DE3634624A1 - Unter druck kuppelbare hydraulik-kupplung mit durckunterstuetzt herzustellendem betriebszustand - Google Patents
Unter druck kuppelbare hydraulik-kupplung mit durckunterstuetzt herzustellendem betriebszustandInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine unter Druck kuppelbare
Hydraulik-Kupplung, bestehend aus einem nehmerseitigen und einem
geberseitigen Kupplungsteil, die als Stecker und Muffe ausgebil
det sind, wobei die beiden Kupplungsteile gegeneinander durch
eine Verriegelungseinrichtung in der Kupplungslage verriegelt
sind, und die jeweils in einer Gehäusebohrung ein axial beweglich
gelagertes Ventil mit durch Federkraft erzeugter Schließlage
aufweisen, die jeweils aus einem Ventilschaft und einem Ventilke
gel bestehen, wobei sich die Ventile gegenüberliegen und sich in
direktem Kontakt miteinander befinden, das geberseitige Ventil
innerhalb des Kupplungsteils den doppelten Hub des nehmerseitigen
Ventils aufweist, und Sperrmittel vorgesehen sind, die im
Betriebszustand der Kupplungsverbindung den doppelten auf den
einfachen Ventilhub begrenzen.
Der Begriff "Geberseite" bezeichnet die Seite der Hydraulikpumpe
(z. B. eine Zugmaschine) und "Nehmerseite" die Seite eines
Zusatzaggregates (z. B. ein Anhänger).
Eine derartige Hydraulik-Kupplung ist aus der DE-OS 35 09 371
bekannt. Dabei dient die Begrenzung des doppelten Ventilhubs des
geberseitigen Ventils auf den einfachen Ventilhub dazu, bei
schneller Rückströmung des Hydraulikmediums von der Nehmer- zur
Geberseite ein Schließen des nehmerseitigen Ventils zu verhin
dern. Beim Einkuppeln der beiden Kupplungsteile im Falle eines
nehmerseitigen Restdruckes wird zunächst das geberseitige Ventil
in seinen doppelten Öffnungshub bewegt. Zur Öffnung des nehmer
seitigen Ventils muß nun geberseitig über die Hydraulikpumpe ein
Druck aufgebaut werden, der zumindest dem nehmerseitigen Rest
druck entspricht, so daß ein Druckgleichgewicht herrscht, wodurch
eine axiale Ventilbewegung in die Öffnungsstellung beider
Ventile, d. h. in die Betriebsstellung, möglich wird. Erst wenn
sich beide Ventile in dieser Betriebsstellung befinden, können die
vorgesehenen Sperrmittel wirksam werden und die Ventile in dieser
Stellung arretieren. Folglich ist es für eine einwandfreie
Funktion der Hydraulik-Kupplung unbedingt erforderlich, zumindest
kurzzeitig diese Betriebsstellung der Ventile zu erreichen, um
den Sperrmitteln ein Sperren zu ermöglichen. Es hat sich jedoch
in der Praxis gezeigt, daß unter bestimmten Bedingungen die
Leistung der geberseitigen Hydraulikpumpe für den erforderlichen
Druckaufbau nicht ausreicht, den nehmerseitigen Restdruck zu
überwinden, so daß folglich eine einwandfreie Funktion aufgrund
fehlender Sperre der Betriebsstellung nicht gewährleistet ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
diese Probleme zu beseitigen und die bekannte Hydraulik-Kupplung
derart zu verbessern, daß auch bei Druckunterschieden zwischen
Nehmer- und Geberseite stets eine sichere Verriegelung der
Ventile in deren Betriebs- bzw. Öffnungsstellung gewährleistet
ist.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das geberseitige
Ventil eine vom geberseitigen Strömungsmitteldruck beaufschlag
bare Fläche aufweist, die größer als die vom nehmerseitigen Druck
beaufschlagbare Fläche des nehmerseitigen Ventils ist. Durch
diese vorteilhafte Ausgestaltung wird durch den geberseitig
aufgebauten Druck eine im Vergleich zur Nehmerseite größere Kraft
in axialer Richtung erzeugt, da der Druck geberseitig eine
größere Fläche beaufschlagt. Hierdurch kann bereits bei geber
seitig geringerem Druck als nehmerseitig vorhanden ist, eine
axiale Ventilbewegung in Öffnungsrichtung des nehmerseitigen
Ventils erreicht werden. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung
kann bei nehmer- und geberseitigem Druckgleichgewicht auf der
Geberseite eine in axialer Richtung wirkende Kraft erzeugt
werden, die um etwa 30% höher ist als die nehmerseitige, in
entgegengesetzter Axialrichtung wirkende Kraft, so daß in jedem
Fall die Ventile in ihre Betriebsstellung bewegt und daher auch
sicher verriegelt werden. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungs
merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Anhand der Zeichnung soll im folgenden die Erfindung beispielhaft
näher erläutert werden. Bei der dargestellten Hydraulik-Kupplung
handelt es sich um ein geberseitiges Muffenventil und ein
nehmerseitiges Steckerventil, jedoch liegt es durchaus im Rahmen
der Erfindung dies auch umgekehrt vorsehen zu können. Hierbei
sind selbstverständlich auch feste Einbaulagen der Kupplungs
teile, z. B. in Fahrzeugwänden, möglich. In schematischen
Längsschnittdarstellungen zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Hydraulik-Kupplung vor dem
Kuppeln bzw. nach dem Entkuppeln ihrer beiden
Kupplungsteile,
Fig. 2 die Hydraulik-Kupplung nach Fig. 1 mit ineinander
gesteckten und in dieser Kupplungslage verrie
gelten Kupplungsteilen, jedoch mit nehmerseitig
noch geschlossenem Ventil, und
Fig. 3 die Hydraulik-Kupplung nach Fig. 2 mit geöffneten,
in ihrer Betriebsstellung arretierten Ventilen.
Fig. 1 zeigt einen mit Strömungsmitteldruck P 1 beaufschlagten
nehmerseitigen Hydraulikstecker 1 vor dem Kuppeln bzw. nach dem
Entkuppeln in lagerichtiger Zuordnung zu einer drucklosen
Hydraulikmuffe 2. Die jeweils der Verbindungsseite der beiden
Kupplungsteile axial gegenüberliegenden Seiten dienen zum
Anschluß von nicht dargestellten Strömungsmittelleitungen.
Innerhalb der Gehäuse des Steckers 1 und der Muffe 2, d. h.
innerhalb von Gehäusebohrungen 1 a, 2 a, befinden sich je ein
Ventil 3, 4, die jeweils aus einem zylindrischen Ventilschaft 5,
6 und einem Ventilkegel 7, 8 bestehen, wobei diese Ventilkegel 7,
8 stirnseitige Ansätze 9, 10 aufweisen. An ihren einander
zugekehrten Enden sind die Gehäusebohrungen 1 a, 2 a des Steckers 1
und der Muffe 2 als konische Ventilsitzflächen 13, 14 ausgebil
det, mit denen die Ventilkegel 7, 8 als Verschlußstücke zu
sammenwirken. Die Ventile 3, 4 werden durch Ventilschaft-
Führungshülsen 15, 16 innerhalb des Steckers bzw. der Muffe axial
geführt. Diese Ventilschaft-Führungshülsen 15, 16 weisen mehrere
Radialstege 17, 18 auf, die an den Innenwandungen der Gehäuse
bohrungen abgestützt sind und so die Ventilschaft-Führungshülsen
15, 16 axial fest lagern. Zwischen den Radialstegen 17, 18 und
den Rückseiten der Ventilkegel 7, 8 befindet sich je eine die
Ventilschäfte 5, 6 konzentrisch umschließende Schließfeder 19,
20, wodurch bei entkuppelten Kupplungsteilen die Ventile 3, 4 in
ihrer Schließlage gehalten werden, d. h. die Ventilkegel 7, 8
sorgen durch den Druck der Schließfedern 19, 20 für eine Abdich
tung der Ventilsitzflächen 13, 14. Die Feder 20 ist stärker, d. h.
mit höherer Federkraft ausgebildet als die Feder 19. In der
dargestellten Lage von Stecker 1 und Muffe 2 befinden sich die
Ventile 3, 4 in ständigem Kontakt miteinander, und zwar über die
stirnseitigen Ansätze 9, 10 der Ventilkegel 7, 8. Daraus folgt,
daß während des Kuppelvorganges das unter Druck P 1 stehende
steckerseitige Ventil 3 das drucklose muffenseitige Ventil 4 in
axialer Richtung verschiebt, d. h. öffnet, und zwar in die
Stellung des doppelten Ventilhubes.
Diese Stellung des muffenseitigen Ventils 4 ist in Fig. 2
dargestellt. Dabei steht der Stecker 1 nach wie vor unter Druck
P 1 und die Muffe 2 ist noch drucklos. Der Stecker 1 und die Muffe
2 sind durch eine bekannte Verriegelungsvorrichtung mit in eine
umlaufende Ringnut 22 des Steckers 1 eingreifenden Sperrkugeln 23
sowie mit einer Verschiebehülse 24 gegenseitig in der Kupplungs
lage verriegelt. Die Einzelheiten dieser Verriegelung sind Stand
der Technik und bedürfen daher keiner weiteren Erläuterung. Das
geschlossene, unter Druck P 1 stehende Ventil 3 des Steckers 1 hat
das Ventil der Muffe 2 gegen den Druck der Schließfeder 20
geöffnet und in die Stellung des doppelten Ventilhubes bewegt. In
diesem Zustand wird von einer Hydraulikpumpe auf der Muffenseite
ein Gegendruck P 2 aufgebaut, was durch einen gestrichelten Pfeil
dargestellt werden soll.
Um durch den Aufbau des geberseitigen Druckes P 2 das Öffnen des
nehmerseitigen Ventils 3 gegen den Restdruck zu unterstützen,
weist erfindungsgemäß das geberseitige Ventil 4 eine vom geber
seitigen Strömungsmitteldruck P 2 beaufschlagbare Fläche auf, die
größer ist als die vom nehmerseitigen Druck P 1 beaufschlagbare
Fläche des nehmerseitigen Ventils 3. Hierzu weist das gebersei
tige Ventil 4 auf der dem nehmerseitigen Ventil 3 abgekehrten
Seite seines Ventilkegels 8 eine auf dem Ventilschaft 6 sitzende
Druckscheibe 26 auf, deren Durchmesser größer als der maximale
Durchmesser des nehmerseitigen Ventilkegels 7 ist. Aufgrund
dieser Durchmesservergrößerung ist es zweckmäßig, wenn die
Gehäusebohrung 2 a des geberseitigen Kupplungsteils 2 in ihrem von
der Lage der Druckscheibe 26 in den beiden Hub-Endstellungen des
geberseitigen Ventils 4 begrenzten Bereich 27 derart im Durch
messer erweitert ist, daß im Betriebszustand der Kupplungsver
bindung (Fig. 3), d. h. im geöffneten Zustand beider Ventile 3,
4, beide Kupplungsteile 1, 2 im wesentlichen den gleichen
wirksamen Durchflußquerschnitt aufweisen. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Gehäusebohrung 2 a in
ihrem durchmessererweiterten Bereich 27 eine konkav gewölbte
Wandung auf. Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Druckscheibe 26 in der in Fig. 2 dargestellten Stellung des
doppelten Hubs des geberseitigen Ventils 4 mit ihrem äußeren
Umfangsrand 28 mit geringem Spiel an der Wandung der Gehäuse
bohrung 2 a anliegt. Diese Anlage erfolgt wie dargestellt im
Übergangsbereich der Gehäusebohrung 2 a zu ihrem durchmesser
erweiterten Bereich 27. Zweckmäßigerweise ist die Druckscheibe 26
an ihrem äußeren Umfangsrand 28 beidseitig angefast und besteht
vorzugsweise aus Metall, insbesondere aus Messing.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung gewährleistet, daß der
geberseitig aufgebaute Druck P 2 voll auf die wirksame Fläche des
Ventils 4 bzw. der Druckscheibe 26 trifft und so in eine in
axialer Richtung gegen das Ventil 3 wirkende Kraft umgesetzt
wird, die bei einem bestimmten Druck P 2 eine axiale Verschiebung beider
Ventile in ihre offene Betriebsstellung bewirkt. Diese Ventilbe
wegung wird noch dadurch unterstützt, daß die Druckfeder 20 des
geberseitigen Ventils 4 stärker dimensioniert ist als die
Druckfeder 19 des nehmerseitigen Ventils 3. Die Betriebsstellung
der Ventile 3, 4 kann erfindungsgemäß bereits erreicht werden,
wenn der geberseitige Druck P 2 noch geringer ist als der nehmer
seitige Restdruck P 1, wobei Druckunterschiede von bis zu 30%
möglich sind. Eine vollständige Abdichtung des Ringspaltes
zwischen der Druckscheibe 26 und der Wandung der Gehäusebohrung
2 a ist vorteilhafterweise nicht erforderlich, da der sich von der
Geberseite her aufbauende Druck P 2 zunächst ausschließlich auf
die der Nehmerseite abgewandte Rückseite der Druckscheibe 26
wirken kann, weil der sich zwischen den Ventilen 3, 4 befindliche
Hohlraum 29 noch nicht mit Druckmedium gefüllt ist und sich
demzufolge erst durch den Ringspalt hindurch zu füllen beginnt.
Auch diese Druckmittelströmung unterstützt die gewünschte
Ventilbewegung in die Betriebsstellung.
In der in Fig. 3 dargestellten Betriebsstellung sollen die
Ventile nun durch Sperrmittel derart arretiert werden, daß eine
axiale Rückverschiebung der Ventile 3, 4 in Schließrichtung des
Ventils 3 ausgeschlossen ist. Zu diesem Zweck sind innerhalb des
geberseitigen Kupplungsteils 2 Sperrmittel derart untergebracht,
daß auch die Sperrung der Ventile 3, 4 abhängig vom geberseitigen
Druck P 2 erfolgt. Der Ventilschaft 6 des geberseitigen Ventils 4
ist hohl ausgebildet. Die Ventilschaft-Führungshülse 16 weist in
ihrer Innenwandung eine Ringnut 31 auf, deren der Ventilsitz
fläche 14 zugekehrte vordere Nutwandung 32 über ihren ganzen
Umfang in einem Winkel von etwa 45° zur Kupplungslängsachse
abgeschrägt ist, und deren hintere Nutwandung 33 über ihren
ganzen Umfang einen rechten Winkel mit der Längsachse ein
schließt. Der hohle geberseitige Ventilschaft 6 weist an seiner
dem Ventilkegel 8 gegenüberliegenden Stirnseite eine kreisförmige
Öffnung 34 auf, deren Durchmesser geringfügig kleiner ist als der
Innendurchmesser des Ventilschaftes 6. Außerdem ist in radialer
Richtung eine Öffnung 35 in der Wandung des Ventilschaftes 6
vorgesehen. Diese Wandungsöffnung 35 ist derart gestaltet, daß
sie zur Aufnahme eines Sperrhebels 36 geeignet ist, und zwar
insbesondere derart, daß der Sperrhebel 36 mit seinem in Richtung
der stirnseitigen Ventilschaftöffnung 34 angeordneten Ende 37 in
radialer Richtung aus dem Ventilschaft 6 heraus schwenkbar ist,
um in die Ringnut 31 der Ventilschaft-Führungshülse 16 eingreifen
zu können, gerade wenn der in Fig. 3 dargestellte Kupplungs
zustand vorliegt. Die Kippbewegung des Sperrhebels 36 wird dabei
durch eine Kugel 38 gesteuert, die sich ebenfalls innerhalb des
hohlen Ventilschaftes 6 befindet, und zwar zwischen seinem
offenen Ende 34 und dem Ende 37 des Sperrhebels 36. Der Sperr
hebel 36 verläuft in Richtung der Wandungsöffnung 35 leicht
bogenförmig, wobei er mit seiner konvexen Seite 39 die Kugel 38
tangiert, und zwar auf der der Ventilschaftwandungsöffnung 35
zugekehrten Hälfte der Kugel 38. Der Durchmesser der Kugel 38 ist
dabei geringfügig kleiner als der Innendurchmesser des Ventil
schaftes 6, um eine axiale Beweglichkeit der Kugel zu gewähr
leisten. Die Kugel 38 kann den Ventilschaft an dessen offener
Stirnseite 34 nicht verlassen, da der Durchmesser der Öffnung 34
kleiner ist als der Durchmesser der Kugel 38. Durch diese
Anordnung ist die Kugel 38 durch geberseitige Druckbeaufschlagung
P 2 bestrebt, sich innerhalb des Ventilschaftes 6 auf den Sperr
hebel 36 zuzubewegen und dessen freies Ende 37 in radialer
Richtung aus der Ventilschaftöffnung 35 hinauszukippen. Der
Sperrhebel 36, die Ventilschaft-Wandungsöffnung 35 und die Nut 31
in der Innenwandung der Ventilschaft-Führungshülse 16 sind dabei
derart zueinander angeordnet, daß der Sperrhebel 36 gerade dann
in die Nut 31 eingreifen kann, wenn die Ventile 3, 4 die in Fig.
3 dargestellte Stellung einnehmen, also wenn der Betriebszustand
der Kupplungsverbindung vorliegt. Dabei weist das Ende 37 des in
die Nut 31 eingreifenden Sperrhebels 36 erfindungsgemäß eine
Ausnehmung 41 auf, die derart gestaltet ist, daß sie in der
geschwenkten Sperrstellung des Sperrhebels 36 eine Anlage an die
zur Kupplungslängsachse rechtwinklige Nutwandung 33 bildet.
Dadurch ist gewährleistet, daß sich bei Strömungsmittelrückfluß
in Richtung der Geberseite der Sperrhebel 36 mit der Fläche der
Ausnehmung 41 an der Nutwandung 33 abstützen und dadurch nicht
aus der Nut herauskippen kann. Befindet sich diese Sperrvorrich
tung der erfindungsgemäßen Hydraulik-Kupplung einmal in diesem
Sperrzustand, kann es nicht mehr zu einem ungewollten Blockieren
der Hydraulikströmung kommen, da jegliche Ventilbewegung unterbun
den ist. Eine Ventilbewegung in Richtung der Nehmerseite ist
ohnehin ausgeschlossen, da das nehmerseitige Ventil 3 ja nur
einfachen Ventilhub aufweist.
Um definierte Ruhe- und Kippstellungen des Sperrhebels 36 zu
erreichen, ist in dem hohlen Ventilschaft 6 zwischen dessen Boden
42 und dem Sperrhebel 36 ein federbelastetes Druckstück 43
angeordnet. Dieses Druckstück 43 weist einen zylindrischen Schaft
44 auf, an dessen dem Sperrhebel 36 zugekehrter Seite sich ein im
Durchmesser vergrößerter, d. h. etwa dem Durchmesser der Kugel 38
entsprechender Zylinderabschnitt 45 anschließt. Den Schaft 44
umschließend ist eine vorgespannte Spiralfeder 46 zwischen dem
Boden 42 des Ventilschaftes 6 und dem Zylinderabschnitt 45
angeordnet. Auf seiner der Spiralfeder 46 abgekehrten Seite weist
der Zylinderabschnitt 45 eine ebene Anlagefläche für den Sperr
hebel 36, d. h. für dessen dem freien Ende 37 gegenüberliegendes
Ende 47 auf. Dieses Ende 47 weist zwei derartig winklig zu
einander angeordnete Anlageflächen auf, daß jeweils eine der
Anlageflächen in beiden Kippstellungen (Fig. 2, Fig. 3) des
Sperrhebels 36 an der Anlagefläche des Druckstückes 43 anliegt.
Aufgrund der Federvorspannung des Druckstückes 43 schafft diese
Ausbildung in beiden Sperrhebelstellungen eine Lagefixierung, so
daß ungewollte Kippbewegungen des Sperrhebels 36 ausgeschlossen
sind, d. h. daß erst ein bestimmter Widerstand überwunden werden
muß, um den Sperrhebel 36 zu kippen. Dieser Widerstand wird
einerseits durch die druckbeaufschlagte Kugel 38 in der oben
beschriebenen Weise überwunden, wodurch auch gewährleistet ist,
daß beim Kuppeln der erfindungsgemäßen Hydraulik-Kupplung kein
ungewolltes Sperren des für das Kuppeln unter Druck notwendigen
doppelten Ventilhubes auftreten kann. Andererseits wird der
Sperrhebel 36 bei der Axialverschiebung des Ventils 4 in seine
Schließstellung von der schrägen Nutwandung 32 in den Ventil
schaft 6 zurückgedrückt.
Die Länge des Druckstücks 43 ist derart bemessen, daß der Schaft
44 in beiden Kippstellungen des Sperrhebels 36 an dem Boden 42
des Ventilschaftes 6 anliegt, wodurch ein Überschreiten der
Kippstellungen verhindert wird. Das Druckstück 43 besteht
vorteilhafterweise aus Messing.
Der in Fig. 3 dargestellte Zustand der erfindungsgemäßen Hydrau
lik-Kupplung kann nur noch dadurch aufgehoben werden, daß die
Kupplungsverbindung getrennt wird, d. h. durch Entkuppeln von
Stecker 1 und Muffe 2 schließen beide Ventile 3, 4 bedingt durch
die Schließfedern 19, 20. Wie bereits ausgeführt, sorgt in der
Muffe 2 dazu die schräge Nutwandung 32 in der Ventilschaft-
Führungshülse 16 dafür, daß durch die Bewegung des Ventils 4 der
Sperrhebel 36 in den hohlen Ventilschaft zurückgedrückt wird,
wodurch auch die Kugel 38 zurück in Richtung der stirnseitigen
Ventilschaftöffnung 34 bewegt wird. Es ist jetzt wieder der in
Fig. 1 dargestellte Kupplungszustand erreicht.
In dem bisher nicht beschriebenen Fall, daß vor dem Kuppeln der
Kupplungsverbindung beide Seiten drucklos sind, wird die Be
triebsstellung nach Fig. 3 sofort durch das Kuppeln erreicht, d.
h. beide Ventile öffnen ohne vorhergehende Stellung des doppelten
geberseitigen Ventilhubes. Der Sperrhebel 36 befindet sich
demnach auch noch nicht in Sperrstellung, jedoch wird durch
geberseitigen Druckaufbau P 2 die Kugel 38 sofort diese Sperr
stellung des Hebels 36 bewirken.
Die erfindungsgemäße Vergrößerung der druckbeaufschlagten Fläche
des geberseitigen Ventils 4 wirkt folglich mit den erfindungs
gemäßen, ebenfalls druckabhängig arbeitenden Sperrmitteln derart
zusammen, daß die Ventile 3, 4 sicher in ihre offene Betriebs
stellung bewegt und in dieser Stellung arretiert werden, auch
wenn die Leistung der geberseitigen Hydraulikpumpe nicht aus
reichen sollte, einen Druck P 2 aufzubauen, der gleich dem
nehmerseitigen Restdruck P 1 ist.
Claims (16)
1. Unter Druck kuppelbare Hydraulik-Kupplung, bestehend aus
einem nehmerseitigen und einem geberseitigen Kupplungsteil,
die als Stecker und Muffe ausgebildet sind, wobei die beiden
Kupplungsteile gegeneinander durch eine Verriegelungseinrich
tung in der Kupplungslage verriegelt sind, und die jeweils
in einer Gehäusebohrung ein axial beweglich gelagertes
Ventil mit durch Federkraft erzeugter Schließlage aufweisen,
die jeweils aus einem Ventilschaft und einem Ventilkegel be
stehen, wobei sich die Ventile gegenüberliegen und sich in
direktem Kontakt miteinander befinden, das geberseitige Ventil
innerhalb des Kupplungsteils den doppelten Hub des nehmer
seitigen Ventils aufweist, und Sperrmittel vorgesehen sind,
die im Betriebszustand der Kupplungsverbindung den doppelten
auf den einfachen Ventilhub begrenzen, dadurch ge
kennzeichnet, daß das geberseitige Ventil (4)
eine vom geberseitigen Strömungsmitteldruck (P 2) beaufschlagbare
Fläche aufweist, die größer ist als die vom nehmerseitigen
Druck (P 1) beaufschlagbare Fläche des nehmerseitigen Ventils
(3).
2. Hydraulik-Kupplung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das geberseitige Ventil (4)
auf der dem nehmerseitigen Ventil (3) abgekehrten Seite
seines Ventilkegels (8) eine auf dem Ventilschaft (6)
sitzende Druckscheibe (26) aufweist, deren Durchmesser
größer als der maximale Durchmesser des nehmerseitigen
Ventilkegels (7) ist.
3. Hydraulik-Kupplung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gehäusebohrung (2 a) des
geberseitigen Kupplungsteils (2) in ihrem von der Lage der
Druckscheibe (26) in den beiden Hub-Endstellungen des
geberseitigen Ventils (4) begrenzten Bereich (27) derart
im Durchmesser erweitert ist, daß im Betriebszustand der
Kupplungsverbindung (Fig. 3), d. h. in geöffnetem Zustand
beider Ventile (3, 4), beide Kupplungsteile (1, 2) im
wesentlichen den gleichen wirksamen Durchflußquerschnitt
aufweisen.
4. Hydraulik-Kupplung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gehäusebohrung (2 a) in
dem durchmessererweiterten Bereich (27) eine im Längsschnitt
konkav gewölbte Wandung aufweist.
5. Hydraulik-Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche
2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckscheibe ( 26) in der Stellung des doppelten
Hubs des geberseitigen Ventils (4) mit ihrem äußeren Um
fangsrand (28) mit geringem Spiel an der Wandung der Ge
häusebohrung (2 a) anliegt.
6. Hydraulik-Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche
2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckscheibe (26) an ihrem äußeren Umfangsrand
(28) beidseitig angefast ist.
7. Hydraulik-Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche
2 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckscheibe (26) aus Metall, insbesondere aus
Messing besteht.
8. Hydraulik-Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des hohl ausgebildeten Ventilschaftes (6)
des geberseitigen Ventils (4) ein Sperrhebel (36) derart
kippbar angeordnet ist, daß sein freies, in Richtung der
offenen Stirnseite (34) des Ventilschaftes (6) weisendes
Ende (37) durch eine Ventilschaft-Wandungsöffnung (35)
hindurch radial nach außen verschwenkbar ist und in eine
in der Innenwandung einer Ventilschaft-Führungshülse (16)
ausgebildete Ringnut (31) in der Betriebsstellung der
Ventile (3, 4) eingreift.
9. Hydraulik-Kupplung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sperrhebel (36) in
Richtung der Wandungsöffnung (35) leicht bogenförmig ver
läuft, wobei er mit seiner konvexen Seite (39) eine
zwischen dem Sperrhebel (36) und der offenen Stirnseite
(34) in dem Ventilschaft (6) axial verschieblich ange
ordnete Kugel (38) tangiert.
10. Hydraulik-Kupplung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das freie Ende (37) des
Sperrhebels (36) eine Ausnehmung (41) aufweist, die in
der gekippten Sperrstellung des Sperrhebels (36) in der
Ringnut (31) der Ventilschaft-Führungshülse (16) anliegt.
11. Hydraulik-Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche
8 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem hohlen geberseitigen Ventilschaft (6) zwischen
dessen Boden (42) und dem Sperrhebel (36) ein in Richtung
des Sperrhebels (36) federbelastes, axial bewegliches
Druckstück (43) angeordnet ist.
12. Hydraulik-Kupplung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Druckstück (43) einen axial angeordneten,
zylindrischen Schaft (44) aufweist, an dessen dem Sperrhebel
(36) zugekehrter Seite sich ein über eine radiale Stufe
im Durchmesser vergrößerter, etwa dem Innendurchmesser
des Ventilschaftes (6) entsprechender Zylinderabschnitt
(45) anschließt.
13. Hydraulik-Kupplung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Boden (42)
des Ventilschaftes (6) und der radialen Stufe des Zylinder
abschnittes (45) eine den Schaft (44) konzentrisch um
schließende, vorgespannte Spiralfeder (36) angeordnet ist.
14. Hydraulik-Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinderabschnitt (45) des Druckstücks (43) auf
seiner dem Schaft (44) abgekehrten Stirnseite eine ebene
Anlagefläche aufweist, an der in beiden Kippstellungen
des Sperrhebels (36) jeweils eine von zwei an dem dem
freien Sperrhebelende (37) gegenüberliegenden Ende (47)
ausgebildeten Anlageflächen anliegt.
15. Hydraulik-Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckstück (43) in seiner axialen Länge derart
bemessen ist, daß sich der Schaft (44) in beiden Kipp
stellungen des Sperrhebels (36) an dem Boden (42) des
Ventilschaftes (6) abstützt.
16. Hydraulik-Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckstück (43) aus Metall, insbesondere aus Messing
besteht.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863634624 DE3634624A1 (de) | 1986-10-10 | 1986-10-10 | Unter druck kuppelbare hydraulik-kupplung mit durckunterstuetzt herzustellendem betriebszustand |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863634624 DE3634624A1 (de) | 1986-10-10 | 1986-10-10 | Unter druck kuppelbare hydraulik-kupplung mit durckunterstuetzt herzustellendem betriebszustand |
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ID=6311513
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DE19863634624 Withdrawn DE3634624A1 (de) | 1986-10-10 | 1986-10-10 | Unter druck kuppelbare hydraulik-kupplung mit durckunterstuetzt herzustellendem betriebszustand |
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Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007063248A1 (de) * | 2007-12-31 | 2009-07-02 | Volkswagen Ag | Gespann und Zugmaschine sowie Anhänger |
EP2573436A1 (de) | 2011-09-22 | 2013-03-27 | Voswinkel Entwicklungs- und Verwaltungs-GmbH & Co. KG | Ventilelement für ein Kupplungsteil einer Hydraulik-Hochdruckkupplung sowie Kupplungsteil |
CN103195737A (zh) * | 2013-04-12 | 2013-07-10 | 上海阿波罗机械股份有限公司 | 一种用于主给水泵的轴承 |
DE102012106348A1 (de) * | 2012-07-13 | 2014-05-22 | KM Hydrauliksysteme Knappmann-Michaelis GmbH | Kupplung, System sowie Verfahren zum Entspannen einer unter Druck stehenden Hydraulikleitung |
US9664319B2 (en) | 2014-06-18 | 2017-05-30 | U.M. Gewerbeimmobilien Gmbh & Co. Kg | Coupling part for a quick-release coupling for high-pressure hydraulic lines |
-
1986
- 1986-10-10 DE DE19863634624 patent/DE3634624A1/de not_active Withdrawn
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DE102012106348B4 (de) * | 2012-07-13 | 2016-03-31 | KM Hydrauliksysteme Knappmann-Michaelis GmbH | Kupplung, System sowie Verfahren zum Entspannen einer unter Druck stehenden Hydraulikleitung |
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CN103195737B (zh) * | 2013-04-12 | 2015-12-02 | 上海阿波罗机械股份有限公司 | 一种用于主给水泵的轴承 |
US9664319B2 (en) | 2014-06-18 | 2017-05-30 | U.M. Gewerbeimmobilien Gmbh & Co. Kg | Coupling part for a quick-release coupling for high-pressure hydraulic lines |
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