DE3700613A1 - Refiner zum behandeln einer faserstoffsuspension zur papierherstellung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Refiner nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Die derzeit am meisten verbreiteten Refiner sind sogenannte Scheibenrefiner mit Paaren ebener Mahlscheiben, die mit Garnituren mit einander zugewandten Messern versehen sind. Diese Messer sind durch rippenartige Vorsprünge gebildet, zwischen welchen sich Nuten erstrecken, die von innen nach aussen verlaufen. Obwohl die Nuten unterbrochen sein kön­ nen, um eine durchgehende Kurzschlussströmung zum äusseren Umfang zu verhindern, gelingt es doch einem Teil der Sus­ pension durch die Nuten zwischen den Messern unbehandelt die Garnituren zu passieren. Diese Strömung wird durch die pumpende Wirkung der Mahlscheiben noch verstärkt.

Es sind weiter Refiner bekannt, bei welchen die Suspension zwischen konischen oder zylindrischen Teilen behandelt wird, welche mit durchgehenden Bohrungen versehen sind. Schliesslich ist ein Refiner bekannt, bei welchem ein ko­ nisches Mahlorgan, das konventionell ausgebildete rippen­ förmige Messer aufweist, mit einem Mahlorgan zusammenwirkt, in welchem nicht durchgehende Sackbohrungen ausgebildet sind.

Der Aufbau dieser Refiner ist jedoch verhältnismassig kompliziert und aufwendig.

Die Erfindung hat die Schaffung eines Refiners zum Ziel, bei welchem keine Kurzschlussströmungen auftreten können und daher ein weit grösserer Anteil der Fasern in der Sus­ pension beim Durchgang durch den Refiner behandelt wird, wobei die einfache Bauweise eines Scheibenrefiners bei­ behalten wird.

Der erfindungsgemässe Refiner, durch welchen dieses Ziel erreicht wird, ist nach dem Kennzeichen des Patentanspru­ ches 1 ausgebildet.

Durch die Massnahme nach dem Patentanspruch 2 wird eine optimale Wirkung der Lochplatte erzielt. Gleichzeitig ist die Herstellung runder Löcher einfach.

Die Ausbildung nach Patentanspruch 3 hat den Vorteil, dass die Herstellung der Löcher am einfachsten ist. Durch die Ausbildung nach den Patentansprüchen 4 und 5 wird ein Verstopfen der Löcher erschwert und deren Reini­ gung unterstützt.

Die Erfindung wird anhand einiger in der Zeichnung schema­ tisch dargestellter Ausführungsbeispiele erläutert, wobei einander entsprechende Teile in den einzelnen Figuren mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind. Es zeigen:

Fig. 1 bis 3 verschiedene Ausführungen der Löcher in der Lochplatte und

Fig. 4 bis 8 verschiedene Scheibenrefiner mit erfin­ dungsgemässen Lochplatten.

In den Fig. 1 bis 3 wirkt jeweils eine konventionelle Messergarnitur 1 mit Messern 2 und dazwischen befindli­ chen Nuten 3 mit einer Lochplatte 4 zusammen. Nach der Fig. 1 enthält die Lochplatte zylindrische Löcher 5. In der Fig. 2 weiten sich Löcher 6 kontinuierlich in Strö­ mungsrichtung aus, welche von der Messergarnitur 1 nach rechts führt. In der Fig. 3 sind die Löcher 7 durch ab­ gestufte Bohrungen 7 a und 7 b gebildet.

Auf der Seite, die der Messergarnitur 1 zugewandt ist, wei­ sen die Löcher 5, 6 bzw. 7 Mahlkanten 4′ auf, die in bekann­ ter Weise mehr oder weniger scharf oder abgerundet sein können, je nachdem ob im betreffenden Refiner die Stoff­ fasern in der Suspension gekürzt oder nur fibrilliert wer­ den sollen.

Die Fig. 4 bis 8 zeigen Scheibenrefiner mit je einem Gehäuse 10, einer oder mehreren Lochscheiben 4, welche nach einer der Fig. 1 bis 3 ausgebildet sein können sowie einer oder mehreren Mahlscheiben 11, die konventio­ nelle Messergarnituren 1 enthalten.

In den Fig. 4 und 5 sind Refiner dargestellt, bei welchen eine doppelseitige Mahlscheibe 11 mit Messergarni­ turen 1 zwischen zwei stationären Lochplatten 4 drehbar angeordnet ist. Die linke Lochplatte 4 ist zur Bildung der Mahlkraft K axial verstellbar, wie durch den Doppelpfeil L angedeutet, durch nicht dargestellte Mittel gegenüber dem Gehäuse 10 abgedichtet und an einer Drehung gehindert. Die Mahlscheibe 11 ist im Sinne des Pfeiles R angetrieben und im Sinne des Doppelpfeiles N frei einstellbar, um sich an den gewählten Abstand beider Lochplatten 4 anpassen zu kön­ nen. Das Gehäuse 10 ist mit einem Eingangsstutzen 12 und einem Ausgangsstutzen 13 versehen.

In der Fig. 4 strömt die Faserstoffsuspension durch die Nuten der Messergarnituren 1 von aussen nach innen, in der Fig. 5 von innen nach aussen.

In der Fig. 6 ist nur eine Paarung einer Mahlscheibe 11 mit einer Lochplatte 4 vorgesehen. Die Mahlscheibe 11 ist angetrieben jedoch axial nicht beweglich. Die Lochplatte 4 ist gegenüber dem Gehäuse 10 abgedichtet und an einer Dre­ hung gehindert, jedoch zur Bildung der Mahlkraft K im Sinne des Doppelpfeiles L anstellbar.

In der Fig. 7 ist die Lochplatte 4 angetrieben und in axialer Richtung frei einstellbar. Es sind ihr zwei Mahl­ scheiben 11 zugeordnet. Die in der Figur rechts befindli­ che Mahlscheibe 11 ist im Gehäuse 10 fest angeordnet, die linke Mahlscheibe ist zur Bildung der Mahlkraft K axial anstellbar.

Bei dieser Anordnung können einer Lochplatte 4 zwei Mahl­ scheiben 11 zugeordnet sein, wodurch die Behandlung inten­ siver bzw. die Leistung gesteigert wird. Selbstverständlich kann auch die rechte Mahlscheibe weggelassen werden.

In der Fig. 8 sind zwei Lochscheiben 4 drehbar angeordnet, welche sich zwischen stationären Mahlscheiben 11 befinden, von denen die links befindliche zur Bildung der Mahlkraft K im Sinne des Doppelpfeiles L in axialer Richtung an­ stellbar ist.

Die Ausführungsformen nach den Fig. 7 und 8 mit den dreh­ baren Lochplatten 4 haben den Vorteil, dass sie keine Pumpwirkung aufweisen, daher eine kleinere Leerlaufleistung aufnehmen.

Wie aus der Zeichnung hervorgeht, sind die Lochplatten 4, ob sie stationär oder drehbar sind, immer vom zugeführten Papierstoff zwangsweise durchströmt. Es kann daher keine Kurzschlussströmung geben. Die durch die Nuten der Mahl­ scheibe bzw. Mahlscheiben zugeführte Faserstoffsuspension muss durch die Löcher der Lochplatte 4 durchtreten.

Statt mit rundem Kreisförmigem Querschnitt können die Löcher im Uebrigen auch anders ausgeführt sein, z.B. eckig, oval, länglich oder schlitzförmig.

Claims (6)

1. Refiner zum Behandeln von Faserstoffsuspension zur Pa­ pierherstellung mit mindestens einem Paar von ebenen Mahl­ organen (1,4), zwischen welchen während des Mahlvorganges die Faserstoffsuspension strömt, wobei eines der Mahlorga­ ne eine konventionelle Messergarnitur (1) aufweist, da­ durch gekennzeichnet, dass das andere Mahlorgan eine Lochplatte (4) ist, deren Löcher (5, 6, 7) auf der der Messergarnitur (1) zugewandten Seite mit zum Behandeln der Faserstoffsuspension geeigneten Mahlkanten (4′) versehen sind, und während des Mahlvorganges zwangs­ weise von der Faserstoffsuspension durchströmt sind.

2. Refiner nach Patentanspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die Löcher (5, 6, 7) einen run­ den Querschnitt haben und an der Stelle der Mahlkante (4′) Durchmesser im Bereich von 1,4 bis 20 mm aufweisen.

3. Refiner nach Patentanspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die Löcher (5) zylindrisch sind (Fig. 1).

4. Refiner nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Löcher (6) von der Mahlkante (4′) stetig ausweiten (Fig. 2).

5. Refiner nach Patentanspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die Löcher (7) durch abge­ stufte Bohrungen (7 a, 7 b) gebildet sind, wobei die Bohrun­ gen mit grösserem Durchmesser (7 b) sich auf der von der Mahlkante (4′) entfernten Seite befinden (Fig. 3).

6. Refiner nach Patentanspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, dass sich eine Lochplatte (4) zwischen zwei Messergarnituren (1) befindet, derart, dass die Faserstoffsuspenion von der einen Messergarnitur (1) zugeführt und von der anderen abgeleitet wird (Fig. 7).