum entfernt.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird dieses
Ätzen mit Unterbrechung durchgeführt, indem man alternierend
die Gasentladungsstufen bei dem reaktiven Ionenätzen mit einer Vakuumbehandlung
unter Aufrechterhaltung eines Drucks von etwa 3 × 10-3 Pa
in einem hermetisch abgeschlossenen Reaktionsgefäß
durchführt und auf diese Weise die gasförmigen
Reaktionsprodukte aus den geätzten Vertiefungen entfernt.
Dieses intermittierende Ätzen bewirkt, daß die
aufgegebene Hochfrequenzenergie und somit auch die
vollautomatische Gitterspannung äquivalent mit der
Unterdrückung der Temperaturerhöhung bei dem reaktiven Ionenätzen erhöht
werden kann und daß eine Zerstörung des Resists bei hohen
Temperaturen vermieden wird.
Fig. 2 und 3 zeigen SEM-Mikrofotografien eines feinsten
Musters, das in eine Nb-Schicht nach der vorerwähnten
erfindungsgemäßen Ätzmethode geätzt worden ist. Die
feinen Linien in Fig. 2 wurden mit von links nach rechts
allmählich abnehmenden Dosismengen geätzt und zwar um
10% bei jeder Linie, und dies zeigt, daß es möglich
ist, eine Vertiefung mit einer Öffnung von etwa 0,1 µm
Breite in einer Niobschicht einzuarbeiten.
Da die vorliegende Erfindung letztendlich bezweckt, eine
logische Schaltung herzustellen, unter Verwendung von
Josephson-Einrichtungen vom Brückentyp mittels eines
Verfahrens, welches für eine hochdichte Integration
geeignet ist, soll die minimale Breite der Linien 1 µm
sein, so daß man die besetzte Fläche pro Gitter so klein
wie möglich machen kann. Infolgedessen wird das
Elektrodenverdrahtungsmuster einer Josephson-Einrichtung
vom Brückentyp auch durch Elektronenstrahl-Behandlung
durchgeführt, um so die Übereinanderlagerungs-Genauigkeit
bei der Herstellung von logischen Schaltungen zu verbessern.
Wie schon erwähnt, haben Elektronenstrahlresiste im
allgemeinen einen schlechten Plasmawiderstand und insbesondere
benötigt ein Resist vom Negativtyp, PGMA (OEBR-100) eine
extrem lange Ätzrate bei RIE, so daß ein Herstellungsverfahren,
bei dem man von einem dreischichtigen Resist Gebrauch
macht, wie dies in Fig. 4 gezeigt wird, auch im Falle der
Herstellung einer Josephson-Einrichtung angewendet wird.
In dem dreischichtigen Resist, wie es in Fig. 4 gezeigt
wird, wird MP-1400J als organisches Resist in der
Grundschicht verwendet und zwar wegen des ausgezeichneten
Plasmawiderstandes und der nicht vorhandenen Notwendigkeit
einer eigenen Auflösungskraft, zum Unterschied von dem
Herstellungsverfahren gemäß Fig. 1. Da der PGMA-Resist
eine niedrige Brenntemperatur aufweist, wird der
MP-1400J-Resist während der Herstellung des dreischichtigen
Resists nicht zerstört. MP-1400J wurde mit einem Verdünner
so verdünnt, daß die Dichte der Membran 600 µm betragen
kann. Ähnlich zu dem Herstellungsverfahren gemäß Fig. 1
wird das alpha-Si mittels Plasma-CVD mit einer
Abscheidungstemperatur von 100°C abgeschieden, weil die
Brenntemperatur von 1400J nur 130°C beträgt. Weiterhin
wird bei dem Herstellungsverfahren gemäß Fig. 4 das
gleiche Gas, das bei dem Herstellungsverfahren gemäß
Fig. 1 verwendet wurde, angewendet und der Gasdruck wird
auf 5 Pa erhöht, so daß sich organische Substanzen kaum
während des Ätzens niederschlagen, während die
Hochfrequenzkraft für die Entladung und infolgedessen
die vollautomatische Gitterspannung abnehmen und zwar
hauptsächlich um die Temperaturerhöhung während des reaktiven
Ionenätzens zu minimieren.
Ein Verfahren zur Herstellung einer Josephson-Einrichtung
vom Brückentyp, bei welchem von dem erfindungsgemäßen
Ätzverfahren Gebrauch gemacht wird, wird nachfolgend kurz
beschrieben:
- (1) Siliciumnitrid (Si₃N₄)-Schicht mit einer Dicke von 100 nm wird auf ein Siliciumsubstrat mittels Plasma-CVD abgeschieden.
- (2) Niob(Nb)-Schicht, 120 nm Dicke, wird mittels Elektronenstrahl-VD abgeschieden.
- (3) Die Musterausbildung für Elektroden und Anschlußstücke bei der Einrichtung wird gemäß dem in Fig. 4 gezeigten Verfahren vorgenommen.
- (4) Die Musterausbildung der Brückenteile wird gemäß dem in Fig. 1 gezeigten Verfahren vorgenommen.
Da man eine Josephson-Einrichtung vom Brückentyp lediglich
mittels einer Nb-VD-Stufe durchführen kann, ist das
vorerwähnte Verfahren für eine Integration geeignet.
Eine SEM-Mikrofotografie einer Josephson-Einrichtung vom
Brückentyp, die nach dem vorerwähnten Verfahren hergestellt
wurde, wird in Fig. 5 gezeigt. Die Brückenlänge von
0,1 bis 0,15 µm wurde mit guter Reproduzierbarkeit
erhalten.
Fig. 6 zeigt ein Beispiel für eine Strom-Spannung (I-V)-
Charakteristik bei 4,2°K einer Josephson-Brückeneinrichtung,
die nach dem vorerwähnten Verfahren hergestellt wurde.
Bisher erhältliche Brückenelemente mit variabler Dicke
(VTB) haben kritische Strom (Ic)-Werte im Bereich von
0,05 bis 0,5 mA und IcRn-Produkte im Bereich von 0,05 bis
0,3 mV. Weiterhin wird ein Beispiel einer I-V-Charakteristik
mit Mikrowellenbestrahlung bei etwa 10 GHz in Fig. 7
gezeigt. Die charakteristische Kurve in Fig. 7 zeigt,
daß Stufen von bis zu etwa 0,1 mV auftraten. Weiterhin
wird als eine wesentliche Eigenschaft der Einrichtung,
wenn man VTB-Elemente nach dem vorerwähnten Verfahren
herstellt, die Dicke der Nb-Schicht an den Brückenteilen
und die Zerstörungen durch reaktives Ionenätzen angesehen. Denn wenn die
Öffnungsbreite der Kerben nicht mehr als 0,1 µm beträgt,
dann läßt sich die Dicke der Nb-Schicht, die an den
Brückenteilen zurückbleibt, aus der Beobachtung mittels
SEM der Querschnittskonfigurationen nur schwer beurteilen,
wobei jedoch angenommen wird, daß diese Dicke einige
Hundert Ångström beträgt und man nimmt an, daß die
Veränderungen in den Eigenschaften dieser Elemente aufgrund
einer nicht ausreichenden Kontrolle der Dicke der
Membran zurückzuführen ist.
Es wurde festgestellt, daß die Bedingungen des reaktiven Ionenätzens von
Nb erheblich die vollautomatische Gitterspannung erhöhen,
so daß man ein feinstes Muster ätzen kann. In diesem
Fall wurde ein merkliches physikalisches Aufsprühen
gleichzeitig durchgeführt, so daß die vollautomatische
Gitterspannung vorzugsweise im Bereich zwischen 800 und 700 V variiert
wurde. Innerhalb dieses Bereiches wurden keine merklichen
Unterschiede in den Charakteristika der Elemente festgestellt.
Die Dicke der Nb-Schicht hängt von den Ätzbedingungen ab.
Obwohl es schwierig ist, die Einflüsse, die nur auf
die Ätzbedingungen zurückzuführen sind, genau zu umschreiben,
kann man annehmen, daß die Verminderung der vollautomatischen
Gitterspannung auch eine Erniedrigung von Zerstörungen
durch reaktives Ionenätzen ermöglicht und dadurch die Charakteristika der
Elemente verbessert werden.
Aus der vorhergehenden Erklärung geht hervor, daß als
wesentlicher prominenter Effekt der vorliegenden Erfindung
tiefe Vertiefungen mit kleinen Öffnungen, wie Brückenteile
bei Nb etc., und die eine Josephson-Einrichtung darstellen,
mittels reaktivem Ionenätzen ausgearbeitet werden können, bei denen die
Ätzrate bisher sehr niedrig war im Vergleich zum Ätzen
einer Vertiefung mit einer breiten Öffnung und man eine
erhebliche Verbesserung der Ätzrate erzielen kann und
feinste Elemente mit ausgezeichneten Charakteristika
leicht hergestellt werden kann.
Claims (10)
1. Ätzverfahren zur Ausbildung einer feinen Vertiefung mit
einer kleinen Öffnung und einem großen Verhältnis von
Tiefe zu Breite in einer Reihe von Schichten, dadurch
gekennzeichnet, daß man reaktive
Ionenätzstufen von kurzer Dauer, durch
Beenden und Wiederaufnehmen der elektrischen Entladung, alternierend
mit einer alleinigen Vakuumbehandlung zum Evakuieren der
gasförmigen Reaktionsprodukte durchführt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnung der Vertiefung eine
Breite von etwa 0,1 bis 0,15 µm aufweist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die feine Vertiefung in einer
Reihe von Schichten gebildet wird, die eine dünne
Niobschicht umfaßt, die mit einem dreischichtigen
Resist aus einer dicken organischen Grundschicht, einer
dünnen amorphen Silicium-Mittelschicht und einer
obersten Schicht aus einem organischen Polymer, die
Elektronenstrahlen ausgesetzt werden soll, überzogen ist.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der Grundschicht etwa
0,3 bis 0,6 µm beträgt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dauer einer einzelnen
reaktiven Ionenätzstufe etwa 20 bis 60 Sekunden und die der
Vakuumstufe etwa 1 bis 3 Minuten betragen.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die feine Vertiefung in
einem Werkstück ausgebildet ist, das eine dünne
Niobschicht umfaßt, die mit einem dreischichtigen
Resist aus einer obersten Schicht aus
Polymethylmethacrylat, einer amorphen
Silicium-Mittelschicht und einer organischen
Grundschicht, die als Elektronenstrahl-Resist eine
Schicht vom Positiv-Typ ist, überzogen ist, und daß man
hintereinander von CF₄ + O₂-Gasplasma,
O₂-Gasplasma und CF₄ + O₂-Gasplasma Gebrauch
macht, um die feine Vertiefung schrittweise durch die
mittlere Schicht, die Grundschicht und die feine
Niobschicht zu bilden.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundschicht eine Dicke von
0,3 µm bis 0,6 µm aufweist.
8. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Silicium-Schicht mit
Phosphor dotiert ist und eine Dicke bis zu 40 nm
aufweist.
9. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die oberste Schicht mit
Trichlorethylen verdünnt ist und eine Dicke bis zu
0,2 µm besitzt.
10. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das reaktive Ionenätzen mit
einer vollautomatischen Gitterspannung im Bereich von
700 bis 800 Volt durchgeführt wird.
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