DE3701087A1 - Einrichtung zur erfassung eines zustandes eines fahrzeugrades - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Erfassung eines Zustandes eines Fahrzeugrades, mit den im Oberbegriff des Haupt­ anspruchs angegebenen Merkmalen.

Eine derartige Einrichtung ist bereits durch die DE-OS 31 45 866 bekannt, die beim Überschreiten einer vorgegebenen Reifen­ temperatur ein Warnsignal abgibt. Hierzu weist die Einrichtung Vertiefungen im Reifen eines Fahrzeugrades auf, die jeweils von einer erweichbaren Substanz, beispielsweise einer Metallegierung oder einem Wachs gefüllt sind. Beim Überschreiten einer vorge­ gebenen Temperatur schmilzt die Substanz, die anschließend aus der Vertiefung herausverlagert wird. Durch die freigelegte Ver­ tiefung werden Geräusche im Ultraschallbereich hervorgerufen, die von einem Ultraschallempfänger erfaßt werden, der mit einer Verarbeitungs- und Steuereinheit verbunden ist, die ein Sicht- oder Hörwarngerät einschaltet. Nachteilig ist, daß durch eine Vielzahl von Vertiefungen, die im radial äußeren Bereich der beiden Seitenwände des Reifens über den Umfang verteilt sind, der Reifen unterschiedlich nachgiebig ist. Außerdem ist der Reifen durch die Vertiefungen geschwächt, wodurch sich seine Haltbarkeit vermindert. Die durch die freigelegten Vertiefungen hervor­ gerufenen Luftschwingungen verursachen Geräusche, die nur dann von anderen Windgeräuschen zu unterscheiden sind, wenn der Ultraschallempfänger am Umfang der Vertiefungen nah am Reifen angeordnet ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Erfassung eines Zustandes eines Fahrzeugrades nach dem Oberbe­ griff des Hauptanspruchs anzugeben, die selbsttätig eine auf dem Fahrzeugrad montierte Schneekette anzeigt oder einer Schaltein­ richtung übermittelt.

Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß die Auswerteeinrichtung bei den Geräuschen einer auf dem Reifen des Fahrzeugrades montierten Schneekette ein Signal erzeugt. Besonders vorteilhaft ist, daß die Einrichtung keine Veränderung der Reifen der Fahrzeugräder erfordert. Durch die Schneekette wird ein deutlich wahrnehmbares und unterscheidungsfähiges Geräusch verursacht, so daß bereits ein einziger Ultraschallempfänger zur Geräuschaufnahme aus­ reichend ist, der von den Reifen entfernt am Fahrzeug angeordnet werden kann. Das von der Einrichtung selbsttätig abgegebene Signal kann zur Aktivierung einer Verstelleinrichtung genutzt werden, die den vertikalen Abstand der mit Schneeketten ver­ sehenen Fahrzeugräder zum Aufbau des Fahrzeugs vergrößert. Dadurch können auch größere Reifen, beispielsweise für sportliche Zwecke zusammen mit einer Schneekette montiert werden, wenn durch die Vergrößerung des vertikalen Radabstandes von dem Aufbau des Fahrzeugs ein ausreichender Freiraum für die Schnee­ kette vorhanden ist.

Bei Fahrzeugen mit einer Niveauregelungseinrichtung wird in einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Niveau­ regelungseinrichtung des Fahrzeug durch das Signal aktiviert, die den Abstand zwischen den Fahrzeugrädern der Vorder- und/oder Hinterachse und dem Aufbau des Fahrzeugs entsprechend ver­ größert.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegen­ stand von Unteransprüchen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. In der einzigen Figur der Zeichnung ist ein Fahrzeugrad, auf dem eine Schneekette montiert ist, und ein am Fahrzeug befestigter Ultraschallempfänger in einer Seiten­ ansicht dargestellt.

Auf dem Reifen 1 des in der Figur dargestellten Fahrzeugrades 2 ist eine Schneekette 3 montiert, die ein Durchdrehen oder sit­ liches Wegrutschen des Fahrzeugrades 3 auf einer schneebedeckten Fahrbahn verhindern soll. Die Schneekette 3 erfordert einen entsprechenden Freiraum im Radhausbereich an den benachbarten Bauteilen zu verhindern. Dieser Freiraum ist normalerweise vorhanden bzw. vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Beispielsweise für sportliche Zwecke können aber auch größere Reifen 1 verwendet werden, die den Freiraum derart einengen, daß die Montage einer Schneekette 3 nicht mehr möglich ist. Der Freiraum kann auch zur Ver­ ringerung der Luftverwirbelung im Radhaus und damit zur Ver­ meidung des Luftwiderstandes des Fahrzeugs knapp bemessen sein, so daß die Montage einer Schneekette 3 auch bei einem Normal­ reifen aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen ist. Um in den genannten Fällen auf den Fahrzeugrädern 2 der Hinterachse und/oder der Vorderachse eines Fahrzeugs jeweils eine Schneekette 3 montieren zu können, ist bei dem Ausführungsbeispiel eine Vergrößerung des vertikalen Abstandes zwischen dem betreffenden Fahrzeugrad 2 und dem Aufbau 4 des Fahrzeugs möglich. Um eine selbsttätige Veränderung des Abstandes über eine Verstellein­ richtung zu ermöglichen, ist eine Einrichtung vorgesehen, die an die Verstelleinrichtung ein entsprechendes Signal abgibt, wenn auf einem Fahrzeugrad 2 eine Schneekette 3 montiert ist. Hierzu weist die Einrichtung einen Ultraschallempfänger 5 auf, der mit einer nicht dargestellten Auswerteeinrichtung verbunden ist. Die im Fahrbetrieb durch die Schneekette 3 verursachten Geräusche werden von dem Ultraschallempfänger 5 erfaßt und an die Auswerte­ einrichtung weitergeleitet. Diese aktiviert die Verstelleinrichtung zur Vergrößerung des Abstandes der Fahrzeugräder 2 von dem Aufbau 4 des Fahrzeugs. Sind Schneeketten 3 nur an den Fahrzeug­ rädern 2 an der Vorderachse oder an der Hinterachse des Fahr­ zeugs montiert, können die vertikalen Abstände der Fahrzeugräder 2 vom Aufbau entweder nur an dieser Achse oder an beiden Achsen vergrößert werden. Bei dem Ausführungsbeispiel ist das Fahrzeug mit einer Niveauregelungseinrichtung versehen, die als Verstelleinrichtung dient. An dem Fahrzeug ist nur ein einziger Ultraschallempfänger 5 vorgesehen, der von den Fahrzeugrädern 2 entfernt am Aufbau 4 des Fahrzeugs angeordnet ist. Es ist aber auch möglich, daß jeweils ein Ultraschallempfänger 5 für die Vorder- oder Hinterachse des Fahrzeugs oder für jedes Fahrzeug­ rad 2 vorgesehen ist. Die erfindungsgemäße Einrichtung ist in dem Ausführungsbeispiel an einem Fahrzeug mit vier Rädern vorge­ sehen. Ebenso kann das Fahrzeug zwei, drei oder mehr Räder aufweisen. Die Vorder- und Hinterräder des Fahrzeugs sind über eine Lenkeinrichtung lenkbar. Diese weist an den Hinterrädern eine Arretierungseinrichtung auf, die durch das Signal aktiviert wird und in diesem Fall die Hinterräder in ihrer Geradeausstellung festhält.

Claims (4)

1. Einrichtung zur Erfassung eines Zustandes eines Fahrzeug­ rades, mit einem am Fahrzeug angeordneten Ultraschall­ empfänger, der mit einer Auswerteeinrichtung in Verbindung steht, die in Abhängigkeit von den Geräuschen des rotieren­ den Fahrzeugrades ein Signal abgibt, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Auswerteeinrichtung bei den Geräuschen einer auf dem Reifen (1) des Fahrzeugrades (2) montierten Schneekette (3) ein Signal erzeugt.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für mehrere Fahrzeugräder (2) ein gemeinsamer Ultraschall­ empfänger (5) vorgesehen ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 1, mit einem Fahrzeug, das eine Niveauregelungseinrichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Niveauregelungseinrichtung durch das Signal aktiviert den vertikalen Abstand des Fahrzeugrades (2) von dem Aufbau (4) des Fahrzeugs vergrößert.

4. Einrichtung nach Anspruch 1, mit einer Lenkeinrichtung für die Hinter- und Vorderräder eines Fahrzeugs, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Lenkeinrichtung der Hinterräder eine Arretierungseinrichtung aufweist, die durch das Signal aktiviert die Hinterräder in ihrer Geradeausstellung festhält.