DE3636843A1 - Messgeraet zur bestimmung vorderer und hinterer schubladen am menschlichen kniegelenk in verschiedenen rotationsstellungen des unterschenkels und in verschiedenen beugestellungen - Google Patents

Messgeraet zur bestimmung vorderer und hinterer schubladen am menschlichen kniegelenk in verschiedenen rotationsstellungen des unterschenkels und in verschiedenen beugestellungen

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Description

Anwendungsgebiet:
Das Gerät ermöglicht die objektive Untersuchung des Bandapparates am Kniegelenk und ist damit besonders für die Orthopädie und die Traumatologie von Interesse.
Zweck:
Für die Diagnostik, Dokumentation und Verlaufskontrolle sowie für Begutachtungen von Bandschäden am Kniegelenk ist eine untersucherunabhängige, spezifische und reproduzierbare Messung der Bänderlockerung erforderlich.
Stand der Technik und Kritik:
Ein Großteil der bisher verwendeten Verfahren benutzt Röntgenaufnehmen die teuer sind, die Zahl der Untersuchungen aufgrund der Strahlenbelastung begrenzen und bei der Auswertung und Archivierung Schwierigkeiten bereiten. Andere elektromechanische Verfahren arbeiten zum Teil mit ungewöhnlich aufwendigen Fixationsverfahren oder schalten die Einflüsse von Weichteilverschiebungen nicht ausreichend aus. Wieder andere verzichten zu großzügig auf Fixationen und benutzen unzureichende Meßpunkte.
DEXEL, M. X-ray diagnosis in lesions of knee ligaments. Injuries of the Ligaments and their repair; Hand-Knee-Foot Thieme Verlag, 1975
FORSTER, G. Die standartisierte "gehaltene Aufnahme" zur Diagnostik der Bandverletzungen an der unteren Extremität. Aktuelle Chirurgie 13: 1978, 239-252.
HEJGAARD, N. Prospective stress radiographic study of knee ligament injuries in 62 patients treated by acute repair.
JACOBSEN, K. Demonstration of rotatory instability in injured knees by stress radiography. Acta orthop. scand. 49: 1978, 195-204.
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SYLVIN, L.-E. A more exact measurement of the sagittal stability of the knee joint. Acta orthop. scand. 46: 1975, 1008-1011.
Aufgabe:
Die Messung der Bandstabilität am Knie soll der bisher geübten klinischen Untersuchung entsprechen und bei geringem Fixationsaufwand ohne komplizierte Auswertung direkte Ergebnisse liefern und beliebig oft wiederholbar sein.
Lösung:
Der Proband sitzt auf einem Stuhl mit kurzer und vertiefter Sitzfläche (1) wodurch das Becken gehalten und Verschiebungen der Oberschenkelweichteile vermieden werden. Aufwendige Fixationsmittel entfallen dadurch. Es sind dann lediglich noch Abstützungen am inneren und äußeren Femurcondylus nach vorne und am äußeren nach außen erforderlich sowie eine Fixation des Fußes zur Festlegung der Unterschenkeldrehung. Die eigentliche Meßeinrichtung kann nun bedenkenlos auf die Oberschenkelvorderseite aufgelegt werden. Zur Festlegung der Position des Unterschenkels wird eine Meßebene in der Frontalebene geschaffen, die dem Schienbeinkopf eng anliegt und bei den zur Verwendung kommenden Kräften nicht verschoben werden kann.
Vorteile des Gerätes:
- Unabhängigkeit vom Untersucher.
- Ablauf entspricht dem klinischen Untersuchungsgang.
- Es werden definierte Positionen ohne für den Probanden unangenehme Fixationen hergestellt.
- Ist beliebig oft bei derselben Person anwendbar.
- Arbeitet ohne Strahlenbelastung.
- Liefert direkt und schnell mehrere aussagekräftige Meßwerte über den Kniebandapparat.
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles:
Zur folgenden Beschreibung gehören die Zeichnungen 1 und 2. Dargestellt ist in:
Fig. 1 die schematisierte Ansicht von der Seite, unter Fortlassung der Grundplatte und des Gestänges für die Befestigung der einzelnen Abstützungen und Umlenkrollen,
Fig. 2 die Ansicht des dreifüßigen Magneten von der Seite.
Der Proband sitzt auf einem Stuhl, dessen Sitzfläche (1) zur Fixierung des Beckens stark eingetieft ist und die sehr kurz ist um die Weichteile des Oberschenkels weitgehend freizulassen. Der Stuhl ist höhenverstellbar und besitzt Armlehnen.
Der Fuß ist auf einer drehbaren Fußplatte (6), die mittels Stift (7) in der gewünschten Rotationsstellung des Unterschenkels fixiert werden kann, durch Fersenschale (8), Klettverschluß (9) und Zehenstift (10) zwischen erster und zweiter Zehe fixiert.
Eine Abstützung liegt mit einstellbaren Auflageplättchen (11) rechts und links der Kniescheibe an. Dadurch entsteht bei Messungen der vorderen Schublade ein kräftiges Widerlager. Eine weitere Abstützung (12) liegt von außen an. Sie ist alleine bei Messungen der hinteren Schublade erforderlich, um das durch den Schenkelhalswinkel erzeugte Drehmoment zu kompensieren.
Auf der Oberschenkelvorderseite liegt eine Trägerplatte (13) mit Gegengewicht (14) und Ausleger (15) lose auf. Der Ausleger trägt das Linearpotentiometer (5) dessen Schleifkontakt über den Taster (4) die Verschiebung des Schienbeinkopfes mißt.
Der Taster (4) liegt einem Magneten (2) an, dessen Vorderseite von einem Spiegel (3) bedeckt ist. Spiegelseitig ist der Magnet vertieft, um durch die Felddivergenz verursachte Zentralisationen des Tasters zu vermeiden. Zwei Füßchen (2 a) und eine Stellschraube (2 b) ermöglichen die exakte frontale Ausrichtung des Magneten.
In Wadenmitte dient ein unterpolsterter Klettverschluß (16) der Kraftaufwendung auf den Unterschenkel. Die Kraft wird von einem Gewicht (19) über die Umlenkrolle (18) für die vordere und zusätzlich über die Rolle (17) für die hintere Schublade ausgeübt.
Die Messung der Schubladen in anderen Beugestellungen insbesondere für den Lachmanntest bei 20 Grad wird mittels einer zweiten Fußplatte die entsprechend am Gestänge befestigt ist durchgeführt. Ausleger, Abstützungen und Umlenkrollen werden dazu in einfacher Weise verändert.
Die Anzeige der Potentiometerstellung erfolgt auf einem Digitalvoltmeter. Ein Digit entspricht 1/10 mm.

Claims (4)

1) Meßgerät zur Bestimmung vorderer und hinterer Schubladen am menschlichen Kniegelenk, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschieblichkeit des Unterschenkels in sagittaler Richtung senkrecht zum Unterschenkel in verschiedenen Kniebeugestellungen und verschiedenen Rotationsstellungen des Unterschenkels spezifisch bei wählbarer Belastung gemessen werden kann.
2) Meßgerät nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät an gut definierten und leicht reproduzierbaren Stellen des Beines anliegt bzw abstützt. Es sind dies die Femurcondylen links und rechts der Kniescheibe sowie der Femurcondylus außen und der Ansatz der Kniescheibensehne.
3) Meßgerät nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß der Proband auf einem Stuhl sitzt, dessen Sitzfläche (1) sehr kurz und zusätzlich eingetieft ist, sodaß auf diese Weise eine Fixation des Sitz- und Schambeines und damit des Beckens in vorderer und hinterer Richtung zustande kommt.
4) Meßgerät nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß eine Meßebene als Referenz für den Unterschenkel hergestellt wird indem ein dreifüßiger, scheibenförmiger Magnet (2) durch Gummizug und Klettverschluß in engen Knochenkontakt an die Vorderseite des Schienbeinkopfes gepreßt wird und auf der Vorderseite des Magneten ein Spiegel (3) zur Kontrolle der Ausrichtung des Tasters (4) des Meßpotentiometers (5) sowie zur nahezu reibungsfreien Seitwärtsverschiebung des Tasters dient.
DE19863636843 1986-10-29 1986-10-29 Messgeraet zur bestimmung vorderer und hinterer schubladen am menschlichen kniegelenk in verschiedenen rotationsstellungen des unterschenkels und in verschiedenen beugestellungen Withdrawn DE3636843A1 (de)

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OAV Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1
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Owner name: PROESCHOLDT, RUDOLF, DIPL.-PHYS., 8051 KIRCHDORF,

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